Klausur GET II Ludemann Januar 2011 Aufgabe 1 (20 Punkte) Auf dem Oszillografen sehen Sie folgendes Bild von Strom durch eine Spule und der Spannung an der Spule: Bild 1.1: Hardcopy von einem Oszillografen 1.1 Berechnen Sie die Induktivität der Spule. Runden Sie das Ergebnis so auf, dass Sie eine einfache Zahl erhalten. 1.2 Die Spule besteht aus 100 Windungen Kupferdraht mit einem Durchmesser d1 von 0.2 Millimetern, aufgewickelt auf einen Kern mit dem Durchmesser d2 10 Millimeter. Berechnen Sie den Drahtwiderstand der Spule. Hinweis: ρ (Cu) = 17.6 * 10 Ωm. -9 1.3 Bestimmen Sie die Spulengüte QL, den Verlustfaktor d und den Verlustwinkel δ. Sind diese Werte frequenzabhängig oder nicht? 1 Klausur GET II Ludemann Januar 2011 Lösung: 1.1 Man liest die Amplituden von Strom und Spannung ab: 1 Volt, 16mA. Die Frequenz der Sinusspannung steht ebenfalls fest: 1 kHz. Dann gilt: XL = 1V = 62.5 Ω 16 mA Und L= 1.2 XL X 62.5 V * sec = L = = 10 mH ω 2π f 6.28 * 1000 * A Drahtlänge: l = N * π * d2 = 100 * 3.14 * 0.01m = 3.14 m Drahtdurchmesser: A = π* d12 0.04 = π* mm2 4 4 A = 0.0314mm2 Umgerechnet im Quadratmeter: A = 31.4 * 10−9 m2 Für den Drahtwiderstand findet man R =ρ* l 3.14 m = 17.6 * 10 −9 Ω m * = 1.76Ω A 31.4 * 10 −9 m2 1.3 QL = ω L 62.5 Ω = = 35.51 R 1.76 Ω d= 1 = 0.02816 QL δ = arctan (d) = arctan (0.02816) = 1.613° Diese Werte sind frequenzabhängig, da in den Formel dafür die Frequenz f erscheint. 2 Klausur GET II Ludemann Januar 2011 Aufgabe 2 (12 Punkte) Gegeben ist eine periodische Spannung mit der Periodendauer T. Sie kann durch folgenden Ausdruck beschrieben werden: U(t ) = Umax * e =0 − t T 0 < t < T0 sonst Bild 2.1: Verlauf der Spannung U(t) 2.1 Berechnen Sie den Gleichrichtwert der Spannung als Funktion von T0. 2.2 Berechnen Sie den Effektivwert der Spannung als Funktion von T0. Lösung: 2.1 Für den Gleichrichtwert gilt UGLR = 1 T * U(t ) dt T ∫0 Da die Spannung immer positiv ist, kann man schreiben: t UGLR = − 1 T0 * ∫ Umax * e T dt T 0 UGLR = T0 − 1 * Umax * ∫ e T dt 0 T t t UGLR − 1 = − * Umax * T * e T T UGLR = −Umax 3 − TT0 * e − 1 T0 0 Klausur GET II Ludemann Januar 2011 T0 − UGLR = Umax * 1 − e T 2.2 Definition des Effektivwertes: 1 T 2 * U (t ) dt T ∫0 U= Einsetzen von U(t): 2t U= − 1 T0 2 * ∫ Umax * e T dt T 0 2t U= U 2 max 1 T0 − * * ∫ e T dt T 0 2t 2 U = − Umax * U = −U 2 max U= Umax 2 − 1 T * *e T T 2 To 0 2T0 1 − T * * e − 1 2 * 1− e − 2T 0 T Nach der Korrektur geschrieben: 1. e 0 =1 und nicht 0. 2. Bei den bestimmten Integralen müssen Grenzen eingesetzt werden, hier T0 und 0. 3. (e ) 4. x 2 = e 2 x und nicht e x 2 Es scheint so, dass bestimmte Taschenrechner Integrale lösen können. (Ich besitze keinen solchen Rechner, vermute das aber anhand von Bemerkungen der Studenten in der Klausur.) Dann ist es natürlich völlig in Ordnung, wenn man diese Funktion in der Klausur nutzt. Ich habe allerdings bemerkt, dass diese vom Taschenrechner gelieferten Integrale noch weiter bearbeitet werden mussten. Wer das nicht gemacht hat, bekam Punkte abgezogen, da keinerlei geistige Leistung erkennbar war. Fazit: Elementare Integralrechnung muss sitzen und Kenntnsse der Exponentialfunktion sollten vorhanden sein. 4 Klausur GET II Ludemann Januar 2011 Aufgabe 3 (33 Punkte) Eine Schaltung (linker Teil von Bild 3.1) besteht aus einer Spannungsquelle sowie drei Impedanzen ZA bis ZC. ZC ist ein ohmscher Widerstand. Bild 3.1: Links: Schaltung, rechts: Impedanzen für Dreieck-Stern-Umwandlung. 