WissenschafftHeilung 01 2008 In dieser Ausgabe: Tumorrisiko besser einschätzbar machen Tag der Gesundheitsforschung am 17. Februar Spende verbessert Möglichkeiten der Kinderklinik Symposium „homo neurobiologicus“ Geschichte, die verbindet Ambulante Psychotherapie bei Magersucht Veranstaltungen / Kurz und knapp WissenschafftHeilung Tumorrisiko besser einschätzbar machen Die Risikoeinschätzung von Tumorpatienten und die darauf basierenden therapeutischen Entscheidungen erfolgen häufig nahezu ausschließlich nach morphologischen Kriterien des Tumors, nach Invasionstiefe, Lymphknotenbefall und Fernmetastasen. So wird das individuelle Risiko eines Tumorpatienten, das auch durch die individuellen biologischen und molekularen Eigenschaften des Tumors bestimmt sein kann, immer noch gelegentlich unter- oder überschätzt; manche Tumorpatienten werden mit etablierten Therapiemöglichkeiten wie Chemo- oder Strahlentherapie über- oder untertherapiert. Gleichzeitig werden zunehmend neue zielgerichtete molekulare Therapiemöglichkeiten entwickelt. So liegt es nahe, molekulare Parameter als präzisere Risikodiagnostika zunehmend in die Stadieneinteilung von Tumorerkrankungen (Staging) zu integrieren. In einem von der Wilhelm-Sander-Stiftung geförderten Projekt gelang es nun Prof. Nadia Harbeck und Dr. Ronald Kates aus der Frauenklinik gemeinsam mit Prof. Heike Allgayer (Universität Heidelberg), für verschiedene Tumorerkrankungen - u.a. für Brustkrebs, Ovarialkarzinome und Dickdarmkarzinome - präzisere StagingModelle zu definieren. Sie nutzten dafür zum einen ausgewählte molekulare Faktoren, die insbesondere die Invasion und Metastasierung von Tumorerkrankungen steuern, und zum anderen eine eigens entwickelte Bioinformatik, die auf neuronaler Netztechnologie basiert. Für Patienten mit Dickdarmkarzinom zeigten die Autoren beispielsweise zunächst, dass bestimmte molekulare Regulatoren des Urokinase-Rezeptorgens u-PAR hauptsächlich im Tumorgewebe, nicht jedoch in korrespondierendem Normalgewebe aktiv sind. Die Regulation durch diese molekularen Faktoren hat zusätzlich einen Einfluss auf verschiedene Teilschritte der Metastasierung. In einer aufwändigen Studie an resezierten Tumorund Normalgeweben analysierte die Arbeitsgruppe schließlich alle Regulatoren des u-PAR. So konnten die Wissenschaftler erste molekulare Staging-Modelle definieren, die neue Hochrisikogruppen beim Dickdarmkrebs ergaben. Die Arbeit kann künftig nicht nur dazu beitragen, das individuelle Risiko des einzelnen Tumorpatienten anhand von molekularen Parametern präziser vorherzusagen und Patienten gezielter nach Auftreten einer Tumorerkrankung zu überwachen, sondern sie bietet auch eine Diskussionsgrundlage für die Überarbeitung etablierter therapeutischer Strategien bei entsprechenden Patientengruppen. Die Entscheidung, welcher Tumorpatient in Zukunft mit welcher Art von etablierter Therapie (Operation, Chemotherapie, Strahlentherapie) oder auch mit neuen molekularen Therapiestrategien behandelt wird, kann so mitdefiniert werden. Fakultät für Medizin und Klinikum rechts der Isar trauern um Frau Prof. Dr. Juliane Wilmanns Frau Prof. Dr. Juliane C. Wilmanns, seit 1997 Direktorin des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin, ist am 18. Januar 2008 verstorben. Vorstand und Mitarbeiter des Klinikums rechts der Isar und der Fakultät für Medizin der TU München sind über den Tod von Frau Prof. Wilmanns tief betroffen. Frau Prof. Wilmanns war ein höchst anerkanntes Mitglied der Fakultät für Medizin; bei Kollegen, Mitarbeitern und Studenten genoss sie großes Ansehen. Besonders am Herzen lag ihr die Betreuung der Studierenden, für die sie unter anderem immer wieder außerordentliche