Emittenten Berichte

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Was wir 2004 bewegt haben
Bericht zum Geschäftsjahr
Auf einen Blick
in EUR Mio
2004
2003
+/–
Umsatz
9.880
7.644
29 %
Betriebserfolg
926
644
44 %
davon: Exploration und Produktion
459
303
51 %
442
265
67 %
75
79
–4 %
Raffinerien und Marketing
Erdgas
25
43
–42 %
Betriebserfolg vor Sondereffekten
Chemie
979
705
39 %
Jahresüberschuss
642
393
63 %
Jahresüberschuss vor Sondereffekten
678
433
56 %
Jahresüberschuss nach US GAAP
655
372
76 %
Cashflow aus der Betriebstätigkeit
1.001
939
7%
Investitionen
2.274
1.381
65 %
Ergebnis je Aktie
23,76
14,60
63 %
Ergebnis je Aktie vor Sondereffekten
25,09
16,10
56 %
in EUR
Ergebnis je Aktie nach US GAAP
24,31
13,33
82 %
Cashflow je Aktie
37,16
34,95
6%
Dividende je Aktie
4,40
4,00
10 %
in %
Return on average capital employed
15,9 1)
11,6
37 %
Return on fixed assets
22,4
1)
16,4
37 %
Return on equity
19,4 1)
15,4
26 %
Verschuldungsgrad
13,9
40,3
–66 %
1)
Berechnung exklusive Petrom
Exploration und Produktion
Weltweite Aktivitäten
Färöer
Inseln
Großbritannien
Irland
Kasachstan
Tunesien
Iran
Libyen
Pakistan
Katar
Jemen
Australien
Neuseeland
OMV Explorations- und Produktionsaktivitäten
OMV Explorationsaktivitäten
Raffinerien und Marketing
OMV ist Marktführer im Donauraum
Deutschland
Bayernoil
Tschechische
Republik
Slowakei
Burghausen
Schwechat
Österreich
Moldawien
Ungarn
Rumänien
Slowenien
Petrobrazi
Kroatien
Arpechim
Bosnien und
Herzegowina
Italien
Adria
Serbien –
Montenegro
Donau
Bulgarien
Schwarzes
Meer
OMV Raffinerien
Hauptstädte
Mittelmeer
Inhalt
02
Highlights 2004
04
Ziele und Strategie
08
Mitglieder und Bericht des Aufsichtsrats
10
Konzernstruktur
11
Vorstand
12
Vorwort des Vorstandsvorsitzenden
14
Corporate Social Responsibility
15
MitarbeiterInnen
16
Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz
17
Forschung und Entwicklung
18
Corporate Governance
19
Risiko- und Value Management
20
OMV Aktie und Anleihen
23
Konzernlagebericht: Wirtschaftliches Umfeld
25
Petrom
28
Exploration und Produktion
32
Raffinerien und Marketing inklusive Petrochemie
36
Erdgas
39
Chemie
42
Konzernlagebericht des Vorstands
55
Abkürzungen und Definitionen
56
Jahresabschluss nach öHGB
96
US GAAP Überleitungsrechnung
116
Fünf-Jahres-Übersicht
Kontaktadressen
Der OMV Konzern in Zahlen
Inhalt I OMV 04
01
Highlights 2004
250
Jänner
Polyfelt beginnt mit Errichtung einer neuen
Produktionsanlage in Linz
Februar
Neue Explorationslizenz im Taranaki Becken
in Neuseeland
200
März
Gründung einer Studiengesellschaft für
das Nabucco Erdgas-Pipeline Projekt
Aufsichtsrat stimmt neuer ManagementHolding-Struktur zu
April
Verkauf des 90 %-Anteils am Cabimas Ölfeld
in Venezuela
Spatenstich zum Ausbau Schwechats zu
führendem Kunststoffstandort bis 2006
OMV legt verbindliches Angebot für
51 % an Petrom
150
EUR
118,08
Mai
Erweiterung und Verlängerung der Gaslieferverträge für russisches Erdgas
Verkauf der sudanesischen Explorationsblöcke
Hauptversammlung beschließt Dividende von
EUR 4 je Aktie
OMV tritt in exklusive Verhandlungen über
Petrom ein
Neue Explorationslizenz für offshore-Block
in Albanien
Juni
OMV unterzeichnet Kaufvertrag für Übernahme der
OMV Istrabenz zu 100 %
OMV
Aktienkurs +88 %
EUR 221,69
Juli
Vertragsunterzeichnung zum Erwerb
von 51 % an Petrom
August
Erhöhung der Beteiligung am australischen
Gasfeld Sole um 5 % auf 40 %
September
Sechs neue Explorationslizenzen im UK,
OMV erstmals als Betriebsführer
Oktober
Erhöhung der MOL-Beteiligung auf 10 %
Vertragsabschluss zum Verkauf der 25,1 %Beteiligung an Rompetrol
November
Neue Öl- und Erdgasproduktion in britischer
Nordsee durch Produktionsstart des Howe
Feldes
Dezember
OMV schließt Kauf von 51 % an Petrom ab
Kapitalerhöhung und Begebung einer Wandelschuldverschreibung erfolgreich abgeschlossen
100
Dez 03 Jan 04 Feb 04 Mär 04 Apr 04 Mai 04 Jun 04
02
OMV 04 I Highlights 2004
Jul 04
Aug 04 Sep 04 Okt 04 Nov 04 Dez 04
Mehr Bewegen
Das Geschäftsjahr 2004 war für den OMV Konzern ein Jahr
des deutlichen Wachstums und Wandels. Durch die Akquisition des
51 %-Anteils an Petrom sind wir nun der unangefochtene Marktführer
in Mitteleuropa. Wir haben unser ambitioniertes Wachstumsziel der
Verdopplung der Unternehmensgröße bis 2008, das wir uns zu Beginn
des Jahres 2002 gesteckt haben, heute bereits zum Großteil erreicht.
Die exzellenten Ergebnisse zeigen auch, dass wir mit unserer Strategie
als integrierter Konzern dynamisch und profitabel zu wachsen, auf
dem richtigen Weg sind. Wir werden uns nun voll auf die Herausforderungen und Chancen der Petrom-Integration, auf die Ertragssteigerung und die Festigung unserer klaren Marktführerschaft
in Mitteleuropa konzentrieren.
Wir freuen uns Ihnen den Bericht zum Geschäftsjahr 2004 zu überreichen. Danke für Ihr Vertrauen in den OMV Konzern.
Wolfgang Ruttenstorfer
Mehr Bewegen I OMV 04
03
Unsere Vision
Als führender Öl- und Erdgaskonzern
Mitteleuropas mit Sitz in Wien bringen wir
Menschen in Bewegung.
Unsere Mission
Wir suchen, finden und fördern Öl und
Erdgas auf fünf Kontinenten.
Wir versorgen Millionen Menschen mit
Energie, Wärme, Mobilität sowie Produkten
und Dienstleistungen des täglichen Lebens.
04
OMV 04 I Ziele und Strategie
Ziele und Strategie
OMV Konzern
Unsere Position
Nach dem Kauf der internationalen E&P-Aktivitäten
der Preussag, eines Teils des Tankstellennetzes von
BP/Aral und einer Beteiligung am Raffinerieverbund
Bayernoil im Jahr 2003 sowie dem Erwerb der Mehrheit an der rumänischen Öl- und Erdgasgesellschaft
Petrom im Dezember 2004 sind wir heute der führende Erdöl- und Erdgaskonzern in Mitteleuropa. Unsere
Kernaktivitäten umfassen Exploration und Produktion,
Raffinerien und Marketing, Erdgas sowie Chemie.
Weiters ist OMV mit 25 % am zweitgrößten europäischen Polyolefinproduzenten Borealis A/S sowie mit
10 % am ungarischen Ölkonzern MOL beteiligt.
Die Petrom-Akquisition
Ein Meilenstein im Wachstum
OMV hat am 14. Dezember 2004 den Erwerb von
51 % am größten rumänischen Unternehmen, Petrom
S.A., abgeschlossen. Mit der Übernahme der Aktienmehrheit an Petrom durch OMV entsteht der größte
Öl- und Erdgaskonzern Mitteleuropas mit:
Öl- und Erdgasreserven von rund 1,4 Mrd boe
Tagesproduktion von rund 345.000 boe
Jährlicher Raffineriekapazität von 26,4 Mio t
Unsere Ziele
Unser Ziel, die Größe des Konzerns aus dem Jahr
2001 bis 2008 zu verdoppeln, haben wir mit dem
Erwerb der Mehrheit an Petrom in vielen Bereichen
erreicht: Die Erdöl- und Gasförderung wurde gegenüber 2001 von rund 78.000 boe/d auf rund 345.000
boe/d mehr als vervierfacht. Das Verhältnis der
geförderten Erdöl- und Erdgasmenge zur Raffineriekapazität von 0,64 zu 1 übersteigt bereits das Ziel von
0,50 zu 1. Mit einem Marktanteil von 18 % in unserem
relevanten Markt, dem Donauraum, haben wir uns
dem Ziel von 20 % für 2008 deutlich genähert. Das Ziel,
im Erdgasgeschäft unsere Verkaufs- und Handelsmengen in Österreich und in den Nachbarländern
bis 2008 auf 10 Mrd m3 zu erhöhen sollte bis 2008
erreicht werden. 2004 liegen wir bereits bei 8,4 Mrd m3.
In Chemie nahm 2004 die neue Melaminanlage in
Piesteritz plangemäß den Testbetrieb auf. Das Ziel,
die Absatzmenge bis 2008 auf 200.000 t zu erhöhen,
sollte durch diese neue Kapazität erreicht werden.
Unsere Wettbewerbsvorteile
Unsere starke Marktposition in Mitteleuropa und die
hohe Integration von Exploration und Produktion mit
Raffinerien und Marketing bilden die Grundlage für
eine weitere profitable Entwicklung. Auch nach der
Beteiligung an Petrom ist, auf Grund des starken
Cashflows und einer erfolgreichen Kapitalerhöhung,
die Finanzstärke des Konzerns eine solide Basis für
weiteres Wachstum.
Marktanteil im Donauraum von rund 18 %
Rund 2.400 Tankstellen in 13 Ländern
Unsere Strategie
Der Managementfokus wird in den kommenden
Jahren auf die Entwicklung und Integration der
Petrom gerichtet sein. In Zukunft wollen wir aber
auch weiterhin aus eigener Kraft wachsen mit
dem Ziel der Wertschaffung für unsere Aktionäre.
Wir streben – bei durchschnittlichen Marktparametern – einen ROACE (Return on average capital
employed) von 13 % an.
Ziele und Strategie I OMV 04
05
Exploration und Produktion
Unsere Position
Als Betriebsführer und Konsortialpartner sind wir in
Explorations-, Entwicklungs- und Produktionsprojekten
in unseren fünf Kernregionen (Mitteleuropa, Nordsee,
Nordafrika, Mittlerer Osten und Australien/Neuseeland)
tätig. 2004 stammte ein Drittel der Produktion aus Österreich, der Rest aus internationalen Beteiligungen.
Unsere Produktionsrate betrug rund 125.000 boe/d
(exklusive Petrom), davon waren 60 % Erdöl und 40 %
Erdgas. Nach Einbeziehung der Petrom-Produktion ab
2005 wird die Region Mitteleuropa mit rund 70 % zur
Produktion beitragen. Unsere sicheren Reserven
(inklusive Petrom) per Ende 2004 werden auf rund
1,4 Mrd boe geschätzt.
Unsere Ziele
Nach der massiven Steigerung der Reserven und der
Produktion mit dem Erwerb der Mehrheit an Petrom
haben wir unser Ziel der Verdopplung der Produktion
auf 160.000 boe/d bis 2008 bereits erfüllt. Für die
Jahre bis 2008 ist es nun unser Ziel, die Tagesproduktion auf 350.000 boe zu steigern.
Was wir 2004 erreicht haben
Erhöhung der Reserven um 1 Mrd boe und der
Produktion um rund 220.000 boe/d durch den
Erwerb von Petrom
Beginn der Entwicklung des Pohokura-Gasfelds
in Neuseeland
Erfolgreiche Portfolio-Bereinigung: Verkauf von
Explorationsblöcken im Sudan sowie des CabimasErdölfelds in Venezuela
Explorationserfolge im UK, in Libyen, im Iran und
in Österreich
Erwerb von sechs Explorationslizenzen im UK
Unsere Wettbewerbsvorteile
Erfolgreiche Optimierung der Produktion in
komplexen onshore-Feldern
Enhanced oil recovery (EOR) aus reifen Feldern
Anwendung und Verwertung neuester SeismikTechnologien und Explorationstechniken
Hohe Kompetenz bei Errichtung und Betrieb von
Sauergasanlagen
Erfahrung bei Felderschließung in politisch
schwierigen und ökologisch sensiblen Gebieten
Unsere Strategie
Anwendung unserer onshore-Expertise bei Petrom
Fokussierung auf unsere fünf Kernregionen und
Evaluierung der Zielregion Russland
Bereinigung des bestehenden Portfolios
Erweiterung des Explorationsportfolios
06
OMV 04 I Ziele und Strategie
Raffinerien und Marketing
inklusive Petrochemie
Unsere Position
Wir betreiben eine Raffinerie in Schwechat (Österreich) und eine in Burghausen (Süddeutschland), die
beide über eine integrierte Petrochemie-Produktion
verfügen. Gemeinsam mit den beiden Raffinerien
Petrobrazi und Arpechim von Petrom in Rumänien
und mit dem 45 %-Anteil am Raffinerieverbund Bayernoil (Süddeutschland) verfügen wir über eine Gesamtkapazität von 26,4 Mio t (540.000 bbl/d). Durch die
nun starke Marktpräsenz in Rumänien werden wir
uns von der 25,1 %-Beteiligung an Rompetrol in
Rumänien trennen. Mit Petrom verfügten wir Ende
2004 in 13 Ländern Mitteleuropas über 2.385 Tankstellen. Unser umfassendes Tankstellennetz und
unser effizienter Vertrieb im Commercial-Geschäft
bilden die Basis für unsere Marktführerschaft und
für weiteres profitables Wachstum.
Unsere Ziele
Mit der Petrom-Akquisition haben wir in unserem
relevanten Markt einen Marktanteil von rund 18 %
erreicht und sind unserem Ziel von 20 % bereits sehr
nahe gekommen. Unser Marktanteilsziel von 20 % im
Donauraum für 2008 halten wir aufrecht.
Was wir 2004 erreicht haben
Zusätzliche Raffineriekapazität von 8 Mio t und 612
Tankstellen durch den Erwerb von Petrom
Erwerb der restlichen Anteile des Joint Ventures
OMV Istrabenz (nun unbenannt: OMV Adriatik)
Spatenstich zur Erweiterung der Ethylen- und
Propylenproduktion in der Raffinerie Schwechat
und der Kunststoffanlage bei Borealis
Erfolgreiche Integration der BP/Aral und Avanti
Tankstellennetze
Pionierarbeit beim Aufbau eines europaweiten
AdBlue-Tankstellennetzes für schadstoffarme LKW
Unsere Wettbewerbsvorteile
Geografisch bevorzugte Lage im wachsenden Markt
Mitteleuropas entlang der Donau
Starke Markenpositionierung und innovatives NonOil-Geschäft
Hohe Produktqualität und Umweltstandards in
unserem Raffinerie- und Marketinggeschäft
Unsere Strategie
Effizienzsteigerung, insbesondere bei Petrom
Netzoptimierung und -erweiterung
Realisierung von Synergien im Raffinerieverbund,
im Supply und bei Marketing
Diversifizierung der Rohölversorgung
Erweiterung und Stärkung des Petrochemiegeschäfts
Erdgas
Chemie
Unsere Position
Der Geschäftsbereich Erdgas ist ein Kerngeschäft mit
beträchtlichem Wachstumspotenzial und wir sind in
nahezu allen Bereichen der Wertschöpfungskette tätig.
Wir decken zu rund 90 % die Versorgung Österreichs
mit Erdgas aus Russland, Norwegen, Deutschland
sowie aus heimischen Lagerstätten ab. Wir haben
eine wichtige Position im Transit, da rund ein Drittel
aller russischen Erdgasexporte nach Westeuropa über
den Hub Baumgarten erfolgt. Unser Leitungsnetz
weist eine Länge von rund 2.000 km auf und unsere
Speicher leisten einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit inner- und außerhalb Österreichs.
Unsere Position
Durch unsere Tochtergesellschaft AMI Agrolinz
Melamine International GmbH sind wir der weltweit
zweitgrößte Produzent von Melamin (Kunstharz für
Laminatböden, Möbel und Platten). Durch die Erweiterung ihrer Produktionskapazität ist AMI dabei,
mit dem weltgrößten Anbieter gleichzuziehen. Wir
sind in Österreich und im Südosten Deutschlands
auch Marktführer im Bereich Düngemittel.
Unsere Ziele
Unser Ziel bleibt, in Österreich und den umliegenden
Regionen 2008 ein Absatzvolumen von 10 Mrd m3 zu
erreichen.
Was wir 2004 erreicht haben
Die neue Melaminanlage am Standort Piesteritz
(Deutschland) wurde plangemäß in Testbetrieb
genommen
Am nordamerikanischen Markt konnte AMI ihren
Umsatz verdoppeln und den Marktanteil auf
20 % steigern
Was wir 2004 erreicht haben
Erfolgreicher Abschluss der Machbarkeitsstudie für
die Nabucco Pipeline – eine neue Erdgas-Pipeline
von der Türkei via Bulgarien, Rumänien und
Ungarn nach Österreich
Erhöhte Liefersicherheit durch Erweiterung und
Verlängerung der russischen Erdgaslieferverträge
Ausbau des Tankstellennetzes für komprimiertes
Erdgas (CNG)
Erfolgreiche Etablierung der EconGas als
Gasmarketinggesellschaft bei Großkunden
Unsere Wettbewerbsvorteile
Verfügbarkeit von Erdgas aus eigener Förderung
durch die physische Integration der Geschäfte
Erdgas und Exploration und Produktion
Langfristige Beziehungen mit wichtigen Erdgaslieferanten
Vorteilhafte Kostenposition in Speicher und
Transport
Drehscheibe für den internationalen Erdgastransit
Starke Position von EconGas in Österreich
Unsere Ziele
Bis 2008 soll das Verkaufsvolumen von Melamin
gegenüber 2001 auf 200.000 t verdoppelt werden.
Unsere Wettbewerbsvorteile
Hervorragende Marktposition als einer der beiden
Weltmarktführer
Kostenführerschaft durch eigene und geschützte
Produktionstechnologie
Ausgezeichnete Servicequalität
Unsere Strategie
Ausbau des Kosten- und Technologievorsprungs
Errichtung neuer Anlagen an strategisch günstigen
Standorten
Expansion in den wachsenden Märkten in Asien
Einführung von innovativen Melamine Performance
Products
Unsere Strategie
Weitere Intensivierung der physischen Integration
der eigenen Produktion mit dem Erdgasgeschäft
Entwicklung neuer Erdgas-Versorgungsrouten aus
der erdgasreichen Region des Kaspischen Raumes
und Mittleren Ostens nach Mitteleuropa (Pipelineprojekt Nabucco)
Etablierung von EconGas als bedeutenden Ergasanbieter in Mitteleuropa
Ziele und Strategie I OMV 04
07
Aufsichtsrat
Rainer Wieltsch
Vorsitzender
Vorstandsmitglied der ÖIAG
4 Aufsichtsratsmandate (davon 1 Vorsitz)
Erstmals gewählt in der HV am 24. Mai 2002
Mohamed Nasser Al Khaily
Vorsitzender-Stellvertreter
Managing Director der IPIC
1 Aufsichtsratsmandat
Erstmals gewählt in der HV am 7. Juni 1995
Peter Michaelis
Vorsitzender-Stellvertreter
Sprecher des Vorstands der ÖIAG
3 Aufsichtsratsmandate (davon 2 Vorsitze)
Erstmals gewählt in der HV am 23. Mai 2001
Helmut Draxler
Vorsitzender des Vorstands der RHI AG
Erstmals gewählt in der HV am 16. Oktober 1990
René Alfons Haiden bis 18. Mai 2004
Erstmals gewählt in der HV am 16. Oktober 1990
Wolfram Littich
Vorsitzender des Vorstands der
Allianz Elementar Versicherungs-AG
Erstmals gewählt in der HV am 23. Mai 2001
Herbert Werner
2 Aufsichtsratsmandate (davon 1 Vorsitz)
Erstmals gewählt in der HV am 4. Juni 1996
Murtadha Mohammed Al Hashemi
Division Manager/Finance der IPIC
Erstmals gewählt in der HV am 18. Mai 1999
Gerhard Mayr
1 Aufsichtsratsmandat
Erstmals gewählt in der HV am 24. Mai 2002
Herbert Stepic ab 18. Mai 2004
Generaldirektor-Stellvertreter
der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG
Erstmals gewählt in der HV am 18. Mai 2004
Norbert Zimmermann
Vorsitzender des Vorstands der Berndorf AG
2 Aufsichtsratsmandate
Erstmals gewählt in der HV am 23. Mai 2001
Neben international erfahrenen Vorständen und Direktoren der Großaktionäre setzt sich der von der Hauptversammlung (HV) gewählte Aufsichtsrat aus hochqualifizierten unabhängigen Mitgliedern zusammen, wobei
sich OMV bezüglich der Unabhängigkeit der Aufsichtsratsmitglieder an den Empfehlungen der EU orientiert.
Vom Betriebsrat delegiert:
Leopold Abraham
Wolfgang Baumann ab 11. November 2004
Franz Kaba
Hugo Jandl bis 11. November 2004
Hugo Pleckinger ab 11. November 2004
Wolfgang Weigert bis 11. November 2004
Ferdinand Nemesch
Personal- und Präsidialausschuss:
Wieltsch, Al Khaily, Michaelis, Abraham,
Kaba bis 11. November 2004, Baumann ab 11. November 2004
Bilanzausschuss:
Wieltsch, Al Khaily, Michaelis, Littich, Abraham,
Kaba bis 11. November 2004, Baumann ab 11. November 2004
Strategie- und Projektausschuss:
Wieltsch, Al Khaily, Michaelis, Al Hashemi, Littich,
Zimmermann, Abraham, Kaba, Nemesch
Die Angaben der Aufsichtsratsmandate beziehen sich auf börsenotierte, konzernexterne Gesellschaften ohne OMV. Konzernexterne Aufsichtsratsmandate
sind Mandate des Aufsichtsratsmitglieds außerhalb seines Konzerns, welche gemäß Artikel 54 des österreichischen Corporate Governance Kodex (CGK)
gezählt werden.
08
OMV 04 I Aufsichtsrat
Sehr geehrte Aktionärinnen,
sehr geehrte Aktionäre!
Das Wirtschaftsjahr 2004 war für den OMV Konzern
geprägt von außerordentlichen Erfolgen. Der Erwerb
der Mehrheit an der rumänischen Öl- und Gasgesellschaft Petrom, die vom Markt sehr positiv aufgenommene Kapitalerhöhung, der damit verbundene
Anstieg des Streubesitzes auf über 50 % sowie die
Emission von Wandelschuldverschreibungen und
schlussendlich das beste Ergebnis seit Bestehen des
Konzerns ließen 2004 zu einem besonderen Jahr in
der Unternehmensentwicklung der OMV werden.
Der Kapitalmarkt hat das entsprechend honoriert und
der Aktienkurs hat sich sehr erfreulich entwickelt.
Ich möchte an dieser Stelle dem Vorstand und allen
Mitarbeitern danken, die mit ganzer Kraft und all
ihren Fähigkeiten gemeinsam diese Erfolge zustande
brachten und den Grundstein für eine Zukunft in
neuen Dimensionen legten.
Im Mittelpunkt der Arbeit des Aufsichtsrats standen
naturgemäß intensive Beratungen und eine kontinuierlich begleitende Kontrolle dieser wichtigen Entscheidungen. Der Aufsichtsrat war in allen wesentlichen Eckpunkten der Akquisition und Kapitalmarkttransaktion voll eingebunden. In der dualistischen
Führungsstruktur versteht sich der Aufsichtsrat als
jenes Organ, das die Brücke zwischen Aktionär als
Auftraggeber und Vorstand als Auftragnehmer bestmöglich zu bilden hat. Wir haben uns diese Aufgabe
nicht leicht gemacht, galt es doch Chancen und
Risken abzuwägen, sowie die Vorhaben auf Machbarkeit und nachhaltige Wertsteigerung zu prüfen.
2004 fanden sechs Aufsichtsratssitzungen statt. Die
Anwesenheitsrate betrug 93,3 %, eine Abwesenheit
einzelner Mitglieder von mehr als 50 % bei den
Sitzungen kam nicht vor. Der Bilanzausschuss tagte
zweimal und widmete sich verstärkt dem Risikomanagement und den Aufgaben und Ergebnissen
von Corporate Internal Audit. Der Strategie- und
Projektausschuss trat einmal und der Personal- und
Präsidialausschuss trat zweimal zusammen. Ganz
im Zeichen der strategischen Positionierung des
Konzerns und der davon abgeleiteten 3-Jahres-Planung stand die Aufsichtsratssitzung am 29. Juni 2004.
Im Sinne von Transparenz ist es mir wichtig hier festzuhalten, dass die großen Entscheidungen des heurigen Jahres einstimmig vom Aufsichtsrat mitgetragen
wurden. Ich bin dankbar, dass gerade in dieser
herausfordernden Phase bei der letzten Hauptver-
sammlung alle Aufsichtsratsmitglieder, mit Ausnahme von René Alfons Haiden, der wegen Überschreitung der Altersgrenze ausschied, wiederbestellt
wurden. Der Aufsichtsrat setzt sich aus hervorragenden Experten zusammen und wurde 2004 ergänzt
durch Herbert Stepic, Generaldirektor-Stellvertreter
einer Großbank, dessen Verantwortungsschwerpunkt
im mittel- und osteuropäischen Raum liegt.
Der Aufsichtsrat legt großen Wert darauf, dass
Corporate Governance laufend verbessert wird.
Das Vertrauen der Aktionäre ist für den Erfolg eines
Unternehmens sehr wichtig und wir sehen es als
unsere Aufgabe, dieses Vertrauen zu stärken.
Nähere Informationen dazu finden Sie im Abschnitt
Corporate Governance.
Eine wesentliche Funktion kommt dem Bilanzausschuss zu, der die Aufgabe eines Audit Committees
wahrnimmt. Er prüft die Unabhängigkeit des
Wirtschaftsprüfers und lässt sich auch während der
Prüfung über den Stand der Diskussion informieren.
Revisionspläne und -erkenntnisse werden in Gesprächen mit Corporate Internal Audit erörtert und
ebenso werden der Management Letter, aber auch die
Funktionsfähigkeit des Risikomanagements diskutiert.
Nach eingehender Prüfung und Erörterung im
Bilanzausschuss und im Aufsichtsrat mit den
Abschlussprüfern erklärte sich der Aufsichtsrat mit
dem gemäß § 127 AktG erstatteten Lagebericht einverstanden und billigte den Jahresabschluss 2004,
der damit gemäß § 125 Abs 2 AktG festgestellt ist.
Weiters erklärt er sich mit dem aufgestellten
Konzernabschluss und Konzernlagebericht einverstanden. Der Aufsichtsrat nahm den Vorschlag des
Vorstands an, dass aus dem Bilanzgewinn eine
Dividende von EUR 4,40 je Aktie ausgeschüttet und
der Restbetrag von EUR 6.330 auf neue Rechnung
vorgetragen wird.
Wien, am 24. März 2005
Rainer Wieltsch
Vorsitzender des Aufsichtsrats
Aufsichtsrat I OMV 04
09
Bedeutende Beteiligungen
OMV Aktiengesellschaft, Wien
Exploration und Produktion
Erdgas
OMV (U.K.) Limited, London
OMV Exploration &
Production GmbH, Wien
OMV (ALBANIEN)
Adriatic Sea Exploration GmbH, Wien
OMV (ALBANIEN)
offshore Exploration GmbH, Wien
OMV (ALBANIEN)
onshore Exploration GmbH, Wien
100 %
100 %
100 %
PEI Venezuela Gesellschaft mit
beschränkter Haftung, Düsseldorf
100 %
100 %
Preussag Energie International GmbH,
Lingen
100 %
OMV AUSTRALIA PTY LTD., Perth
100 %
OMV Petroleum Pty Ltd., Perth
100 %
100 %
OMV Austria
Exploration & Production GmbH, Gänserndorf 100 %
Raffinerien und Marketing inkl. Petrochemie
OMV Refining & Marketing GmbH, Wien
100 %
van Sickle Gesellschaft m.b.H.,
Neusiedl/Zaya
100 %
AUSTRIA Mineralöl GmbH, Wien
100 %
OMV Proterra GmbH, Wien
100 %
AVANTI Tankstellenbetriebsgesellschaft m.b.H., Wien
100 %
OMV – International
Services Ges. m.b.H., Wien
100 %
ALTEC Umwelttechnik GmbH,
Wien
OMV (BAYERN)
Exploration GmbH, Wien
OMV (Bulgaria)
Offshore Exploration GmbH, Wien
OMV (IRAN)
onshore Exploration GmbH, Wien
OMV (IRELAND)
Exploration GmbH, Wien
76,92 %
100 %
100 %
100 %
100 %
OMV Gas GmbH, Wien
100 %
AGGM Austrian Gas Grid
Management AG, Wien
100 %
Central European
Gas Hub GmbH, Wien
100 %
EconGas GmbH, Wien (at-equity)
50 %
OMV Cogeneration GmbH, Wien
100 %
OMV Erdgas-Beteiligungsgesellschaft mbH, Wien
100 %
Ferngas BeteiligungsAktiengesellschaft, Wien
Oberösterreichische
Ferngas AG, Linz (at-equity)
68,23 %
50 %
Chemie
WÄRME-ENERGIE VORARLBERG
Beratung- und Handels GmbH, Lustenau 79,67 %
AMI Agrolinz Melamine
International GmbH, Linz
OMV BiH Ltd. Trade in Oil and
Gas Derivatives, Sarajevo
100 %
Agrolinz Melamine International
Deutschland GmbH, Lutherstadt Wittenberg 75 %
OMV Bulgarien EOOD
Einmanngesellschaft mbH, Sofia
100 %
Agrolinz Melamine
International Italia S.r.l., Castellanza
OMV Ceská republika, s.r.o., Prag
100 %
100 %
100 %
Petrom
OMV Oil and Gas
Exploration GmbH, Wien
AVANTI CZ spol. s.r.o., Prag
100 %
OMV ISTRABENZ d.o.o., Zagreb
100 %
100 %
OMV Oil
Exploration GmbH, Wien
100 %
OMV Oil
Production GmbH, Wien
100 %
OMV Deutschland GmbH, Burghausen
90 %
BAYERNOIL Raffineriegesellschaft mbH, Ingolstadt (at-equity)
45 %
OMV Bayern GmbH, Burghausen
100 %
Societatea Nationala a Petrolului
Petrom S.A., Bukarest
51 %
Kom Munai, Kazahstan
95 %
Oztyurk Munai, Kazahstan
95 %
Petrom Hungaria Kft., Telekgerendás
OMV (PAKISTAN)
Exploration Gesellschaft m.b.H., Wien
OMV Petroleum
Exploration GmbH, Wien
100 %
Petrom Moldova, Chisinau
OMV Hungária
Ásványolaj Kft., Budapest
100 %
Tasbulat Oil Corporation LLP., Kazahstan
100 %
65 %
100 %
100 %
OMV ADRIATIK Holdinska družba d.o.o., Koper 100 %
OMV (SUDAN BLOCK 5B)
Exploration GmbH, Wien
INTEROIL d.o.o., Srebrenik
OMV (SUDAN)
Exploration GmbH, Wien
100 %
OMV ISTRABENZ trgovina z nafto
in naftnimi derivati, d.o.o., Koper
OMV (Tunesien)
Exploration GmbH, Wien
100 %
OMV (Tunesien)
Production GmbH, Wien
80 %
90 %
OMV Italia S.r.l., Verona
100 %
OMV – JUGOSLAVIJA
d.o.o., Belgrad
100 %
OMV Slovensko, s.r.o., Bratislava
100 %
OMV Solutions GmbH, Wien
100 %
OMV Clearing und Treasury GmbH, Wien
100 %
Amical Insurance Limited, Douglas
100 %
Diramic Insurance Limited, Gibraltar
100 %
100 %
OMV (Yemen Block S2)
Exploration GmbH, Wien
100 %
OMV Supply & Trading AG, Zug
100 %
OMV (YEMEN)
Exploration GmbH, Wien
100 %
SC OMV Romania
Mineraloel s.r.l., Bukarest
100 %
OMV (YEMEN)
South Hood Exploration GmbH, Wien
POLYFELT Gesellschaft m.b.H., Linz
100 %
100 %
OMV EXPLORATION &
PRODUCTION LIMITED, Douglas
10
Konzernbereich und Sonstiges
100 %
100 %
BIDIM Geosynthetics S.A., Bezons
100 %
Polyfelt Asia Sdn. Bhd.,
Kuala Lumpur/Shah Alam
100 %
Das Schaubild zeigt den Vollkonsolidierungskreis sowie bedeutende at-equity Beteiligungen
Legende:
OMV New Zealand Ltd.,
Wellington
100 %
Borealis A/S, Lyngby (at-equity)
25 %
Tochtergesellschaft in %
OMV OF LIBYA LIMITED, Douglas
100 %
OMV Deutschland GmbH, Burghausen
10 %
Enkelgesellschaft in %
OMV 04 I Bedeutende Beteiligungen
Vorstand
Wolfgang Ruttenstorfer (*1950)
Gerhard Roiss (*1952)
Seit 1. Jänner 2002 Vorsitzender des Vorstands;
Generaldirektion, Erdgas und Chemie
Seit 1. Jänner 2002 Vorsitzender-Stellvertreter;
Raffinerien und Marketing inklusive Petrochemie
Er promovierte an der Wirtschaftsuniversität Wien
und begann 1976 seine Laufbahn in der OMV. Er war
u.a. für Planung und Kontrolle, für Unternehmensentwicklung sowie für Marketing verantwortlich.
Er wurde 1992 Vorstandsmitglied und übte diese
Funktion bis 1997 aus. Zwischen 1997 und 1999 war
er österreichischer Staatssekretär. Anfang 2000 kehrte
er als stellvertretender Generaldirektor in den OMV
Konzern zurück und leitete neben Finanzen den
Bereich Erdgas.
Seine Wirtschaftsausbildung in Wien, Linz und
Stanford (USA) bildete die Basis für Führungsaufgaben in der Konsumgüterindustrie. 1990 übernahm er das Gruppenmarketing im OMV Konzern.
Im selben Jahr wurde er in die Geschäftsführung
der PCD Polymere GmbH berufen. 1997 wechselte
er in den Vorstand des OMV Konzerns und war bis
Ende 2001 für Exploration und Produktion sowie
Kunststoffe verantwortlich.
David C. Davies (*1955)
Helmut Langanger (*1950)
Seit 1. April 2002 Finanzvorstand
Seit 1. Jänner 2002 Vorstand für Exploration und
Produktion
David C. Davies absolvierte 1978 das Studium der
Volkswirtschaft an der Universität von Liverpool (UK)
und begann seine Berufslaufbahn in der Wirtschaftsprüfung. Die nächsten Stationen waren in internationalen Konzernen in der Getränke-, Lebensmittel- und
Gesundheitsindustrie. Zuletzt war er Finanzvorstand
in verschiedenen Unternehmen im UK.
Seine Ausbildung an der Montanuniversität in
Leoben ergänzte Helmut Langanger mit dem Studium
der Volkswirtschaftslehre in Wien. 1974 begann er
seine Karriere im OMV Konzern. 1992 wurde er Geschäftsbereichsleiter für Exploration und Produktion,
in dessen Funktion er maßgeblich am Aufbau des
internationalen E&P-Portfolios beteiligt war.
