Ausgabe Frühjahr/Sommer 2013 Unser Patientenmagazin rund um Ihre Zahngesundheit • News & Info: Erfahren Sie mehr über uns und unsere Mitarbeiter. • Implantologie: Zahnersatz und was Sie darüber wissen sollten. • Parodontologie: Symptome, ihre Folgen und was Sie dagegen tun können. • Reisetipp: Hamburg Aktuelle Informationen über unsere Praxis bekommen Sie auch auf Facebook. Klicken Sie auf den Gefällt mirButton und erfahren Sie ständig Neues und Interessantes aus der Zahnmedizin aus unserer Praxis! Editorial 16 Die Themen dieser Ausgabe: 10 7 12 News & Info: Erfahren Sie mehr über uns und unsere Mitarbeiter. Internetbewertung: Warum das Internet auch für Praxen immer wichtiger wird. Implantologie: Zahnersatz und was Sie darüber wissen sollten. S. 4-5 Impressum: S. 6-7 S. 8-9 Aachener Straße 2 · 54576 Hillesheim Tel: 06593-2085100 · Fax: 06593-2085099 www.patientenmagazin.de · [email protected] Geschäftsführung: Sven Maria Walla (verantwortlich) Festsitzende Dritte: Auch hier steigern Implantate die Lebensqualität erheblich. Redaktion: Dr. Simone Wunden · Nicole Nelißen S. 10-11 Gestaltung: Sabine Steffens Parodontologie: Symptome, ihre Folgen und was Sie dagegen tun können. S. 12-13 Zahnunfälle: Wie reagieren Sie richtig, wenn es passiert. Bildnachweis: contrastwerkstatt.de (S.1,3,4,5,9), fotolia.de (S.7,10,17) thinkstockphotos.de (S.8,16), Miradent (S.14,15), Istockphoto.com (S.12,15) S. 14-15 Hamburg: Tipps und Informationen zur Perle an der Alster S. 16-17 Unterhaltung: Zahnarzt-Kurzkrimi aus der Feder von Ralf Kramp Information und Kundenberatung: Sven Maria Walla Tel.: 06593-2085100 · Mobil: 0177-3498884 L iebe Patientinnen und Patienten, herzlich willkommen in unserer neuen Praxis! Seit April 2012 haben wir nicht nur viel mehr Platz, wir sind auch personell gewachsen. Frau Zensen, unsere neue Praxismanagerin begrüßt Sie an der Rezeption und vielleicht assistiert ja Julia, unsere neue Auszubildende, oder Katja Schwendtner, bei der Behandlung. Sind Sie zur kieferorthopädischen Behandlung hier, wird Tanja Müller ihr Bestes für Sie geben. Kommen Sie mit uns in den verschiedenen Behandlungsräumen auf eine Reise zu vielen schönen Orten der Welt. Manche sind gar nicht so weit weg. Es fängt mit Asien an, führt über die raue Nordsee nach Berlin und Köln in die wunderschöne Eifel und wird dann mit London und New York sehr urban. Wir hoffen Sie fühlen sich wohl in unseren neuen Räumen! Ihr Team Liebe Patienten, S. 18-19 Sie halten unser aktuelles Patientenmagazin in der Hand. Bitte werfen Sie es nicht einfach weg. Vielleicht interessiert sich einer Ihrer Freunde oder Verwandten für das Thema Zahngesundheit. Vielen Dank! News & Info Dr. Simone Wunden M. Sc. beantwortet Ihre Fragen: Frau Dr. Wunden, warum sind Sie umgezogen? Kennen Sie schon unser Praxisteam? Von links nach rechts: Noemi Zensen, Katja Schwendtner, Rita Mies, Anne Jonas, Jana Meyer, Dr. Simone Wunden M.Sc., Arnd Böhme, Elke Schmitz, Steffi Schmidt, Julia Ganswin, Tanja Müller Zahngoldspende bringt 14.000 Euro D Foto: Seithe Waltraud Meyer (Kiga Üxheim), Hans-Günther Graeff (Goldquadrat), Dr. Simone Wunden und Helmut Römer (Grundschule Hillesheim) freuten sich mit den Kindern über die gigantische Summe. 4-5 i e Kinder der Grundschule Hillesheim sowie des Kindergarten Üxheim konnten sich kürzlich über eine Spende von insgesamt 14.000 Euro freuen. Das Geld stammt vom Zahngold der Patienten. Für einzelne Zähne lohnt sich das Scheiden nicht, da zu viele daran mitverdienen möchten. Für den guten Zweck hat die Firma Goldquadrat, ein Lieferant der Praxis Dr. Wunden, diese Kosten übernommen. Der Kindergarten investiert die Summe für neue Anlagen und Spielgeräte im Außenbereich, die Grundschule überlegt noch, wie sie das Geld sinnvoll einsetzt. Bereits 2011 kamen 15.200 Euro durch Zahngold zusammen, Dr. Wunden rundete auf insgesamt 16.000 Euro für die beiden Hillesheimer Kindergärten auf. Dr. Wunden, das Praxisteam und die Kinder bedanken sich ganz herzlich bei Ihnen, liebe Patienten! • Kennen Sie schon unser Mundgesundheitsprogramm? Unser Prophylaxe-Team hilft Ihnen, dass Sie Ihre eigenen Zähne so lange wie möglich erhalten. Lassen Sie sich einen Termin zur Professionellen Zahnreinigung geben, dort erfahren Sie mehr darüber. • Die Praxisräume wurden uns einfach zu klein. Bei meinem Vorgänger Dr. Fasen hatten wir drei Behandlungszimmer. Das war zu wenig. Jetzt arbeiten wir in fünf Zimmern und manchmal reichen sogar die nicht aus. Was bedeutet das M.Sc. hinter Ihrem Namen? M.Sc. steht für Master of Science. Das ist ein Titel den man durch ein zusätzliches Studium erlangt. In meinem Fall das Zusatzstudium der Implantologie, einem meiner Behandlungsschwerpunkte. Was bieten Sie sonst