Elektrokatalytische Erzeugung von Cu-TCNQ in Lösungsmittelgemischen und Charakterisierung der entstehenden Schichten Den Naturwissenschaftlichen Fakultäten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zur Erlangung des Doktorgrades vorgelegt von Patricia Santamaría Prado aus Sevilla (Spanien) Als Dissertation genehmigt von den Naturwissenschaftlichen Fakultäten der Universität Erlangen-Nürnberg Tag der mündlichen Prüfung: 22.09.06 Vorsitzender der Prüfungskommission: Erstberichterstatter: Zweitberichterstatter Prof. Dr. Donat-Peter Häder Prof. Dr. Ulrich Nickel Prof. Dr. Carola Kryschi Meinen Eltern und meinem Bruder „La vida es una obra de teatro que no permite ensayos... Por eso, canta, ríe, baila, llora y vive intensamente cada momento de tu vida... ...antes que el telón baje y la obra termine sin aplausos.“ Charles Chaplin. Danksagung An dieser Stelle möchte ich mich bei all jenen bedanken, die zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen haben. An erster Stelle danke ich meinem Doktorvater Prof. Dr. Ulrich Nickel für die Möglichkeit, dieser Arbeit in seiner Arbeitsgruppe durchführen zu können, für zahlreiche lehrreiche Diskussionen sowie für die Unterstützung bei meiner Arbeit, aber auch über alles für sein Vertrauen, sehr dankbar. Bedanken möchte ich mich beim Graduiertenkolleg der Deutschen Forschungsgemeinschaft für das Stipendium, mit dessen finanzieller Unterschützung ich in Deutschland meiner Dissertation anfertigen konnte. Dr. Christine Dehm und Dr. Recai Sezi, sowie den Arbeitskollegen bei Infineon, besonders Dr. Reimund Engl und Dr. Andreas Walter danke ich für die Kooperationsarbeit, die einen wesentlichen Teil dieser Arbeit ermöglichte. Ich bedanke mich bei Dr. Wolfgang Heimler (Lehrstuhl für Zoologie I) und Fr. Anneliese Weiß (Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften I) der Universität Erlangen-Nürnberg für die Nutzung des REMs. Für die präzise und prompte Anfertigung der für diese Arbeit erforderlichen Apparaturen und Geräte möchte ich meinen Dank dem Leiter der institutseigenen mechanischen Werkstatt Herrn Friedhold Wölfel und seinen Mitarbeitern wie auch dem Glasbläser Herrn R. Suda und dem Dipl-Ing. Herrn Dirk Harnisch aussprechen. Meinen Kollegen Pedro Rodríguez, Elisabet Cancio, Dr. Rafael Abargues, Gracia García, Elvira Fernandez, Marcela Pinto, Dr. Ute Ramminger, Dr. Maribel Salfner-Carrizo, Dr. Marcela Pöhmerer und Dr. Àngela Jutglà danke ich herzlich für das hervorragende Arbeitsklima y por compartir tanto los buenos como los no tan buenos momentos... ebenfalls möchte ich auch Youssef Merjaneh für „sein Englisch“ danken. Mein besonderer Dank gilt Dr. Karin Mansyreff, Dr. Guido Sauer, Pedro Rodríguez und Elisabet Cancio für die Zusammenarbeit, für ihre Unterstützung in allen wichtigen Zeiten, hilfreiche Tipps und vor allem für ihre unbezahlbare Freundschaft. Ohne Euch wäre dieser Arbeit nicht möglich gewesen. DANKE. No puedo olvidarme de todos los amigos y familia que a pesar de la distancia, desde Sevilla, Granada, Madrid, Valencia, Barcelona y Turín me muestran su apoyo, cariño y amistad cada dia. Gracias, porque siempre os siento conmigo. Ich danke auch allen meinen Freunden von Erlangen, besonders Chihiro Kanda, Maribel Sierra, Antonio Castellano, Fabio Benini und meiner Familie Merjaneh (Jenni, Kika und Jozi) für eure Unterstützung allen Höhen und Tiefen des Alltags und für alle super lustigen Zeiten, die wir zusammen erlebt haben. An wichtigster Stelle danke ich Pedro Rodríguez, Gemma Bret, Dr. Rafael Abargues, Raquel Montón und Paco Ruiz für alle wunderbaren zusammen erlebten Momenten des Alltags. Von Anfang an seid Ihr meine Familie hier gewesen und habt die Jahre meines Lebens in Erlangen einmalig und unvergesslich gemacht... DANKE. Gracias a Alicia Ruiz y a Daniel Reina, que desde la distancia pero permaneciendo siempre cerca, me han ayudado y apoyado de forma incondicional en esta última difícil etapa. Sois grandes y estupendos. Y GRACIAS a mis padres y a mi hermano Israel, por tantas cosas......... Os quiero. Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung und Zielsetzung.......................................................................1 2 Eigenschaften von Kupfer/7,7,8,8-Tetracyan-chinodimethan (CuTCNQ)..................................................................................................3 2.1 Grundlagen der Keimbildung und des Kristallwachstums..........................3 2.2 Elektrokatalytische Redoxreaktionen ............................................................6 2.2.1 Heterogene Elektrokatalyse................................................................................. 7 2.3 TCNQ, der organische Ligand ......................................................................10 2.4 Bildung des CuTCNQ-Komplexes ................................................................11 2.5 Strukturänderungen im Kristall...................................................................12 2.5.1 Monoschichten .................................................................................................. 13 2.5.2 Mehrschichtsysteme .......................................................................................... 14 2.6 Elektrische Eigenschaften; organische Speicher.........................................14 2.6.1 Elektrisches Verhalten des CuTCNQ-Systems ................................................. 15 2.6.2 Wirkung der Ladungsübertragung..................................................................... 17 2.6.3 Wirkung der Strukturänderung des CuTCNQ-Kristalls .................................... 19 3 Experimenteller Teil ...............................................................................21 3.1 Chemikalien ....................................................................................................21 3.2 Kupfersubstrate..............................................................................................22 3.3 Präparationsmethode .....................................................................................23 3.4 Messapparaturen............................................................................................27 3.4.1 Potentiostat ........................................................................................................ 27 3.4.2 UV/Vis-Spektrometer........................................................................................ 29 3.4.3 Rasterelektronenmikroskop (REM)................................................................... 29 3.4.4 Apparatur für elektrische Messungen................................................................ 31 4 Erzeugung von Cu-TCNQ in Lösung....................................................33 4.1 Vorbemerkungen............................................................................................33 4.2 Elektrochemische Pilotuntersuchungen .......................................................33 4.3 Bildung von löslichem CuTCNQ ..................................................................41 4.4 Bildung von löslichem CuTCNQ an Kupfer................................................43 5 Erzeugung von kristallinem CuTCNQ .................................................47 5.1 Einführung ......................................................................................................47 5.2 Acetonitril als einziges Lösungsmittel ..........................................................49 5.2.1 Vorbehandlung der Wafer ................................................................................. 49 5.2.2 Beschichtung unter Variation der Behandlungsdauer ....................................... 49 5.3 Acetonitril/Keton-Mischungen......................................................................51 5.3.1 Vorbehandlung der Waferstücke....................................................................... 51 5.3.2 Variation des Mengenverhältnisses................................................................... 51 5.3.3 Varianten der Vorbehandlung der Waferstücke ................................................ 56 5.3.4 Einfluss der TCNQ-Konzentration.................................................................... 59 5.3.5 Variation der Beschichtungsdauer..................................................................... 61 5.3.6 Einfluss der Wartezeit zwischen Reinigung und Beschichtung ........................ 62 5.3.7 Einfluss der Lösungsmittelzusammensetzung auf unterschiedliche KupferWafers ............................................................................................................... 65 5.3.8 Ablöseprozesse der gebildeten CuTCNQ-Schicht ............................................ 70 5.3.9 Bestimmung der CuTCNQ-Schichtdicke .......................................................... 71 5.3.10 Elektrische Untersuchungen.............................................................................. 74 5.3.11 Elektrochemische Untersuchungen ................................................................... 82 5.4 Ternäre Lösungsmittelmischungen ..............................................................90 5.4.1 Vorbemerkungen ............................................................................................... 90 5.4.2 Zusatz verschiedener Tenside............................................................................ 91 5.4.3 Zusatz verschiedener e--Donoren ...................................................................... 94 5.4.4 Zusatz verschiedener Alkohole ....................................................................... 100 6 Zusammenfassung.................................................................................119 7 Literaturverzeichnis..............................................................................127 Einleitung und Zielsetzung 1 1 Einleitung und Zielsetzung Vor etwa einem Jahrzehnt wurde die Bedeutung der Nanotechnologie als Querschnittstechnologie mit hoher volkswirtschaftlicher Relevanz zunehmend von Wirtschaftsfachleuten erkannt. Bereits jetzt trägt die Nanotechnologie signifikant zur Weiterentwicklung und Verbesserung von Produkten bei, indem die neuen besonderen Eigenschaften von nanoskaligen Materialen genutzt werden. Vordergründige Zielsetzung für eine Produktentwicklung ist oft die Nachfrage nach deutlichen Einsparungen bezüglich Größe, Gewicht, Volumen, Energieverbrauch bei gleichzeitiger Verbesserung der Leistungsfähigkeit oder Wirksamkeit. Bereits jetzt gibt es eine Reihe von Produkten, die aufgrund von nanotechnologischen Erkenntnissen verbessert werden konnten. Zum Beispiel, die Herstellung von ChipSpeicher mit optimierten chemischen und elektrischen Eigenschaften. Die besonderen Eigenschaften von Elektronenakzeptoren wie Tetracyanoethylen (TCNE) [1] und Tetracyanochinodimethan (TCNQ) [2] weckten das Interesse an organischen Halbleitern (organischen Speicher) und an der Erforschung der LadungstransferReaktionen. Die organischen Speicher unterteilen sich in Molekularspeicher und so genannte Bulkspeicher. Bei ersteren besteht der Speicher aus einer Monolage organischer Moleküle [3]. Auf derartige Systeme wird in der vorliegenden Arbeit nicht weiter eingegangen. Bulksspeicher bestehen aus einer dickeren Schicht (im nm-µm Bereich) organischer Moleküle. Informationen können hierbei auf zwei verschiedene Arten gehalten werden. Zum einen ist eine resistive Speicherung, also im Widerstand der organischen Schicht möglich, zum anderen können Daten kapazitiv, etwa in der unterschiedlichen Polarisation einer organischen Schicht, gehalten werden. Am besten untersucht sind die Schalt- und Speicherphänomene organischer Materialen für den Komplex zwischen Kupfer und 7,7,8,8-Tetracyan-chinodimethan (TCNQ), dem CuTCNQ [4, 5, 6, 7, 8]. Dieses System ist ein Beispiel für einen so genannten Chargetransfer Komplex (CT Komplex). 2 Einleitung und Zielsetzung Mehrere Autoren, wie Potember, Poehler, Cowan und Co-Mitarbeiter [6, 7, 9, 10, 11], haben Ergebnisse publiziert, die eine rasche, reversible und stabile elektrische Schaltung von hoher Impedanz bis zur niedrigen Impedanz-Phase in einem CuTCNQ-System aufzeigten. Die Schaltzeit von ungefähr 10 Nanosekunden und der Speichereffekt in der niedrigen Impedanz-Phase charakterisieren das Schaltungsphänomen dieses interessanten Systems. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird dieses Material auf seine Eignung als speicherndes Medium für spezielle Zwecke in der Chip-Technologie untersucht. Wesentlich ist dabei die Art der Erzeugung der Kupfer-Tetracyano-Schichten unter praxisorientierten Bedingungen. Hauptziel dieser Arbeit ist die Ermittlung der Randbedingungen für ein einfaches Verfahren zur reproduzierbaren Herstellung einheitlicher und dünner CuTCNQ-Filme im Schichtdickenbereich von 50-100 nm auf Kupfer, wobei das erzeugte Material sehr gute elektrische Eigenschaften im Hinblick auf die Speicherung von Informationen bei kurzen Schaltzeiten haben soll. Dafür sollte eine Vielzahl experimenteller Parameter variiert werden, die die Reaktion zwischen Kupfer und TCNQ beeinflussen können. Zu diesen Parametern zählen unter anderem das Lösungsmittel und vor allem die Lösungsmittelzusammensetzung. Neben den üblichen Methoden zur Untersuchung der Kupferkomplexbildung sollten auch elektrochemische Verfahren eingesetzt werden, da die Bildung der CuTCNQ-Schichten auch als elektrokatalytische Reaktion aufgefasst werden kann. Ein Ziel der Arbeit war es auch, den Einfluss der Lösungmittelzusammensetzung auf die Keimbildung und auf das Kristallwachstum der CuTCNQ-Kristallite zu untersuchen. Eigenschaften von Kupfer/7,7,8,8-Tetracyan-chinodimethan (CuTCNQ) 3 2 Eigenschaften von Kupfer/7,7,8,8-Tetracyanchinodimethan (CuTCNQ) Die folgenden Subkapitel (Subkap. 2.1 und 2.2) geben einen Überblick grundlegender Phänomene bei der Keimbildung bzw. beim Kristallwachstum auf einer Oberfläche sowie der Grundlage elektrokatalytischer Prozesse. 2.1 Grundlagen der Keimbildung und des Kristallwachstums Für das orientierte Wachstum dünner Kristallschichten auf einkristallinen strukturierten Substraten können die in der Adsorption gebräuchlichen Begriffe "Gast" bzw. "Wirt" verwendet werden [12, 13]. Dies wurde unter dem Begriff der „Epitaxie“ beschrieben. Das Wort Epitaxie ist aus dem griechischen „epi“ („auf“) und „taxis“ („geordnet“) zusammengesetzt. Die Bildung dünner Schichten auf metallischen Oberflächen kann mittels Molekularstrhlepitaxie (MBE, engl.: molecular beam epitaxy) [14], chemischer bzw. physikalischer Abscheidung aus der Gasphase (CVD bzw. PVD, engl.: chemical bzw. physical vapour deposition) [15] oder durch elektrochemische Abscheidung aus Lösung [16] bewirkt werden. Die Keimbildung und das Wachstum dünner Filme können mittels eines makroskopischen oder eines mikroskopischen Modells definiert werden. Innerhalb eines makroskopischen Modells werden nach Bauer [17] drei Wachstumsmodi unterschieden, die nur für den thermodynamische Gleichgewichtsfall gelten. Bei dem Frank-van der Merwe (FM) Wachstum (Lage-für-Lage Wachstum) [18] wird das Substrat vollständig benetzt und der Adsorbatfilm wächst in geschlossenen Lagen Schicht für Schicht. Die Schichten wachsen zweidimensional auf. Dieser Fall tritt insbesondere auf, wenn die Adsorbat-Substrat Wechselwirkung besonders groß ist und die Freie Oberflächenenergie des Substrates die des Adsorbates übertrifft (Gleichung (2.1)) γS > γAS + γA , (2.1) 4 Eigenschaften von Kupfer/7,7,8,8-Tetracyan-chinodimethan (CuTCNQ) wobei γS die Oberflächenenergie des Substrates, γA die Oberflächenenergie des Adsorbat und γAS die Wechselwirkung zwischen Adsorbat und Substrat sind. Bei dem sogenannten Stranski-Krastanov (SK) Wachstum (Lage-plus-Insel Wachstum) [19] bildet sich zuerst eine oder mehrere geschlossenen Monolagen aus. γA nimmt mit steigender Bedeckung zu (Gleichung (2.2)), so danach kann eine schwächer gebundene Lage den Adsorbatfilm bedecken. Das bedeutet, dass die Bildung nachfolgender Adsorbatschichten ungünstig werden kann und dreidimensionale Kristalle werden auf dem Substrat gebildet. γS ≈ γAS + γA (2.2) Als Volmer-Weber (VW) Wachstum (Insel Wachstum) [20] bezeichnet man einen Wachstumsmodus, bei dem die Wechselwirkung zwischen Adsorbat und Substrat kleiner ist. Bei sehr starker Adsorbat-Adsorbat Wechselwirkung setzt wegen der Mobilität der Adsorbatteilchen ab der ersten Lage dreidimensionales Insel-Wachstum des Adsorbats ein. Für das Verhältnis der Oberflächenenergie gilt (Gleichung (2.3)): γS < γAS + γA (2.3) Diese Klassifizierung in obige Wachstumsmodi gilt streng genommen nur unter thermodynamischen Gleichgewichtsbedingungen, wird jedoch auch häufig für kinetisch kontrolliertes Wachstum verwendet. In Abb. 2.1 sind die drei verschiedenen Wachstumsmodi dargestellt. Eigenschaften von Kupfer/7,7,8,8-Tetracyan-chinodimethan (CuTCNQ) Abb. 2.1 5 Schematische Darstellung der drei verschiedener Wachstumsmodi nach Bauer [17] Innerhalb eines mikroskopischen Modells werden atomare Prozesse beschrieben, die für die Phänomene der Oberflächendiffusion, der Keimbildung und des Filmwachstums verantwortlich sind [21]. Das betrachtete System in dieser Arbeit, wo „der Gast“ auf einer TCNQ-Lösung beruht und das Substrat eine Kupferoberfläche ist, ist ein Fall dieses so genannten mikroskopischen Modells. Abb. 2.2 zeigt eine schematische Darstellung der atomaren Prozesse für die Keimbildung und das Kristallwachstum auf einer Oberfläche [22, 23]. Abb. 2.2 Schematische Darstellung der mikroskopischen Prozesse auf einer Oberfläche während der Keimbildung und des Kristallwachstums dünner Filme . Neben der Möglichkeit der Adsorption des auftreffenden Teilchens auf einer Substratoberfläche sind auch möglich die Diffusion, die Keimbildung zwischen 6 Eigenschaften von Kupfer/7,7,8,8-Tetracyan-chinodimethan (CuTCNQ) identischen Bindungspartner (homogene Keimbildung), die Adsorption einer Substanz an einem Substrat (heterogene Keimbildung) und die Desorption. Die Interdiffusion ist der Austausch zwischen den Teilchen der Adsorbatsubstanz und den Substratatomen. Die Geschwindigkeit, mit der eine Oberfläche von Adsorbatsubstanz bedeckt wird (Adsorptionsgeschwindigkeit), hängt davon ab, wie schnell das Substrat die Energie eines auf die Oberfläche auftreffenden Teilchens in die thermische Bewegung des Gitters umwandeln kann. Der Anteil der Stöße, die zu einer Adsorption des auftreffenden Teilchens führen, wird Adsorptionswahrscheinlichkeit s genannt [24]. Bezüglich der Oberflächendiffusion kann man einen chemischen (oder auch den so genannten Fickschen) Diffusionskoeffizient definieren, welcher die Bewegung der Teilchen der miteinander wechselwirkender Adsorbatatomen bei einer bestimmten Schichtdicke beschreibt. Daneben beschreibt man ein intrinsischer Koeffizient der Diffusion isolierter Atome und ist gerade zum Beginn der Keimbildung entscheidend. Zur Untersuchung der Diffusioneigenschaften eines Adsorbats stehen zwei sehr elegante Methoden auf der Grundlage der FIM (Feldionenmikroskopie) zur Verfügung [24]. Die Bestimmung des Diffusionskoeffizienten wurde von einigen Autoren durchgeführt und publiziert [z.B. 25, 26, 27, 28]. Zur Keimbildung kommt es bei hinreichender Mobilität der Teilchen nach ihrer Adsorption auf der Substratoberfläche. 2.2 Elektrokatalytische Redoxreaktionen Bei einem einfachen Redoxsystem (Gleichung (2.4)) kann sich ein Potential an der Elektrode nach der Nernst- Gleichung (Gleichung (2.5)) einstellen. Ox + ne- → Red (2.4) Das Potential ist dann durch das Standardpotential des redoxpaares E0 und das Konzentrationsverhältnis [Ox] zu [Red] gegeben. Eequil = E0 + RT [Ox] ln nF [Re d] (2.5) Eigenschaften von Kupfer/7,7,8,8-Tetracyan-chinodimethan (CuTCNQ) 7 R ist die Gaskonstante, T die absolute Temperatur, F die Faraday´sche Konstante und n die Anzahl der Elektronen, die von Red auf Ox übertragen werden. Der Unterschied zwischen dem Arbeitspotential E bei Anlegen einer äußeren Spannung und Eequil wird als Überspannung η bezeichnet, die die Aktivierungsenergie der Reaktion an der Elektrode und die Geschwindigkeit verändert. 2.2.1 Heterogene Elektrokatalyse Bis hier wurde nur ein Redoxpar betrachtet. Nun sind zwei Redoxsysteme 1 und 2 (Gleichung (2.6)) gleichzeitig an einer elektronenleitenden Oberfläche anwesend. n1Ox2 + n2Red1 → n1Red2 + n2Ox1 (2.6) Die Redoxreaktion kann durch diese Oberfläche katalysiert werden, wofür sich zwei folgende Möglichkeiten ergeben. Einerseits befinden sich die beiden Systeme im Gleichgewicht; dies gilt für eine sehr schnelle homogene Reaktion zwischen ihnen. In diesem Fall kann das Potential mittels der Nernst-Gleichung (2.5) bestimmt werden, das dann für beide Redoxpaaregleich ist. Andererseits befinden sich die beiden Redoxpaare nicht im Gleichgewicht. Für diesen Fall haben Wagner und Traud die benannte Additivitätstheorie veröffentlicht [29]. Diese nimmt an, dass sich die beteiligten paare an der Elektrode unabhängig voneinander verhalten. Das bedeutet, dass bei einem gegebenen Potential in jedem der Systeme der Strom fließt, der sich aus den jeweiligen Strom-Spannungskurven der einzelnen Redoxpaare ergibt. Der beobachtete Strom ist dann die Summe aus den beiden anteiligen Strömen. Das Potential, an dem der beobachtete Strom null ist (der Teilstrom des einen Paares gleich dabei gerade den Teilstrom des anderen Paares aus) wird als Mischpotential Emix bezeichnet. Die beiden betraglich gleichen, aber entgegengesetzt gerichteten Ströme bei diesem Mischpotential werden folgerichtig Mischströme Imix genannt. Die hier beschriebene Situation ist in Abb. 2.3 veranschaulicht [30]. 8 Abb. 2.3 Eigenschaften von Kupfer/7,7,8,8-Tetracyan-chinodimethan (CuTCNQ) Schema der Strom-Spannungskurven für zwei Redoxpaare 1 und 2, deren Mischpotential Emix im Tafel-Bereich beider Kurven liegt [30]. Liegt das Mischpotential, wie oben abgebildet, im Tafel-Bereich beider Kurven, so wird die Reaktion zwischen Systemen 1 und 2 durch die Geschwindigkeit des Ladungsdurchtritts bestimmt, und die Katalyse verläuft oberflächenkontrolliert [31] (Gleichung (2.7)). vhet = khet [Ox1]a [Red2]b , wobei gilt a + b = 1 (2.7) Anderer Fall wäre eine sehr schnelle Reaktion. D.h., dass bei ungehemmten Durchtritt die Konzentration der Reaktanden in der Umgebung des Katalysators stark abnimmt. Und nun bestimmt der Massentransport durch die Diffusionsschicht die Kinetik der Reaktion (Abb. 2.4). Eigenschaften von Kupfer/7,7,8,8-Tetracyan-chinodimethan (CuTCNQ) Abb. 2.4 9 Schema der Strom-Spannungskurven für zwei Redoxpaare 1 und 2, wobei das Mischpotential im Grenzstrombereich des Systems 1 und im Tafel-Bereich des Systems 2 liegt [30]. Hier ist alleine die Diffusion von Red1 der Geschwindigkeitsbestimmende Schritt, woraus sich eine Reaktion erster Ordnung bezüglich Red1 und nullter Ordnung bezüglich Ox2 ergibt [31] (Gleichung (2.8)) vhet = khet [Red1] (2.8) Der Mischstrom Imix, bzw. die entsprechende Mischstromdichte jmix, ist nicht nur der Geschwindigkeit der zwei Redoxreaktionen, sondern auch der Gesamtgeschwindigkeit vcat in mol m-2 s-1 proportional. Nach dem Faraday´schen-Gesetz kann die elektrokatalysierte Reaktionsgeschwindigkeit nach der Gleichung (2.9) bestimmt werden. vcat = I mix j = mix nFA nF (2.9) wobei F die Faraday-Konstante und A die Größe der Metallsoberfläche sind. Ähnlich wie die vorige theoretische Erklärung kann auch das aus Kupfermetall und TCNQ-Lösung beruhte System, als elektrokatalytische Reaktion aufgefasst werden. 