Die Mandate aller Vorstandsmitglieder laufen bis Ende März 2010. Der OMV Vorstand stellt 4 von 7 Mitgliedern
des Verwaltungsrats der Petrom S.A., an der OMV seit Dezember 2004 einen 51 %-Anteil hält.
Vorstand I OMV 04
11
Vorwort des Vorstandsvorsitzenden
Sehr geehrte Damen und Herren!
Vor drei Jahren hat der Vorstand eine ambitionierte
Unternehmensstrategie mit dem ehrgeizigen Ziel vorgelegt, bis 2008 die Größe der OMV schlicht zu verdoppeln:
Steigerung der Produktion von Erdöl und Erdgas
auf 160.000 boe/d
20 % Marktanteil in unserem Kernmarkt
Mitteleuropa
Ausbau des Gashandels auf 10 Mrd m3
Integration Upstream zu Downstream von 0,5 zu 1
Am Ende des Jahres 2004 darf ich Ihnen nicht ohne
Stolz präsentieren, wo wir unter Einbeziehung von
Petrom im Vergleich zu 2001 stehen:
Vervierfachung der Erdöl- und Erdgasproduktion
auf 345.000 boe/d
Erhöhung der sicheren Reserven um 314 % auf
rund 1,4 Mrd boe
Erweiterung des Marktanteils im Donauraum
auf 18 %
Ausbau des Tankstellennetzes um 106 % auf 2.385
Stationen
Steigerung der Raffineriekapazität um 103 % auf
26,4 Mio t
Steigerung des Gashandels um 27 % auf 8,4 Mrd m3
Veränderung Integration (Up- zu Downstream) von
0,3 zu 1 auf 0,6 zu 1
Mit Petrom Aufbruch in neue Dimensionen
2004 haben wir mit dem Erwerb der Mehrheit am
rumänischen Erdöl- und Erdgaskonzern Petrom
einen gewaltigen Wachstumssprung vollzogen. Mit geschätzten Öl- und Gasreserven
von rund 1 Mrd boe, einer
OMV ist heute
Raffineriekapazität von 8 Mio t,
durch Petrom ein
rund 600 Tankstellen und
Unternehmen mit
einer Vollintegration, passt
einer völlig neuen
Petrom hervorragend in unDimension
sere Strategie. Wir sind damit
auf dem Weg zur Erreichung
unserer Ziele ausgezeichnet
unterwegs. OMV ist dadurch heute ein Unternehmen
mit einer völlig neuen Dimension.
Ergebnissteigerung durch profitables Wachstum
2004 konnte das Rekordergebnis vom Vorjahr nochmals übertroffen und ein EBIT von fast EUR 1 Mrd
erwirtschaftet werden. Die richtige Strategie, eine
professionelle Umsetzung und die, für die Mineralölwirtschaft sehr günstigen Rahmenbedingungen,
12
OMV 04 I Vorwort des Vorstandsvorsitzenden
trugen zu diesem Ergebnis bei. OMV ist also nicht nur
gewachsen, sondern kombiniert mit diesem Ergebnis
Wachstum mit Profitabilität. Dies drückt sich unter
anderem auch in der gestiegenen Rendite des eingesetzten Kapitals (ROACE) aus. Im abgelaufenen
Geschäftsjahr haben wir insgesamt rund EUR 2,3 Mrd
in die Wertsteigerung der OMV investiert. Trotz
dieser höchsten Investitionen in der Unternehmensgeschichte konnte vor Zahlung der Dividende ein
positiver Free-Cashflow erwirtschaftet werden.
Meilensteine 2004
Wir haben also nicht nur Versprechungen gemacht,
sondern konsequent und erfolgreich profitables
Wachstum erreicht. Möglich wurde diese rasche
Entwicklung vor allem durch den Erwerb der
Mehrheit an Petrom.
Andere wichtige Ereignisse dürfen dabei jedoch nicht
vergessen werden. Die beiden großen Akquisitionen
des Jahres 2003, Bayernoil und Preussag, mit denen
wir die ersten dynamischen Wachstumsschritte vollzogen haben, wurden in kurzer Zeit erfolgreich integriert und lieferten sehr positive Erträge.
Schöne Explorationserfolge konnten im UK, Iran, in
Libyen und Österreich erzielt werden und im UK ist
OMV nun das erste Mal in der britischen Nordsee
auch Betriebsführer. Durch den Erwerb der restlichen
50 % an OMV Istrabenz wurde unsere Position im
Adria-Raum deutlich gestärkt. Nach der Umgestaltung in eine Management-Holding kann OMV nunmehr in einer dem Wachstum entsprechenden
Organisationsstruktur geführt werden.
Besonders hervorheben möchte ich die Kapitalerhöhung und die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen im Dezember 2004. Es war die erste
kombinierte Finanztransaktion dieser Größenordnung
in Österreich. Die innovative Transaktionsstruktur hat
uns eine neue Investorenbasis erschlossen. Mit den
Erlösen konnten wir den Petrom-Erwerb größtenteils
refinanzieren und die finanzielle Flexibilität für weitere Entwicklungen in der Zukunft erhöhen. Da die beiden Kernaktionäre ÖIAG und IPIC ihre Bezugsrechte
nicht ausübten, bildete sich eine neue Aktionärsstruktur,
in der der Streubesitz nun mehr als 50 % beträgt.
Starke Basis für ertragreiche Potenziale
Durch den Reserven- und Produktionszuwachs
bewegen wir uns nun im Bereich Exploration und
Produktion in einer anderen Dimension. Wir fokussieren unser Portfolio auf die 5 Kernregionen. In unse-
rem Kernmarkt für Raffinerien und Marketing,
nämlich Mitteleuropa, nehmen wir nunmehr die
klare Nr. 1 Position ein. Es ist ein attraktiver Markt, in
dem 100 Mio Menschen leben, und ein Bedarf von
rund 80 Mio t an Mineralölprodukten besteht. Der
Donauraum ist darüber hinaus ein Wirtschaftsraum,
der überdurchschnittlich wächst und deren Staaten
heute schon größtenteils Teil der Europäischen Union
sind, bzw. absehbar Mitglieder der EU werden. Wir
differenzieren uns von unseren Mitbewerbern durch
eine hohe Integration, und zwar nicht nur finanziell,
sondern auch physisch; die Produktion von Erdöl
und Erdgas, die Erzeugung von Produkten und deren
Vermarktung, das ist ein integrierter Prozess.
Die erreichte Positionierung und die Chancen, die
wir uns damit eröffnet haben, wurden auch vom
Kapitalmarkt anerkannt und haben den Aktienkurs im
Jahr 2004 um 88 % steigen lassen. Ihre OMV Aktie,
meine sehr geehrten Damen und Herren, ist heute
zweieinhalb Mal so viel wert wie vor drei Jahren.
Auf Grund der positiven Ergebnisse des Jahres 2004
werden wir, unter Bedachtnahme auf die sehr hohen
zukunftssichernden Investitionen, in der Hauptversammlung eine neuerliche Erhöhung der Dividende
auf EUR 4,40 je Aktie vorschlagen.
Soziale Verantwortung
Unsere wirtschaftlichen Erfolge sind die Grundlage
und die Verpflichtung für darüber hinausgehende
Werte der Nachhaltigkeit. Ich bin überzeugt, dass die
Beiträge zum Klimaschutz, zur Sicherheit und
Gesundheit, sowie der verantwortungsvolle Umgang
mit unserem Umfeld – ob Mensch oder Natur – mittelfristig Vorteile für alle schaffen und eine win-winSituation entstehen lassen, von der alle Stakeholder
und das Unternehmen profitieren. OMV unternimmt
daher ernsthafte Anstrengungen, die im Code of
Conduct manifestierten Werte und Verhaltensweisen
umzusetzen. Beim ehrlichen Umgang mit diesen
Themen sind die Herausforderungen im Alltag mitunter jedoch groß und bedürfen daher eines permanenten Prozesses der kontinuierlichen Verbesserung.
Man erwartet von OMV selbstverständlich starke
wirtschaftliche Leistungen; in gleicher Weise kann
davon ausgegangen werden, dass sich OMV auch an
hohen ökologischen und sozialen Standards orientiert.
Dabei sind Berechenbarkeit und Transparenz, wie wir
sie seit Jahren in der Corporate Governance umsetzen, ein wesentliches Element.
Ausblick
Es war ein herausragendes Jahr, das wir dazu genützt
haben, die Fundamente für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung auf der Basis profitablen Wachstums zu schaffen. OMV hat in ihrer erfolgreichen
Entwicklung von einer verstaatlichten österreichischen
Gesellschaft zu einem internationalen börsenotierten
Erdöl- und Erdgaskonzern mit über 50 % Streubesitz
all jene Fähigkeiten entwickelt, die uns die Überzeugung geben, die erarbeiteten Chancen bestmöglich
zu nutzen.
Wir haben bewiesen, welche Veränderungskraft in
diesem Unternehmen steckt. Unsere Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter haben Hervorragendes geleistet.
Ihnen möchte ich an dieser Stelle meinen herzlichen
Dank und meine Anerkennung aussprechen. Unsere
Mitarbeiter sind ein Schlüsselfaktor, um den neu
dimensionierten OMV Konzern in eine erfolgreiche
Zukunft zu führen.
Wir werden 2005 mit ganzer Kraft daran arbeiten,
die zum Teil härter werdenden Umfeldbedingungen
durch die erstmalige Konsolidierung der PetromErgebnisse zu kompensieren. Mit der PetromIntegration wartet eine große Herausforderung auf
uns, die nicht in einem Jahr abgeschlossen sein kann.
Alle Ressourcen, die wir dafür aufbauen und entwickeln, dienen gleichzeitig der Vorbereitung für
weiteres Wachstum.
Wolfgang Ruttenstorfer
Vorwort des Vorstandsvorsitzenden I OMV 04
13
Corporate Social Responsibility
Im Sinne der Triple Bottom Line (TBL) hat OMV in
ihrem Code of Conduct (Kodex unseres Wertesystems)
ein klares Bekenntnis zu ökonomischen, ökologischen
und sozialen Werten abgelegt. Die umfassende Information über diese Kriterien ist einem gesonderten
Performance Bericht über Corporate Social Responsibility (CSR) vorbehalten, während der vorliegende
Geschäftsbericht vor allem die
ökonomische Seite des Unternehmens beleuchten möchte.
Als europäischer
Dieser Performance Bericht
Konzern fühlen wir
erscheint alle zwei Jahre und
uns nicht nur ökosoll anhand konkreter Ausnomischen, sondern
sagen die Umsetzungen unseauch ökologischen
rer Versprechungen transpaund sozialen Werten
rent machen. Wir werden uns
verpflichtet
an den Reportingrichtlinien
der Global Reporting Initiative
(GRI) orientieren. Die nächste Auflage des Performance Reports über Corporate Social Responsibility
erscheint im Herbst 2005.
Es ist uns wichtig, dass sich die Verantwortung nicht
in der Veröffentlichung von umfangreichen Hochglanzbroschüren erschöpft, sondern in Taten niederschlägt. Deshalb sind wesentliche CSR-Kriterien in der
Balanced Scorecard mit konkreten Kennzahlen verankert, um aus dem Zusammenspiel der drei Säulen der
TBL nachhaltig Mehrwert zu kreieren. 2004 wurde der
Code of Conduct zur Konzernrichtlinie erhoben. Er gilt
daher für alle, ob Vorstand oder Mitarbeiter, und zwar
weltweit. Weitere CSR-Richtlinien konkretisieren das
Verhalten und die Prozesse im Detail.
Isoliert betrachtet kommt jede einzelne Maßnahme
primär einer ganz bestimmten Zielgruppe (Stakeholder), einem konkreten Teil der Zivilgesellschaft oder
einem besonderen Umweltthema zu Gute. Im Zusammenhang jedoch entsteht eine win-win-Situation, da
daraus auch Kundenzufriedenheit, Mitarbeitermotivation, Transparenz für den Kapitalmarkt, Energieeffi-
14
OMV 04 I Corporate Social Responsibility
zienz, Umfeldvertrauen, usw. entstehen, also all jene
Elemente für ein positives Image, ohne die wirtschaftliche Erfolge langfristig nicht möglich sind.
Auf den folgenden Seiten ist kurz beschrieben, was
für Mitarbeiter, Gesundheit, Sicherheit, Umwelt bzw.
Innovation durch Forschung und Entwicklung im Jahr
2004 geschehen ist. Für Gemeinwesen hat OMV 2004
rund EUR 9,81 Mio aufgewendet. In diesem Zusammenhang gibt es ein Projekt, auf das wir besonders
stolz sind und auch weiter fördern wollen: das
Community Development Project im Wüstengebiet
des südlichen Pakistan. Die von der lokalen Bevölkerung selbst verwalteten Maßnahmen für Trinkwasser, Schulen, Gesundheit, Aufforstung und Einkommensgenerierung unterstützen wir finanziell aber
auch durch Aufklärungsarbeit, Technik und Organisation. Im Sponsoring ist es gelungen, durch die Verbindung von Sport und Sozialengagement auch in
den Medien hohe Aufmerksamkeit zu erlangen. Durch
eine Vielzahl von Fundraising-Aktivitäten unter dem
Dach Move & Help konnten wir unsere Kooperationspartner Caritas, Hope´87 und SOS Kinderdorf bei
ganz konkreten Projekten finanziell unterstützen. Im
Sozialsponsoring fokussieren wir uns auf die Bildung
junger Menschen. Einen Schwerpunkt setzen wir hier
vor allem auf benachteiligte Gruppen wie z.B. minderjährige Flüchtlinge oder Minenopfer.
Wir sind uns bewusst, dass es im globalen Wettbewerb nicht immer leicht ist, die gesteckten hohen
CSR-Ziele zu erfüllen. Ziel unseres Performance
Reports ist es, offen und ehrlich darüber zu berichten.
Mehr Informationen über Corporate Social
Responsibility finden Sie unter www.omv.com.
MitarbeiterInnen
Eine entscheidende Zielgruppe für nachhaltige Unternehmenspolitik sind unsere MitarbeiterInnen. Deren
Wissen, Fähigkeiten, Innovation und Unternehmertum bilden die Basis für eine erfolgreiche Zukunft.
Ohne ein darauf ausgerichtetes Personalmanagement
sind große Änderungen in der Unternehmensstruktur
und die Bewältigung großer Akquisitionen nicht möglich. Schlüsselfaktoren zur Messung der Erfolge sind
daher auch Bestandteil unserer Balanced Scorecard.
Das Jahr 2004 war von signifikanten Änderungen in
der Gesamtorganisation geprägt. Zur Jahresmitte
wurde die neue Management-Holdingstruktur umgesetzt. Im Vorfeld wurde intensiv mit der Belegschaftsvertretung verhandelt, um einen reibungslosen Übergang der MitarbeiterInnen in die neuen rechtlich eigenständigen Gesellschaften der Geschäftsbereiche abzusichern. Ein weiterer Schwerpunkt war die Vorbereitung des Abschlusses der Petrom-Akquisition. Die
arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen in Rumänien,
Fragen zur Personalstruktur mussten geklärt und
Schlüsselpersonal definiert werden. Die Bereitschaft
für Petrom tätig zu sein ist groß, per Jahresende
waren bereits 64 MitarbeiterInnen nach Rumänien
entsendet. Weiters wurde ein Traineeprogramm für
junge rumänische Experten vor allem für Controlling
und Revision durchgeführt.
Um eine kontinuierliche interne Entwicklung von
Management- und Expertenpotenzialen für den OMV
Konzern sicherzustellen, zählt die Karriere- und Nachfolgeplanung zu den vorrangigen Aufgaben von Human
Ressources. Von den rund 280 Schlüsselstellen wurden
2004 27 % neu besetzt. Der Großteil dieser neuen
Positionen wurde mit bestehenden OMV Mitarbeitern
besetzt. Im Rahmen der OMV Leadership Initiative
war 2004 das Ziel „Unternehmerisch mehr zu bewegen“. In 14 Vorstands- und Senior Management
Workshops mit 13 Projektmentoren wurde eine Viel-
OMV MitarbeiterInnen
zahl bereichsspezifischer Initiativen zur Stärkung dieser Erfolgskompetenz entwickelt und erfolgreich auf
allen Ebenen umgesetzt.
Die Mitarbeiterentwicklung hat einen hohen Stellenwert, was sich in 890 Veranstaltungen und 15.000
Teilnehmertagen widerspiegelt.
Die Kosten lagen mit EUR 3,1
Mio auf Vorjahresniveau. Für
Die Umsetzung
neu in den Konzern eintretende
der Konzernstrategie
MitarbeiterInnen gibt es ein
wird durch proaktiMentorInnenprogramm, bei
ves und innovatives
dem länger im Unternehmen
Personalmanagebeschäftigte KollegInnen die
ment unterstützt
„Neuen“ ein Stück auf ihrem
neuen Berufsweg begleiten.
Die Initiative YPCO (Young
Professionals Club OMV) ermöglicht jungen MitarbeiterInnen ein gegenseitiges Kennenlernen und auch
mit dem Top-Management zu kommunizieren.
Wichtige Erkenntnisse über interne Informationen,
Gesundheit, Arbeitsfreude, Kooperation und Organisation erhalten wir aus unserer jährlichen Mitarbeiterbefragung. Die Ergebnisse werden im HCM
(Human Capital Management) zusammengefasst.
Die Befragung ergab für das Jahr 2004 eine leichte
Steigerung des Gesamtindex von 66 auf 67 Punkte
(max. 100) sowie eine Verbesserung der Teilnahmequote von 58 % auf 66 %. Fortschritte wurden insbesondere im Bereich Kommunikation und Information
erzielt.
Durch die Einbindung der 2004 getätigten Akquisitionen in den Konzern ist der Personalstand per
Jahresende von 6.137 auf 57.480 MitarbeiterInnen
gestiegen. Auf Petrom entfallen davon 51.005 MitarbeiterInnen.
2004
2003
2002
ArbeiterInnen
2.272
2.329
2.253
Angestellte
4.011
3.619
3.405
148
140
123
zum 31. Dezember
Lehrlinge
Vorstand und leitende Angestellte
44
49
47
MitarbeiterInnen (exklusive Petrom)
6.475
6.137
5.828
davon in: Österreich
4.285
4.316
4.345
1.712
1.357
1.218
Übriges Europa
478
464
265
MitarbeiterInnen Petrom
Übrige Welt
51.005
—
—
Konzernpersonal
57.480
6.137
5.828
MitarbeiterInnen I OMV 04
15
Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz
Unsere Werte Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz (HSE, Health, Safety and Environment) sind
im Code of Conduct und der daraus abgeleiteten
HSE-Politik klar festgelegt. Jährliche Konzernziele,
Konzernprogramme und bereichsspezifische Ziele
und Aktivitäten sorgen für die Umsetzung und
kontinuierliche Verbesserung unserer Leistungen auf
diesen Gebieten. Der Vorstand wird regelmäßig über
Zielerreichung und Ergebnisse informiert. 2004 lag
ein besonderer Schwerpunkt der Aktivitäten in der
Unterstützung der Bewertung der Akquisition der
rumänischen Öl- und Gasgesellschaft Petrom. Die
Integration der OMV Standards wird die Herausforderung der kommenden Jahre sein.
dauern wir zutiefst. Im Jahr 2005 werden wir daher
das Programm Think:ahead, discover safety weiter
intensivieren, um breites Bewusstsein für sicheres
Arbeiten bei OMV Mitarbeitern und Kontraktoren zu
schaffen.
Unfallhäufigkeit im OMV Konzern
(1 Tag Ausfallszeit pro 1 Mio Arbeitsstunden)
10
9
8
7
6
5
4
Präventive Gesundheitsprogramme
Großen Wert wird auf eine umfangreiche und qualitativ hochwertige arbeitsmedizinische Versorgung
gelegt. Im Mittelpunkt steht
das konzernweite Bestreben,
präventive Maßnahmen zu
Konzernweite HSEfördern und die GesundheitsStandards ergänzen
vorsorge zu verbessern. 2004
gesetzliche Vorlag der Schwerpunkt in der
schriften; HSE-Ziele
Umsetzung eines Hautschutzsind in der Balanced
programms. Für Lehrlinge
Scorecard verankert
wurden Gesundheitszirkel
eingerichtet, die auch auf das
Thema Sicherheit eingehen.
Besonderes Augenmerk wird hier auf die Eigeninitiative der jungen Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz gelegt. Die Mitarbeiter, die seit Dezember 2004 in Rumänien tätig sind, erhielten umfangreiche medizinische Vorbereitung und die bestmögliche Infrastruktur
vor Ort.
Sicherheit hat höchste Priorität
Jeder, der bei oder mit uns arbeitet, soll jeden Tag
gesund nach Hause gehen. Daraus abgeleitet liegt die
Verantwortung für sicheres Arbeiten bei jeder einzelnen Führungskraft. 2004 wurden 6.830 Safety audits
durch Führungskräfte durchgeführt. Die Unfallrate
(LTIR: Lost time incident rate pro 1 Mio Arbeitsstunden) verbesserte sich seit 2000 kontinuierlich und
konnte auf 3,76 gesenkt werden. 2004 wurden einige
Großprojekte wie z.B. das Rebranding von über 300
Tankstellen und der Wartungsstillstand in der Raffinerie Schwechat mit rund 510.000 Arbeitsstunden
ohne Arbeitsunfall abgeschlossen. Die neue MelaminAnlage in Piesteritz (Deutschland) erhielt von der BAU
Berufsgenossenschaft die Auszeichnung Musterbaustelle. Trotz aller Anstrengungen kam es 2004 zu
zwei tödlichen Unfällen von Kontraktoren. Diese be-
16
OMV 04 I Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz
3
2
1
0
2000
2001
2002
OMV Mitarbeiter
2003
2004
Ziel für 2004
Kontraktoren
Meilensteine im Umweltschutz
OMV stellt sich verantwortungsbewusst den Herausforderungen der internationalen Klimapolitik und
nimmt am EU-weiten Emissionshandel teil. Wir investieren laufend in neue ökologisch verbesserte Produkte und haben in Europa in verschiedenen Bereichen eine Vorreiterrolle. Seit 1. Jänner 2004 bietet
OMV als erstes Mineralölunternehmen an allen österreichischen Tankstellen schwefelfreie Treibstoffe an,
fünf Jahre vor der von der EU vorgegebenen Frist.
OMV bietet weiters Erdgas in Form von CNG (compressed natural gas) an Tankstellen an.
OMV entwickelte mit führenden LKW-Herstellern die
AdBlue Technologie zur Reduktion des Schadstoffausstoßes von LKW. Im Jahr 2004 wurden in Süddeutschland, in der Tschechischen Republik und in
Tirol die ersten AdBlue Tankstellen eröffnet, bis 2007
sollen weitere 67 errichtet werden. OMV bereitet sich
auch auf die Lieferung von Biodiesel vor. Wir haben
uns bereit erklärt, bereits mit 1. Oktober 2005 dem
Diesel 5 % biogene Komponenten beizumischen.
OMV ist damit in der Umsetzung der EU-Vorgaben
besonders ambitioniert. Die Raffinerie Schwechat ist
einer der ersten Betriebe in Europa, der nach der
neuen ISO 14.001:2004 Norm zertifiziert ist.
Ausführliche Informationen zu HSE finden Sie in
unserem HSE Bericht unter www.omv.com und ab
Herbst 2005 im Performance Report.
Forschung und Entwicklung
Innovation und die praktische Umsetzung von Ideen
zum Nutzen unserer Kunden, der Umwelt und des
Unternehmens stehen im Vordergrund von Forschung
und Entwicklung (F&E) im OMV Konzern. Die Geschäftsbereiche werden dadurch beim Ausbau ihrer
Kernkompetenzen und bei der Erreichung hoher
Qualitätsstandards der OMV Produkte und Leistungen
unterstützt. Die F&E-Aufwendungen im OMV Konzern
betrugen im Jahr 2004 insgesamt EUR 18,70 Mio
(2003: EUR 22,72 Mio).
In Exploration und Produktion konzentrierte sich die
Forschung auf die Arbeitsgebiete Verbesserung der
technischen Methoden in der Exploration zur Erhöhung der Fundwahrscheinlichkeit, Verbesserung
der Produktionsmethoden zur Erhöhung der Kohlenwasserstoffausbeute aus existierenden Lagerstätten
sowie auf die kostengünstige und umweltfreundliche
Produktion von Öl und Erdgas. In Österreich, Albanien
und im Iran exploriert bzw. fördert OMV aus fragmentierten Kohlenwasserstoffreservoirs. Auf Grund
der Schwierigkeiten bei der Produktion aus solchen
Lagerstätten arbeitet ein multidisziplinäres Team
von Geologen, Geophysikern, Log-Interpreten, Bohringenieuren und Lagerstättentechnikern am Aufbau
von Expertisen in diesem schwierigen Arbeitsgebiet.
Innerhalb der nächsten drei Jahre soll das Expertenteam Produktionssteigerungen und Kosteneinsparungen bei der Aufsuchung, Erschließung
und Produktion dieser komplexen Lagerstätten erreichen. Einen weiteren Forschungsschwerpunkt in
der heutigen Erdölindustrie stellt die Aufbereitung
von mitproduziertem Wasser dar. Im Bereich der
umweltschonenden mikrobiologischen Aufbereitung
von Ölfeldwässern ist OMV bereits führend.
In Raffinerien und Marketing war die generelle
Umstellung auf schwefelfreie Produkte mit Jahresanfang 2004 die bedeutendste Qualitätsveränderung
bei den Kraftstoffen. Dadurch wurde allen Kunden
bereits 2004 eine umweltschonende Mobilität ermöglicht, unabhängig von zukünftigen gesetzlich vorgesehenen Einführungsszenarien. Im Zuge der CO2-Diskussionen werden Ottomotoren mit relativ kleinem
Hubraum und hoher spezifischer Leistung für die
Autohersteller attraktiver. Um auch für solche Motoren
einen – hinsichtlich Leistungsausbeute und Kraftstoffeffizienz – optimalen Kraftstoff anzubieten, wurde
Super 100, ein Ottokraftstoff mit einer ROZ >100 auf
der Erfahrungsbasis der OMV Rennkraftstoffe entwickelt.
Die Umsetzung der Biokraftstoff-Richtlinie in der EU
wird den Markt für Kraftstoffe mit biogenen Komponenten öffnen. Ein Schwerpunkt der Entwicklungsarbeiten war die Optimierung von Diesel-Biodiesel
Mischkraftstoffen und ihrer Additivierung. Das europäische Projekt Bioflam unter Koordination der OMV,
entwickelte eine technische Lösung um negative
Umwelteinflüsse von ölbetriebenen Heizungsanlagen
deutlich zu verringern. Ein neuer keramischer Vormischbrenner für flüssige Brennstoffe wurde auf
Basis einer Kombination des innovativen Kalte Flamme–Verdampfungsprozesses und eines neuartigen
Porenbrennerkonzeptes entwickelt. Die Bioflam
Einheit wurde durch den TÜV Rheinland (Deutschland)
zertifiziert und wird nun in österreichischen Haushalten und in Prüfständen getestet. Zum Schutz der
Umwelt gelten zukünftig immer strengere Abgasvorschriften für PKW und Nutzfahrzeuge. Diese neuen
Emissionsstandards erzwingen auch beim Dieselmotor
die Einführung der Abgasnachbehandlung. Um einen
störungsfreien Betrieb dieser neuen Motorengenerationen und der Abgasnachbehandlungsysteme zu
garantieren, stehen seitens
OMV schon jetzt neu entwickelte, sogenannte aschearme
Motorenöle für den PKW- und
Technische
Nutzfahrzeugsbereich zur
Kompetenz ist ein
Verfügung. Im Bitumenbereich
wesentlicher Faktor
lag das Hauptaugenmerk in
für die anerkannt
der Weiterentwicklung von
hohe OMV Qualität
Starfalt®, dem polymermodifizierten Bitumen der OMV.
Dazu wurde in der Raffinerie
Schwechat für 4 Wochen eine
Versuchsanlage zur kontinuierlichen Herstellung von
Starfalt® mittels eines neuartigen Hochschermischers
betrieben. Mit den damit gewonnen Erkenntnissen soll
2005 eine neue Starfalt-Anlage in der Raffinerie Bayernoil, Standort Vohburg errichtet werden.
Der Fokus bei AMI Agrolinz Melamine International
liegt auf der Entwicklung neuer Produkte und Anwendungen auf Basis innovativer Melaminharze
sowie der Weiterentwicklung der Produktionstechnologie bei der Melaminerzeugung. Bei der Etablierung
der Melamine Performance Products konnten bereits erste Markterfolge mit neuen Produkten wie
HIPE®ESIN verzeichnet werden. Dieses Hochleistungsmelaminharz kombiniert erstmals die Möglichkeiten
der thermoplastischen Verarbeitung mit den Vorteilen der Duroplaste wie Dimensions- und Temperaturstabilität.
Forschung und Entwicklung I OMV 04
17
Corporate Governance
Corporate Governance nimmt für uns aus zwei
Gründen einen hohen Stellenwert ein: Erstens
werden damit wichtige Ansprüche erfüllt, die zum
Wohle aller Stakeholder die Leistungskraft des
Unternehmens steigern. Und zweitens ist Offenheit,
Transparenz und Berechenbarkeit ein wesentlicher
Wettbewerbsvorteil am Kapitalmarkt. Die Aktienkursentwicklung des Jahres 2004 zeigt, dass das
Vertrauen in die Führung und Kontrolle der OMV
im hohen Maße gegeben ist. Wir sehen darin auch
den Auftrag, diese Vorbildfunktion für Corporate
Governance am österreichischen Kapitalmarkt durch
kontinuierliche Verbesserungen weiterzuentwickeln.
Alle Regeln des Kodex erfüllt
OMV erklärt daher gerne und mit Überzeugung den
Corporate Governance Kodex 2004 eingehalten zu
haben, und verpflichtet sich auch in Zukunft dem
Grundsatz von comply or explain zu folgen. Diese Erklärung
wird durch eine Evaluierung
gestützt, die wir anhand des
Stärkung der
offiziellen Fragebogens der
Leistungskraft
Arbeitsgruppe des österreichiund des Vertrauens
schen Corporate Governance
durch Corporate
Kodex durchgeführt haben.
Governance
Wir haben unter www.omv.com
die Ergebnisse zu jeder einzelnen Kodex-Regel inkl. der Kommentare der Prüfer und weitere wichtige Erläuterungen zur Corporate Governance veröffentlicht.
OMV ist gemäß der österreichischen Rechtslage nach
dem dualistischen System strukturiert. Das bedeutet,
dass der Vorstand für die Führung des Unternehmens
verantwortlich ist und ein völlig getrenntes Organ,
nämlich der Aufsichtsrat, die Kontrollfunktion wahrnimmt. Kein Aufsichtsrat hat verwandtschaftliche
Beziehungen zu den Vorständen und es lagen keine
Interessenskonflikte vor. Die Mitglieder des Aufsichtsrats wurden bei der Hauptversammlung 2004 neu
gewählt, der Wahlvorschlag wurde zeitgerecht auf
der Website veröffentlicht und das neue Mitglied
Herbert Stepic wurde auch mit seinem Lebenslauf
vorgestellt. Er ist Generaldirektor-Stellvertreter der
Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB), einer
österreichischen Bank, mit der OMV bereits seit
Jahren Geschäftsbeziehungen hat. Aus Transparenzgründen wollen wir unsere wirtschaftliche Beziehung
offen legen, die sich im Wesentlichen auf das Tagesgeschäft bezieht: Per Ende 2004 hatten wir konzernweit 15 Bankkonten bei der RZB und ihren Netzwerkbanken in Zentral- und Osteuropa sowie Kreditver-
18
OMV 04 I Corporate Governance
bindlichkeiten im Gesamtvolumen von EUR 125 Mio
und nicht ausgenützte Kreditrahmen von insgesamt
EUR 70 Mio (Kreditrahmen bei den Landesbanken
der RZB sind nicht enthalten). Weiters wurden mit der
RZB Fremdwährungsgeschäfte im Gegenwert von EUR
566 Mio und Geldmarktgeschäfte von EUR 897 Mio
geschlossen; eine österreichische Staatsanleihe in
Höhe von EUR 15 Mio, die der Besicherung eines bei
RZB bestehenden Lombardkredits dient, wurde ebenfalls über die RZB gekauft. Seit Jahren wird ein
Großteil der Garantiegeschäfte der OMV über die
RZB abgewickelt, wobei es 2004 kaum Neugeschäfte
gab. All diese Geschäfte wurden zu marktüblichen
Konditionen abgeschlossen.
Unabhängigkeit des Wirtschaftsprüfers
Der Bilanzausschuss verlangte vom Wirtschaftsprüfer
eine Erklärung über sämtliche sonstigen Aufträge
inkl. Gegenleistungen von OMV und über die Durchführung von Peer reviews. Deloitte Touche Tohmatsu
GmbH, der bestellte Wirtschaftsprüfer, hat 2004 für
diese Leistungen rund EUR 1,6 Mio als Entgelt erhalten. Er hat einen Management Letter und einen
Bericht über die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements erstellt, die im Bilanzausschuss behandelt wurden. Mit Buchhaltung, Rechts- und Steuerberatungsleistungen, mit Entwicklung von Finanzinformationssystemen oder Tätigkeiten für die Interne Revision
wurde der Wirtschaftsprüfer nicht beauftragt.
Vorstandsbezüge stets individuell veröffentlicht
Die Angaben über die Vorstandsbezüge finden Sie
in der Anhangangabe 21. Auch 2004 wurden dem
Vorstand und Führungskräften Aktienoptionen eingeräumt. Der Aktienoptionsplan 2004 wurde von der
Hauptversammlung genehmigt. Die Aufsichtsräte
haben keine Aktienoptionen und auch sonst keine
ergebnisorientierten Vergütungskomponenten. Das
Grundkapital der OMV besteht aus Stammaktien. Es
gilt das Prinzip one share – one vote, d.h. keine Aktie
ist mit besonderen Rechten ausgestattet. Zwischen
den Kernaktionären IPIC und ÖIAG gibt es einen
Syndikatsvertrag, der ein gemeinsames Stimmverhalten sowie Übertragungsbeschränkungen bezüglich
der gehaltenen Aktien vorsieht. In der Satzung ist im
Sinne der Gleichbehandlung aller Aktionäre der
gesetzlich höchstzulässige Abschlag von 15 % bei
Übernahmen ausgeschlossen. 2005 werden wir unser
Augenmerk bei der kontinuierlichen Verbesserung
unserer Corporate Governance auf die Aktionärsdemokratie und der elektronischen Nachweisführung
über Website-Veröffentlichungen richten.
Risiko- und Value Management
Unternehmensweites Risikomanagement
Im OMV Konzern werden alle RisikomanagementAktivitäten in einem einheitlichen RisikomanagementSystem erfasst – dem unternehmensweiten Risikomanagement (UWRM). Dieses System ist horizontal
in den Geschäftsprozessen und vertikal mit Strategie
und Mittelfristplanung voll integriert. Das Ziel der
vom Vorstand definierten Risikopolitik ist es, das
Risikobewußtsein zu erhöhen und Risiken zu steuern,
um sich gegen unternehmensgefährdende Risiken zu
schützen, aber auch um durch eine entsprechende
Risikostrategie den Unternehmenswert zu erhöhen.