noch in Ihrer Praxis an? Wir bearbeiten ein großes Spektrum in der Zahnmedizin, einige Punkte jedoch ganz intensiv. Dazu gehören die Implantologie, die Parodontologie, also die Bekämpfung von Zahnfleischentzündungen, und die Kinder- und Jungendzahnheilkunde. Durch meine Fortbildung in der Kieferorthopädie, auch für Erwachsene, ist dieser Bereich sehr stark gewachsen. Machen Sie denn alles alleine? Nein, das würde gar nicht funktionieren. In unserem Team ist jeder Spezialist auf seinem Gebiet mit einer extra Ausbildung, speziell für seinen Bereich in der Zahnmedizin. • Prophylaxeteam: Anne Jonas, Steffi Schmidt, Dr. Simone Wunden Bewerten Sie uns im Internet Unsere Leistungen: Implantologie Professionelle Zahnreinigung Durch unsere jahrelange Erfahrung beim Setzen von Implantaten sind Sie bei uns bestens aufgehoben. Bei der PZR entfernen unsere Mitarbeiterinnen Beläge an Stellen, die Sie nur schwer erreichen. Unser Prophylaxe-Team gibt Ihnen Tipps für die Pflege zu Hause. Parodontologie Bleaching Mit sanften Mitteln helfen wir, die Erkrankung des Zahnhalteapparates in den Griff zu bekommen. Kaffee, Tee, Rotwein und Zigaretten fordern ihren Zoll. Wir helfen Ihnen zu Ihrem strahlend weißen Lächeln zurück. Die zwei größten Bewertungsportale im medizinischen Bereich sind: www.jameda.de www.imdeo.de S Kieferorthopädie CEREC Wir bieten die Kieferorthopädie nicht nur für Kinder und Jugendliche an. Unser System ist auch für Erwachsene besonders schonend und äußerst effektiv! Teilkronen und Inlays werden bei uns im Hause abdruckfrei hergestellt. Hochwertiger Zahnersatz Kinder- & Jugendzahnheilkunde Wir fertigen den Zahnersatz für unsere Patienten im eigenen Praxislabor. So gewährleisten wir beste Qualität. Junge Zähne brauchen besonderen Schutz. Wir zeigen Ihnen und Ihren Kindern wie Sie schon in jungen Jahren den Grundstein für anhaltende Zahngesundheit setzen. o sieht‘s aus, wenn ein Filmteam bei einer Implantation dabei ist. Im Rahmen einer Fortbildungsreihe für Zahnärzte wurde das Setzen einer Zahn- wurzel gefilmt. Dr. Simone Wunden M.Sc., ausgebildete Implantologin, erklärte detailliert jeden Handgriff. • »2012Eröffnung der neuen Praxis direkt gegenüber dem vorherigen Standort »2011Prüfung Master of Science in Oral Implantologie (M.Sc.) »2010Tätigkeitsschwerpunkt Parodontologie »2009Curriculum Kieferorthopädie »2005Promotion zur Dr. med. dent an der Uni Köln »2003Approbation zur Zahnärztin Uni Köln Haben auch Sie Fragen zu Implantaten? Machen Sie bei Frau Zensen einen Termin, Frau Dr. Wunden nimmt sich viel Zeit für Sie! 6-7 »Mitgliedschaft: Deutsche Gesell schaft für Implantologie Die Bewertungsverfahren sind unterschiedlich. Je nach Portal werden Sternchen, Punkte oder Schulnoten vergeben. Oft ist auch der Eintrag von Texten vorgesehen. Geben Sie einfach in der Suchmaske Dr. Simone Wunden Hillesheim ein und unser Profil wird Ihnen angezeigt. Sind Sie zufrieden mit unserer Leistung? Wir würden uns über eine Bewertung und die Weiterempfehlung im Internet sehr freuen! D as Internet hat unser Leben und Arbeiten in den letzten Jahren stark verändert. Der Zugriff auf Informationen ist schier unendlich, selbst die Arbeit der Mediziner ist transparenter geworden. Zwei Drittel der Deutschen suchen vor oder nach einem Arztbesuch auf Seiten wie Jameda oder Imedo zusätzliche Informationen über die Praxis oder den behandelnden Arzt. In diesen Online-Arztbewertungsportalen können Patienten recherchieren, welche Erfahrungen andere Patienten mit diesem Arzt gemacht haben. Selbstverständlich geschieht das alles anonym. Vielen gibt das eine Entscheidungshilfe auf der Suche nach einem neuen Zahnarzt. Die Bewertungen auf den Seiten sind selbstverständlich rein subjektiv und spiegeln die Meinung einzelner Patienten wieder. Seriöse Seiten schützen die Ärzte vor unberechtigter Kritik oder Verleumdung. Denn auch im Internet muss man fair miteinander umgehen. Ihr Feedback hilft Unsere Zahnarztpraxis ist ebenfalls in manchen dieser Portale eingetragen. Wir scheuen den Vergleich mit anderen Praxen nicht, denn wir sind überzeugt, Ihnen hochwertige Qualität und erstklassigen Service zu bieten. Sollten Sie anderer Meinung sein, bitten wir Sie um direkte und persönliche Kritik. Bitte sagen Sie uns, wenn Sie mit irgendetwas nicht zufrieden sind. Nur so können wir uns in Zukunft verbessern. Sind Sie mit unseren Leistungen zufrieden, würden wir uns sehr über eine positive Bewertung freuen. • Besuchen Sie uns unter jameda.de oder imedo.de Wir freuen uns auf Ihr Feedback! Aktuelle Informationen über unsere Praxis bekommen Sie auch auf Facebook. Klicken Sie auf den Gefällt mir-Button und erfahren Sie ständig Neues und Interessantes aus der Zahnmedizin aus unserer