3.1 Bestimmen Sie den Strom IC als Funktion von IA und ZB und ZC. 3.2 Bestimmen Sie nun IC als Funktion von U und den drei Impedanzen ZA, ZB und ZC. Ergebnis auf einem Bruchstrich. Fassen Sie die im Nenner stehenden Produkte, die ZC enthalten, wie folgt zusammen: ZC*(..+..) 3.3 Teilen Sie den Klammerausdruck in Real- und Imaginärteil auf. Was muss für den Realteil und für den Imaginärteil gelten, damit der Strom IC unabhängig von ZC wird? Was für die einzelnen Realteile? Welche Bauelemente muss man daher für ZA und ZB verwenden (zwei Lösungen)? 3.4 Bei welcher Frequenz ist der Strom IC dann unabhängig von ZC? 3.5 Fassen Sie die Schaltung aus den drei Impedanzen - unabhängig von der obigen Lösung - als unvollständige Dreieckschaltung auf und berechnen Sie die Impedanzen Z1 bis Z3 der entsprechenden Sternschaltung mit Hilfe von Formeln aus der Literatur oder ihrem Script.. Hinweis: Das formale Hinzufügen eines weiteren Bauelementes kann hilfreich sein, wenn man dieses Bauelement am Schluss gegen Unendlich gehen lässt. Dieser Aufgabenteil kann unabhängig von den vorherigen Aufgabenteilen gelöst werden. 5 Klausur GET II Ludemann Januar 2011 Lösung: 3.1 Stromteilerregel: IC = IA * 3.2 ZB ZB + ZC Es gilt IA = IC = IC = U * U Z * ZC ZA + B ZB + Z C U ZB * Z * ZC ZB + ZC ZA + B ZB + Z C ZB Z A * Z B + Z A * Z C + ZB * Z C Zusammenfassen: IC = U * 3.3 ZB Z A * ZB + Z C * (Z A + ZB ) Wir teilen auf: Z A + Z B = R A + R B + j * (X A + X B ) In der Formel erscheint ZC nur als Faktor vor der Klammer. Wenn der Klammerausdruck gleich Null wird, so ist der ganze Bruch unabhängig von ZC: R A + RB = 0 X A + XB = 0 Da es keine negativen Widerstände gibt, muss gelten R A = RB = 0 und X A = −XB Dies geht nur, wenn ZA eine Spule ist und ZB ein Kondensator oder genau umgekehrt: Z A = j ωL ZB = 1 j ωC oder ZA = 1 j ωC Z B = j ωL 6 Klausur GET II Ludemann Januar 2011 3.4 Es muss gelten: X A + XB = 0 1 + j ωL = 0 j ωC f= 3.5 1 2π * LC Im Buch gibt es Umrechnungen von der Dreieck - auf die Sternschaltung, angegeben für ohmsche Widerstände. Dies gilt natürlich auch für Impedanzen. Wir ersetzen formal Z A = R12 Z B II Z C = R 23 und fügen formal einen dritten Widerstand zwischen den Knoten 1 und 3: R 31 Dann gilt Z1 = Z A * R 31 Z A + ZB II Z C + R 31 Z2 = Z A * Z B II Z C Z A + ZB II Z C + R 31 Z3 = R 31 * ZB II Z C Z A + ZB II Z C + R 31 sowie und Lässt man nun R31 gegen Unendlich gehen, so bleiben im Zähler nur die Produkte mit R31 übrig. Kürzen ergibt dann: Z1 = Z A Z2 = 0 Z 3 = Z B II Z C = 7 ZB * ZC ZB * ZC Klausur GET II Ludemann Januar 2011 Aufgabe 4 (26 Punkte) Bild 4.1 zeigt den Strom in einer Schwingkreisschaltung bestehend aus R, L und C. Die