Die Erkennung und Bewertung wichtiger Risiken
erfolgt zweimal pro Jahr im Rahmen der Mittelfristplanung auf Landesgesellschafts-, und Leitgesellschaftsebene sowie konsolidiert und priorisiert für
den Konzern. Der resultierende Risikobericht, der auch
die gesetzten und beabsichtigten Risikomaßnahmen
darstellt, wird von Treasury dem Vorstand und einmal
pro Jahr dem Aufsichtsrat vorgelegt. Risiken strategischer Prozesse wie Markteintritt in neue Länder oder
Großakquisitionen werden in einem separaten Risikoerkennungsprozess behandelt. Die Steuerung der
Risiken erfolgt auf allen Ebenen durch Mitarbeiter
und Management bis zum Vorstand. Die meisten
operativen Risiken werden durch die Gesellschaften
direkt gesteuert, wohingegen Bereiche wie z.B. Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz oder Personalwesen konzernweit überwacht und durch Konzernrichtlinien geregelt werden. Finanzielle Risiken und
das strategische Marktpreisrisiko werden zentral
durch das Konzern Treasury gesteuert um die Integration und Diversifikation sowie die Expertise im
Konzern zu nutzen. So werden z.B. Fremdwährungspositionen der Tochtergesellschaften saldiert und erst
nach Analyse dieser Risikobasis Maßnahmen abgeleitet. In einem Portfoliomodell wird der für das angestrebte Wachstum erforderliche Cashflow sowie
Hedging-Strategien zum Erhalt einer stabilen Finanzposition des Konzerns ermittelt. Diese und wesentliche andere Risikostrategien werden von einem Risiko-
Auf einen Blick in %
komitee dem Vorstand zur Genehmigung vorgelegt.
Weiterführende Informationen finden Sie im Konzernlagebericht des Vorstands sowie unter www.omv.com.
Profitables Wachstum durch Value Management
Das Value Management Konzept ist ein wesentlicher
Baustein des Führungssystems, dem von der Unternehmensleitung eine hohe Bedeutung beigemessen
wird. Planungs- und Entscheidungsprozesse sowie
das Berichtswesen sind stark von diesem Ansatz geprägt und die erforderlichen Mess- und Steuerungsgrößen sind im Informationssystem eingerichtet.
Die Zielsetzungen des OMV Konzerns sind die Steigerung des Marktwerts und des strategischen Geschäftswerts des Eigenkapitals, eine kapitalmarktorientierte Verzinsung und eine wettbewerbskonforme
operative Performance.
Dieser Ansatz führt somit die Konzernziele in der
strategischen Entwicklung, der operativen Ertragskraft
und der aktionärsorientierten Renditenerwartung
zusammen. Die konsequente Einhaltung dieses ganzheitlichen Ansatzes führt im finanziellen Zielsystem
zu einer klaren Trennung der Zielebenen:
Geschäftsspezifische Anforderungen an die
Mindestverzinsung (Rate of return) bei Investentscheidungen, abgeleitet von den Kapitalkosten
Finanzielles Ziel zur Nutzung von Wertpotenzialen,
repräsentiert durch den Return spread, den
Economic value added (EVA®) und den Return on
average capital employed (ROACE)
Aktionärsorientiertes Ziel zur Wertsteigerung,
repräsentiert durch den Total shareholder return
(TSR); die Wertsteigerung des Konzerns wird
periodisch im Rahmen unserer Corporate Value
Analyse überprüft.
Der Umsetzungsstand der Strategie, die erreichte
Struktur, sowie die realisierte Performanceverbesserung des OMV Konzerns sollten eine solide Grundlage für ein attraktives Wertsteigerungspotenzial für
Investoren darstellen.
2004
2003
2002
2001
2000
Ziele über
Zyklus1)
Return on average capital employed (ROACE)
16 2)
12
11
14
12
13
Return on fixed assets (ROfA)
22
2)
16
16
20
16
16
Eigenkapitalverzinsung (ROE)
19
2)
15
14
18
18
16-18
91
30
4
19
–12
13
Verschuldungsgrad
14
40
20
17
28
30
Ausschüttungsquote
20
27
29
31
36
40
Total shareholder return (TSR)
1)
2)
3)
3)
Langfristannahmen: EUR/USD-Wechselkurs von 1:1, Ölpreis von USD 18/bbl, Raffineriemargen von USD 2/bbl
Werte bereinigt um Petrom-Akquisition
ohne Reinvestition der Dividende
Risiko- und Value Management I OMV 04
19
OMV Aktie und Anleihen
Das Jahr 2004 war ein weiterer Meilenstein in der
Geschichte der OMV Aktie. Ein Kursanstieg von 88 %,
eine Kapitalerhöhung sowie die Begebung einer Wandelanleihe bildeten dabei die Höhepunkte. Bereits
2003 hatte OMV zur Refinanzierung des Wachstumskurses erstmalig EUR- und USD-Unternehmensanleihen begeben. Auslöser für diesen neuerlichen Schritt
an den Kapitalmarkt im Jahr 2004 war der Erwerb
von 51 % an der rumänischen Petrom, eine Entscheidung, die vom Kapitalmarkt sehr positiv aufgenommen wurde.
Hervorragende Entwicklung im Börsejahr 2004
Das Börsejahr 2004 war weltweit von steigenden
Kursen geprägt. Die Werte der Öl- und Gasindustrie
entwickelten sich noch stärker als der Gesamtmarkt
und profitierten von den laufend auf neue historische
Höchststände steigenden Ölpreisen und den überdurchschnittlich hohen Raffineriemargen. Der FTSE
Global Energy Index (beinhaltet die weltweit 30 größten Öl- und Gasunternehmen) stieg 2004 um 18 %,
während die großen Indices geringer zulegen konnten (FTSE 8 %, CAC 40 8 %, Nikkei 8 %, Dow Jones
3 %, DAX 7 %, NASDAQ 9 %). Zu den absoluten TopPerformern zählte der Wiener Aktienmarkt, wo der
Austrian Trade Index (ATX) mit einem Plus von 57 %
schloss und das sehr positive Umfeld für den österreichischen Kapitalmarkt widerspiegelt.
Die OMV Aktie entwickelte sich das vierte Jahr in
Folge besser als der FTSE Global Energy Index und
verzeichnete einen Anstieg von 88 %. Berücksichtigt
man die am 24. Mai 2004 ausgeschüttete Dividende
von EUR 4,00 je Aktie ergibt sich für die Aktionäre ein
Wertzuwachs von 91 % im Jahr 2004. Dieser Anstieg
ist umso bemerkenswerter, da OMV im Dezember
2004 3 Mio bzw. rund 11 % neue Aktien emittierte.
Die Marktkapitalisierung der OMV Aktien betrug per
Jahresende EUR 6,62 Mrd. Die gesamte Aktienkapitalisierung der Wiener Börse stieg um 42 % auf
EUR 63,13 Mrd.
Die Umsätze der OMV Aktie erhöhten sich um 106 %
auf EUR 4,29 Mrd. Vor allem gegen Ende des Jahres
stiegen die Umsätze stark an, was großteils auf die
Kapitalerhöhung zurückzuführen ist. Die OTC-Umsätze
der OMV Aktie beliefen sich auf EUR 1,99 Mrd oder
rund 32 % des OMV Aktienumsatzes inklusive OTCTransaktionen von in Summe EUR 6,28 Mrd. Das gute
Börsenumfeld sowie Neunotierungen und Kapitalerhöhungen führten auch zu einem starken Anstieg der
Umsätze an der Wiener Börse. Die Aktienumsätze
verdoppelten sich auf rund EUR 38,63 Mrd. Der OMV
Anteil am Aktienumsatz betrug somit wie im Vorjahr
rund 11 %.
250 %
1.000
200 %
800
150 %
600
100 %
400
50 %
200
0%
0
2002
2003
OMV
FTSE EUROTOP 100
ATX
FTSE World Energy
Monatsumsatz OMV Aktie in EUR Mio
Ergebnisse der Hauptversammlung
Die ordentliche Hauptversammlung vom 18. Mai 2004
genehmigte die Umstrukturierung des Konzerns in
eine Management-Holding. Durch diese strukturelle
Voraussetzung zur Erreichung der ambitionierten
Wachstumsziele sind nun alle vier Geschäftsbereiche
der OMV 100 %ige Tochterunternehmen.
Weiters erhielt der Vorstand die Genehmigung, eine
20
OMV 04 I OMV Aktie und Anleihen
2004
bedingte Kapitalerhöhung über 3 Mio Aktien durch
die Ausgabe einer Wandelschuldverschreibung durchzuführen. Die Befristung der in der Hauptversammlung vom 23. Mai 2001 genehmigten Erhöhung des
Grundkapitals durch Ausgabe von maximal 8 Mio
Stückaktien wurde verlängert. Die Summe der Anzahl
der nach den Bedingungen der Wandelschuldverschreibungen aktuell oder potenziell auszugebenden
Bezugsaktien und der Anzahl der aus dem genehmig-
ten Kapital ausgegeben Aktien darf dabei 8 Mio
Aktien nicht überschreiten.
Im Zuge des Aktienoptionsprogramms wurde der
weitere Rückkauf von Aktien genehmigt, sodass im
Sommer 18.284 Aktien für dieses Programm zurückgekauft wurden. Das Optionsprogramm trägt dazu
bei, dass sich das Management langfristig am Unternehmenserfolg beteiligt und sich auch an den Zielen
der Aktionäre orientiert. Durch die Ausübung von
bereits bestehenden Optionsprogrammen wurden
7.800 Aktien wieder abgegeben. Insgesamt hält OMV
nun durch die fünf Aktienrückkaufprogramme der
Jahre 2000 bis 2004 134.615 eigene Aktien. Die Anzahl der im Umlauf befindlichen OMV Aktien beträgt somit 29.865.385 Stück (nähere Informationen
finden Sie in der Anhangangabe 28 und unter
www.omv.com > Investor Relations > OMV Aktie).
2004 gab es ein weiteres Mitarbeiterbeteiligungsmodell, an dem rund 10 % der Belegschaft teilnahmen.
Bei der nächsten Hauptversammlung am 18. Mai 2005
wird der Vorstand eine Dividende von EUR 4,40 je
Aktie vorschlagen. Der Ausschüttungsgrad wird rund
20 % betragen. Dadurch wird sich eine Dividendenrendite, gemessen am Schlusskurs des Jahres 2004,
von knapp 2 % ergeben.
Refinanzierung erfolgreich abgeschlossen
Im Dezember 2004 schloss OMV eine Kapitalerhöhung (EUR 657 Mio) und eine Wandelschuldverschreibung (EUR 550 Mio) erfolgreich ab. Es war dies
die erste gleichzeitig durchgeführte Kapitalerhöhung
und Wandelschuldverschreibung in Österreich. Durch
diese innovative Transaktionsstruktur wurde eine
neue Investorenbasis erschlossen, der Verwässerungseffekt vermindert, und gleichzeitig der Streubesitz auf
über 50 % erhöht.
Das Grundkapital der OMV wurde durch Ausgabe
von 3 Mio neuer Aktien erhöht. Der Preis der jungen
Aktien betrug EUR 219. Weiters wurden 1.793.868
Wandelschuldverschreibungen (ISIN AT0000342647)
im Gesamtnominale von rund EUR 550 Mio begeben,
von denen jede anfänglich zur Wandlung in eine
Aktie der OMV Aktiengesellschaft berechtigte. Fälligkeitstag ist der 1. Dezember 2008. Die Wandelschuldverschreibung wurde mit einem Ausgabepreis,
Nominale und Wandlungspreis von EUR 306,60 begeben. Der Kupon wurde mit 1,5 % festgelegt.
Die Nachfrage nach neuen OMV Aktien war sehr stark.
Die nicht ausgeübten Bezugsrechte der Altaktionäre
für die jungen Aktien bzw. für die Wandelschuldverschreibung waren deutlich überzeichnet. Österreichische Privataktionäre zeichneten rund 13 % der Kapitalerhöhung. 12 % der jungen Aktien und 2 % der Wandelschuldverschreibungen wurden durch Ausübung
ihres Bezugsrechts von bestehenden OMV Aktionären
bezogen.
Der Beginn des Handels mit den neuen Aktien und
den Wandelschuldverschreibungen im amtlichen
Handel der Wiener Börse erfolgte am 22. Dezember
2004. Die neue OMV Aktionärsstruktur lautet somit
50,9 % Streubesitz, 31,5 % ÖIAG und 17,6 % IPIC, womit
erstmals mehr als die Hälfte der begebenen Aktien im
Streubesitz sind.
OMV Aktionärsstruktur
4,9 %
Übrige
10 %
USA
16 %
UK
20 %
Österreich
31,5 %
ÖIAG
17,6 %
IPIC
OMV Aktie
Börsennotierungen
Symbole
ISIN: AT0000743059
Wien, USA (ADR Level I)
Wiener Börse: OMV
Reuters: OMV.VI
Bloomberg: OMV AV
ADR Informationen Sponsored Level I und Rule 144A
5 ADR entsprechen 1 Aktie
Depositary
JPMorgan Chase Bank
4 New York Plaza
New York, NY 10004, USA
Custodian
Bank Austria Creditanstalt AG,
Julius Tandler-Platz 3, 1090 Wien
Level I
OMVKY, CUSIP: 670875509
ISIN: US6708755094
Rule 144A
OMVZY, CUSIP: 670875301
ISIN: US6708753016
OMV Anleihe
ISIN: AT0000341623
Laufzeit; Zinssatz
2003 bis 30. 6. 2010; 3,75 %
OMV Wandelanleihe ISIN: AT0000342647
Laufzeit; Zinssatz
2004 bis 1. 12. 2008; 1,5 %
OMV Aktie und Anleihen I OMV 04
21
Investor Relations Aktivitäten
Die größte Akquisition in der Unternehmensgeschichte
sowie die Platzierung von neuen Aktien und der
Wandelanleihe führten zu verstärkten Investor Relations Aktivitäten. Erstmals wurde auf Grund der 2003
begebenen EUR-Anleihe und des US Private Placements ein Creditor Day speziell für Anleihe-Investoren
in Wien abgehalten. Weiters gingen der Vorstand und
Investor Relations verstärkt auf zahlreiche Roadshows
in Europa und Amerika um den Kontakt mit Analysten,
Investoren und Aktionären zu pflegen und zu vertiefen. Insgesamt fanden rund 250 Meetings statt an
denen mehr als 1.000 Interessenten teilnahmen. Insgesamt widmeten die Vorstände in direkten Gesprächen
über 350 Stunden der Information von Investoren
und Analysten. Um Transparenz, Service und Aktualität zu gewährleisten, werden alle wichtigen Informationen und Neuigkeiten für Aktionäre, Analysten
und Anleihe-Investoren laufend im Internet unter
www.omv.com > Investor Relations veröffentlicht.
Auf einen Blick
2004
2003
2002
2001
2000
29,865
26,876
26,870
26,904
26,930
6,62
3,17
2,51
2,53
2,22
in EUR
Anzahl der Aktien
in Mio Stück
Börsekapitalisierung
1)
in EUR Mrd
Aktienumsatz Börse Wien
1)
in EUR Mrd
Höchstkurs des Jahres
2,087
1,583
2,544
1,610
122,80
110,87
122,65
99,40
Tiefstkurs des Jahres
119,30
92,00
82,20
78,88
74,10
Schlusskurs
221,69
118,08
93,58
94,12
82,50
Ergebnis je Aktie
23,76
14,60
11,85
14,09
11,91
Buchwert je Aktie
130,22
98,94
88,75
82,66
72,21
37,16
34,95
21,60
29,21
22,65
4,00
3,50
4,30
4,30
27
29
30
36
Cashflow
2)
je Aktie
Dividende je Aktie
Ausschüttungsgrad
1)
2)
3)
4,40 3)
20
in %
per 31. Dezember
aus der Betriebstätigkeit
Dividendenvorschlag
Bestellservice
Für Geschäftsberichte und Quartalsberichte in
deutscher und englischer Sprache kontaktieren Sie
uns oder nutzen Sie das OMV Bestellservice unter
www.omv.com bzw. senden Sie ein E-Mail an
[email protected].
Investor Relations Kontakt
Ana-Barbara Kunčič
OMV Aktiengesellschaft
Otto-Wagner-Platz 5, 1090 Wien
Tel.: +43 (01) 40 440-21600
Fax: +43 (01) 40 440-29496
E-Mail: [email protected]
22
4,292
224,48
OMV 04 I OMV Aktie und Anleihen
Finanzkalender
Termin
Jahresergebnis 2004
Aktienhinterlegungsfrist
1)
15. März 2005
11. Mai 2005
2)
Ordentliche Hauptversammlung
3)
18. Mai 2005
Dividenden-Extag
23. Mai 2005
Dividenden-Zahltag
24. Mai 2005
Ergebnis Jänner–März 2005
25. Mai 2005
Ergebnis Jänner–Juni 2005
24. August 2005
Ergebnis Jänner–September 2005
Jahresergebnis 2005
1)
2)
3)
22. Nov. 2005
März 2006
Die genannten Termine sind vorläufig und bedürfen der Bestätigung.
Die Aktienhinterlegung ist für die Teilnahme an der Hauptversammlung
erforderlich.
14:00 Uhr, Austria Center Vienna, Bruno-Kreisky-Platz 1, 1220 Wien,
Österreich
Konzernlagebericht des Vorstands: Wirtschaftliches Umfeld
Die Weltwirtschaft zeigte 2004 mit knapp 4 % ein
dynamisches Wachstum. Das Welthandelsvolumen
expandierte sogar um rund 9 %. Die bedeutendsten
Beiträge zu dieser Dynamik gingen von den USA und
von China aus. Die weiterhin unsichere geopolitische
Lage, die Schwäche des US Dollars sowie hohe Rohstoff- und Energiepreise trübten das Konjunkturbild.
In der OECD stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um
3,6 %, wobei der Anstieg in den USA deutlich über
4 % lag. In der auf 25 Länder erweiterten EU blieb der
BIP-Zuwachs mit 2,4 % klar unter dem Durchschnitt
der Industrieländer. Vor allem im Euroraum wirkt die
Zurückhaltung der Unternehmen bei Investitionen,
die mäßige Konsumnachfrage und fehlende fiskalische Impulse dämpfend. Der Anstieg des BIP auf 2 %
wurde hier hauptsächlich durch die Exportnachfrage
gestützt.
Auch in Österreich war eine Belebung der Konjunktur spürbar. Das Wirtschaftswachstum betrug 2 %
gegenüber 0,8 % im Vorjahr. Die Auslandsnachfrage
stieg um 8 % und bewirkte auch in der Sachgüterindustrie ein Wachstum von 5 %. Das Wachstum der
Bauinvestitionen und die privaten Konsumausgaben
blieben mit einer Zunahme von 1 % bzw. 1,5 % unter
den Erwartungen. Trotz Anstieg der Beschäftigung
kletterte die Arbeitslosenquote auf 4,5 %. Die Inflationsrate stieg von 1,3 % auf 2,1 %. Die zehn neuen
EU-Mitgliedsländer konnten mit einem Wirtschaftswachstum von 5 % wiederum eine sehr erfreuliche
Entwicklung verzeichnen. In den fünf mitteleuropäischen EU-Beitrittsländern Polen, Ungarn,
Tschechische Republik, Slowakei und Slowenien
lagen die BIP-Zuwachsraten zwischen 3,8 % und
5,4 %. Länder mit hohem Aufholpotenzial wie
Rumänien, Bulgarien und die baltischen Staaten
erzielten Wachstumsraten von bis zu 8 %.
Die Weltrohölnachfrage stieg 2004 um 2,7 Mio auf
82,5 Mio bbl/d, wobei die Wachstumsrate von 3,4 %
die höchste der letzten 25 Jahre war. Knapp 60 % des
Mehrbedarfs entfiel auf die asiatischen Länder. China
entwickelte sich mit einem Nachfrageanstieg von 15 %,
nach den USA, zum zweitgrößten Ölverbraucher weltweit. Die Weltrohölförderung stieg erneut stärker als
die Nachfrage. Die Produktion erhöhte sich um 3,3 Mio
bbl/d (+4,1 %) auf 83 Mio bbl/d. Während in der OECD
die Produktion geringer war, steigerte die OPEC ihren
Marktanteil auf 40 % indem sie ihre Förderung um
2,3 Mio bbl/d auf 33 Mio bbl/d ausweitete. Der restliche Produktionsanstieg entfiel im Wesentlichen auf
Russland mit 0,7 Mio bbl/d und auf afrikanische
Produzenten. Die irakische Ölförderung lag mit 2 Mio
bbl/d zwar um 50 % über den Vorjahresmengen, blieb
aber doch deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Die weltweiten Lagerbestände wurden um 0,5 Mio
bbl/d aufgestockt.
Der Rohölpreis der Sorte Brent kletterte am Spotmarkt
von USD 30/bbl zu Jahresbeginn auf einen Rekordwert von USD 52/bbl in der zweiten Oktoberhälfte.
Die große Nachfrage nach leichteren und schwefelarmen Rohölen ließ die Preisdifferenzen zwischen den
Rohölsorten vorübergehend auf bis zu USD 17/bbl
steigen. Im Jahresdurchschnitt
war Brent-Rohöl mit USD
38,22/bbl um ein Drittel teurer
als im Vorjahr. Fundamentale
Belebung der
Marktdaten wie der niedrige
Konjunktur spürbar;
USD-Kurs, die unerwartet hohe
hohes Preisniveau
Ölnachfrage sowie die sinkenwirkt sich negativ
den und überwiegend auf
auf Nachfrage aus
Saudi-Arabien konzentrierten
freien OPEC-Produktionskapazitäten bildeten die Grundlage
für ein hohes Preisniveau. Die unsichere Lage in den
wichtigen Förderländern Irak, Nigeria und Venezuela
aber auch Turbulenzen um den russischen YukosKonzern trieben die Ölpreise in bislang unerreichte
Höhen.
Rohölpreis (Brent) und USD-Kurs
EUR/USD
USD/bbl
1,4
70
1,2
60
1,0
50
0,8
40
0,6
30
0,4
20
0,2
10
0
0,0
J
F
M
A
M
J
Brentpreis 2003
USD-Kurs in EUR 2003
J
A
S
O
N
D
Brentpreis 2004
USD-Kurs in EUR 2004
Der USD-Wechselkurs stieg um 10 % von USD 1,131
auf USD 1,242 je 1 EUR. Durch den schwächeren US
Dollar wurde der Preisanstieg bei Mineralölprodukten
im Euroraum gemildert. Die Produktennotierungen
am Rotterdamer Markt zogen vor allem bei Mitteldestillaten stärker an, wobei die Preise in EUR/t um
bis zu 30 % höher waren. Bei den Ottokraftstoffen fiel
der Preisanstieg geringer aus, bei Heizöl Schwer sanken die Preise sogar um mehr als 10 %. Der österreichische Energiepreisindex für Haushalte stieg um 6,4%.
Konzernlagebericht I OMV 04
23
Bei den Treibstoffen betrug die Teuerung bei Diesel
11 % und bei Benzin 8 %. Vor allem bei Brennstoffen
wirkte sich auch die Erhöhung der Energiebesteuerung ab 1. Jänner 2004 aus. Aus Konsumentensicht
verteuerten sich Kohleprodukte um 14 % bis 24 %,
Heizöle um 12 % und Erdgas um 6 %.
hatten ihre Vorräte noch vor der Mineralölsteuererhöhung aufgestockt oder bestellten in Erwartung
von Preissenkungen nur kleinere Liefermengen.
Die Auslieferungen bei Heizöl Extraleicht sanken um
15,5 %, bei Heizöl Leicht um 15,4 % und bei Heizöl
Schwer um 1,8 %.
Nach dem überaus kräftigen Anstieg des österreichischen Primärenergieverbrauchs von 7 % im Vorjahr,
kam es 2004 zu einem 2 %igen Rückgang. Der Anstieg
im Stromverbrauch von 2,7 % wurde aus dem Inland
gedeckt, die Importe sanken um 13 % und der Stromexport stagnierte. Die Wasserkrafterzeugung konnte
wieder um 12 % gesteigert werden, der Ausbau der
Ökostromkapazitäten (Wind und Biomasse) wurde
weiter forciert, die Wärmekrafterzeugung sank hingegen um 2 %. Auch die Nachfrage nach Kohleprodukten ging massiv zurück, der Absatz an Mineralölprodukten sank moderat. Der Erdgasverbrauch hingegen stieg geringfügig an und stellte mit 8,6 Mrd m3
einen neuen Rekordwert dar.
Mineralölproduktenverbrauch in Mio t
In dem für OMV relevanten Mineralölproduktenmarkt bewirkte das relative hohe Preisniveau eine
Verminderung des Gesamtabsatzes um rund 0,8 Mio t
auf 81 Mio t. Der in allen Ländern weiterhin wachsende Treibstoffmarkt konnte den starken Rückgang bei
der Heizölnachfrage nicht kompensieren. Innerhalb
der Treibstoffe hielt der Trend zum Dieselkraftstoff an.
Der Absatz stieg um 4 % während er bei Ottokraftstoff um 1 %, bei Heizöl sogar um 10 % geringer war.
In den OMV Marktregionen Danube West und Adriatic
war der Mineralölproduktenabsatz um 1 % unter dem
Vorjahrsniveau, in der Region Danube East um 2 %.
Bei einzelnen Produktengruppen gab es unterschiedliche Entwicklungen: Die Nachfrage nach Diesel stieg
in Slowenien und den Balkanländern, der Verbrauch
von Flugpetroleum nahm in Deutschland und Österreich zu. Bei den Heizölen fielen vor allem die Absatzeinbrüche in Deutschland, Österreich und Rumänien
ins Gewicht.
Erwartungsgemäß konnte der Mineralölproduktenabsatz in Österreich den Rekordwert des Vorjahrs
nicht erreichen. Das Absatzvolumen sank um 1,7 %
auf 12,4 Mio t. Gab es im Vorjahr noch ein Wachstum
von 9 % bei Treibstoffen, reduzierte sich dieses 2004
auf 1 %. Bei Ottokraftstoffen war ein Rückgang von
4,2 % zu verzeichnen, der zum Teil von einem 3,2 %igen
Wachstum der Dieselnachfrage kompensiert wurde.
Bei Flugpetroleum wurde mit 18 % die stärkste Wachstumsrate seit 15 Jahren erzielt. Ausgesprochen flau
verlief hingegen das Heizölgeschäft. Viele Kunden
24
OMV 04 I Konzernlagebericht
Montenegro
Bosnien und
Herzegowina
Slowakei
Slowenien
Serbien
Bulgarien
Kroatien
Ungarn
Tschechische
Republik
Triveneto
(Italien)
Rumänien
Österreich
Süddeutschland
0
5
2003
10
15
20
25
2004
Die Nachfrage nach Pflanzennährstoffen stieg in
den für OMV relevanten Märkten geringfügig. Nach
unterschiedlichem Verlauf in der ersten Jahreshälfte
lagen Absatzmengen und Preise im zweiten Halbjahr
über dem Vorjahresniveau. Der globale Zuwachs beim
Düngemittelverbrauch sowie hohe Rohstoff- und
Energiekosten ließen die internationalen Produktnotierungen stark ansteigen. Der weltweite Melaminverbrauch zeigte mit +8 % ein besonders dynamisches
Wachstum. Der Mehrbedarf war einerseits auf die
Zuwächse in der europäischen Holzwerkstoffindustrie
und anderseits auf das Konjunkturhoch im asiatischpazifischen Raum zurückzuführen. Das zumeist knappe Angebot auf Produzentenseite ermöglichte eine
stabile Markt- und Preissituation. Auf Grund des günstigen konjunkturellen Umfelds stieg die Nachfrage
nach Polyolefinen (PO) in Westeuropa um 4 %. Das
steigende Preisniveau bei Monomeren konnte von
den PO-Erzeugern großteils weitergegeben werden.
Die PO-Preise lagen um 25 % höher als im Vorjahr,
die Margen erreichten das höchste Niveau seit 1999.
Petrom
Am 14. Dezember 2004 hat OMV den Erwerb von 51 %
am größten rumänischen Unternehmen, SNP Petrom
S.A. abgeschlossen. Petrom ist ein integrierter Erdölund Erdgaskonzern mit geschätzten Öl- und Gasreserven von 1.025 Mio boe, einer täglichen Produktion
von 220.000 boe, einer Raffineriekapazität von 8 Mio t
und 612 Tankstellen.
Für den Erwerb von 33,34 % an Petrom wurden EUR
669 Mio an die rumänische Privatisierungsagentur
überwiesen. Im Rahmen einer Kapitalerhöhung bei
Petrom wurde der OMV Anteil auf 51 % aufgestockt.
Die Mittel aus der Kapitalerhöhung seitens OMV, in
Summe EUR 830 Mio, wurden direkt in das Unternehmen eingebracht und stehen dort für künftige
Investitionen bereit. OMV hält damit 51 % der Anteile
an Petrom, der rumänische
Staat 40,74 %, EBRD (European
Bank for Reconstruction and
Durch die PetromDevelopment) 2,03 % und der
Akquisition wird
Streubesitz beträgt 6,23 %.
OMV zum unangefochtenen MarktMit der Übernahme der Aktienführer in Mittelmehrheit an Petrom nutzte
europa
OMV die bisher größte Gelegenheit zur Konsolidierung
in Mittel- und Osteuropa, im
Einklang mit der Strategie des profitablen Wachstums.
Petrom, das führende integrierte Öl- und Erdgasunternehmen im großen Wachstumsmarkt Rumänien ergänzt OMV mit seinen starken Upstream-Assets perfekt. Die OMV Strategie konzentriert sich auf die
Stabilisierung und den Ausbau der Marktführerschaft
im Donauraum sowie auf die Steigerung der Reserven und die Erhöhung des Integrationsgrads zwischen der Rohölproduktion und den Raffinerien und
Marketing. Der Erwerb der Mehrheit an Petrom erfüllt
beide Kriterien und trägt damit wesentlich zum Erreichen der für 2008 gesetzten Ziele von OMV bei.
Die Strukturen von Petrom und OMV sind ähnlich,
was die optimale Wertschöpfung dieser Allianz unterstützen wird. Heute ist OMV der unangefochten führende integrierte Erdöl- und Erdgaskonzern in dieser
Region.
Exploration und Produktion
Durch die geschätzten sicheren Reserven von Petrom
von rund 1 Mrd boe werden die OMV Reserven von
385 Mio boe per 31. Dezember 2004 deutlich vergrößert. Das Ziel einer Produktionssteigerung auf
160.000 boe/d bis 2008 haben wir durch die zusätzliche Produktion von 220.000 boe/d auf 350.000 boe/d
angehoben und damit mehr als verdoppelt. Petrom
26
OMV 04 I Petrom
ist der größte Öl- und Erdgasproduzent in Rumänien,
einem Land mit langer Tradition bei der Exploration
und Produktion von Erdöl und Erdgas. Das mit Petrom
erworbene Portfolio umfasst landesweit und im
Schwarzen Meer etwa 300 Öl- und Gasfelder mit rund
15.000 Förderbohrungen. Zudem verfügt Petrom durch
seine Konzessionen in Kasachstan über weiteres
Wachstumspotenzial.
Nach heutigem Wissensstand betragen die sicheren
Reserven von Petrom per 31. Dezember 2004 1.025
Mio boe. Der Wert repräsentiert die erwartete kumulierte Produktion zwischen 2005 und 2043. Das neue
rumänische Erdölgesetz sieht grundsätzlich eine
Laufzeit der Konzessionen bis zum Jahr 2028 vor.
Der Konzessionsinhaber hat jedoch das Recht auf
eine Konzessionsverlängerung um weitere 15 Jahre
für den Fall, dass weiterhin eine kommerzielle Produktion möglich ist, wovon bei Petrom auszugehen
ist. OMV beabsichtigt die Reserven von Petrom
sobald wie möglich nach SEC Richtlinien zu bewerten
und durch einen unabhängigen Gutachter überprüfen
zu lassen. Eine solche Untersuchung ist ein fortlaufender Prozess dessen Fertigstellung bis zu zwei
Jahre dauern kann. 2004 betrug die Tagesproduktion
von Petrom 220.000 boe. Rund 50 % davon entfielen
auf Rohöl mit guter Qualität und niedrigem Schwefelgehalt (5,46 Mio t). Der Großteil des produzierten
Rohöls wird in den Petrom Raffinerien Arpechim und
Petrobrazi verarbeitet, lediglich eine geringe Menge
wurde an Dritte verkauft. Petrom ist mit einer Erdgasproduktion von rund 6,44 Mrd m3 auch einer der
beiden großen Gasproduzenten in Rumänien und
deckt rund ein Drittel des rumänischen Verbrauchs.
Ein weiteres Drittel wird vom staatlichen Betrieb
Romgaz SA produziert. Der Rest des inländischen
Verbrauchs wird durch russisches Importgas gedeckt.
Petrom beliefert sowohl Industrie- als auch Großkunden. Der rumänische Gasmarkt und die Preise sind
durch die Behörden reguliert. Im September 2004
unterzeichneten die rumänische Regierung und der
International Monetary Fund (IMF) ein Memorandum
zur schrittweisen Erhöhung der Gaspreise, um den
Gasmarkt bis zum EU-Beitritt Rumäniens vollkommen
zu liberalisieren.
Raffinerien und Marketing
Petrom verfügt über das größte rumänische Tankstellennetz und ist auch im Kundengeschäft stark vertreten. Dadurch wurde das OMV Netzwerk um 612
Tankstellen auf insgesamt 2.385 erweitert und der
Marktanteil von OMV im Tankstellen- und Kundengeschäft im Donauraum wird von derzeit 14 % auf 18 %
steigen. Die zusätzliche Raffineriekapazität von 8 Mio t
passt perfekt in die Konzernstrategie. Petrom bildet
damit eine strategische Versorgungsbasis um unsere
Marktführerschaft in Mitteleuropa zu festigen. Weiters
hat OMV dadurch die Möglichkeit das Tankstellenund Kundengeschäft kurz- wie auch langfristig zu
optimieren. Der Raffineriebereich bei Petrom besteht
aus zwei Raffinerien und einer Düngemittelanlage.
Die Raffinerie Petrobrazi liegt bei der Stadt Ploiesti
rund 50 km nördlich von Bukarest. Der größte Teil
des verarbeiteten Rohöls kommt aus eigener Produktion, es besteht aber auch die Möglichkeit importierte Rohöle zu verarbeiten. Die Raffinerie hat zwei
Rohölverarbeitungseinheiten mit einer jährlichen
Gesamtkapazität von rund 4,5 Mio t (90.000 bbl/d)
und eine kleine Petrochemieanlage. Die Raffinerie
Arpechim liegt bei der Stadt Pitesti etwa 100 km
westlich von Bukarest. Die verarbeitete Rohölmenge
wird sowohl durch inländische Produktion wie auch
durch Importmengen gedeckt. Die Anlage hat eine
jährliche Verarbeitungskapazität von rund 3,5 Mio t
(70.000 bbl/d) und eine jährliche Petrochemiekapazität von rund 200.000 t. Beide Raffinerien liegen
innerhalb der Produktionsgebiete der Petrom und
sind mit der Pipeline-Infrastruktur von Conpet, einem
staatlichen rumänischen Transportunternehmen,
verbunden. Durch dieses Pipelinesystem transportiert Petrom Rohöl aus den eigenen Feldern sowie
importiertes Rohöl vom Ölhafen Constanta am
Schwarzen Meer.
Die Versorgung der Tankstellen und Kunden von
Petrom erfolgt durch eine Niederlassung in Bukarest
sowie 40 regionale Vertriebszentren. Petrom verfügt
über 612 Tankstellen unter der Marke Petrom. Rund
250 davon sind erstklassige Tankstellen mit überdurchschnittlich hohem Absatz. Etwa ein Drittel verfügt
über einen Shop. Die Produktenpreise sind in Rumänien bereits dereguliert, eine Beeinflussung der
Preise durch die Regierung findet lediglich durch
Steuern statt. Zurzeit sind die Produktenpreise inkl.
Steuern hauptsächlich infolge der geringeren Steuern
niedriger als das internationale Preisniveau und gleichen so die geringere Kaufkraft aus.
Leistungssteigerung durch bedeutende Investitionen
Das frisch zugeführte Kapital bildet für Petrom eine
solide Basis für weiteres Wachstum. Das jährliche
Investmentbudget von rund EUR 400 Mio wird vorrangig in leistungssteigernde Maßnahmen in E&P
wie auch in kontinuierliche Modernisierung der Raffinerieanlagen und des Tankstellennetzes investiert.
Die Implementierung von konzernweiten Reporting-
standards macht eine umfangreiche Investition in die
Modernisierung der IT notwendig.
