MundRaum - goDentis

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MundRaum
Das Praxis-Magazin
Wenn Zähne in
die Jahre kommen
Tipps zur zahngesunden
Ernährung und Pflege
Lifestyle: Mit den Enkeln
jung bleiben
AUSGABE 01/2011
Gesunde Zähne
sind unverzichtbar
„Die Pflege der Zähne bis in das hohe Alter bleibt
unerlässlich, egal ob sie selbstständig oder mit Hilfe
von Angehörigen oder Pflegepersonal durchgeführt
wird. Gerade für Senioren hat eine konsequente
Zahnhygiene großen Einfluss auf die Gesundheit
und Lebensqualität. Um Zahnverlust zu vermeiden,
Gesundheitsrisiken zu senken und die Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern, ist eine optimale
Pflege zuhause, kombiniert mit regelmäßigen Kontrolluntersuchungen durch den Zahnarzt, unerlässlich.
Zahnpflege ist Gesundheitsvorsorge, die uns ein
Leben lang begleitet. Jeder Lebensabschnitt birgt
seine eigenen Herausforderungen, die aber immer
zu meistern sind. Auf viele Dinge sollten wir uns
vorbereiten und benötigen dazu Informationen und
nicht selten auch Unterstützung.
Wir möchten Ihnen mit dieser MundRaum-Ausgabe
deshalb Anregungen, Tipps und Informationen mit
auf einen zahngesunden Weg geben, die Sie mit
Hilfe Ihrer Zahnarztpraxis vertiefen und umsetzen
können.“
Herzlichst Dr. Björn Eggert,
Zahnarzt und Leiter der goDentis-Akademie
Wir freuen uns über Ihre Anregungen und Fragen.
Schicken Sie uns Ihre persönliche E-Mail-Nachricht an
[email protected]
Inhalt
04 Zahngesundheit im Alter
Pflegekräfte machen sich fit
09 Lächeln, Essen, Sprechen?
Lücken schließen
06 Rezepte:
Einfach zahngesund essen
12 TrendRaum
13 Mit den Enkeln jung bleiben
07 Zahngesunde
Ernährung
14 www.prophylaxe-berater.de
08 Rätsel
15 Impressum
4 MUNDRAUM 1/2011
Aktuelle Studien zeigen:
Mundhygiene bei älteren Menschen
steht nicht an erster Stelle.
In Schulungen lernen Pflegekräfte,
wie wichtig Zahngesundheit ist.
Die Zähne im Alter –
Pflegekräfte machen sich fit
W
eil Menschen immer älter werden, steigt der
pflegerische Aufwand. Zahnprobleme, auch bei
hochbetagten Mitmenschen, werden in Zukunft eine
immer größere Rolle spielen“, so Dr. Björn Eggert,
Zahnarzt und Leiter der goDentis-Akademie. Anforderungen, auf die weder Angehörige noch das
Personal in Pflegeeinrichtungen vorbereitet sind.
„Genau hier setzen wir an: Wir bieten Schulungen,
in denen die Pflegeteams vor Ort lernen, wie wichtig
intakte Zähne für die Gesundheit und damit für die
Lebensqualität sind.“
Tägliches Putzen, regelmäßige Zahnarztbesuche und
eine professionelle Prophylaxe – das sollte Standard
sein. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus:
Während immerhin noch 80% der 65- bis 74-jährigen
wenigstens einmal im Jahr zum Zahnarzt gehen,
lassen die Besuche bei älteren Senioren deutlich
nach. „Bei unseren Bewohnern liegt der letzte
Termin oft fünf Jahre oder weiter zurück“, sagt
Brigitte Schüttkemper (45). Sie gehört zur Pflegedienstleitung in der DKV-Residenz am Tibusplatz in
Münster. Hier leben Best Ager in einem hochmodernen
Wohnkomplex. Im angegliederten, vollstationären
Pflegebereich werden 45 Bewohner betreut – der
Jüngste ist 55, der Älteste 97 Jahre alt.
Die Ausgangssituation: Ärzte fordern, Zähne müssen
zweimal täglich mindestens drei Minuten geputzt
werden. „Auch in Deutschland gibt es aber immer
noch Menschen, die keine eigene Zahnbürste besitzen,
auch Familienzahnbürsten gibt es leider immer noch“,
erklärt Dr. Björn Eggert. Davon abgesehen putzt der
durchschnittliche Deutsche seine Zähne im Schnitt
nur etwa 20 Sekunden, statt der geforderten drei
Minuten.’’