treibende Spannung hat eine Amplitude von 1 Volt. Bild 4.1: Resonanzkurve eines Schwingkreises, Amplitude des Stromes in mA. 4.1 Handelt es sich um einen Serien- oder um einen Parallelschwingkreis? Bestimmen Sie Resonanzfrequenz fr und Bandbreite, Dämpfungsfaktor d und Güte Q. Wie groß ist der Widerstand R? Berechnen Sie die Induktivität L und die Kapazität C. 4.2 Der Kondensator erwärmt sich und daraufhin vergrößert sich seine Kapazität um ∆C. Entwickeln Sie eine Formel für die relative Änderung fresneu/fresalt der Resonanzfrequenz. 8 Klausur GET II Ludemann Januar 2011 Lösung: 4.1 Da der Strom ein Maximum hat, handelt es sich um einen Serienschwingkreis. Bild 4.2: Frequenzen, bei denen der Strom auf den 0.707-fachen Wert bei der Resonanzfrequenz abgesunken ist. Resonanzfrequenz fr: 1.000 MHz Bei den eingezeichneten Frequenzen ist der Strom auf das 1/√2-fache des Maximalwertes abgesunken. Bandbreite b = 1.051 MHz - 0.951MHz = 100kHz Es gilt: b = d * fr Und damit d= b 100 kHz = = 0.1 fr 1MHz Q= 1 = 10 d Bei der Resonanzfrequenz kompensieren sich induktiver und kapazitiver Widerstand gegenseitig, der Strom wird nur durch den Widerstand R bestimmt: R= U 1V = = 100Ω I 10mA Für den Dämpfungsfaktor d gilt folgende Beziehung: d= R ωL 9 Klausur GET II Ludemann Januar 2011 Und damit ωL = R 100Ω = = 1000Ω d 0.1 Die Induktivität ergibt sich dann zu L= ωL 1000V * sec = = 159.2µH ω 2π * 10 6 A Aus dem Ausdruck 1 ω= LC erhält man durch Umstellen C= 1 1 = ω * L ω * ωL 2 1 = 159.2pF 2π * 10 Hz * 1000Ω C= 6 4.2 fresalt = fresneu = 1 2π LC 1 2π L(C + ∆C ) fresneu 2π LC C = = fresalt C + ∆C 2π L(C + ∆C) Nach der Korrektur geschrieben: 1. 2. 3. Die x-Achse zeigt die Frequenz f und nicht die Kreisfrequenz ω. Die Amplitude der Spannung war 1 Volt, daher muss man auch mit der Amplitude des Stromes rechnen. Man muss zwischen Serien- und Parallelschwingkreis unterscheiden. Im Buch wird dies nicht ausdrücklich erwähnt. Im Übungsbuch gibt es (10. Auflage) die Aufgaben 10.7 und 10.8. Serienschwingkreis (Aufgabe 10.7) b= ω1 − ω2 1 R 1 2 = * = * ωres *R*C 2π 2 π L 2π Parallelschwingkreis (Aufgabe 10.8) b= ω1 − ω2 1 1 L 2 * ωres * = = 2π 2πRC 2π R Die Ausdrücke unterscheiden sich also sehr. In beiden Fällen wurde mit 10 ωres = 1 LC gerechnet. Klausur GET II Ludemann Januar 2011 Aufgabe 5 (22 Punkte) Es soll die Wirkleistung gemessen werden, die in einer Impedanz Z umgesetzt wird. Dazu schaltet man einen kleinen Vorwiderstand Rv in Reihe mit der Impedanz Z und misst die drei auftretenden Spannungen U1 bis U3 sowie den Strom I. Bild 5.1: Schaltung zur Messung von Wirk- und Blindleistung an einer Impedanz Z sowie das Widerstandsdeieck für Z 5.1 Zeichnen Sie ein Zeigerdiagramm, in dem die oben eingezeichneten Spannungen und Ströme enthalten sind. Der Strom I gehe durch die reelle Achse. Teilen Sie zusätzlich die Spannung U3 in einen Real- und einen Imaginärteil auf. Benutzen Sie unterschiedliche Farben zur Verdeutlichung. 