Exkursionen organisierte. Sie machte sich in hohem Maße um die gesamte Fakultät für Medizin verdient, unter anderem durch die langjährige erfolgreiche Leitung des Alumni-Clubs. Frau Prof. Wilmanns wird am Klinikum rechts der Isar als sehr beliebte und äußerst engagierte Wissenschaftlerin in Erinnerung bleiben. MRI-Newsletter 01 | 2008 – Seite 2– WissenschafftHeilung Tag der Gesundheitsforschung am 17. Februar: „Den Krebs bekämpfen“ Ebenso wie die Behandlung von Krebserkrankungen erfordert auch die Krebsforschung die Expertise vieler unterschiedlicher Fachrichtungen. Daher informieren am 17. Februar von 10:00 bis 15:30 Uhr im Klinikum rechts der Isar Kliniken und Institute die Öffentlichkeit gemeinsam bei einem „Tag der Gesundheitsforschung“ über die neuesten Erkenntnisse zum Thema Krebs. In zahlreichen Vorträgen, Führungen und Workshops zeigen sie, wie und mit welchen Ergebnissen zu Prävention, Diagnose, Behandlung und Nachsorge von Krebs aktuell geforscht wird. Angeboten werden unter anderem Führungen durch Forschungslabore und Hightech-OP sowie Demonstrationen moderner Geräte und Methoden. Wer die Tätigkeit der Forscher hautnah erleben möchte, darf auch selbst den Umgang mit Mikroskop oder OP-Übungsmodell ausprobieren. Hier ein Überblick über die Veranstaltung (das komplette Programm ist unter www.med.tu-muenchen.de zu finden): Vorträge: Workshops und Führungen: 10:20 Uhr: • Bauchspeicheldrüsenkrebs - „from bench to bedside“. PD Dr. Kleeff, Chirurg. Klinik • Schicksal, Umwelt oder Gene - wie kommt es zu Brustkrebs? Prof. Meindl, Frauenklinik Klinik für Chirurgie • Von der Forschung zur Therapie – Führungen durch das gläserne Labor (Wie sich Zellen bewegen – Untersuchungen am Mikroskop; DNA zum Mitnehmen: Gewinnen eigener DNA aus der Mundschleimhaut) • Schlüssellochchirurgie – Besichtigung des Hightech-Operationssaals der Zukunft (Virtuelle Magen- und Dickdarmspiegelungen am Phantom; Virtuelle Schlüssellochchirurgie) 10:50 Uhr: • Speiseröhren- u. Magenkrebs - aktuelle Forschungsergebnisse. PD Dr. Feith, Chirurgie • Weißer und schwarzer Hautkrebs. Prof. Hein, Klinik für Dermatologie 11:20 Uhr: • Leber- und Gallenwegskrebs - Was gibt es Neues? PD Dr. Stangl, Chirurgische Klinik • Blasenkrebs: Wenn der Krebs leuchtet – Fluoreszenzdiagnostik beim Harnblasenkarzinom. Dr. Straub, Urologische Klinik 11:50 Uhr: • Dickdarm- und Enddarmkrebs - molekulare Früherkennung, gezielte Therapie. Dr. Gertler, Chirurgie • Tumorbedingte Knochendefekte. Prof. Rechl, Klinik für Orthopädie 12:10 Uhr: • Prostatakrebs - Früherkennung und moderne Therapiekonzepte. Prof. Gschwend, Urologische Klinik • Diagnostik und Therapie von Weichteilsarkomen. Prof. Rudert, Klinik für Orthopädie 13:00 Uhr: • Individuelle Chemotherapie u. biologische Therapieverfahren. PD Dr. Mayer z. Büschenfelde, III. Med. • Magenkrebs: Entstehung, Behandlung und Prävention. Prof. Ebert, II. Med. Klinik II. Med. Klinik • Sonographie: Demonstration und Untersuchung • Endoskopie: Demonstration und Erläuterung der Untersuchung • Keine Angst vor Chemotherapie: Besuch der onkologischen Tagesklinik Institut für Pathologie • Führung durch das Institut für Pathologie Klinik für Strahlentherapie • Führung durch die Klinik für Strahlentherapie 13:20 Uhr: • Krebsvorsorge und Krebsnachsorge. Dr. Siveke, II. Med. Klinik • Unterstützende Therapie bei Krebs und Chemotherapie. Dr. Mayr, II. Med. Klinik Institut für Röntgendiagnostik • Führung durch das Institut für Röntgendiagnostik 13:40 Uhr: • Diagnose Krebs – moderne hochauflösende Diagnostikverfahren. Prof. Rummeny, Röntgendiagnostik • Second line Therapien: Was macht man, wenn der Krebs nicht auf die Therapie anspricht? Prof. Ebert, II. Med. Klinik