Das ist natürlich viel zu wenig! Doch selbst die Pflegeverordnung sieht für Zahnpflege lediglich zwei
Minuten pro Tag und Patient vor. „Erschwerend
MUNDRAUM 1/2011 5
kommt das fehlende Basis-Wissen
rund um Mundhygiene und die
Zusammenhänge zwischen Zahngesundheit, richtiger Ernährung
und altersgerechter Pflege hinzu.“
Wie sieht Prophylaxe bei älteren
Menschen aus? Lassen sich Zähne
versorgen und vielleicht sogar
noch lange erhalten?
Fachkenntnisse, die Pflegekräfte
in den Schulungen der goDentis
vermittelt werden. „Dabei legen
wir unsere Veranstaltungen individuell an“, erklärt Akademieleiter
Dr. Björn Eggert. „Wir sprechen
mit den Teilnehmern im Vorfeld
ab, welche Themenschwerpunkte
für sie Priorität haben.“ Die Bandbreite reicht von der Einführung
in die Anatomie der Zähne bis zu
komplexen Einzelfragen. In den
Diskussionen wird schnell klar,
mit welchen Problemen die Teams
täglich konfrontiert werden und
wo sie Hilfestellungen erwarten.
Wie bei den immer komplizierter
werden Prothesen – aktuell den
Teleskopprothesen und Versorgungen, die an Implantaten befestigt werden. Sie bieten dem
Träger optimalen Komfort, sind
aber für den Ungeübten oder Gehandicapten nur schwer aus dem
Mund zu entfernen. Gerade bei
hilfsbedürftigen Patienten müssen
alle Handgriffe sitzen, sind Tipps
und Tricks gefragt.
Analysiert werden mit den goDentis-Experten auch die Bedingungen vor Ort: In der Residenz
in Münster gibt es ein festes Prozedere. „Wer neu zu uns kommt,
erhält einen Gesundheitscheck“,
erklärt Brigitte Schüttkemper.
Dazu gehört auch ein Zahnstatus.
„Wir sind oft erstaunt, mit welchem
Equipment unsere Bewohner ausgestattet sind: Alte, ausgefranste
Bürsten – Zahnbecher, die ihre
besten Tage schon lange hinter sich
haben.“ Mit guter Mundhygiene
hat das nichts zu tun. Doch diese
Versäumnisse lassen sich beim
nächsten Einkauf schnell beheben.
Anders sieht es mit altersbedingten
Veränderungen aus: Selbst bei
optimaler Pflege stellen sich im
Bereich des Zahnapparates, der
Mundschleimhaut sowie der Zähne
verschiedene Beeinträchtigungen
ein. Kieferknochen und Zahnfleisch bilden sich zurück, die
Zahnhälse liegen frei. Wurzelkaries, Druckstellen durch schlecht
sitzende Prothesen, Gewebeveränderungen, Mundtrockenheit oder
Parodontitis können dazu kommen.
Hier ist bei Betreuern medizinisches Hintergrundwissen gefragt.
Beispielsweise darüber, wie wichtig
eine bewusste, aber auch zahngesunde, Ernährung ist. Manches
ist ganz einfach: „Wir haben
während unserer letzten Schulung erfahren, dass fluoridiertes,
jodiertes Speisesalz eine Möglichkeit ist, Zähnen Gutes zu tun“, so
Brigitte Schüttkemper.
Hier genügt also ein Hinweis an
den Koch in der Residenzküche,
um die Zahngesundheit zu unterstützen! Schwieriger wird es für
die Pflegedienstleiterin mit den
Bewohnern, die ihre aktive Mit arbeit ver weigern. „70 % unserer
Patienten weisen demenzielle
Veränderungen auf. Sie können
die tägliche Zahnhygiene selbständig kaum bewältigen, wollen
sich von uns aber auch nicht helfen
lassen.“ Hier ist viel Geduld und
Einfühlungsvermögen gefragt.
Hilfreich ist es, wenn die Menschen schon lange vor ihren
altersbedingten Einschränkungen
eine möglichst routinehafte
Zahnpflege betrieben haben.