10 Eigenschaften von Kupfer/7,7,8,8-Tetracyan-chinodimethan (CuTCNQ) Cu0 + Ox → Cu-Komplex + Red (2.10) Die hier beschriebene Reaktion stellt einen Spezialfall dar. Einerseits werden als oxidationsmittel die TCNQ-Moleküle, die in Lösung sind genommen. Andererseits spielt das Kupfer eine besondere Rolle, wobei gleichzeitig das Reduktionsmittel und das Metall ist. Das TCNQ wird reduziert und das Kupfer wird oxidiert, wobei die gebildeten Kupferkomplexe die CuTCNQ-Moleküle sind. 2.3 TCNQ, der organische Ligand 7,7,8,8-Tetracyano-p-quinodimethan (TCNQ) ist ein guter Elektronenakzeptor, der stabile „einfache“ Salze sowie „komplexe“ Salze ausbilden kann, die entweder das neutrale Radikal TCNQ oder das Anionradikal enthalten. Die Chemie von TCNQ hängt unmittelbar von seiner molekularen Struktur ab. Abb. 2.5 zeigt eine schematische Darstellung des TCNQ-Moleküls unter Angabe der molekularen Bindungslängen in Angström. [32]. Abb. 2.5 Strukturformel des TCNQ-Moleküls. Bild aus [33]. Aufgrund der Aufnahme von Ladung bildet TCNQ verschiedene Komplexe und Salze mit vielen organischen und anorganischen Donoren aus. TCNQ stapelt sich Auge in Auge mit vielen dieser Materialen, aber auch in Kristallen von reinem TCNQ [34]. Solche Stapel lassen bedeutungsvolle Überschneidung der π Orbitale zu. Das erzeugt eine hohe Leitfähigkeit durch die Stapel und daraus können viele TCNQ-Komplexe gewissermaßen als eindimensionale Metalle betrachtet werden. Eigenschaften von Kupfer/7,7,8,8-Tetracyan-chinodimethan (CuTCNQ) 11 TCNQ kann sich aber auch als σ-Donor mittels der einzelnen Elektronenpaare der NitrilStickstoff Gruppen mit Metallen verbinden. Jedes TCNQ-Molekül kann wegen der breiten Trennung der Koordinationsstellen der Nitril Gruppe bis zu vier Metallzentren binden. TCNQ kann sich also aufgrund seines σ-Elektronen-Systems mit Metallen koordinieren. Auch die Oberflächenchemie von TCNQ beruht auf der Aufnahme von Ladung. Die Übertragung des Elektrons vom Metall aus geschieht durch mehrere Molekularschichten des TCNQs auf Cu {111} [32]. So bilden sich stark adsorbierte dünne CuTCNQ-Filme. Mittels spektroskopische Messungen konnte bestimmt werden, dass TCNQ bei 100 K parallel auf der Kupfer Oberfläche adsorbiert wird [32]. TCNQ-Filme bilden Chargetransfer-Komplexe und Salze, die organische und anorganische Donoren enthalten. Die gebildeten Filme aus TCNQ und einem organischen oder anorganischen Donor befinden sich im molekularen Skalierungs-Bereich. Die TCNQ-Stapel sind nach STM Messungen von TCNQ-Tretrathiavulvalen (TTF) [35, 36, 37, 38] zu sehen. Auch die bei einer thermischen Reaktion gebildeten SilberTCNQ-Salze sind mit STM [39] und mit high resolution electron microscopy [40] untersucht worden. Jedes Silber-Atom an der Oberfläche des Filmes ist mit vier NAtomen (jedes N-Atom aus einem TCNQ-Ion) σ-koordiniert. Sowohl AgTCNQ-Salze als auch CuTCNQ-Komplexe bilden verzerrte Tetraeder. 2.4 Bildung des CuTCNQ-Komplexes Anfang der sechziger Jahre wurde von Melby und anderen Wissenschaftlern zum ersten Mal über die Synthese von Metal-TCNQ-Salzen [41] berichtet. Später wurden mehrere unterschiedliche Präparationsmethoden entwickelt [9, 42, 43, 44, 45, 46, 47]. Insbesondere wurden zwei Synthese-Methode für die Herstellung dünner M+TCNQ--Schichten entwickelt. Die erste Methode beruht auf der Dampf-Abscheidung von TCNQ auf Kupfer unter Bildung dünner CuTCNQ-Schichten. Bei diesem Prozess finden thermische Diffusion und eine Ladungstransfer-Reaktion [45] statt (Diffusion Modell). Bei der zweiten Methode erfolgt die Abscheidung von TCNQ auf Kupfer aus einem aprotischen Lösungsmittel, begleitet von einer spontanen Ladungsübertragung-Reaktion zwischen dem Metal und TCNQ [9] (Korrosion Modell). Diese beiden Methoden ergeben eine unterschiedliche Kristallite-Morphologie des gebildeten Komplexes sowie Systeme mit 12 Eigenschaften von Kupfer/7,7,8,8-Tetracyan-chinodimethan (CuTCNQ) unterschiedlichen elektrischen Eigenschaften. Die Korrosion Methode ist einfacher durchzuführen und sie bewirkt eine reine Ladungsübertragung, die als Ergebnis einen dünnen Komplex-Film mit fester Stöchiometrie und vortrefflichen elektrischen Eigenschaften ergibt. Die Bildung der CuTCNQ-Filme nach diesen Redox Reaktionen von metallischem Kupfer mit TCNQ ist in Schema 2.1 dargestellt. Schema 2.1 Bildung des CuTCNQ Komplexes durch Ladungsübertragung als elektrokatalytischer Prozess (Korrosion des Kupfers) Nach der Reaktion des Kupfers mit TCNQ bildet sich eine gepackte Struktur. Jedes CuIon koordiniert sich durch σ-Bindungen mit vier Stickstoffatomen, jede zugehörig zu einem TCNQ-Ion. Diese Anordnung der Ionen bildet eine verzerrte tetraedrische Struktur aus [48]. Kupfer liegt als Cu(I) vor, wie durch Röntgenstrahlphotoelektron-Spektroskopie gezeigt werden konnte [49]. 2.5 Strukturänderungen im Kristall Aufgrund der Stapelordnung der Donoren (D) und Akzeptoren (A) kann man die organischen Charge-Transfer Komplexe in zwei Klassen einteilen. Zum einen bilden die Donoren und Akzeptoren Komplexe aus, welche eine abwechselnde Anordnung der Liganden aufweisen, d.h. eine DADADADA-Struktur. Zum anderen stellen sich die Donoren und Akzeptoren auf, so dass die Stapel jeweils aus gleichen Molekülen bestehen, d.h. es bildet sich eine DDDD / AAAA-Struktur. Die Komplexe aus diesen beiden unterschiedlichen Stapelfolgen besitzen auch unterschiedliche Leitfähigkeit. Die erste Klasse sind die so genannten Dauer-Isolatoren, wogegen die Kristalle der zweiten Klasse Isolatoren, Halbleiter oder sogar Leiter sein können [50].CuTCNQ-Komplexe gehören zur zweiten Gruppe. Diese kann zwei verschiedene Strukturen bilden. Heintz hat den Prozess des Wachstums der beiden Strukturen sowie deren Eigenschaften publiziert [46]. Eigenschaften von Kupfer/7,7,8,8-Tetracyan-chinodimethan (CuTCNQ) 13 2.5.1 Monoschichten Abb. 2.6 zeigt die beiden Strukturen des CuTCNQ-Komplexes. Sie sind die so genannten Phase I und Phase II. Heintz hat publiziert, dass die zwei Phasen entweder nach der Reaktion zwischen Cu(I) und TCNQ- - Anionen in Lösung oder nach der direkten Redoxreaktion von Cu(0) mit neutralen TCNQ-Molekülen synthetisiert werden können [46]. Beide Phasen weisen eine Struktur, die auf der Koordination der vier Nitrile aus jeweils vier unabhängige TCNQ-Liganden mit einem Cu-Ion sich beruhen vor. Aber es gibt zwei wichtige Unterschiede zwischen beiden Strukturen. Der erste Unterschied bezieht sich auf die Anordnung der Liganden und des Metals. Die Phase I und alle andere Struktur 1:1 (M-TCNQ) enthalten sowohl das Metal als auch die TCNQ-Moleküle auf der gleichen Ebene und jedes TCNQ-Molekül ist hinsichtlich der Nächste 90° rotiert. Die Phase II stellt ein neues Struktur-Modell für diese Solid-Art vor, in dem unendliche coplanare TCNQ-Moleküle in der gleichen Richtung orientiert sind, aber sie befinden sich in zwei senkrechte Ebene (Abb. 2.6). Der zweite große Unterschied zwischen den Phasen ist die gegenseitige Durchdringungs-Art, die sie aufweisen. In der Phase I bilden die zwei unabhängige Netze eine geschlossene Struktur aus, wo die TCNQ-Moleküle sich 3,24 Å entfernen (Abb. 2.6, links). In der Phase II. gibt es im Gegenteil keine π-Stapelung und die Entfernung der geschlossenen Struktur zwischen parallele TCNQ-Einheiten bei dem gleichen Netzwerk ist 6,8 Å (Abb. 2.6, rechts). Phase I Abb. 2.6 Phase II Darstellung der jeweils beiden Orientierung des TCNQ--Ions der Phase I und der Phase II. Bilder aus [46]. 14 Eigenschaften von Kupfer/7,7,8,8-Tetracyan-chinodimethan (CuTCNQ) Diese zwei unterschiedliche Strukturen der Komplex bestätigen die Existenz einer Vielzahl von TCNQ-Materialen, die vielen unterschiedlichen Phasen aber mit der gleichen chemischen Zusammensetzung aufweisen [51, 52, 53, 54, 55]. 2.5.2 Mehrschichtsysteme Wie man vorher beschrieben hat, konnten es zwei verschiedene Kristallstrukturen des CuTCNQ-Komplexes hergestellt werden. Abb. 2.7 zeigt die letzterer Stapelfolge der beiden CuTCNQ-Kristallstrukturen. Phase I Abb. 2.7 Phase II Darstellung der beiden Phasen des CuTCNQ. Aufgrund von Strukturänderungen kann den Schaltvorgang beschrieben werden [56, 57]. Bilder aus [46] Eine der oft untersuchten Eigenschaft dieses CuTCNQ-Systems ist sein elektrisches Verhalten. Die besonderen elektrischen Eigenschaften, die das System aufweist, hängen von den beiden Kristallphasen ab [46]. 2.6 Elektrische Eigenschaften; organische Speicher Im Rahmen der vorliegenden Arbeit werden nicht nur die verschiedenen Parameter, die auf die Bildung des CuTCNQ-Komplexes Einfluss haben, untersucht, sondern es wird auch das organische CuTCNQ-System auf seine Eignung als speicherndes Medium getestet. Deswegen wird auf die an organischen Stoffen bekannten Speicherphänomene eingegangen. Molekulare elektronische Materialen mit stabilen elektrischen Zuständen (Abb. 2.8) haben, wie bereits weiter oben gesagt, während der letzten Jahre ein steigendes Eigenschaften von Kupfer/7,7,8,8-Tetracyan-chinodimethan (CuTCNQ) 15 Interesse für die Anwendung einer ultrahohen und nicht flüchtigen Speicherdichte geweckt. Organische und nicht organische Komponenten sind viel versprechende Kandidaten, um diese Speicher-Vorrichtungen herzustellen. Sie bieten großartige Möglichkeiten, um stabile Speicherzellen mit extrem kleiner Größe, Verschiedenartigkeit von Zusammensetzung und Struktur zu erzeugen, sowie einfache Präparationsmethoden bei niedrigen Kosten anzuwenden. Die organischen Speicher unterteilen sich in Molekularspeicher und so genannte Bulkspeicher. Bei ersteren besteht der Speicher aus einer Monolage organischer Moleküle [3]. Auf derartige Systeme wird in der vorliegenden Arbeit nicht weiter eingegangen. Bulksspeicher bestehen aus einer dickeren Schicht (im nm-µm Bereich) organischer Moleküle. Informationen können hierbei auf zwei verschiedene Arten gehalten werden. Zum einen ist eine resistive Speicherung, also im Widerstand der organischen Schicht möglich, zum anderen können Daten kapazitiv, etwa in der unterschiedlichen Polarisation einer organischen Schicht, gehalten werden. In diesem Subkapitel wird ein möglicher Mechanismus, der eine resistive Speicherung von Daten mittels organischen CuTCNQ-Materials ermöglicht, vorgestellt. 2.6.1 Elektrisches Verhalten des CuTCNQ-Systems CuTCNQ ist eine organometallische Verbindung, die als molekular-elektronisches Material bekannt wurde. Die Schalt- und Speicherphänomene dieses Systems wurden oft untersucht [4, 5, 8, 46...]. Von besonderem Interesse ist dessen 1979 von Potember [9] entdeckte stabile, reproduzierbare und sehr schnelle (Nanosekunde Bereich) elektrische Schaltbarkeit (Schema 2.2). Potember zeigte erstmals, dass das CuTCNQ-Material zwei stabile Widerstände besitzt, zwischen denen reversibel hin- und hergeschaltet werden kann. Das System wird vom hoch- in den niederohmigen Zustand durch das Anlegen eines elektrischen Gleich- oder Wechselfeldes geschaltet, wobei auch ein fokussierter Laserstrahl verwendet werden kann [5-7] (Abb. 2.8). 16 Schema 2.2 Eigenschaften von Kupfer/7,7,8,8-Tetracyan-chinodimethan (CuTCNQ) Mechanismus für den Prozess des Widerstandschaltens beim CuTCNQKomplex. Zwischen den beiden Zuständen kann mit einem elektrischen Feld hin und her geschaltet werden. Die CuTCNQ-Filme sind im Hinblick auf ihre Verwendung als Speicherzellen mesoscopisch untersucht worden [58]. Die Leitfähigkeit dieses Systems in der niedrigen Impedanz-Phase (Schema 2.2) ist 103 Ω-1cm-1 [59], und damit ungefähr hundertfach kleiner als der Wert der Leitfähigkeit des Kupfers (5,9·105 Ω-1cm-1 [60]). Die Schaltung des induzierten Feldes kann optisch [58] oder mit Gleichstrom erfolgen [61]. Sie kann auch mittels des Rastertunnelmikroskops (STM, engl.: scanning tunneling microscopy) [62, 63] untersucht werden. Das Feld wandelt innerhalb weniger Nanosekunden einige der reduzierten TCNQ-Ionen in neutrale Moleküle um. D.h., dass die Zelle, die den SpeicherEffekt zeigen, für eine kurze Zeit während der Anwendung des angewandten Feldes in dem niederohmigen Zustand („ein“ Zustand) bleibt. Die vom System erforderliche Zeit, um in den hochohmigen Zustand („aus“ Zustand) umzukehren, hängt ab von der Schichtdicke der Zelle, der Anlegedauer des elektrischen Feldes und der vom System verschwendeten Energie während dem niederohmigen Zustand. Abb. 2.8 Strom-Spannungs-Kennlinie einer stabilen Speicherzelle. Eigenschaften von Kupfer/7,7,8,8-Tetracyan-chinodimethan (CuTCNQ) 17 Die wichtigsten Eigenschaften der Schaltung dieses Systems sind seine Stabilität und die Reproduzierbarkeit. Das System soll auch lichtunempfindlich [64] und feuchtigkeitsdurchlässig sein. Der Schaltungsübergang ist reversibel und die Rückreaktion kann entweder durch eine Erwärmung oder durch einen Spannungspuls durch die Probe aktiviert werden. Man hat vorgeschlagen, dass dieses induzierte Feld mit dem Schaltungsübergang der neutralen Molekülen von Kupfer und TCNQ in Verbindung steht [65, 66]. So würde es bestätigt, dass die Phase mit neutralen Kupfer und TCNQ („ein Zustand“) als Resultat des induzierten Feldes der vorigen Redox Reaktion (Schema 2.2) gebildet wird. Die Sublimierung von TCNQ kann vielleicht bei hohen Feldern vorkommen und aus diesem Grund können freie Stelle von Kupfer entstehen [67]. Es sei darauf hingewiesen, dass die Schaltvorgänge Gegenstand aktueller Forschungsarbeiten sind. Bekannt ist, dass die erforderlichen Schaltspannungen von der Fläche des CuTCNQ-Komplexes abhängen. Einige Untersuchungen, die den Einfluss der verschiedenen Parameter auf die Bildung der CuTCNQ-Schichten genauer beleuchten, sind auch in dieser Arbeit durchgeführt worden. 2.6.2 Wirkung der Ladungsübertragung Mittels eines elektromagnetischen Feldes kann der Grundzustand eines Charge-Transfer Komplexes (neutral oder ionisch) in den jeweils anderen Zustand überführt werden. An diesem CT Komplex konnte ein solcher Ladungsübertragung mittels Druck [68], Temperatur [69] oder durch ein Laserfeld [70] vorgenommen werden. In Abb. 2.9 ist die Phasentransformation zwischen neutralem und ionischem Zustand dargestellt. Diese Phasenänderung hergeht mit einer Struktur des Komplexes ein. 18 Abb. 2.9 Eigenschaften von Kupfer/7,7,8,8-Tetracyan-chinodimethan (CuTCNQ) Darstellung der photoinduzierten Phasentransformation in Abhängigkeit von der Polarität des Kristalls. Der aus neutralen Donoren (D) und Akzeptoren (A) bestehende Kristall (1) wird durch Photonen in einen ionisierten Zustand (2) gebracht. Die Kopplung zwischen den Molekülen führt zu einem metastabilen ionisierten Zustand (3). Bild aus [70] Eine größere Zahl von theoretischen [59] und experimentellen [5, 6] Untersuchungen weisen darauf hin, dass der physikalische Prozess des organischen Speichers in vielen Fällen auf Ladungstransfer zurückzuführen ist. Wie Schema 2.2 zeigt [70], wird das Schalten des CuTCNQ-Systems vom hohen Impedanz Zustand in den niederohmigen Zustand durch eine feldinduzierte Redoxreaktion hervorgerufen. Ein elektrisches Gleichoder Wechselfeld wird oberhalb einer Schwellfeldstäke1 an die Speicherzelle angelegt. So geht das System in den niederohmigen Zustand über, da dieser dann der energetisch begünstigte ist [56]. In der Literatur [56, 71] wird dieser Schaltprozess theoretisch erklärt. Wenn das elektrische Feld zunimmt werden immer mehr Elektronen in die unbesetzten nichtbindenden Orbitale des Cu-N wandern. Deswegen werden sie diese Bindung schwächen. Als Folge davon, wird die Energie dieses nichtbindenden Orbitals weiter erniedrigt und die Übertragung der Ladung in das Orbital wird verstärkt. Schließlich führt diesen Prozess zu einer Trennung der Bindung zwischen Kupfer und TCNQ. Diese Theorie beruht auf der Vermutung, dass dieses benötigte elektrische Feld zum Schalten von dem Redoxpotential (Reduktionspotential) der Akzeptoren-Moleküle abhängt. Je größer das Reduktionspotential eines Akzeptors ist, desto größer auch die zum Schalten 1 Bei Verwendung eines Lichtfeldes setzt das Schalten des Komplexes erst oberhalb einer bestimmten Bestrahlungsstärke ein; die Wellenlänge des verwendeten Lichtes ist unerheblich. Damit kann ausgeschlossenen werden, dass etwa Wärme oder ein photoneninduzierter Prozess für das Schalten verantworlich sind [5, 6]. Eigenschaften von Kupfer/7,7,8,8-Tetracyan-chinodimethan (CuTCNQ) 19 benötigte Feldstärke ist [7]. Dieses ist logisch, da die Trennung der beiden Reaktionspartner voneinander mit einem zunehmenden Reduktionspotential schwer ist. Es wird vorausgesetzt, dass das Schalten bei Anwendung einer elektrischen Spannung nur lokal und nicht über die ganze Elektrodenoberfläche verteilt vorkommt. Die CuTCNQ-Schichtdicke, die zur Verfügung steht, kann richtig inhomogen sein. Das bedeutet, dass das elektrische Feld, welches zum Schalten notwendig ist, zuerst an den dünnsten Stellen der Komplexoberfläche erreicht wird und sich daher dort der CuTCNQFilm in den niederohmigen Zustand verwandelt. Damit geht einher, dass das Feld über der gesamten Schicht einen Zusammenbruch erleidet und kein weiteres Schalten stattfinden kann. Die Hauptmenge des Stroms nach dem Schalten fließt nur über einen Kanal [8], weswegen es eine Folge von dem vorigen Prozess ist, dass der Strom nach dem Schalten unabhängig von dem CuTCNQ-Elektrodenradius ist. Theoretische Untersuchungen in der Literatur [59] bestätigen, dass die Leitung der Elektronen in der hochohmigen Phase (Abb. 2.6) durch das Überlappen der π-Orbitale des TCNQs kommt. Die Elektronübertragung kann durch eine von Störstellen kontrollierte Bänderleitfähigkeit zustande kommen. Aufgrund der geringen Überlappung der Moleküle ist die Leitfähigkeit in diesen Zustand klein. In der niederohmigen Phase (Abb. 2.6) ist die Überlappung der 4s Orbitale des Kupfers größer als die Überlappung der TCNQ-Moleküle, deswegen kommt der Ladungstransport hauptsächlich im Kupfer vor und man kann diese Ladungsübertragung mittels der Bänder-Leitfähigkeistheorie beschreiben. Aber in der Literatur [z.B. 9, 59, 64, 72] kann man oft widersprüchliche Informationen, experimentelle Ergebnisse sowie eigene Diskussionen des Autors über die elektrischen Eigenschaften des CuTCNQ-Systems finden. Dies geht teilweise auf die inhomogene CuTCNQ-Shichtdicke zurück, welche die Reproduzierbarkeit der Messungen behindert. 2.6.3 Wirkung der Strukturänderung des CuTCNQ-Kristalls Zurzeit ist der physikalische Mechanismus des Schaltvorganges an dem CuTCNQ-System durch die Strukturänderung des Kristalls noch nicht völlig geklärt. Es ist schwierig, zu dem Schluss zu kommen, dass die Änderung des elektrischen Widerstands bei dem 20 Eigenschaften von Kupfer/7,7,8,8-Tetracyan-chinodimethan (CuTCNQ) Schaltvorgang allein auf die Strukturänderungen zurückzuführen ist. Darüber gibt es verschiedene Meinungen und viele experimentelle Arbeiten. Im Prinzip ist bekannt, dass die Struktur bei dem Schalten wegen der Ladungsübertragung in der Phase, wo neutrale Moleküle sind, anders ist als in der Phase, in welcher der CTKomplex vorliegt. Das ist so, weil die anziehenden Coulomb-Kräfte in der neutralen Phase nicht vorhanden sind. Der nächste Punkt ist es, herauszufinden, ob allein diese Strukturänderung für den elektrischen Schaltvorgang verantwortlich ist. Dafür wurde eine Vielzahl von Experimenten durchgeführt. Diese Arbeiten zeigen, dass die Präparationsmethode zur Herstellung der CuTCNQ-Schichten einen großen Einfluss auf die Keimbildung und auf das Kristallwachstum hat, d. h. einen Einfluss auf die Kristallstruktur und auf die elektrischen Eigenschaften [57]. Es konnten zwei verschiedene Kristallstrukturen hergestellt und deren Morphologien bestimmt werden (Abb. 2.7). Bei Modellen zur Beschreibung des Schaltvorgagens bzw. der elektrischen Eigenschaften des CuTCNQ-Systems aufgrund der Strukturänderungen kann man sagen, dass der spezifische Widerstand der instabilen Phase (Abb. 2.7, links, Phase I) mit 102 Ωm vergleichsweise niedriger ist als der spezifische Widerstand des stabilen Zustands (Abb. 2.7, recht, Phase II) mit 106 Ωm. In der niederohmigen Phase (links) überlappen die TCNQ-Moleküle sich sehr gut und diese Phase kann durch das Zuführen von Wärmeenergie in die hochohmige Phase (rechts) überführt werden (Entkopplung der TCNQ-Moleküle, die TCNQ-Moleküle überlappen sich nicht mehr) [57]. Experimenteller Teil 21 3 Experimenteller Teil 3.1 Chemikalien Die Substanz 7,7,8,8-Tetracyan-chinodimethan (TCNQ) wurde in purum Qualität von Fluka bezogen und zur Reinigung noch zwei Mal sublimiert. Die eingesetzten Lösungsmittel sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt. Tab. 3.1 Liste der Lösungsmittel Substanz Bezugsquelle Reinheit M (g/mol) Acetonitril (C2H3N) Fluka >99,5 % 41,05 Propionitril (C3H5N) Merck p.a 55,08 Methylethylketon (C4H8O) Aldrich >99,5 % 72,11 Diethylketon (C5H10O) Merck >99 % 86,13 Methylpropylketon (C5H10O) Merck >99 % 86,13 Isopropylmethylketon (C5H10O) Merck >98 % 86,13 2-Heptanon (C7H16O) Merck >98 % 114,19 J. T. Baker >99,9 % 46,07 1-Propanol (C3H8O) Fluka >99 % 60,10 Isopropanol (C3H8O) Roth >99,7 % 60,10 1-Butanol (C4H10O) Merck >99,8 % 74,12 1-Hexanol (C6H14O) SigmaAldrich >99 % 32,04 Ethanol (C2H6O) Neben dem Reaktanten TCNQ und den verschiedenen Lösungsmitteln wurden verschiedene Substanzen als Additive eingesetzt. Diese sind in Tab. 3.2 angegeben. Weitere Substanzen wurden für die Reinigung der Kupferoberfläche sowie für Einzeluntersuchungen, wie die elektrochemischen Verbindungen sind in Tab. 3.3 zusammengefasst. Messungen benötigt. Diese Experimenteller Teil 22 Tab. 3.2 Liste der Additive. Substanz Bezugsquelle Reinheit Aldrich p.A Aldrich 99 % 270,50 Fluka >97 % 384,44 Aldrich 99,8 % 92,14 Mesitylen (C9H12) Fluka >99 % 120,20 3,5-Dimethylanilin (C8H11N) Fluka >97 % 121,18 Bezugsquelle Reinheit M (g/mol) Aldrich 99,9 % 58,08 Fluka >99,5 % 192,43 Hydrazin Hydrat (N2H4·H2O) Aldrich >98 % 50,06 1H-Benzotriazol (C6H5N3) Merck >99 % 119,13 t-Butyl-ammonium-hexafluorophosphat (t-BuNPF6) (C16H36F6NP) Fluka >99 % 387,43 Polyethylenglycol 400 ([HO(C2H4O)nH]) Fluka p.a 380-420 Polyethylenglycol 200 ([HO(C2H4O)nH]) Merck p.a 190-210 γ-Butyrolacton (C4H6O2) Merck p.a 86,09 Polydimethylsiloxan,bis(3aminopropyl) (H2N(CH2)3Si(CH3)2O[-Si(CH3)2O-]nSi(CH3)2(CH2)3NH2) 1-Octadecanol (C18H38O) Hexadecil-pyridiniumbromid (C21H38BrN) Toluol (C7H8) Tab. 3.3 M (g/mol) Liste der weiteren Chemikalien. Substanz Aceton (C3HoO) Zitronensäure wasserfrei (C6H8O7) 3.2 Kupfersubstrate Metallische Kupferfilme dienten zum einen als Reduktionsmittel, zum anderen auch als Träger der gebildeten CuTCNQ-Schichten. Neben ganz normalen Kupferfolien wurden vor allem mit Kupfer beschichtete Wafer eingesetzt. Diese Substrate bestanden aus einem 8 Zoll Silizium-Wafer, auf den eine 500 nm dicke Kupferschicht entweder elektrolytisch oder gesputtert worden war (Infineon, Dresden). Für die ersten Untersuchungen waren die Wafer auf eine Folie geklebt und in Quadrate von jeweils 15 mm Kantenlänge vorgeschnitten. Da die Qualität der Kupferschicht durch diese Prozedur leidet, wurden die Wafer mit Hilfe eines Diamantstiftes erst unmittelbar vor Gebrauch geschnitten. Experimenteller Teil 23 Darüberhinaus wurden auch strukturierte oder Vias-Wafers verwendet (hergestellt bei Infineon, Dresden). Die Vias sind Kontaktlöcher zu tiefer liegendem Kupfer, die mit CuTCNQ homogen und glatt gefüllt werden sollen, um organische Speicherzellen mit guten elektrischen Eigenschaften zu gewinnen. In Abb. 3.1 ist ein Querschnitt eines derartigen Wafers schematisch dargestellt. Abb. 3.1 Schemazeichnung des Substrates der Vias-Wafers. Die verschiedene Größe (Durchmesser) der Vias sind 5000, 2500, 1000, 500, 350, 300, 240, 210 und 110 nm. 3.3 Präparationsmethode Für die meisten Beschichtungsversuche wurde folgendes Verfahren durchgeführt: Reinigung der Kupferoberfläche. Zuerst wurde der mit Kupfer beschichtete Wafer für eine Minute entweder in eine gesättigte oder in eine 2 M Zitronensäurelösung (mit oder ohne Ultraschall) eingetaucht. Danach wurde der Wafer mit bidestilliertem Wasser gründlich gewaschen und mit Aceton zuerst auf der Rückseite und dann auch auf der Oberseite abgespült. Das Waferstück wurde senkrecht auf Fließpapier gestellt, um das restliche Aceton abzusaugen und anschließend im Argonstrom getrocknet. Behandlung des Kupferstücks mit der TCNQ-Lösung. Die Bildung der CuTCNQSchichten erfolgte meistens an der Luft unmittelbar nach der Reinigung. Um die Reaktion zwischen TCNQ und der Kupferoberfläche durchzuführen wurden drei verschiedenen Präparationsmethoden angewendet. Diese Methoden werden im Folgenden detailliert beschrieben. Experimenteller Teil 24 Nachbehandlung der CuTCNQ-Schicht. Nach der Beschichtung der Kupferoberfläche mit dem CuTCNQ-Komplex wurde das Substrat gründlich mit Aceton gewaschen und im Argonstrom getrocknet. Zur Durchführung der Experimente wurden die folgenden Methoden angewendet. Bei der ersten Methode wurde zunächst der in Abb. 3.2 dargestellte Halter aus Teflon verwendet. Auf der Oberseite befindet sich eine Aussparung, in die das Waferstück gelegt und mittels Unterdruck fixiert werden kann. Der verwendete Aufbau ermöglicht die Befestigung dieses Halters an einen Rotationsmotor. Die Kupferoberfläche zeigt nach oben (Abb. 3.3) und die TCNQ-Lösung wird von oben oder von der Seite mit einer Pipette auf das ruhende oder rotierende Kupferstück aufgetropft. Die Beschichtung wurde mit einer genauen Menge der Ligandlösung durchgeführt, welche nach einer bestimmten Reaktionszeit vom Halter abgeschleudert wurde. Abb. 3.2 Schemazeichnung des Halters für die Kupferstücke. Die Seitenansicht zeigt den Vakuumanschluss des Halters und die Aufsicht zeigt die Vertiefung wo die Waferstücke aufgelegt sind. Experimenteller Teil Abb. 3.3 25 Schematische Darstellung der Apparatur zum Auftropfen der TCNQ-Lösung. Bei der zweiten Methode wurde der gleiche Halter verwendet, ist jedoch um 180° gedreht. Der Kupferfilm zeigt nun nach unten und wird in die Reaktionslösung eingetaucht (Abb. 3.4). Nach einer bestimmten Reaktionszeit wird der Halter angehoben und die anhaftende Flüssigkeit durch Erhöhung der Rotationsgeschwindigkeit abgeschleudert. Der Nachteil des Eintauchverfahrens liegt im hohen Lösungsverbrauch und in den schlechter kontrollierbaren experimentellen Bedingungen. Ein Problem ist z. B. das Anhaften von Luftblasen. Abb. 3.4 Schematische Darstellung der Apparatur zum Eintauchen des Wafers. 