Praxis! Implantate Implantologie: viele Jahre Erfahrung U m Zahnimplantate sicher und routiniert zu setzen braucht man außer einer speziellen Ausbildung viel Erfahrung. Dr. Simone Wunden hat diese Ausbildung absolviert. Durch das Zusatzstudium zum Master of Science in Oral Implantologie ist sie zertifizierte Implantologin der Deutschen Gesellschaft für Implantologie im Zahn,- Mund,- und Kieferbereich (DGI). Die DGI ist Deutschlands größte implantologische Gesellschaft. Die Deutsche Gesellschaft für Implantologie hat über 7000 Mitglieder und ist die größte implantologische Fachgesellschaft Europas. Führende Praktiker und Wissenschaftler lehren sowohl national als auch international. Markenzeichen der DGI ist die enge Verzahnung von Theorie und Praxis. Dr. Wunden ist Mitglied in der DGI Qualifikation Implantologie Dr. Simone Wunden: Künstliche Wurzeln kompetent setzen Einmal studieren und das war’s. Weit gefehlt! Wer heute in seinem medizinischen Fachgebiet Bestleistungen vollbringen will, muss sich ständig weiterbilden. So auch Dr. Simone Wunden. In einem zweijährigen Studium, das ausschließlich an den Wochenenden stattfand, lernte sie alles um die künstlichen Zahnwurzeln kompetent und sicher zu setzen. „Der große Vorteil an dieser Weiterbildung ist der Ausgleich zwischen Theorie und Praxis sowie die Ausbildung bei Deutschlands besten Implantologen“, sagt Dr. Wunden. Um zusätzlich den Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie der DGI zu führen, müssen mindestens 200 Implan8-9 »Durch meine langjährige Erfahrung und das Zusatzstudium bin ich in der Lage, auch komplexe Implantatsituationen souverän zu meistern.« tate gesetzt und weitere Fortbildungen absolviert werden. Die fundierte Ausbildung bietet dem Patienten deutlich mehr Sicherheit. Zwar ist das Setzen eines Zahnimplantates durch neue Techniken und Materialien keine komplizierte Sache mehr, es ist jedoch ein chirurgischer Eingriff in einem sehr sensiblen Bereich. Um den Behandlungserfolg zu gewährleisten, sind Fachkompetenz und Erfahrung unabdingbar. • Foto: Straumann AG »Master of Science in Oral Implantologie (M.Sc.) »Langjährige Erfahrung von mehr als 500 gesetzten Implantaten »Laufende Fortbildungen zu implantolo- gischen Themen und ständigen Kontakt zu Kollegen »Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie Festsitzende Dritte – so einfach geht das Implantate Dr. Simone Wunden M.Sc.: »Ich freue mich immer noch, wenn ich an die 82-Jährige denke, der ich vor zwei Jahren vier Implantate im Unterkiefer zur Stabilisierung der Prothese einsetzte. Sie war überglücklich und ist es heute noch!« Vorteile der implantatgestützten Prothese: •keine Druckstellen •kein Fremdkörpergefühl •fester, dauerhafter Halt •das Kauen harter Lebensmittel Ob herausnehmbarer Zahnersatz oder Totalprothese – Implantate erhöhen ganz deutlich die Lebensqualität. V iele Patienten ärgern sich über ihre dritten Zähne. Nicht etwa, weil sie nicht so schön aussehen. Es ist vielmehr der eingeschränkte Komfort im Alltag. Die meisten Totalprothesen im Unterkiefer verrutschen beim Sprechen und Essen. Manche Patienten halten sich sogar unbewusst beim Lachen die Hand vor den Mund. Die Beeinträchtigung ist massiv. Daran ändert auch ein jahrelanges Gewöhnen an die Vollprothese nichts. 10-11 Künstliche Titanwurzeln als dauerhafte Lösung Doch es gibt eine Lösung für dieses Problem: Implantate. Die künstlichen Zahnwurzeln aus Titan werden dauerhaft im Kiefer verankert und die Prothese daran befestigt. Die Vorteile sind vielfältig. Implantatgetragene Prothesen schützen den Kiefer vor Fehlbelastung. Da der Kaudruck gleichmäßig auf den Kiefer verteilt wird, ist Essen problemlos möglich. Außerdem verschiebt sich der Zahnersatz nicht durch Lachen oder Sprechen, was wiederum das Risiko von Reizungen oder Entzündungen der Mundschleimhaut und des Zahnfleischs erhöhen kann. Wird der Kieferknochen zudem belastet, baut er sich nicht ab. Anders ist das beim klassischen Verfahren. Hier verschwindet Jahr für Jahr ein Stück Kieferknochen, weil er nicht wie früher gebraucht wird. Die Folge: Die Prothese hält noch schlechter, es entstehen immer mehr Druckstellen. prothese wird dann mit Druckknöpfen, ähnlich wie bei einer Jacke, einfach draufgeklickt. Ein Hin- und Herrutschen gehört nun der Vergangenheit an. Obwohl sich eine Prothese im Oberkiefer recht gut festsaugt, ist der Tragekomfort mit der Implantatlösung deutlich besser. Zumal je nach Anzahl der gesetzten Implantate auf die störende Plastikplatte im Gaumen verzichtet werden kann. Wichtig, sowohl im Oberals auch Unterkiefer, ist die richtige Pflege. Wer Prothese und Implantat gewissenhaft reinigt, erfreut sich jahrelang daran an gepflegten Zähnen. • Kein Verrutschen mehr