„Was intensiv trainiert wurde,
wird auch weniger schnell vergessen.“
Mangelhafte Pflege ist ein schleichender Prozess. „Doch werden
vernachlässigte Mundhygiene und
ihre Folgen aktiv korrigiert, können wir viele Zahnprobleme in
den Griff bekommen“, sind sich
Brigitte Schüttkemper und ihr 30köpfiges Team nach der Schulung
sicher.
Ihr Fazit: Ein attraktives InfoAngebot von den Zahnprofis der
goDentis-Akademie, das ausgeweitet werden muss!
6 MUNDRAUM 1/2011
Nährwerte
pro Portion
175 kcal
12 g Eiweiß
11 g Fett
6 g Kohlenhydrate
8 g Ballaststoffe
0 KHE/BE
Fenchel und Tomaten
mit Parmesan
Nährwerte pro Portion 175 kcal, 12 g Eiweiß, 11 g Fett,
6 g Kohlenhydrate, 8 g Ballaststoffe, 0 KHE/BE
Zutaten für 2 Personen · Zubereitung ca. 25 Minuten
2 Fenchelknollen (400 g)
Salz
200 g Tomaten
grob
2 TL Olivenöl
gemahlener Pfeffer
2 EL Gemüsebrühe
Parmesan am Stück (40 g)
 Den Fenchel waschen und putzen. Das zarte Grün beiseite legen.
Die Fenchelknollen längs vierteln und in hauchdünne Scheiben hobeln.
 Die Tomaten waschen und in Scheiben schneiden. Das Fenchelgrün
grob hacken. Öl und Brühe mit etwas Salz und Pfeffer zu einer Sauce
aufschlagen.
 Die Tomaten- und die Fenchelscheiben auf Tellern anrichten und
mit der Sauce beträufeln. Mit dem Fenchelgrün bestreuen und den
Parmesan darüber hobeln.
Nährwerte
pro Portion
640 kcal
54 g Eiweiß
23 g Fett
63 g Kohlenhydrate
4 g Ballaststoffe
ca. 5 KHE/BE
Seelachsfilet mit
Gemüse-Käse-Kruste
Nährwerte pro Portion 640 kcal, 54 g Eiweiß, 23 g Fett,
63 g Kohlenhydrate, 4 g Ballaststoffe, ca. 5 KHE/BE
Zutaten für 2 Personen · Zubereitung ca. 35 Minuten
2 Seelachsfilets ca. 200 g
1 Knoblauchzehe
Salz, Pfeffer
1 TL Tomatenmark
2 EL Olivenöl
1 TL getrockneter Thymian
500 g Zucchini
100 ml Gemüsebrühe
1 Bund
120 g Basmatireis-Naturreis
Frühlingszwiebeln
100 g Mozzarella
 Den Backofen auf 220° vorheizen. Fisch kalt abbrausen, mit Küchenpapier trockentupfen und mit Salz und Pfeffer würzen. Eine feuerfeste
Form dünn mit Öl auspinseln. Fischfilets nebeneinander hineinlegen.
 Das Gemüse waschen und putzen. Die Zucchini klein würfeln. Die
Frühlingszwiebeln in Scheiben schneiden. Das restliche Öl in einer
beschichteten Pfanne erhitzen. Zucchini und Frühlingszwiebeln ca. 5
Minuten darin braten. Den Knoblauch schälen und dazupressen. Dann
das Tomatenmark und den Thymian untermischen. Alles kurz weiterbraten. Brühe zugießen. Das Gemüse mit Salz und Pfeffer würzen und
vom Herd nehmen.
 Reis nach Packungsangabe kochen. Den Mozzarella gut abtropfen
lassen, grob raspeln und unter das Gemüse rühren. Die GemüseMozzarella-Mischung auf dem Fisch verteilen. Im Ofen (Mitte, Umluft
200°) ca. 15 Minuten garen. Den Reis dazu servieren.
Quelle: Marlisa Szwillus, Doris Fritzsche · www.gu.de · ISBN: 978-3-7742-6650-6
MUNDRAUM 1/2011 7
Thema:
Zahngesunde Ernährung
Säuren aus Lebensmitteln,
wie Wein, Obst, Fruchtsäfte oder
Softgetränke lösen Mineralien
aus der Zahnsubstanz
und greifen die Zähne an
W
erden Zähne regelmäßig mit
fluoridhaltiger Zahnpasta gereinigt, wird die natürliche Remineralisierung über den Speichel
unterstützt. Die Zahnhartsubstanz
kann sich regenerieren. Im Alter
lässt die Remineralisierung durch
den Speichel meist in Folge von
verringertem Speichelfluss nach.