26 Experimenteller Teil Später wurde ein Halter aus Teflon ohne Vertiefung für das Kupferstück verwendet (Abb. 3.5). Dadurch wird ein Zurücklaufen der Reaktionslösung auf die Waferoberfläche nach dem Abschleudern verhindert. Außerdem müssen die Kupferstücke nicht die exakte Größe von 15 mm x 15 mm haben. Der Vorteil hiervon ist, dass die Waferstücke eine beliebige Größe besitzen dürfen und deshalb selbst gebrochen werden können. Abb. 3.5 Darstellung des Halters für die Kupferstücke ohne Vertiefung (Seitenansicht und Aufsicht). In Abb. 3.6 ist die letzte und einfachste Präparationsmethode schematisch dargestellt. Hier wurde ein Becherglas verwendet, in dem sich die Reaktionslösung befindet. Das Waferstück mit der Kupferoberfläche wird für eine bestimmte Reaktionszeit in diese TCNQ-Lösung eingetaucht und anschließend wieder herausgenommen. Experimenteller Teil Abb. 3.6 27 Schematische Darstellung des Becherglases wo die Reaktion zwischen TCNQ und der Kupferoberfläche stattfindet. 3.4 Messapparaturen 3.4.1 Potentiostat Die elektrischen Messungen, d.h. die zyklischen Voltammogramme und die StromSpannungskurven wurden Dreielektrodenanordnung [73] mit Hilfe aufgenommen eines (Abb. Potentiostaten 3.7). Zur mit Aufnahme einer der Voltammogramme wurde ein EG&G Princeton Applied Research Model 263A Potentiostat-Galvanostat benutzt. Potentiostat E(t) Abb. 3.7 Schema des Aufbaus der Dreielektrodenanordnung zur elektrochemischen Messungen: , AE: Arbeitselektrode, GE: Gegenelektrode, RE: Referenzelektrode. i(t) RE GE AE Experimenteller Teil 28 Die drei Elektroden tauchen in die Elektrolytlösung ein und werden über einen Potentiostaten angesteuert, der die Aufgabe hat, eine bestimmte Potentialdifferenz zwischen der Arbeitselektrode und der Referenzelektrode einzustellen. In Abb. 3.8 ist die verwendete elektrochemische Zelle schematisch dargestellt. B’ A’ Motor C’ D C A E Abb. 3.8 B Schematische Darstellung der elektrochemischen Zelle zur Aufnahme der zyklischen Voltammogramme und Strom-Spannungskurven. A: Arbeitselektrode, B: Gegenelektrode, C: Referenzelektrode, A’,B’,C’: Entsprechende ElektrodenAnschlüsse D: Zufuhr von Argon, E: Thermostatisierbare elektrochemische Zelle. Die Zelle, die aus Glas besteht, wurde vor der Zugabe der Lösungen mit Argon gespült und während der Messung mit Argon überschichtet. Aufgrund der Verwendung von organischen Lösungsmitteln ist sowohl der Deckel der Zelle als auch Teile der Elektroden aus Teflon gefertigt. Die zwei verwendeten Arbeitselektroden bestehen aus Glaskohlenstoff mit einem Durchmesser von 2 mm bzw. aus Kupfer mit einem Durchmesser von 4 mm, denen in einen Teflonzylinder von 10 mm Außendurchmesser eingelassen sind. Die resultierenden Scheibenelektroden wurden mit Diamantpaste in einem mehrstufigen Prozess bis herab zu einer Körnung von 0,25 µm poliert. Als Gegenelektrode diente eine Platinelektrode mit einer Oberfläche von 1,2 cm2, als Pseudoreferenzelektrode wurde ein Silberdraht direkt in Lösung getaucht bzw. wurde als Referenzelektrode eine Ferrocen / Ferrocenium Elektrode verwendet. Experimenteller Teil 29 3.4.2 UV/Vis-Spektrometer Die Aufnahmen der Absorptionsspektren (im Bereich zwischen 190 und 900 nm) dienten zum Studium der Reaktion zwischen metallischen Kupfer und TCNQ. Dazu wurden die Messungen an einem Zweistrahlspektrometer durchgeführt. Das verwendete UV/VisSpektrometer war ein UVIKON 931 der Firma KONTRON INSTRUMENTS. Bei diesem Gerät kommen als Lichtquelle eine Wolfram-Halogen-Lampe und eine Deuterium-Lampe zum Einsatz. Es wurden Quarzküvetten verwendet, die Referenzküvette war mit reinem Acetonitril gefüllt. Abb. 3.9 zeigt ein Schema des Meßprinzipes der UV/Vis-Spektroskopie. Abb. 3.9 Messprinzip der UV/Vis-Spektroskopie. L: Lichtquelle, M: Monochromator, Z: Strahlteiler, RK: Referenzküvette, MK: Messküvette, D: Detektor. Das aus der Lichtquelle tretende Licht wird im Monochromator (mittels Gitter) in die verschiedenen Wellenlängen zerlegt und anschließend mit einem Strahlteiler in zwei Lichtstrahlen geteilt. Diese durchlaufen jeweils eine Referenz- bzw. Messküvette. Der Absorptionsunterschied wird im Detektor registriert und mittels PC als wellenlängenabhängiges Spektrum aufgezeichnet. 3.4.3 Rasterelektronenmikroskop (REM) Das Prinzip eines Rasterelektronenmikroskop (REM) ist in Abb. 3.10 dargestellt [74]. Die wesentlichen Bestandteile eines REMs sind eine Elektronenkanone, eine Experimenteller Teil 30 Vakuumprobenkammer und die dazugehörigen Detektorensysteme. Ein Filament (z. B. Wolframfaden) wird geheizt und zur Emission von Elektronen angeregt. Die erzeugten Elektronen werden in die Elektronenkanone beschleunigt (auf eine Energie zwischen 2 und 40 keV) und mit magnetischen Linsen gebündelt. Daraus entsteht der Primärelektronenstrahl, der bei Hochvakuum auf eine elektrisch leitfähige Probe in der Probenkammer fokussiert wird. Durch einen Rastergenerator wird der Strahl zeilenweise über die Probe gerastert. Dieses Prinzip gibt dem Gerät seinen Namen. Die Information, die jeder Punkt der Probe liefert, wird mit Detektoren gesammelt und zu einem Bild verarbeitet. Der Vergrößerungsbereich liegt zwischen 20 und 100.000 Fach. Abb. 3.10 Die Schema des Meßprinzipes und der wichtigsten Elemente eines Rasterelektronenmikroskops. EK: Elektronenkanone, KL: Kondensorlinsen, OL: Objektivlinsen, RS: Rasterspulen, RG: Rastergenerator, DET: Detektor, AMP: Verstärker, Oszi: Oszillograph und KS: Kathodenstrahlröhre. verschiedenen CuTCNQ-Oberflächen wurden mittels eines Rasterelektronenmikroskops (REM) charakterisiert. Die REM-Aufnahmen dienen zur Bestimmung der Kristallform und der Kristallgröße, sowie der Gleichmäßigkeit der Oberfläche. Es standen drei verschiedene Rasterelektronenmikroskope zur Verfügung: Experimenteller Teil 31 Gerät 1: field emission scanning electron microscope, Model S-800 der Firma Hitachi (beim Institut für Zoologie, Erlangen). Die Bilder wurden bei 10 kV oder 20 kV Beschleunigungsspannung und nur von oben aufgenommen. Gerät 2: Rasterelektronenmikroskop LEO 1530 (bei Infineon, Erlangen). Die Aufnahmen wurden normalerweise mit 1 kV Beschleunigungsspannung gemacht, bei Schrägaufnahmen beträgt der Winkel 70°. Gerät 3: Rasterelektronenmikroskop vom Typ JSM-6400 der Firma JEOL (beim Institut für Werkstoffwissenschaften I, Erlangen). Die Beschleunigungsspannung betrug in der Regel 20 kV. 3.4.4 Apparatur für elektrische Messungen Eine sinnvolle erste Charakterisierung einer CuTCNQ-Schicht erfolgt mittels der StromSpannungs-Kennlinie [75]. Für die elektrische Charakterisierung des beschichtenden Wafers wurde den in Abb. 3.11 gezeigte Messaufbau verwendet. Abb. 3.11 Schema der Meßanordnung einer elektrischen Messung. R: Widerstand (1 – 500 KΩ), V: Multimeter M3890D, I/V: Stromverstärker FEMTO DLPCA 200 und die Spannungsquelle M&R WG 1240. Die Untersuchungen wurden mit einem Multimeter der Marke Keithley (SourceMeter 2400) ausgeführt. Die Messung verläuft computergesteuert und erlaubt den gezielten elektrischen Eigenschaften des Halbleiters zu erkennen. Die Zellen wurden mit Halbleiter- 32 Experimenteller Teil Messspitzen kontaktiert, welche von der Firma Süss Microtec bezogen wurden. Zur elektrischen Charakterisierung der Zellen wurde ein Stron-Spannung-Kennlinie (vgl. Kap. 2.3; Abb. 2.8) durchlaufen. Aus den aufgenommen Kurven kann man festgestellt werden, ob die Zelle ihren Widerstand bei Überschreiten eines Schwellwertes ändert. Weiterhin wird aus diesen Daten später versucht, Rückschlüsse auf den bei den Zellen vorliegenden Leitungsmechanismus zu ziehen. Alle Messungen wurden bei Infineon (Erlangen) gemacht und bei Zimmertemperatur an Luft und Tageslicht durchgeführt. Die Messdaten werden im txt-Format auf der Festplatte des Computers gespeichert. Erzeugung von Cu-TCNQ in Lösung 33 4 Erzeugung von Cu-TCNQ in Lösung 4.1 Vorbemerkungen Ziel der Arbeiten dieses Kapitels sollte es sein, die Eigenschaften des Redoxsystems Cu/TCNQ zu untersuchen, um so die kontrollierte Präparation von CuTCNQ-Schichten durchzuführen. Aufgrund dieser Messungen werden das elektrochemische Verhalten von TCNQ und dessen Reaktion mit Kupfer, sowie der Mechanismus und die Kinetik der Bildung löslicher CuTCNQ Komplexe an der Kupferoberfläche verstanden. Für diese Untersuchungen wurden Silizium-Wafer verwendet, auf denen eine 500 nm dicke Kupferschicht elektrolytisch abgeschieden worden war. Die Wafer waren auf eine Folie geklebt und in Substrate mit einer Kantenlänge von jeweils 15 mm vorgeschnitten. 4.2 Elektrochemische Pilotuntersuchungen Alle elektrochemischen Messungen wurden in wasserfreiem Acetonitril durchgeführt, welches 10-2 M t-Butyl-ammonium-hexafluorophosphat (t-BuNPF6) als Leitsalz enthielt. Abb. 4.1 zeigt ein zyklisches Voltammogramm von TCNQ, das bei 25 °C an einer Glaskohlenstoffelektrode aufgenommen wurde. Die absolute Lage der Redoxpotentiale ist nicht direkt mit Literaturwerten vergleichbar, da in diesen Arbeiten andere Referenzelektroden Verwendung fanden [76, 77]. Der Abstand der beiden Oxidationsstufen von etwa 0,58 V stimmt jedoch mit den publizierten Daten überein [47]. Der erste kathodische Peak entspricht der Reduktion zum einfach negativ geladenen TCNQ-Radikalanion (TCNQ-), der zweite kathodische Peak der Weiterreduktion zum zweifach negativ geladenen Dianion (TCNQ2-). In Abwesenheit von Wasser und Sauerstoff sind beide elektrochemischen Reduktionen völlig reversibel (vgl. Abb. 4.1), ansonsten trifft dies nur für den ersten Teilschritt zu. Der zweite Reduktionsschritt erfolgt in Gegenwart von Wasser oder Sauerstoff erst bei wesentlich negativeren Potentialen. Erzeugung von Cu-TCNQ in Lösung 34 4 3 2 1 I [µA] 0 -1 -2 -3 500 mV/s 200 mV/s 50 mV/s -4 -5 -1000 -800 -600 -400 -200 0 200 400 600 800 1000 E [mV] vs. Ag-Pseudoreferenz Abb. 4.1 Zyklisches Voltammogramm von 0,1 mM TCNQ in wasserfreiem Acetonitril unter Argon und bei 25 °C, aufgenommen an einer Glaskohlenstoffelektrode (d=2 mm). Als Pseudoreferenzelektrode diente einen Silberdraht mit Fritte in tBuNPF6 0,01 M in CH3CN. Aus den stark unterschiedlichen Redoxpotentialen für die zwei Reduktionsschritte (vgl. Abb. 4.1) ist ersichtlich, dass die Weiterreduktion des Radikals zum Dianion (E2 ≅ -275 mV) wesentlich schwieriger ist als die Bildung des Radikalanions (E1 ≅ 302 mV). Deshalb kann man die Reduktion von TCNQ experimentell sehr gut auf die Bildung des Radikals beschränken. Dieses 2-stufige Redoxreaktionsschema bietet einige Vorteile gegenüber einer 1-stufigen Redoxreaktion. Während das Anionradikal sehr stabil ist, unterliegt das Dianion in Gegenwart von Wasser und/oder Sauerstoff raschen Folgereaktionen. Außerdem verschiebt sich das Symproportionierungsgleichgewicht (Gleichung (4.1)) auf die rechte Seite, d.h. selbst wenn das Dianion gebildet ist, wird es, falls noch TCNQ vorhanden ist, in einer raschen Reaktion in die radikalische Form überführt. TCNQ + TCNQ2- 2 TCNQ- (4.1) Erzeugung von Cu-TCNQ in Lösung Die Gleichgewichtskonstante K = 35 [TCNQ − ]2 kann nach Gleichung 4.6 mit Hilfe [TCNQ][TCNQ 2− ] der Standardredoxpotentiale bestimmt werden. Diese Gleichung wird von einer der fundamentalen Beziehungen der Thermodynamik hergeleitet [78]. Die Frei Reaktionsenthalpie ∆G einer chemischen Reaktion ist gegeben durch die Freie Standardreaktionsenthalpie und die Aktivitäten der Komponenten (Gleichung (4.2)). ∆G = ∆G° + RTln Π aiνi (4.2) Für den Gleichgewichtszustand (Gleichung (4.3)) nimmt ∆G den Wert Null an und die Reaktion kommt zum Stillstand. 0 = ∆G° + RTln Π ai*νi (4.3) (p und T = konstant) Nun ist der Wert der ∆G° für einen gegebenen Druck und eine bestimmte Temperatur genau festgelegt. Demzufolge stellt auch der Term Π ai*νi eine Konstant dar. Diese Konstant wird thermodynamische Gleichgewichtskonstant K genannt. 0 = ∆G° + RTlnK Die Gleichung (4.5) zeigt (4.4) den Zusammenhang zwischen der Freien Standardreaktionsentahlpie ∆G° und der Zellspannung unter Standardbedingungen im stromlosen Zustand. ∆G° = - nFE° (4.5) Die Gleichgewichtskonstante K wurde nach der Gleichung (4.6) mit Hilfe der Standardredoxpotentiale bestimmt. Erzeugung von Cu-TCNQ in Lösung 36 (E1°-E 2°) = RT lnK F (4.6) mit E1° und E2° als Standardredoxpotentiale der TCNQ / TCNQ- bzw. TCNQ- / TCNQ2-Redoxpaare. R ist die allgemeine Gaskonstante, T die Temperatur, F die FaradayKonstante und K die Gleichgewichtskonstante. Es resultiert experimentell der hohe Wert von 6,4·109. (Mit den aus [77] entnommenen Standardredoxpotentialen ergibt sich für die Gleichgewichtkonstante ein Wert von etwa 109). Die Reaktion zwischen Kupfer und TCNQ kann als Korrosion betrachtet werden, das ist ein Spezialfall elektrokatalytischer Prozesse, bei denen einer der Reaktionspartner gleichzeitig die insgesamt stromlose Elektrode darstellt. Für eine Bewertung der Reaktionsgeschwindigkeit zwischen Kupfer und TCNQ ist daher der Mischstrom sehr nützlich, der anhand von Strom-Spannungskurven an der rotierenden Scheibenelektrode ermittelt werden kann. Abb. 4.2 zeigt zwei Strom-Spannungskurven, die unmittelbar nacheinender aufgenommen wurden. Die erste Kurve entstand durch Potentialvorschub nach negativen Potentialen hin, die zweite durch Potentialveränderungen in Richtung des positiven Potentials. Das erste Halbstufenpotential (E1 ≅ 310 mV, in negativer Richtung) entspricht dem Redoxpotential der ersten Stufe in Abb. 4.1 und das zweite Halbstufenpotential (E2 ≅ -327 mV) dem Redoxpotential der zweiten Stufe [79]. Aufgrund der niedrigen Vorschubgeschwindigkeit sind die Werte der Redoxpotentiale leicht verschoben. Dennoch belegt die gute Übereinstimmung der beiden Kurven wiederum die Reversibilität der Redoxreaktion. Erzeugung von Cu-TCNQ in Lösung 37 10 0 5 mV/s 300 U/min -10 e TCNQ - TCNQ I [µA] -20 -30 -40 - TCNQ -50 -60 e 2- TCNQ E2 -1000 -800 -600 -400 E1 -200 0 200 400 600 E [mV] vs. Ag-Pseudoreferenz Abb. 4.2 Strom-Spannungskurve von 1,6 mM TCNQ in wasserfreiem Acetonitril aufgenommen auf einer rotierten Glaskohlenstoffelektrode(d=2 mm). Zur Ermittlung des Mischstroms benötigt man auch die Strom-Spannungskurven für die Oxidation von Kupfer, wie sie Abb. 4.3 gezeigt sind. Diese Messungen werden ohne den Reaktionspartner TCNQ vorgenommen. Es wurde eine 4 mm polykristalline Kupferelektrode als Arbeitselektrode verwendet (besser wäre es gewesen, eine Elektrode mit gleichem Durchmesser zu verwenden, wie bei der Untersuchung von TCNQ; so müssen die Strom-Spannungskurven entsprechend umgerechnet werden). Die Kupferelektrode muss sehr sorgfältig vorbereitet werden, um reproduzierbare Messergebnisse zu erhalten, da die Oberflächenqualität einen großen Einfluss auf die Oxidation hat. Außerdem hängt der Verlauf der Kurven sehr stark von Sauerstoff- und Wassergehalt des Elektrolyten ab. Je besser die Reaktionsmischung vom Sauerstoff befreit wurde, desto mehr wird die Strom/Spannungskurve nach negativen Potentialen verschoben, d. h. desto leichter erfolgt die Oxidation des Kupfers. Die Ursache dafür liegt in der Bildung von Kupfer(I) und Kupfer(II)salzen bzw. der Oxide. Erzeugung von Cu-TCNQ in Lösung 38 350 300 5 mV/s 300 U/min 250 - I [µA] 200 150 100 Cu 0 -e + Cu ( -e 2+ Cu ) Sofort 5 Minuten Ar 5 Minuten Ar 15 Minuten ohne Ar 5 Minuten Ar 50 0 -50 -1000 -800 -600 -400 -200 0 200 E [mV] vs. Ag-Pseudoreferenz Abb. 4.3 Strom-Spannungskurven des elektrochemischen Verhaltens von polykristallinen Kupfer (d=4 mm), aufgenommen bei unterschiedlichen Sauerstoffgehalt. Nach diesen Messungen können die Strom-Spannungskurven für die Oxidation von Kupfer und für die Reduktion von TCNQ vereinigt werden. In Abb. 4.4 sind die Kurven für die Oxidation von Kupfer (a) unter Argon sowie (b) in Gegenwart von Sauerstoff mit zwei Strom-Spannungskurven für die Reduktion von TCNQ bei unterschiedlichen Konzentrationen aufgetragen. Die Lage dieser Strom-Spannungskurven zueinander ermöglicht die Bestimmung des so genannten Mischstroms (Imix) und seines Mischpotential (Emix) unter den gewählten Bedingungen. Unter dem Mischstrom versteht man die Anzahl von Elektronen, die pro Zeiteinheit von der reduzierenden zur oxidierenden Substanz während der Reaktion fließen. In einer allgemeinen elektrolytischen Reaktion findet der Elektronenfluss nicht direkt von Red nach Ox, sondern über ein inertes Metall statt. Dann hat man an diesem Metall sowohl einen kathodischen als auch einen anodischen Prozess, wo der kathodische Strom gleich dem anodischen Strom ist. Dieser Strom ist nicht messbar. Er kann aus den StromSpannungskurven von Red und Ox abgelesen, an der identische Beträge von anodischem Erzeugung von Cu-TCNQ in Lösung 39 und kathodischem Strom gemessen werden und ist in Abb. 4.4 durch die senkrechten Striche dargestellt. 300 0 5 mV/s 300 U/min Cu 200 + Cu ( -e (b) Emix 0 Ar -4 TCNQ 8,9*10 M -3 TCNQ 1,6*10 M -100 2+ Cu ) (a) 100 I [µA] - -e - TCNQ imix -200 2- TCNQ -300 -1000 -800 -600 -400 - e TCNQ - e TCNQ- -200 0 200 400 600 800 E [mV] vs. Ag-Pseudoreferenz Abb. 4.4 Bestimmung des Mischpotentials und des Mischstroms für die Reaktion von Kupfer mit TCNQ aus den Strom-Spannungskurven der Reaktionspartner. Die Strom-Spannungskurven von Kupfer wurden an einer Kupferelektrode (d=4 mm) aufgenommen, die von TCNQ an einer Glaskohlenstoffelektrode (d=4 mm). Unter den Reaktionsbedingungen ist der Mischstrom (wie die Anfangsgeschwindigkeit der Reaktion) proportional zur Konzentration an TCNQ. Während der Schichtbildung verschiebt sich das Mischpotential und so kann sich auch der Mischstrom ändern. Weiter mit der Reaktionsgeschwindigkeit Die hier beschriebene Reaktion stellt einen Spezialfall dar, bei dem einer der beiden Reaktionspartner gleichzeitig das Metall ist. Das Kupfer ist also auch das Reduktionsmittel und erleidet während der Reaktion einen Korrosionsprozess, es wird also oxidiert. Dabei können zwei Grenzfälle auftreten. Einerseits kann das Kupfer während der Reaktion allmählich aufgelöst werden und die gebildeten Kupferionen gehen in Lösung. Die erforderlichen Gegenionen werden aus dem oxidierenden Reaktionspartner (TCNQ) gebildet. Andererseits ist CuTCNQ in vielen Lösungsmitteln relativ schwerlöslich. 40 Erzeugung von Cu-TCNQ in Lösung Deshalb bildet sich oft eine dünne CuTCNQ-Schicht auf der Kupferoberfläche aus. Normalerweise laufen beide Prozesse (die Kupferauflösung und die Bildung einer unlöslichen CuTCNQ Schicht auf der Kupferoberfläche) nebeneinander ab. Je stärker der zweite Effekt ist, desto schneller kommt es zur Inhibierung der elektrokatalytischen Reaktion, wenn die Kupferoberfläche nicht mehr zugänglich ist. Typischerweise bilden sich sofort nach dem ersten Kontakt der Kupferoberfläche mit der TCNQ-Lösung in Acetonitril bevorzugt lösliche Produkte. Erst wenn eine gewisse Mindestkonzentration von CuTCNQ gebildet ist, kommt es zur Abscheidung von festem CuTCNQ und damit zum Kristallwachstum. Die Geschwindigkeit der Anfangsreaktion hat einen großen Einfluss auf den Prozessablauf. Auch die Präparationsmethode, d.h. die Art des Aufbringens der Lösung von TCNQ auf die Kupferoberfläche beeinflusst entscheidend die Morphologie der CuTCNQ-Schicht. Beim Zusammenbringen gereinigter Kupferoberflächen mit einer TCNQ-Lösung (Acetonitril) tritt sofort die Bildung von CuTCNQ ein. Der aus elektrochemischen Messungen bestimmbare Mischstrom ermöglicht im Prinzip eine recht gute Abschätzung der Anfangsreaktionsgeschwindigkeit. Der Nachteil dieser elektrochemischen Messungen liegt an der Verwendung einer Pseudoreferenzelektrode, so dass die Ergebnisse der verschiedenen Messungen nicht unmittelbar zu vergleichen sind. Eine Silver-Pseudoreferenzelektrode kann nicht als echte Elektrode erster Art betrachtet werden, da dem System der Redoxpartner (Silberionen bestimmter Konzentration) nicht zugesetzt wird. Die erfolgreiche Anwendung dieser Referenzelektrode könnte darauf beruhen, dass der Silberdraht, wenn er nicht zur Messung verwendet wird, der Luft ausgesetzt ist und anoxidiert werden kann. Vor allem aber könnten Substanzen, die in der Lösung vorhanden sind, über das Silber Elektronen austauschen und so ein Redoxgleichgewicht einstellen. Aus diesem Grund wurden später die elektrochemischen Messungen des Redoxsystems Cu / TCNQ mit einer speziell entwickelten Ferrocen / Ferrocenium-Referenzelektrode [80] durchgeführt (s. Subkap. 5.3.11). Erzeugung von Cu-TCNQ in Lösung 41 4.3 Bildung von löslichem CuTCNQ Wenn Kupfermetall in eine ruhende TCNQ-Lösung gebracht wird, erkennt man nach kurzer Zeit eine lokale Grünverfärbung der gelben Lösung. Beim Rühren der Lösung verfärbt sich die gesamte Lösung mehr oder weniger rasch. In Abb. 4.5 ist den Verlauf der Reaktion anhand von UV/Vis-Spektren wiedergegeben. 2.5 393 nm TCNQ-Lösung nach 5 min nach 25 min nach 35 min nach 1 Tag Absorbanz 2.0 1.5 841 nm 1.0 420 nm 744 nm 0.5 0.0 300 400 500 600 700 800 900 Wellenlänge [nm] Abb. 4.5 Spektren einer Eintauchzeiten. 8⋅10-5 M TCNQ-Lösung nach unterschiedlichen Cu- Man erkennt, wie sich das Spektrum von TCNQ durch die Reaktion mit Kupfer verändert. Zu Beginn liegt eine TCNQ-Lösung vor. Das Spektrum des Liganden ist durch die Absorptionsbande bei 393 nm gekennzeichnet. Im Verlauf der Reaktion nimmt die Intensität dieser Bande ab und es entstehen neue Banden (bei 420, 744, 761 und 841 nm) die auf die Bildung des CuTCNQ-Komplexes zurückzuführen sind [81, 82]. Nach ca. einer Stunde Reaktionszeit verändert sich das UV/Vis-Spektrum nicht weiter, d. h. die Erzeugung von Cu-TCNQ in Lösung 42 Bildung des CuTCNQ-Komplexes ist gestoppt, da die Metalloberfläche nicht mehr frei zugänglich ist. Um den zeitlichen Verlauf der CuTCNQ-Bildung quantitativ zu erfassen, verfolgt man die Reaktion mittels UV/Vis-Spektroskopie nur bei einer bestimmten Wellenlänge. Dazu wurde ein Kupferplättchen (ca. 1 cm2) in eine mit TCNQ-Lösung gefüllte Küvette gegeben. Die Aufnahme der Spektren erfolgte unter stetigem Rühren der Lösung. In Abb. 4.6 sind die Absorbanz-Zeit-Verläufe bei 761 nm für verschiedene TCNQ- Konzentrationen dargestellt. 