Im E&P-Bereich liegt der Fokus auf dem Einsatz neuer
Explorationstechnologien und auf Produktivitätssteigerung, was die Modernisierung und Automatisierung der Produktionsanlagen und des Pipeline Netzwerks beinhaltet. Im Downstream Bereich werden
den EU-Richtinien entsprechende Modernisierungen
der Anlagen und Ausrüstungen angestrebt, wie auch
die Einführung von technisch ausgereiften automatisierten Produktionsprozessen in den Raffinerien.
Zusätzlich wird auch in die Effizienzsteigerung des
Marketingbereichs investiert werden.
Als wesentliche Aufgabe betrachten wir die Reorganisation des Unternehmens bei gleichzeitiger Implementierung moderner Managementgrundsätze, wobei das Hauptaugenmerk dabei auf Effizienzsteigerungen liegt. Dazu gehören der Einsatz neuer Techniken zur Verbesserung der Reservenausbeute, Verbesserung und Modernisierung des Vertriebssystems
für Tankstellen und Lager, was in den nächsten
Jahren zu einer deutlichen Konzentration der Versorgungslager führen kann, die Modernisierung der
Raffinerien sowie die Einführung neuer Marketinginstrumente. Als nächster Schritt werden neue
Managementmethoden implementiert, die sich aus
vielfältigen Initiativen und neuen Philosophien zusammensetzen werden. Grundlage dafür bilden internationale Managementansätze wie zum Beispiel –
aber nicht ausschließlich – Geschäftsprozesse,
Human Resources, Beschaffung, Finanzreporting
sowie weitere unterstützende Funktionen.
Die derzeitige Effizienz von Petrom bietet Verbesserungspotenzial. Eine Vielzahl an Initiativen ist
bereits gestartet worden, u.a. die Verbesserung der
operativen Produktivität in E&P, die Reduktion der
technischen Verluste in den Raffinerien sowie Steigerungen des Ergebnisbeitrags von Non-Oil Produkten in Marketing. Weiters sei erwähnt, dass das
Personalkostenniveau in Rumänien im Vergleich zu
westeuropäischen Standards derzeit gering ist. Verbesserte Beschaffungsrichtlinien und eine stärkere
Kontrolle der Prozesse sind erklärte Maßnahmen
für die Reduktion der operativen Kosten. Mit den
Gewerkschaften wird in Bezug auf Reduktion des
Personalstands, Training und alternative Ausbildungsmaßnahmen sowie Outsourcing-Projekte
ein Sozialplan verhandelt.
Petrom I OMV 04
27
Exploration und Produktion
Auf einen Blick
in EUR Mio
Bereichsumsatz
2004
2003
+/–
988
864
14 %
Betriebserfolg (EBIT)
459
303
51 %
Investitionen
156
498
–69 %
Return on fixed Assets
Produktion
45,9
in Mio boe
Sichere Reserven
1)
40 1)
in %
384,8
zum 31.12. in Mio boe
1)
25
60 %
43,6
5%
410,1
–6 %
exklusive Petrom
Deutlich gestiegene Produktionsmengen und höhere
Ölpreise führten zu einem Anstieg des Bereichsumsatzes um 14 % auf EUR 988,34 Mio. Der Betriebserfolg
stieg um 51 % auf EUR 459,38 Mio. Der Anstieg im
EBIT ist vor allem auf den Verkauf von Explorationsaktivitäten im Sudan zurückzuführen. Exklusive der
Aufwendungen für Personalrestrukturierungen und
außerordentliche Abschreibungen von E&P-Anlagen
(Ecuador und Australien) kam es zu einem 30 %igen
Anstieg des um Sondereffekte bereinigten EBIT
auf EUR 447,29 Mio. Grund dafür sind die deutlich
höheren Öl- und Gasverkaufsmengen. Die positive
Wirkung der gestiegenen realisierten Rohölpreise
wurde durch niedrigere Gaspreise, höhere HedgingAusgaben, und den um 10 % höheren EUR/USDWechselkurs zum Teil wieder aufgehoben.
Wachstumsziele vorzeitig erreicht
Durch die im Dezember finalisierte Petrom-Akquisition konnten die in den Vorjahren definierten
Wachstumsziele für das Jahr 2008 bereits vorzeitig
erreicht werden. In 2005 sollte Petrom zwischen
210.000 und 220.000 boe/d zur Gesamtproduktion
beitragen. Weiters ist es mit Petrom gelungen die
sicheren Reserven massiv auszubauen. Nach derzeitigem Erkenntnisstand betragen die Petrom-Reserven
per Jahresende 1.025 Mio boe, wobei dies die erwartete kumulative Produktion zwischen 2005 und 2043
ist. Weitere Informationen über Petrom finden Sie ab
Seite 26.
Durch organisches Wachstum stieg die Produktion
um 5 % auf 45,9 Mio boe, was einer Tagesproduktion
von über 125.000 boe/d entspricht (2003: 43,6 Mio boe
oder 120.000 boe/d). Dieses Wachstum ist vor allem
auf das Erdgasfeld Sawan in Pakistan und auf den
Produktionsstart des Ölfeldes Yuralpa in Ecuador zurückzuführen. Wie geplant, wurde 2004 das venezolanische Ölfeld Cabimas verkauft, welches zuletzt rund
6.000 boe/d produzierte.
Die Produktionskosten exklusive Lizenzgebühren
(OPEX) stiegen auf USD 5,61/boe (2003: USD
5,24/boe). Höhere Produktionsmengen aus Feldern
mit relativ geringen Produktionskosten konnten die
Auswirkungen des schwächeren USD nicht kompensieren. Auf EUR-Basis liegen die Produktionskosten
um 3 % unter Vorjahresniveau. Explorationserfolge
verzeichnete OMV in Großbritannien, Libyen, im Iran
und in Österreich. Von 30 Explorations- und 16
Erweiterungsbohrungen wurden 25 fündig, was einer
Erfolgsquote von 54 % (2003: 61 %) entspricht. Die
Explorationsausgaben stiegen um 3 % auf EUR 95,71
Mio (2003: EUR 93,05 Mio). Die Explorationserfolge
führten unter Berücksichtigung des Sudan-Verkaufs
zu niedrigeren Fundkosten im 3-Jahresschnitt von
USD 1,63/boe (2003: USD 2,59/boe).
Entwicklung der sicheren Reserven
1.200 %
1.600
990 %
1.400
1.000 %
1.200
800 %
1.000
600 %
800
600
400
200
90 %
400 %
174 %
137 %
410
385
1.409
2003
2004
2004
200 %
343
0
2002
0%
inkl. Petrom
Sichere Reserven in Mio boe
Reservenersatzrate (3-Jahres-Durchschnitt)
Die sicheren Kohlenwasserstoff-Reserven per
31. Dezember 2004 betrugen 384,8 Mio boe. Dadurch
wurde die Produktion in den letzten drei Jahren zu
137 % durch Reservenzuwachs ersetzt. Diese Reservenersatzrate inkludiert alle Zu- und Verkäufe der letzten
drei Jahre, nicht jedoch die Petrom-Reserven in Höhe
von 1.025 Mio boe, die seit 14. Dezember 2004 Teil
unseres Portfolios sind. Die OMV Reserven werden
regelmäßig von unabhängigen externen Gutachtern
bewertet. Im Berichtsjahr hat DeGolyer & MacNaughton
die Überprüfung der OMV Reserven zum 31. Dezember
2003 vorgenommen. Die Ergebnisse dieses unabhän-
Exploration und Produktion I OMV 04
29
gigen Gutachtens bestätigen die im Geschäftsbericht
2003 veröffentlichten Reserven.
Die 2003 durch die Preussag-Akquisition erworbenen
Explorations- und Produktionslizenzen wurden in die
bestehende Firmenstruktur eingegliedert. Weiters
wurde mit dem Verkauf des Cabimas Feldes die Veräußerung der nicht in die Strategie passenden Felder
in Südamerika begonnen.
Produktion 2004: 45,9 Mio boe (125.000 boe/d)
9%
Südamerika
1%
Katar
7%
Tunesien
31 %
Österreich
13 %
Pakistan
5%
Neuseeland
12 %
Großbritannien
3%
Australien
19 %
Libyen
Trotz des hohen durchschnittlichen Alters der Felder
und Lagerstätten in Österreich konnte mit einer umfangreichen Bohrkampagne und optimierten Förderverfahren mit einer Produktion von 39.100 boe/d an
das Langzeithoch des Jahres 2003 (39.500 boe/d) angeschlossen werden. Um dem natürlichen Produktionsabfall gegenzusteuern wurden
11 Bohrungen abgeteuft. 8
Bohrungen davon wurden als
wirtschaftlich fündig bewertet.
Integration
Teils aus Funden, teils aus
der Preussag
Neubewertungen wuchsen die
Akquisition;
sicheren Reserven um 10,8 Mio
ausgewogenes
boe. In Bayern (Deutschland)
Portfolio
ist OMV als Betriebsführer
von Explorationslizenzen tätig.
Ein umfangreiches Seismikprogramm, bestehend aus 215 km2 3D Seismik und
70 km 2D Seismik, wurde im 2. Halbjahr 2004 durchgeführt. In Albanien ist OMV in 3 onshore Explorationsblöcken als Betriebsführer tätig. 2004 wurde die
Explorationsbohrung Kanina-1 abgeteuft, deren
Resultat zurzeit evaluiert wird. Zusätzlich erwarb OMV
als Betriebsführer eine Beteiligung an einer offshoreExplorationslizenz im Adriatischen Meer. Im Frühjahr
wurde die Testproduktion des Schwerölfelds Patos
Marinza aus ökonomischen Gründen beendet. In
Bulgarien ist OMV mit einem 100 %-Anteil Betriebs-
30
OMV 04 I Exploration und Produktion
führer im offshore-Block Varna Deep-Sea im Schwarzen
Meer. Bisher wurde eine 2D Seismik-Akquisition und
Evaluierung durchgeführt. Es ist geplant, für die Fortsetzung der Explorationsaktivitäten Partner zu suchen.
Im Herbst begannen in Großbritannien das Howe
Feld (2.600 boe/d OMV Anteil) und das Nevis Central
Feld (500 boe/d OMV Anteil) zu produzieren. Die durchschnittliche Produktion im UK sank jedoch wegen
technischer Probleme auf der Dunlin Plattform von
15.900 boe/d in 2003 auf 14.600 boe/d. Insgesamt war
OMV an 7 Explorationsbohrungen und 1 Entwicklungsbohrung beteiligt. Ein signifikanter Öl- und Gasfund
wurde durch die Explorationsbohrung Rosebank/
Lochnagar (OMV Anteil 20 %) im Färöer-Shetland
Kanal erzielt. Zusätzlich konnten 6 Explorationslizenzen in der Region dieses Fundes erworben werden.
Bei zwei davon ist OMV Konsortialführer, wodurch
wir jetzt zum ersten Mal auch in Großbritannien als
Betriebsführer auftreten. Weiters erwarb OMV eine
Explorationslizenz für 5 Blöcke in der 2. Färöer offshore Ausschreibungsrunde (Dänemark).
In Libyen konnte die Produktion auf 23.700 boe/d (OMV
Anteil) gesteigert werden. Das große El Shararah Feld
produziert weiterhin konstant bei 15.000 boe/d (OMV
Anteil). Im Block NC 186 nahm das D-Feld seine Produktion auf, ein weiterer Fund wurde verzeichnet und
die Genehmigung des Entwicklungsplans für das
B-Feld eingereicht. Insgesamt war OMV an 3 Explorations- und 6 Erweiterungsbohrungen beteiligt. In
Tunesien sank die Produktion gegenüber dem Vorjahr
auf 8.200 boe/d (2003: 8.900 boe/d; OMV Anteil).
Grund dafür waren technische Probleme der Produktionsanlage im Ashtart Feld. In den anderen Feldern
lief die Produktion nach Plan. Für die Entwicklung des
Chergui Erdgasfelds wurden alle Verträge vergeben,
mit dem Produktionsbeginn wird Ende 2005 gerechnet. Um die Produktionskapazität in Ashtart zu erhöhen, werden weitere Produktionsbohrungen abgeteuft. Die Explorationsaktivitäten konzentrieren sich
zurzeit auf den Jenein Süd Block im Ghadames
Becken.
In Pakistan betreibt OMV die Gasfelder Miano und
Sawan. In Miano konnte die Produktion durch ein
Anlagen-Optimierungsprojekt auf 5.100 boe/d (OMV
Anteil) gesteigert werden, Sawan erreichte im Frühjahr seine planmäßige Kapazität und lieferte einen
Produktionsbeitrag von 13.100 boe/d (OMV Anteil).
Im Jahresdurchschnitt wurden in Pakistan 16.800
boe/d Erdgas gefördert und OMV konnte sich als
größter internationaler Betriebsführer behaupten.
In Katar produziert das Ölfeld Al Rayan weiterhin konstant bei 1.200 boe/d (OMV Anteil). Im Sudan finalisierte OMV den bereits 2003 begonnenen Verkauf der
Blöcke 5A und 5B an die indische Gesellschaft ONGC
Videsh Limited, was einen Erlös von EUR 105,60 Mio
brachte. Im Jemen wurden die Evaluierungsarbeiten
im Block S2 fortgesetzt, in dem schon zwei Explorationsfunde erzielt wurden. Weiters beteiligte sich
OMV an einer Explorationsbohrung im Block 47, die
jedoch nicht erfolgreich war. Im Iran wurde die Explorationsbohrung Band-E-Karkeh-2 im Mehr Block
fündig.
In Australien produzierte OMV rund 4.000 boe/d. Im
Februar 2005 wurde mit der australischen Ölgesellschaft Santos Ltd ein Vertrag zum Verkauf der Erdgasaktivitäten unterzeichnet. In Neuseeland konnte das
Maui Konsortium die Gaslieferverträge neu verhandeln. Als Ergebnis können die über die Vertragsmengen hinausgehenden Reserven zu Marktpreisen,
die substanziell über den Vertragspreisen liegen,
verkauft werden. Von den Behörden wurde der Entwicklungsplan für das Pohokura Erdgasfeld (OMV
Anteil 26 %) bewilligt. Der Produktionsstart ist für die
2. Jahreshälfte 2006 vorgesehen. Auch für Pohokura
kommen die höheren Marktpreise zur Anwendung.
Weiters wurden wesentliche Schritte für die kommerzielle Entwicklung des Maari Ölfelds gesetzt, bei dem
OMV Betriebsführer ist. Explorationsarbeiten wurden
in den bestehenden Blöcken weitergeführt und zwei
neue Explorationslizenzen als Betriebsführer im
Taranaki Basin erworben.
In Ecuador nahm das Ölfeld Yuralpa im Block 21 die
Produktion mit rund 4.000 boe/d (OMV Anteil) auf. In
Venezuela veräußerte OMV die 90 %-Beteiligung am
Cabimas Ölfeld. Bis zum Verkauf produzierte das Feld
rund 6.000 boe/d (OMV Anteil). Das Boqueron Feld
produzierte rund 3.000 boe/d (OMV Anteil).
In Russland begann OMV mit der Bewertung von
Investitionsmöglichkeiten in Westsibirien. Um die
Evaluierung von Öl- und Gasfeldern zu erleichtern,
wurde eine Repräsentanz in der westsibirischen
Provinzhauptstadt Tyumen eröffnet.
Ausblick
Nach der Akquisition der 51 %-Beteiligung an
Petrom wird für 2005 eine Gesamtproduktion von
rund 330.000 bis 340.000 boe/d angestrebt. Aus dem
bestehenden OMV Portfolio erwarten wir Produktionszuwächse aus Libyen, aber auch Abgänge auf Grund
weiterer Portfoliobereinigungen. Weiters wird das
Gasfeld Pohokura in Neuseeland entwickelt, dessen
Inbetriebnahme für 2006 geplant ist.
Erdöl und NGL
Produktion 2004
in Mio t
in Mio bbl
Erdgas
in Mrd m3
in bcf
Öl-Äquivalent
in Mio t
in Mio boe
Österreich
0,90
6,57
1,25
46,53
1,96
14,33
Übriges Europa
0,49
3,72
0,26
9,87
0,71
5,36
Afrika
1,54
11,69
—
—
1,54
11,69
Mittlerer Osten
0,06
0,43
0,99
36,78
0,90
6,56
Australien/Neuseeland
0,12
1,05
0,43
16,10
0,49
3,74
Südamerika
0,63
4,27
—
—
0,63
4,27
Gesamt
3,75
27,73
2,93
109,29
6,23
45,94
8,34
60,31
14,20
530,08
20,37
148,65
Sichere Reserven
zum 31.12.2004
Österreich
Übriges Europa
Afrika
3,16
24,30
1,33
49,48
4,28
32,54
13,16
99,36
0,53
19,60
13,60
102,63
Mittlerer Osten
0,22
1,51
8,39
313,06
7,32
53,69
Australien/Neuseeland
0,81
7,50
3,59
133,96
3,85
29,83
Südamerika
2,56
17,48
—
—
2,56
17,48
28,25
210,45
28,03
1.046,18
51,99
384,82
Gesamt
1)
1)
exklusive 1.025 Mio boe Petrom Reserven
Exploration und Produktion I OMV 04
31
Raffinerien und Marketing inklusive Petrochemie
Auf einen Blick
in EUR Mio
Bereichsumsatz
2004
2003
+/–
8.381
6.023
39 %
Betriebserfolg (EBIT)
442
265
67 %
Investitionen
460
709
–35 %
Return on fixed assets
in %
Produktenabsatz Raffinerien
Markanteil in Marketing
in Mio t
in %
Der Bereichsumsatz stieg durch wesentlich höhere
Produktenpreise und Absatzmengen um 39 % auf
EUR 8.381,30 Mio. Starken Anteil daran hatten die
Akquisitionen des Bayernoil Raffinerieverbundes und
der BP/Aral und Avanti Tankstellennetze Mitte des
Jahres 2003, die nun erstmals ein ganzes Jahr inkludiert waren. Der Betriebserfolg erhöhte sich um 67 %
auf EUR 442,10 Mio. Dieser Ergebnissprung ist
praktisch zur Gänze auf gestiegene Raffinerie- und
Marketingmengen und auf Raffineriemargen, die ein
historisches Höchstniveau erreichten, zurückzuführen.
Die Ergebnisbeiträge durch die Akquisition der restlichen 50 %-Anteile an OMV Istrabenz wirkten sich im
Ergebnis kaum aus, da diese erst ab dem 4. Quartal
2004 voll konsolidiert wurden. Ebenfalls ist erstmals
im Umsatz und den Ergebniskennzahlen der Beitrag
des Kunststoffgeschäfts von Polyfelt enthalten, der
bisher im Geschäftsbereich Chemie berichtet wurde.
Das EBIT vor Sondereffekten, die im wesentlichem
aus Personalrestrukturierungskosten bestehen, stieg
um 68 % auf EUR 481,44 Mio.
Der wesentlichste Faktor für die deutliche Ergebnisverbesserung waren die höheren Raffineriemargen.
2004 lag die Bulk-Referenzmarge in Rotterdam (für
den Produktenkorb der Raffinerie Schwechat auf
Basis eines Rohöleinsatzes der Sorte Brent) mit USD
4,05/bbl weit über dem langjährigen Durchschnitt
und um 56 % über dem Vorjahresniveau (2003: USD
2,60/bbl). Verantwortlich dafür war die starke Nachfrage in den USA und Asien, die aus Kapazitätsgründen von den lokalen Raffinerien nicht bedient werden
konnte, sowie niedrige Bestände zu Saisonbeginn bei
den jeweiligen saisonalen Produkten vor allem in den
USA. Dies führte zu stark steigenden Produktpreisen
in diesen Märkten, die es europäischen Raffinerien
ermöglichten ihre Kapazitätsauslastung zu erhöhen
sowie in diese Märkte zu exportieren. Dieses international hohe Preisniveau trieb auch in Europa die Produktenpreise und somit die Raffineriemargen nach
oben. Ein positiver Faktor für das Raffinerieergebnis
war auch der größere Preisunterschied zwischen
leichten und schweren Rohölen.
21
15
45 %
16,25
13,91
17 %
14
12
17 %
Das Petrochemiegeschäft profitierte von einer gegenüber dem Vorjahr verbesserten Kunststoffkonjunktur.
Trotz der extrem hohen Rohölpreise und den damit
verbundenen hohen Naphtapreisen konnten die westeuropäischen Monomerpreise
so weit angehoben werden,
dass die Ethylenmarge um 13 %
Integration der
und die Propylenmarge um 4%
2003 getätigten
über dem Vorjahresniveau lag.
Akquisitionen führt
zu deutlich höheren
Im Marketing drückten die
Mengen und verbessehr hohen Rohölpreise und
serten Ergebnissen
Raffineriemargen die Margen
im Tankstellenbereich insbesondere in Mittel- und Osteuropa auf ein sehr tiefes Niveau. Durch das hohe
Preisniveau wurde auch die Nachfrage nach Mineralölprodukten gedämpft, insbesondere in Regionen
Osteuropas mit einer schwächeren Kaufkraft.
Bezogen auf die Normalkapazität von 18,4 Mio t
(Schwechat: 9,6 Mio t; Burghausen 3,4 Mio t; 45 %
des Raffinerieverbunds Bayernoil: 5,4 Mio t) lag die
Raffinerieauslastung mit 94 % unter dem Vorjahresniveau, dies planmäßig auf Grund einer TÜV-Revision
der Rohöldestillation sowie verschiedener anderer
Anlagen in Schwechat im 1. Quartal 2004. Primär
bedingt durch die ab Juli 2003 erfolgte Einbeziehung
der Bayernoil-Mengen stiegen die Raffinerieabsatzmengen jedoch um 17 % auf 16,25 Mio t.
Im Bereich Marketing stieg der Absatz ebenfalls
primär durch die volle 12-monatige Einbeziehung
der Akquisitionen aus 2003 um 18 % auf 11,68 Mio t
(2003: 9,92 Mio t). Mit dieser Ausweitung stieg der
gesamte Marketing-Marktanteil, der das Tankstellenund Kundengeschäft aller 12 Länder in denen OMV
tätig ist umfasst, von 12 % auf 14 %. Dieser Wert beinhaltet noch nicht die Marketingaktivitäten der 612
Tankstellen von Petrom. Durch die Einbeziehung der
Petrom Verkaufsmengen ab 2005 erwarten wir eine
Steigerung des Marktanteils in unseren Kernregionen
auf 18 %, womit wir unserem Ziel der Verdopplung
Raffinerien und Marketing inklusive Petrochemie I OMV 04
33
des Marktanteils auf 20 % in dieser Region deutlich
näher gekommen sind.
Investitionen in weiteres Wachstum
2004 lagen die Investitionen mit EUR 459,50 Mio
deutlich unter dem Vorjahr (2003: EUR 708,96 Mio),
das von der Akquisition des Anteils an Bayernoil und
der BP/Aral-Tankstellen geprägt war. Im Raffineriebereich entfiel in Schwechat der Großteil der Investitionen auf Maßnahmen zur Steigerung der Dieselproduktion um 300.000 t jährlich, sowie zur Erhöhung
der Crackerkapazität in Schwechat. Mit der Erhöhung
der Petrochemieproduktion um 150.000 t Ethylen und
100.000 t Propylen wird Schwechat zu einem führenden Kunststoffstandort in Europa ausgebaut und die
Wettbewerbsposition des Standorts Schwechat damit
deutlich gestärkt. Rund EUR 200 Mio werden in
Summe in den Ausbau des Ethylencrackers investiert,
und die erweiterte Anlage soll im 3. Quartal 2005 im
Rahmen des geplanten 6-wöchigen TÜV-Stillstands
der Petrochemieanlagen in Betrieb gehen. Zeitgleich
wird Borealis, einer der weltweit führenden Kunststoffhersteller an dem OMV mit 25 % beteiligt ist, die
Kapazität in Schwechat ebenfalls auf rund 1 Mio t
pro Jahr erweitern.
Im Marketingbereich floss neben dem Erwerb des
zweiten 50 %-Anteils an der OMV Istrabenz der Großteil der Investitionsmittel in den weiteren Ausbau
des Netzes und in qualitätssteigernde Maßnahmen
im bestehenden Netz. Per 7. Oktober 2004 übernahm
OMV zu 100 % die OMV Istrabenz und das Unternehmen wurde in OMV Adriatik umbenannt. Die
Gesellschaften OMV und Istrabenz hatten seit 1992
im Rahmen eines Joint Ventures in Norditalien, Slowenien, Kroatien sowie Bosnien und Herzegowina
gemeinsam das Tankstellen- und Kundengeschäft
betrieben. Durch die vollständige Eingliederung in
den OMV Konzern wird – neben Kostensynergien und
besserer Produktenversorgung – die Grundlage für
weiteres qualitatives Wachstum in der Region geschaffen. Die Tankstellenanzahl bzw. der Marktanteil
ändern sich durch diese Akquisition jedoch nicht, da
diese bereits bisher zu 100 % abgebildet waren. Zur
Stärkung der Wettbewerbsposition im Heizmedienbereich übernahm OMV mit 1. Juli 2004 die Firma
Aral Wärmeservice GmbH mit fünf Verkaufsbüros
in Bayern. Damit gelang es im Endverbrauchergeschäft für Heizöl Extraleicht in Süddeutschland
Fuß zu fassen, wo Heizöl bisher nur über OMV
Markenpartner und freie Mineralölvertriebspartner
verkauft wurde.
34
OMV 04 I Raffinerien und Marketing inklusive Petrochemie
Qualitative Verbesserung des Tankstellennetzes
Im Jahr 2004 bereinigte OMV ihr Tankstellennetz,
sodass per Ende 2004 die Tankstellenanzahl ohne
Berücksichtigung von Petrom auf 1.773 sank (2003:
1.782), wovon 580 in Österreich und 1.193 außerhalb
Österreichs betrieben wurden. Damit wurden in 2004
erstmals mehr Tankstellen geschlossen als neu eröffnet. Es wurden 68 unwirtschaftliche Stationen hauptsächlich in Österreich und Deutschland außer Betrieb
genommen, während 59 Tankstellen neu hinzukamen
und sich damit der Anteil der qualitativ hochwertigen
Stationen erhöhte. Das organische Wachstum konzentrierte sich auf die Länder Rumänien, Bulgarien,
Serbien und Kroatien.
OMV Tankstellennetz
612
Petrom
157
Danube East
(BG, RO, S-CG)
1.374
Danube West
(A, D, CZ, SK, H)
242
Adriatic
(BIH, CRO, I, SLO)
Die verstärkten Bemühungen das Non-Oil-Geschäft
auszubauen trugen erste Früchte: Die Erhöhung der
VIVA Märkte auf 746 (2003: 600) und der Ausbau der
Gastronomiemarke Vienna Café von 139 auf 164
einerseits sowie eine Verbesserung der Servicequalität andererseits führten zu einer Erhöhung des
Deckungsbeitrags je verkauftem Liter Treibstoff aus
dem Non-Oil-Geschäft um 9 %. Wir sehen in diesem
Bereich weitere große Potenziale zur Steigerung der
Ertragskraft im Tankstellenbereich, der im Jahr 2004
von einer unbefriedigenden Margensituation am
Treibstoffsektor geprägt war.
Deutliche Mengensteigerung im Kundengeschäft
Der Gesamtabsatz im Kundengeschäft, exklusive der
Versorgung der internationalen Ölgesellschaften,
stieg wie bereits im Vorjahr (+26 %) um beachtliche
16 % weiter an.
Vorreiterrolle bei Emissionsminderung
Ab 2005 fordert die EU mit der Einführung des neuen
EURO 4 Emissionsstandards eine drastische Senkung
der Emission von Partikel und Stickoxiden bei Nutzfahrzeugen. Seit 10 Jahren forschte die OMV Tochtergesellschaft AMI Agrolinz Melamine International gemeinsam mit dem R&M-Bereich und den Herstellern
von Nutzfahrzeugen an der Entwicklung von AdBlue.
AdBlue ist eine Harnstofflösung, die in einen zusätzlichen Tank des LKW gefüllt wird und während des
Betriebs automatisch in das Abgassystem eingedüst
wird. Damit werden die Emissionen von schädlichen
Stickoxiden um 30 %, jene von Partikeln um 80 % reduziert. Gleichzeitig senkt der Einsatz von AdBlue den
Kraftstoffverbrauch um bis zu 7 %. Die ersten LKW mit
AdBlue Technik werden bereits ausgeliefert, spätestens ab 2008 sollen alle neuen LKW mit AdBlue
Technik ausgerüstet sein. Nachdem OMV bereits im
März 2003 die weltweit erste AdBlue Tankstelle in
Bayern eröffnete, betrieb die OMV Ende 2004 bereits
in 3 Ländern AdBlue Tankstellen. In den nächsten
Jahren wird dieses Netz entlang der Transitrouten
weiter ausgebaut.
Ölkonzern Repsol verkauft. Dieser Schritt erlaubt es
Borealis sich künftig auf 4 Produktions-Hubs in
Europa, nämlich Österreich/Deutschland, Belgien,
Finnland und Norwegen/Schweden, zu konzentrieren
und hier weiteres Wachstum zu forcieren.
Preisentwicklung am Kunststoffmarkt in EUR/t
1.200
1.100
1.000
900
800
700
600
500
400
300
Effizienzsteigerung durch Prozessoptimierung
Das rasante Wachstum der letzten Jahre führte zu
einer Vielfalt von nicht harmonisierten internen Prozessabläufen und verschiedenen IT-Systemen. Um die
überregionale Steuerung und Vergleichbarkeit herzustellen und Kostensynergien nutzen zu können wurde
das Projekt IRIS (International R&M Integrated System
& Process Landscape) gestartet. 2004 erfolgte die
Definition der Prozesslandschaften, die für den gesamten R&M-Bereich gültig sind und es wurde mit dem
Aufbau eines einheitlichen, harmonisierten SAPSystems begonnen. Im Jahr 2005 wird dieses System
in Deutschland, 2006 in Österreich und 2007 in Ungarn,
der Tschechischen Republik und in der Slowakei
implementiert werden.
Hervorragendes Ergebnis von Borealis
Im Jahr 2004 stieg das Marktwachstum der Polyolefine in Europa wieder auf rund 4% an. Dieser Zuwachs
konnte trotz einem deutlich gestiegenem PolyolefinPreisniveau (+24 % gegenüber 2003) realisiert werden.
Der hohe Rohölpreis führte auf Grund des höchsten
Polyolefin-Preisniveaus seit über 10 Jahren zu gestiegenen Olefin- und Polyolefinmargen. Die Polyolefinmargen erreichten den höchsten Wert seit 1999. Die
verbesserte Margensituation, die Erfolge durch das
9-Quartale-Ergebnisverbesserungsprojekt sowie hervorragende Ergebnisbeiträge durch Borouge in Abu
Dhabi, das 40:60 Joint Venture mit ADNOC, führte zu
einem Jahresüberschuss von EUR 202,97 Mio (2003:
EUR 16,03 Mio) und damit zu einem at-equity-Beitrag
von EUR Mio 50,74 zum Finanzerfolg der OMV. Im
November 2004 wurde der Produktionsstandort
Sines, in Portugal mit einer Produktionskapazität von
360.000 t Ethylen, 180.000 t Propylen, 290.000 t
Polyethylen und 50.000 t Butadien an den spanischen
200
100
0
2000
2001
2002
Polyethylen
Ethylen
Polypropylen
Propylen
2003
2004
Naphtha
Ausblick
Um die Kostenposition der Raffinerie Schwechat
sowohl auf der Produkt- als auch auf der Logistikseite
zu optimieren, ist eine Anbindung an das russische
Pipelinesystem durch die Bratislava-SchwechatPipeline projektiert. Für 2005 erwarten wir die erforderlichen Genehmigungen,
sodass mit dem Bau begonnen
werden kann. Im Jahr 2005
OMV weltweit
findet eine Vielzahl geplanter
führend bei AdBlue
TÜV- Revisionen in den
Entwicklung; interRaffinerien statt. Darunter fällt
nationale Vorreiterauch ein rund 6-wöchiger
rolle bei der LKW
Stopp der Petrochemieanlagen
Schadstoffminiin Schwechat im 3. Quartal im
mierung
Zuge der Kapazitätserweiterung.
Diese, sowie niedrigere Raffineriemargen werden das Ergebnis belasten, sodass das EBIT 2004 nicht erreicht werden sollte. Im
Marketinggeschäft liegt der Fokus auf Marktanteilserhöhung durch den Bau von neuen Tankstellen aber
auch durch Akquisitionen kleinerer Tankstellenketten
in den Wachstumsmärkten und es wird weiter in das
Non-Oil-Geschäft (Shop, Gastronomie, etc.) investiert.
Raffinerien und Marketing inklusive Petrochemie I OMV 04
35
Erdgas
Auf einen Blick
in EUR Mio
Bereichsumsatz
2004
2003
+/–
784
794
–1 %
Betriebserfolg (EBIT)
75
79
–4 %
Investitionen
29
24
23 %
Return on fixed assets
Import
in %
in Mrd m3
Verkaufte Transportkapazität
in Mrd m3
Nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2003 sanken
die Bereichsumsätze geringfügig um 1 % auf EUR
784,40 Mio. Der Betriebserfolg fiel um 4 % auf EUR
75,46 Mio. Die milde Witterung hat sich negativ auf
die Absatzmengen an EconGas GmbH und die übrigen Landesferngasgesellschaften ausgewirkt. Zusätzliche Transitverträge beeinflussten das operative
Ergebnis positiv. Einmalige Sonderaufwendungen im
Zuge der Durchführung wichtiger Modernisierungsmaßnahmen, deren Arbeiten schwerpunktmäßig im
Jahr 2004 lagen, führten zu einem deutlichen Anstieg
der Instandhaltungskosten. Darüber hinaus wird das
Ergebnis durch weitere Regulierungsschritte in der
Regelzonenlogistik zusätzlich belastet. Sonderausgaben betreffen vor allem Personalrestrukturierung
und Personalvorsorge, das EBIT vor Sondereffekten
betrug EUR 77,05 Mio.
EconGas erfolgreich am Markt etabliert
Im März 2004 konnte EconGas ihr erstes volles
operatives Geschäftsjahr mit einem sehr erfreulichen
Ergebnis abschließen. Nach einem durch kaltes
Winterwetter begünstigten Geschäftsjahr 2003/2004
gingen die Mengen in den letzten drei Quartalen 2004
leicht zurück. Zudem wurde durch den regnerischen
Sommer der Gaseinsatz zur Stromerzeugung durch
Wasserkraft verdrängt. Mit Vermarktungserfolgen
in den angrenzenden Staaten, insbesondere in
Deutschland und Italien, konnte dieser Entwicklung
am Inlandsmarkt jedoch positiv entgegen gewirkt
werden. Der at-equity Beitrag von EconGas zum
Finanzergebnis in 2004 betrug EUR 16,68 Mio.
Langfristige Erdgaslieferverträge mit Russland
Ein bedeutender Meilenstein für die sichere Versorgung Österreichs wurde mit der Einigung über die
Verlängerung der langfristigen Bezugsverträge mit
Russland im April 2004 erreicht. Mit der Erweiterung
und Verlängerung aller Lieferverträge mit der russischen Gazexport ist die Basis der Erdgasversorgung
Österreichs bis 2012 gesichert. Mit der Umstellung
der Preismechanismen konnte eine weitere Anpas-
16
16
1%
7,01
7,05
–1 %
42,71
41,01
4%
sung an die Rahmenbedingungen des liberalisierten
Marktes erzielt werden.