Wichtig ist eine ausreichende
Kalzium-Fluoridzufuhr von außen
zugeführt durch die Nahrung
(z.B. Milchprodukte) oder durch
eine entsprechende Zahnpasta.
Jetzt sollte auf eine regelmäßige
und gründliche Mundhygiene
Wert gelegt werden. Unterstützt
werden sollte diese durch die Verwendung von fluoridiertem (jodiertem Speisesalz) eine einfache
und effektive Möglichkeit den
Zähnen etwas Gutes zu tun.
Im Alter ist es wichtig die Häufigkeit der Zuckerzufuhr zu verringern. Ein großes Stück Torte zum
Kaffee ist besser, als über einen
längeren Zeitraum eine Tafel
Schokolade Stück für Stück zu
essen.
Besonders zu beachten sind die
versteckten Zucker, in Konserven
und einer ganzen Reihe von
Fertigprodukten. Vitamin- und
kalziumreiche Ernährung ist für
gesunde Zähne in jedem Alter
von großer Bedeutung.
Besonders empfehlenswert ist der
regelmäßige Verzehr von Milchund Vollkornprodukten, frischem
Obst und Gemüse, sowie Naturreis. Eier, mageres Fleisch und
Fisch ergänzen die zahngesunde
Ernährung zusätzlich.
8 MUNDRAUM 1/2011
Teil des
Gesichts
Initialen
von
Eastwood
Hindernis
kreuzend
gezahntes
Schneidewerkzeug
Besucher
Haufen
Teil eines
Baumes
irischer
Wollstoff
abgestorben
Kneipe
Minister für
Wirtschaft
(Abk.)
derart
US
Abwehrdienst
engl.:
Trinkgeld
dt. Spieleautor (Dirk)
Zweikämpfe
6
10
Abk.:
Wohngemeinschaft
Figur
aus "Sesamstraße"
Material für
Gebissmodelle
2
15
Braunalgen
ehem.
Kfz. Z.
Niebüll
Schwarm
Reisebeginn
kurz für
Eduard
Gesundheitspflege
Vorliebe
8
Sprengkörper
Babykost
Abk.:
Telefon
Vorname
vom
Schweiger
11
dt.
Vorsilbe
dafür
Verordnung
3
Wäschestück
aufhören
Sinnesorgan
Fürsorge
Gegenteil
von
obere
Epos
von
Vergil
nord. Göttin
der
Jugend
engl.:
Gesicht
1
Platzmangel
ansteckende
Krankheit
5
ugs.:
nein
4
franz.
Männername
span.
Seefahrer
chem. Z.
Rhodium
Gefoppe
14
Zeichen
des
Schmerzes
1
Ausruf
des
Ekels
Gemälde
Gleisgabelung
Strandutensil
13
9
Fischfett
Fragewort
asiat.
türk.
Hauptstadt TV-Sender
7
Computerspielserie
Alphabet
Kurzschrift
Fluss in
Nordengland
12
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
MUNDRAUM 1/2011 9
Lächeln, Essen, Sprechen?
Lücken schließen!
Wie fehlende Zähne
ersetzt werden können
Wenn Zähne fehlen,
ist der Mensch nicht komplett und
das „System“ gestört. Lächeln,
Essen, Sprechen – nichts ist mehr so,
wie es eigentlich sein soll.
A
uch die Knochenstruktur der Kiefer verändert
sich, mit Auswirkungen auf den gesamten Körper.
So können fehlende Zähne eine Ursache für schmerzhafte Veränderungen im Bereich der Wirbelsäule sein.
Also gilt für jeden fehlenden Zahn, der nicht natürlich ersetzt wird grundsätzlich: Lücke schließen!
Nur im Ausnahmefall sollten Lücken langfristig unversorgt bleiben – hier berät Sie Ihr Zahnarzt gerne.