Das Prinzip einer künstlichen Zahnwurzel ist ganz einfach. In den Unterkiefer werden vier Implantate gesetzt, die Voll- Foto: Dentsply Friedend ist ohne weiteres möglich •von außen ist die Prothese nicht als solche erkennbar •der Umgang mit anderen Menschen wird sicherer ger Bakterien fest. Breiten diese sich aus, entsteht ein sogenannter Biofilm. Dieser kann durch extra geschulte Mitarbeiterinnen der Zahnarztpraxis entfernt werden. Nach einer Parodontitisbehandlung ist die Therapie jedoch nicht abgeschlossen. Auch wenn die Entzündung geheilt ist, bleibt die Anfälligkeit für den gefährlichen Keim ein Leben lang. Doch mit einer regelmäßigen Nachsorge können sogar parodontal erkrankte Zähne noch lange erhalten bleiben. Oft ist dazu eine vierteljährige Professionelle Zahnreinigung notwendig. Folgen für den gesamten Körper Wenn die Zähne ausfallen Parodontitis ist eine Volkskrankheit. Doch den Betroffenen kann geholfen werden. J eder zweite Deutsche zwischen dreißig und sechzig Jahren hat an mindestens einem Zahn Parodontitis, im Sprachgebrauch auch Parodontose genannt. Dabei handelt es sich um eine Entzündung des Zahnbetts durch Bakterien, die sich im Spalt zwischen Zahn und Zahnfleisch sammeln und im schlimmsten Fall zu Zahnverlust führen. Die Bakterien werden zu Plaque, einem Belag der sich dann zu Zahnstein entwickelt. Wird dieser nicht entfernt, droht die Zahnfleischentzündung und somit der Abbau des Zahnhalteapparates. Doch das muss nicht sein. Natürlich ist es am besten, Zahnstein von vorneherein zu verhindern. Mit einer guten häuslichen Reinigung und jährlich mindestens zwei Professionellen Zahnreinigungen bei ihrem Zahnarzt sind die 12-13 meisten Patienten gut gewappnet. Doch selbst bereits an Parodontitis erkrankten Patienten kann geholfen werden. Verfehlte Behandlung Dafür müssen diese jedoch die Notwendigkeit einer Parodontitis-Behandlung erkennen. Bereits daran scheitert es oft. Zum einen weisen viele Zahnärzte aus Zeitmangel oder Interesse ihre Patienten weder auf die Erkrankung noch deren Gefahren hin. Zum anderen wird die Paradontose meist erst spät erkannt, da sie völlig schmerzlos verläuft. Die Folge: Parodontitis ist in Deutschland Ursache für jeden dritten gezogenen Zahn! Die Anzeichen sind Zahnfleischbluten, geschwollenes Zahnfleisch oder Mundgeruch. Igno- riert der Patient oder der Zahnarzt diese Symptome, bildet sich das Zahnfleisch zurück, der Knochen baut sich ab, der Zahn lockert sich und fällt schließlich aus. Diagnose per Sonde Dabei ist die Diagnose recht einfach. Der Zahnarzt oder eine ausgebildete Fachkraft misst die Zahnfleischtaschen mittels einer Sonde. Hierbei achtet er auf zwei Faktoren – Blut und Tiefe der Taschen. Blutet es, liegt eine Entzündung vor. Einen weiteren Hinweis liefert die Tiefe der Taschen. Bei einem gesunden Zahn ist sie maximal zwei Millimeter tief. Dieses Vorgehen nennt sich PSI-Test (Parodontaler Screening Index). Die gesetzliche Krankenkasse zahlt ihn alle zwei Jahre, sinnvoll ist dieser Test jedoch bei jeder Professionellen Zahnreinigung. Er zeigt an, welcher Zahn wie schwer betroffen ist. Bei der Behandlung werden die Beläge aus den Zahnfleischtaschen entfernt und unter leichter Betäubung die Wurzeloberfläche geglättet. So setzen sich dort weni- Wissenschaftler haben inzwischen herausgefunden, dass Parodontitis nicht nur für die Zähne sondern für den gesamten Körper gefährlich ist. Je mehr Zähne betroffen sind, desto größer ist die Entzündung im Körper. Krankheitsstoffe und Entzündungserreger gelangen in die Blutbahn und darauf reagieren auch andere Organe. Ein besonders großes Risiko besteht für Diabetiker. Auch Stress und Rauchen fördert Parodontitis. Bei manchen Menschen ist sie sogar genetisch bedingt. Groß angelegte Studien haben gezeigt, dass Parodontitis das persönliche Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko um das Vierzehnfache erhöht! Parodontologie Anzeichen einer Parodontitis: •blutendes Zahnfleisch •geschwollenes, rotes Zahnfleisch •Mundgeruch Was Sie gegen Parodontitis tun können: •sprechen Sie Ihren Zahnarzt darauf an •benutzen Sie nach Absprache mit Zahnarzt oder Prophylaxe-Mitarbeite- rin Intraoralbürsten zur Zahnzwischen- raumreinigung • lassen Sie regelmäßig eine Professio- Vorbeugen durch richtige Pflege Viele Parodontitis-Erkrankte schrubben zu fest beim Zähneputzen, die Folge sind freiliegende Zahnhälse, ein Nest für Bakterien. Vor einem weiteren Abbau schützt die richtige Zahnpflege Interdentalbürsten sind sehr effektiv, die Zwischenräume gründlich zu reinigen. Zahnseide alleine reicht nicht. Wissenschaftler be­stätigen: Wer täglich reinigt, verliert weniger Haltegewebe. Zur Zahnerhaltung ist eine gründliche häusliche Pflege genau so