Erdgastransite gewinnen an Bedeutung
Durch die steigende Nachfrage nach Erdgas in Europa
und durch die Osterweiterung der EU gewinnt Österreich als Drehscheibe für den europäischen Gastransit
zunehmend an Bedeutung. Der zusätzliche Bedarf
nach Transitkapazitäten machte sich im Zuwachs der
vermarkteten Kapazitäten 2004
bemerkbar. Die gesamte vermarktete Transportkapazität
Transportkapazität
konnte von 41,0 Mrd m3 auf
um 4% gesteigert;
3
42,7 Mrd m erhöht werden.
aktive Teilnahme
Einen wesentlichen Beitrag
am großen europäleistete die volle Vermarktung
ischen Nabucco
der zusätzlichen Kapazitäten des
Pipelineprojekt
zweiten Bauabschnitts des TAG
Loop II, sowie die erfolgreiche
Vermarktung von Transporten
auf unterbrechbarer Basis in der Trans-AustriaGasleitung (TAG) und in der Süd-Ost-Leitung (SOL).
Die Mengen im Ost-West System konnten ebenfalls
einen deutlichen Zuwachs verzeichnen, die Transportmenge stieg um 9,6 % auf 10,8 Mrd m3.
Ein wesentlicher Schritt zur Festigung der Rolle von
OMV als zuverlässiger und verantwortungsvoller
Partner für Transitkunden ist die Anwendung der
Guidelines for Good Practice (GGP) der europäischen
Transmission System Operators (TSO) seit Mitte 2004.
OMV war wesentlich – über die Interessensvertretung
der TSO, der Gas Transmission Europe (GTE) – an der
Entwicklung dieser einheitlichen Richtlinien für den
Zugang Dritter zu Transitleitungen beteiligt. Um auch
in Zukunft das profitable Wachstum des Transitgeschäfts zu erhalten, investieren wir weiter in die
Infrastruktur. Die 2004 begonnene Errichtung einer
zusätzlichen Verdichterstation für die West-AustriaGasleitung (WAG) in Oberösterreich wird ab Oktober
2005 eine Kapazitätssteigerung um 1,8 Mrd m3 pro
Jahr ermöglichen.
Erdgas I OMV 04
37
Verkaufte Transportkapazitäten in Mrd m3
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
2002
Ost-West System
2003
Nord-Süd System
2004
Gesamt
Pipelineprojekt Nabucco
Auch im internationalen Pipelineprojekt Nabucco
bringt OMV Gas GmbH ihr Know-how im Transitgeschäft aktiv ein. Ziel dieses Projekts ist die langfristige Deckung der steigenden Nachfrage in Europa
durch die Erschließung zusätzlicher Bezugsquellen aus
dem zentralasiatischen Raum, der kaspischen Region
und dem Iran. Ein erster Schritt war die Gründung der
Nabucco Company Pipeline Study GmbH im Frühjahr
2004. Hauptaufgabe der Gesellschaft ist die Durchführung der Machbarkeitsstudie für das Projekt, das
eines der größten europäischen Pipelinevorhaben darstellt. Weitere Aufgabenschwerpunkte liegen in der Erstellung eines Finanzierungsmodells für die Konstruktion der Nabucco Pipeline, Koordination aller Marketingaktivitäten sowie der Verhandlungsführung mit
potenziellen Transportkunden. Ein weiterer bedeutender Schritt war der Abschluss der Nabucco Machbarkeitsstudie.
Speicherdienstleistungen weiterentwickelt
Das Gaslogistik-Portfolio der OMV wird durch die
angebotenen Speicherdienstleistungen abgerundet.
Um die Wettbewerbsfähigkeit auch in Zukunft sicherzustellen, werden in den Jahren 2003 bis 2005 insgesamt rund EUR 20 Mio für die Revision und Modernisierung der Speicheranlagen Schönkirchen/Reyersdorf
aufgewendet. Neben diesen technischen Aktivitäten
entwickelte OMV in Zusammenarbeit mit AGGM
Austrian Gas Grid Management AG und AGCS Gas
Clearing and Settlement AG moderne und flexible
Speicherprodukte. Die Etablierung modernster technischer und vertraglicher Standards leistet einen
wesentlichen Beitrag zur sicheren Versorgung Österreichs mit Erdgas. Die auf Grund der Entwicklungen
am Erdgasmarkt entstandene Vielfalt an angebotenen
logistischen Dienstleistungen erfordert den Einsatz
hoch entwickelter EDV-Systeme, deren Etablierung
effizient voranschreitet.
38
OMV 04 I Erdgas
Neue Tarifverordnung verschärft Ergebnisdruck
Im Juni 2004 trat eine neue Tarifverordnung für österreichischen Gasnetzbetreiber in Kraft. Dabei wurde
auch das Entgelt für den Bereich Regelzonenlogistik
(OMV Gas und AGGM) spürbar reduziert. Dieser
Erlösrückgang führte, in Verbindung mit einem seit
dem Inkrafttreten der Regulierung gestiegenen
Kostenniveau, zu einer Reduktion des Ergebnisses.
Auf Grund der geringen Verzinsung des eingesetzten
Kapitals sind zusätzliche Investitionen in das innerösterreichische Netz aus wirtschaftlichen Überlegungen kritisch zu hinterfragen.
Central European Gas Hub
Die Central European Gas Hub GmbH hat im Juli
2004 zum zweiten Mal das Gas Release Programm
der EconGas erfolgreich abgewickelt. Im Zuge einer
online Auktion wurden 250 Mio m3 Erdgas versteigert. Darüber hinaus war das Jahr 2004 durch die
Entwicklung der technischen und vertraglichen
Rahmenbedingungen für den Gas Hub geprägt. Seit
Oktober werden interessierten Gashändlern und
Kunden die verfügbaren Hub-Produkte online angeboten (www.gashub.at).
Erdgastransitnetz durch Österreich erweitert
Den Schwerpunkt bei den Investitionen bildete der
weitere Ausbau der beiden großen Erdgas-Transitleitungen durch Österreich. Neben den Vorarbeiten
für den dritten Bauabschnitt des TAG Loop II zeichnet
der Ausbau der WAG durch die Verdichterstation
Rainbach maßgeblich verantwortlich für den Anstieg
der Investitionen um 23 % auf EUR 28,98 Mio.
Ausblick
Eine wesentliche Aufgabe wird die erfolgreiche
Integration und Entwicklung der Gasaktivitäten von
Petrom sein. Petrom soll als führender Player in
wesentlichen Teilen der Wertschöpfungskette des
Gasgeschäfts in Rumänien etabliert werden. Auch
EconGas soll einen wichtigen Beitrag zur Internationalisierung und zum Wachstum des OMV
Gasgeschäfts durch die Gründung von Verkaufsrepräsentanzen in Italien und Deutschland leisten.
Wachstum ist auch ein wesentlicher Treiber der
Entwicklung im Gastransit-Geschäft. Eine weitere
Kapazitätserhöhung des Ost-West-Systems durch den
Bau einer zusätzlichen Verdichterstation und der
Ausbau des Nord-Süd-Systems durch die Errichtung
zusätzlicher Verdichtereinheiten sind Projekte, die in
2005 entschieden und begonnen werden. 2005 sind
für das Pipelineprojekt Nabucco wesentliche Entscheidungen zur Realisierung zu treffen.
Chemie
Auf einen Blick
in EUR Mio
Bereichsumsatz
2003
+/–
394
491
–20 %
Betriebserfolg (EBIT)
25
43
–42 %
Investitionen
63
109
–42 %
Return on fixed assets
in %
Harnstoff und Melaminabsatz
Absatz Pflanzennährstoffe
in Mio t
in Mio t
Der Bereichsumsatz bei Chemie sank um 20 % auf
EUR 394,13 Mio. Dies ist vor allem auf ein niedrigeres
Preisniveau bei Melamin, eine leicht reduzierte Absatzmenge bei Pflanzennährstoffen, den strategisch begründeten Ausstieg aus dem
Marktanteil bei
Geschäft mit FutterzusatzstofMelamin steigt
fen und auf die Verschiebung
auf 17%; neues
des Kunststoffgeschäfts der
Melamin-Werk in
Polyfelt in den Bereich R&M
Piesteritz
zurückzuführen. Der Betriebsfertig gestellt
erfolg war mit EUR 24,92 Mio
um 42 % geringer. Grund dafür waren deutlich schwächere Melaminmargen und Wartungsstillstände im österreichischen und italienischen Werk sowie die Verschiebung des Polyfelt Ergebnisses, während die Ergebnisbeiträge aus Harnstoff und dem Düngemittelbereich
auf Grund höherer Margen stark anstiegen. Das EBIT
vor Sondereffekten betrug EUR 27,45 Mio und exkludiert Aufwendungen für Personalrestrukturierung
sowie Erlöse aus Grundstücksverkäufen.
Umsatz nach Regionen
12 %
Übriges Europa
8%
Übrige Welt
36 %
Österreich
7%
Übrige EU
16 %
Italien
21 %
Deutschland
Konsequente Expansion bei Melamin
Im Oktober 2004 wurde in Deutschland der Probebetrieb einer neuen Melaminproduktionsanlage
aufgenommen. Damit wird die Kapazität der AMI
Agrolinz Melamine International weiter ausgebaut.
Der Melaminabsatz wurde gegenüber 2003 um 21 %
auf 147.000 t gesteigert. Der Anteil von Melamin
40
2004
OMV 04 I Chemie
7
13
–44 %
0,32
0,30
5%
1,13
1,14
–2 %
und Harnstoffen am Gesamtumsatz erreichte 40 %
(2003: 39 %).
Die konsequente Expansionsstrategie auf den globalen Märkten und der nachhaltige Ausbau unserer führenden Position auf dem europäischen Markt ermöglichte bereits 2004 die zusätzlichen Produktionsmengen
des neuen Melaminwerks in Piesteritz erfolgreich zu
vermarkten. Insgesamt konnte die AMI-Gruppe ihren
Marktanteil am weltweiten Melamingeschäft erfolgreich auf 17 % steigern.
Die 2003 gegründete Vertriebsgesellschaft in Singapur hat sich erfolgreich etabliert und ermöglichte
einen deutlichen Ausbau unseres Marktanteils im
asiatisch-pazifischen Raum. Weiters wurde die Implementierung zukunftsweisender Logistikstrukturen in
den Exportmärkten forciert. Sie ermöglichen unseren
Kunden ein herausragendes Service anzubieten und
sie effizient und kostengünstig weltweit zu beliefern.
Investitionsprojekt Piesteritz abgeschlossen
Die Errichtung der Melaminproduktionsanlage mit
einer Gesamtkapazität von 80.000 t in Piesteritz in
Sachsen-Anhalt wurde 2002 begonnen und 2004
erfolgreich abgeschlossen. Bei den Kosten konnten
die Budgetwerte unterschritten werden. 1 Mio
Arbeitsstunden verliefen durch vorbildliche Arbeitsschutz- und Sicherheitsmaßnahmen unfallfrei. Eingesetzt wird die von AMI in Linz entwickelte Hochdruck-Melaminproduktionstechnologie. Die bis Jahresende 2004 in Piesteritz produzierten Melaminmengen
von rund 14.000 t weisen die für AMI spezifische hohe
Reinheit und hohe Produktqualität auf.
Melamine Performance Products
Der 2003 neu etablierte Geschäftsbereich beschäftigt
sich mit der Entwicklung und Produktion von Hochleistungswerkstoffen auf Basis neu entwickelter
Melaminharze. Neben herausragenden Produkteigenschaften vor allem für hochwertige Anwendungen im
Kunststoffbereich sollen perfektes Service und starkes Branding die Markteinführung dieser neuen Pro-
dukte absichern. Auch das gut ausgebaute Netzwerk
für Kooperationen mit renommierten Universitätsinstituten und Industriepartnern im In- und Ausland
ist ein wichtiger Erfolgsfaktor zur Erreichung unserer
gesteckten Ziele.
Beispielhaft kann hier der erfolgreiche Markteintritt
von HIPE®ESIN angeführt werden. Dieses Hochleistungsmelaminharz wird für die Produktion von
Konsolen für Automaten eingesetzt. HIPE®ESIN
kombiniert die verarbeitungstechnischen Vorteile
von Thermoplasten mit den Produkteigenschaften
von Duroplasten und nimmt damit eine einzigartige
Stellung in der Kunststoffindustrie ein. Zum Produktprogramm der Melamine Performance Products
gehören weiters: HIPE®ADD – hochwertige Chemikalien zur Produktionsoptimierung von Faserplatten,
Papier- und Laminatimprägnierungen; HIPE®WOOD –
ein auf Holzfasern basierender Verbundwerkstoff und
HIPE®COM – ein Hochleistungs-Faserverbundwerkstoff für die Automotive-, Elektro- und Freizeitindustrie.
Durch Automatisierungsinvestitionen in Linz im
Bereich der Düngemittelproduktion wurde ein erster
Schritt zum weiteren Ausbau der AMI Kostenführerschaft gesetzt. Diese Programme werden 2005 auch
in den Produktionsanlagen für Ammoniak und Salpetersäure fortgesetzt und garantieren sichere Arbeitsplätze verbunden mit höchstmöglicher Anlageneffizienz. Weiters investiert AMI
am Standort Linz jährlich in
die Verbesserung des UmweltInvestitionen in
schutzes und der AnlagenExpansion bei
sicherheit.
Melamin; Ausbau
der KostenführerZusätzlich errichtete AMI in
schaft bei
Linz eine Abfüllanlage für
Düngemitteln
AdBlue, eine Harnstofflösung
zur Reduktion der Stickstoffemissionen bei Schwerfahrzeugen. Dieses, von Experten der AMI gemeinsam
mit internationalen Partnern der Mineralöl- und
Autoindustrie entwickelte Produkt, wird in der Zukunft einen großen Beitrag zur Umweltentlastung im
Straßenverkehr ermöglichen.
Gute Ergebnisse bei Pflanzennährstoffen
In den für AMI relevanten Märkten konnte ein geringfügig höherer Düngerverbrauch festgestellt werden.
Nach dem guten Einlagerungsgeschäft im Herbst
2003 folgte ein Anfangs sehr zufrieden stellendes
Frühjahrsgeschäft das jedoch mit April 2004 deutlich
nachließ. Im zweiten Halbjahr 2004 war das Einlagerungsgeschäft in den Kernmärkten der AMI
erfreulich und lag mengen- und preismäßig über
jenem des Vorjahrs. Ein wesentlicher Grund für die
hohen Preise, vor allem für Düngeharnstoff, waren
die gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten. Der
Anteil der Pflanzennährstoffe belief sich auf 45 %
(2003: 39 %) des Gesamtumsatzes.
Ausblick
Die Wachstumsprognosen für die wichtigsten Produktmärkte sind für 2005 weiterhin verhalten optimistisch. Gerade in den Exportmärkten für Melamin,
insbesondere Asien und Nordamerika, wird ein anhaltendes Wachstum erwartet. AMI wird die Expansion bei Melamin weiterhin konsequent fortführen
und die zusätzlichen Mengen aus Piesteritz weltweit
vermarkten. Durch die vorbereitenden Aktivitäten in
2004, vor allem die massive Steigerung der Exportmengen und die Belieferung unserer Kunden weltweit, wurden die Grundlagen für den weiteren Ausbau geschaffen.
Die Internetplattform Agrohit.com entwickelte sich
ausgesprochen positiv. Sämtliche Düngemittelaufträge in den Kernmärkten der AMI werden bereits
über Agrohit abgewickelt. Der Ausbau der Funktionalitäten dieser Plattform ermöglicht es, Informationen über Düngemittelprodukte und Applikationen
direkt an die Landwirte zu kommunizieren.
Im Düngemittelbereich werden erste Impulse durch
die verbesserte Situation der Agrarwirtschaft in den
neuen Beitrittsländern der EU prognostiziert, während
für Westeuropa weiterhin eine ausgewogene Nachfrage-Angebotsbilanz erwartet wird. Die derzeitige
Lagerstandssituation bei Düngemitteln und Harnstoff
lassen wiederum eine gute Saison erwarten.
Investitionen für die Expansion
Insgesamt investierte die Gruppe EUR 63,42 Mio
an den 3 Standorten in Österreich, Italien und
Deutschland, wobei der Großteil für die Fertigstellung der neuen Melaminanlage in Piesteritz
anfiel.
Chemie I OMV 04
41
Konzernlagebericht des Vorstands
Konzernlage
in EUR Mio
Umsatzerlöse (exklusive MÖSt)
2003
2002
7.644
7.079
Betriebserfolg (EBIT)
926
644
495
Jahresüberschuss
642
393
322
Mittelzufluss aus der Betriebstätigkeit
1.001
939
581
Investitionen
2.274
1.381
675
57.480 1)
6.137
5.828
MitarbeiterInnen
1)
per 31. Dezember
davon 51.005 Petrom-MitarbeiterInnen
In der Geschichte des OMV Konzerns war das Geschäftsjahr 2004 ein herausragendes Jahr. In der
ersten Jahreshälfte wurde die Integration der Akquisitionen des Vorjahrs (45 %ige Raffineriebeteiligung
an Bayernoil, Tankstellen von Deutsche BP AG; internationale Upstream-Aktivitäten der Preussag Energie
AG; Avanti Tankstellen) erfolgreich abgeschlossen.
Gleichzeitig wurden die letzten Vorbereitungen für
das Strukturprojekt Management-Holding unternommen: Mit Jahresmitte wurden die Geschäfte der Bereiche E&P und R&M aus der OMV Aktiengesellschaft
in eigenständige Geschäftsbereichs-Leitgesellschaften
abgespalten. Mit der Restrukturierung des Konzerns
in eine Management-Holding schafft das Unternehmen
die strukturellen Voraussetzungen zur Erreichung der
ambitionierten strategischen Wachstumsziele.
Im Sinne einer Portfoliobereinigung in E&P wurden
im Mai Explorationsaktivitäten im Sudan sowie Mitte
August 2004 das Ölfeld Cabimas in Venezuela veräußert. Anfang Oktober wurde mit dem Erwerb des
50 %-Anteils an OMV Adriatik (vormals OMV Istrabenz)
die Übernahme von Tankstellengesellschaften in
Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina
sowie in Italien abgeschlossen. Per 14. Dezember
2004 wurde durch den Erwerb von 51 % an der rumänischen Öl- und Gasgesellschaft Petrom schließlich
das größte Akquisitionsprojekt in der Unternehmensgeschichte erfolgreich abgeschlossen.
Um trotz forcierten Wachstums die langfristige
Unternehmensfinanzierung stabil zu halten, wurde
im Rahmen des Hauptversammlungsbeschlusses
eine Kapitalerhöhung vorbereitet. Dies wurde am
22. Dezember 2004 mit der Ausgabe von 3 Mio Stück
Stammaktien im Gegenwert von EUR 657 Mio und
der Ausgabe einer Wandelschuldverschreibung in
Höhe von EUR 550 Mio erfolgreich umgesetzt. Durch
die gewählte Transaktionsstruktur wurde eine neue
Investorenbasis erschlossen, der Verwässerungseffekt
vermindert und gleichzeitig der Streubesitz auf über
50 % erhöht.
42
2004
9.880
OMV 04 I Konzernlagebericht
Marktseitig waren die Rahmenbedingungen für einen
Großteil der Geschäfte das ganze Jahr über äußerst
günstig. Angesichts der positiven Umfeldbedingungen
konnten wesentliche Ergebnissteigerungen und wiederum Rekordergebnisse erzielt werden.
Der Betriebserfolg lag mit EUR 925,95 Mio um 44 %,
der Jahresüberschuss mit EUR 642,04 Mio um 63 %
über dem Vorjahr. Neben kapazitätsbedingten Effekten
(Bayernoil war erstmals mit der vollen Jahresproduktion enthalten) trugen verbesserte Raffineriemargen
erneut wesentlich zur Ergebnisverbesserung bei.
Abgesehen von einer Abflachung im ersten Quartal
lagen die Margen deutlich über jenen des Jahres 2003.
Ähnlich erfolgreich entwickelte sich das E&P-Ergebnis.
Auch hier war der signifikante Ergebnisanstieg zu
einem großen Teil auf ein höheres Preisniveau
zurückzuführen, wobei der im Jahresdurchschnitt
sehr niedrige USD-Wechselkurs stark abschwächend
wirkte.
Der starke Ergebnisanstieg wirkte sich auch positiv
in der Kapitalverzinsung aus. Die Verzinsungsbasen
wurden um die Effekte aus dem Petrom-Erwerb adaptiert2), da der Erhöhung in den Basisbeträgen auf
Grund der Einbeziehung per Jahresultimo noch keine
Ergebnisse gegenüberstehen. Die durchschnittliche
Kapitalverzinsung (ROACE) erhöhte sich von 12 % auf
16 %, der Return on fixed assets (ROfA) von 16 % auf
22 %. Die Eigenkapitalverzinsung (ROE) stieg von 15 %
auf 19 %.
2)
Adaptierungen:
ROACE: adaptiert um das Captial employed von Petrom per 31.12.2004
(TEUR 2.095.421)
ROfA: Herausrechnung von immateriellem Vermögen und Sachanlagen laut
Petrom-Abschluss (vgl. Anhangangabe 4)
ROE: Kürzung des Eigenkapitals 2004 um den Zugang der Fremdanteile aus
der Petrom-Akquisition (TEUR 1.449.369)
Betriebserfolg (EBIT)
2004
2003
2002
Exploration und Produktion (E&P)
459
303
256
Raffinerien und Marketing inklusive Petrochemie (R&M)
442
265
125
Erdgas
76
79
115
Chemie
25
43
43
Konzernbereich und Sonstiges (Kb&S)
–76
–46
–44
OMV Konzern
926
644
495
in EUR Mio
Der Geschäftsbereich Exploration und Produktion
(E&P) verzeichnete einen Anstieg im Ergebnisbeitrag
von 51 % auf EUR 459,38 Mio. Die Öl- und NGL-Produktion war im Vergleich zum Vorjahr zwar niedriger,
jedoch konnte ein wesentlich höheres Preisniveau bei
Öl erzielt werden. Der schwache US Dollar, ähnlich
dem Vorjahr, hat einen noch stärkeren Anstieg im
EBIT verhindert. Der deutliche Produktionsanstieg bei
Erdgas ist auf erhöhte Mengen vor allem in Pakistan
zurückzuführen, hingegen wurden hier niedrigere
Preise realisiert. Außerplanmäßige Abschreibungen
(vor allem in Australien und Ecuador) von EUR 56,65
Mio und Aufwendungen für Personalrestrukturierungen von EUR 21,94 Mio wurden durch den Verkauf
der Sudan-Aktivitäten (EUR 96,72 Mio) in der Ergebniswirkung ausgeglichen.
Die im Jahresvergleich höheren Raffineriemargen
und die erstmals mit einer Jahresproduktion enthaltenen Mengen von Bayernoil führten zu einem Ergebnisanstieg im Bereich Raffinerien und Marketing
inklusive Petrochemie (R&M) von 67 % auf EUR
442,10 Mio. In Marketing konnte trotz der Zusatzmengen
aus den getätigten Akquisitionen (Tankstellenerwerb
von Deutsche BP AG im zweiten Halbjahr 2003 sowie
Erwerb von Avanti Tankstellen Ende 2003; Einbeziehung von OMV Adriatik ab Oktober 2004) das Vorjahresergebnis nicht gehalten werden. Neben den
höheren Einmalaufwendungen der Übernahmephase
und Netzbereinigungen (Teilwertabschreibungen von
EUR 11,81 Mio) waren für den Ergebnisrückgang vor
allem schlechte Tankstellenmargen verantwortlich. Im
Commercial-Geschäft konnte an das Vorjahresergebnis angeschlossen werden. Die Polyfelt-Gruppe, die
bis zum Vorjahr im Segment Chemie enthalten war,
trug mit EUR 5,49 Mio zum Bereichsergebnis bei.
Im Erdgas mussten im Transport- und im Speichergeschäft leichte Preis-Einbußen hingenommen werden. Diese wurden aber durch Mengensteigerungen
mehr als kompensiert. Das Supply-Geschäft blieb
weitgehend konstant. Dass der Ergebnisbeitrag mit
EUR 75,46 Mio dennoch um 4 % unter dem Vorjahr
lag, war auf deutlich höhere Aufwendungen für die
Modernisierung der Messanlagen von Speichern
zurückzuführen.
Das Segment Chemie zeigte trotz Mengenzuwächsen
einen Rückgang im EBIT von 42 % auf EUR 24,92 Mio.
Die Melaminmargen waren deutlich unter dem Vorjahresniveau, verstärkt durch einen schwächeren US
Dollar. Zudem wurde das Kunststoffgeschäft umgegliedert, das 2003 noch einen Beitrag von EUR 4,00
Mio leistete und nun im Geschäftsbereich R&M abgebildet ist. Ende 2004 nahm die neue Melaminanlage
in Piesteritz (Deutschland) ihren Testbetrieb auf und
trug daher noch nicht wesentlich zum Ergebnis bei.
Das Ergebnis von Konzernbereich und Sonstiges
(Kb&S) spiegelt wesentliche Einmalbelastungen
wie z.B. die Kosten der Kapitalerhöhung und im
erhöhten Umfang Beratungsaufwendungen wider.
Die Aufwendungen in Kb&S sind daher um 64 %
auf EUR 75,91 Mio gestiegen. Zur langfristigen Absicherung der Konkurrenzfähigkeit wurden 2004 weitere Maßnahmen zur Senkung der Personalkosten
ergriffen. Konzernweit betragen die Aufwendungen
daraus EUR 73,04 Mio, wobei EUR 56,71 Mio auf
Lösungspläne und EUR 7,87 Mio auf die Abfindung
diverser Belegschaftsansprüche entfallen. 2003 beliefen sich die Kosten für Personallösungen und für
diverse Abgeltungen auf insgesamt EUR 104,15 Mio,
wobei nur EUR 12,81 Mio nicht durch Rückstellungen
aus Vorjahren gedeckt waren.
Wesentliche Vorkommnisse nach dem Bilanzstichtag
Im Rahmen der E&P-Portfoliobereinigung hat OMV
im Februar 2005 mit Wirkung 1. Jänner 2005 die
Gesellschaft Basin Oil Pty Ltd (100 % Tochterunternehmen der OMV AUSTRALIA Pty Ltd.) an das
Unternehmen Santos Ltd verkauft. Die für die Wirksamkeit des Vertrags erforderlichen Genehmigungen
werden für das 2. Quartal 2005 erwartet.
Konzernlagebericht I OMV 04
43
Gewinn- und Verlustrechnung
Kurzfassung in EUR Mio
Umsatzerlöse (exklusive MÖSt)
Direkte Vertriebskosten
Herstellungskosten
Sonstige betriebliche Erträge
Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen
Explorationsaufwendungen, Forschung und Entwicklung
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Betriebserfolg
Finanzerfolg
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Jahresüberschuss
Als integrierter Ölkonzern mit starker DownstreamGewichtung hat der Geschäftsbereich R&M den weitaus größten Anteil am konsolidierten Konzernumsatz.
Die Ölproduktion von E&P wird entweder in den eigenen Raffinerien verarbeitet oder über R&M (Supply
und Trading) vermarktet. Das R&M-Geschäft ist dominant ein Margengeschäft. Bedingt durch die starken
Schwankungen in den wesentlichen Einflussgrößen
Rohölpreis und USD-Wechselkurs ergeben sich regelmäßig wesentliche Erhöhungen und Rückgänge bei
den Umsätzen aber auch bei den Herstellungskosten,
sodass nur eingeschränkt auf die Ergebnisauswirkung
Rückschlüsse gezogen werden können. Der Auftragsstand ist für die Mineralölbranche im Gegensatz zu
vielen anderen Industrien von niedriger Aussagekraft
und Relevanz.
Der Konzernumsatz exklusive Mineralölsteuer (MÖSt)
erhöhte sich um 29 % auf EUR 9.880,23 Mio. Der
Bereichsumsatz von R&M wuchs um 39 % auf EUR
8.381,30 Mio. Der Anstieg ist vor allem bedingt durch
das höhere Preisniveau sowie deutlich höhere Verkaufsmengen und der im Vorjahr getätigten Akquisitionen (Raffineriekapazitäten und Tankstellennetze).
EUR 237,80 Mio dieses Anstiegs entfielen auf den
Rohölhandel. Mit einem Beitrag zum Konzernumsatz
von EUR 8.374,98 Mio bzw. 85 % des Gesamtumsatzes konnte R&M die Position als größter Umsatzträger deutlich ausbauen (2003: EUR 6.021,75
Mio; 79 %).
E&P verzeichnete einen Anstieg im Bereichsumsatz
von 14 % auf EUR 988,34 Mio. Grund dafür waren
höhere Erdölpreise und gestiegene Erdgasproduktionsmengen. Nach Berücksichtigung konzerninterner
44
OMV 04 I Konzernlagebericht
2004
2003
2002
9.880
7.644
7.079
–160
–131
–102
–8.099
–6.274
–5.913
250
147
107
–666
–531
–460
–87
–97
–84
–192
–115
–132
926
644
495
28
–47
–21
954
596
474
–312
–203
–152
642
393
322
Umsätze (Rohöl und teilweise Erdgas) von EUR
658,92 Mio ergab sich ein Beitrag zum Konzernumsatz von EUR 329,42 Mio, was einem Anteil von
rund 3 % entspricht (2003: EUR 340,51 Mio; 5 %).
Konzernumsatz nach Bereichen
4%
Chemie
3%
E&P
8%
Erdgas
85 %
R&M
Bei Erdgas gab es im Bereichsumsatz trotz gestiegener Mengen, welche die geringfügigen Preisreduktionen kompensierten, einen Rückgang. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Übertragung des
Großteils des Import- und Handelsgeschäfts an die
EconGas GmbH im Jahr 2003 noch nicht vollständig
abgeschlossen war. Dadurch reduzierte sich der
Bereichsumsatz um 1 % auf EUR 784,40 Mio. Nach
Abzug der Innenumsätze für die Raffinerien ergab sich
ein Konzernbeitrag von EUR 774,49 Mio (2003: EUR
785,47 Mio), was einem Anteilsrückgang um 2 %Punkte auf 8 % entspricht. Der Bereichsumsatz in
Chemie war vor allem auf Grund niedrigerer
Melaminmargen und der Umgliederung der PolyfeltGruppe (2003: EUR 85,78 Mio) zum Segment R&M mit
EUR 394,13 Mio um 20 % geringer als im Vorjahr. Mit
EUR 393,27 Mio lag der Anteil am Konzernumsatz bei
4 % (2003: EUR 490,32 Mio; 6 %).
In den Absatzmärkten des Konzerns hat sich der
Anteil Österreichs durch das starke Wachstum in
anderen Regionen trotz eines 14 %igen Anstiegs auf
EUR 3.799,30 Mio auf 38 % verringert (2003: EUR
3.318,57 Mio; 43 %). Die Umsätze in Deutschland haben
sich auf Grund der Bayernoil-Akquisition des Jahres
2003 um 62 % auf EUR 3.014,90 Mio erhöht, was einen
Anteil am Gesamtumsatz von 31 % entspricht (2003:
EUR 1.860,44 Mio; 24 %). Die Länder Ungarn, Tschechische Republik, Slowakei, Slowenien und Polen werden nunmehr unter den EU-Ländern geführt. Die
Vorjahresbeiträge wurden daher um EUR 1.308,09
Mio adaptiert. Die Umsätze in den EU-Ländern haben
sich vorwiegend durch die Tankstellenakquisitionen
des Vorjahrs um 15 % auf EUR 2.115,09 Mio (Anteil
21 %) erhöht (2003: EUR 1.837,25 Mio). Auch in den
übrigen Ländern Europas wurde die Marktpräsenz,
vor allem im Tankstellengeschäft wiederum deutlich
erhöht. Die Umsätze stiegen um 68 % auf EUR 663,50
Mio, womit der Anteil am Gesamtumsatz 7 % beträgt
(2003: EUR 394,11 Mio; 5 %). Die Umsätze in der
übrigen Welt lagen mit EUR 287,44 Mio unverändert
bei einem Anteil von 3 % (2003: EUR 234,06 Mio).
Konzernumsatz nach Regionen
5%
Mittel- und
Osteuropa1)
3%
Übrige Welt
1%
Übriges Europa
21 %
Übrige EU
39 %
Österreich
31 %
Deutschland
1)
Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Rumänien und SerbienMontenegro
Die direkten Vertriebsaufwendungen betreffen hauptsächlich fremde Ausgangsfrachten und erhöhten sich
durch das gestiegene Geschäftsvolumen um EUR
29,82 Mio auf EUR 160,39 Mio. Die Herstellungskosten,
welche die variablen und fixen Produktionskosten
sowie Handelswareneinsätze beinhalten, erhöhten
sich analog zu den Umsätzen um 29 % auf EUR
8.098,85 Mio. Die sonstigen betrieblichen Erträge
stiegen um 70 % auf EUR 249,52 Mio. Darin enthalten
sind Veräußerungserlöse aus dem Verkauf von Explorationslizenzen im Sudan und Erträge aus dem
Verkauf von Bürogebäuden von insgesamt EUR
123,22 Mio. Weiters werden Kurs- und sonstige
Veräußerungsgewinne, Rückstellungsauflösungen,
Erträge aus Zuschüssen, Rabatte, Lizenzen und
Auflösungen von Wertberichtigungen unter dieser
Position ausgewiesen. Die Vertriebsaufwendungen
stiegen um EUR 125,89 Mio bzw. 35 % auf EUR
481,60 Mio, wobei rund zwei Drittel davon auf die
Ausweitung der Geschäftsaktivitäten durch die
Akquisitionen zurückzuführen sind. Die allgemeinen
Verwaltungsaufwendungen sind um 5 % auf EUR
183,98 Mio gestiegen.
Die Aufwendungen für Exploration und für Forschung
und Entwicklung sind in Summe um EUR 10,20 Mio
auf EUR 86,70 Mio gesunken. Die Explorationsaufwendungen sanken von EUR 74,18 Mio auf EUR
68,00 Mio. Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen lagen mit EUR 18,70 um 18 % unter dem
Vorjahr und fielen wie bisher vor allem im Bereich
R&M und in der Chemie an.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen waren
mit EUR 192,28 Mio um EUR 77,59 Mio über dem
Vorjahreswert. Wesentliche Positionen waren 2004
Personalrestrukturierungskosten von EUR 51,15 Mio,
außerplanmäßige Abschreibungen von EUR 21,45
Mio sowie die Kosten der Kapitalerhöhung von
EUR 22,63 Mio.
Der Finanzerfolg zeigte per Saldo einen Ertrag von
EUR 28,19 Mio (2003: Aufwand von EUR 47,11 Mio).
Die Verbesserung um EUR 75,31 Mio ist auf ein verbessertes Beteiligungsergebnis (Anstieg um EUR
63,07 Mio), auf einen verbesserten Zinsensaldo
(Anstieg um EUR 4,04 Mio) und ein höheres sonstiges
Finanzergebnis (Anstieg um EUR 8,19 Mio) zurückzuführen. Ein deutlich höherer Beitrag kommt aus dem
Beteiligungsergebnis, das sich auf EUR 85,67 Mio
belief (2003: EUR 26,05 Mio). EUR 78,28 Mio davon
entfielen auf die Bewertung der assoziierten Unternehmen nach der Equity-Methode (2003: EUR 19,01
Mio). Herausragend war 2004 der Ergebnisanteil
der Borealis-Gruppe mit EUR 50,74 Mio (2003: EUR
4,01 Mio). Die anteiligen Ergebnisse der ErdgasBeteiligungen, darunter auch die Beteiligung an
EconGas GmbH, beliefen sich auf EUR 25,65 Mio
(2003: EUR 14,69 Mio) und jene der R&M-Beteiligungen auf EUR 1,89 Mio.
Der Zinsensaldo verbesserte sich durch die gute
Liquiditätslage um EUR 4,04 Mio auf einen Aufwandssaldo von EUR 59,89 Mio. Die Zinsen und ähn-
Konzernlagebericht I OMV 04
45
liche Aufwendungen erhöhten sich um EUR 8,10 Mio
auf EUR 102,84 Mio, während sich die Ertragszinsen
inklusive Wertpapiererträge um EUR 12,14 Mio auf
EUR 42,95 Mio erhöhten. Die unter den Zinsaufwendungen ausgewiesene Zinsenkomponente für
Pensionsverpflichtungen belief sich auf EUR 31,91
Mio (2003: EUR 31,06 Mio).