Auch für ältere Menschen gibt es adäquaten Zahnersatz. Welche Versorgung für den Patienten die
richtige ist, muss der behandelnde Zahnarzt gemeinsam mit dem Patienten entscheiden. Hier gibt
es keine Standardlösungen. So individuell wie die
Voraussetzungen, die der Behandler im Mund jedes
Patienten vorfindet, so verschieden sind auch die
Ansprüche jedes Einzelnen an den Zahnersatz, den
er bekommt. Aber ob Teilprothese, Vollprothese
oder Implantat: der Zahnersatz muss immer optimal
passen, ästhetischen Anforderungen entsprechen
und leicht zu reinigen sein. In jedem Fall sind die
optimale Zahnhygiene zuhause und die regelmäßige professionelle Prophylaxe in der Zahnarztpraxis Teil des Zahngesundheitsprogramms – auch
für Zahnersatz. Besonders die manuellen Fähigkeiten
und Fertigkeiten eines jeden Patienten müssen bei
der Planung von künstlichen Zähnen berücksichtigt
werden.
10 MUNDRAUM 1/2011
Lächeln, Essen, Sprechen?
Lücken schließen!
Das Implantat:
Vom Original kaum
zu unterscheiden
Implantate sind künstliche Zahnwurzeln, die in den Knochen eingeschraubt werden können und
nach einer gewissen Heilungsphase fest mit ihm verankert
sind. An Implantaten kann unterschiedlichster Zahnersatz – von
der Einzelkrone bis zur Vollprothese – befestigt werden.
Implantate bieten weitere Vorteile: Der Einsatz von Kronen und
Brücken erfordert oft das Beschleifen – und damit eine gewisse Schädigung – eventuell
gesunder Nachbarzähne. Durch
eine Implantation kann der
Verlust gesunder Zahnsubstanz
verhindert werden, wenn nur ein
einziger Zahn fehlt, da die Nachbarzähne unangetastet bleiben
können.
Überall dort, wo eine Lücke entsteht, verändert sich die Belastung
für die verblieben Zähne. Sie müssen einfach mehr leisten und sind
vor allem beim Kauen deutlich
höheren Belastungen ausgesetzt.
Das gilt vor allem für sogenannte
Pfeilerzähne, die als Haltepunkte
für Brücken oder Teilprothesen
dienen. Kommt jetzt noch eine
Parodontitis ins Spiel, die chro-
nische Entzündung des Zahnhalteapparates, besteht die Gefahr,
dass der Halt im Kieferknochen
frühzeitig verloren geht. Implantate, zusätzlich zu eventuellen
eigenen Zähnen, können hier die
Zahl der Pfeiler erhöhen. Die auftretenden Kaukräfte verteilen
sich so auf mehrere Stellen.
Ein weiterer Vorteil ist die natürlichere Belastung des Kieferknochens durch Implantate, die
am ehesten der normalen Belastung entspricht: so wird ein
Abbau der Knochensubstanz
durch mangelnde oder falsche
Belastung verringert.
Die Prothese
Aber nicht immer können Zahnlücken „festsitzend“, also durch
Brücken, egal ob auf eigenen
Zähnen oder Implantaten, versorgt werden.
Je nach Situation entscheiden sich
die Zahnärzte mit den Patienten
für eine Versorgung mit herausnehmbaren Prothesen. Hier gehen
die Möglichkeiten vom Ersatz
einzelner Zähne hin bis zum
Totalersatz, der Vollprothese. Gerade die Vollprothese bedeutet
für die meisten Patienten eine erhebliche und einschneidende Ver-
MUNDRAUM 1/2011 11
Lächeln, Essen, Sprechen?
Lücken schließen!
änderung. Es braucht eine gewisse Zeit, bis Mensch und Mund
sich an die neuen Zähne gewöhnt
haben. Bis es soweit ist, können
Druckgefühl und leichte Schmerzen auftreten – auch wenn die
Prothese eigentlich gut sitzt.
Auch Anlaufschwierigkeiten beim
Essen und Sprechen lassen in der
Regel nach kurzer Zeit nach. Anders als bei natürlichen Zähnen
oder einem Implantat, wird bei
den herausnehmbaren Lösungen
der Kaudruck zumindest teilweise
über die Mundschleimhaut auf
den Kieferknochen übertragen,
der dadurch in der Regel langsam
und häufig unbemerkt zurückgeht
und der Prothese nicht mehr den
nötigen Halt geben kann.