3 (c) 0,268 mM (b) 0,134 mM Absorbanz 2 (a) 0,08 mM 1 0 0 20 40 60 80 100 120 140 Zeit [min] Abb. 4.6 Auftragung der Absorbanz bei 761 nm gegen die Eintauchzeit des Kupferplättchens, (a) 0,74 cm2, (b) 0,57 cm2 und (c) 0,55 cm2 jeweils in 3 ml Lösung. Zeitlicher Verlauf der CuTCNQ-Bildung in einer Lösung bei drei verschiedenen Konzentrationen von TCNQ in Acetonitril. Erzeugung von Cu-TCNQ in Lösung 43 Am Verlauf der drei Kurven kann man erkennen, dass die Geschwindigkeit der CuTCNQBildung mit der TCNQ-Konzentration der Lösung zunimmt. Als Folge davon ist die Reaktion bei hohen Konzentrationen schwerer kontrollierbar. Es wird ebenfalls deutlich, dass das gebildete CuTCNQ zunächst in Lösung geht, bevor eine CuTCNQ-Schicht die Kupferoberfläche blockiert. Erst wenn die Konzentration von CuTCNQ an der Kupferoberfläche hinreichend groß geworden ist, kommt es zur Abscheidung festen CuTCNQ-Komplexes. Bei hohen Reaktionsgeschwindigkeiten bilden sich auf der Kupferoberfläche keine homogenen Schichten. Man kann Bereiche erkennen, in denen zunächst keine sichtbare Schichtbildung erfolgt und Stellen, an denen aufgrund einer lokalen Übersättigung an CuTCNQ starke Dunkelfärbung eintritt. Das Hauptaugenmerk dieser Arbeit soll auf der gleichmäßigen Bildung einer dünnen CuTCNQ-Schicht liegen. Dazu ist eine vollständige Kontrolle der Primärreaktion erforderlich. Dazu wird in Kapitel 5 der Einfluss verschiedener Parameter auf die Abscheidung untersucht. 4.4 Bildung von löslichem CuTCNQ an Kupfer Die Bildung von CuTCNQ erfolgt entsprechend der in Schema 4.1 skizzierten chemischen Reaktion [8, 73, 74, 83,...]: Schema 4.1 Redoxreaktion zwischen Kupfermetall und TCNQ. Metallisches Kupfer wird zu Cu+ oxidiert und der Ligand wird von TCNQ0 zu TCNQreduziert. In Abb. 4.7 ist schematisch dargestellt, wie die Elektronenübertragung vom Kupfer auf den TCNQ-Ligand abläuft. 44 Abb. 4.7 Erzeugung von Cu-TCNQ in Lösung Schema der Übertragung des Elektron von Kupfer nach die TCNQ-Lösung. Als Folge dieser Redoxreaktion löst sich einerseits das Kupfer während der Reaktion auf und die gebildeten Kupferionen gehen in Lösung. Andererseits beginnt an den Stellen hoher Kupferionenkonzentration die Keimbildung und das Kristallwachstum führt zur Bildung einer CuTCNQ-Schicht auf der Kupferoberfläche. Die Reaktion läuft so lange ab, bis entweder kein TCNQ mehr in Lösung vorhanden ist oder bis keine Kupferoxidation mehr erfolgen kann. Dies ist dann der Fall, wenn entweder kein metallisches Kupfer mehr vorhanden ist oder wenn die gesamte Kupferoberfläche mit einer CuTCNQ-Schicht bedeckt und so die Weiterreaktion blockiert ist. Abb. 4.8 zeigt schematisch, wie durch unkontrollierte Reaktion zwischen Kupfer und TCNQ inhomogene CuTCNQ-Schichten gebildet werden. Erzeugung von Cu-TCNQ in Lösung Abb. 4.8 45 Schematische Darstellung der Kupferoberfläche und des CuTCNQ-Komplexes nach der Reaktion. Die Konvektion der Lösung hat einen großen Einfluss auf der Schichtbildung und das Kristallwachstum. Während des Aufbringens der TCNQ-Lösung auf die Kupferoberfläche oder während des Eintauchens des Kupfermetalls in die TCNQ-Lösung ist die Konvektion groß und kaum zu kontrollieren. Die Diffusion spielt am Anfang der Reaktion keine große Rolle. Erst nach einigen Sekunden kommt die Lösung zur Ruhe und die Diffusion und der sich ausbildenden Konzentrationsgradient bestimmen den Verlauf der Reaktion. Die CuTCNQ-Schicht kann weiter wachsen, entweder wegen der Diffusion der Kupferionen durch die CuTCNQ-Schicht oder auch weil die TCNQ-Ionen zur Kupferoberfläche diffundieren können. Der Transport von Elektronen beruht auf der + - Umorientierung der Ionen Cu und TCNQ des schon gebildeten Komplexes. Es gibt auf der Oberfläche noch Stellen von Kupfer-Metall, die nicht reagiert haben. Dieses Kupfermetall kann noch einen Elektron übertragen und das Elektron bewirkt die Umorientierung der Ladungen. Der Reaktionsverlauf ist sehr komplex. Neben der CuTCNQ-Bildung können weitere Prozesse ablaufen, zum Beispiel die Auflösung des CuTCNQ oder die Umkristallisation. Das Lösungsmittel spielt dabei eine entschiedene Rolle. Sowohl die Keimbildung in der ersten Reaktionsphase, als auch das weitere Kristallwachstum können u. a. durch die Lösungsmittelzusammensetzung variiert werden. Um die Herstellung dünner und gleichmäßiger CuTCNQ-Schichten zu erreichen, sollte das Lösungsmittel TCNQ sehr gut lösen, während CuTCNQ darin weitgehend unlöslich sein sollte. 46 Erzeugung von Cu-TCNQ in Lösung Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 47 5 Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 5.1 Einführung Ziel der in diesem Kapitel vorgestellten Arbeiten war die Erzeugung von CuTCNQSchichten auf Kupfer mit besonderen Eigenschaften hinsichtlich Morphologie, Größe der Kristallite und vor allem elektrischer Schaltfähigkeit. Dafür wurde eine Vielzahl experimenteller Parameter variiert, die die Reaktion zwischen Kupfer und TCNQ beeinflussen können. Zu diesen Parametern zählen das Lösungsmittel bzw. die Lösungsmittelzusammensetzung, die TCNQ-Konzentration der Lösung, die Präparationsmethode, die Reaktionszeit, die Reinigungsprozedur / Art der Aktivierung der Kupferoberfläche und die Art der Nachbehandlung der CuTCNQ-Schicht. Die Untersuchung des Schichtwachstums (sowie die Aufnahme der Spannungs/StromKennlinien) unter Variation aller diesen verschiedenen Parameter können Informationen liefern, die für eine kontrollierte und reproduzierbare Herstellung von CuTCNQ-Schichten mit den gewünschten elektrischen Eigenschaften richtungweisend sind. Die geeignete Wahl des Lösungsmittels spielt hierbei die wichtigste Rolle. Über die Lösungsmittelzusammensetzung kann das Redoxpotential des Systems und damit die Geschwindigkeit der CuTCNQ-Bildung sowie die Struktur dieser gebildeten Komplexe beeinflusst werden. Ziel dieser Arbeit ist es auch, der Zusammenhang zwischen der Lösungsmittelzusammensetzung und der unterschiedlichen Strukturen der bekommenden CuTCNQ-Salzen zu ermitteln. Diese Arbeiten wurden dreistufig durchgeführt. Zuerst wurde versucht, die Schichten unter Verwendung nur eines Lösungsmittels (Acetonitril) für TCNQ herzustellen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden in Abschnitt 5.2 vorgestellt. Es zeigte sich, dass sich unter diesen Bedingungen zwar einheitliche Schichten erzeugen lassen, die Kristallite sind jedoch sehr groß und hinsichtlich ihrer elektrischen Eigenschaften nicht brauchbar. Die Gründe dafür liegen vor allem in der sehr raschen, Keimbildung und dem schwer kontrollierbaren Keimwachstum, aber auch in der hohen Löslichkeit des CuTCNQ Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 48 in Acetonitril, die zu einer raschen Ostwald-Reifung führt, also der Begünstigung großer Partikel gegenüber den kleinen Kristalliten. Aus diesem Grund wurden weiter führende Untersuchungen mit einer binären Lösungsmittelmischung vorgenommen. Als besonders brauchbar im Hinblick auf das gewünschte Ergebnis homogener Schichten mit kleinen Kristalliten erwiesen sich Ketone, vor allem Methylethylketon und Diethylketon bei sehr hohem prozentualem Anteil. Ketone mischen sich vollständig mit Acetonitril: Auch die Löslichkeit von TCNQ bleibt bestehen. Dagegen ist die Löslichkeit des CuTCNQ sehr gering. Die Reaktionsgeschwindigkeit wird stark herabgesetzt und damit ist die Rektion besser kontrollierbar. Vor allem aber unterbleibt die starke Anlösung und Wiederauskristallisation von CuTCNQ. Eine Auswahl der umfangreichen Experimente in binären Lösungsmittelmischungen ist in Abschnitt 5.3 zusammengestellt. Es wurden zum Teil recht gute Ergebnisse erzielt, vor allem auch hinsichtlich der elektrischen Schaltbarkeit. Als Nachteil erwies sich jedoch bald das geringe "Fenster" zur Variation der Reaktionsbedingungen. Alle Erfolg versprechenden Versuche müssen mit einem Anteil von Acetonitril zwischen minimal 2,5 und maximal 4,5 Vol.-% Anteil AN durchgeführt werden. Um diese engen Grenzen zu erweitern, wurde eine weitere Substanz zugesetzt, d. h. die Erzeugung der CuTCNQ-Schichten wurde aus einem ternären Lösungsmittelgemisch heraus vorgenommen. Als Drittsubstanzen wurden die unterschiedlichsten Verbindungen mit unterschiedlicher Zielsetzung gewählt, z. B. Förderung der Keimbildung durch Zurückdrängung des Kristallwachstums, Begünstigung des Längenwachstums oder umgekehrt der Bildung von Kuben oder sogar Scheiben, vor allem aber Unterdrücken des Aufwachsens einer zweiten Schicht mit ausblühenden Strukturen. Diese abschließenden Untersuchen finden sich im Abschnitt 5.4. Die Versuchreihen mit verschiedenen Anteilen unterschiedlicher Co-Lösungsmittel in Acetonitril wurden sowohl mit dem Tauchverfahren als auch mit dem Auftropfverfahren durchgeführt. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 49 5.2 Acetonitril als einziges Lösungsmittel 5.2.1 Vorbehandlung der Wafer Die ersten Untersuchungen wurden mit elektrolytisch aufgebrachtem Kupfer unter Variation der Zeitdauer der Behandlung des Kupfers mit der TCNQ-Lösung durchgeführt. Die Reinigung bzw. die Vorbehandlung der Kupferoberfläche erfolgte hier wie folgt: Zuerst wurde das von der Folie abgelöste Kupferstück für 60 s in gesättigter Zitronensäurelösung im Ultraschallbad behandelt. Dann wurde es mit destilliertem Wasser und mit Aceton abgespült und danach für einige Sekunden in Acetonitril gelegt. Schließlich wurde das Kupferstück im Argonstrom getrocknet. 5.2.2 Beschichtung unter Variation der Behandlungsdauer Um CuTCNQ-Schichten auf der Kupferoberfläche zu bilden, wurde eine TCNQStandardlösung in Acetonitril (AN) angesetzt. Für diese Standardlösung wurde eine Konzentration von 8 mM gewählt, entsprechend der etwa halben Konzentration einer gesättigten TCNQ-Lösung in Acetonitril bei Raumtemperatur. Eine Präparationsmethode war das Tauchverfahren (s. Kap. 3.3). Bei dieser Methode befindet sich das Kupferstück im Probenhalter mit der Kupferoberfläche nach unten. Unter Rotation wird der Halter in die Ligandlösung eingetaucht und nach einer definierten Behandlungszeit wird außerhalb der Ligandlösung die überschüssige Lösung abrotiert. Abb. 5.1 zeigt Photos von drei gebildeten CuTCNQ-Filmen dieser Experimente nach der Reaktion von Kupfer mit TCNQ nach jeweils 15 s (B), 20 s (C) und 30 s (D) Beschichtungszeit. Die aufgenommenen Photos der CuTCNQ-Schichten können mit einer reinen Oberfläche des Kupfers vergleichen werden (A). Als Ergebnis dieser ersten Untersuchungen kann man festhalten, dass die CuTCNQBildung auf Elektro-Kupfer sehr schnell erfolgt. Bereits innerhalb weniger Sekunden hat sich eine CuTCNQ-Schicht gebildet, bei etwas längerer Reaktion erkennt man einzelne schwarze Stellen an der Oberfläche, die auf inhomogenes Schichtwachstum hindeuten. Nach 30 s. Reaktion bekommt man eine komplette geschlossene dicke CuTCNQ-Schicht auf der Kupferoberfläche, die schwarz und samtartig erscheint. 50 Erzeugung von kristallinem CuTCNQ (A) (B) (C) (D) Abb. 5.1 Photos einer reinen Kupferoberfläche (A) und gebildeter CuTCNQ-Komplexe nach jeweils 15 (B), 20 (C) und 30 s. (D) Beschichtungszeit der TCNQ-Lösung auf einer Kupferoberfläche In den folgenden Versuchen wurde die Behandlung der Kupferoberfläche ebenfalls mit dem Tauchverfahren durchgeführt. Nach einer bestimmten Reaktionszeit wurde die Oberfläche mit Acetonitril gespült und dieser Schritt anschließend mehrmals wiederholt. Die anfängliche gelbliche TCNQ-Lösung in Acetonitril wird sehr schnell dunkel, weil der gebildete CuTCNQ-Komplex in Lösung geht. Die Reaktion ist schnell und deswegen schwer kontrollierbar. Bei gesputterten Kupferoberflächen trat dieser Effekt etwas später auf, d.h. nach längeren Eintauchzeiten. Eine alternative Behandlungsmethode ist das Auftropfverfahren, bei dem sich dass Waferstück im Probenhalter mit der Kupferoberfläche nach oben befindet. Der Vorteil des Auftropfverfahrens liegt im niedrigen Lösungsverbrauch. Allerdings wurden mit dieser Methode, wie bei dem Tauchverfahren, keine guten Ergebnisse erhalten. Die Untersuchungen wurden auch mit aufgesputterten Kupferoberflächen durchgeführt, aber auch hier war die Bildung der CuTCNQ-Schichten schwer kontrollierbar. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 51 Um ein kontrolliertes CuTCNQ-Wachstum zu erreichen wurde in weiteren Versuchen die Lösungsmittelzusammensetzung variiert. Das Lösungsmittelgemisch sollte möglichst TCNQ, nicht aber den CuTCNQ-Komplex lösen. 5.3 Acetonitril/Keton-Mischungen 5.3.1 Vorbehandlung der Waferstücke Für die ersten Untersuchungen mit einer binären Mischung (Acetonitril/Keton) als Lösungsmittel wurden die Proben mit Zitronensäure vorbehandelt. Zuerst wurde der mit Kupfer beschichtete Silizium-Wafer unter Ultraschall für eine Minute in eine gesättigte Zitronensäurelösung eingetaucht. Danach wurde der Wafer mit bidestilliertem Wasser gründlich gewaschen und mit Aceton zuerst auf der Rückseite und dann auch auf der Oberseite abgespült. Das Waferstück wurde senkrecht auf Fließpapier gestellt, um das restliche Aceton abzusaugen und anschließend im Argonstrom getrocknet. Es wurden auch verschiedene andere Varianten der Vorbehandlung durchgeführt um eine Verbesserung des Beschichtungsprozesses zu erreichen. 5.3.2 Variation des Mengenverhältnisses Abb. 5.2 zeigt REM-Aufnahmen einer Probe, die mit einer Mischung von 30 % Methylethylketon (MEK) und 70 % Acetonitril bei einer TCNQ-Konzentration von 6 mM mit dem Auftropfverfahren hergestellt wurden. Unmittelbar nach der Vorbehandlung des Kupfers mit Zitronensäure und dem Waschen und Trocknen wurden 0,1 mL TCNQLösung auf der Kupferoberfläche aufgetropft. Nach 90 s Behandlungszeit wurde die Oberfläche mit Aceton gespült. Dieser Vorgang der Beschichtung der TCNQ-Lösung auf der Metalloberfläche wurde im Anschluss noch dreimal wiederholt. 52 Abb. 5.2 Erzeugung von kristallinem CuTCNQ REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach einer Behandlung der Kupferoberflächen mit einer 6 mM TCNQ-Lösung (30 % MEK / 70 % ANMischung) Aufgrund des Überschusses an Acetonitril ist die Reaktion schnell und unkontrollierbar. Es bildet sich dicke Schicht, auf deren Oberfläche sich viele unerwünschte Kristallite befinden. Die REM-Aufnahmen (s. Abb. 5.2) zeigen, wie nach der Bildung des CuTCNQKomplexes und nach dem Kristall-Wachstum, auf der Oberfläche noch viele freie KupferStellen existieren, die nicht reagiert haben. Auch nach längerer Zeitdauer der Behandlung enthält man keine geschlossene Schicht. Die Abscheidung scheint in zwei Phasen abzulaufen, zunächst bildet sich eine erste, nicht geschlossene Schicht und dann folgt weiteres Wachstum. Ziel ist es aber, nach der Bildung einer ersten homogenen geschlossenen Schicht die weitere Abscheidung zu vermeiden. Die Versuche wurden daher mit einem steigenden (von 10 % bis 99 %) Anteil an Methylethylketon in Acetonitril fortgeführt. Die mit Zitronensäure gereinigten Kupferoberflächen wurden sofort nach der Reinigung mit einer 8 mM TCNQ-Lösung in einer Methylethylketon/Acetonitril-Mischung behandelt. Die Beschichtung wurde entweder mit dem Tauchverfahren (das Waferstück wird für 30 s in die Lösung getaucht) oder mit dem Auftropfmethode (0,1 mL Ligandlösung wird mit einer Pipette auf der Kupferoberfläche aufgetropft und nach 30 s Behandlungszeit wird die Lösung abrotiert) durchgeführt. Nach der Beschichtung wurde die CuTCNQ-Schicht mit Aceton gespült und im Argonstrom getrocknet. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 53 In Abb. 5.3 sind REM-Aufnahmen von zwei mit dem Tauchverfahren erzeugten Proben dargestellt. Die Aufnahme der ersten Probe (s. Bilder A und B) zeigt eine CuTCNQOberfläche nach der Behandlung eines Kupferwafers mit einer 50 % MEK / 50 % Acetonitril-Mischung. Die Bilder C und D gehören einer zweiten Probe einer CuTCNQSchicht nach der Beschichtung mit einer 90 % MEK / 10 % Acetonitril-Mischung. Abb. 5.3 REM-Aufnahmen einer CuTCNQ-Schicht nach Behandlung der Kupferoberflächen mit einer 8 mM TCNQ-Lösung in einer 50 % MEK / 50 % AN-Mischung (A, B) bzw. in einer 90 % MEK / 10 % AN-Mischung (C, D) Die Inhomogenität beider Oberflächen ist deutlich zu erkennen. Die Aufnahmen belegen aber, dass die Größe der CuTCNQ-Strukturen mit dem Anteil an Methylethylketon abnimmt. Das bedeutet, dass die Abscheidung mit einem geringeren Anteil von Acetonitril in der Lösung kontrollierter abläuft. So wird die Bildung löslichen CuTCNQ zurückgedrängt, das sich dann aus der Lösung auf den sich bildenden Kristalliten abscheiden kann. Außerdem scheint die Keimbildung gegenüber dem Kristallwachstum begünstigt zu sein, bzw. in der Anfangsphase der Reaktion können viele Keime gebildet werden, bevor das Kristallwachstum dominiert. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 54 Abb. 5.4 zeigt Oberflächen zweier Proben, die mit dem Auftropfverfahren präpariert wurden. Die auf die ersten Kupferoberflächen (s. Bilder A, B und C) aufgetropfte Lösung bestand aus einer 8 mM TCNQ-Lösung in einer 90 % MEK / 10 % AN-Mischung, die Reaktionszeit betrug 30 Sekunden. Die Reaktionsbedingungen bei der zweiten Proben (s. Bilder D, E und F) sind identisch, allerdings betrug der Anteil an Acetonitril in der Reaktionslösung nur 5 Prozent. Abb. 5.4 REM-Aufnahmen von CuTCNQ-Schichten nach Behandlung der Kupferoberflächen mit einer 8 mM TCNQ-Lösung in einer 90 % MEK / 10 % AN-Mischung (A, B, C) bzw. in einer 95 % MEK / 5 % AN-Mischung (D, E, F). Die Kristallitgröße wird durch Absenken des Acetonitril-Anteils erheblich reduziert. Diese Ergebnisse zeigen, dass der Verlauf der Schichtbildung durch die Zusammensetzung des Lösungsmittels gesteuert werden kann. Der Einfluss des Lösungsmittels auf die Reaktion wird hier sehr deutlich. In Mischungen mit hohem Anteil an Methylethylketon ist CuTCNQ schwerer löslich als in reinem Acetonitril. Auch kleine CuTCNQ-Keime sind daher hinreichend stabil und eine Umkristallisation findet kaum noch statt. Um den Einfluss der Lösungsmittelmischung auf die CuTCNQ-Bildung weiter zu untersuchen, wurden Versuche mit den Ketonen Diethylketon, Methylpropylketon, Isopropylmethylketon und 2-Heptanon durchgeführt. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 55 Als besonders geeignet erwiesen sich Mischungen von Diethylketon (DEK) und Acetonitril (AN). Bei den im folgenden beschriebenen Messungen wurde lediglich der Prozentsatz an DEK und AN in der Reaktionslösung variiert. Die gereinigten Kupferstücke wurden nach dem Eintauchverfahren in einer 8 mM TCNQ-Lösung behandelt. Um einen großen Unterschied der Kristallstrukturen zwischen den verschiedenen Proben zu erhalten, wurden die Kupferwafer für 2 Minuten in der Reaktionslösung gehalten. Diese Versuchsreihe wurde mit einem steigenden (von 0 % bis 100 %) Anteil an Diethylketon in Acetonitril durchgeführt. Nach der Beschichtung wurden die CuTCNQ-Schichten mit Aceton gespült und im Argonstrom getrocknet. In Abb. 5.5 sind drei CuTCNQ-Schichten dargestellt, die mit verschiedener Lösungsmittelzusammensetzung hergestellt wurden. Abb. 5.5 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schichten nach 2 Minuten Behandlung der Kupferoberflächen mit einer 8 mM TCNQ-Lösung jeweils in einer 10 % / 90 % (A, D), 50 % / 50 % (B, E) und 97 % / 3 % (C, F) Diethylketon / Acetonitril-Mischung. Der Einfluss der Lösungsmittelzusammensetzung auf die Bildung der CuTCNQ-Schicht ist deutlich zu erkennen. Mit abnehmendem Gehalt an Acetonitril wird sowohl das Keimwachstum als auch das Kristallwachstum besser kontrolliert. In diesem Unterkapitel werden nicht nur der Einfluss der Lösungsmittelzusammensetzung sondern auch der Einfluss anderer wichtiger Parameter (Vorbehandlung der Waferstücke, TCNQ-Konzentration, Beschichtungsdauer, Wartezeit zwischen der Vorbehandlung und 56 Erzeugung von kristallinem CuTCNQ der Beschichtung, unterschiedliche Kupfer-Substrate), die die CuTCNQ-Bildung beeinflussen, beschrieben. Neben der Struktur der CuTCNQ-Schicht spielen aber auch noch die Eigenschaften der gebildeten Schicht bei der Bewertung der Präparation eine entscheidende Rolle. CuTCNQ soll z.B. mechanisch stabil auf dem Kupferfilm haften und bestimmte elektrische Eigenschaften aufweisen. Auch hierauf soll in den folgenden Kapiteln eingegangen werden. 5.3.3 Varianten der Vorbehandlung der Waferstücke Lagert man metallisches Kupfer in sauerstoffhaltiger Atmosphäre, dann bildet sich auf der Oberfläche eine dünne Oxidschicht. Diese Oxidschicht passiviert das Kupfer und verhindert bzw. verlangsamt chemische Reaktionen mit dem Metall. Um ein reproduzierbares Ausgangssubstrat zu erhalten, ist eine Vorbehandlung des Kupfers nötig, die diese Oxidschicht entfernt. Eine der gewählten Substanzen war Hydrazin (Hy), das nahezu unbegrenzt löslich in Wasser ist und gefahrlos gehandhabt werden kann. Wässrige Hydrazin-Lösungen besitzen reduzierende und basische Eigenschaften [84]. Metall-Salze (z.B. Ag- oder Hg-Salze) können durch Reaktion mit Hydrazin zu den Metallen reduziert werden. Alternativ dazu wurde eine wässrige Zitronensäurelösung verwendet. Zitronensäure kann viele Reaktionen eingehen, z.B. die oben erwähnte Deprotonierung, d.h., dass die gelöste Säure die Auflösung der gebildeten Oxidschicht auf der Kupferoberfläche bewirken kann. Zitronensäure ist überdies nicht explosiv, ungefährlich und ungiftig. Es wurden unterschiedliche Methoden der Aktivierung bzw. Vorbehandlung der Kupferoberfläche getestet. Für diese Untersuchungen wurden 500 nm dicke, elektrolytisch auf einem Silizium-Wafer abgeschiedene Kupferschichten verwendet. Der Reinigungsprozess besteht aus zwei Schritten, wobei der erste Schritt entweder mit Hydrazin oder mit Zitronensäure durchgeführt wurde. Es wurden einige Varianten dieses Schrittes untersucht, um die besten Bedingungen der Vorbehandlung zu finden. Der zweite Schritt ist dann die Entfernung der Reinigungssubstanzen und die Trocknung der Kupferoberfläche ohne dass sich wieder eine Oxidschicht bilden kann. Im Folgenden sind die zwei Schritte des Prozesses mit den jeweils optimalen Bedingungen beschrieben. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 1. 57 Reinigung. Entweder mit 0,1 M Hydrazin x H2O (Hy). Das Waferstück wird für 25 s in Hydrazin unter Bewegung behandelt und dann mit destilliertem Wasser abgespült. Alternativ dazu erfolgt die Behandlung mit gesättigter Zitronensäure (CS). Dazu wird das Kupferstück für 60 s in Zitronensäure im Ultraschallbad behandelt und dann mit destilliertem Wasser abgespült. 2. Endbehandlung. Die Kupferoberfläche wird mit Aceton abgespült, einige Sekunden in Acetonitril gelegt und schließlich im Argonstrom getrocknet. Um die Wirksamkeit dieser Vorbehandlungen zu prüfen wurde die Kupferoberfläche sofort nach der Reinigung mit einer TCNQ-Lösung behandelt. Die Ligandlösung war stets eine 8 mM in einer Methylethylketon/Acetonitril-Mischung (um diese Untersuchungen durchzuführen wurde aufgrund der in den Vorversuchen erzielten Ergebnisse die Ligandlösung nur mit einem Methylethylketon-Gehalt 95 % verwendet). Die Behandlungsmethode war das Auftropfverfahren (vgl. Kap. 3.2), bei dem 0,1 ml Ligandlösung mit einer Pipette aufgetropft wurden. Nach 30 s Behandlungszeit wurde der Halter mit der Probe 15 s abgeschleudert. In Tab. 5.1 sind einige Ergebnisse zusammengestellt, die zeigen, dass ohne Reinigung des Kupfers oder nach nur einer Vorbehandlung mit Hydrazin die Metalloberfläche passiv ist, d.h., dass nach ihrer Behandlung mit der TCNQ-Lösung das Kristallwachstum völlig ausbleibt oder sehr ungleichmäßig erfolgt. Es wurde auch noch zwei Varianten der Vorbehandlung durchgeführt um eine weitere Verbesserung des Beschichtungsprozesses zu erreichen. Nun besteht die Reinigung des Kupfers aus drei Schritten. Durch die erste Variante wurde die Oberfläche mit gesättigter Zitronensäure für eine Minute behandelt und dann mit destilliertem Wasser abgespült (Schritt 1). Sofort wurde das Kupfer mit 0,1 M Hydrazin für 25 s gereinigt und dann auch mit destilliertem Wasser abgespült (Schritt 2). Schließlich wurde es mit Aceton abgespült und im Argonstrom getrocknet (Schritt 3; Endbehandlung). Die zweite Variante bestand auch aus diesen drei Schritten, aber jetzt wurden die Schritte 1 und 2 ausgetauscht. Mit Hydrazin im letzten Reinigungsschritt erfolgte keine Schichtbildung. Andernfalls zeigten die präparierten Proben, die zuerst mit Hydrazin und dann mit Zitronensäure als letzter Reinigungsschritt vorbehandelt wurden, ähnliche gebildete CuTCNQ-Filme als die nur mit Zitronensäure behandelten Proben. D.h., dass Hydrazin keinen großen Einfluss auf die Aktivierung des Kupfermetalls hat. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 58 Tab. 5.1 Beschreibung der Plättchen bei verschiedener Vorbehandlung der Kupferoberfläche Reinigung MEK Beschreibung ohne 95 % keine Reaktion, passive Oberfläche mit Hy 95 % keine Reaktion, passive Oberfläche 95 % Luftblase auf der Oberfläche bis zum Ende. Grün/türkise glatte, dünne, glänzende Fläche aber etwas fleckig mit CS Photo Wie die Photos zeigen, wurde die Ausbildung von CuTCNQ-Schichten nur bei Reinigung mit Zitronensäure beobachtet. Als Folge davon wurden in weiteren Experimenten die Kupferoberflächen nur mit Zitronensäure vorbehandelt. Ein weiterer Versuch, um diesen Reinigungsprozess nochmals zu testen und um die gebildete CuTCNQ-Schicht zu verbessern, wurde mit Zitronensäure als Reinigungslösung der Kupferoberfläche und mit einer 8 mM TCNQ-Lösung, aber im diesen Fall in einer 97 % MEK - 3 % AN-Mischung als Behandlungslösung durchgeführt. In Tab. 5.2 sind die Ergebnisse (nach dem Behandlungsprozess bei gleichen Reaktionsbedingungen, außer dem Anteil an MEK in der Reaktionslösung,) zusammengestellt. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ Tab. 5.2 Beschreibung von zwei CuTCNQ-Schichte, die nach einer Vorbehandlung des Kupfers mit CS und einer Behandlung mit einer 8 mM TCNQ-Lösung in jeweils einer 95 % MEK / 5 % AN- und 97 % MEK / 3 % AN-Mischung gebildet wurden. Reinigung mit CS mit CS 59 MEK Beschreibung 95 % Luftblase auf der Oberfläche bis zum Ende. Grün/türkise glatte, dünne, glänzende Fläche aber etwas fleckig 97 % sehr langsames Anlaufen. Probe rosa/violett helle dünne glänzende Schicht Photo Während des Beschichtungsprozesses kann man beobachten, dass die Oxidation des Kupfers langsamer abläuft, wenn die Reaktionslösung einen 97 %igen Gehalt an Methylethylketon (MEK) enthält. Der Wafers zeigt eine dünne und homogene CuTCNQSchicht. In dieser Arbeit wurden die meisten der präparierten Proben mit einer gesättigten Zitronensäurelösung vorbehandelt. In weiteren Experimenten wurde statt die vorige gesättigte Lösung, eine 2 M Zitronensäurelösung verwendet, da die gebildeten CuTCNQFilme nach der Beschichtung des TCNQs auf der gereinigten Kupferoberfläche identisch sind. Als Vorteil davon ist die Viskosität der 2 M Lösung jedoch kleiner. Aus diesem Grund lässt sich die Reinigungslösung leichter entfernen. 5.3.4 Einfluss der TCNQ-Konzentration Zur Untersuchung des Einflusses der TCNQ-Konzentration auf die CuTCNQ-Bildung wurden CuTCNQ-Schichten auf Kupferoberflächen mit Lösungen verschiedener TCNQKonzentration (0,5, 5 und 8 mM) hergestellt. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 60 Die mit Zitronensäurelösung vorbehandelten Kupferstücke (vgl. Kap. 3.2) wurden mit dem Eintauchverfahren für 2 Minuten in den entsprechenden TCNQ-Lösungen behandelt. In diesem Fall war die verwendete Lösungsmittelzusammensetzung der TCNQ-Lösung eine 97 % Diethylketon / 3 % Acetonitril-Mischung. Nach der Beschichtung wurden die CuTCNQ-Schichten mit Aceton gespült und im Argonstrom getrocknet. Abb. 5.6 zeigt REM-Aufnahmen die Struktur der CuTCNQ-Oberflächen, die durch Behandlung mit TCNQ-Lösung verschiedener Konzentration entstehen. Abb. 5.6 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 2 min Beschichtung mit einer 0,5 (A), 5 (B) und 8 (C) mM TCNQ-Lösung in einer 97 % Diethylketon / 3 % Acetonitril-Mischung. Je nach TCNQ-Konzentration wird die Reaktion des Liganden mit der Kupferoberfläche mit unterschiedlicher Reaktionsgeschwindigkeit ablaufen. Als Folge davon wurden CuTCNQ-Filme mit unterschiedlichen Farben, Schichtdicken sowie Struktur der Schichten erzeugt. Die Aufnahmen belegen, dass die TCNQ-Konzentration auf das Kristallwachstum einen großen Einfluss als auf die Keimbildung hat. Je höher die TCNQKonzentration der Reaktionslösung ist, desto größer und länglicher sind die CuTCNQKristallite gewachsen. Demnach hat sich die TCNQ-Konzentration als besonderer Parameter zur Herstellung verschiedenartiger Strukturen und Größe der CuTCNQKristallite erwiesen. Die Lösungsmittelzusammensetzung und die TCNQ-Konzentration haben entscheidenden Einfluss auf die Herstellung der CuTCNQ-Filme. Das Lösungsmittel bzw. die Lösungsmittelmischung spielt dabei eine größere Rolle bei der Keimbildung als die TCNQ-Konzentration, d.h. der Anfang der Reaktion kann durch Variation der Lösungsmittelmischung kontrolliert werden, das Wachstum der Kristallite dagegen durch die Konzentration. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 61 5.3.5 Variation der Beschichtungsdauer Neben der Vorbehandlung und der Zusammensetzung der Lösung hat auch die Behandlungsdauer Einfluss auf die Schichtbildung, was im Folgenden demonstriert wird. Die Beschichtungslösung bestand aus einer 5 mM TCNQ-Lösung (eine weitere Verbesserung des Vorgehens um ein kontrolliertes CuTCNQ Wachstum zu bekommen wurde durch die Verwendung dieser niedrigen Konzentration von TCNQ in Lösung erreicht) in diesem Fall in einer Diethylketon (DEK) / Acetonitril-Mischung. Die Proben, die in Abb. 5.7 zusammengestellt sind, wurden mit einer 95 % Diethylketon / 5 % Acetonitril-Mischung hergestellt. Die Reinigung des Wafers wurde mit Zitronensäure (vgl. Kap. 3.2) durchgeführt. Nach der variablen Zeitdauer der Behandlung (10, 20 und 30 s) wurde die CuTCNQ-Schicht mit Aceton gewaschen und im Argonstrom getrocknet. 10 s Abb. 5.7 20 s 30 s REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schichten nach einer Behandlungszeit von jeweils 10 (A, D), 20 (B, E) und 30 (C, F) Sekunden der Kupferoberfläche mit einer 5 mM TCNQ-Lösung in einer 95 % Diethylketon / 5 % Acetonitril Mischung. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 62 Bereits nach kurzer Behandlungszeit (s. Aufnahmen A und D) befinden sich auf den Kupferoberflächen einige CuTCNQ-Kristallite unter welche eine nahezu durchgehend geschlossene Schicht an CuTCNQ gebildet ist. Bei längerer Einwirkung der TCNQLösung kommt es dann entweder zur Bildung neuer kristalliner Formen (s. Bilder B und E) oder auch zu einer Umkristallisation und zu kleinen einheitlichen CuTCNQ-Kristalliten (s. Bilder C und F). 5.3.6 Einfluss der Wartezeit zwischen Reinigung und Beschichtung Erheblichen Einfluss auf die zu bildende CuTCNQ-Schicht hat auch die Zeit zwischen der Vorbehandlung der Kupferoberfläche und dem Beginn der Behandlung mit der TCNQLösung. Auf diesem Grund wurden systematische Messungen unter Variation dieses Parameters vorgenommen. Abb. 5.8 zeigt drei Proben, die mit einer 95 % Diethylketon / 5 % Acetonitril-Mischung gemacht wurden. Der Kupferwafer wurde mit Zitronensäure (vgl. Kap. 3.2) vorbehandelt und sofort oder nach einer definierten Wartezeit die TCNQ-Lösung mit der Pipette von schräg oben auf das Waferstück aufgebracht. Nach 30 s Behandlungszeit wurde die Lösung vom Probenhalter abgeschleudert. Sehr groß ist unter diesen Bedingungen der Einfluss der Wartezeit. Die besten Ergebnisse wurden erhalten, wenn einige Sekunden gewartet wurde. Nach einer Wartezeit von mehr als zwei Minuten trat bereits eine erhebliche Verschlechterung der Resultate ein. Verantwortlich dafür ist eine Reaktion mit dem Sauerstoff der Luft, denn bei entsprechenden Versuchen unter Argonatmosphäre trat dieser Effekt nicht auf (s. Abb. 5.9), d. h. die Qualität der Schichten erwies sich als unabhängig von der Wartezeit. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ Sofort Abb. 5.8 nach 5 min 63 nach 15 min REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach einer 30 s Behandlungszeit der Kupferoberflächen mit einer 5 mM TCNQ-Lösung in einer 95 % DEK / 5 % ANMischung unter Sauerstoff der Luft und nach drei verschiedenen Wartezeiten zwischen der Reinigung und der Beschichtung der Kupferoberfläche. Es ist deutlich zu erkennen, dass je länger die Wartezeit unter der Luft zwischen der Reinigung des Kupfers und der Behandlung mit einer TCNQ-Lösung ist, desto inhomogener Schichten gebildet werden sind und die CuTCNQ-Kristallite größer und länglicher werden. Nach längeren Wartezeiten wurden weniger Keime gebildet und das Wachstum der Kristallite lief unkontrolliert ab. Deswegen sind in Abb. 5.8 (Bilder B / E und C / F) Kritallite mit unterschiedlichen Größe und Strukturen zu beobachten. Die Wartezeit nach der Vorbehandlung der Kupferoberfläche bzw. die Wartezeit, in der das Kupfer unter Sauerstoff der Luft bleibt, spielt eine wichtige Rolle und sie hat einen großen Einfluss auf die Bildung der CuTCNQ-Schichten. Die besten Ergebnisse wurden bekommen, wenn sofort nach dem Reinigungsprozess das Kupfer behandelt wurde. Die CuTCNQ-Schicht ist homogener und kompakter und die gebildeten Kristallite haben nahezu dieselbe Große und Form (s. Abb. 5.8, Bilder A / D). Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 64 nach 10 min Abb. 5.9 nach 30 min REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 30 s Behandlung der Kupferoberflächen mit einer 5 mM TCNQ-Lösung in einer 95 % DEK / 5 % ANMischung unter Argonatmosphäre und nach zwei verschiedenen Wartezeiten zwischen der der Reinigung und Beschichtung der Kupferoberfläche. Die Aufnahmen zeigen keinen Einfluss der Wartezeit zwischen der Vorbehandlung und der Beschichtung des Kupfers auf die CuTCNQ-Bildung, wenn die Kupferoberfläche während dieser Zeit unter Argonatmosphäre bleibt. Da keine Oxidschicht auf dem Kupfer wegen seiner Reaktion mit dem Sauerstoff der Luft gebildet wird, ist die vorbehandelte Kupferoberfläche unter Argonatmosphäre nach 30 Minuten immer noch für die Reaktion mit der TCNQ-Lösung aktiv. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 5.3.7 Einfluss der 65 Lösungsmittelzusammensetzung auf unterschiedliche Kupfer-Wafers Die Untersuchungen zur Schichtbildung auf Kupfer wurden zweigleisig fortgeführt. Zum einen wurden makroskopische Kupferoberfläche behandelt, zum anderen strukturierte oder Vias Wafer (vgl. Kap. 3.1). Die Experimente zur Schichtbildung an makroskopischen Kupferoberflächen wurden durchgeführt, um allgemeine Informationen zum Einfluss der Lösungsmittel- zusammensetzung (und der Behandlungsbedingungen auf die Geschwindigkeit und das Ausmaß der CuTCNQ-Bildung sowie die Morphologie der Kristallite) zu erhalten. Die Untersuchungen zur CuTCNQ-Bildung auf strukturierten Wafern halten das Ziel, gute Randbedingungen für eine vollständige Füllung von Löchern im Sub-Mikrometerbereich zu bestimmen. Von großer Bedeutung war dabei, das übermäßige Herauswachsen des Kupfersalzes und einen zu starken Verbrauch des Kupfers zu verhindern. Es wurden Proben mit verschiedenen Ketonen (Methylethylketon (MEK), Diethylketon (DEK), Methylpropylketon (MPK), Isopropylmethylketon (IPMK) und 2-Heptanon (2Hep)) als Co-Lösungsmittel sowie bei unterschiedlichen Anteilen an dem Keton (95% und 98%) hergestellt. Aufgrund einer rein visuellen Vorauswahl der gebildeten CuTCNQSchichten auf den makroskopischen Kupferoberflächen, wurden von denjenigen Proben, die eine homogene Schichte aufwiesen, REM-Aufnahmen angefertigt (von Abb. 5.10 bis Abb. 5.15). Jede Abbildung zeigt jeweils Aufnahmen von CuTCNQ-Schichten auf makroskopischen (Bilder A) und strukturierten Kupferoberflächen (Bilder B) für gleiche Reaktionsbedingungen. Die Bilder der CuTCNQ-Schichten auf den strukturierten Wafern sind jeweils von oben und an einer Bruchkante zu sehen. Das Reaktionsverfahren für die Behandlung der Waferstücke in diesen Abbildungen war die Aufgetropfmethode. Sofort nach der Reinigung der Kupferstücke mit Zitronensäure wurden jeweils 0,1 ml einer 5 mM TCNQ-Lösung aus einer Keton / Acetonitril (AN)Mischung von schräg oben aufgebracht und nach der angegebenen Zeit abgeschleudert (vgl. Kap. 3.2). 66 Erzeugung von kristallinem CuTCNQ Die ersten drei Abbildungen (von Abb. 5.10 bis Abb. 5.13) zeigen die erhaltenen CuTCNQ-Schichten nach 10 s Behandlungszeit. Die Proben, die mit MEK und MPK hergestellt wurden, zeigten visuell keine einheitliche Schichten und auch die mit 2Heptanon als Co-Lösungsmittel gebildeten CuTCNQ-Filme waren nach 10 s Beschichtung nicht homogen und sehr hell, d.h. die gebildeten Schichten waren sehr dünn und nicht geschlossen. Aus diesem Grund wurde auf eine Charakterisierung mittels REM verzichtet. Abb. 5.10 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 10 s Beschichtung mit einer 5 mM TCNQ-Lösung in einer 95 % DEK / 5 % AN-Mischung. Abb. 5.11 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 10 s Beschichtung mit einer 5 mM TCNQ-Lösung in einer 98 % DEK / 2 % AN-Mischung. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ Abb. 5.12 67 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 10 s Beschichtung mit einer 5 mM TCNQ-Lösung in einer 95 % IPMK / 5 % PN-Mischung. Bei den makroskopischen Oberflächen sehen die abgebildeten CuTCNQ-Schichten homogen und gleichmäßig aus. Die Struktur der Schichten ist in allen drei Fällen ähnlich, die Kristallite sind kleine längliche Kugeln (im Größenbereich von 50-100 nm), die eine kompakte Struktur ausbilden. Bei den strukturierten Oberflächen sind die Vias (d = 210 nm, vgl. Kapitel 3.1) nach der Reaktion mit einer 98% DEK- (s. Abb. 5.11) und 95% IPMK-Lösung (s. Abb. 5.12) nicht völlig ausgefüllt, durch Reaktion mit der 95% DEK-Lösung (s. Abb. 5.13) erreicht man jedoch eine vollständige Füllung. Um eine vollständige und homogene Ausfüllung der Vias zu erreichen und um den Einfluss der Lösungsmittelzusammensetzung auf die Struktur der Kristallite weiter zu untersuchen, wurden Experimente bei den gleichen Reaktionsbedingungen durchgeführt, die Beschichtungszeit jedoch auf 30 s verlängert. Die REM-Aufnahmen der so hergestellten Proben sind in Abb. 5.13 bis Abb. 5.16 zusammendargestellt. 68 Erzeugung von kristallinem CuTCNQ Abb. 5.13 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 30 s Beschichtung mit einer 5 mM TCNQ-Lösung in einer 95 % DEK / 5 % AN-Mischung. Abb. 5.14 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 30 s Beschichtung mit einer 5 mM TCNQ-Lösung in einer 98 % DEK / 2 % AN-Mischung. Abb. 5.15 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 30 s Beschichtung mit einer 5 mM TCNQ-Lösung in einer 95 % IPMK / 5 % PN-Mischung. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ Abb. 5.16 69 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 30 s Beschichtung mit einer 5 mM TCNQ-Lösung in einer 95 % 2-Hep / 5 % Propionitril (PN)-Mischung. Der Vergleich der Abb. 5.10 bis Abb. 5.15 zeigt, dass nach längerer Beschichtungszeit die CuTCNQ-Kristallite größer sind. Während der Reaktion wachsen die Kristallite und bilden eine sehr kompakte Struktur aus. Alle erhaltenen Ergebnisse erscheinen, dass die an makroskopischen Oberflächen erhalten Resultate direkt auf strukturierte Oberflächen übertragen werden können. Der wesentliche Unterschied liegt in den verschiedenen Diffusionsbedingungen. An größeren Oberflächen mit durchgehender Kupferbelegung erfolgt sowohl die erwünschte Diffusion von TCNQ aus dem Lösungsinneren zum Kupfer wie auch die unerwünschte Diffusion von löslichem CuTCNQ von der festen Oberfläche weg ins Innere der Lösung im Wesentliche senkrecht zur Oberfläche. Eine Querdiffusion (sofern sie aufgrund von Unebenheiten der Oberfläche stattfindet) führt letztlich zu keiner grundsätzlichen Änderung des Konzentrationsgefälles vor der gesamten Oberfläche. Bei den strukturierten Oberflächen mit kleinen Kupfer-Bereichen von nur einigen hundert nm2, die sich inmitten einer größeren inaktiven Oberfläche befinden, spielt demgegenüber die Querdiffusion eine große Rolle. So kann TCNQ auch von den Seiten her zum Kupfer diffundieren. Umgekehrt kann lösliches CuTCNQ aber auch seitlich wegdiffundieren und ist damit für die Kristallbildung weitgehend verloren. Die Tatsache, dass die Reaktion in den Löchern beginnt, bewirkt einen weiteren wesentlichen Unterschied in der Kristallbildung gegenüber der Situation an großen glatten Flächen. Die nach der Reaktion von Kupfermetall mit einer TCNQ-Lösung aus einer 95 % 2Heptanon / 5 % Propionitril-Mischung gebildete CuTCNQ-Filme (s. Abb. 5.16) zeigt noch Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 70 ein Beispiel, welches die Wirkung der Lösungsmittelzusammensetzung auf die Schichtstruktur verdeutlicht. Die 2-Heptanon / Propionitril-Mischung bewirkt ein Kristallwachstum, dessen Resultat ebene längliche CuTCNQ-Krstallite sind. Obwohl die erhaltene Struktur ästhetisch sehr interessant ist, bilden sie keine gewünschten dünnen glatten CuTCNQ-Schichten. Die bisherigen Ergebnisse bestätigen, wie bei Verwendung verschiedener Lösungsmittels und Lösungsmittelzusammensetzungen, unterschiedliche Strukturen gebildet werden können. Sie zeigen auch, dass reproduzierbare dünne homogene CuTCNQ-Schichten gebildet werden können, wenn eine Diethylketon / Acetonitril-Mischung mit einem hohen Anteil an Diethylketon (zwischen 95 und 98%) als Lösungsmittel verwendet wird. 5.3.8 Ablöseprozesse der gebildeten CuTCNQ-Schicht Um den Einfluss der einzelnen Lösungsmittel auf den Ablöseprozess von CuTCNQ zu überprüfen, wurden bereits fertige Schichten in einer definierten Menge der verschiedenen reinen Lösungsmittelgemische eingebracht. Insgesamt wurden die Waferstücke zwei Tage in den jeweiligen Lösungsmittelgemischen belassen und der Ablöseprozess rein visuell verfolgt. Um die CuTCNQ-Schichten herzustellen, wurden die Kupferstücke zuerst mit Zitronensäure vorbehandelt. Dann wurde eine 5 mM TCNQ-Lösung in einer 95 % bzw. 97 % igen Keton / 5 % bzw. 3 % igen Acetonitril-Mischung mit der Pipette auf das Waferstück aufgebracht. Nach 30 s Reaktionszeit wurde den Halter mit der Probe abgeschleudert. Sofort nach der Beschichtung werden die Waferstücke in jeweils 5 ml der Lösungsmittelmischung eingebracht und zwei Tage stehen gelassen. Es wurden Proben jeweils mit einer Mischung aus 95 % MEK / 5 % AN, 97 % / 3 % AN, 95 % DEK / 5 % AN und 97 % DEK / 3 % AN hergestellt. Die visuelle Betrachtung nach zwei Tagen zeigte, dass die Schichten noch gut oder zumindest teilweise erhalten waren, die überstehende Lösung zeigte eine leicht rosa Färbung. Zwei weitere Proben wurden mit jeweils 95 % IPMK / 5 % AN und 95 % 2-HEP % / 5 % AN präpariert. Nach zwei Tagen in den jeweiligen Lösungsmittelmischungen sind die CuTCNQ-Schichten abgelöst, die überstehenden Lösungen sind blau gefärbt. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 71 Methylethylketon und Diethylketon sind also deutliche „bessere“ Co-Lösungsmittel als Isopropylmethylketon und 2-Heptanon sind, da CuTCNQ-Schichten darin nur schlecht löslich sind. 5.3.9 Bestimmung der CuTCNQ-Schichtdicke Aufgrund des Ziels der Arbeit homogene CuTCNQ-Schichten im Bereich von 50-100 nm herzustellen wurden Versuche unternommen, die Schichtdicke zu bestimmen. Dazu wurde die gebildete Schicht der verschiedenen Waferstücke in einer definierten Menge an reinem Acetonitril abgelöst und dann ein UV/Vis-Spektrum der Lösung aufgenommen. Die Schichtdicke wurde dann wie weiter unten beschrieben, berechnet. Die Reinigung der Proben war für alle Wafer gleich. Sie wurden für 1 min in eine Zitronensäurelösung getaucht, mit destilliertem Wasser gespült, dann Aceton gewaschen und mit Argon getrocknet. Die Reaktionsbedingungen, für die Bildung der CuTCNQ-Schicht sowie die Fläche jedes Wafers und der Ablöseprozess der Schichten sind in Tab. 5.3 zusammengestellt. Die TCNQ-Lösung wurde auf die Kupferoberfläche aufgebracht und nach 30 s Beschichtungszeit jeweils für 15 s abrotiert. Tab. 5.3 Wafer 1 A=2,25 cm2 2 A=2,25 cm2 3 A=2,72 cm2 Reaktionsbedingungen der Proben um die Schichtdicke zu berechnen. [TCNQ] Lösungsmittelgemisch Ablösen der Schicht 8 mM 90 %MEK / 10 %AN Wafer in 9 ml für ca. 5,5 Stunden 8 mM 95 %MEK / 5 %AN Wafer in 6 ml für ca. 3,5 Stunden 5 mM 95 %DEK / 5 %AN Wafer in 6 ml für ca. 15 Minuten Zur Berechnung der Schichtdicke wurde ein UV/Vis-Spektrum der abgelösten CuTCNQSchichten aufgenommen. Anhand des Vergleichs der Absorbanzen bei einer Wellenlänge von 842 nm des aufgenommenen Spektrums (s. Abb. 5.17) mit einem Referenz-Spektrum Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 72 der reinen CuTCNQ-Lösung (bekannter Konzentration), konnte die Konzentration des gebildeten CuTCNQ-Komplexes im Lösung berechnet werden. 1.8 syn.CuTCNQ Wafer 1 Wafer 2 Wafer 3 1.6 Absorbanz 1.4 A842=1,33 A842=1,70 A842=1,28 A842=1,56 842 nm 1.2 1.0 0.8 0.6 0.4 0.2 0.0 200 300 400 500 600 700 800 900 Wellenlänge [nm] Abb. 5.17 Spektren der abgelösten CuTCNQ-Schichten. Die Konzentration der Referenzlösung war 4,67·10-5 M und die Absorbanz bei 842 nm ist 1,33. Die Berechnung der Anfangskonzentration der CuTCNQ-Schicht des Wafers wurde mit Hilfe des aufgenommenen UV/Vis-Spektrums bzw. der gemessenen Absorbanz Werte durchgeführt. Nach Lambert-Beer gilt: A=ε⋅c⋅d (5.1) mit A als Absorbanz, ε als Extinktionskoeffizient der absorbierenden Substanz, c ist die Konzentration der Lösung und d ist der Lichtweg in der Lösung. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 73 Die Extinktionskoefizient und der Lichtweg bleiben konstant. Man kann so mit Hilfe des Lambert-Beerschen Gesetzes die Konzentration der Lösung für jeden Absorbanz-Wert berechnen. (5.2) Aλ / c = A’λ / c’ Anschließend wurde aus diesen Angaben, die Molzahl berechnet. Unter Verwendung der Avogadro Konstanten können die Teilchen in der berechneten Molzahl berechnen. Über die Fläche des Wafers kann dann die Anzahl der Teilchen pro nm2 berechnet werden. Nimmt man an, dass in einem nm3 3,3 CuTCNQ-Moleküle enthalten sind, kann man die Schichtdicke abschätzen. Zum Beispiel zur Berechnung der Schichtdicke des Wafers 2, wie oben im Text beschrieben ist, sind in einem nm3 3,3 CuTCNQ-Teilchen enthalten, d.h. dass 724,44 Teilchen pro nm2 des zweiten Wafers 362 Teilchen übereinander entsprechen. Die Schichtdicke ist also 362 x 0,3 nm (Höhe einer CuTCNQ-Lage), ungefähr 110 nm dick. Analog ist die Berechnung für die anderen zwei Wafers. Nachfolgend sind die berechneten Ergebnisse in Tab. 5.4 dargestellt. Tab. 5.4 Wafer 1 A842 = 1,70 2 A842 = 1,28 3 A842 = 1,56 Berechnungsdaten zur Bestimmung der Schichtdicke der CuTCNQ und berechnete Schichtdicke. [CuTCNQ] Molzahl 6⋅10-5 M 5⋅10-7 mol 4,5⋅10-5 M 2,7⋅10-7 mol 5,5⋅10-5 M 3,2⋅10-7 mol Anzahl der Teilchen pro nm2 (A = 2,25⋅1014 nm2) 1422,2 (A = 2,25⋅1014 nm2) 724,44 (A = 2,72⋅1014 nm2) 727,75 Berechnete Schichtdicke ~ 210 nm ~ 110 nm ~ 150 nm Die Ergebnisse zeigen, wie bei Verwendung einer 90 %MEK / 10 %AN-Mischung als Lösungsmittel, CuTCNQ-Filme im Schichtdickbereich von 200 nm hergestellt wurden. 74 Erzeugung von kristallinem CuTCNQ Andernfalls, wenn das Lösungsmittelgemisch aus einem niedrigeren Anteil an Acetonitril besteht (5 %), werden die Schichtdicke dünner. Bei Verwendung einer 95 % MEK / 5 % AN- sowie 95 % DEK / 5 % AN-Mischung als Lösungsmittelgemisch wurden homogene CuTCNQ-Schichten, deren Schichtdicken im Bereich von 100 nm sind, erzeugt. 