Die Aufwendungen aus Ertragsteuern stiegen gegenüber 2003 um EUR 108,66 Mio auf EUR 312,10 Mio.
Die laufenden Ertragsteuern waren durch das gute
Geschäftsergebnis mit EUR 262,81 Mio um EUR
143,90 Mio über 2003. 2004 wurden latente Steuern
Investitionen
von EUR 49,29 Mio (2003: EUR 84,54 Mio) aufwandswirksam abgegrenzt. In Österreich und in einigen
anderen Ländern werden beginnend mit 2005 Reduktionen in den Körperschaftssteuersätzen wirksam.
Die Änderung im Steuersatz in Österreich von 34 %
auf 25 % ab 1. Jänner 2005 führte im Jahresergebnis
2004 vorerst jedoch zu einer Belastung, da sich aus
temporären Differenzen und Verlustvorträgen im
Inland per Saldo eine aktive Steuerlatenz ergibt. Die
Aufwendungen daraus belasteten den Effektivsteuersatz mit rund 3,3 %-Punkten. Der Effektivsteuersatz für
den Konzern lag mit 32,7 % um 1,4 %-Punkte unter
jenem für 2003.
2004
2003
2002
Exploration und Produktion (E&P)
156
498
227
Raffinerien und Marketing inklusive Petrochemie (R&M)
460
709
282
29
24
104
63
109
49
1.505
—
—
in EUR Mio
Erdgas
Chemie
Petrom (51%-Anteil)
Konzernbereich und Sonstiges (Kb&S)
61
41
13
2.274
1.381
675
–1.538
–651
17
45
84
33
Zugang Anlagevermögen laut Anlagenspiegel
781
814
725
+/– Währungsumrechnung und Adaptierungen
–99
–23
–53 1)
Investitionen in Anlagevermögen laut Cashflow-Rechnung
682
791
672
Investitionen gesamt
+/– Konsoliderungskreisänderungen, Equity-Ergebnisse
und Umstrukturierungen
+
1)
Wertpapiere des Anlagevermögens und Ausleihungen
Darstellung adaptiert
In den Investitionen werden Akquisitionen, sofern
Anteile an Unternehmen erworben werden, mit den
Anschaffungskosten der Beteiligung ausgewiesen.
Diese Anschaffungskosten belaufen sich für 2004 insgesamt auf EUR 1.599,87 Mio. Durch die erstmalige
Einbeziehung dieser Unternehmen erhöhte sich das
Anlagevermögen im Konzernabschluss um EUR
2.865,52 Mio. Werden einzelne Vermögensgegenstände oder Gruppen an Vermögensgegenständen
erworben, sind diese in den laufenden Investitionen
der Geschäftsbereiche dargestellt. Das Investitionsvolumen des Berichtsjahrs erhöhte sich auf EUR
2.274,22 Mio (2003: EUR 1.380,73 Mio) und beinhaltet
mit EUR 1.504,85 Mio den Erwerb von 51 %-Anteilen
46
OMV 04 I Konzernlagebericht
an der rumänischen Öl- und Erdgasgesellschaft
Petrom. Die nicht akquisitionsbedingten Investitionen
beliefen sich auf EUR 674,35 Mio.
In E&P wurden EUR 156,24 Mio (2003: EUR 498,37
Mio) investiert, vor allem in die Entwicklung der
Felder in Österreich, aber auch in Feldentwicklungen
in Großbritannien, Neuseeland und Tunesien. Die
Investitionen in R&M mit EUR 459,50 Mio (2003: EUR
708,96 Mio) umfassen im Wesentlichen mit EUR 95,02
Mio den Erwerb der restlichen 50 %-Anteile an OMV
Adriatik (vormals OMV Istrabenz) mit Tankstellengesellschaften in Slowenien, Kroatien, Bosnien und
Herzegowina sowie in Italien. Neben den Zukäufen
wurde wie im Vorjahr in den Ausbau und die
Modernisierung der bestehenden Tankstellennetze
sowie in den Raffinerien vorwiegend in Qualitätsverbesserungsprojekte (Produkte, Produktion) investiert.
In Erdgas wurde mit EUR 28,98 Mio hauptsächlich
in den Ausbau der Transitpipeline TAG Loop II investiert.
In Chemie beinhalten die Investitionen von EUR 63,42
Mio (2003: EUR 108,53 Mio) im Wesentlichen die im
Jahr 2004 finalisierte Errichtung einer Melaminanlage
in Piesteritz (Deutschland). Bei Kb&S entfallen EUR
42,29 Mio auf die Erhöhung des Anteiles auf 10,04 %
an der ungarischen Ölgesellschaft MOL.
Bilanz
Die Überleitung auf die Zugänge des Anlagevermögens betrifft vor allem die Eliminierung der akquisitionsbedingten Beteiligungszugänge, welche in der
Konsolidierung nicht aufscheinen. Der Unterschied
zwischen den Zugängen laut Anlagevermögen und
den Investitionen laut Cashflow-Rechnung ist vor
allem auf die Adaptierungen von grundsätzlich nicht
zahlungswirksamen Bewertungen (z.B. EquityMethode) bzw. von Investitionen, die nicht in der
Periode des Zugangs zahlungswirksam wurden
zurückzuführen.
2004
%
2003
%
Anlagevermögen
8.170
63
5.204
69
Vorräte
1.150
9
707
9
Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände und ARA
2.148
17
1.264
17
Kassa, Bank, Schecks, Wertpapiere und Anteile
1.482
11
342
5
Eigenkapital
5.381
42
2.685
36
Rückstellungen
1.331
10
1.049
14
68
1
2
0
Kurzfassung in EUR Mio
Abgrenzung latente Steuern
Anleihen und langfristige Sonderfinanzierungen
1.186
9
509
7
Bankverbindlichkeiten
1.029
8
903
12
Abgrenzung Rekultivierungen
1.270
10
299
4
Sonstige Verbindlichkeiten und PRA
Bilanzsumme
Die Bilanzsumme erhöhte sich um EUR 5.433,26 Mio
bzw. 72 % auf EUR 12.949,95 Mio. Vom Vermögenszuwachs entfallen EUR 5.036,22 Mio auf Akquisitionen,
hier vor allem auf den Erwerb von 51 % an Petrom,
deren Vermögensgegenstände zur Gänze in die
Konzernbilanz konsolidiert werden. Die Anlagenintensität reduzierte sich von 69 % auf 63 %. Die Anlagendeckung unter Berücksichtigung des langfristigen
Fremdkapitals erhöhte sich von 106 % auf 123 %. Die
Anlagendeckung durch Eigenkapital erhöhte sich
ebenfalls auf 66 % (2003: 52 %). Das Anlagevermögen
erhöhte sich um EUR 2.965,78 Mio auf EUR 8.169,67
Mio, wobei EUR 56,41 Mio des Anstiegs auf Finanzanlagen entfallen. Die Zugänge aus den Akquisitionen
beliefen sich auf EUR 2.859,30 Mio. Die laufenden
2.685
21
2.072
28
12.950
100
7.517
100
Investitionen in Sachanlagen und immaterielles Vermögen von EUR 589,35 Mio überstiegen die Summe
aus Abschreibungen und Abgängen um EUR 16,83
Mio. Bei den Finanzanlagen ergab sich aus den Akquisitionen per Saldo eine Kürzung um EUR 63,25
Mio, da seitens OMV per 31. Dezember 2004 bereits
Beteiligungen bzw. Ausleihungen an der nun übernommenen OMV Adriatik und an der 2004 erstmalig
einbezogenen Avanti Tankstellenbetriebsgesellchaft
bestanden. Vorwiegend aus den anteiligen Ergebnisübernahmen erhöhten sich die Anteile an assoziierten
Unternehmen per Saldo um EUR 56,28 Mio. An sonstigen Änderungen ergab sich per Saldo ein Zugang
von EUR 63,38 Mio, welcher vor allem auf eine
Anteilserhöhung an der ungarischen MOL sowie auf
Konzernlagebericht I OMV 04
47
Wertpapiere zurückzuführen war. Aus der Fremdwährungsumrechnung ergab sich in Summe eine
Erhöhung um EUR 9,73 Mio nachdem in 2003 eine
Kürzung um EUR 61,13 Mio verzeichnet wurde.
Das Nettoumlaufvermögen, definiert aus Vorräten,
Forderungen, aktiven Rechnungsabgrenzungen von
EUR 3.298,33 Mio (2003: EUR 1.971,24 Mio) sowie
Verbindlichkeiten (ohne Finanzierung) und den
passiven Rechnungsabgrenzungen (ohne Tarifvorauszahlungen) von EUR 2.301,05 Mio (2003: EUR
1.658,05 Mio) erhöhte sich in Summe um EUR 684,08
Mio. Dieser Anstieg ist vor allem auf Petrom (mit EUR
608,46 Mio) zurückzuführen, wobei EUR 923,44 Mio
auf Vermögen und EUR 314,67 Mio auf Verbindlichkeiten entfallen. Das Nettoumlaufvermögen ohne
Berücksichtigung von Petrom stieg um EUR 75,62
Mio an. Hier sind vor allem ein Anstieg bei den
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um
EUR 304,80 Mio durch höhere Preise und das gestiegene Geschäftsvolumen sowie korrespondierend
dazu eine Zunahme der Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen um EUR 238,97 Mio
hervorzuheben.
Vom Anstieg der Vorräte um EUR 443,02 Mio entfielen EUR 385,01 Mio auf Petrom und EUR 58,01 Mio
überwiegend auf die Raffinerien. Die Forderungen
und sonstigen Vermögensgegenstände inklusive aktiver Rechnungsabgrenzungsposten (ARA) haben sich
um EUR 884,07 Mio erhöht. Auch hier entfiel der
größte Teil des Anstiegs mit EUR 538,43 Mio auf
Petrom, wovon EUR 333,79 Mio Rückforderungsansprüche aus passivierten Rekultivierungsverpflichtungen betrafen. Der Anstieg bereinigt um Petrom
von EUR 345,64 Mio betraf überwiegend preis- und
mengenbedingte Erhöhungen der Außenstände aus
dem Raffineriegeschäft. Die Verbindlichkeiten inklusive der passiven Rechnungsabgrenzungen (PRA)
haben sich um EUR 613,32 Mio bzw. 30 % erhöht.
Vom Anstieg entfielen EUR 314,97 Mio auf Petrom
und weitere EUR 298,35 Mio überwiegend auf
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
um EUR 65,96 Mio gestiegen, davon entfallen EUR
25,77 Mio auf Petrom. Im Zusammenhang mit dem
Erwerb des Mehrheitsanteils an Petrom wurden
Rekultivierungsverpflichtungen übernommen, was
fast ausschließlich zu dem Anstieg in der Abgrenzung
für Rekultivierung um EUR 971,84 Mio auf EUR
1.270,52 Mio führte.
Um der Zielsetzung profitables Wachstum bei gleichzeitig solider Finanzierungsstruktur treu zu bleiben
wurde 2004 eine Erhöhung des Stammkapitals vorgenommen und eine Wandelschuldverschreibung begeben, woraus Mittel von EUR 1.207,00 Mio zugeflossen
sind. Durch diese Transaktion, aber auch auf Grund
der sehr guten operativen Geschäftsentwicklung, hat
sich die Verschuldung gegenüber Banken und aus
Anleihen trotz des starken Unternehmenswachstums
nur um EUR 800,01 Mio erhöht. Die Position Anleihen
und Sonderfinanzierungen erhöhte sich in Summe
deutlich. Darin enthalten sind die Emission einer
Wandelschuldverschreibung (EUR 550 Mio), einer von
Petrom übernommenen Anleihe (EUR 142,26 Mio),
einer Erhöhung der Sonderfinanzierungen um EUR
3,09 Mio sowie eine umrechnungsbedingte Reduktion
der US Dollar-Anleihe um EUR 18,43 Mio. Der Bankschuldenstand erhöhte sich um EUR 126,18 Mio
(davon Petrom: EUR 63,03 Mio). Vom Anstieg der
liquiden Mittel um EUR 1.140,39 Mio entfielen EUR
1.064,10 Mio auf Petrom.
Bilanzstruktur in EUR Mio
48
OMV 04 I Konzernlagebericht
8.170
12.000
5.381
11.000
10.000
9.000
7.517
8.000
7.000
6.000
6.149
4.254
5.204
2.685
4.708
2.411
5.000
2.811
4.000
2.000
0
4.780
2.114
3.000
1.000
Die Rückstellungen (ohne latente Steuern) haben sich
um EUR 283,55 Mio auf EUR 1.330,65 Mio erhöht,
wobei EUR 195,68 Mio auf Petrom und EUR 87,87
Mio überwiegend auf Körperschaftssteuerrückstände
entfielen. Die Rückstellungen für latente Steuern sind
12.950
13.000
1.895
2.313
1.624
2002
2.861
2.020
2003
2004
Anlagevermögen
Eigenkapital
Umlaufvermögen
Langfristiges Fremdkapital
Kurzfristiges Fremdkapital
Verschuldungsgrad (Gearing ratio)
Der Verschuldungsgrad per Jahresende 2004 sank
auf 14 %. Dies ist vorwiegend darauf zurückzuführen,
dass die Akquisition von 51 % an Petrom zweistufig
strukturiert wurde und daher teilweise durch eine
Kapitalerhöhung finanziert wurde, welche Liquidität
in das Unternehmen brachte, die nun konsolidiert
wird. Zudem bestehen an Petrom auch 49 % Fremdanteile, die auch die Eigenkapitalbasis für die Berechnung der Konzernverschuldung vergrößern. Die
Bilanzstruktur von Petrom wirkt sich daher günstig
auf den Verschuldungsgrad des OMV Konzerns
aus, da das Vermögen nur zu einem geringen Teil
durch Finanzverbindlichkeiten finanziert wurde.
Per 31. Dezember 2004 standen lang- und kurzfristigen Kreditverbindlichkeiten und Anleihen von
EUR 2.214,78 Mio (2003: EUR 1.411,74 Mio) einem
monetären Umlaufvermögen von insgesamt EUR
1.467,22 Mio (2003: EUR 330,77 Mio) gegenüber.
Die Nettoverschuldung (Net debt) betrug EUR 747,56
Cashflow
Mit EUR 1.001,27 Mio lag der Cashflow aus der
Betriebstätigkeit um EUR 62,34 Mio bzw. 7 % über
jenem des Vorjahrs. Aus der Überleitung vom Jahresüberschuss auf Zahlungsströme aus der Betriebstätigkeit (vor Änderungen im Working capital) ergab
sich für 2004 per Saldo eine Hinzurechnung von EUR
332,01 Mio (2003: EUR 410,28 Mio). Erhöhend wirkten
Abschreibungen, latente Steueraufwendungen
und langfristige Vorsorgen für Rekultivierungsverpflichtungen von insgesamt EUR 583,87 Mio (2003:
EUR 554,80 Mio). Kürzend wirkten hingegen
Zuschreibungen und der Verbrauch langfristiger
Sozialkapitalrückstellungen (Pensions- und Abfertigungszahlungen) sowie sonstige unbare Positionen
von gesamt EUR 137,39 Mio (2003: EUR 152,19 Mio).
In den sonstigen unbaren Positionen sind vor allem
die anteiligen Ergebnisse assoziierter Unternehmen,
gekürzt um Dividendenflüsse, von EUR 50,75 Mio
(2003: EUR 5,14 Mio) und die Adaptierung der
Abschreibungskomponente aus der Verrechnung
einer Tarifvorauszahlung von EUR 50,63 Mio (2003:
EUR 50,50 Mio) ausgewiesen, welche im Cashflow
aus der Finanzierung dargestellt wurde. Ebenfalls kürzend wirkten sich die Gewinne aus der Veräußerung
von Anlagevermögen von EUR 114,47 Mio (2003:
Mio nach EUR 1.080,97 Mio in 2003. In Relation zum
Eigenkapital ergibt sich per Ende 2004 ein Verschuldungsgrad (Gearing ratio) von 14% (2003: 40 %).
Verschuldungsgrad
6.000
60 %
5.000
5.381
40 %
4.000
3.000
2.685
2.000
20 %
2.411
1.000
0%
0
–1.000
–478
-1.081
–748
–2.000
2002
2003
2004
Eigenkapital in EUR Mio
Nettoverschuldung in EUR Mio
Verschuldungsgrad in %
Hinzurechnung von EUR 7,67 Mio an Verlusten) aus,
welche dem Cashflow für die Investitionstätigkeit
zugeordnet wurden.
Die Mittelbindung im Umlaufvermögen hat sich per
31. Dezember 2004 gegenüber dem Vorjahresstichtag
geringfügig um EUR 27,22 Mio reduziert. Zuwächse
bei Forderungen von EUR 287,96 Mio wurden großteils durch Erhöhungen bei Verbindlichkeiten im
Ausmaß von EUR 244,01 Mio finanziert. Der starke
Anstieg bei Forderungen und Verbindlichkeiten
erklärt sich aus dem höheren Preisniveau, aber auch
aus dem größeren Geschäftsvolumen im Zusammenhang mit Bayernoil. Die Erhöhung bei den kurzfristigen Rückstellungen um EUR 105,23 Mio betrifft großteils noch nicht abgeführte Körperschaftssteuern,
welche sich auf Grund der guten Ergebnisse stark
erhöhten. Bei Vorräten und sonstigen Veränderungen
nahm die Mittelbindung um EUR 34,06 Mio zu.
Im Cashflow aus der Investitionstätigkeit werden
Unternehmensakquisitionen mit den Anschaffungskosten der Beteiligung (gekürzt um die übernommenen
liquiden Mittel) dargestellt. Auf Grund der hohen
Liquidität von Petrom (liquide Mittel von EUR
Konzernlagebericht I OMV 04
49
1.064,10 Mio) wirkte sich die Akquisition im Cashflow
aus der Investitionstätigkeit nicht sehr stark aus.
Hingegen wurde im Jahr 2003 bei den Akquisitionen
überwiegend entschuldetes Vermögen erworben.
Den Investitionsauszahlungen von EUR 1.143,21 Mio
(2003: EUR 1.588,52 Mio) standen Rückflüsse aus
Desinvestitionen von EUR 244,21 Mio (2003: EUR
92,51 Mio) gegenüber, sodass der Mittelabfluss aus
der Investitionstätigkeit EUR 899,00 Mio betrug
(2003: EUR 1.496,01 Mio).
1,06 Mio (2003: Verminderung EUR 86,55 Mio) sowie
Dividendenzahlungen von EUR 107,83 Mio (2003:
EUR 96,97 Mio) enthalten.
Cashflows in EUR Mio
1.200
1.000
800
400
Diese Investitionen wurden durch die Aufnahme
langfristiger Fremdmittel von EUR 778,90 Mio
(2003: EUR 946,74 Mio) und durch eine Kapitalerhöhung von EUR 692,92 Mio (Stammaktien und
Eigenkapitalkomponente Wandelschuldverschreibung)
finanziert. Im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit sind weiters Tilgungen von langfristigen Finanzierungen von EUR 289,63 Mio (2003: EUR 91,55 Mio),
die Erhöhung kurzfristiger Finanzierungen von EUR
US GAAP-Ergebnis
Neben dem Konzernabschluss nach österreichischem
Handelsrecht, welcher das primäre Berichtsformat bildete, erstellt OMV seit fast 10 Jahren einen US GAAPAbschluss in Form einer Überleitungsrechnung.
Im Rahmen der Überleitungsrechnung werden die
wesentlichen Bewertungsunterschiede zwischen
öHGB und US GAAP mit Wirkung auf das Eigenkapital und den Jahresüberschuss dargestellt. Viele US
GAAP spezifische Angaben mussten daher bereits in
das primäre Berichtsformat aufgenommen werden.
Beginnend mit 2005 wird OMV, als ein in der EU
ansässiges Unternehmen, das primäre Berichtsformat des Konzernabschlusses auf International
Financial Reporting Standards (IFRS) umstellen. Bei
IFRS handelt es sich, wie auch bei US GAAP, um qualitativ hochwertige und anerkannte Bilanzierungsstandards. Da durch diese Umstellung bereits im primären Berichtsformat ein internationaler Abschluss
erstellt wird, erscheint eine Überleitung auf ein zweites internationales Bilanzierungsformat nicht erforderlich, weshalb die bisherige US GAAP-Überleitung
ab 2005 unterbleibt.
Der Jahresüberschuss und das Eigenkapital nach
US GAAP weichen hauptsächlich durch unterschiedliche Bewertungsregeln für Vermögensgegenstände
50
OMV 04 I Konzernlagebericht
1.075
600
200
1.001
939
581
–622
58
–899
–1.496
0
–200
670
–400
–600
2002
2003
2004
Cashflow aus der Betriebstätigkeit
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
und Schulden, abweichende Regelungen in der
Behandlung von Bewertungsänderungen sowie
durch den Zeitpunkt der Verbuchung von Geschäftsfällen von den öHGB-Werten ab. Der Jahresüberschuss nach US GAAP liegt mit EUR 655,05 Mio
(2003: EUR 371,97 Mio) um EUR 14,86 Mio über dem
öHGB-Ergebnis (2003: EUR 20,14 Mio unter dem
öHGB-Ergebnis; jeweils ohne Minderheitenanteile).
Änderungen in den Bewertungsmethoden und den
Bewertungsannahmen führten in der Vergangenheit
zu unterschiedlichen kumulativen Nachholeffekten.
Im Falle der Verlängerung der Nutzungsdauer bei
den Verfahrensanlagen in R&M ergaben sich daraus
wesentlich höhere Abschreibungsbasen, die hauptsächlich die höheren Abschreibungen mit EUR 33,14
Mio (2003: EUR 29,57 Mio) verursachten. Ebenfalls
unter der Position Abschreibungen von Anlagevermögen wird die Stornierung von Firmenwertabschreibungen (vgl. Anhangangabe 32) dargestellt,
woraus sich eine Ergebnisverbesserung von EUR
4,78 Mio (2003: EUR 6,61 Mio) ergab.
Die 2002 nach öHGB vorgenommene Bewertungsänderung bei Hilfs- und Betriebstoffen, welche kumulative Nachholeffekte bewirkte – während US GAAP
dafür eine prospektive Anwendung vorsieht – bewirkt
gegenüber öHGB eine Ergebnisverbesserung von
EUR 2,53 Mio (2003: EUR 2,34 Mio).
Die unterschiedliche Behandlung von E&P-Anlagen
nach US GAAP (vgl. Anhangangabe 33) verbesserte
das Ergebnis um EUR 8,77 Mio (2003: EUR 28,59
Mio). Dies ergibt sich als Saldo aus Aufwendungen
von EUR 6,38 Mio für die seit Beginn 2003 nach
US GAAP anzusetzenden Vermögenswerte im Zusammenhang mit Rückbauverpflichtungen (vgl. Anhangangabe 38) und unterschiedlichen Abschreibungen
aus sonstigen Bewertungsdifferenzen für E&PVermögen von EUR 15,15 Mio. Den Aufwendungen
für die Rückbauverpflichtungen stehen Erträge unter
den sonstigen Rückstellungen von EUR 6,18 Mio
gegenüber, wodurch das US GAAP-Ergebnis vor
Steuern aus dem Titel Rückbauverpflichtungen im
Vergleich zu öHGB insgesamt um EUR 0,20 Mio
belastet wurde.
Im öHGB-Abschluss wurden die Kosten der Kapitalerhöhung (Emission von 3 Mio Stück Stammaktien)
von EUR 14,93 Mio nach Steuern im Periodenaufwand berücksichtigt. Nach US GAAP sind derartige
Kosten nicht im Periodenaufwand zu berücksichtigen,
sondern direkt von den zugeflossenen Kapitalmitteln
abzuziehen. Dadurch zeigt der Jahresüberschuss
nach US GAAP aus diesem Titel eine Ergebnisverbesserung von EUR 14,93 Mio.
Der Erlös aus der Begebung der Wandelschuldverschreibung beinhaltet eine Eigenkapitalkomponente
von EUR 35,92 Mio, welche im öHGB-Abschluss
in den Kapitalrücklagen ausgewiesen ist. Nach
US GAAP ist dieser Betrag der Wandelschuldverschreibung als Verbindlichkeit darzustellen. Im
US GAAP-Abschluss wurde daher diese Eigenkapitalkomponente sowie die im öHGB-Abschluss für
2004 erfolgte Auflösung des Disagios in den Zinsaufwendungen mit EUR 0,42 Mio storniert.
Aus der Berechnung der Abfertigungs-, Pensionsund Jubiläumsgeldrückstellungen sowie der Lösungskosten verbesserte sich das US GAAP-Ergebnis um
EUR 16,85 Mio gegenüber öHGB (2003: Ergebnisbelastung gegenüber öHGB von EUR 44,90 Mio durch
im US GAAP nicht wirksame Ergebnisentlastung aus
der Änderung des Pensionsantrittsalters sowie aus
laufenden Zahlungen und der Realisierung versicherungsmathematischer Ergebnisse).
Für den Ansatz von Rückstellungen gelten nach
US GAAP restriktivere Regelungen (vgl. Anhangangaben 37 und 38). Die im US GAAP-Abschluss erhöhten Aufwendungen für Personallösungskosten von
EUR 20,13 Mio resultieren aus einem in 2003 gestarteten 20-Mio-EUR-Personallösungsprogramm, welches zum Jahresultimo 2003 mangels Unterschriften
nach SFAS 88 noch nicht rückstellungsfähig war,
sowie aus damit in Zusammenhang stehenden Zinsaufwendungen. Die Ergebnisbelastung von EUR
52,10 Mio im US GAAP-Abschluss 2003 betraf übrigens Aufwendungen von EUR 72,10 Mio für nach
öHGB per 31. Dezember 2002 rückgestellte Personalrestrukturierungskosten, welche nach US GAAP nicht
ansatzfähig waren, sowie die Stornierung des genannten 20-Mio-EUR-Personallösungsprogramms.
Die nach US GAAP erhöhten Aufwendungen im
Bereich der sonstigen Rückstellungen von EUR 10,30
Mio (2003: EUR 16,34 Mio) umfassen im Wesentlichen mit einem Betrag von EUR 6,18 Mio die Rückstellungsauflösung der bereits erwähnten Rückbauverpflichtungen und mit EUR 4,80 Mio Aufwendungen aus der Eliminierung der Auflösung der Rückstellung für die Pflichtnotstandsreserve. Des Weiteren
erfolgte im Zusammenhang mit Captive-Versicherungsgesellschaften im US GAAP-Abschluss eine
ergebnismindernde Berücksichtigung von Abschlagszahlungen von EUR 11,86 Mio im Falle der Aufkündigung der Mitgliedschaft. Im öHGB-Abschluss wurde
mangels Austrittsabsicht für diesen Betrag nicht
vorgesorgt.
Der positive Ergebniseffekt aus den Währungstransaktionen von EUR 23,68 Mio (2003: EUR 33,46
Mio) resultiert im Wesentlichen aus der nach
US GAAP erfolgten Stichtagsbewertung der 2003
begebenen USD-Anleihe, welche zu nicht realisierten
Kursgewinnen von EUR 18,34 Mio führte (vgl. Anhangangabe 39).
Aus der nach US GAAP durchgeführten Bewertung
zu Tageswerten (fair value Bewertung) von derivativen Instrumenten ergaben sich zum 31. Dezember
2004 Ergebnisminderungen von EUR 25,55 Mio
(2003: EUR 1,05 Mio).
Die Anpassungen der latenten Steuern in der Überleitungsrechnung beziehen sich seit der Vollanwendung
der latenten Steuern im öHGB-Abschluss grundsätzlich auf die latenten Steuereffekte der US GAAPAdaptierungen.
Konzernlagebericht I OMV 04
51
Im Zusammenhang mit der Petrom-Akquisition werden die Fremdanteile im OMV Konzernabschluss auf
Basis der beigemessenen Zeitwerte errechnet. Nach
US GAAP wären anlässlich der Neubewertung aufgedeckte stillen Reserven und Lasten bloß im Ausmaß
der erworbenen Anteile (51 %) zu berücksichtigen.
Da Rumänien bis 30. Juni 2004 den Status eines
Hyperinflationslandes hatte und keine, den US GAAPAnforderungen entsprechende Inflationsbilanzierung
existiert, wäre eine Rekonstruktion US GAAP konfor-
mer Minderheitenanteile sehr aufwendig und mit
hohen Kosten verbunden. Der gewählte Ansatz für
die Fremdanteilsdarstellung entspricht den neuen
Regelungen des IFRS 3. Aus diesem Grund wurde
wegen des bevorstehenden Wechsels auf IFRSReporting auf eine nachträgliche Rekonstruktion
US GAAP konformer Ansätze verzichtet. Demzufolge
hat auch der US GAAP-Bestätigungsvermerk in
Bezug auf den Fremdanteilsausweis bei Petrom
eine Einschränkung.
Risikomanagement
Der OMV Konzern ist ein integrierter, international
tätiger Mineralölkonzern mit Aktivitäten auch in der
Chemieindustrie. Integration bedeutet, dass der
Konzern von der Förderung und Produktion von
Kohlenwasserstoffen (E&P) über die Verarbeitung
(Raffinerien) bis hin zu Handel und Vermarktung
(Supply, Marketing, Erdgas, Chemie und Kunststoffe)
tätig ist.
keiten zum Risikomanagement erzielt. Zweimal jährlich listet der EWRM-Bericht die wichtigsten Risiken
nach ihrer Auswirkung, gibt Informationen zu ihrer
Entwicklung und den jeweiligen getroffenen Maßnahmen. Entsprechend dem Corporate Governance
Kodex erfolgt einmal jährlich eine Einschätzung der
Effektivität des EWRM durch externe Prüfer.
Wie die gesamte Öl- und Gasindustrie ist auch OMV
unterschiedlichen Risiken, einschließlich operationaler Risiken und Marktrisiken ausgesetzt. OMV vertritt
die Ansicht, dass sich auf lange Sicht gesehen, Teile
der Risiken im Downstream-Geschäft durch gegenläufige Entwicklungen im Upstream-Geschäft ausgleichen. Die Ausgleichseffekte aus der Integration im
Sinne gegenläufiger spezieller Branchenrisiken erfolgen aber häufig zeitlich verschoben oder treten kurzfristig mitunter gar nicht ein. Unter Berücksichtigung
dieser Effekte fokussiert OMV ihre Risikomanagement-Maßnahmen auf die Nettoposition der Risiken
eines jeweiligen Portfolios.
Mit dem durch Group Treasury koordinierten, unternehmensweiten Risikomanagement-System – das
Enterprise Wide Risk Management (EWRM) – wurde
in allen Geschäftsbereichen, darunter Tochtergesellschaften in 16 unterschiedlichen Ländern, eine
Steigerung des Risikobewusstseins und der Fähig-
52
OMV 04 I Konzernlagebericht
Zusätzlich sammelt und analysiert OMV Informationen zur politischen Lage in jenen Ländern, in
denen sie tätig ist und führt vor dem Eintritt in neue
Länder Einschätzungen über die Auswirkung darauf
durch. Betreffend Umweltrisiken existiert ein konzernweites Reporting-System, das bestehende und potenzielle Verpflichtungen bewertet.
Finanzielle Risiken im Zusammenhang mit Währungen
oder Zinsen sowie Kreditrisiken der Kontrahenten
werden mit dem Ziel der weiteren Stabilisierung und
Stärkung der finanziellen Situation auf konzernweiter
Basis durch Group Treasury fallweise abgesichert.
Das Risikomanagement von Güterpreisen, das die
Gewährleistung ausreichender Zahlungsmittelströme
zur Finanzierung geplanter Investitionen verfolgt,
basiert auf einem Business at risk-Modell. Über die
Verwendung von Hedging Instrumenten entscheidet
der Vorstand auf Grund von Empfehlungen eines
Operating Committees.
Ausblick 2005
Das Jahr 2005 wird im Zeichen der Konsolidierung
und Fokussierung auf das Kerngeschäft stehen, da
die Integration der Petrom-Akquisition ein hohes Maß
an Managementressourcen binden wird. 2005 erfolgt
die Umstellung des primären Konzernabschlusses
von öHGB auf IFRS wodurch die primäre Berichterstattung international besser vergleichbar wird.
Wir erwarten, dass die wichtigsten Konzern-Parameter,
darunter Erdölpreise, USD-Wechselkurs und Raffineriemargen weiterhin eine hohe Volatilität aufweisen.
Beim Rohölpreis gehen wir weiterhin von einem
hohen Niveau aus. Unsere derzeitige Prognose liegt
unter dem Vorjahresdurchschnitt und wir erwarten
starke kurzfristige Schwankungen. Beim USD-Wechselkurs gehen wir von einem im Vergleich zum Vorjahr
leicht schwächeren US Dollar aus. Ein Fortsetzen der
Rekord-Raffineriemargen des Jahres 2004 erwarten
wir für 2005 nicht. Vor allem im Jänner kamen die
Raffineriemargen stark unter Druck. Wir gehen
davon aus, dass sich diese im Laufe des Jahres 2005
wieder erholen, aber unter dem Vorjahr liegen werden. Im 2. Halbjahr 2004 manifestierte sich ein deutlicher Preisunterschied zwischen der Ural- und BrentRohölnotierung. Die Differenz hat sich von ihren
Höchstständen zwar wieder deutlich reduziert, wir
erwarten jedoch, dass sich der Unterschied auf
einem höheren Niveau als in der Vergangenheit einpendeln wird.
In E&P wurden die im Jahr 2002 für 2008 gesetzten
Wachstumsziele durch Petrom bereits erreicht. Das
Umfeld für weitere Akquisitionen ist derzeit sehr
schwierig. Der Investitionsschwerpunkt 2005 wird die
Entwicklung des Gasfelds Pohokura in Neuseeland
sein, dessen Inbetriebnahme für die 2. Jahreshälfte
2006 geplant ist. Auch die Öl- und Gasfunde des letzten Jahres werden zügig evaluiert und gegebenenfalls entwickelt, damit so schnell wie möglich mit der
Produktion begonnen werden kann. Im Sinne einer
Portfoliobereinigung wurde im Februar 2005 ein
Vertrag zum Verkauf der australischen Erdgasaktivitäten unterzeichnet. Die durch Verkäufe niedrigeren
Produktionsmengen sowie ein angenommener
schwächerer Rohölpreis lassen in E&P ein leicht
unter Vorjahr liegendes Ergebnis erwarten.
Im Raffineriegeschäft gehen wir auf Grund der niedrigeren Raffineriemargen von einer Ergebnisreduktion
aus, aber auch weil in der 2. Jahreshälfte der geplante 6-wöchige Stillstand der Petrochemieanlagen in
Schwechat ebenfalls das Ergebnis belasten wird. Im
Zuge einer Kapazitätserweiterung des Crackers in
Schwechat wird die Ethylen- und Propylenproduktion
von 650.000 t auf 900.000 t pro Jahr erhöht. Um die
Kostenposition der Raffinerie Schwechat auf der
Produkt- als auch auf der Logistikseite zu optimieren,
wird eine Anbindung an das russische Pipelinesystem
durch die Bratislava-Schwechat-Pipeline projektiert.
Für 2005 erwarten wir die erforderlichen Genehmigungen, sodass mit dem Bau begonnen werden
kann.
Die Margen im Marketinggeschäft waren im letzten
Jahr sehr stark unter Druck. Für 2005 erhoffen wir
eine Verbesserung der Margensituation und somit
eine Erhöhung des Ergebnisses. In den Wachstumsmärkten liegt der Fokus auf Marktanteilserhöhung
durch Bau von neuen Tankstellen aber auch durch
Akquisitionen kleinerer Tankstellenketten und es wird
weiter in das Non-Oil-Geschäft (Shop, Gastronomie,
etc.) investiert.