Ob festsitzender Zahnersatz in
Form von Implantaten oder Brücken und Prothesen: auf den
regelmäßigen Besuch in der Zahnarztpraxis – mindestens zweimal
pro Jahr – darf nicht verzichtet
werden. Nur so können Sitz und
der Halt des Zahnersatzes überprüft und mögliche Gesundheitsrisiken erkannt werden. Denn aus
zunächst harmlosen Druckstellen
oder Veränderungen der Mundschleimhaut können bösartige
Geschwulste, Tumore entstehen.
Der Kontrollbesuch beim Zahnarzt ist also gerade für ältere
Menschen immer auch eine Form
der Krebsprävention.
Auch die professionelle Zahnreinigung, als Teil eines individuellen Prophylaxeprogramms,
sollte mindestens zweimal im
Jahr durchgeführt werden. Hier
wird vor allem schädlicher bak-
terieller Belag – der sogenannte
Biofilm – entfernt, der für Entzündungen im Mundraum verantwortlich ist. Gerade bei älteren
Menschen, deren Immunsystem
oftmals geschwächt ist, können
so Risiken für andere Krankheiten, die durch Bakterien ausgelöst werden können, gesenkt
werden. Es ist auch wichtig, den
Biofilm vom Zahnersatz professionell zu entfernen. Dies ist in
der Zahnarztpraxis möglich.
Aber auch die häusliche Pflege
und Reinigung des Zahnersatzes
ist natürlich wichtig. Tipps und
Tricks dazu finden Sie hier. Bei
konkreten Fragen oder Problemen
finden Sie Hilfe in Ihrer Zahnarztpraxis.
• reinigen Sie Zähne und festsitzenden Zahnersatz mindestens
zweimal täglich
• benutzen Sie eine flouridhaltige Zahnpasta, zum Schutz
des Zahnschmelzes
• besonders geeignet sind Zahnpasten, die eine Kombination aus
Amin- und Zinnfluorid oder
plaquehemmende
Wirkstoffe
enthalten
• bei Mundtrockenheit kann der
Zahnarzt Feuchtigkeitsgele oder
andere hilfreiche Produkte empfehlen
 weiter auf Seite 14
Tr e n d R a u m
12 MUNDRAUM 1/2011
Kunst –
fast immer zahnlos
Auf klassischen Porträts wie
der „Mona Lisa“ von Leonardo da Vinci, dem Vaterbildnis von Albrecht
Dürer oder Dogen-Porträt von Giovanni Bellini sind sie nicht zu sehen:
Nur fünf bis zehn Prozent der Werke alter Meister zeigen Zähne – so Jürgen
Setz, Professor für Zahnersatzkunde am Universitätsklinikum Halle.
Seine Vermutung: Die Zähne waren in schlechtem Zustand, oft gar nicht
mehr vorhanden. Wie bei Sonnenkönig Ludwig XIV. oder dem amerikanischen Präsident George Washington. Englands Königin Elisabeth I.
hatte schwarze Zähne.
Crossboccia –
vom Rentnersport
zur Funsportart Boccia ist was für ältere Herren?
Von wegen: Crossboccia baut zwar auf dem Grundgedanken des etablierten Spiels auf, kommt jedoch mit deutlich weniger Regeln aus. Es gibt
weiche Kugeln, die auf einem unebenen Untergrund liegen bleiben. Die
Spielfeld-Begrenzungen werden komplett aufgehoben und der dreidimensionale Raum kann vollständig genutzt werden. Crossboccia-Fans
kugeln sich durch das ganze Haus und die komplette Stadt – jeder Einzelne kann den Spielverlauf aktiv mitgestalten.