5.3.10 Elektrische Untersuchungen Das elektrische Verhalten der CuTCNQ-Schichten unterschiedlicher Morphologie wurde mit dem Ziel ermittelt, die optimalen Randbedingungen für die Herstellung elektrisch schaltbare CuTCNQ-Schichten zu finden. Die elektrischen Messungen wurden bei Infineon (Erlangen) durchgeführt. Viele der bisherigen präparierten CuTCNQ-Schichten wurden elektrisch charakterisiert. Nachfolgend werden einige Beispiele vorgestellt und diskutiert. Ziel war es, Zellen (alle kleinen Bereiche von Kupfer, die mit CuTCNQ ausgefüllt sind) zu finden, die Widerstandsschalten zeigen, d.h. ihren Widerstand sprunghaft ändern, wenn die angelegte Spannung einen bestimmten Wert überschreitet. Um dieses zu testen wurden zunächst sogenannte Strom-Spannungs Kurven der Zellen aufgenommen. Dazu wird die Spannung in Bereichen von -10 bis + 10 V kontinuierlich verändert und der jeweils durch die Zellen fließende Strom gemessen. Für die ersten Experimente wurden Vias-Wafers einer Größe von ca. 3 x 4 cm verwendet. Sie wurden mit Zitronensäure gereinigt. Sofort nach der Reinigung wurden die Schichten mit einer 5 mM TCNQ-Lösung aus einer Keton / Acetonitril-Mischung hergestellt. Die Ligandlösung wurde mit der Pipette von schräg oben auf das Waferstück, das auf den Probehalter gelegt worden war, aufgebracht und nach 30 s Beschichtungszeit die aufstehende Lösung abgeschleudert. Es wurden sechs Proben, die mit verschiedenen Lösungsmittelmischungen erzeugt worden waren (s. Tab. 5.5), untersucht. Der Schichtaufbau der elektrischen Messungen besteht aus drei Teilen (vgl. Kap. 3.4.4), die untere Elektrode aus Kupfer (200 nm), das gebildete organische Material (CuTCNQ) und die obere Elektrode aus Titan (2 Minuten sputtern, ungefähr 300 µm dick). Erzeugung von kristallinem CuTCNQ Tab. 5.5 Probe 75 Liste der verwendeten Lösungsmittelmischungen. Lösungsmittelzusammensetzung 1. 300 µl 95 % DEK / 5 % AN 2. 300 µl 98 % DEK / 2 % AN 3. 400 µl 95 % 2-HEP / 5 % PN 4. 400 µl 97 % 2-HEP / 3 % AN 5. 400 µl 95 % IPMK / 5 % PN 6. 400 µl 99 % IPMK / 1 % AN Pro Probe wurde von 20 Zellen die I(U)-Kennlinie mit einem Keithley SourceMeter Series 2400 aufgenommen und ausgewertet. Abb. 5.18 I(U)-Kennlinie der Probe 1 (aus einer 95 % DEK / 5 % AN-Mischung). Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 76 Die elektrischen Messungen an diesen sechs verschiedenen Proben zeigten, dass die Probe 1, die unter Verwendung von 95 % DEK / 5 % AN hergestellt worden war, gut schaltet (s. Abb. 5.18). 10 % der Zellen haben Kurzschluss, 50 % zeigten irreversiblen niederohmigen Durchbruch und 40 % der Zellen schalten gut. Die anderen Proben zeigten kein Schalten. Dies liegt teilweise auch daran, dass die Schichten zu dünn waren und es somit zum Kurzschluss kam. Aufgrund dieser Ergebnisse wurden weitere Messungen bei den gleichen Reaktionsbedingungen durchgeführt, allerdings mit anderer Nachbehandlung des gebildeten CuTCNQ-Komplexes und der oberen Elektrode (vgl. Kap 3.4.4) der Zelle. Für diese Messungen wurde eine (TaN/Ta)-Elektrode gewählt [85, 86, 87, 88, 89]. Die Beschichtung von TCNQ wurde auf größeren strukturierten Kupfer-Flächen (7x7 cm Via-Wafer) durchgeführt. Sofort nach der Vorbehandlung der Kupferoberfläche mit Zitronensäure wurde das Kupfer-Wafer für eine definierte Zeit in einer 5 mM TCNQLösung aus einer 97 % DEK / 3 % AN-Mischung getaucht. Dann wurden die CuTCNQSchichten mit Aceton gewaschen und mit Argonstrom getrocknet. In Tab. 5.6 sind die Beschichtungszeit und die Nachbehandlung der Proben dargestellt. Zur Durchführung der elektrischen Messungen wurde auf der gebildeten CuTCNQSchicht eine obere Elektrode von TaN/Ta aufgedampft, außer bei Probe 6, deren TaN/Ta Elektrode gesputtert wurde. Tab. 5.6 Zusammendarstellung der Behandlungszeit und Nachbehandlung der sechs 7x7 cm Via-Wafers. Probe Behandlungszeit [s] Nachbehandlung 1. 15 60 s bei 80°C (Präzisionsheizplatte) 2. 15 60 s bei 50° in einer Dimethylformamidlösung. 60 s bei 80°C (Präzisionsheizplatte) 3. 18 60 s bei 50° in einer Dimethylformamidlösung. 60 s bei 80°C (Präzisionsheizplatte) 4. 30 60 s bei 80°C (Präzisionsheizplatte) 5. 38 60 s bei 80°C (Präzisionsheizplatte) 6. 30 60 s bei 80°C (Präzisionsheizplatte) Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 77 Bei jeder Probe wurde von jeweils 3 Zellen pro Zellgröße (Via-Größe: 5 µm, 2,5 µm, 1 µm, 0,5 µm, 0,35 µm, 0,3 µm, 0,24 µm und 0,21 µm) die I(U)- und R(U)-Kennlinie aufgenommen und ausgewertet. In einer weiteren Untersuchung wurden 100 Zellen einer Via-Größe und je 10 Zellen von jeder Via-Größe vermessen und statistisch ausgewertet. In den folgenden Abbildungen sind die Ergebnisse der ersten Messungen an 24 Zellen gezeigt. Abb. 5.19 zeigt die Kennlinie der Probe 1. Die Ergebnisse der Probe 1 zeigen, dass 20 % der Zellen kein Kontakt hat. 30 % der Zellen zeigen irreversiblen niederohmigen Durchbruch. 50 % der Zellen schalten gut, wobei hauptsächlich die Zellen mit großer Via-Größe (5 µm, 2,5 µm, 1 µm und 0,5 µm) funktionieren. Die kleinen Zellen neigen demgegenüber zum irreversiblen niederohmigen Durchbruch. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 78 1,0E-05 8,0E-06 6,0E-06 4,0E-06 I [A] 2,0E-06 0,0E+00 -2,0E-06 -4,0E-06 -6,0E-06 -8,0E-06 -1,0E-05 -5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 1 2 3 4 5 U [V] TaN/Ta 1,00E+09 R [Ohm] 1,00E+08 1,00E+07 1,00E+06 1,00E+05 1,00E+04 -5 -4 -3 -2 -1 0 4 5 U [V] TaN/Ta Abb. 5.19 I(U)- und R(U)-Kennlinie (2,5 µm Zelle) der Probe 1 (15 s in einer 5 mM TCNQ-Lösung aus einer 97 % DEK / 3 % AN; 60 s bei 80° in einer Präzisionsheizplatte). Elektrische Daten: Vth off zu on: -3,9 V bis -2,1 V; Vth on to off: +0,9 V bis +4,3 V Ron: 150 kOhm - 1 MOhm; Roff: 10 MOhm - 200 MOhm Die I(U)- und R(U)-Kennlinie der Probe 4 sind in Abb. 5.20 dargestellt. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 79 8,0E-06 6,0E-06 4,0E-06 I [A] 2,0E-06 0,0E+00 -2,0E-06 -4,0E-06 -6,0E-06 -8,0E-06 -5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 U [V] TaN/Ta 1,0E+09 R [Ohm] 1,0E+08 1,0E+07 1,0E+06 1,0E+05 1,0E+04 -5 -4 -3 -2 -1 0 U [V] TaN/Ta Abb. 5.20 I(U)- und R(U)-Kennlinie (1 µm Zelle) der Probe 4 (30 s in einer 5 mM TCNQLösung aus einer 97 % DEK / 3 % AN; 60 s bei 80° in einer Präzisionsheizplatte). Elektrische Daten: Vth off zu on: 3 V bis -2 V; Vth on to off: +0,5 V bis +2 V Ron: 500 kOhm - 3 MOhm; Roff: 30 MOh - 500 MOhm Bei der Probe 4 haben 20 % der Zellen keinen Kontakt. 40 % der Zellen zeigen irreversiblen niederohmigen Durchbruch. 20 % der Zellen zeigen Schottky-DiodenVerhalten [90, 91, 92] und damit kein reversibles Schalten. 20 % der Zellen schalten gut, wobei hauptsächlich die großen Zellen (5 µm bis 300 nm) funktionieren. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 80 Abb. 5.21 und Abb. 5.22 zeigen jeweils die I(U)- und R(U)-Kennlinien von den 5. und 6. Proben. 8,0E-06 6,0E-06 4,0E-06 I [A] 2,0E-06 0,0E+00 -2,0E-06 -4,0E-06 -6,0E-06 -8,0E-06 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 2 3 4 5 U [V] TaN/Ta 1,0E+09 R [Ohm] 1,0E+08 1,0E+07 1,0E+06 1,0E+05 1,0E+04 -4 -3 -2 -1 0 1 U [V] TaN/Ta Abb. 5.21 I(U)- und R(U)-Kennlinie (500 nm Zelle) der Probe 5 (38 s in einer 5 mM TCNQ-Lösung aus einer 97 % DEK / 3 % AN; 60 s bei 80° in einer Präzisionsheizplatte). Elektrische Daten: Vth off zu on: -3 V bis -2 V; Vth on to off: +0,5 V bis +2 V Ron: 500 kOhm - 1 MOhm; Roff: 30 MOhm - 500 MOhm Im Fall der Probe 5 haben nur 5 % der Zellen keinen Kontakt. 15 % der Zellen zeigen irreversiblen niederohmigen Durchbruch. 10 % der Zellen haben Kurzschluss. 70 % der Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 81 Zellen schalten gut. Die Zellfelder schwanken in der Ausbeute, d.h. einige Felder haben fast 100 % Ausbeute, andere dagegen nur 40-50 %. Das bedeutet, dass die Homogenität über den gesamten Wafer noch verbessert werden muss. 1,0E-05 8,0E-06 6,0E-06 4,0E-06 I [A] 2,0E-06 0,0E+00 -2,0E-06 -4,0E-06 -6,0E-06 -8,0E-06 -1,0E-05 -3 -2 -1 0 1 2 U [V] TaN/Ta 1,0E+08 R [Ohm] 1,0E+07 1,0E+06 1,0E+05 1,0E+04 -3 -2,5 -2 -1,5 -1 -0,5 0 0,5 1 1,5 2 U [V] TaN/Ta Abb. 5.22 I(U)- und R(U)-Kennlinie (210 nm Zelle) der Probe 6 (30 s in einer 5 mM TCNQ-Lösung aus einer 97 % DEK / 3 % AN; 60 s bei 80° in einer Präzissionheizplate). Elektrische Daten: Vth off zu on: -2 V bis –1,5 V; Vth on to off: +0,4 V bis +1,2 V Ron: 500 kOhm - 1 MOhm; Roff: 30 MOhm - 500 MOhm 82 Erzeugung von kristallinem CuTCNQ Bei der Probe 6 haben 10 % der Zellen Kurzschluss, 10 % der Zellen zeigen irreversiblen niederohmigen Durchbruch, 80 % der Zellen schalteten gut, wobei nur die großen Zellen (5 µm und 2,5 µm) Ausfälle zeigen. Besonders hervorzuheben sind die niedrigen Schwellspannungen von ≤│2│V. Bei der Probe 2 haben 20 % der Zellen keinen Kontakt, 60 % der Zellen zeigen irreversiblen niederohmigen Durchbruch, 20 % der Zellen zeigen Schottky-DiodenVerhalten [90, 91] und damit kein reversibles Schalten. Die CuTCNQ-Schicht ist durch die Dimethylformamid (DMF) Behandlung wahrscheinlich zu dünn. Bei der Probe 3 haben 20 % der Zellen keinen Kontakt, 70 % der Zellen zeigen irreversiblen niederohmigen Durchbruch, 10 % der Zellen zeigen Schottky-DiodenVerhalten und damit ebenfalls kein reversibles Schalten. Die Schicht ist wie bei der Probe 2 durch DMF Behandlung wahrscheinlich zu dünn geworden. 5.3.11 Elektrochemische Untersuchungen Ziel der elektrochemischen Untersuchungen war es, die Eigenschaften des Redoxsystems Cu/TCNQ in zwei unterschiedlichen Lösungsmittelzusammensetzungen zu bestimmen und damit eine theoretische Erklärung für die Verlangsamung der Reaktion zwischen Kupfer und TCNQ bei Verwendung einer 97 % DEK-3 % AN-Mischung zu finden. Für eine Bewertung der Reaktionsgeschwindigkeit zwischen Kupfer und TCNQ ist der Mischstrom sehr nützlich, der anhand von Strom-Spannungskurven an der rotierenden Scheibenelektrode ermittelt werden kann. Einerseits wurden die Messungen des CuTCNQ-Systems in wasserfreiem Acetonitril durchgeführt, welches 5,5⋅10-2 M t-Butylammonium-hexafluorophosphat (t-BuNPF6) als Leitsalz enthielt. Andererseits wurde das elektrochemische Verhalten von TCNQ und dessen Reaktion mit Kupfer in einer 97 % DEK-3 % AN-Mischung, ebenfalls mit 5,5⋅10-2 M t-BuNPF6 als Leitsalz untersucht. Die beiden Arbeitselektroden bestehen aus Glaskohlenstoff bzw. aus Kupfer mit einem Durchmesser von jeweils 4 mm und sind in einen Teflonzylinder von 10 mm Außendurchmesser eingepresst. Die resultierenden Scheibenelektroden wurden mit Diamantpaste in einem mehrstufigen Prozess bis herab zu einer Körnung von 0,25 µm poliert. Als Gegenelektrode diente eine Platinelektrode mit einer Oberfläche von 1,2 cm2. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 83 Als Referenzelektrode wurde eine speziell entwickeltene Ferrocen / Ferroceniumelektrode verwendet [80]. Abb. 5.23 zeigt im oberen Bereich die Strom-Spannungskurve der Oxidation von Kupfer. Diese Reaktion ist sehr reproduzierbar, denn es liegen drei Kurven genau aufeinander. Inwieweit Komplexe des Kupfers mit dem Anion des Leitsalzes gebildet werden und inwieweit diese Komplexbildung die Position der Kurve beeinflusst, wurde nicht näher untersucht. 300 5 mV/s 300 U/min - 200 Cu 0 -e + Cu ( -e 2+ Cu ) I [µA] 100 0 - TCNQ -100 - TCNQ -e TCNQ - -300 -1000 -800 -600 -e TCNQ 0 [TCNQ]f [mM] 0,52 0,72 0,91 1,26 1,74 -200 2- - -400 -200 0 + E [mV] vs. Pt/Fc/Fc Abb. 5.23 Strom-Spannungskurven der Oxidation von Kupfer und der Reduktion von TCNQ bei verschiedenen Konzentrationen in einer wasserfreien AcetonitrilLösung. Die Strom-Spannungskurven von Kupfer wurden an einer Kupferelektrode (d=4 mm) aufgenommen, die von TCNQ an einer Glaskohlenstoffelektrode (d=4 mm). Unter den Reaktionsbedingungen ist der Mischstrom (wie die Anfangsgeschwindigkeit der Reaktion) proportional zur Konzentration an TCNQ. Im unteren Bereich der Abbildung sind die Strom-Spannungskurven der Reduktion von TCNQ für fünf verschiedene Konzentrationen eingetragen. Es erfolgt zweistufige Reduktion über das TCNQ- -Radikal zum TCNQ2- -Ion. Wie in Abb. 5.24 dargestellt, ist Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 84 sowohl der erste wie auch der zweite Grenzstrom proportional zu TCNQ-Konzentration. Aus dieser Abhängigkeit lässt sich nach dem Fick´schen Gesetzt (Gleichung(5.3)) der Diffusionskoeffizient des TCNQ in Acetonitril abschätzen. Es ergibt sich für 25 °C der Wert D = 7,9⋅10-5 cm2 s-1. In molaren Einheiten ausgedrückt lautet das Ficksche Gesetz: J=-D dc dx (5.3) Hierbei ist J der Teilchenfluss, D der Diffusionskoeffizient und dc/dx der Konzentrationsgradient. Man bringt den Teilchenfluss (J) mit der Stromdichte (j) in Zusammenhang: (|j| = ne F⋅|J|) und man erhält aus der Stromdichte (j) den Grenzstrom (i): (|j| = |i| / Ae). Es resultiert die Gleichung (5.4), wobei δN ist die Nernstsche Diffusionsschicht wesentlich dicker als die Helmholtz-Schicht [93, 94]. |i| = - ne F⋅ Ae D (5.4) c , δN 10 Grenzstrom [µA] -50 -100 8 -150 6 -200 4 Abb. 5.24 -250 Grenzströme bei – 500 mV bzw. – 1000 mV aufgetragen gegen die Konzentration. 2 bei -500 mV bei -1000 mV -300 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 0 1,8 TCNQ-Konzentration [mM] In Abb. 5.25 sind die Mischströme eingetragen. Ihre Position ergibt sich aus der Bedingung, dass im insgesamt stromlosen Fall, aber bei der chemischen bzw. besser Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 85 elektrokatalytischen Reaktion, der anodische und kathodische Strom betragsmäßig gleich groß sein müssen. Hier entsprechen die Mischströme den Grenzströmen der kathodischen Reduktion von TCNQ. Wie zu erwarten, verschiebt sich mit steigender Konzentration an TCNQ das Mischpotential in positiver Richtung. Eine Begrenzung des Mischstroms wird erst bei hoher Konzentration an TCNQ eintreten. 300 - Cu 200 0 -e + Cu ( -e [TCNQ]f [mM] 0,52 Emix= -657 mV 0,72 Emix= -643 mV 0,91 Emix= -628 mV 1,26 Emix= -611 mV 1,74 Emix= -586 mV 2+ Cu ) I [µA] 100 Emix 0 - TCNQ -100 - -e TCNQ 0 Imix -200 - TCNQ 2- -e TCNQ - -300 -1000 -800 -600 -400 -200 0 + E [mV] vs. Pt/Fc/Fc Abb. 5.25 Bestimmung des Mischpotentials und des Mischstroms für die Reaktion von Kupfer mit TCNQ aus den Strom-Spannungskurven der Reaktionspartner. Taucht man nun ohne eine Spannung anzulegen die Kupferelektrode (bei gleicher Rotationsgeschwindigkeit) in eine Lösung von TCNQ, sollte entsprechend der Beziehung (2.9) die Geschwindigkeit der Anfangsreaktion vo dem oben ermittelten Mischstrom Imix direkt proportional sein: Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 86 v0 = I mix j = mix nFA nF (2.9) wobei F die Faraday-Konstante und A die Größe der Metallsoberfläche (12,5 mm2) sind. Der Umsatz der Elektronen an der Kupferelektrode kann mit Hilfe des Mischstroms Imix bestimmt werden. Es resultiert experimentell bei einer 1,26 mM TCNQ-Konzentration der hohe Wert von 60 e- / nm2. Es setzt also sofort rasche Reaktion ein, allerdings kommt es zunächst nicht zur Bildung von CuTCNQ-Kristalliten an der Oberfläche, da die Kupferkomplexe aufgrund der Rotation rasch entfernt werden. Bei der Behandlung des Wafers nach dem Tauchverfahren (s. Kap. 3.3), die in Ruhe (ohne Rotation) durchgeführt wurde, ist die Reaktion von Kupfer mit TCNQ deutlich langsamer, da TCNQ nicht so rasch hindiffundiert. Andererseits kommt es an der Oberfläche rasch zu einer Übersättigung der Lösung mit CuTCNQ-Kristalliten, so dass im Endeffekt das Schichtwachstum früher einsetzt. Die stromlos gemessene Spannung zwischen der Kupferelektrode und der Referenzelektrode, das so genannte Ruhepotential, sollte dem Mischpotential für die zugehörige TCNQ-Konzentration entsprechen. Im Verlauf der Reaktion kann es dann jedoch zu einer u. U. Abweichung kommen, wenn sich an der Kupferelektrode eine unlösliche Schicht von KupferTCNQ bildet. Wie Abb. 5.26 zeigt, wird ein Anfangspotential von – 615 mV gemessen, das etwa negativer liegt als das zugehörige Mischpotential (s.Abb. 5.27), für das ein Wert von – 611 mV ermittelt wird. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 87 -0.46 5 mV/s 300 U/min -0.48 Ruhepotential [V] -0.50 -0.52 -0.54 -0.56 -0.58 -0.60 [TCNQ] 1,26 mM -0.62 0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220 Zeit [s] Abb. 5.26 Gemessene Ruhepotentiale bei einer 1,26 mM TCNQ-Konzentration aufgetragen gegen die Zeit. Dieser kleine Unterschied ergibt sich vermutlich aus der Verschiebung des Redoxpotentials von Kupfer im Augenblick des Eintauchens in die TCNQ-Lösung aufgrund der nun möglichen CuTCNQ-Bildung (Übergang einer Elektrode 1. Art in eine Elektrode 2. Art) mit zunächst löslichem Kupferkomplex. Der Unterschied von 4 mV würde auf eine Komplexkonstante von K = 1 M-1 hinweisen. Dieser Wert ist sehr niedrig, stimmt aber mit Beobachtungen aus Homogenmessungen recht gut überein. Abb. 5.26 zeigt, wie am Anfang der Reaktion keine oder nur eine sehr dünne Schicht gebildet wird, obwohl die Aktivierungsenergie für den anodischen Teilprozess an der Monoelektrode sehr klein ist. Allmählich wird die Oxidation von Kupfer jedoch schwieriger, da auf der Kupferoberfläche CuTCNQ-Kristallite gebildet werden. 88 Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 300 200 0 Cu -e + Cu ( -e 2+ Cu ) Abb. 5.27 Bestimmung des Mischpotentials und des Mischstroms für die Reaktion von Kupfer mit TCNQ (1,26 mM) aus den Strom-Spannungskurven der Reaktionspartner. I [µA] 100 Emix= - 611 mV 0 -100 Imix= - 121 µA TCNQ - -e - TCNQ 0 - -200 TCNQ 2- -e TCNQ - [TCNQ] 1,26 mM -300 -1000 -800 -600 -400 -200 0 + E [mV] vs. Pt/Fc/Fc Im weiteren Verlauf der Reaktion verschiebt sich das Ruhepotential dann aber in positive Richtung bis schließlich bei – 480 mV eine stabiler Wert erreicht wird. Dies ist nicht damit zu erklären, dass die Konzentration des TCNQ in der Lösung abnimmt (der Umsatz ist in den drei Minuten Reaktionszeit sehr klein), sondern mit der Veränderung der Kupferoberfläche aufgrund der Bildung der Kristallite. Es wird demnach zunehmend schwieriger, Kupfer zu oxidieren, d. h. die Aktivierungsenergie für den anodischen Teilprozess an der Monoelektrode wird erhöht. Abb. 5.28 zeigt im oberen Bereich die Strom-Spannungskurve der Oxidation von Kupfer in einer 97 % DEK – 3 % AN-Mischung. Diese Reaktion ist nicht so gut reproduzierbar, wie in Acetonitril. Die zweite und dritte Messkurve ist jeweils etwas in negative Richtung verschoben. Im unteren Bereich der Abbildung sind die Strom-Spannungskurven der Reduktion von TCNQ in einer 97 % DEK – 3 % AN-Mischung für fünf verschiedene Konzentrationen eingetragen. Es erfolgt nur die einstufige Reduktion zum TCNQ- -Ion. Ein Vergleich mit den Ergebnissen in Acetonitril zeigt folgendes: Einerseits liegt die Kurve der Oxidation von Kupfer bei positiveren Potentialen, d.h., dass die Oxidation in einer 97 % DEK – 3 % AN-Mischung schwieriger ist als in reinem Acetonitril. Andererseits tritt eine starke Verschiebung der TCNQ-Kurven in negativer Richtung auf, d. h. die Reduktion von TCNQ ist erheblich schwieriger. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 89 300 5 mV/s 300 U/min 200 - - Cu 0 -e -e + Cu ( 2+ Cu ) I [µA] [TCNQ]f [mM] 100 0,52 0,72 0,91 1,26 1,74 0 - TCNQ - -e TCNQ 0 -100 -1200 -1000 -800 -600 -400 -200 + E [mV] vs. Pt/Fc/Fc Abb. 5.28 Strom-Spannungskurven der Oxidation von Kupfer und der Reduktion von TCNQ bei verschiedenen Konzentrationen in einer 97 % DEK-3 % ANMischung. Die Strom-Spannungskurve von Kupfer wurde an einer Kupferelektrode (d=4 mm) aufgenommen, die von TCNQ an einer Glaskohlenstoffelektrode (d=4 mm). Unter den Reaktionsbedingungen ist der Mischstrom (wie die Anfangsgeschwindigkeit der Reaktion) proportional zur Konzentration an TCNQ. Aus den Strom-Spannungskurven lässt sich weder ein Mischpotential noch ein Mischstrom ablesen, d.h. es sollte keine Reaktion zwischen Kupfer und TCNQ eintreten. Dies erklärt sehr gut, dass an normalen Kupferoberflächen meist keine CuTCNQ Bildung beobachtet wurde. Die langsame Reaktion an dem auf Wafern durch Sputtern oder Elektrolyse abgeschiedenen Kupfer dürfte auf der leichteren Oxidierbarkeit und damit einer kleinen Verschiebung der anodischen Teilkurve nach links beruhen. Außerdem ist der Diffusionskoeffizient des TCNQ in 97 % DEK – 3 % AN-Mischung kleiner als in Acetonitril. Aufgrund des vermutlich sehr kleinen Mischstroms dürften die CuTCNQ-Kristallite zunächst nur eine dünne CuTCNQ-Schicht bilden. Wenn das Kupfer völlig zudeckt ist Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 90 bzw. wenn der Potential der Strom-Spannungskurve der Oxidation von Kupfer nach rechts verschoben ist, keine Reaktion mehr möglich. Aufgrund der bisherigen Ergebnisse der Ausbildung nicht ganz homogener und dicker CuTCNQ-Schichten wurden Versuche unternommen, die Morphologie und Eigenschaften der CuTCNQ-Kristallite im Sinne der gewünschten Anwendung weiter zu verbessern. Zunächst wurde nachgewiesen, dass die Reaktion von Kupfermetall mit TCNQ bei Verwendung einer niedrigen Menge von AN besser kontrolliert werden kann, da der Einfluss des Lösungsmittels auf die Reaktion bzw. auf die Bildung der CuTCNQ-Schicht eine entscheidende Rolle spielt. Es liegt nahe, dass sich die Reaktion wahrscheinlich noch besser kontrollieren lässt, wenn man die Lösungsmittelzusammensetzung weiter variiert, z.B. auch ein drittes Lösungsmittel beimischt. Deshalb wurden CuTCNQ-Schichten durch Reaktion zwischen Kupfermetall und einer TCNQ-Lösung auch in ternären Lösungsmittelmischungen hergestellt. 5.4 Ternäre Lösungsmittelmischungen 5.4.1 Vorbemerkungen Neben den bisher Lösungsmitteln, eingesetzten wurden auch Lösungsmittelgemischen, bestehend CuTCNQ-Schichtbildungen in aus zwei ternären Lösungsmittelgemischen durchgeführt. Ziel dieser Versuche ist es gleichmäßiger CuTCNQ-Filme im Schichtdickenbereich von 50-100 nm zu präparieren. Die Untersuchungen zur Schichtbildung auf Kupfer wurden wieder an makroskopischen Kupferoberflächen sowie an strukturierten oder Vias Wafern (vgl. Kap. 3.1) durchgeführt. Zur Herstellung der Proben wurde eine Standardlösung (5 mM TCNQ-Lösung in einer Mischung aus 97 % Diethylketon und 3 % Acetonitril) verwendet. Zu dieser Standardlösung wurde dann das dritte Lösungsmittel (ein Tensid, eine e--Donor oder ein Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 91 Alkohol) gegeben. Tab. 5.7 gibt eine Übersicht über die verschiedenen Tenside, e-Donoren und Alkohole, die bei diesen Versuchen zugesetzt wurden. Tab. 5.7 Liste der dritten zugegebenen Chemikalien zu der Standardlösung. Tensid e--Donor Alkohol Polydimethylsiloxan-p-Bis(3-aminopropyl) Toluol 1-Hexanol 1-Octadecanol Mesitylen 1-Butanol Hexadecylpyridiniumbromid 3,5-Dimethylanilin Isopropanol 1-Propanol Ethanol Ziel der Versuche war es, definierten Zusatz von einem dritten Lösungsmittel zur Standardlösung die Schichtbildung kontrolliert zu verlangsamen, um dadurch die Bildung einer homogeneren Kristallstruktur zu erreichen. 5.4.2 Zusatz verschiedener Tenside Der grundlegende Gedanke für den Einsatz von Tensiden war ihre vermutete Inhibitorwirkung. Ein in der Reaktionslösung vorhandenes Tensid kann mit den TCNQMolekülen einen Komplex (nach der reversiblen Reaktion: Ten + TCNQ ↔ [Ten-TCNQ]) ausbilden. In der Reaktionslösung stehen deshalb aktuell wenigere TCNQ-Moleküle zur Verfügung. Die Möglichkeit einer unmittelbaren Beeinflussung der Kupferoberfläche im Sinne einer Erschwerung der Oxidation, entsprechend einer Verschiebung der anodischen Teilkurve nach rechts, kann wohl ausgeschlossen werden, da in diesem Fall in Lösungsmittelmischungen kaum noch eine Reaktion erfolgen kann. Aus diesem Grund kann der Schichtbildungsprozess durch die Anwesenheit eines Tensides in der Standardlösung verlangsamt werden. Dadurch können die Möglichkeiten der prozesstechnischen Anwendung optimaler genutzt werden. Überdies ist für einen definierten Eingriff in das Reaktionsgeschehen nur eine Zugabe der Tenside im ppm Bereich erforderlich. Insgesamt wurden drei verschieden Tenside eingesetzt: Polydimethysiloxan-bis-(3-aminopropyl), Octadecanol und Hexadecyl-pyridiniumbromid. REM-Aufnahmen wurden allerdings nur von den Wafern gemacht, die mit den beiden Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 92 erstgenannten Tensiden behandelt wurden, da sie die besten Ergebnisse vorgezeigt wurden. Die Vorbehandlung der Kupferoberfläche erfolgte mit einer 2 M Zitronensäurelösung. Die Präparationsmethode der Proben war das Eintauchverfahren (vgl. Kap. 3.2). Das Waferstück wurde für eine definierte Zeit in die TCNQ-Lösung getaucht. Dann wurde der Wafer aus der Lösung herausgenommen, die CuTCNQ-Schicht mit Aceton gewaschen und mit Argon getrocknet. Die Abb. 5.29 bis Abb. 5.31 zeigen den Einfluss der Variation der Lösungsmittelmischung und der Behandlungszeit auf die gebildeten Schichten. Abb. 5.29 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 150 s Beschichtung mit einer 5 mM TCNQ-Lösung in der Standardlösung + 500 ppm Polydimethysiloxan. Abb. 5.30 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 300 s Beschichtung mit einer 5 mM TCNQ-Lösung in der Standardlösung + 500 ppm Polydimethysiloxan. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 93 Unter Verwendung von Polydimethysiloxan konnte die Schichtbildungsdauer auf insgesamt 300 s (s. Abb. 5.30) ausgedehnt werden, ohne dass unkontrolliert starkes Schichtwachstum erfolgte. Die Morphologie der gebildeten Kristalle ist bei einer Behandlungsdauer von 150 s (s. Abb. 5.29) gleichmäßiger als bei 300 s, die kürzere Reaktionszeit reicht allerdings nicht zur vollständig homogenen Bedeckung aus. Abb. 5.31 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 30 s Beschichtung mit einer 5 mM TCNQ-Lösung in der Standardlösung + 500 ppm Octadecanol. Der Zusatz von Octadecanol führte nicht zu dem gewünschten Ergebnis, die Reaktion deutlich zu verlangsamen. Es erscheint somit möglich, das Schichtwachstum hinsichtlich der aufgrund des Prozessablaufs gewünschten Zeitdauer, der Morphologie und der erforderlichen Schichtdicke zu kontrollieren. Optimale Bedingungen um homogene CuTCNQ-Schichten zu erzeugen, wären die Reaktionsbedingungen bei der Abb. 5.29, wobei der Film glatt und fein aussieht und die CuTCNQ-Kristalle gleichmäßig sind. Tab. 5.8 gibt eine Übersicht der Ergebnisse, die beim Zusatz von Tenside zu der Standardlösung, bekommen wurden. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 94 Tab. 5.8 Probe Abb. 5.29 Zusammendarstellung der Probe, die mit einem Tensid als dritte Substanz der Lösungsmittelzusammensetzung, präpariert wurden. Tensid Polydimethylsiloxan Anteil an Tensid / Reaktionszeit Beschreibung der gebildeten Schicht 500 ppm / 150 s • Schicht: homogen, sehr dünn, glatt. • Kristallite: feine, kleine. Abb. 5.30 Polydimethylsiloxan 500 ppm / 300 s • Schicht: nicht homogen, nicht glatt. • Kristallite: unterschiedliche Große. • Schicht: nicht homogen, nicht glatt. Abb. 5.31 Octadecanol 500 ppm / 30 s • Kristallite: unterschiedliche Morphologie und Große. 5.4.3 Zusatz verschiedener e--Donoren Weiterführend zu den durchgeführten Versuchen wurden Beschichtungen auch auf unstrukturierten Waferstücken (200 x 200 mm) mit e--Donoren (Toluol, Mesitylen und 3,5-Dimethylanilin) durchgeführt. Der grundlegende Gedanke für den Einsatz von e--Donoren beruhte auch auf der Inhibitorwirkung für die Reaktion von Kupfer mit TCNQ. Die vorhandenen e--Donoren in der Lösung können mit TCNQ Charge-Transfer-Komplexe bilden, aus denen heraus das TCNQ in kleiner Menge für die Reaktion mit Kupfer freigesetzt wird. Die Vorbehandlung der Kupferoberfläche erfolgte wie in den vorigen Versuchen. Als Standardlösung diente wieder eine 5 mM TCNQ-Lösung in einem Gemisch aus 97 % Diethylketon und 3 % Acetonitril. Aufgrund einer rein visuellen Vorauswahl, wurden nur von denjenigen Proben, die mit 3,5-Dimethylanilin oder Toluol behandelt wurden, REM-Aufnahmen angefertigt, da sie die einheitlicheren mit heller Färbung Schichten aufgewiesen haben. Von Proben, die mit Mesitylen als Cosolvens hergestellt wurden, wurde auf die Charakterisierung mittels REM verzichtet, weil keine homogenen dünnen Schichten gebildet wurden. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 95 Die Proben, deren REM-Aufnahmen in den folgenden Abbildungen (von Abb. 5.32 bis Abb. 5.35) gezeichnet sind, wurden mit einer Zugabe von 3,5-Dimethylanilin im ppmBereich (500 bzw. 600 ppm) in der Standardlösung hergestellt. Abb. 5.32 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 90 s Beschichtung mit einer 5 mM TCNQ-Lösung in der Standardlösung + 500 ppm 3,5-Dimethylanilin. Abb. 5.33 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 150 s Beschichtung mit einer 5 mM TCNQ-Lösung in der Standardlösung + 500 ppm 3,5-Dimethylanilin. Nach 90 s (s. Abb. 5.32) sowie nach 150 s (s. Abb. 5.33) Reaktionszeit wurden bei einer Zugabe von 3,5-Dimethylanilin im 500 ppm-Bereich in der Standardlösung fast identische Ergebnisse bekommen. Die gebildeten CuTCNQ-Filme sind sehr homogen aber nicht glatt und fein. 96 Abb. 5.34 Erzeugung von kristallinem CuTCNQ REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 90 s Beschichtung mit einer 5 mM TCNQ-Lösung in der Standardlösung + 600 ppm 3,5-Dimethylanilin. Die nach 90 s Beschichtung bei einem Zusatz von 600 ppm 3,5-Dimethylanilin zu der Standardlösung gebildete CuTCNQ-Schicht (s. Abb. 5.34) weist eine Kristallstruktur genau so homogen wie die bekommende Schicht nach auch 90 s Reaktionszeit bei der Zugabe nur von 500 ppm 3,5-Dimethylanilin (s. Abb. 5.32) auf. Im Vergleich mit den zwei vorigen Abbildungen haben die gebildeten CuTCNQ-Kristallite in Abb. 5.34 ähnliche Morphologie und Große, sie bilden auch eine sehr einheitliche aber nicht glatte Schicht. Aufgrund der Tatsache, dass käuflich zu erwerbendes 3,5-Dimethylanilin nicht in reiner Form vorliegt (Braunfärbung), wurde dieses für einige Experimente vorher destilliert. Die Destillation erfordert allerdings einen zusätzlichen Prozessierungsschritt, daher wurde nur zur Präparation von einigen Proben (z.B. Abb. 5.35) die gereinigte Chemikalien, für die anderen Proben der nicht destillierte „e--Donor“ zugesetzt. Auf diese Weise konnte kontrolliert werden, ob eine Verunreinigung des zugesetzten Donors eventuelle Auswirkungen auf die Schichtbildung hat. Wie die Aufnahmen zeigen, ist dies nicht der Fall. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ Abb. 5.35 97 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 90 s Beschichtung mit einer 5 mM TCNQ-Lösung in der Standardlösung + 500 ppm reines 3,5-Dimethylanilin. Wie die Aufnahme zeigt, hat die Destillation des 3,5-Dimethylanilins vor seiner Verwendung in der Reaktionslösung keine sichtbaren Auswirkungen auf die Schichtbildung. Die ausgebildeten Schichten besitzen eine sehr homogene und gleichmäßige Morphologie, die Schichten der Proben der Abb. 5.32, Abb. 5.34 und Abb. 5.35 scheinen nahezu identisch. Lediglich die in Abb. 5.33 dargestellte Probe scheint eine etwas abweichende Morphologie zu haben, was allerdings auch daran liegen kann, dass die Waferstücke für die REM-Aufnahmen gebrochen wurden und die Bruchstellen typischerweise sehr unterschiedlicher Art sind. Noch ein Grund dafür ist es, dass die Behandlungszeit bei der Probe in Abb. 5.33 länger war. In allen Fällen führt der Zusatz von 3,5-Dimethylanilin zu einer reproduzierbaren Bildung sehr homogener, aber nicht glatter CuTCNQ-Schichten. Eine weitere Variante des Einsatzes von e--Donoren zeigt Abb. 5.36. Hier wurde die Wirkung des Donors nicht in der Standardlösung (der Donor wurde nicht der Standardlösung zugesetzt), sondern seine mögliche direkte Wirkung auf die Kupferoberfläche getestet (vor der Schichtbildung wurde der Donor auf die Kupferoberfläche aufgebracht). Um also eine Aktivierung oder Inhibierung der Kupferoberfläche für eine anschließende Beschichtung mit TCNQ in der Standardlösung zu erreichen, wurden die Proben direkt nach der Reinigung (Zitronensäure, spülen mit Aceton, trocknen mit Argon) für jeweils 30 Sekunden in 3,5-Dimethylanilin eingetaucht, Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 98 abschließend mit Aceton gewaschen und mit Argon getrocknet. Danach erfolgte die übliche Beschichtung durch Eintauchen in die Standardlösung, für 90 Sekunden. Abb. 5.36 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 90 s Beschichtung mit einer 5 mM TCNQ-Lösung in der Standardlösung nach 30 s Vorbehandlungszeit in 3,5Dimethylanilin ohne TCNQ. Die Vorbehandlung der Oberfläche mit 3,5-Dimethylanilin bewirkt keine Inhibierung des Kupfers und die Reaktion des Metals mit der TCNQ-Lösung aus 97 % DEK / 3 % AN läuft unkontrollierbar ab. Es bildet sich keine homogene glatte Schicht und auf deren Oberfläche befinden sich längliche unerwünschte CuTCNQ-Kristallite mit unterschiedlichen Größe und Morphologie. In Abb. 5.36, kann man sehr deutlich sehen, dass kurzes Eintauchen in die Standardlösung ein nadelförmiges Wachstum hervorruft. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse kann man eindeutig erkennen, dass durch die Zugabe von 3,5-Dimethylanilin in die Standardlösung zum einen der Prozess der Schichtbildung, wie für die Prozessierung gewünscht, deutlich verlangsamt wird und zum anderen die sich ausbildenden Schichten homogen, aber nicht glatt sind. Abb. 5.37 zeigt eine CuTCNQ-Schicht, die mit Toluol als drittem Lösungsmittel hergestellt wurde. Die Vorbehandlung dieser Probe war auch mit Zitronensäure. Zu der Standardlösung wurde eine definierte Menge Toluol hinzugefügt, sowohl die TCNQKonzentration in Lösung als auch der Anteil an Diethylketon und Acetonitril wurden dann neu berechnet. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ Abb. 5.37 99 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 90 s Beschichtung mit einer 3,75 mM TCNQ-Lösung in 72,75 % DEK / 2,25 % AN / 25 % Toluol. Die Bilder zeigen, dass bei einer Verwendung eines großen Anteils von Toluol (25%) in der Lösung, die Reaktion ebenfalls kontrolliert werden kann und die gebildeten CuTCNQKristallite sehr homogen und klein sind, sie sind kleiner als die gewachsenen CuTCNQKristallen nach der Reaktion mit 3,5-Dimethylanilin als drittem Lösungsmittel. Es bildet sich eine dünne und geschlossene CuTCNQ-Schicht, auf deren Oberfläche sich keine unerwünschten Kristallite befinden. Aufgrund des vorliegenden Ergebnisses ist Toluol eine gute Wahl des Co-Lösungsmittels. Tab. 5.9 stellt eine Zusammenfassung der Ergebnisse, die beim Zusatz verschiedener e-Donoren zu der Standardlösung, bekommen wurden. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 100 Tab. 5.9 Probe Abb. 5.32 Zusammendarstellung der Probe, die mit einem e--Donor als dritte Substanz der Lösungsmittelzusammensetzung, präpariert wurden. e--Donor 3,5-Dimethyl-anilin Anteil an e--Donor / Reaktionszeit Beschreibung der gebildeten Schicht 500 ppm / 90 s • Schicht: sehr homogen, aber nicht glatt. • Kristallite: feine, kleine. • Schicht: nicht homogen, nicht glatt. Abb. 5.33 3,5-Dimethyl-anilin 500 ppm / 150 s • Kristallite: unterschiedliche Große. • ähnliche Schicht wie Abb. 5.32 • Schicht: nicht homogen, nicht glatt. Abb. 5.34 3,5-Dimethyl-anilin 600 ppm / 90 s • Kristallite: unterschiedliche Große. • ähnlich wie Abb. 5.32, aber kompakter Abb. 5.35 Abb. 5.37 destilliertes 3,5Dimethyl-anilin Toluol 500 ppm / 90 s • Schicht: sehr homogen, aber nicht glatt. • Kristallite: spitzförmige. 25 % / 90 s • Schicht: homogen, dünn, geschlossen. • Kristallite: kubikförmige. 5.4.4 Zusatz verschiedener Alkohole Auch hier wurden Beschichtungen auf makroskopischen Waferstücken mit der Standardlösung vorgenommen. Der Standardlösung wurde dann eine definierte Menge an Alkohol (Ethanol, 1-Propanol, Isopropanol, 1-Butanol und 1-Hexanol) zugegeben. Anhand der gewonnenen Erkenntnisse wurden einige optimierte Bedingungen ausgewählt und durch die Abscheidung auf strukturierte Wafer überprüft. Eine schlüssige Erklärung für die zum Teil sehr gute Wirkung der Alkohole konnte noch nicht gefunden werden. Vermutlich beeinflussen diese Lösungsmittel die Umkristallisation der CuTCNQKristallite im gewünschten Sinn. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 101 Nach dieser Versuchreihe wird der Einfluss der verschiedenen zugegebenen Alkohole auf das Kristallwachstum und auf die Schichtbildung untersucht. Es wird auch bestimmen, wie entweder kurzkettigen als auch längekettigen Alkohole auf die Morphologie und Große der Kristallstruktur beeinflussen können. Die Waferstücke wurden wie nachfolgend beschrieben behandelt. Die Vorbehandlung wurde wie immer mit einer Zitronensäurelösung konzentriert durchgeführt. Die Anfangskonzentration von TCNQ betrug jeweils 5 mM. Ausgehend von der Standardlösung wurden die verschiedenen Alkohole jeweils in unterschiedlichen prozentualen Anteilen hinzugefügt. Die Anteile an Diethylketon und Acetonitril wurden dann entsprechend den Angaben in den gezeigten Abbildungen umgerechnet. Zusatz von 1-Propanol Aufgrund einer rein optischen Vorauswahl, wurden von denjenigen Proben, die die homogensten Schichten aufwiesen, REM-Aufnahmen angefertigt. Die Abb. 5.38 bis Abb. 5.40 zeigen die Ergebnisse mit 1-Propanol als drittes Lösungsmittel, wobei die zugegebene Volumenmenge an Propanol verändert wurde. Abb. 5.38 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 90 s Beschichtung mit einer 4,28 mM TCNQ-Lösung in 83,14 % DEK / 2,57 % AN / 14,29 % 1-Propanol. 102 Erzeugung von kristallinem CuTCNQ Abb. 5.39 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 90 s Beschichtung mit einer 3,75 mM TCNQ-Lösung in 72,75 % DEK / 2,25 % AN / 25 % 1-Propanol. Abb. 5.40 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 90 s Beschichtung mit einer 3,33 mM TCNQ-Lösung in 64,67 % DEK / 2 % AN / 33,33 % 1-Propanol. Diese drei Proben, die jeweils in einem Behandlungsschritt präpariert wurden, zeigen homogenere und glättere Schichten bei Verwendung von einem niedrigeren Anteil an 1Propanol. Je höher der Prozentsatz an 1-Propanol in der Reaktionslösung ist, desto schwieriger ist das Wachstum der Kristallite zu kontrollieren. Allerdings ist das Aussehen der Kristallite bei allen drei entstehenden Schichten nicht sehr unterschiedlich. Die Veränderung des Anteils an Propanol in der Lösung bringt auch eine Änderung der TCNQ-Konzentration sowie nach eine Änderung der Anteile der anderen Lösungsmittel mit sich. Je mehr 1-Propanol bzw. Alkohol in die Lösung zugegeben wird, desto kleiner wird die TCNQ-Konzentration. Diese Abnahme der TCNQ-Konzentration könnte ebenfalls den Beschichtungsprozess verlangsamen. Wie die vorigen drei Abbildungen aber zeigen, ist der Einfluss der Abnahme der TCNQ-Konzentration auf das Wachstum Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 103 der Kristallite nicht so groß wie der Einfluss des Anteils an Propanol in der Lösung, da in diesem Fall bei einer kleineren TCNQ-Konzentration nicht wesentlich kleinere CuTCNQKristalle gebildet wurden. Eine weitere Variation der Behandlung mit verschiedenen Alkoholen wurde nicht in einem Behandlungsschritt, sondern in mehreren Schritten nacheinander durchgeführt. Es wurde gedacht, dass vielleicht eine Bildung der Schicht in einigen Behandlungsstufen besser kontrolliert werden könnte. Zunächst wurde die Probe für eine definierte Zeit (60 s) in die Reaktionslösung (Standardlösung / Alkohol-Mischung) getaucht. Anschließend wurde in diese Lösung, ohne die Probe herauszunehmen, eine bestimmte Volumenmenge an Alkohol zugegeben. Diese Zugabe wurde bis zu zweimal wiederholt (Wartezeit zwischen den Zugaben, jeweils 3 Minuten). Die Abb. 5.41 und Abb. 5.42 zeigen die gebildeten Schichten, wenn 1-Propanol als drittes Lösungsmittel, portionsweise hinzugegeben wurde. Der Unterschied zwischen beiden Proben war der Anteil an 1-Propanol in den Beschichtungslösungen. Abb. 5.41 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach einer 3-Stufen-Beschichtung der Kupferoberfläche: 1. 60 s Beschichtung mit einer 4,28 mM TCNQ-Lösung in 83,14 % DEK / 2,57 % AN / 14,29 % 1-Propanol 2. 60 s Beschichtung mit einer 3,75 mM TCNQ-Lösung in 72,75 % DEK / 2,25 % AN / 25 % 1-Propanol 3. 60 s Beschichtung mit einer 3,33 mM TCNQ-Lösung in 64,67 % DEK / 2 % AN / 33,33 % 1-Propanol. 104 Abb. 5.42 Erzeugung von kristallinem CuTCNQ REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach einer 3-Stufen-Beschichtung der Kupferoberfläche: 1. 60 s Beschichtung mit einer 3,33 mM TCNQ-Lösung in 64,67 % DEK / 2 % AN / 33,33 % 1-Propanol 2. 60 s Beschichtung mit einer 3 mM TCNQ-Lösung in 58,2 % DEK / 1,8 % AN / 40 % 1-Propanol 3. 60 s Beschichtung mit einer 2,73 mM TCNQ-Lösung in 52,9 % DEK / 1,65 % AN / 45,45 % 1-Propanol. Der Einfluss der Behandlung der Oberfläche in mehreren Schritten und der Einfluss des Prozentsatzes an 1-Propanol auf das Kristallwachstum sind hier deutlich zu erkennen. Die in drei Behandlungsschritten gebildeten Schichten (s. Abb. 5.41 und Abb. 5.42) zeigen völlig unterschiedlichen Strukturen der CuTCNQ-Kristalle. Einerseits läuft das Wachstum des Komplexes langsamer ab und die gebildeten Kristallite weisen eine glatte geschlossene CuTCNQ-Schicht auf (Abb. 5.42). Andererseits bildet sich nach der Behandlung der Oberfläche in mehreren Schritten keine glatte CuTCNQSchicht, wenn ein niedriger Anteil an 1-Propanol in der Reaktionslösung vorliegt. Der CuTCNQ-Film besteht aus länglichen zylindrischen Kristalliten mit unterschiedlichen Höhen (Abb. 5.41). Eine Erklärung hierfür ist ein unkontrolliertes Wachstum der Kristalle nach der Bildung der Keime und der ersten Komplex-Schicht. Sie wachsen weiter senkrecht zur Oberfläche, d.h. dass in diesem Fall der Zusatz von 1-Propanol zu der Standardlösung keine erwartete Wirkung auf die CuTCNQ-Bildung hat. Im Unterschied zu den vorigen drei Proben, die in nur einem Beschichtungsschritt hergestellt wurden, zeigen die Aufnahmen hier eine dünne, glatte Schicht nur, wenn der Anteil an 1-Propanol sehr groß ist (von 33,33% bis 45,45%) (s. Abb. 5.42). Die Proben, die nach einem Behandlungsschritt präpariert wurden, zeigen homogene und feine Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 105 Schichten bei Verwendung von niedrigerem Anteil an 1-Propanol (z.B. 25%, s. Abb. 5.39). Zusatz von Isopropanol Die in Abb. 5.43 bis Abb. 5.46 dargestellte REM-Aufnahmen zeigen Proben, die mit Isopropanol und in nur einer Beschichtungsstufe gemacht wurden, wobei die zugegebene Volumenmenge an Isopropanol in die Standardlösung verändert wurde. Abb. 5.43 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 90 s Beschichtung mit einer 4,28 mM TCNQ-Lösung in 83,14 % DEK / 2,57 % AN / 14,29 % Isopropanol. Abb. 5.44 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 90 s Beschichtung mit einer 3,75 mM TCNQ-Lösung in 72,75 % DEK / 2,25 % AN / 25 % Isopropanol. 106 Abb. 5.45 Erzeugung von kristallinem CuTCNQ REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 90 s Beschichtung mit einer 3,33 mM TCNQ-Lösung in 64,67 % DEK / 2 % AN / 33,33 % Isopropanol. Bei Zusatz von Isopropanol als drittem Lösungsmittel zu der Standardlösung wurden dünne, homogene Filme schon durch die Behandlung der Oberfläche in nur einem einzelnen Prozessierungsschritt erzeugt. Die Ähnlichkeit der Aufnahmen (Abb. 5.43 bis Abb. 5.45) belegt, dass der Anteil bzw. die Konzentration von Isopropanol in der Reaktionslösung keinen großen Einfluss auf das Kristallwachstum hat. Sowohl die gebildeten CuTCNQ-Kristallite, die in Gegenwart eines kleinen Prozentsatz an Isopropanol, als auch die Kristalle, die bei einem größeren Prozentsatz gebildet wurden, besitzen eine sehr ähnliche Morphologie und Größe. In einer weiteren Variation der Behandlung mit Isopropanol wurde auch hier die Beschichtung in mehreren Schritten durchgeführt (Abb. 5.46). Erzeugung von kristallinem CuTCNQ Abb. 5.46 107 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach einer 3-Stufen-Beschichtung der Kupferoberfläche: 1. 60 s Beschichtung mit einer 4,28 mM TCNQ-Lösung in 83,14 % DEK / 2,57 % AN / 14,29 % Isopropanol 2. 60 s Beschichtung mit einer 3,75 mM TCNQ-Lösung in 72,75 % DEK / 2,25 % AN / 25 % Isopropanol 3. 60 s Beschichtung mit einer 3,33 mM TCNQ-Lösung in 64,67 % DEK / 2 % AN / 33,33 % Isopropanol. Die hier erhaltenen Schichten waren jedoch relativ rauh und erfüllen somit die an sie gestellten Anforderungen nicht. Im Unterschied zu den vorigen Proben, die in nur einer Beschichtungsstufe hergestellt wurden, zeigen sich unerwünscht gebildete CuTCNQ-Kristallite auf der Oberfläche. Die mit Isopropanol in drei Stufen Beschichtung erwies sich als keine gute Behandlungsmethode zur Erzeugung homogene feine CuTCNQ-Filme. Zusatz von 1-Butanol Weitere Experimente dieser Versuchsreihe (Zusatz verschiedener Alkohole zu der Standardlösung) wurden mit 1-Butanol durchgeführt. Die gebildeten Schichten nach der Behandlung der Oberfläche in einer Beschichtungsstufe waren nicht homogen und zeigten keine gleichmäßige Färbung. Deswegen wurde auf die Anfertigung von REM-Aufnahmen verzichtet. Abb. 5.47 und Abb. 5.48 zeigen Proben, die nach der Kupfer-Behandlung in mehreren Schritten mit 1-Butanol als drittem Lösungsmittel präpariert wurden wobei sich die Reaktionsbedingungen durch zugegebene Volumenmenge an Butanol in dem ersten Beschichtungsschritt unterscheiden. 108 Erzeugung von kristallinem CuTCNQ Abb. 5.47 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach einer 3-Stufen-Beschichtung der Kupferoberfläche: 1. 60 s Beschichtung mit einer 4,28 mM TCNQ-Lösung in 83,14 % DEK / 2,57 % AN / 14,29 % 1-Butanol 2. 60 s Beschichtung mit einer 3,75 mM TCNQ-Lösung in 72,75 % DEK / 2,25 % AN / 25 % 1-Butanol 3. 60 s Beschichtung mit einer 3,33 mM TCNQ-Lösung in 64,67 % DEK / 2 % AN / 33,33 % 1-Butanol. Abb. 5.48 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach einer 3-Stufen-Beschichtung der Kupferoberfläche: 1. 60 s Beschichtung mit einer 3,33 mM TCNQ-Lösung in 64,67 % DEK / 2 % AN / 33,33 % 1-Butanol 2. 60 s Beschichtung mit einer 3 mM TCNQ-Lösung in 58,2 % DEK / 1,8 % AN / 40 % 1-Butanol 3. 60 s Beschichtung mit einer 2,73 mM TCNQ-Lösung in 52,9 % DEK / 1,65 % AN / 45,45 % 1-Butanol. Die nach einer dreistufigen Behandlung der Oberfläche mit einer Lösung aus Standardlösung und 1-Butanol erhaltenen Schichten sehen homogen und gleichmäßig aus. Beide Abbildungen zeigen auch ähnlichen Kristallstrukturen, die Konzentration an 1Butanol scheint hier also nur eine geringe Rolle zu spielen Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 109 Zusatz von 1-Hexanol Die Folgenden Abbildungen (Abb. 5.49 – Abb. 5.52) zeigen REM-Aufnahmen der Schichten, die mit 1-Hexanol hergestellt wurden. Abb. 5.49 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 90 s Beschichtung mit einer 4,76 mM TCNQ-Lösung in 92,4 % DEK / 2,8 % AN / 4,8 % 1-Hexanol. Abb. 5.50 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 90 s Beschichtung mit einer 3,75 mM TCNQ-Lösung in 75,75 % DEK / 2,2 % AN / 25 % 1-Hexanol. Die Inhomogenität beider Schichten, die in einem einzelnen Behandlungsschritt gebildet wurden, ist deutlich zu erkennen (Abb. 5.49 und Abb. 5.50). Einerseits zeigt Abb. 5.49 (B) eine homogene glatte Schicht, aber andererseits (Abb. 5.49 (A)) lassen sich auf der Oberfläche raue gewachsenen Kristallite zusehen Die Aufnahmen belegen, dass durch die Behandlung der Oberfläche mit 1-Hexanol als Cosolvens in einem Beschichtungsschritt keine glatten dünnen Schichten entstanden. 110 Erzeugung von kristallinem CuTCNQ Abb. 5.51 und Abb. 5.52 gehören zu Proben, die in Gegenwart von 1-Hexanol drei Behandlungsschritten präpariert wurden. Abb. 5.51 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach einer 3-Stufen-Beschichtung der Kupferoberfläche: 1. 60 s Beschichtung mit einer 4,08 mM TCNQ-Lösung in 79,2 % DEK / 2,4 % AN / 18,4 % 1-Hexanol 2. 60 s Beschichtung mit einer 3,57 mM TCNQ-Lösung in 69,3 % DEK / 2,1 % AN / 28,6 % 1-Hexanol 3. 60 s Beschichtung mit einer 3,17 mM TCNQ-Lösung in 61,6 % DEK / 1,87 % AN / 36,53 % 1-Hexanol. Abb. 5.52 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach einer 3-Stufen-Beschichtung der Kupferoberfläche: 1. 60 s Beschichtung mit einer 3,17 mM TCNQ-Lösung in 61,6 % DEK / 1,87 % AN / 36,53 % 1-Hexanol 2. 60 s Beschichtung mit einer 2,85 mM TCNQ-Lösung in 55,42 % DEK / 1,68 % AN / 42,9 % 1-Hexanol 3. 60 s Beschichtung mit einer 2,6 mM TCNQ-Lösung in 50,4 % DEK / 1,52 % AN / 48,08 % 1-Hexanol. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 111 Die Zugabe definierter Volumenmenge an 1-Hexanol zu der Standardlösung bei einer mehrstufigen Behandlung der Oberfläche führt zu gleichmäßigen sehr glatten Schichten und feinen Kristallen. Die Abnahme der TCNQ-Konzentration aufgrund des Zusatzes des Alkohols spielt bei 1-Hexanol eine größere Rolle. Sowohl die Zugabe von 1-Hexanol als auch die Abnahme der TCNQ-Konzentration während der Behandlung der Oberfläche in drei Schritten verlangsamen die Bildung der CuTCNQ-Schicht. Mit der Vorgabe, den Schichtbildungsprozess zeitlich so zu verzögern, dass für die einzelnen Prozessierungsschritte genügend Zeit vorhanden ist, wurden die Versuche mit dem Zusatz verschiedener Alkohole durchgeführt. Anhand der REM-Bilder und der Präparatiosmethode und Dauer der Schichtbildung konnte diese Vorgabe erfüllt werden. Die Zugabe von Alkohol verzögert eindeutig den Prozess der Ausbildung einer CuTCNQ-Schicht. Die meisten der hier gezeigten Kristalle sind im Unterschied zu denjenigen, die nur durch die Standardlösung erzeugt wurden, homogener, dichter gepackt und auch feiner strukturiert. Vergleicht man die Ergebnisse der Beschichtung mit Lösungen unter Zusatz von kurzkettigen Alkoholen mit denen der längekettigen Alkohole, so sind diese gegenläufig. Die Strukturen der Kristallite bei Verwendung von kurzkettigen Alkohole sind homogener bei dem direkten Zusatz des Alkohols in die Standardlösung, der prozentuale Anteil des Alkohols spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Eine Mehrfachbehandlung führt zu ungleichmäßigen Schichten und größeren Kristallen. Genau der umgekehrte Fall tritt beim Zusatz eines längerkettigen Alkohols (Hexanol) auf. Eine Mehrfachbehandlung, also die Zugabe einer bestimmten Menge an Alkohol dreimal nacheinander, führt zu homogenen feinkristallinen Schichten. Durch eine direkte Zugabe von z.B. Hexanol in die Standardlösung werden Schichten erzeugt, die wesentlich inhomogener und grob strukturierter sind. Tab. 5.10 stellt eine Zusammenfassung der Ergebnisse, die beim Zusatz verschiedener Alkoholen zu der Standardlösung, bekommen wurden. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 112 Tab. 5.10 Probe Abb. 5.38 Zusammendarstellung der Probe, die mit einem Alkohol als dritte Substanz der Lösungsmittelzusammensetzung, präpariert wurden. Alkohol 1-Propanol Anteil an Alkohol / Reaktionszeit 14,29 % / 90 s Beschreibung der gebildeten Schicht • Schicht: nicht ganz homogen. • Kristallite: kleine aber unterschiedliche. • Schicht: sehr homogen, sehr glatt. Abb. 5.39 1-Propanol 25 % / 90 s • Kristallite: sehr kleine, ähnliche Morphologie und Große. • Schicht: inhomogen. Abb. 5.40 1-Propanol 33,33 % / 90 s 3-Stufen-Beschichtung: Abb. 5.41 1-Propanol 14,29 % / 60 s 25 % / 60 s 33,33 % / 60 s 3-Stufen-Beschichtung: Abb. 5.42 Abb. 5.43 Abb. 5.44 1-Propanol Isopropanol Isopropanol 33,33 % / 60 s 40 % / 60 s 45,45 % / 60 s 14,29 % / 90 s 25 % / 90 s • Kristallite: unterschiedliche Große. • Schicht: homogen aber nicht glatt. • Kristallite: längliche zylindrischeförmige, unterschiedliche Große. • Schicht: sehr homogen, sehr glatt, dünn, fein, geschlossen. • Kristallite: feine, kleine, glatte. • Schicht: sehr homogen glatt, geschlossen. • Kristallite: feine, glatte, kleine. • Schicht: homogen, dünn. • Kristallite: kleine. Abb. 5.45 Isopropanol 33,33 % / 90 s • Schicht: nicht ganz homogen, nicht glatt. • Kristallite: kleine. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ Probe Abb. 5.46 Alkohol Isopropanol Anteil an Alkohol / Reaktionszeit Beschreibung der gebildeten Schicht 3-Stufen-Beschichtung: • Schicht: inhomogen, nicht glatt. 14,29 % / 60 s 25 % / 60 s 33,33 % / 60 s 3-Stufen-Beschichtung: Abb. 5.47 1-Butanol 14,29 % / 60 s 25 % / 60 s 33,33 % / 60 s 3-Stufen-Beschichtung: Abb. 5.48 1-Butanol 113 33,33 % / 60 s 40 % / 60 s 45,45 % / 60 s • Kristallite:unerwünschte raue Kristallite auf der Oberfläche, unterschiedliche Große. • Schicht: nicht homogen, nicht glatt. • Kristallite: kleine aber mit unterschiedlichen Großen. • Schicht: homogen, glatt. • Kristallite: kleine, feine. • Schicht: inhomogen. Abb. 5.49 Abb. 5.50 1-Hexanol 1-Hexanol 4,8 % / 90 s 25 % / 90 s 3-Stufen-Beschichtung: Abb. 5.51 1-Hexanol 18,4 % / 60 s 28,6 % / 60 s 36,5 % / 60 s 3-Stufen-Beschichtung: Abb. 5.52 1-Hexanol 36,5 % / 60 s 42,9 % / 60 s 48 % / 60 s • Kristallite:unerwünschte raue Kristallite auf der Oberfläche. • Schicht: inhomogen, nicht glatt, nicht dünn. • Kristallite: unterschiedliche Große. • Schicht: sehr homogen, sehr dünn, sehr glatt. • Kristallite: kleine, feine. • Schicht: homogen, glatt, dünn. • Kristallite: kleine, feine. Die Beschichtung der Proben konnte absolut reproduzierbar durchgeführt werden. Aufgrund der guten Reproduzierbarkeit wurden einige der in dieser Versuchsreihe angewandten Verfahren auf strukturierte Wafer übertragen. Wie bereits in vorhergehendem Versuche eingehend erläutert, handelt es sich um eine definierte Zugabe verschiedener Alkohole in die Standardlösung. Die strukturierten Wafer Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 114 (500 nm Löcher) wurden entsprechend den Angaben für das Verfahren von Abb. 5.43, Abb. 5.45, Abb. 5.50 und Abb. 5.51 behandelt. In den folgenden Abbildungen (von Abb. 5.53 bis Abb. 5.56) sind sowohl die REM-Aufnahmen dieser Proben als auch die jeweiligen Zusammensetzungen der verwendeten Lösungen angegeben. Abb. 5.53 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 90 s Beschichtung mit einer 4,28 mM TCNQ-Lösung in 83,14 % DEK / 2,57 % AN / 14,29 % Isopropanol. Abb. 5.54 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 90 s Beschichtung mit einer 3,33 mM TCNQ-Lösung in 64,67 % DEK / 2 % AN / 33,33 % Isopropanol. Die REM-Aufnahmen zeigen, dass die Kristalle, die durch Gehalt von 14,3 % Isopropanol gebildet wurden, zum einen voluminöser sind, und zum anderen bei einem Gehalt von 33,33 % nadelförmig aus den Löchern herauswachsen. Man kann deutlich den Einfluss dieses Reaktionsparameters während des Behandlungsprozesses zu erkennen. Eine geringe Variation der Lösungsmittelzusammensetzung bewirkt die Bildung unterschiedlicher CuTCNQ-Schichten. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 115 Abb. 5.55 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 90 s Beschichtung mit einer 3,75 mM TCNQ-Lösung in 75,75 % DEK / 2,2 % AN / 25 % 1-Hexanol. Abb. 5.56 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach einer 3-Stufen-Beschichtung der Kupferoberfläche: 1. 60 s Beschichtung mit einer 4,08 mM TCNQ-Lösung in 79,2 % DEK / 2,4 % AN / 18,4 % 1-Hexanol 2. 60 s Beschichtung mit einer 3,57 mM TCNQ-Lösung in 69,3 % DEK / 2,1 % AN / 28,6 % 1-Hexanol 3. 60 s Beschichtung mit einer 3,17 mM TCNQ-Lösung in 61,6 % DEK / 1,87 % AN / 36,53 % 1-Hexanol. Wie bei Verwendung makroskopischer Wafer, wurden bei Zusatz von 1-Hexanol auch bei strukturierten Wafer gleichmäßige Schichten erhalten. Die durchgeführten Experimente lassen den Schluss zu, dass der Ansatz mit Hexanol zu den gewünschten Ergebnissen führt. Die 500 nm-Löcher werden homogen mit CuTCNQ gefüllt. In einer weiteren Versuchsreihe wurde TCNQ ebenfalls in der Standardlösung auf makroskopische Kupferoberfläche beschichtet. Weiterhin wurde dieser Standardlösung Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 116 wie vorher ausführlich beschrieben, eine bestimmte Menge an Alkohol (Isopropanol, 1Hexanol) zugegeben. Im Unterschied zu den vorigen Versuchen wurde in diesem Fall der Standardlösung allerdings eine höhere und niedrigere Konzentration an Alkohol (extreme Bedingungen) zugesetzt. Hintergrund für diese Messreihe war es, herauszufinden, welchen Einfluss der Zusatz von Alkoholen auf das Kristallwachstum und die Morphologie der sich ausbildenden Schichten hat. Folgenden Abbildungen (von Abb. 5.57 bis Abb. 5.60) zeigen vier Proben, die unter den in den jeweils Abbildungen beschriebenen Reaktionsbedingungen hergestellt wurden. Die Anteile an Diethylketon, Acetonitril und Alkohol entsprechen den Angaben in den gezeigten Abbildungen. Abb. 5.57 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 300 s Beschichtung mit einer 4,5 mM TCNQ-Lösung in 87,3 % DEK / 2,7 % AN / 10 % Isopropanol. Abb. 5.58 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 300 s Beschichtung mit einer 2,25 mM TCNQ-Lösung in 43,65 % DEK / 1,35 % AN / 55 % Isopropanol. Erzeugung von kristallinem CuTCNQ 117 Ähnlichkeit der beiden Abbildungen belegt, dass ein Zusatz unterschiedlicher Menge von Isopropanol (Abb. 5.57 und Abb. 5.58) unter den gewählten Bedingungen (10 % bzw. 55 % Alkohol und 300 s Beschichtungszeit) nicht zu unterschiedlichen Ergebnissen führt. Die Morphologie der gebildeten Schichten ist nicht sehr homogen, obwohl die CuTCNQKristallite relativ klein sind. Sie bilden eine kompakte Struktur, hat allerdings die Variation des Anteils von Isopropanol in der Reaktionslösung keinen großen Einfluss auf die Morphologie der CuTCNQ-Kristallite. Trotzdem sind die gebildeten CuTCNQSchichten glatter und homogener als bei der Verwendung eines binären Lösungsmittelgemischs. Abb. 5.59 und Abb. 5.60 zeigen zwei Schichten, die unter gleichen Reaktionsbedingungen hergestellt wurden, allerdings mit 1-Hexanol als drittem Lösungsmittel. Abb. 5.59 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 300 s Beschichtung mit einer 4,5 mM TCNQ-Lösung in 87,3 % DEK / 2,7 % AN / 10 % 1-Hexanol. Abb. 5.60 REM-Aufnahmen der CuTCNQ-Schicht nach 300 s Beschichtung mit einer 2,25 mM TCNQ-Lösung in 43,65 % DEK / 1,35 % AN / 55 % 1-Hexanol. 118 Erzeugung von kristallinem CuTCNQ Wenn 1-Hexanol als drittes Lösungsmittel zu der Standardlösung zugegeben wurde, wurden in Abhängigkeit von dessen Anteil an der Lösung CuTCNQ-Kristalle mit sehr unterschiedlicher Morphologie und Größe gebildet. Die Zugabe von 1-Hexanol bringt eine Veränderung der Zusammensetzung der Lösung mit sich, sowohl die Erhöhung des Prozentsatzes an 1-Hexanol als auch die Änderung der TCNQ-Konzentration in der Lösung beeinflussen die Bildung der CuTCNQ-Schicht. Einerseits kann man deutlich sehen, dass bei einem Zusatz von 10 % 1-Hexanol und einer Behandlungszeit von 300 s (Abb. 5.59) Kristallite mit einer blattartigen Form entstanden und die gebildeten Schichten sehr inhomogen waren. Eine Erhöhung des Anteils an Hexanol auf 55 % kann, wie Abb. 5.60 zeigt, zu wesentlich homogeneren Schichten führen. Die einzelnen gebildeten Kristalle haben ein würfelförmiges Aussehen und sind viel kleiner (~ 100 nm). Andererseits bringt aber auch die Veränderung des Anteils an Alkohol in der Lösung eine Änderung der TCNQ-Konzentration mit sich. Je mehr Isopropanol bzw. 1-Hexanol in die Lösung zugegeben wird, desto kleiner wird die TCNQ-Konzentration. Diese Abnahme der TCNQ-Konzentration könnte ebenfalls den Beschichtungsprozess beeinflussen. In Abb. 5.57 und Abb. 5.58 (beim Zusatz von Isopropanol) ist dieser Einfluss nicht deutlich zu sehen, da bei unterschiedlichen TCNQ-Konzentrationen die Größe der Kristallite relativ gleich ist. Sowohl die zwei verschiedenen Prozentsatz an Isopropanol als auch die jeweils unterschiedlichen TCNQ-Konzentrationen bewirken keinen großen unterschiedlichen Einfluss auf das Kristallwachstum. Aber Abb. 5.59 und Abb. 5.60 (beim Zusatz von 1Hexanol) zeigen CuTCNQ-Kristallite mit sehr unterschiedlichen Morphologie und Größe. Obiger Unterschied kann sowohl auf den Anteil an 1-Hexanol in der Lösung als auch auf die zugehörigen TCNQ-Konzentrationen zurückzuführen sein. Zusammenfassung 119 6 Zusammenfassung Hauptziel der vorliegenden Arbeit war es, die Randbedingungen für ein einfaches Verfahren zur reproduzierbaren Erzeugung einheitlicher dünner CuTCNQ-Filme im Schichtdickenbereich von 50-100 nm zu ermitteln. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit Infineon Technologies (Erlangen) wurde dieses Material auf seine Eignung als speicherndes Medium für spezielle Zwecke in der Chip-Technologie untersucht, d.h., ob das erzeugte Material durch Anlegen eines elektrischen Feldes reproduzierbar und sehr schnell (im ns-Bereich) zuverlässig zwischen zwei stabilen Phasen geschalten werden kann. Um den elektrokatalytischen Prozess zwischen Kupfer und TCNQ zu verstehen, wurde zunächst das Redoxsystem Cu / TCNQ charakterisiert. Die Reaktion zwischen Kupfer und TCNQ kann als Korrosionsprozess betrachtet werden, der einen Spezialfall der elektrokatalytischen Prozesse darstellt, bei dem einer der Reaktionspartner gleichzeitig die insgesamt stromlose Elektrode bildet. Als Folge davon löst sich einerseits das Kupfer während der Reaktion auf und die gebildeten Kupferionen gehen unter Bildung des CuTCNQ-Komplexes in Lösung. Andererseits beginnt an den Stellen hoher Kupferkomplexkonzentration die Keimbildung und das Kristallwachstum führt zur Bildung einer CuTCNQ-Schicht auf der Kupferoberfläche. Der Hauptteil der Arbeit behandelt die Herstellung und Charakterisierung homogener dünner CuTCNQ-Schichten sowie die Untersuchung des Einflusses der Lösungsmittelzusammensetzung auf die CuTCNQ-Bildung. Die Wahl der Behandlungsparameter ist dabei entscheidend sowohl für die Homogenität der Abscheidung als auch für die Morphologie der gebildeten Kristallite. Ohne geeignete Vorbehandlung der Kupferoberfläche kann eine Reaktion zwischen Kupfer und TCNQ nicht stattfinden. Eine Aktivierung des Kupfers kann jedoch z. B. durch kurzzeitiges Eintauchen in eine gesättigte Zitronensäurelösung erreicht werden. Wird das aktivierte Kupfer sofort weiter behandelt, so bilden sich in Abhängigkeit von den Reaktionsbedingungen mehr oder weniger homogene CuTCNQ-Schichten aus, die bereits durch ihre Farbigkeit klassifiziert werden können. 120 Zusammenfassung Ein wichtiger Reaktionsparameter, der die Abscheidung der CuTCNQ-Schicht deutlich beeinflusst, ist die Lösungsmittelzusammensetzung. Die durchgeführten Untersuchungen wurden je nach der verwendeten Lösungsmittelzusammensetzung in drei Gruppen aufgeteilt. Zunächst wurde reines Acetonitril als einziges Lösungsmittel verwendet. Bereits innerhalb weniger Sekunden bildeten sich sehr schnell CuTCNQ-Schichten, die aufgrund ihrer augenscheinlichen Inhomogenität für die geplante Anwendung aber nicht geeignet waren. Zur kontrollierbaren Herstellung von dünnen CuTCNQ-Schichten musste nun ein Weg gesucht werden, die Redoxreaktion zwischen dem metallischen Substrat und dem Liganden deutlich zu verlangsamen. Strom-Spannungskurven, die an rotierten Elektroden aufgenommen wurden, lieferten Hinweise, dass sowohl die Oxidation von Kupfer, als auch die Reduktion von TCNQ in einer Mischung aus einem Keton und Acetonitril im Vergleich zur entsprechenden Reaktion in reinem Acetonitril deutlich erschwert sind (siehe Kap. 5.3.11). Die Redoxreaktion zwischen den beiden Partnern sollte also folglich bei Verwendung dieser binären Lösungsmittelzusammensetzung deutlich langsamer und kontrollierbarer erfolgen. Tatsächlich ließen sich in binären Lösungsmittelmischungen bereits relativ dünne (ca. 100 nm dicke) und homogene CuTCNQ-Schichten präparieren, die die gewünschte elektrische Schaltbarkeit aufwiesen. Als optimale (binäre) Reaktionslösung erwies sich hierbei eine 5 mM TCNQ-Lösung in einer Mischung aus Vol. 97 % Diethylketon und 3 % Acetonitril. Die elektrische Charakterisierung der Proben erfolgte anhand von Strom-Spannungs-Kennlinien, die durch das Anlegen einer Spannung in Bereichen von -10 bis +10 V aufgenommen wurden. Das so hergestellte Material erfüllte alle gestellten Anforderungen (vgl. Kap.5.3.10). Motiviert durch die Beeinflussbarkeit der Schichtbildung durch die Lösungsmittelzusammensetzung stellte sich die Frage, ob die Abscheidung von CuTCNQ durch die Zugabe eines Agens weiter verbessert und noch genauer kontrolliert werden kann. Auf dem Grund wurden der binären Mischung (97 % Diethylketon und 3 % Acetonitril) Additive (Tenside oder e--Donoren) bzw. Lösungsmittel (e--Donoren oder Alkohole) zugesetzt. Hierbei zeigte sich, dass die Homogenität der gebildeten CuTCNQ-Schichten in vielen Fällen nochmals deutlich verbessert werden konnte. Die meisten der in ternären Lösungen (und TCNQ) gebildeten CuTCNQ-Schichten sind homogener, dichter gepackt Zusammenfassung 121 und auch feiner strukturiert. Besonders der Zusatz eines hohen Prozentsatzes an 1Hexanol zur binären Lösungsmittelmischung beeinflusst die Bildung der gewünschten CuTCNQ-Schicht sehr positiv (vgl. Kap.5.4.4). Eine zusätzliche Verbesserung des Beschichtungsprozesses wurde erreicht, wenn die CuTCNQ-Schicht in einer Lösung gebildet wurde, deren Zusammensetzung sich während der Reaktion verändert. Durch die so genannte mehr- bzw. dreistufige Behandlung der Kupferoberfläche mit einer TCNQ-Lösung aus der obigen Diethylketon / Acetonitril / 1Hexanol - Mischung wurden bislang die für die gewünschte Anwendung vielversprechendsten Proben hergestellt. Eine schlüssige Erklärung für den Einfluss der Additive und Lösungsmittel auf die Keimbildung und auf das Kristallwachstum der Reaktion zwischen Kupfer und TCNQ konnte noch nicht gefunden werden. Das Ziel folgender Arbeiten sollte es daher sein, die Wirkung der verschiedenen Substanzen auf die Schichtbildung besser zu verstehen. Ausserdem bedarf es nun weiterer Anstrengungen, um die hier entwickelte Präparation elektrisch schaltbarer CuTCNQ-Schichten in einen industriellen Herstellungsprozess einzubinden. 122 Zusammenfassung Zusammenfassung 123 Summary The main goal of the research was to address the appropriate conditions to generate homogenous and thin films of CuTCNQ in a thickness range between 50 and 100 nm. In collaboration with Infineon Technologies (Erlangen), these CuTCNQ films were inspected as a memory medium for special use in the chip technology. For such a purpose, these materials must show a very quick switching behaviour (in the nanosecond range) between two stable phases through the application of an electrical field with reproducible results. In order to clarify the electro-catalytic reaction between copper and TCNQ, the redox system Cu / TCNQ has been characterised afterward. The reaction between copper and TCNQ can be considered as a corrosion process, which represents a special case of the electro-catalytic reaction since one of the reaction components in turns acts as a currentless electrode. As a result of the reaction, the copper and the TCNQ are oxidized and reduced respectively. After the redox reaction, two different things occur. On one hand, the resulting copper ions are dissolved in the solution containing reduced TCNQ molecules to form a CuTCNQ-complex solution. On the other hand, the formation of seed crystals of CuTCNQ and the subsequent crystal growth begin on the high concentrated copper ion spot and lead to the formation of CuTCNQ film on the copper surface. The main part of this research was concerned with the formation and the characterization of homogeneous and thin films of CuTCNQ. Moreover, the influence of solvent mixtures on the formation of the CuTCNQ was investigated. The choice of the reaction parameters plays a decisive role in both the homogeneity of the solution deposition and the morphology of the formed crystals. The reaction between copper and TCNQ can not take place without an appropriate pretreatment of the copper surface. The activation of the copper can, for instance, be done by a short dipping in a saturated citric acid solution. After its activation, the copper is ready to react and form CuTCNQ-films with different morphologies depending on the reaction conditions. These films can be classified through their coloration. A very important reaction parameter that affected the deposition of the CuTCNQ-films was found to be the solvent mixture used. The experiments carried out have been classified in three groups based on the used solvent mixture. When pure acetonitrile was 124 Zusammenfassung used as a single solvent, a CuTCNQ film was formed in a few seconds. As a result of this quick reaction, non-homogeneous films were generated. For that reason, acetonitrile was discarded to be used as a single solvent in further experiments. In order to control the morphology of the CuTCNQ films, a procedure was developed to slow down the rate of the redox reaction between the metallic substrate and ligand significantly. Current-potential curves which were taken at the rotating electrode, proved that both the oxidation of copper and the reduction of TCNQ in a mixture composed of ketone and acetonitrile are more difficult to take place in comparison with the corresponding reaction only in pure acetonitrile (see chapter 5.3.11). Using this binary solvent composition, the redox reaction between the two reactants is believed to occur more slowly and more controllably. As a result, homogeneous and relatively thin (ca. 100 nm thick) films of CuTCNQ were prepared in the binary solvent mixtures, showing the desired electrical switching properties. The optimal (binary) reaction solution was proven to be 5 mM TCNQ-solution in a mixture of 97% diethylketone and 3% acetonitrile. The electrical characterization of the samples was carried out with current-potential-curves which were taken by applying a potential between -10 and +10 V. The produced material accomplished all the proposed requirements (see chapter 5.3.10). The influence of the solvent composition on the films formation raised the question of whether the deposition of CuTCNQ can be further improved and controlled more precisely through the addition of another agent. Because of this influence, additional additives (tenside or e--donors) and solvents (e--donors or alcohols) were added to the already proven binary mixture (97 % diethylcetone und 3 % Acetonitrile). This clearly proved that in many cases the homogeneity of the CuTCNQ-films was improved. Most of the CuTCNQ layers formed in the ternary solutions are more homogeneous, tightly packed and finer structured. Particularly, the addition of a high percentage of 1-Hexanol to the binary solvent mixture show a strong and positive influence on the formation of the CuTCNQ films (see chapter 5.4.4). The deposition process could additionally be improved when the CuTCNQ films were generated in a solution, which composition was modified during the reaction. By means of this multiple- (three-) step treatment of the copper surface with a solution of TCNQ in the Zusammenfassung 125 above mentioned Diethylketon / acetonitrile / 1-Hexanol solvent mixture, the sought samples for the desired application were produced. A conclusive explanation of the influence of the additives and solvents on the formation of seed crystals and on the growth of the crystal of the reaction between copper and TCNQ could not be reached. Further research can be focused to better explain the effect of the different substances on the film formation. In addition, the research may be led to the process integration of the developed electrical switch CuTCNQ-films in an industrial environment. 126 Zusammenfassung 127 7 Literaturverzeichnis [1] Cairns, T.L., et al., J. Am. Chem. Soc. 1958, 80, 2775. [2] Acker, D.S.; Hertler, W.R., J. Am. Chem. Soc. 1962, 84, 3370. [3] Samsung. 1Mx36-bit, 2Mx18-bit DDRII CIO b2 SRAM K7I323682M, Data Sheet, Rev. 2.0, December 2003. [4] Duan, H.; Cowan, D.O.; Poehler, T.O., Mat. Res. Soc. Symp. Proc. 1992, 247, 557. [5] Kamitsos, E.I.; Risen Jr, W.M., Mol. Cryst. Liq. Cryst. 1986, 134, 31. [6] Poehler, T.O.; Potember, R.S.; Hoffman, R.; Benson, R.C., Mol. Cryst. Liq. Cryst. 1984, 107, 91. [7] Potember, R.S. Reversible Field induced Phase Transition in semiconducting films of copper and silver metal-organic radical-ion salts. Electrical switching and memory phenomena. PhD thesis, Johns Hopkins University, 1980. [8] Duan, H.; Mays, M. D.; Cowan, D. O., Synthetic Metal 1989, 28, C675-C680. 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Compañía de María, Sevilla, Spanien Juli 1995 Abitur Hochschulausbildung Sep. 1995 - Sep. 2002 davon: Studium der Chemie an der „Universidad de Sevilla“, Sevilla Okt. 2001 - Juli 2002 Erasmus Studentin an der Friederich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg Feb. - Juni 2003 Diplomarbeit am Lehrstuhl für Physikalische Chemie I der FAU Erlangen-Nürnberg: „Eine Titrationsmethode zur Bestimmung der Kinetik der Reduktion von Peroxodisulfat durch Jodid“ Promotionsstudium seit Juni 2003 Anfertigung der Dissertation am Lehrstuhl für Physikalische Chemie I der FAU Erlangen-Nürnberg bei Herrn Prof. Dr. U. Nickel in Zusammenarbeit mit Infineon Technologies AG (Erlangen) zum Thema: „Elektrokatalytische Erzeugung von CuTCNQ in Lösungsmittelgemischen und Charakterisierung der entstehenden Schichten.“