Im Bereich Erdgas wird alles vorbereitet, um wesentliche Entscheidungen für das große Pipelineprojekt
Nabucco treffen zu können. Die geplante Leitung
durchläuft fünf Staaten und verbindet den Vorderen
Orient mit Mitteleuropa. Durch die 2004 in Kraft
getretene neue Tarifverordnung und durch geplante
Instandhaltungsarbeiten der Speicheranlagen gehen
wir für 2005 von einem etwas geringeren Ergebnis
aus. Durch die Umstellung auf IFRS ab 2005 werden
die Gasleitung TAG und die für deren Ausbau geleisteten Tarifvorauszahlungen nicht mehr in der Bilanz
ausgewiesen.
In Chemie erwarten wir uns eine Ergebnissteigerung
durch die Zusatzmengen aus der neuen Produktionsanlage in Deutschland und einer Verbesserung der
Melaminmargen.
Ab 2005 werden die Petrom-Ergebnisse auch in der
OMV Gewinn- und Verlustrechnung konsolidiert und
sollten positiv zum Ergebnis der OMV beitragen. In
Rumänien kann rund ein Drittel des Umsatzes aus der
Erdöl- und Erdgasförderung in 2005 und 2006 steuerlich abzugsfähig als Rücklage (Geological quota)
dotiert werden. Da das Unternehmen beabsichtigt,
die Rücklagen voll in Anspruch zu nehmen, wird für
2005 kein Steueraufwand erwartet. Die Auswirkungen
des Rohölpreises, der Raffineriemargen und des
Wechselkurses des rumänischen Lei auf das Konzernergebnis nach Einbeziehung der Petrom werden
sukzessive besser einschätzbar werden.
Konzernlagebericht I OMV 04
53
Ausblick 2005
Das Jahr 2005 wird im Zeichen der Konsolidierung
und Fokussierung auf das Kerngeschäft stehen, da
die Integration der Petrom-Akquisition ein hohes Maß
an Managementressourcen binden wird. 2005 erfolgt
die Umstellung des primären Konzernabschlusses
von öHGB auf IFRS wodurch die primäre Berichterstattung international besser vergleichbar wird.
Wir erwarten, dass die wichtigsten Konzern-Parameter,
darunter Erdölpreise, USD-Wechselkurs und Raffineriemargen weiterhin eine hohe Volatilität aufweisen.
Beim Rohölpreis gehen wir weiterhin von einem
hohen Niveau aus. Unsere derzeitige Prognose liegt
unter dem Vorjahresdurchschnitt und wir erwarten
starke kurzfristige Schwankungen. Beim USD-Wechselkurs gehen wir von einem im Vergleich zum Vorjahr
leicht schwächeren US Dollar aus. Ein Fortsetzen der
Rekord-Raffineriemargen des Jahres 2004 erwarten
wir für 2005 nicht. Vor allem im Jänner kamen die
Raffineriemargen stark unter Druck. Wir gehen
davon aus, dass sich diese im Laufe des Jahres 2005
wieder erholen, aber unter dem Vorjahr liegen werden. Im 2. Halbjahr 2004 manifestierte sich ein deutlicher Preisunterschied zwischen der Ural- und BrentRohölnotierung. Die Differenz hat sich von ihren
Höchstständen zwar wieder deutlich reduziert, wir
erwarten jedoch, dass sich der Unterschied auf
Wien, am 11. März 2005
Der Vorstand
54
Wolfgang Ruttenstorfer
Vorsitzender
Gerhard Roiss
Vorsitzender-Stellvertreter
David C. Davies
Helmut Langanger
OMV 04 I Konzernlagebericht
Abkürzungen und Definitionen
Ausschüttungsgrad Payout ratio; %-Verhältnis Dividende
zu Gewinn je Aktie
Nettoverschuldung Net debt; Finanzverbindlichkeiten
abzüglich liquide Mittel
bbl, bbl/d Barrel (Fass zu 159 Liter), bbl pro Tag
NOPAT Net operating profit after tax; Jahresüberschuss +/–
versteuerter Zinsensaldo und außerordentliches Ergebnis
boe, boe/d Barrel Öläquivalent, boe pro Tag
bcf, cf Milliarde Standard-Kubikfuß, Standard-Kubikfuß
(16 °C/60 °F)
NGL Natural Gas Liquids; Erdgas, das in flüssiger Form bei
der Förderung von Kohlenwasserstoffen auftritt
öHGB Österreichisches Handelsgesetzbuch
Bitumen Ein nicht flüchtiges, klebriges und abdichtendes
rohölstämmiges Produkt und Grundstoff für Asphalt
Polymere, Polyolefine Monomere in Kettenform, Begriff für
Polyethylen und Polypropylen
E&P Exploration und Produktion
EBIT Earnings before interest and tax; Betriebserfolg
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
(EGT) Ergebnis vor Steuern und nach Zinsen, Ergebnis aus
Beteiligungen und Finanzanlagevermögen
Eigenkapitalquote %-Verhältnis Eigenkapital zu Gesamtkapital
EU, EUR Europäische Union, Euro
FASB, FIN Financial Accounting Standards Board, FASB
Interpretation Note
Fundkosten, F&D Explorationsaufwendungen dividiert
durch Änderung der sicheren Reserven (Erweiterungen,
Neufunde und Revisionen früherer Schätzungen),
Finding and Development; Fund- und Entwicklungskosten
Produktionskosten Material- und Personalkosten während
der Produktion exklusive Förderzinsabgaben (OPEX)
PRT, PRRT Petroleum Revenue Tax, Petroleum Resource
Rent Tax
Reserve replacement cost Explorations-, Entwicklungs- und
Instandhaltungsausgaben zuzüglich Akquisitionsausgaben
ROfA Return on fixed assets %-Verhältnis EBIT zu durchschnittlichem immateriellen und Sachanlagevermögen
ROACE Return on average capital employed
%-Verhältnis NOPAT zu durchschnittlich eingesetztem
Kapital (Eigenkapital zuzüglich Nettoverschuldung,
Pensionsrückstellungen, abzüglich Wertpapiere des
Anlagevermögens)
ROE Return on equity %-Verhältnis Jahresüberschuss
zu durchschnittlichem Eigenkapital
Jahresüberschuss Gewinn nach Zinsen, außerordentlichem
Ergebnis und Steuern; Nettogewinn
R&M Raffinerien und Marketing inklusive Petrochemie
Kb&S Konzernbereich und Sonstiges
SFAS Statement on Financial Accounting Standards
KCfV Kurs-Cashflow-Verhältnis; Aktienkurs dividiert durch
Cashflow je Aktie
t, toe Tonne, Tonne Öläquivalent
TEUR Tausend EUR
KGV Kurs-Gewinn-Verhältnis; Aktienkurs dividiert durch
Gewinn je Aktie
USD US Dollar
LIFO-Methode Last-in, first-out; Bewertungsmethode, bei
der die zuletzt angeschafften Güter als zuerst verbraucht
gelten. Hierdurch wird der Verbrauch mit zeitnahen Preisen
bewertet, während die Bestände mit älteren Preisen bewertet werden.
US GAAP United States Generally Accepted Accounting
Principles
Mio Million
WACC Weighted average cost of capital; durchschnittliche
Gesamtkapitalkosten
Verschuldungsgrad %-Verhältnis Nettoverschuldung
zu Eigenkapital
m3 Normal-Kubikmeter (0 °C/32 °F)
Monomere Begriff für Ethylen und Propylen
Mrd Milliarde
Weitere Abkürzungen und Definitionen finden Sie unter
www.omv.com > Kommunikation > Glossar.
Abkürzungen und Definitionen I OMV 04
55
Jahresabschluss nach österreichischem Handelsgesetzbuch
Konzernbilanz zum 31. Dezember 2004
Anhangangabe
5
Aktiva in EUR 1.000
2004
2003
A. Anlagevermögen
209.305
160.284
II. Sachanlagen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
6.718.484
3.858.141
III. Finanzanlagen
1.241.879
1.185.468
8.169.668
5.203.893
364.606
181.351
B. Umlaufvermögen
6
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
2. Unfertige Erzeugnisse und noch nicht abrechenbare Leistungen
206.940
160.833
3. Fertige Erzeugnisse und Waren
571.909
361.987
4. Geleistete Anzahlungen
7
6.810
3.066
1.150.265
707.237
1.308.939
840.967
32.498
39.943
3. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
166.519
157.199
4. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände
561.231
199.073
2.069.187
1.237.182
15.782
44.192
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen
III. Wertpapiere und Anteile
davon eigene Anteile 2004: 14.761 (2003: 12.171)
IV. Kassenbestand, Schecks, Guthaben bei Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
56
OMV 04 I Konzernbilanz
1.466.166
297.362
4.701.400
2.285.973
78.879
26.820
12.949.947
7.516.686
Passiva in EUR 1.000
2004
2003
218.100
196.290
A. Eigenkapital
I. Grundkapital
8
II. Kapitalrücklagen
1.088.774
417.663
III. Gewinnrücklagen
2.436.162
1.925.480
14.761
12.171
IV. Rücklage für eigene Anteile
V. Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter
VI. Bilanzgewinn
davon Gewinnvortrag 2004: 67 (2003: 312)
Anhangangabe
1.491.621
26.144
131.414
107.588
5.380.832
2.685.336
8
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Abfertigungen
130.554
97.377
10
2. Rückstellungen für Pensionen
562.798
576.509
10
3. Steuerrückstellungen
183.049
28.181
9
11
4. Sonstige Rückstellungen
522.507
347.332
1.398.908
1.049.399
1.177.194
503.365
C. Verbindlichkeiten
1. Anleihen
davon wandelbar 2004: 550.000 (2003: —)
2. Langfristige Sonderfinanzierungen, soweit
nicht unter Z 3 bis 9 ausgewiesen
3. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
4. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
5. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
6. Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener und
der Ausstellung eigener Wechsel
7. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
8. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
9. Sonstige Verbindlichkeiten
D. Abgrenzung Liquidations- und Rekultivierungsausgaben
E. Rechnungsabgrenzungsposten
Eventualverbindlichkeiten
12
8.834
5.743
1.028.750
902.570
44.291
27.110
1.182.561
845.800
98
—
612
1.073
43.973
49.207
931.812
667.426
4.418.125
3.002.294
1.270.519
298.679
13
481.563
480.978
14
12.949.947
7.516.686
118.572
91.280
23
Konzernbilanz I OMV 04
57
Konzernanlagenspiegel
Stand
1.1.2004
Währungsdifferenz
in EUR 1.000
Veränderung
Konsolidierungskreis
Zugänge
zu Anschaffungs- und
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Vorteile sowie daraus abgeleitete Lizenzen
261.427
1.037
48.541
2. Firmenwert
137.209
–124
346
—
21
—
—
867
398.657
913
48.887
21.820
3. Geleistete Anzahlungen
20.953
davon Geschäftsbereiche:
Exploration und Produktion
40.821
–8
—
353
257.378
921
14.960
6.238
Erdgas
60.184
—
—
3.868
Chemie
11.933
—
—
796
Petrom
—
—
33.927
—
28.341
—
—
10.565
Raffinerien und Marketing inkl. Petrochemie
Konzernbereich und Sonstiges
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
2.174.043
–12.804
1.007.089
69.710
2. Technische Anlagen und Maschinen
6.302.223
–36.842
1.397.947
184.896
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
1.315.563
6.603
96.830
74.091
236.128
–22
368.511
230.532
18.401
–120
3.791
8.303
10.046.358
–43.185
2.874.168
567.532
Exploration und Produktion
2.814.912
–66.920
—
155.020
Raffinerien und Marketing inkl. Petrochemie
4.758.157
23.735
270.334
317.183
Erdgas
1.561.397
—
—
24.338
Chemie
838.482
—
—
62.625
Petrom
—
—
2.603.834
—
73.410
—
—
8.366
84
4. Anlagen in Bau
5. Geleistete Anzahlungen
davon Geschäftsbereiche:
Konzernbereich und Sonstiges
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen
3. Beteiligungen
329
–909
560
107
2.703
—
268.215
163
–15.613
43.297
4. Ausleihungen an Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
131.412
43
–6.088
1.950
5. Anteile aus der Equitykonsolidierung
593.312
10.725
–54.269
102.812
6. Wertpapiere
174.982
—
34
41.149
26.167
29
750
2.038
1.231.692
11.396
–73.392
191.330
11.676.707
–30.876
2.849.663
780.682
7. Sonstige Ausleihungen
58
37.044
OMV 04 I Konzernanlagenspiegel
Abgänge
Umbuchungen
Stand
31.12.2004
Zuschreibungen
Abschreibungen
(kumuliert)
Bilanzwert
31.12.2004
Bilanzwert
31.12.2003
Abschreibungen
2004
Abschreibungen
2003
Herstellungskosten
4.729
16.535
343.764
—
168.302
175.462
122.871
27.273
21.450
—
—
137.431
—
104.465
32.966
37.392
4.778
6.610
—
–11
877
—
—
877
21
—
—
4.729
16.524
482.072
—
272.767
209.305
160.284
32.051
28.060
1.690
13.464
52.940
—
28.030
24.910
23.376
6.227
6.379
2.633
8.421
285.284
—
190.489
94.795
88.149
17.712
13.708
328
–378
63.346
—
28.411
34.935
33.736
2.255
2.136
44
229
12.914
—
10.849
2.065
1.534
494
1.097
—
—
33.928
—
—
33.928
—
—
—
34
–5.212
33.660
—
14.988
18.672
13.489
5.363
4.740
44.108
–379
3.193.551
—
1.049.082
2.144.469
1.180.819
80.117
58.787
40.430
405.367
8.213.161
27
4.676.464
3.536.697
1.908.941
311.714
245.859
36.000
–208.309
1.248.778
—
838.872
409.906
520.192
89.447
99.616
11.357
–212.281
611.510
7
6.208
605.302
229.916
—
—
7.306
–922
22.147
82
37
22.110
18.273
—
63
139.201
–16.524
13.289.147
116
6.570.663
6.718.484
3.858.141
481.278
404.325
29.896
–13.124
2.859.991
—
1.778.250
1.081.741
1.170.660
207.344
163.909
73.583
–3.209
5.292.617
116
3.085.626
2.206.991
1.858.088
192.815
154.920
5.208
38
1.580.565
—
1.148.289
432.276
454.108
45.452
48.366
4.497
–229
896.381
—
527.359
369.022
336.042
27.491
29.117
—
—
2.603.834
—
—
2.603.834
—
—
—
26.017
—
55.759
—
31.139
24.620
39.243
8.176
8.013
332
—
36.216
—
16.879
19.337
19.895
43
270
60
—
3.310
—
—
3.310
500
25
60
231
—
295.831
—
—
295.831
268.215
—
—
254
—
127.063
—
—
127.063
131.340
182
—
46.531
—
606.049
—
2.097
603.952
581.071
—
—
33.413
—
182.752
2.282
12.147
170.605
159.849
335
563
5.794
—
23.190
5
1.409
21.781
24.598
154
1.233
86.615
—
1.274.411
2.287
32.532
1.241.879
1.185.468
739
2.126
230.545
—
15.045.630
2.403
6.875.962
8.169.668
5.203.893
514.068
434.511
Konzernanlagenspiegel I OMV 04
59
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Anhangangabe
2004
2003
1. Umsatzerlöse inklusive Mineralölsteuer
13.369.980
10.036.757
2. Weiterverrechnete Mineralölsteuer
–3.489.751
–2.392.325
9.880.229
7.644.432
–160.388
–130.566
–8.098.845
–6.274.421
1.620.996
1.239.445
in EUR 1.000
3. Zwischensumme aus Z 1 bis 2 (Umsatzerlöse)
4. Direkte Vertriebskosten
5. Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse
erbrachten Leistungen
6. Bruttoergebnis vom Umsatz
15
16
249.516
147.182
8. Vertriebsaufwendungen
7. Sonstige betriebliche Erträge
–481.596
–355.706
9. Verwaltungsaufwendungen
–183.981
–175.714
10. Explorationsaufwendungen
–68.005
–74.181
11. Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen
–18.695
–22.724
–192.285
–114.693
925.950
643.609
93.826
29.685
12. Sonstige betriebliche Aufwendungen
13. Zwischensumme aus Z 6 bis 12 (Betriebserfolg)
17
14. Erträge aus Beteiligungen
15. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen
des Finanzanlagevermögens
16. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
17. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu
Finanzanlagen und Wertpapieren des Umlaufvermögens
18
19
18. Aufwendungen aus Finanzanlagen und aus
Wertpapieren des Umlaufvermögens
19. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
20. Zwischensumme aus Z 14 bis 19 (Finanzerfolg)
21. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
20
22. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
23. Jahresüberschuss
davon anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn
60
OMV 04 I Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
4.210
10.442
38.741
20.370
521
1.310
–6.268
–14.177
–102.840
–94.744
28.190
–47.114
954.140
596.495
–312.096
–203.442
642.044
393.053
1.850
945
Anhang
Konzern-Cashflow-Rechnung
2004
2003
Jahresüberschuss
642.044
393.053
Abschreibungen
514.068
434.511
in EUR 1.000
Zuschreibungen zum Anlagevermögen
–2.403
–2.378
Latente Steuern
49.290
84.535
Verluste (+)/Gewinne (–) aus dem Verkauf von Anlagevermögen
aus Abgängen von Anlagevermögen
Erfolgswirksame Nettodotierung Sozialkapital
Erfolgswirksame Nettodotierung langfristige Rückstellungen, Vorsorgen
Sonstige unbare Erträge (–)/Aufwendungen (+)
Verminderung (+)/Erhöhung (–) Vorräte
–114.471
7.674
–25.187
–83.035
20.513
35.754
–109.800
–66.780
974.054
803.334
–13.968
–123.427
–287.963
–100.178
Verminderung (–)/Erhöhung (+) Verbindlichkeiten
244.012
338.465
Verminderung (–)/Erhöhung (+) kurzfristige Rückstellungen
105.227
–32.299
+/– Sonstiges
–20.090
53.035
1.001.272
938.930
–593.512
–691.068
Verminderung (+)/Erhöhung (–) Forderungen
Mittelzufluss aus der Betriebstätigkeit
Anhangangabe
Investitionen:
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen
Beteiligungen, Ausleihungen und sonstige Finanzanlagen
Erwerb von Unternehmen abzüglich liquider Mittel
Desinvestitionen (+)/Investitionen (–) kurzfristiger Finanzanlagen
–88.914
–99.632
–460.782
–767.471
28.275
–30.348
Erlöse aus Verkauf von Anlagevermögen
215.935
92.512
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit
–898.998
–1.496.007
Zugänge langfristige Finanzierungen
Rückzahlung langfristige Finanzierungen
Verminderung (–)/Erhöhung (+) kurzfristige Finanzierungen
Verminderung (–)/Erhöhung (+) Konzernclearing
Dividendenzahlungen
Kapitalzuführung
Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit
Währungsdifferenz auf liquide Mittel
Nettozunahme liquide Mittel
Liquide Mittel Jahresbeginn
Liquide Mittel Jahresende
778.896
946.735
–289.629
–91.548
1.063
–86.549
–71
–1.205
–107.827
–96.974
692.921
—
1.075.353
670.459
–8.823
–12.021
1.168.804
101.361
297.362
196.001
1.466.166
297.362
22
8
Konzern-Cashflow-Rechnung I OMV 04
61
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 1)
in EUR 1.000
1. 1. 2004
Grundkapital
OMV AG
196.290
Kapitalrücklagen
OMV AG
Gewinnrücklagen
Währungsumrechnung
Eigene
Anteile
Anteile Minderheiten
Bilanzgewinn
OMV AG
Eigenkapital
417.663 1.978.905
–53.425
12.171
26.144
1.850
–60
510.636
107.588 2.685.336
Jahresüberschuss 2004:
Zuweisung
Ausschüttungsvorschlag
—
—
508.846
—
—
—
—
—
—
—
—
131.408
131.408
21.810
671.111
—
—
—
2.500
—
695.421
Währungsdifferenzen
—
—
—
4.426
—
–133
—
4.293
Ausschüttung
—
—
—
—
—
–305
–107.522
–107.827
Änderungen
—
—
–2.590
—
2.590 1.461.565
— 1.461.565
218.100 1.088.774 2.485.161
–48.999
14.761 1.491.621
131.414 5.380.832
Kapitalerhöhung
31. 12. 2004
in EUR 1.000
1. 1. 2003
Grundkapital
OMV AG
196.290
Kapitalrücklagen
OMV AG
Gewinnrücklagen
Währungsumrechnung
Eigene
Anteile
Anteile
Minderheiten
417.663 1.694.063
–29.986
12.181
26.628
Bilanzgewinn
OMV AG
Eigenkapital
94.356 2.411.195
Jahresüberschuss 2003:
Zuweisung
—
—
284.832
—
—
945
–227
285.550
Ausschüttungsvorschlag
—
—
—
—
—
—
107.503
107.503
Währungsdifferenzen
—
—
—
–23.439
—
—
—
–23.439
Ausschüttung
—
—
—
—
—
–2.930
–94.044
–96.974
Änderungen
—
—
10
—
–10
1.501
—
1.501
417.663 1.978.905
–53.425
12.171
26.144
31. 12. 2003
1)
196.290
107.588 2.685.336
vgl. Anhangangabe 8
Grundlagen und Methoden
1
Rechtliche
Grundlagen
und allgemeine
Vorgangsweise
Die Konzernbilanz (inklusive Konzernanlagenspiegel) und die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurden nach
den Vorschriften des österreichischen Handelsgesetzbuches (öHGB) erstellt. Der Konzernanhang von Seite 61 bis
Seite 94 umfasst sowohl die Anhangangaben gemäß öHGB als auch zusätzliche nach United States Generally
Accepted Accounting Principles (US GAAP) erforderlichen Angaben, die sich auf die Bilanz und Gewinn- und
Verlustrechnung nach öHGB beziehen.
Die Überleitungsrechnung auf den Seiten 97 und 98 stellt alle wesentlichen Unterschiede der Rechnungslegungsgrundsätze nach öHGB und US GAAP dar. Die nachfolgenden US GAAP Anhangangaben (Disclosures),
Seiten 98 bis 109 beziehen sich auf die Rechnungslegung nach US GAAP und decken jene Erfordernisse ab,
die nicht auf den Seiten 61 bis 94 enthalten sind.
Die ergänzenden Informationen zu Exploration und Produktion (E&P), Seite 109 bis Seite 115 sind nicht
Bestandteil des Konzernanhangs. Diese Zusatzinformation wurde auf Basis der Daten nach öHGB gemäß
Statement of Financial Accounting Standards (SFAS) 69, Ergänzende Informationen zur Öl- und Gasproduktion,
erstellt.
Der Konzernabschluss 2004 wurde in Tausend Euro (TEUR, EUR 1.000) erstellt.
Für die Erstellung des Konzernabschlusses sind vom Management Einschätzungen und Annahmen zu treffen,
welche die im Konzernabschluss ausgewiesenen Aktiva und Passiva, Erträge und Aufwendungen sowie die im
Anhang angegebenen Beträge beeinflussen. Die tatsächlichen Ergebnisse können von diesen Schätzungen abweichen. Der Vorstand ist der Auffassung, dass Abweichungen von den Schätzgrößen keinen wesentlichen Einfluss
auf die Konzernabschlüsse der näheren Zukunft haben und dass sich kurzfristig keine negativen Auswirkungen
aus einer Risikokonzentration ergeben werden.
2
Bilanzierungsund
Bewertungsgrundsätze
62
a) Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
aktiviert und, mit Ausnahme der E&P-Aktivitäten außerhalb Österreichs, planmäßig linear abgeschrieben. Darüber
hinaus werden dauernde Wertminderungen durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt.
OMV 04 I Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals
Grundlagen und Methoden
Den planmäßigen, überwiegend linearen Abschreibungen liegen im Wesentlichen folgende Nutzungsdauern zu
Grunde:
Kategorie
Nutzungsdauer (Jahre)
Immaterielle Vermögensgegenstände:
Firmenwert
15
Software
3–5
Konzessionen, Lizenzen u.ä.
5–20 bzw. Vertragslaufzeit
Bereichsspezifische Sachanlagen:
E&P
Erdöl- bzw. Erdgassonden (Österreich)
R&M
Hochbehälter
1)
Verarbeitungsanlagen
Leitungssysteme
Betriebsvorrichtungen, Tankstellen
Tankstellengebäude, Außenanlagen u. ä.
Erdgas
Erdgasleitungen
Chemie
Korrosionsbeständige Anlagen
8, 15 bzw. 30
40
25
15–20
5–10
20–25
30
8–20
Sonstige Sachanlagen:
Produktions- bzw. Verwaltungsgebäude
Sonstige technische Anlagen
Betriebs- und Geschäftsausstattung
1)
20 bzw. 40–50
10–20
5–10
Öl- und Gassonden werden im Ausland produktionsabhängig abgeschrieben.
Für E&P-Aktivitäten im Ausland wird die Successful-efforts-Methode angewandt. Die Bemessung der Abschreibung erfolgt je Feld produktionsabhängig auf Basis sicherer entwickelter Reserven. Nicht fündige Explorationsbohrungen werden außerplanmäßig abgeschrieben. Trockene Entwicklungsbohrungen werden je Feld produktionsabhängig abgeschrieben. Aufwendungen für geologische und geophysische Untersuchungen werden
sofort ergebniswirksam verbucht. In Österreich werden die direkten Kosten von Explorations- oder Entwicklungsbohrungen je Sonde aktiviert und grundsätzlich linear abgeschrieben. Trockene Bohrungen werden außerplanmäßig abgeschrieben.
Im Rahmen der internationalen E&P-Aktivitäten werden Fremdkapitalzinsen bei der langfristigen Herstellung von
Gegenständen des Anlagevermögens als Teil der Anschaffungskosten aktiviert.
Direkt zuordenbare, aktivierungsfähige Kosten aus Generalüberholungen von Großanlagen werden aktiviert und
entsprechend der Komponentenabschreibungsmethode bis zur nächsten Anlagenüberholung linear abgeschrieben. Reine Instandhaltungsleistungen und Reparaturen werden im Jahr des Anfalls zu Aufwand.
Finanzanlagen
Die Anteile an assoziierten Unternehmen werden entsprechend der Equity-Methode mit dem anteiligen
Eigenkapital des Unternehmens zum Bilanzstichtag bewertet. In der Gewinn- und Verlustrechnung werden die
Jahresergebnisse der Unternehmen anteilig übernommen. Die sonstigen Beteiligungen werden mit den
Anschaffungskosten bewertet und bei voraussichtlich nachhaltigen Wertminderungen mit den entsprechend
niedrigeren Werten angesetzt. Verzinsliche Ausleihungen werden zu Nennwerten, unverzinsliche zu Barwerten
bilanziert. Wertpapiere des Anlagevermögens werden mit den Anschaffungskursen oder bei Vorliegen niedrigerer
Börsenstichtagskurse mit diesen bewertet.
b) Vorräte
Das eigengeförderte Rohöl, sonstige Rohstoffe sowie Halb- und Fertigfabrikate werden mit den Herstellungskosten unter Anwendung des Durchschnittspreisverfahrens und unter Berücksichtigung allenfalls niedrigerer
Tageswerte angesetzt. Das zugekaufte Rohöl, ausgenommen reine Handelsbestände, und die unfertigen und
fertigen Erzeugnisse in Raffinerien und Marketing inklusive Petrochemie (R&M) sowie die unfertigen und fertigen
Erzeugnisse der AMI Agrolinz Melamine International GmbH werden nach dem LIFO-Verfahren (last-in, first-out)
bewertet.
Grundlagen und Methoden I OMV 04
63
Die Bewertung von Hilfs- und Betriebsstoffen erfolgt unter Anwendung des gleitenden Durchschnittspreisverfahrens und unter Berücksichtigung eines niedrigeren Tageswerts. Sicherheitsmaterial und nicht gängige
Ersatzteile werden in Abhängigkeit von der Umschlagshäufigkeit planmäßig wertberichtigt. Die Vorräte bei
Petrom sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten unter Anwendung des Durchschnittspreisverfahrens
bewertet.
c) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Diese werden mit den Anschaffungswerten bzw. den niedrigeren Bilanzstichtagswerten angesetzt. Fremdwährungsbestände aus dem Konzernclearing werden mit den Devisenmittelkursen umgerechnet. Allen erkennbaren Risiken wird durch entsprechende Wertberichtigung Rechnung getragen.
d) Wertaufholung
In den Konzernabschlusspositionen liegen keine wesentlichen unterlassenen Zuschreibungen gemäß § 208 Abs. 2
öHGB vor.
e) Rückstellungen
Rückstellungen werden grundsätzlich für bestehende Verpflichtungen gebildet, die entweder der Höhe nach oder
vom Eintrittszeitpunkt her ungewiss sind. Weiters werden Rückstellungen auch für Risiken gebildet, bei denen der
Eintritt einer Verpflichtung wahrscheinlich und das Ausmaß vernünftig abschätzbar ist.
Rekultivierungsverpflichtungen, die rechtlich, vertraglich oder faktisch bereits zum Zeitpunkt der Investition
entstehen, sind für den Konzern von besonderer Bedeutung und werden in einer eigenen Position (vgl. Anhangangabe 2 g) ausgewiesen. Für sonstige Umweltrisiken und Maßnahmen werden Rückstellungen gebildet, wenn
diese Verpflichtungen wahrscheinlich eintreten werden und das Ausmaß vernünftig abschätzbar ist.
Mitarbeiter österreichischer Konzerngesellschaften, welche vor dem 1. 1. 2003 eingetreten sind, haben im Falle der
Erreichung des Pensionsalters, bzw. wenn sie gekündigt werden, einen Abfertigungsanspruch. Der Anspruch ist
abhängig von der Anzahl der Dienstjahre und der Höhe des letzten Bezugs. Die Berechnung der Rückstellung für
Abfertigungen erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundsätzen und unter Anwendung des Teilwertverfahrens. Bei Petrom sowie bei einigen kleinen inländischen Gesellschaften erfolgt die Berechnung nach dem
Anwartschaftsbarwertverfahren. Für Mitarbeiter inländischer Konzerngesellschaften, welche nach dem
31. 12. 2002 eingetreten sind, sowie für Mitarbeiter der Agrolinz Melamine International Italia S.r.l. bestehen
beitragsorientierte Pläne für Abfertigungszahlungen.
Den Pensionsverpflichtungen wird durch die Bildung von Pensionsrückstellungen bzw. durch Zahlung an eine
außerbetriebliche Pensionskassa Rechnung getragen. Die Berechnung der Pensionsrückstellung erfolgt auf Basis
versicherungsmathematischer Grundsätze unter Anwendung des Teilwertverfahrens und landesspezifischer
Sterbetafeln sowie für einige kleine Gesellschaften unter Anwendung des Anwartschaftsbarwertverfahrens.
Die in der Bilanz ausgewiesenen Pensionsrückstellungen beziehen sich fast ausschließlich auf Personen, die
bereits in den Ruhestand getreten sind. Die Pensionsanwartschaften der noch aktiven Mitarbeiter wurden in den
letzten Jahren sukzessive an eine außerbetriebliche Pensionskasse übertragen. Bei den beitragsorientierten
Pensionskassenmodellen kommt es mangels Verpflichtung zu keiner Rückstellungsbildung. Bei den an die
Pensionskasse übertragenen leistungsorientierten Pensionszusagen wird für den Fall, dass die nach Konzernstandard berechnete Pensionsverpflichtung das Fondsvermögen übersteigt, durch die Bildung einer Rückstellung
in Höhe der Unterdeckung vorgesorgt (vgl. Anhangangabe 10).
Die Bewertung der Anwartschaften für Jubiläumsgelder erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundsätzen.
Der Ausweis erfolgt unter den sonstigen Rückstellungen (vgl. Anhangangabe 11 – Personalrückstellungen).
f) Verbindlichkeiten
Diese werden mit dem Rückzahlungsbetrag, dem Nennwert bzw. dem höheren zum Bilanzstichtag beizulegenden
Wert angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Anschaffungskurs bzw. dem höheren Bilanzstichtagswert bewertet.
Wenn bei Lieferungen aus dem operativen Geschäft noch keine Fakturierung erfolgt ist, jedoch sowohl der
Eintrittszeitpunkt wie auch die betragliche Höhe feststehen, wird die abzugrenzende Verpflichtung bereits unter
den Verbindlichkeiten und nicht unter den Rückstellungen ausgewiesen. Gleichfalls werden die im Rahmen von
Einzelvereinbarungen betragsmäßig fixierten Lösungsverpflichtungen, die über einen feststehenden Zeitraum zur
Auszahlung gelangen, unter den Verbindlichkeiten ausgewiesen.
g) Rekultivierungsverpflichtungen
Rekultivierungen (Abbruch bzw. Rückbau von Anlagen sowie Bodensanierungen und dergleichen) werden,
sofern diese bereits zum Zeitpunkt der Investition entstehen und deren Eintritt absehbar ist, systematisch über
den Betriebs- oder Produktionszeitraum abgegrenzt, da die Einnahmen bereits mit den späteren Rekultivierungs-
64
OMV 04 I Grundlagen und Methoden
ausgaben vorbelastet sind (vgl. Anhangangabe 13). Im Zusammenhang mit den Kernaktivitäten des Konzerns
entstehen regelmäßig derartige Verpflichtungen, die im E&P-Geschäft (Erdöl- und Erdgassonden, obertägige
Einrichtungen) sowie bei Tankstellen auf fremdem Grund von großer Bedeutung sind.
h) Ertragsteuern und latente Steuern
Neben Körperschaftssteuern, Gewerbesteuern und Kapitalertragsteuern werden im OMV Konzernabschluss auch
die für den Geschäftsbereich E&P typischen Steuern auf den Netto-Zahlungsstrom aus der Erdöl- und Erdgasproduktion (Petroleum Revenue Tax in Großbritannien, Petroleum Resource Rent Tax (PRRT) in Australien, Oil-tax
in Tunesien) sowie die Abgaben aus dem tax paid cost (TPC)-System in Libyen als Ertragsteuern behandelt und
ausgewiesen.
Auf alle temporären Differenzen (Differenzen zwischen Konzernbuchwerten und steuerlichen Buchwerten, die sich
in Folgejahren wieder ausgleichen) werden latente Steuern gerechnet und bilanziert. Im Falle der PRT sowie der
PRRT wird die Gesamtbelastung aus diesen Steuern über die Lebensdauer eines Feldes verteilt. Die Differenz zwischen der produktionsabhängigen Belastung und der im jeweiligen Jahr anfallenden PRT bzw. PRRT wird als
latente Steuer verbucht. Verlustvorträge werden im Rahmen der aktiven latenten Steuern berücksichtigt.
Die aktiven und passiven latenten Steuern werden im Konzern saldiert und der Überhang entweder unter den
Steuerrückstellungen (passiver Überhang) oder vor den Rechnungsabgrenzungsposten (aktiver Überhang) als
eigene Position ausgewiesen. Wenn mit der Realisierbarkeit aktiver latenter Steuern mit einer Wahrscheinlichkeit
von mehr als 50 % gerechnet werden kann, werden die Werte beibehalten, andernfalls wird eine Wertberichtigung
vorgenommen.
Bei Zwischenergebniseliminierungen im Vorratsvermögen erfolgt eine Abgrenzung laufender Ertragsteuern.
Abgesehen von den Investitionsfreibeträgen werden auf unversteuerte Rücklagen latente Steuern angesetzt. Im
Konzernabschluss werden die reduzierten unversteuerten Rücklagen unter den Gewinnrücklagen ausgewiesen.
i) Ertragsrealisierung
Grundsätzlich werden Erträge gebucht, wenn Lieferungen oder Leistungen erbracht wurden und der Wert der
Forderung feststeht oder bestimmbar ist und die Einbringlichkeit wahrscheinlich ist. Im E&P-Segment werden
Erträge berücksichtigt, wenn das Produkt geliefert und Risiko und Eigentum auf den Kunden übergegangen sind.
Im Tankstellengeschäft werden die Erträge bei eigenen Tankstellen mit der Abgabe an den Kunden vereinnahmt.