wichtig wie die regelmäßige Professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt. Gut gepflegt gehen weniger Zähne verloren, somit wird weniger kostspieliger Zahnersatz benötigt. • nelle Zahnreinigung durchführen Foto: GUM® Trav-Ler® Interdentalbürsten Zahnunfall – Zahnunfall wie Sie jetzt richtig reagieren So mancher Zahn ist auch nach einem Zahnunfall noch zu retten. Wichtig jedoch ist die richtige Reaktion. E s ging ganz schnell. Auf dem Schulhof rannten Paul und die neunjährige Sophie aus Versehen ineinander. Während Paul sich nur die Hand an den Kopf hielt ging die Situation für Sophie nicht so glimpflich aus. Sie verlor beim Zusammenstoß einen Schneidezahn. Unfall beobachtete, rettete den Zahn in einer sogenannten Zahnbox. Das ist ein kleines Gefäß mit einer keimfreien Flüssigkeit. In dieser Box überlebt der Zahn auf dem Weg zum Zahnarzt. Der kann ihn dann häufig ganz einfach wieder einpflanzen. So wie bei Sophie. Rettung durch Zahnbox „Leider reagieren viele Menschen in solchen Situationen falsch“, meint Dr. Ulrich Saerbeck, Zahnarzt aus Köln. „Der Zahn darf nicht austrocknen, sonst sterben die Zellen der Wurzelhaut innerhalb kürzester Zeit ab. Papiertaschentücher helfen nicht weiter. Ist keine Zahnbox vorhanden, kann er auch vorübergehend in Kunststofffolie eingewickelt werden. Das ist aber nur eine Notlösung. Die Überlebenschance des Zahns ist in der Zahnbox wesentlich höher.“ Die oft zitierte H-Milch ist keine geeignete Lösung. Gemeint ist eigentlich Sterilmilch, die es in keinem Supermarkt gibt. So wie Sophie ergeht es 35% der Vierbis Zwölfjährigen, und am häufigsten trifft es die Frontzähne im Oberkiefer. Ursache sind Zusammenstöße beim Spielen oder Schläge mit Gegenständen. Sophies Schule war auf solche Unfälle bestens vorbereitet. Ein Lehrer, der den Schnell zum Zahnarzt Die Zahnbox für zu Hause erhalten Sie in der Apotheke. 14-15 Bis zu zwei Tage kann ein ausgeschlagener Zahn in der Nährflüssigkeit der Zahnbox überleben. Trotzdem ist es besser, so schnell wie möglich einen Zahnarzt aufzusuchen. Ohne Zahnbox darf maximal eine halbe Stunde vergehen, sonst ist der Zahn nicht mehr zu retten. Wichtig: Er darf weder mit Wasser abgewaschen noch an der Wurzel angefasst werden, auch darf man ihn keinesfalls desinfizieren. Wird der ausgeschlagene Zahn dann vom Zahnarzt fachgerecht wieder eingesetzt, liegt die Wahrscheinlichkeit bei 60-90%, dass er wieder komplett einheilt. Mundschutz beim Sport Beim Sport kommen Zahnunfälle immer wieder vor. Genau so selbstverständlich wie Schutzhelme beim Radfahren oder Knie-und Ellenbogenschutz beim InlineSkating sollte bei vielen Sportarten auch ein Mundschutz getragen werden. Dieser schützt nicht nur die Zähne, er beugt auch Kieferverletzungen und Gehirnerschütterungen vor. Letztere treten mit einem guten Mundschutz 16 Mal seltener auf. Leider nutzen Hobbysportler ihn viel zu selten. Mit fatalen Folgen: Bis zu 39% der Mund- und Zahnverletzungen treten beim Sport auf. Ein guter Mundschutz kann das Risiko von Zahnverlust um 60% reduzieren. Jedoch bietet nur ein individuell hergestellter Mundschutz einen hohen Tragekomfort und best- Mundschutz muss flexibel sein, um die Schläge zu dämpfen und starr genug, um die Kräfte auf eine große Fläche ableiten zu können. Sogenannte Boil & Bite Produkte aus dem Sporthandel erfüllen diese Merkmale nicht. Zwar sind sie weit günstiger als die vom Zahnarzt hergestellte Variante, in Punkto Tragekomfort und Schutzfunktion sind sie der individuellen Variante jedoch weit unterlegen. • Bei folgenden Sportarten sollte ein Mundschutz getragen werden: ·Basketball ·Handball ·Reiten ·Skateboarding ·Boxen ·Inlineskating ·Rugby · Wasserball ·Eishockey ·Kampfsport ·Skifahren · Feldhockey ·Mountainbiking ·Snowboarding möglichen Schutz des Mund- und Kieferbereichs. Der Zahnarzt passt diesen auf den Kiefer an und kann so die Schlagenergie gleichmäßig verteilen. Merkmale sind eine hohe Schutzwirkung, uneingeschränkte Atmung, Sprache oder Leistungsfähigkeit, eine einfache Handhabung und Reinigung sowie die Kombinierbarkeit mit Zahnspangen. Der Sprechen Sie uns auf den individuell hergestellten Mundschutz an. Gerne informieren wir Sie! Hamburg Städtereise Günstiger geht’s mit der U-Bahn. Eine ganz besondere Linie ist die U3. Hierbei handelt es sich um eine der schönsten U-Bahnlinien Europas über den historischen Barmbeker Ring, der vor über 100 Jahren eröffnet wurde. Wer hier einsteigt, kann für den Tageskartenpreis von 5,60 Euro eine wunderschöne Fahrt vorbei an den Landungsbrücken, dem Hafen, der Speicherstadt und den Michel erleben. Die Fahrt dauert exakt 38 Minuten und ist 17 Kilometer lang, von denen zwei Drittel überirdisch verlaufen. Wer lieber zu Fuß geht, sollte