Urologische Klinik • Führung durch das Urologische Forschungslabor - der Tumormetastase auf der Spur (Entdeckung von einzelnen Tumorzellen im Blut; DNA-Gelelektrophorese: Das menschliche Erbgut wird fotografiert) • Endoskopische Instrumente und Laser (Tumorsuche im letzten Winkel unseres Körpers; Wenn Licht Tumoren zerstört) • Schlüssellochchirurgie in der Urologie (Schlüssellochchirurgie der Niere: Demonstration; Übungsmodell: Anleitung für Anfänger) 14:00 Uhr: • Diagnose Krebs – moderne nuklearmedizinische Diagnostikverfahren. PD Dr. Buck, Nuklearmed. Klinik • Darmkrebs verhindern: Vorsorge, Untersuchung u. Entfernung von Polypen. Prof. Frimberger, II. Med. 14:20 Uhr: • Aktuelle und künftige Entwicklungen der Radioonkologie: Von Tomotherapie bis laser-beschleunigten Teilchen. Prof. Molls, Klinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie • Tumorbiologie beeinflusst Therapieentscheidungen - wie sich die Brustkrebstherapie verbessert. Prof. Harbeck, Frauenklinik 14:40 Uhr: • Lebensqualität in der Onkologie. Prof. Herschbach, Klinik für Psychosomatik • Minimalinvasive Verfahren zur Krebsbehandlung. Dr. v. Delius, II. Med. Klinik, Prof. Feussner, Chirurgie 15:00 Uhr: • Zukunftsperspektiven in der Krebsforschung – wohin geht der Weg? Prof. Friess, Chirurgie MRI-Newsletter Lassen Sie sich untersuchen! - Nieren-, Blasen- und Prostatacheck - Untersuchung von Muttermalen - Blutzucker- und Blutdruckmessung - Brustselbstuntersuchung nach der MammaCare Methode - Ultraschall des Bauches 01 | 2008 – Seite 3 – WissenschafftHeilung Großzügige Spende verbessert Möglichkeiten der Krebsforschung in Kinderklinik Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin verfügt seit kurzem über verbesserte Forschungsmöglichkeiten: Die Münchener Wirtschaftsprüfungsgesellschaft AWT Horwath GmbH veranstaltete eine Golf-Charity zu Gunsten des Rotary-Clubs München-Blutenburg und ermöglichte mit Unterstützung zahlreicher Sponsoren damit eine Spende von 25.000 € zum Kauf eines Messgeräts für die Krebsforschung. Am 22. Januar wurde das Gerät feierlich übergeben. Das neue Gerät, ein sogenannter ELISpot-Reader (enzyme linked immunospot), misst, wie stark zum Beispiel die Immunabwehr eines Patienten gegenüber Krebszellen ist. Damit kann unter anderem der Erfolg einer allogenen Stammzelltherapie untersucht werden. Laborleiter Dr. Günther Richter erläutert: „Wir verfügen mit dem Gerät jetzt über eine schnelle und effiziente Methode, um die Arbeit Tumor-spezifischer T-Zellen auswerten zu können. Vereinfacht gesagt können wir die Reaktion der Lymphozyten eines erkrankten Kindes auf seine eigenen Tumorzellen untersuchen. Je besser die Immunabwehr funktioniert, desto stärker ist die zu beobachtende Farbreaktion auf der Messplatte. Das Messergebnis mit diesem Gerät liegt bereits nach etwa 2-7 Minuten vor.“ Mit der neuen Methode können die Mediziner genau bewerten, wie die bisherige Therapie, beispielsweise eine Stammzelltransplantation, bei einem Patienten anschlägt. So können sie die Behandlung noch genauer auf ihn zuschneiden und die Risiken und negativen Begleiterscheinungen der konventionellen Therapien minimieren. „Zunächst“, so Klinikdirektor Prof. Stefan Burdach, „werden wir das Gerät insbesondere einsetzen, um Fortschritte bei der Behandlung von Leukämien zu erzielen. Künftig werden wir aber auch bei der Behandlung von soliden Tumoren davon profitieren.