MUNDRAUM 1/2011 13
Mit den Enkeln
jung bleiben
Aktiv am Leben
teilnehmen
omputerspiele und Seniorenteller - das passt
nicht zusammen? Falsch. Omas und Opas
spielen für ihre Enkel eine besondere Rolle. Das bekräftigen soziologische Studien. Großeltern werden
zu Freunden und wichtigen Ratgebern. Sie konfrontieren die Jungen mit anderen Sichtweisen und
erweitern den Horizont und das Verständnis für das
Gegenüber. Umgekehrt wirken Enkel auf die ältere
Generation wie eine Frischzellenkur. Wer sich um
seine Enkel kümmert, bleibt eher für die Jugend
aufgeschlossen. Positiver Effekt: Ältere Menschen,
die neugierig bleiben und sich für Themen Ihrer
Enkel begeistern können, altern laut Altersforschung viel langsamer.
mit den eigenen konnten. Die Experten sind sich
einig: Ruheständler sind heutzutage aktiver, sie fühlen
sich jung und gesund und haben besondere Qualitäten. Beim Kontakt mit Jüngeren nehmen sie sich
mehr Zeit und hören besser zu. Erstaunlicherweise
tragen Großeltern Konflikte auch mit pubertierenden
Enkeln gelassener aus. Aufgrund der freundschaftlichen Beziehung, stressmindernder Distanz und
der relativ offenen sozialen Rolle werden Problemlösungen viel einfacher. Enkel lernen ihre Großeltern
als kompromissbereiter kennen. Teenager schätzen
an ihnen, dass sie sich weniger einmischen und oft
toleranter sind, als erwartet wird. Den Spielraum
bei der Ausgestaltung ihrer Großelternschaft sollten
Großeltern gemeinsam mit den Eltern definieren.
Nicht die Betonung der Autorität und Überlegenheit
des „Lebenserfahrenen“, sondern die partnerschaftliche bzw. kameradschaftliche Zuneigung steht im
Vordergrund. Opa muss nicht nur stundenlang die
elektrische Eisenbahn aufbauen. Er wird akzeptiert,
weil er eine Erweiterung des Erfahrungs- und Erlebnisraums bietet. Beides wird höher bewertet als
instrumentelle Hilfen oder die finanzielle Unter stützung. Bei manchen Großeltern erzeugt Lara
Croft sicher noch ein Stirnrunzeln, im Sinne der
Enkel ziehen sie ihre deren Abenteuer dem früheren
Mensch-Ärger-Dich-Nicht-Spielen jedoch gerne vor.
Früher wollten Großeltern ihre Erfahrungen weitergeben, heute bleiben Sie über Ihre Enkel jung. Als
strickender Babysitter auf dem Sofa ist die Oma
längst ein Auslaufmodell. Großeltern bekommen
durch ihre Enkel eine zweite Chance – nämlich mit
Kindern gelassener umzugehen, als sie es vielleicht
Großelternschaft heißt nicht alt sein. Großeltern
verstehen sich – letztendlich auch geprägt durch das
neue Medienverständnis - eher als Best Ager. Sie gestalten Ihr Leben aktiv und spontan. Eine zeitgemäße
Beziehung zwischen Großeltern und Enkeln ist sie
sinnstiftend und eine Bereicherung ihres Lebens.
C
14 MUNDRAUM 1/2011
• reinigen Sie die Zunge mit
einem Zungenschaber, hier tummeln sich die meisten Bakterien
• elektrische Zahnbürsten vereinfachen die Anwendung, auch für
Pflegekräfte
• mit einem aufgesteckten Tennisball oder mit Hilfe spezieller
Manschetten, können die Griffe
schmaler Handzahnbürsten vergrößert werden, das erleichtert
die Handhabung für ältere Menschen mit motorischen Störungen
oder mangelnder Kraft
• die chemische Plaquekontrolle
durch Spüllösungen kann unterstützend hilfreich sein
• sollte ein normales Bürsten der
Zähne und ein geregeltes Ausspucken von Spüllösungen nicht
mehr möglich sein, kann eine
Spüllösung mit einem kleinen
Lappen auf die Schleimhäute und
Zähne aufgetragen werden
Lächeln, Essen, Sprechen?
Lücken schließen!
• zur Pflege der Schleimhäute
sind Fingertips geeignet
• Zwei- oder Dreikopfzahnbürsten können hilfreich sein,
diese reinigen die Innen- und
Außenfläche (und Kaufläche)
gleichzeitig
Wer Menschen zuhause unterstützt, die Voll- oder Teilprothesen
tragen, sollte darauf achten,
diese mindestens einmal am Tag,
wenn nötig selbst, herauszunehmen und zu reinigen. Da eine
Vollprothese die Mundschleimhaut vollständig bedeckt und so
die Selbstreinigung durch die Zunge und den Speichel behindert,
sollte das Zahnfleisch einmal täg-
lich mit einer weichen Zahnbürste
gereinigt und massiert werden.