5.2 Berechnen Sie den Realteil der Spannung U3 als Funktion der anderen Spannungen. Berechnen Sie die Wirkleistung P, welche in der Impedanz Z umgesetzt wird. Hinweis: cos (180°+ ϕ) = -cosϕ ϕ 5.3 Berechnen Sie den cosϕ aus den gemessenen Spannungen. 5.4 Berechnen Sie die Blindleistung aus U3 und ϕ. 11 Klausur GET II Ludemann Januar 2011 Lösung: 5.1 Bild 5.2: Zeigerdiagramm 5.2 Mit der Cosinussatz gilt U12 = U22 + U32 − 2 * U2 * U3 * cos(180° − ϕ ) U12 = U22 + U32 + 2 * U2 * U3 * cos ϕ Der Realteilteil der Spannung U3 ist gleich UR 3 = U3 * cos ϕ und somit UR 3 = U3 * cos ϕ = P = I * UR 3 = 5.3 U12 − U22 − U32 2 * U2 U12 − U22 − U32 *I 2 * U2 Weiter oben wurde folgender Ausdruck hergeleitet: U12 = U22 + U32 + 2 * U2 * U3 * cos ϕ Daraus lässt sich der cosϕ berechnen: U12 − U22 − U32 cos ϕ = 2 * U 2 * U3 5.4 U2 − U22 − U32 ϕ = arccos 1 2 * U2 * U3 Q = U3 * sin ϕ 12 Klausur GET II Ludemann Januar 2011 Nach der Korrektur geschrieben: Vielfach wurde ein rechtwinkliges Dreieck angenommen. Das geht natürlich nicht, die Phasenlage der Spannungen ist unbekannt. Auch Rechnungen mit Real- und Imaginärteilen führten nicht zum Ziel, da diese nicht direkt messbar sind. Der Vorteil dieser Schaltung ist, dass man durch 4 Messungen entweder zeichnerisch (hier nicht verlangt) oder rechnerisch alle wichtigen Größen ermitteln kann. Nimmt man die Messungen nacheinander vor, kommt man mit einem Multimeter aus. 13 Klausur GET II Ludemann Januar 2011 Aufgabe 6 (33 Punkte) Ein Transformator hat folgende technische Daten. Primärspannung: 230 Volt Sekundärspannung: 1150 Volt Scheinleistung: 690 VA Frequenz: 50 Hertz 6.1 Bestimmen Sie den primären Nennstrom I1N und das Übersetzungsverhältnis ü. Benutzen Sie zur Lösung der Aufgabenteile 6.2 und 6.3 die vereinfachten Ersatzschaltbilder. 6.2 Im Leerlaufversuch misst man folgende Werte: I10 = 325.3mA P10 = 52.9 W Bestimmen Sie RFe und XH. Wie groß ist die Hauptinduktivität LH? 6.3 Im anschliessenden Kurzschlussversuch ergeben sich die folgenden Werte: U1K = 10.827 V P1K = 18 W Berechnen Sie die Spannungsabfälle an den Summen der Wirkwiderstände (R1+R2’) und der Blindwiderstände (X1σ+X2σ’). Bestimmen Sie diese Widerstände. Wie groß sind R2 und X2? Gehen Sie davon aus, dass im Ersatzschaltbild die Widerstände R1 und R2’ gleich groß sind, ebenso wie X1σ und X2σ’. Wie groß sind die Induktivitäten L1σ und L2σ? 14 Klausur GET II Ludemann Januar 2011 Lösung: 6.1 Primärer Nennstrom I1N: I1N = ü= 6.2 S 690VA = = 3A U1N 230 V Pr imärspannung 230V = = 0.2 Sekundärspannung 1150V Zuerst bestimmt man den Strom durch den Ersatzwiderstand RFe, der die Eisenverluste darstellt: IFe = P10 52.9 W = = 230 mA U1N 230 V R Fe = U1N 230 V = = 1000 Ω IFe 230 mA und erhält für RFe Der Strom durch die Hauptinduktivität beträgt 2 2 Iµ = I10 − IFe (325.3 mA )2 − (230 mA )2 Iµ = = 230 mA Damit kann man die Impedanz Xh berechnen: Xh = U1N 230 V = = 1000 Ω Iµ 230 mA und erhält für die Hauptinduktivität Lh = 6.3 X h 1000 V sec = = 3.185 H 2π f 6.28 * 50 A Der Spannungsabfall an den Wirkwiderständen beträgt insgesamt UR = P1K 18 W = = 6V I1N 3A und der an den Blindwiderständen UX = U12K − U22 UX = (10.827 V )2 − (6 V )2 15 = 9V Klausur