einmal den historischen Elbtunnel durchqueren. Dieses Bauwerk gilt noch heute als Meisterstück deutscher Ingenieurskunst und führt von St. Pauli 12 Meter unter der Elbe nach Steinwerder. Dekoriert mit 40.000 Keramikkacheln, von denen viele mit Krebsen und Aalen bunt bemalt sind, wird das unter Denkmalschutz stehende Gebäude noch heute von den Werftarbeitern auf dem Weg zur Arbeit genutzt. Jährlich passieren 790.000 Fußgänger und 105.000 Radfahrer die zwei über 100 Jahre alten Röhren. • Übernachtungstipp: S ie ist keine Stadt mit großen Sehenswürdigkeiten. Braucht sie auch nicht. Weil Hamburg anders ist. Und außerdem unheimlich schön. Deutschlands zweitgrößte Stadt besuchen über 5 Millionen Menschen im Jahr. Doch was macht Hamburg so besonders? Wenn Sie einen Hamburger fragen, wird er sagen: Das Wasser. Es ist der Hafen, die Elbe und die Alster. Was gibt es Schöneres, als bei Sonnenschein vom Jungfernstieg zur Binnenalster zu spazieren? Gut, die Son16-17 ne scheint eher selten. Doch Hamburg ist bei jedem Wetter ein Erlebnis. Das Tor zur Welt hat einiges zu bieten. Speicherstadt, Hafen-City, Fischmarkt und Michel, nicht zu vergessen die Reeperbahn. Langeweile kommt hier keine auf. Wer schon mal da ist, sollte sich eine Hafenrundfahrt nicht entgehen lassen. Günstiger ist es jedoch, Sie kaufen ein Ticket für eine kleine Barkasse statt für einen dicken Dampfer. Seemannsmission Einfach, sauber, preiswert. Doppelzimmer mit Dusche und WC: 70,- Euro ohne Dusche und WC sogar nur 55,- Euro Große Elbstraße 132 www.seemannsmission-altona.org Hotel Atlantic Frisch renoviert für 30 Mio. Euro Preise: Doppelzimmer: 229,- Euro bis 1750,- Euro (Suite) Wer Hamburg nicht alleine kennenlernen will und gerne auf Insiderwissen zurückgreift, für den sind die Greeter-Touren genau das Richtige. Greeter, das sind Hamburger, die Freude daran haben, anderen ihre Stadt zu zeigen. Aus ihren Augen. Besucht werden ungewöhnliche, aber auch sehr interessante Orte, die so nicht unbedingt in den Reiseführern stehen. www.globalgreeternetwork.info Oder man fährt Segway. Die zweirädrigen Gefährte sind intuitiv zu bedienen. Ein Umfallen ist nicht möglich und selbst auf vollgestopften Gehwegen kann das seltsam aussehende Fortbewegungsmittel millimetergenau manövriert werden. Eine Segway-Tour durch Hamburg kostet 59,80 Euro und dauert zwei Stunden. Hinzu kommen 30 Minuten für die Einweisung. www.Segway-Citytour.de TIPP •Cocktail in einer der angesagtesten Bars der Stadt, im 20Up. Oberster Stock des Empire Riverside Hotel mit atembe- raubendem Blick über den Hafen. •Modellbahnliebhaber müssen in die Speicherstadt. Das Miniatur-Wunder land macht nicht nur Kindern Spaß. •Aufstieg in den Michel – toller Blick auf die Stadt •Relaxen in der Strandperle Övelgönne Immer viel zu sehen, immer voll. Toller Blick auf die Elbe, hier kann man das Be­­laden der Containerschiffe beobach- ten. •Legendär und ein Muss: Eine Stippvisi- te auf dem traditionsreichen Hambur- ger Fischmarkt. Jeden Sonntag von 5 bis 9 Uhr, im Winter 7 bis 9.30 Uhr, an den Landungsbrücken Die vielen Shopping-Center laden zum gemütlichen Bummeln ein Auf den Zahn gefühlt Ein Kurzkrimi aus der Feder von Ralf Kramp D ieser primitive Kerl. Soll er nur kommen. Das ist doch alles nur ein Vorwand. Soll er nur kommen!« Der Regen prasselte gegen die nachtschwarzen Scheiben der Praxisfenster. Doktor Leyboldt zog an einer Schnur und der Lamellenvorhang schob sich leise flüsternd vor das Fenster des Behandlungszimmers. Er hasste es, wenn man von draußen hereinschauen konnte. Ein Blick zur Uhr, die halb vom Schrank verdeckt an der Wand hing, so dass die Patienten von ihrem Anblick nicht zur Unruhe verführt wurden. Mitternacht durch. Er war hellwach. Angespannt bis aufs Äußerste. Drei Tassen Kaffee seit dem Anruf vor einer halben Stunde. Was wollte dieser Mensch? Zahnschmerzen ... Notdienst ...das war doch nur ein Vorwand. Ein Trick, um ihn allein zu erwischen, um ihn hier und jetzt zur Rede zu stellen. Doktor Leyboldt hatte ihn nur ein einziges Mal gesehen. Ein drahtiger, nicht besonders groß gewachsener Typ. Muskulös, dichtes Haar. Frauentyp. Sie waren sich auf dem Neujahrsempfang des Bürgermeisters begegnet. Ein flüchtigerBlickkontakt genügte und sie wussten beide, mit wem sie es da zu tun hatten. Der Blick des Doktors wich dem Spiegelbild über dem Handwaschbecken aus. Etliche Jahre jünger als er selbst, braun gebrannt. Der konnte doch alle möglichen Frauen haben. Wieso ausgerechnet Jeanette? Was brachte diesen Kerl nur dazu, sich derart in eine solche Sache zu verrennen? Sie war wohl kaum die Erste in seinem Leben. Und mit Sicherheit war sie auch nicht die Letzte. Der Doktor fuhr mit zitternden Fingern über das Polster des