“ Vlnr: Dietmar Reeh, Vorstand RC München Blutenburg Gemeindienste e.V., Stefan Denk, Partner AWT Horwath GmbH, Dr. Sabine von Göler, Mitglied Vorstand RC (Ressort Sozialprojekte), Prof. Dr. Stefan Burdach, Direktor der Klinik, Dr. Günther Richter, Laborleiter der Forschungslaboratorien MRI-Newsletter Stefan Denk, Partner der Münchner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft AWT Horwath, freut sich, dass die Spende an den Rotary-Club München-Blutenburg eine solch zukunftsweisende Verwendung gefunden hat: „Wir sind froh, einen kleinen Teil dazu beitragen zu können, dass der Kampf gegen Krebserkrankungen, gerade auch bei Kindern, auf höchstem technischen Niveau weiter geführt wird und möchten unser Engagement durch eine Neuauflage der Veranstaltung im Sommer 2008 gerne fortsetzen!“ 01 | 2008 – Seite 4 – WissenschafftHeilung Automat oder Individuum mit Entscheidungsfreiheit? Symposium „Homo Neurobiologicus“ beschäftigt sich mit Menschenbildern in der modernen Psychiatrie Ist der Mensch nicht mehr als ein von neurobiologischen Abläufen determinierter Automat? Muss die Medizin bei der Behandlung von Patienten neben rein physischen und ökonomischen Aspekten nicht auch psychische und soziale Faktoren berücksichtigen? In einer Zeit, in der Menschen zunehmend durch die Brille der Ökonomie und der Neurobiologie betrachtet werden, kann die Beschäftigung mit dem klassisch geisteswissenschaftlichen mehrdimensionalen Menschenbild neue Perspektiven weisen. Bei der Behandlung psychisch kranker Menschen gilt dies in besonderem Maße. Ein Symposium der Klinik für Psychiatrie und des Klinikums München Ost beschäftigt sich daher am 26. Januar mit Menschenbildern der modernen Psychiatrie, die Alternativen zu mechanistischen Konzepten darstellen. In den letzten Jahren wird der Patient in der Medizin immer häufiger als Kunde bezeichnet. Dahinter steckt oft ein ökonomisches Menschenbild, das den Menschen als rationalen Entscheider und damit als Nutzenmaximierer ansieht (Homo oeconomicus). Der Mensch handelt hier wie ein monetär determinierter Automat. Hinzu kommt das sich zunehmend verbreitende Menschenbild der modernen Neurobiologie, das den Menschen als eine von Schaltkreisen im Gehirn bestimmte biomolekulare Maschine charakterisiert (Homo neurobiologicus). Diese Sichtweisen führen zu einem eindimensionalen, mechanistischen und deterministischen Bild des Menschen. Der frei entscheidende, selbstreflektierende Mensch wird zur Illusion. Zwischen diesen beiden Konzepten verliert sich zunehmend der klassische geisteswissenschaftliche Ansatz: Er erkennt neben der körperlichen Ebene des Menschen ein bewusstseinsfähiges geistiges Wesen an, das über ein individuelles Selbst verfügt und sich im Austausch mit seiner sozialen Umwelt konstituiert und definiert. In Anknüpfung an die medizinische Anthropologie ist ein solches mehrdimensionales Menschenbild gerade in der klinischen Praxis der Psychiatrie von zentraler Bedeutung. Nicht nur die biologische Ebene, sondern auch die psychische und die soziale Ebene werden dabei für die Diagnostik und die Therapie des psychisch Kranken genutzt. Ein psychisch kranker Patient, der etwa durch eine Psychose in seiner Identität gefährdet sein kann, benötigt darüber hinaus nicht nur die Behandlung, sondern auch den Beistand eines fürsorglich handelnden Therapeuten. Vor allem bei bleibender psychischer Behinderung, wie etwa bei Minderbegabung und bei Demenz ist die Psychiatrie zur Frage „Was ist der Mensch?“ besonders gefordert. Anliegen des Symposiums ist es, die historisch vorhandenen Pfade einer philosophisch-anthropologischen Psychiatrie wieder zu aktualisieren und in die aktuelle Gehirn-Geist-Debatte einzubinden. Damit soll auch der zunehmenden Infiltrierung des medizinischen Denkens durch die Ökonomie entgegengewirkt werden. Die Veranstaltung findet am Samstag, 26. Januar von 9.00 bis 14.00 Uhr im Hörsaal D statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Programm I Einführung 9.00 Hans Förstl (München) 9.30 Hinderk Emrich (Hannover): Skizze einer Anthropologie für die Psychiatrie II Neurobiologie 10.00 Gerhard Roth (Bremen): Homo Neurobiologicus & Entscheidungsfreiheit 10.30 Michael Pauen (Magdeburg): Das personale Selbst – der Freiheitsbegriff 11.30 Henrik Walter (Bonn): Bildgebung und Selbstkonstrukt III Philosophie 12.00 Thomas Fuchs (Heidelberg): Ökologie des Gehirns 12.30 Hartmann Hinterhuber (Innsbruck): Wo bleibt die Seele? 