• herausnehmbare
Prothesen
möglichst nach jedem Essen unter
fließendem Wasser spülen
• mit speziellen Prothesenbürsten die Prothese zweimal täglich
gründlich bürsten
• Zahnpasten für Prothesen enthalten schonende Schleifkörper,
die die Oberflächen nicht aufrauen
• zusätzlich kann einmal täglich
ein Gebissreiniger eingesetzt werden, der aber niemals die mechanische Reinigung ersetzen kann
www.prophylaxe-berater.de
Zahngesunde Informationen im Netz
Auf der Suche nach Informationen
zu allen Themen rund um die Gesundheit nutzen die meisten Deutschen mittlerweile das Internet. www.prophylaxe-berater.de ist ein
unabhängiges Portal für Patienten und informiert rund um das Thema
zahnmedizinische Prophylaxe.
Alle wichtigen Fragen zur Zahnpflege,
zahngesunder Ernährung oder zu Unterstützungsmöglichkeiten durch
Ihren Zahnarzt sind dort leicht verständlich aufbereitet. Natürlich widmet man sich auch speziell allen Themen rund um Kinderzähne.
Zusätzlich finden Sie ein Lexikon
zu zahnmedizinischen Begriffen und in der Rubrik News aktuelle
Berichte über interessante Entwicklungen. Wenn Sie einen Zahnarzt
suchen: einfach unter Arztsuche Ihre Postleitzahl eingeben und Sie
erhalten Adressen von Zahnärzten in Ihrer Nähe, die auf www.prophylaxe-berater.de gelistet sind.
MUNDRAUM 1/2011 15
Impressum
Herausgeber: goDentis - Gesellschaft für Innovation in der
Zahnheilkunde mbH, Scheidtweilerstr. 4, 50933 Köln, [email protected] Verantwortlich
für den Inhalt: (i.S.d.P.) Dr. Björn Eggert Redaktion: Katrin Schütterle (goDentis GmbH),
Stefanie Dick (goDentis GmbH), Dr. Björn Eggert (goDentis GmbH), Klaus Schenkmann (goDentis
GmbH), Dr. Daniela Janusch, Herbert Kogel (hoc-modo) Layout: www.hoc-modo.de
Stand: März 2011 Die Artikel mit Gesundheitsthemen dienen ausschließlich der Information.
Sie wurden nach bestem Wissen und Gewissen verfasst und geben den Sachstand von März 2011
wieder. Im Fall von gesundheitlichen Beschwerden, einer akuten Erkrankung oder Fragen wenden
Sie sich bitte an den Arzt Ihres Vertrauens. Das Magazin „MundRaum“ kann und soll nicht den
ärztlichen Rat ersetzen. Die goDentis GmbH haftet nicht für Schäden oder Unannehmlichkeiten,
die wider Erwarten aufgrund der in dieser Publikation enthaltenen Informationen entstanden sind.
Bildquellen Seiten 04/05/07/09/14 goDentis· Seiten 01/10/11/12/13 Shutterstock (Nutzer
Hocmodo) · Seite 06 Studio L'EVEQUE
Zahnmythen
und die Wirklichkeit
Zahnhygiene
ist nur für den Mund wichtig
Wenn Zähne krank sind, leiden häufig auch der restliche Körper und der Geist. Bei Kindern etwa können
Zahnschmerzen wegen Karies die Konzentration in der Schule beeinträchtigen. Wenn nun als natürliche
Schutzreaktion des Kindes auf die Schmerzen eine Umstellung auf leichtkaubare Nahrung erfolgt, bedeutet
dies oft eine Verschlechterung der Ernährung. In der Folge kann dies das Körpergewicht und auch die Hirnentwicklung negativ beeinflussen.
Mehr Zucker
heißt mehr Karies
Über die Entwicklung von Karies entscheidet nicht die Zuckermenge, sondern die Zeitdauer, in der die
Zähne dem Zucker ausgesetzt sind. Zum Problem wird dies besonders bei Süßigkeiten, die sich nur langsam
auflösen, oder bei lang andauerndem Konsum von Softdrinks. Die Zähne sind in diesen Fällen länger den
Säuren ausgesetzt, die die Mundbakterien aus dem Zucker bilden.
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