Behandlungsstuhls. Jeanette war sein Leben. Sie war sein Halt und seine Stütze. In der Praxis und auch sonst. Sie führten ein ruhiges, arbeitsames Leben ohne große Aufregungen, und in ein paar Jahren schon, da würden sie endlich die Früchte dieser Arbeit ernten. Wenn er erst die Sechzig erreicht hatte, würden sie in ihr Haus an der Küste ziehen. Vielleicht auch in den Süden. Jeanette schwärmte von Italien. Würden die Villa hier verkaufen, hätten ihre Ruhe. Dann hätte diese elende Plackerei endlich ein Ende. Vor einem knappen Jahr war sie vor ihn getreten, hatte begonnen zu weinen wie ein kleines Kind, hatte sich an ihn geschmiegt, ihre kleinen, zarten Hände in seinem weißen Kittel verkrampft und hatte ihm von der Sache mit Nowak erzählt. Getränke-Nowak. Der Limokönig. Ein windiger Geschäftsmann in zwielichtiger Gesellschaft. »Passiert ist passiert«, hatte der Doktor gesagt und hätte vor Schmerz laut aufschreien mögen. 18-19 »Passiert« war es nur ein paar Mal, aber der Nowak wollte immer mehr, wollte es immer öfter, wollte Jeanette plötzlich ganz für sich haben. All das hatte sie ihm unter Tränen gebeichtet. Nowak hatte ihr gedroht. Der Mann war wirklich krank. Doktor Leyboldt wäre gerne zur Polizei gegangen, aber Jeanette hatte das nicht gewollt. Sie sagte, er sei brutal. Was erhoffte sich dieser halbseidene Gigolo? Warum kam er mitten in der Nacht in die Praxis? Als Doktor Leyboldt das Besteck hervorholte, versuchte er verzweifelt, das Zittern der Hände unter Kontrolle zu bekommen. Diese Konfrontation musste zu einer Klärung führen. Jeanette musste in Zukunft unbehelligt von diesem Unmenschen weiterleben können. Er würde seine Frau verteidigen. Und insgeheim, so ging es dem Doktor durch den Kopf, insgeheim erhoffte er sich, dass er in ihrer Achtung steigen würde, wenn er etwas tat. Wenn er ihr ihren Seelenfrieden wiederschenkte. Was immer sie auch damals in Nowaks Arme getrieben hatte, er würde es Lügen strafen. Sie sollte sehen, was sie an ihm hatte. Sie hatten ein paar Mal herumgesponnen, was zu tun wäre. Und sie hatte ihn ungläubig angeschaut, als er ihr versicherte, wie ernst es ihm sei. Er beugte sich vor, um erneut nach der Uhr zu sehen. Wo blieb Nowak? Jeanette lag im ersten Stock in tiefem Schlummer. Sie ahnte nichts von Nowaks Besuch. Er hatte sich mit den Abrechnungen beschäftigt, als der Notruf kam, hatte noch einmal nach ihr gesehen, bevor er in die Praxis geschlichen war. Ihr Atem ging in ruhigen, gleichmäßigen Zügen. In der Praxis herrschte bleierne Stille, die nur dann und wann vom entfernten Rauschen der Zentralheizung unterbrochen wurde. Alles war bereit. Das Besteck glänzte kalt im Lichtschein der Behandlungsleuchte. Der Behandlungsstuhl sah geradezu einladend aus. Die Spritze war gefüllt. Mehr als ausreichend. Er konnte es sich nicht erlauben, ein Risiko einzugehen. * * * »Dieser Scheißtyp, Mann, Mann, dieser verdammte Scheißtyp«, fluchte Nowak vor sich hin, während er den Fußweg vom Parkplatz bis zu der alten Gründerzeitvilla entlangstapfte, in deren Erdgeschoss die Praxis untergebracht war. Er wich den Pfützen aus und hatte den Kragen hochgeschlagen. Er dachte an Jeanette. Er durfte bei dem, was jetzt kommen würde, nur an Jeanette denken, sonst war im Nu die Luft raus. All diese Bienchen vor ihr – das war nur Spielerei gewesen. Das hatte ihm all die Jahre gefallen, aber das waren ja Unterhaltung nur Affären gewesen, von Null auf Hundert in zehn Sekunden, und dann irgendwann ein paar Tage später in die Zielgerade. Kurz danach ein neues Rennen mit einem neuen Gefährt. Aber dieses Ding mit Jeanette, das hatte ihn irgendwie auf dem falschen Fuß erwischt, das war was völlig Neues. Sie ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Er schloss die Hand um das Springmesser in seiner Jackentasche, als er das kleine Metalltor aufschob. Es quietschte leise. In den Praxisfenstern sah er gedämpftes Licht. Da irgendwo war der Scheißtyp und wartete auf ihn. Unter dem kleinen Vordach kam er ins Trockene. Er blickte noch einen kurzen Augenblick zurück in den Regen, der in wilden Böen um die Straßenlaternen wirbelte, und drückte dann auf den Klingelknopf. »Jetzt kommt’s drauf an, Doktor«, murmelte er und biss sich auf die Unterlippe. »Jetzt kommt’s drauf an.« Es dauerte nicht lange, bis die Tür geöffnet wurde. Ein leises Summen war zu hören und unter dem Druck seiner Rechten schwang sie auf. Im Flur ging automatisch das Licht an. Der Geruch der Zahnarztpraxis umfing ihn augenblicklich. Süßlich, chemisch, steril. Nowak überlegte, welche Tür er nun zu öffnen hatte. Musste er ins Wartezimmer? Oder zuerst zur Anmeldung? Die Tür zum Behandlungszimmer wurde geöffnet und ein Mann im weißen Kittel erschien im Rahmen. »Herr Nowak?