13.00 Felix Tretter (München) und Referenten: „Menschenbild heute – Monismus oder Pluralismus und Determinismus, Probabilismus oder Indeterminismus“? MRI-Newsletter 01 | 2008 – Seite 5 – WissenschafftHeilung Geschichte, die verbindet Der 6. Februar 1958 war für viele ein „Schwarzer Tag“: Für die Insassen eines Flugzeuges, das am Flughafen Riem abstürzte und auch für Manchester United, den Fußballverein, der gerade noch europaweit große Erfolge gefeiert hatte und nun durch das Flugzeugunglück acht Spieler für immer verloren hatte. Für das Klinikum rechts der Isar bedeutete der gleiche Tag eine Bewährungsprobe, deren glänzende Bewältigung damals über die Grenzen Deutschlands hinaus Anerkennung fand: Denn hier wurden die Überlebenden des Absturzes vorbildlich medizinisch versorgt. Einer dieser Patienten war Harry Gregg. In Begleitung eines Filmteams der britischen BBC besuchte der ehemalige Torwart von Manchester United, der auch für die Nordirische Nationalmannschaft zahlreiche Spiele absolviert hatte, nun 50 Jahre nach dem Unglück noch einmal das Klinikum rechts der Isar. Eine besondere Freude war es für ihn, bei diesem Besuch auch zwei der Ärzte wiederzutreffen, die damals ihn und seine Mannschaftskameraden behandelt hatten. Der Chirurg Prof. Dr. Albert Gresser und der Internist Dr. Ludwig Steinkohl nahmen sich gerne Zeit für den Besuch und tauschten sich mit ihm über ihre gemeinsamen Erlebnisse aus. Vlnr: Dr. Ludwig Steinkohl, Harry Gregg, Prof. Dr. Albert Gresser Ambulante Psychotherapie bei Magersucht Psychosomatische Klinik sucht Studienteilnehmerinnen Die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sucht für die Teilnahme an einer Studie Frauen ab 18 Jahren, die an Magersucht (Anorexia nervosa) leiden und sich in ambulante Behandlung begeben möchten. Die Studie ist die weltweit erste Untersuchung zur Effektivität ambulanter Psychotherapie bei Anorexia nervosa. In Deutschland wird die Anorexia nervosa bisher mit herkömmlichen Therapieverfahren behandelt. In der aktuellen Studie sollen nun ein psychodynamischer sowie ein verhaltenstherapeutischer Behandlungsansatz im Vergleich zur bisherigen „Standardtherapie“ untersucht werden. Die Therapie erfolgt dabei nach vorgegebenen Richtlinien und wird durchgehend wissenschaftlich begleitet. Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Untersuchung wird in Deutschland an mehreren Universitätskliniken durchgeführt. Die Studienteilnahme ist kostenlos und beinhaltet 40 ambulante Einzeltherapie-Stunden über eine Dauer von 10 Monaten. Für zusätzliche Diagnostik-Termine erhalten die Studienteilnehmerinnen eine Aufwandsentschädigung. Ansprechpartnerin für weitere Informationen: Dr. med. Ulrike Kulinna (Projektleitung) Tel: 089/4140 6445; Email: [email protected] MRI-Newsletter 01 | 2008 – Seite 6 – WissenschafftHeilung Sie sind herzlich willkommen ! Veranstaltungen des Klinikums rechts der Isar • Symposium „homo neurobiologicus - das Menschenbild in der modernen Psychiatrie“ 26.01., 09.00 Uhr, Klinikum rechts der Isar, Hörsaal D • High-Tech in der Augenheilkunde: Münchner Ophtalmologische Gesellschaft 26.01., 14.00 Uhr, Klinikum rechts der Isar, Hörsaal Pavillon • Neurologisches Kolloquium: Vom Schlag getroffen? Experimentelle Ansätze zur Therapie schlaganfallinduzierter neurologischer Defizite 30.01., 18.00 Uhr, Klinikum rechts der Isar, Neuro-Kopf-Zentrum, Demo-Raum Neuroradiologie • Konzert des Freien Forstenrieder Kammerensembles mit Werken von Bach, Machitidze und Schubert 31.01., 18.00 Uhr, Klinikum rechts der Isar, Katholische Kirche • Forum Viszeralmedizin: Refluxerkrankung - Pille oder Chirurgie? 