GET II Ludemann Januar 2011 Damit lassen sich die Widerstande ausrechnen: R1 + R '2 = UR 6 V = = 2Ω I1N 3 A X 1σ + X '2 σ = UX 9 V = = 3Ω I1N 3 A Und damit R1 = R '2 = 1Ω sowie X 1σ = X '2 σ = 1.5 Ω R '2 1Ω R2 = 2 = = 25Ω 0.04 ü X 2σ = X '2 σ 1.5 Ω = = 37.5Ω 0.04 ü2 L1σ = X 1σ 1.5 V sec = = 4.78 mH 2π f 314 A L 2σ = L1σ 4.78 mH = = 119.4 mH 0.04 ü2 16 Klausur GET II Ludemann Januar 2011 Aufgabe 7 (21 Punkte) Der Satz des Thales lautet wie folgt: Konstruiert man ein Dreieck aus den beiden Endpunkten des Durchmessers eines Halbkreises (Thaleskreis) und einem weiteren Punkt dieses Halbkreises, so erhält man immer ein rechtwinkliges Dreieck. (Quelle: Wikipedia) Gegeben ist eine Reihenschaltung entsprechend Bild 7.1: Bild 7.1: Reihenschaltung zweier Bauelemente 7.1 Die Impedanzen Z1 und Z2 sind entweder ein Widerstand und eine Spule oder ein Widerstand und ein Kondensator. Die Reihenfolge, also ob Z1 der Widerstand ist und Z2 die Spule/der Kondensator oder umgekehrt, spiele keine Rolle. Zeigen Sie rechnerisch, welchen speziellen Winkel man zwischen den Spannungszeigern U1 und U2 vorfindet, indem Sie die Spannungsabfälle aufgrund des Stromes I berechnen. 7.2 Skizzieren Sie das Zeigerdiagramm aus den Spannungen U, U1 und U2 und zeigen Sie, dass der Punkt „Spitze des Zeigers U1/Ende des Zeigers U2“ auf einem Halbkreis liegt, wenn man eine der Impedanzen Z1 oder Z2 variiert. Wie groß ist der Radius des Halbkreises? 7.3 Nun seien die Impedanzen ein Kondensator und eine Spule. Skizzieren Sie auch hier qualitativ das Zeigerdiagramm. 17 Klausur GET II Ludemann Januar 2011 Lösung: 7.1 Durch beide Bauelemente fließt der gleiche Strom I. Spannungsabfälle: UR = R * I U L = jωL * I UC = 1 *I j ωC Multiplikation mit „j“ bedeutet eine Drehung um 90° gegen den Uhrzeigersinn, Division durch „j“ eine Drehung um 90° im Uhrzeigersinn. Wenn also eine der Impedanzen ein Widerstand ist und die andere eine Spule/ein Kondensator, so beträgt der Winkel zwischen U1 und U2 immer ±90°. Zwischen den beiden Spannungen U1 und U2 findet man immer einen rechten Winkel. 7.2 Eine Masche ergibt: U = U1 + U2 Bild 7.2: Skizze Die Spannungen U, U1 und U2 bilden ein Dreieck. Zwei der Eckpunkte des Dreieckes werden vom Spannungspfeil U festgelegt und sind konstant, der dritte Eckpunkt ist „Spitze des Pfeiles U1/Ende des Pfeiles U2“. Dieser Punkt muss sich auf einem Halbkreis bewegen, da der Winkel zwischen den Spannungen immer 90° ist und die Länge des Zeigers U konstant ist. Der Radius des Kreises ist gleich U/2. Anmerkung: Je nachdem, welche der beiden Impedanzen der Widerstand R ist und ob die andere Impedanz eine Spule oder ein Kondensator ist, kann der Halbkreis auch unterhalb des Spannungspfeiles U liegen. Dies ändert jedoch nichts an der Allgemeingültigkeit der Aussagen. 7.3 Auch hier gilt wieder U = U1 + U2 Der Winkel zwischen den beiden Spannungen beträgt jetzt jedoch 180°, der Satz des Thales kommt hier nicht mehr zur Anwendung. Die beiden Spannungen sind jetzt in Phase mit U bzw. um 180° phasenverschoben (Bild 7.3). Bild 7.3: Skizze 18