« Sie begegneten sich heute zum zweiten Mal. Das erste Mal war es beim Neujahrsempfang gewesen. Er hatte Jeanettes Blick dabei gesehen. Dieser Blick sagte alles. »Hol mich hier weg«, hatte er ihr gesagt. »Hol mich von diesem Scheißtypen weg.« »Ich habe Zahnschmerzen«, log Nowak und ging langsam auf den Doktor zu. Das Licht der Flurlampe spiegelte sich in seinen Brillengläsern. Die Augen waren nicht zu erkennen. »Wir werden sehen«, sagte Doktor Leyboldt und machte einen Schritt zur Seite. Als Nowak in das Behandlungszimmer eintrat, spürte er den Blick des Doktors in seinem Rücken. Er verfluchte sich in diesem Augenblick dafür, dass er überhaupt hierher gekommen war. Er lieferte sich diesem Verrückten ja geradezu aus. Warum war er nicht einfach mit Jeanette abgehauen? In den Süden. Sie sprach oft von Italien. Als er im Behandlungsstuhl Platz nahm, ver- stärkte sich dieses Gefühl. Zwei Männer. Ein Duell. Was heute Nacht hier geschah, würde niemand sehen oder hören. Wenn er wirklich so war, wie sie ihn beschrieben hatte, dann konnte alles Mögliche passieren. Jeanette! Er musste an Jeanette denken, wenn er jetzt nicht aufspringen und hinausrennen wollte. Er dachte an ihre schluchzende Stimme, als sie ihn vor einer Stunde angerufen hatte. Er dachte daran, dass sie regelrecht mit den Worten gekämpft hatte, dass ein Weinkrampf nach dem anderen sie geschüttelt hatte. Sie hatte nach Hilfe geschrien, also musste er nun endlich zur Tat schreiten. In all den Monaten ihrer Beziehung hatte sie immer wieder erzählt, wozu ihr Mann fähig war. Was tat ihr dieser Mensch bloß an? »Welcher ist es?« »Unten rechts, der Backenzahn.« »Der hintere?« »Hmmm.« Er ließ keine Bewegung des Arztes unbeobachtet. Kein Handgriff durfte geschehen, ohne dass er ihn sehen konnte. Warum hatte er das nur getan? Warum war er nur auf Jeanettes Vorschlag eingegangen? Zahnschmerzen … Notdienst … »Wir machen zuerst einmal eine Betäubung«, sagte der Arzt. Er flüsterte es fast. Die Spritze! Die Schweißperlen auf der Stirn des Arztes. Der weiße Mundschutz, hinter dem der Atem des Doktors vor Aufregung immer heftiger wurde. Der weit geöffnete Mund, der sich in den Brillengläsern spiegelte. Wann hatte er zuletzt das Messer benutzt? Eine halbe Ewigkeit her. »Es geht um Jeanette«, flüsterte der Arzt hinter seinem Mundschutz. Als ihr Name fiel, war das, als sei ein Bann gebrochen. In dem Moment, in dem sich die Spritze in das Zahnfleisch bohrte, riss Nowak das Messer hoch und rammte es in den Körper, der sich über ihn beugte. Er sah, wie Doktor Leyboldt die Augen weit aufriss, hörte sein ersticktes Röcheln. Er spürte, wie warmes Blut über seine rechte Hand schoss. Dann merkte er, wie sich eine eigenartige Taubheit in Sekundenschnelle über seinen ganzen Mund ausbreitete, seine Zunge lähmte. Er wollte Jeanettes Namen schreien. Ralf Kramp Ein Viertelpfund Mord KBV-Verlag · Taschenbuch ISBN: 978-3-937001-38-8 · 9,50 Euro Noch mehr mörderische Unterhaltung finden Sie unter: www.kbv-verlag.de »Jeanette!« Es war statt seiner der Doktor, der schmerzgepeinigt ihren Namen ausspuckte, bevor er sich ein letztes Mal aufbäumte und schließlich schwer über ihm zusammensackte. Als er seinen Arm unter dem leblosen Körper herausziehen wollte, hatte er bereits jegliche Kontrolle über ihn verloren. Seine Beine waren längst nicht mehr zu spüren. Die Starre kämpfte sich in wenigen Augenblicken durch seinen Körper und hinderte ihn an jeder Bewegung. Es dauerte nur Sekunden, bis sie schließlich sein Herz erreichte und dessen Leben spendende Bewegung mitleidlos anhielt. * * * »Diese Idioten. Wirklich eine Lachnummer. Diese verdammten Idioten«, war das, was Jeanette dachte, als sie kurze Zeit später das von der Behandlungsleuchte illuminierte Standbild der beiden ineinander verschlungenen Männer betrachtete. Sie ging geradewegs belustigt um die beiden herum und betrachtete sie aus allen möglichen Blickwinkeln. Dieses nächtliche Treffen hätte auf viele verschiedene Arten ausgehen können. Eine wäre ebenso gut gewesen wie die andere. Jede hätte für diese beiden Männer in die Katastrophe geführt. Und für sie in eine unbeschwerte, sorgenfreie Zukunft. Sie musste jetzt die Polizei anrufen und gleich danach Paolo. Er hatte nicht geglaubt, dass ihr das gelingen würde. Sie würde ihm noch einiges über sich erzählen müssen. Paolo war Sizilianer. Er würde sie verstehen. • RALF KRAMP EIN VIERTELPFUND MORD Mehr mörderische Geschichten aus unserem eigenen Meisterlabor In unserem Meisterlabor fertigen wir Ihren Zahnersatz nach höchsten Qualitätsansprüchen. Arnd Böhme Zahntechnikermeister Elke Schmitz Zahntechnikerin Tätigkeitsschwerpunkt Implantatprothetik Lust auf weiße Zähne? 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