13.02., 18.00 Uhr, Klinikum rechts der Isar, Hörsaal D • Tag der Gesundheitsforschung: Den Krebs bekämpfen - Forschung für den Menschen 17.02., 10.00 Uhr, Klinikum rechts der Isar • Forum Lebensstil und Gesundheit: Lebenszielorientierung und Sinnerfüllung Weitere Veranstaltungen finden Sie im Internet: 26.02., 18.00 Uhr, Klinikum rechts der Isar; Hörsaal Pavillon www.med.tu-muenchen.de/de/veranstaltungen Kurz und knapp Ausgezeichnet Gewählt Für Forschung geehrt Dr. Liliana Cifuentes, Klinik für Dermatologie und Allergologie, erhielt von der World Allergy Oganization (WAO) die „WAO LongTerm Research Fellowship 2008“ für „Untersuchungen zu genetischen Risikofaktoren für Atopie und atopische Erkrankungen“. Das Stipendium beinhaltet eine monatliche Zuwendung von 1.700 Dollar über ein Jahr. Dr. Cifuentes arbeitet in der klinischen Forschergruppe „Molekulare und angewandte Allergotoxikologie“ (Leitung Prof. Ollert). Prof. Eberhard Kochs, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, wurde als Generalsekretär der European Society of Anaesthesiologists (ESA) für die Jahre 2008-2009 wiedergewählt. Die ESA repräsentiert europaweit mehr als 80.000 Anästhesisten. Prof. Nadja Harbeck, Frauenklinik, wurde dazu eingeladen, auf dem Europäischen Brustkrebskongress 2008 den Emmanuel van der Schueren-Ehrenvortrag zu halten. Damit wird die Forschung der Frauenklinik zu uPA/PAI-1 als Prognosefaktoren und Therapie-targets geehrt. Seit Herbst 2007 sind uPA/PAI-1, die in der Frauenklinik maßgeblich entwickelt und zur klinischen Anwendbarkeit gebracht wurden, auch vom Amerikanischen Krebskongress ASCO in seinen Tumormarker-Guidelines als nur einer von zwei neu entwickelten Markern für die Routineanwendung bei Brustkrebs empfohlen. Dies ist für Brustkrebs noch keiner europäischen Forschungseinheit gelungen. Den mit 20.000 Dollar dotierten „Early Career Research Award“ der International Association for the Study of Pain (IASP) erhielt Dr. Till Sprenger, Mitarbeiter der Neurologischen Klinik. Er wurde damit für ein Projekt zur Erforschung der Ursachen von Thalamusschmerzen ausgezeichnet. Der in der Psychosomatischen Forschungsgruppe „Neurobiologie der Psychotherapie“ (Leitung Dr. Noll-Hussong) mitarbeitende Doktorand und Medizinstudent Alexander Otti hat den „Achievement in Biosciences Prize 2008“ von Oxford University Press (OUP) erhalten. MRI-Newsletter Prof. Hans-Günther Machens, Direktor der Klinik für Plastische Chirurgie, wurde zum Vertreter der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgie im Exekutivkomitee der Sektion Chirurgische Forschung gewählt. Absolventen feiern Bei einer feierlichen Absolventenfeier im Audimax der TU haben 126 frischgebackene Mediziner ihre Zeugnisse erhalten. Mit einer Urkunde wurde dabei Alexander Höllein geehrt, der das Examen mit der Note 1,0 abschließen konnte. Auszeichnungen wurden auch für besonders gute Lehre vergeben: Dr. Michael Autenrieth (Urologie), Dr. Falko Diedrich (Gynäkologie) und Prof. Hans Förstl (Psychiatrie) erhielten den Lehrpreis der Fakultät und der Fachschaft für Medizin. Impressum Der Newsletter erscheint monatlich Klinikum rechts der Isar der TU München Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tanja Schmidhofer Tel. 089/4140 2046 E-mail: [email protected] 01 | 2008 – Seite 7 –