Bei Tankstellen, die nicht im Eigentum des Konzerns stehen, erfolgt die Ertragsrealisierung mit der Lieferung an
die Tankstellen. Im Raffinerie-, Chemie- und Kunststoffegeschäft werden entsprechend den Lohnverarbeitungsverträgen Verarbeitungsgebühren auf Basis der verarbeiteten Mengen realisiert. Im Segment Erdgas werden
Verkäufe aus langfristigen Verträgen mit der Lieferung realisiert. Zusätzliche Mengen aus diesen Verträgen werden nach Anerkenntnis durch den Kunden realisiert. Erträge aus dem Erdgasspeichergeschäft werden auf Basis
von kommittierten Speicher- und Entnahmeraten realisiert.
j) Umsatzkostenverfahren
Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Umsatzkostenverfahren dargestellt. Das im öHGB
dargestellte Mindestgliederungsschema für das Umsatzkostenverfahren wurde um die Zeilen Vertriebsaufwendungen, Explorationsaufwendungen und Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen erweitert. Die direkten
Vertriebsaufwendungen umfassen hauptsächlich weiterverrechnete Ausgangsfrachten. Der separate Ausweis
wurde gewählt, um die Wertschöpfung aus der Geschäftstätigkeit klarer darzustellen. Die Explorationsaufwendungen sind eine branchenspezifische Erweiterung. Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen werden im
Jahr des Anfalls aufwandswirksam verbucht.
Die Umrechnung der Abschlüsse ausländischer Gesellschaften erfolgt im Regelfall nach der Stichtagskursmethode. Dabei werden Differenzen, die sich aus der Umrechnung des Vermögens und der Schulden zu aktuellen
Stichtagskursen im Vergleich zu historischen Anschaffungskursen ergeben, offen und direkt in der Eigenkapitalentwicklung (Ausgleichsposten Währungsumrechnung) verrechnet. Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung
werden mit Periodendurchschnittskursen (Devisenmittelkurs) umgerechnet. Differenzen aus der Anwendung von
Durchschnittskursen gegenüber aktuellen Stichtagskursen führen gleichfalls zu direkten Adaptierungen im
Eigenkapital. In Fällen, in denen die funktionale Währung von der Landeswährung abweicht, sowie bei hyperinflationären Verhältnissen wird die Zeitbezugsmethode angewendet. Dabei wird monetäres Vermögen zu Stichtagskursen, nichtmonetäres Vermögen zu historischen Kursen bewertet. Sofern die funktionale Währung nicht der
Konzernberichtswährung entspricht, wird der Abschluss in funktionaler Währung mittels Stichtagskursmethode in
die Konzernwährung umgerechnet.
3
Währungsumrechnung
Grundlagen und Methoden I OMV 04
65
Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung herangezogen:
2004
Kurse
Stichtag
Durchschnitt
Stichtag
Durchschnitt
US Dollar (USD)
1,362
1,242
1,263
1,131
Australische Dollar (AUD)
1,746
1,690
1,680
1,738
Ungarische Forint (HUF)
245,970
251,750
262,500
253,610
Slowakische Krone (SKK)
38,745
40,041
41,170
41,489
Tschechische Krone (CZK)
30,464
31,913
32,410
31,846
Bulgarische Leva (BGN)
1,960
1,953
1,956
1,949
Malaysische Ringgit (MYR)
5,176
4,720
4,799
4,298
Pfund Sterling (GBP)
0,705
0,678
0,705
0,692
Neuseeland Dollar (NZD)
1,887
1,873
1,924
1,944
38.976
40.526
41.158
37.551
Rumänischer Leu (ROL)
4
Konsolidierung
2003
Im Rahmen der Konzernabschlusserstellung werden die konzerninternen Liefer- und Leistungsbeziehungen
eliminiert. Bei der Kapitalkonsolidierung der verbundenen Unternehmen und der Einbeziehung der assoziierten
Unternehmen wird die Neubewertungsmethode angewendet, bei der die Anschaffungskosten den Tageswerten
der erworbenen Vermögensgegenstände und Schulden gegenübergestellt werden. Firmenwerte aus der Erstkonsolidierung werden aktiviert und über die erwartete Nutzungsdauer abgeschrieben.
Die Abschlüsse aller einbezogenen Unternehmen sind auf Basis konzerneinheitlicher Standards erstellt. Bei den
nach der Equity-Methode angesetzten Unternehmen werden Adaptierungen auf konzerneinheitliche Grundsätze
bei Wesentlichkeit vorgenommen. Der Bilanzstichtag ist, abgesehen von Petrom, der 31. Dezember. Petrom wurde
mit der Bilanz per 30. November erstmalig in den OMV Konzernabschluss einbezogen. Die Bilanz per
30. November wurde um eine im Zusammenhang mit dem Erwerb am 14. 12. 2004 erfolgten Kapitalerhöhung seitens OMV adaptiert. Zwischen 30. November und 31. Dezember waren keine weiteren wesentlichen
Geschäftsfälle zu berücksichtigen.
Eine Übersicht über die einbezogenen Unternehmen sowie der at-equity bewerteten Unternehmen und der
sonstigen Beteiligungen befindet sich in der Beteiligungsliste auf den Seiten 91 bis 93.
Die Anzahl der einbezogenen Unternehmen hat sich wie folgt verändert:
Vollkonsolidierung
Equitykonsolidierung
2004
2003
2004
2003
Stand 31. 12. Vorjahr
57
48
20
15
Im Berichtsjahr erstmals einbezogen
22
12
4
5
Im Berichtsjahr fusioniert
–3
–3
—
—
Im Berichtsjahr ausgeschieden
–1
—
–5
—
Stand 31. 12.
75
57
19
20
[davon mit Sitz und Betrieb im Ausland]
[34]
[22]
[9]
[9]
[davon mit Sitz und Betrieb in Österreich
und Betrieb im Ausland]
[19]
[15]
[—]
[—]
Auf Grund untergeordneter Bedeutung werden diverse Vertriebsorganisationen und Mantelbeteiligungen nicht
einbezogen.
Mit Wirkung 1. 1. 2004 wurde im OMV Konzern eine Holdingstruktur in Form einer Management-Holding eingeführt. Aus der OMV Aktiengesellschaft, dem bis dahin größten Konzernunternehmen, wurden die operativen
Geschäfte in die drei Tochtergesellschaften OMV Refining & Marketing GmbH, OMV Exploration & Production
GmbH und OMV Austria Exploration & Production GmbH ausgegliedert.
Im Bereich R&M konnte mit 7. 10. 2004 der Erwerb der zweiten Hälfte der Anteile an der OMV ADRIATIK Holdinska
druzba d.o.o. (vormals OMV ISTRABENZ Holding Plc.) abgeschlossen werden. Dadurch sind neben der
Leitgesellschaft fünf Marketinggesellschaften (OMV ISTRABENZ trgovinaz nafto in naftnimi derivati d.o.o., Koper;
66
OMV 04 I Grundlagen und Methoden
OMV ISTRABENZ d.o.o., Zagreb; OMV Italia S.r.l, Bozen; OMV BiH Ltd., Sarajevo; INTEROIL d.o.o., Srebrenik) im
Konsolidierungskreis hinzugekommen. Die erstmalige Einbeziehung erfolgt auf Basis der Bilanzen per 30. 9. 2004.
Die Ergebnisse der ADRIATIK Gruppe vom 1. Jänner bis 30. September sind wie in den Vorperioden unter den
Ergebnissen assoziierter Unternehmen ausgewiesen.
Mit Wirkung vom 1. 6. 2004 wurde seitens der OMV Bayern GmbH das Heizöl-Privatkundengeschäft in Bayern von
der Deutschen BP AG erworben.
Die gegen Ende des Geschäftsjahrs 2003 erworbenen Gesellschaften AVANTI Tankstellenbetriebsgesellschaft
m.b.H., AVANTI CZ spol. s.r.o. und AVANTI Slovakia s.r.o. wurden mit Stichtag 1. 1. 2004 erstmalig in den
Konzernabschluss einbezogen. AVANTI Slovakia s.r.o., OMV Trading s.r.o. und OMV Bratislava s.r.o. wurden 2004
in die OMV Slovensko, s.r.o. verschmolzen.
Im E&P-Bereich wurden insgesamt vier neu gegründete bzw. in der Anlaufphase befindliche
Explorationsgesellschaften (OMV (ALBANIEN) Adriatic Sea Exploration GmbH; OMV (Tunesien) Exploration
GmbH, OMV Petroleum Exploration GmbH und OMV (YEMEN) South Hood Exploration GmbH) erstmalig in den
Konzernabschluss einbezogen. Die OMV (VIETNAM BLOCK 111) Exploration GmbH wurde liquidiert. Im Zusammenhang mit der Neustrukturierung der im Vorjahr erworbenen Preussag Energie International GmbH kam es zur
Ausgliederung des Teilbetriebs Tunesien in die OMV (Tunesien) Production GmbH sowie des Teilbetriebs
Boqueron in die PEI Venezuela Gesellschaft mit beschränkter Haftung.
Mit 14. 12. 2004 konnte OMV 51 % der Anteile am größten rumänischen Mineralölunternehmen, der Sociateta
Nationala a Petrolului Petrom S.A. (im Weiteren Petrom genannt), erwerben.
Die Akquisitionen (Petrom, ADRIATIK Holdinska druzba d.o.o., AVANTI Tankstellenbetriebsgesellschaft m.b.H.,
Kundengeschäft Heizöl von OMV Bayern GmbH) wirkten sich auf die Vermögenslage und in weiterer Folge auch
als Adaptierung bei der Cashflow-Rechnung wie folgt aus:
in EUR 1.000
Immaterielles Vermögen und Sachanlagen
2004
20031)
2.893.214
637.655
–33.909
152.101
Umlaufvermögen
2.176.918
284.333
Verbindlichkeiten und sonstige Passiva
2.005.889
280.341
Reinvermögen
3.030.334
793.748
Finanzanlagevermögen
Konsolidierung (inklusive Firmenwerte)
—
1.007
Fremdanteile
Mittelabfluss aus Erwerb von Unternehmen
–1.461.565
1.568.769
—
794.755
Liquide Mittel erworbener Unternehmen
–1.107.988
–27.284
460.781
767.471
Netto–Mittelabfluss aus Erwerb von Unternehmen
1)
Die Akquisitionen beziehen sich hauptsächlich auf die Übernahme der internationalen E&P-Aktivitäten von Preussag, den Erwerb eines 45 %-Anteils
an Raffinerien und Ölleitungsanteilen sowie Tankstellen von Deutsche BP AG.
Mit 14.12.2004 wurde die effektive Kontrolle über 51 % der Anteile an der rumänischen Ölgesellschaft Petrom
erlangt. Auf Grund der zeitlichen Nähe zum Bilanzstichtag und der sehr spezifischen bilanzierungsrelevanten
Rahmenbedingungen für Petrom (Rumänien hatte bis Jahresmitte 2004 den Statuts eines Hyperinflationslandes
und ist ein Reformstaat mit sehr dynamischem sozioökonomischen Umfeld) wurde entschieden, den Stichtag für
die erstmalige Einbeziehung auf den 30.11.2004 zu legen, um eine den konzerneinheitlichen Standards entsprechende Bewertung zu ermöglichen und gleichzeitig erste Strukturen für eine Konzernberichterstattung zu schaffen. Mit Stichtag 30. November erfolgte eine Neubewertung des Vermögens und der Schulden. Die Erstellung
einer Ergebnisrechnung für den kurzen Zeitraum zwischen dem Stichtag der erstmaligen Einbeziehung erschien
in Bezug auf den Berichtszeitplan nicht praktikabel. Zusätzlich ist nach Auffassung des Managements die
Auswirkung auf den Jahresabschluss nicht materiell.
Die Bewertung erfolgte mit den beizulegenden Zeitwerten und unter Beachtung der in Anhangangabe 2 beschriebenen konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Nur in Ausnahmefällen wurden vom
Konzernstandard abweichende, nach öHGB zulässige, Bewertungsansätze gewählt. Da nähere Kenntnisse über
den rumänischen Markt und das Unternehmen Petrom zu nachträglichen Bewertungskorrekturen führen könnten,
sind diese derzeit nicht auszuschließen. Die vorliegenden Bewertungsansätze sind daher als provisorisch einzustufen. Die 49 %-Anteile der Minderheitengesellschafter werden auf Basis von der Neubewertungsbilanz per
30. November berechnet.
Grundlagen und Methoden I OMV 04
67
Erläuterungen der Positionen des Jahresabschlusses
Auf Basis der Neubewertung per 30. 11. 2004 ergibt sich für Petrom mit ihren fünf Tochtergesellschaften und vier
Equity-Gesellschaften folgendes Bilanzbild:
30. 11. 2004
in EUR 1.000
Immaterielle Vermögensgegenstände
33.928
Sachanlagen
2.603.834
Finanzanlagen
29.307
Anlagevermögen
2.667.069
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
142.149
Unfertige Erzeugnisse und noch nicht abrechenbare Leistungen
58.762
Fertige Erzeugnisse und Waren
180.850
Geleistete Anzahlungen
3.248
Vorräte
385.009
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
163.172
Forderungen gegenüber verbunden Unternehmen
8.025
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
3.068
Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände
359.960
Forderungen
534.225
Liquide Mittel
1.064.095
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
6.823
Aktiva
4.657.221
Eigenkapital
2.954.222
Rückstellung für Abfertigungen
31.395
Steuerrückstellungen
28
Rückstellung für latente Steuern
25.774
Sonstige Rückstellungen
164.252
Rückstellungen
221.449
Anleihen
142.263
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
63.031
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
13.969
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
97.795
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
26
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
3.317
Sonstige Verbindlichkeiten
186.853
Verbindlichkeiten
507.254
Abgrenzung Liquidations- und Rekultivierungsausgaben
961.284
Passive Rechnungsabgrenzungsposten
13.012
Passiva
4.657.221
Erläuterungen der Positionen des Jahresabschlusses
2004
5
Anlagevermögen
Firmenwerte
in EUR 1.000
Firmenwerte zum 1. 1.
Fremdwährungsdifferenzen
Zugänge
Firmenwert zum 31. 12.
68
OMV 04 I Grundlagen und Methoden
Bruttowerte Abschreibungen
Nettowerte
2003
Bruttowerte Abschreibungen
Nettowerte
137.209
–99.817
37.392
135.402
–93.515
41.887
–124
130
6
–305
308
3
346
–4.778
–4.432
2.112
–6.610
–4.498
137.431
104.465
32.966
137.209
–99.817
37.392
Die Konsolidierungskreisänderungen 2004 bzw. 2003 wirkten sich auf die Struktur des Anlagevermögens wie
folgt aus:
2004
Firmenwerte
in EUR 1.000
Bruttowerte Abschreibungen
Immaterielle
Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Bruttowerte Abschreibungen
Nettowerte
48.887
–98
48.789
21.134
–1.112
20.022
2.874.168
–28.757
2.845.411
605.611
–22.976
582.635
Finanzanlagen
Gesamt
Nettowerte
2003
–73.392
144
–73.248
162.058
–10.144
151.914
2.849.663
–28.711
2.820.952
788.803
–34.232
754.571
In der Position Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem
Grund sind Erdöl- und Erdgas-Vermögen ausländischer E&P-Gesellschaften von TEUR 246.936 (2003: TEUR
277.987) sowie Grundstücke von TEUR 381.057 (2003: TEUR 291.395) ausgewiesen.
Die außerplanmäßige Abschreibung auf Gegenstände des Anlagevermögens betrug TEUR 69.198 (2003: TEUR
17.302), davon entfielen auf Finanzanlagen TEUR 739 (2003: TEUR 2.126).
Im Rahmen der Herstellung von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens sind Fremdkapitalzinsen von
TEUR 3.654 (2003: TEUR 1.451) aktiviert worden. Der Buchwert dieser wurde mit insgesamt TEUR 18.456 (2003:
TEUR 18.040) ausgewiesen.
Die Ausleihungen mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr bezifferten sich auf TEUR 1.734 (2003: TEUR 760); es
gab Ausleihungen von TEUR 3.310 gegenüber verbundenen Unternehmen (2003: TEUR 500).
Zum 31. 12. 2004 hafteten Kredite an Vorstände und Geschäftsführer im Ausmaß von TEUR 66 (31. 12. 2003: TEUR
450) aus. 2004 wurden TEUR 384 (2003: TEUR 50) getilgt. Die Kredite sind unverzinslich bzw. mit 1 % oder 6 %
verzinst, besitzen unterschiedliche Laufzeiten und sind zum Teil hypothekarisch besichert.
Aus der Bewertung assoziierter Unternehmen nach der Equity-Methode ergibt sich folgende Entwicklung:
2004
2003
Buchwerte at-equity bewerteter Beteiligungen
486.424
531.024
Anteil am Reinvermögen
603.952
581.071
Dividendenausschüttung
–27.530
–13.873
in EUR 1.000
Währungsdifferenz
Erträge aus assoziierten Unternehmen
1)
1)
10.725
–3.576
78.278
19.009
vgl. Anhangangaben 17 und 18
Folgende Tabelle zeigt die Eckdaten aus Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung der at-equity bilanzierten
Unternehmen:
2004
2003
Umlaufvermögen
1.721.049
1.900.357
Anlagevermögen
2.964.886
3.219.012
Fremdkapital
2.710.533
3.312.289
Nettoumsatz
7.125.840
6.440.762
Betriebserfolg
374.937
99.503
Jahresüberschuss
282.270
65.227
in EUR 1.000
Mit dem assoziierten Unternehmen Borealis A/S bestehen wesentliche Liefer- und Leistungsbeziehungen. Die
Umsätze mit der Borealis-Gruppe beliefen sich auf EUR 596,48 Mio (2003: EUR 523,87 Mio), die Forderungen
betrugen per Jahresende 2004 EUR 58,75 Mio (2003: EUR 45,26 Mio). Gegenüber der IOB Holding A/S besteht
zum Bilanzstichtag eine Ausleihung von EUR 71,95 Mio (2003: EUR 70,00 Mio). Die Konzernumsätze mit der
Oberösterreichischen Ferngas AG beliefen sich auf EUR 3,92 Mio (2003: EUR 4,75 Mio), die Außenstände zum
Erläuterungen der Positionen des Jahresabschlusses I OMV 04
69
Jahresende 2004 per Saldo auf EUR 0,83 Mio (2003: EUR 0,40 Mio). Gegenüber EconGas GmbH betrugen die
Umsätze konzernweit EUR 51,59 Mio (2003: EUR 99,63 Mio) und die Außenstände per Jahresultimo EUR 104,46
Mio (2003: EUR 95,84 Mio).
Im Allgemeinen werden bei assoziierten Unternehmen Zwischenergebniseliminierungen bei Lieferungen zu
marktüblichen Bedingungen nicht vorgenommen.
6
Vorräte
In der Berichtsperiode haben sich die Vorräte um TEUR 443.028 bzw. 63 % auf TEUR 1.150.265 erhöht. Der starke
Anstieg ist mit TEUR 431.519 hauptsächlich auf Akquisitionen zurückzuführen, wovon TEUR 385.009 auf Petrom
entfallen.
Die nach LIFO bewerteten Rohöl- und Mineralölproduktenbestände stiegen per Saldo um 21 % auf TEUR 427.718
(2003: TEUR 352.371). Die als Handelsware ausgewiesenen Rohölbestände verminderten sich von TEUR 120.408
auf TEUR 50.431. Bei einzelnen Layern kam es zu Bestandsreduktionen, wobei die Einsatzkosten für den
Layerabbau unter den Durchschnittswiederbeschafffungskosten der Periode lagen, woraus sich ein positiver
Ergebniseffekt von TEUR 17.550 ergab.
Die nach LIFO bewerteten Vorräte im Segment Chemie waren mit TEUR 17.574 um TEUR 5.126 unter dem
Vorjahreswert. Insgesamt lagen die nach LIFO bewerteten Bestände mit TEUR 445.292 gegenüber 2003 mit TEUR
375.071 um 19 % höher. Bei stark angestiegenen Rohölpreisen ergab sich trotz des niedrigen USD/EUR
Wechselkurses per Jahresende ein wesentlicher Anstieg bei den durchschnittlichen Wiederbeschaffungskosten
für Rohöl und Mineralölprodukte. Die Wiederbeschaffungskosten der nach der LIFO-Methode bewerteten Vorräte
lagen zum Bilanzstichtag 2004 um TEUR 254.628 (2003: TEUR 167.381) über den Bilanzwerten.
Per Jahresende 2004 machten die nach der LIFO-Methode bewerteten Rohöle und Mineralölprodukte sowie
Vorräte in Chemie rund 39 % der gesamten Vorräte aus (2003: 53 %).
7
Forderungen
und sonstige
Vermögensgegenstände
Von den Forderungen waren TEUR 11.351 wechselmäßig verbrieft (2003: TEUR 2.081). In den sonstigen
Forderungen und Vermögensgegenständen sind Erträge von TEUR 47.026 (2003: TEUR 19.022) ausgewiesen, die
erst nach dem Abschlussstichtag zahlungswirksam werden.
2004
in EUR 1.000
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen
[davon Lieferungen und Leistungen]
[davon Finanzierung und Clearing]
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
[davon Lieferungen und Leistungen]
Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände
1)
Gesamt
1)
2003
< 1 Jahr
> 1 Jahr
< 1 Jahr
> 1 Jahr
1.286.607
22.332
837.700
3.267
28.807
[28.675]
[38]
3.691
[3.364]
[327]
36.435
[35.009]
[1.386]
3.508
[3.315]
[193]
166.519
[158.649]
—
[—]
157.199
[148.064]
—
[—]
198.301
362.930
174.887
24.186
1.680.234
388.953
1.206.221
30.961
vgl. Anhangangabe 13
Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungen entwickelten sich wie
folgt:
2004
< 1 Jahr
> 1 Jahr
< 1 Jahr
> 1 Jahr
1.739
—
2.131
—
—
—
136
—
Agrolinz Melamine International Magyarorszag Kft.
13.561
—
9.260
—
Agrolinz Melamine International North America Inc.
6.024
—
2.764
—
—
—
13.488
—
in EUR 1.000
Agrolinz Ceské Budéjovice s.r.o.
Agrolinz Melamine International Asia Pacific Pte.Ltd.
AVANTI Tankstellenbetriebsgesellschaft m.b.H.
70
2003
OMV 04 I Erläuterungen der Positionen des Jahresabschlusses
2004
< 1 Jahr
in EUR 1.000
Chemiepark Linz Betriebsfeuerwehr Gesellschaft m.b.H.
Doo Petrom
GWCL Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft m.b.H.
2003
> 1 Jahr
< 1 Jahr
> 1 Jahr
344
—
360
—
1.815
—
—
—
120
—
2.453
—
3.262
—
—
—
Petrom Nadlac s.r.l.
286
—
—
—
Polyfelt Geosynthetics Iberia S.L.
458
—
13
—
Polyfelt Geosynthetics Italia S.r.l.
736
—
4.192
—
—
233
—
262
104
2.255
—
2.115
—
876
—
938
129
—
162
—
97
—
50
—
28.675
3.364
35.009
3.315
Petrom Gas s.r.l.
Polyfelt Geosynthetics Pte. Ltd.
Polyfelt Geosynthetics Sdn. Bhd.
Polyfelt Geosynthetics (Thailand) Ltd.
Polyfelt Geosynthetics (UK) Ltd.
Sonstige
Gesamt
Die aktivisch abgesetzten Einzel- und Pauschalwertberichtigungen zu Forderungen entwickelten sich wie folgt:
1. 1.
Zuführung (+)/
Auflösung (–)
Abgänge
Währungsdifferenz und
Konsolidierungskreisänderung
31. 12.
[davon
Pauschalwertberichtigung]
21.357
6.989
–3.598
110.060
134.808
[23.431]
22
15
—
3.879
3.916
[—]
in EUR 1.000
2004
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
Forderungen gegenüber sonstigen
verbundenen Unternehmen
Sonstige Forderungen und
Vermögensgegenstände
Gesamt
1.539
519
–196
17.119
18.981
[5.387]
22.918
7.523
–3.794
131.058
157.705
[28.818]
2003
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
20.591
1.897
–592
–539
21.357
[2.328]
Forderungen gegenüber sonstigen
verbundenen Unternehmen
250
–9
–219
—
22
[—]
Sonstige Forderungen und
Vermögensgegenstände
827
712
—
—
1.539
[—]
21.668
2.600
–811
–539
22.918
[2.328]
Gesamt
Die Konsolidierungskreisänderung wirkte sich auf die Struktur der Einzelwertberichtigung zu Forderungen wie
folgt aus: Petrom: TEUR 121.559, AVANTI Tankstellenbetriebsgesellschaft m.b.H.: TEUR 292, AVANTI CZ spol.
s.r.o.: TEUR 63 und OMV ISTRABENZ trgovina z nafto in naftnimi derivati, d.o.o.: TEUR 3.293.
Das Grundkapital der OMV Aktiengesellschaft besteht aus 30.000.000 (2003: 27.000.000) Stückaktien mit einem
Gesamtwert von TEUR 218.100 (2003: TEUR 196.290).
8
Eigenkapital
In der Jahreshauptversammlung 2004 wurde die Ermächtigung des Vorstands aus dem Jahr 2001, binnen fünf
Jahren das Grundkapital um bis zu TEUR 58.160 (8 Mio Stückaktien) gegen Bareinzahlung oder Sacheinlage zu
erhöhen aufgehoben. Gleichzeitig wurde der Vorstand für den Zeitraum bis zum 17. 5. 2009 ermächtigt, Wandelanleihen im Nennwert von TEUR 600.000, welche zur Wandlung von maximal 3 Mio Stück auf Inhaber lautende
Stammaktien vorsehen, zu begeben. Weiters wurde der Vorstand ermächtigt, bis zum 17. 5. 2009 Kapitalerhöhungen durch Ausgabe von Stammaktien von höchstens TEUR 58.160 (entspricht 8 Mio Stück Stammaktien)
Erläuterungen der Positionen des Jahresabschlusses I OMV 04
71
vorzunehmen. Die Ausübungen von Wandlungsoptionen aus den Wandelanleihen werden auf die genehmigten
8 Mio Stück Stammaktien angerechnet.
Mit Wirkung vom 22. 12. 2004 wurden 3.000.000 Stück Stammaktien zu einem Kurs von EUR 219,00 begeben. Die
im Periodenaufwand berücksichtigten Kosten der Kapitalerhöhung beliefen sich auf TEUR 22.627.
Gleichzeitig mit der Kapitalerhöhung durch Ausgabe von Stammaktien wurden 1.793.868 Stück Wandelschuldverschreibungen begeben, bei welchen den Inhabern vom 1. Jänner 2005 bis 19. November 2008 ein Wandlungsrecht in Stammaktien im Verhältnis von 1:1 zusteht. Bei einem Ausgabekurs von EUR 306,60 flossen dem Unternehmen insgesamt TEUR 550.000 zu. Die Eigenkapitalkomponente der Wandelschuldverschreibungen in Höhe
von TEUR 35.921 wird unter den Kapitalrücklagen ausgewiesen (für nähere Informationen zur Wandelschuldverschreibungen vgl. Anhangangabe 12).
Die Kapitalerhöhung und die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen wirkten sich auf das Grundkapital und
die Kapitalrücklagen wie folgt aus:
in EUR 1.000
Ausgabe Stammaktien
Erhöhung Grundkapital
Ausgabe Wandelanleihe
Gesamt
21.810
—
21.810
Erhöhung Kapitalrücklagen
635.190
35.921
671.111
Gesamt
657.000
35.921
692.921
Mit Genehmigung der Jahreshauptversammlungen der jeweiligen Jahre wurden für die Auflage von
Aktienoptionsplänen eigene Aktien wie folgt angeschafft:
Jahr
Stück
Nominale in EUR
Anschaffungswert in EUR
2000
70.000
508.900
6.478.671
2001
26.000
189.020
2.729.256
2002
35.760
259.975
3.532.666
2003
19.952
145.051
2.127.358
2004
18.284
132.925
3.357.735
169.996
1.235.871
18.225.686
Gesamt
Als Anpassungsschritt an das Deckungserfordernis für die Aktienoptionspläne wurden in den einzelnen Jahren
folgende Anzahl von Aktien wieder verkauft:
Jahr
Stück
Nominale in EUR
Verkaufserlös in EUR
2002
1.590
11.559
148.241
–3.424
2003
25.961
188.736
3.102.256
628.264
7.830
56.924
1.145.611
378.061
35.381
257.219
4.396.108
1.002.901
2004
Gesamt
Ergebnis in EUR
Der Buchwert der verbleibenden 134.615 Aktien (2003: 124.161 Aktien) beträgt zum 31. 12. 2004 TEUR 14.761
(2003: TEUR 12.171) und wird in einer eigenen Position ausgewiesen.
Die Ergebnisse der vollkonsolidierten Unternehmen sowie der nach der Equity-Methode bewerteten
Beteiligungen sind unter Berücksichtigung der Konsolidierungsvorgänge in den Gewinnrücklagen enthalten.
Die in den Einzelabschlüssen ausgewiesenen unversteuerten Rücklagen sind nach Abzug latenter Steuern von
TEUR 74.007 (2003: TEUR 23.702) mit einem Wert von TEUR 340.719 (2003: TEUR 95.969) in den Gewinnrücklagen
enthalten.
Der Bilanzgewinn des Konzerns entspricht dem Bilanzgewinn der Muttergesellschaft, OMV Aktiengesellschaft.
72
OMV 04 I Erläuterungen der Positionen des Jahresabschlusses
Aus der Abgrenzung latenter Steuern auf temporäre Differenzen sowie auf Verlustvorträge ergibt sich per Saldo
für 2004 eine unter den Steuerrückstellungen ausgewiesene passive latente Steuerabgrenzung mit folgender
Zusammensetzung:
2004 in EUR 1.000
Aktive
latente Steuern
Wertberichtigung
Passive
latente Steuern
Saldo
Immaterielles Anlagevermögen
12.391
62
2.432
9.897
Sachanlagevermögen
19.515
1.670
327.764
–309.919
Finanzanlagevermögen
17.134
—
18.611
Aktive latente PRT
29.705
—
Körperschaftssteuer auf aktive latente PRT
Vorräte
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Unversteuerte Rücklagen
–1.477
29.705
—
—
11.882
–11.882
21.595
—
8.042
13.553
9.833
226
7.651
1.956
–74.007
—
—
74.007
Pensions- und Abfertigungsrückstellungen
61.346
—
—
61.346
Sonstige Rückstellungen
92.202
25.126
154
66.922
159.700
16
1.409
158.275
–90.599
Verbindlichkeiten
Sonstige, keiner Bilanzposition zuordenbare
latente Steuern
26.724
793
116.530
Verlustvorträge
117.860
39.886
—
77.974
Rückstellung für latente Steuern
568.005
67.779
568.482
–68.256
Rückstellung für laufende Steuern
–114.793
Gesamt
–183.049
2003 in EUR 1.000
Aktive
latente Steuern
Wertberichtigung
Passive
latente Steuern
Saldo
Immaterielles Anlagevermögen
9.450
—
3.375
6.075
Sachanlagevermögen
9.361
—
223.633
–214.272
Finanzanlagevermögen
10.343
—
20.230
–9.887
Aktive latente PRT
25.610
—
—
25.610
—
—
10.244
–10.244
39.140
—
3
39.137
2.419
—
5.911
–3.492
—1)
—
23.702
–23.7021)
Körperschaftssteuer auf aktive latente PRT
Vorräte
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Unversteuerte Rücklagen
Pensions- und Abfertigungsrückstellungen
73.258
—
—
73.258
Sonstige Rückstellungen
73.197
23.633
—
49.564
Verbindlichkeiten
656
—
38
618
Sonstige, keiner Bilanzposition zuordenbare
latente Steuern
39.7261)
549
51.850
–21.6731)
Verlustvorträge
123.490
36.784
—
86.706
Rückstellung für latente Steuern
397.650
60.966
338.986
–2.302
Rückstellung für laufende Steuern
–25.879
Gesamt
–28.181
1)
9
Steuerrückstellung
Vergleichszahlen 2003 adaptiert
Die Veränderung der Rückstellung für latente Steuern von insgesamt EUR 65,95 Mio (2003: EUR 142,90 Mio)
wurde wesentlich durch ergebnisneutrale Zugänge an passiven latenten Steuern aus den Akquisitionen
verursacht.
Latente Steuern auf einbehaltene Gewinne von Konzerngesellschaften werden in der Regel dann berücksichtigt,
wenn es keine Möglichkeit gibt, diese Beträge steuerfrei beim Mutterunternehmen zu vereinnahmen oder, wenn
auf Konsolidierungsbuchungen zukünftiger Ertragsteueraufwand entfällt.
Erläuterungen der Positionen des Jahresabschlusses I OMV 04
73
Zum Bilanzstichtag 2004 waren steuerliche Verlustvorträge von TEUR 405.026 vorhanden (2003: TEUR 363.532).
Die zeitliche Verteilung der Vortragsfähigkeit stellt sich wie folgt dar:
in EUR 1.000
2003
2004
9.656
2005
24.130
2005
10.131
2006
13.904
2006
7.413
2007
35.819
2007
887
2008
39.199
2008
1.448
2009
10
Rückstellungen
für
Abfertigungen
und
Pensionen
2004
8.130
Nach 2008
35.543
Nach 2009
16.250
Unbegrenzt
298.454
Unbegrenzt
267.594
Gesamt
405.026
Gesamt
363.532
a) Rückstellungen für Abfertigungen
Der den Rückstellungen für Abfertigungen zu Grunde gelegte Rechnungszinssatz beträgt 3,5 %. Für die
Berechnung der Abfertigungsrückstellungen der Petrom wurden ein Rechnungszinssatz von 6,8 % und eine
Gehaltssteigerung von 4,7 % berücksichtigt.
b) Rückstellungen für Pensionen
Der Rechnungszinssatz für wertgesicherten Pensionszusagen, für die durch Bildung einer Rückstellung vorgesorgt wird, beträgt in Österreich einheitlich 4 %. Für eine Gruppe von nicht wertgesicherten Pensionszusagen
für Pensionisten in der AMI Agrolinz Melamine International GmbH wird ein Rechnungszinssatz von 6 % angewendet. In der OMV Deutschland GmbH wurde der Nettozinssatz für die Berechung von Pensionszusagen von
4,55 % auf 4,20 % reduziert. Dies führte zu einer Rückstellungserhöhung von TEUR 4.182.
Die Anwartschaften für wertgesicherte Pensionszusagen in der OMV Aktiengesellschaft wurden an die außerbetriebliche APK-Pensionskasse AG übertragen. Damit gibt es in der OMV Aktiengesellschaft keine
Pensionsrückstellungen für aktive Mitarbeiter mehr. Übersteigt die Verpflichtung aus diesen ausgelagerten,
leistungsorientieren Pensionszusagen das an die Pensionskasse übertragene Vermögen, wird für diese
Unterdeckung durch Bildung einer Rückstellung vorgesorgt.
11
Sonstige
Rückstellungen
2004
in EUR 1.000
Pflichtnotstandsreserve
Liquidierungs-, Rekultivierungs- und Umweltschutzkosten
Personalrückstellungen (inklusive Jubiläumsgelder)
Vorbewertung Zugänge Anlagevermögen und sonstige
Lieferungen und Leistungen
2003
< 1 Jahr
> 1 Jahr
< 1 Jahr
> 1 Jahr
—
52.613
—
57.411
300
77.067
450
9.076
57.049
83.312
44.224
106.693
29.783
—
17.444
—
Sonstige
111.398
110.985
89.632
22.402
Gesamt
198.530
323.977
151.750
195.582
Der Anstieg der Liquidierungs-, Rekultivierungs- und Umweltschutzkosten sowie der Rückstellung für Vorbewertung und der sonstigen Rückstellungen ist vor allem auf die erstmalige Einbeziehung der Petrom zurückzuführen.
Verpflichtungen aus bereits fixierten Personallösungen werden unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen, soweit Höhe und Zeitpunkt des Anfalls feststehen. Jener Teil der Verpflichtungen, der mit Unsicherheiten
belegt ist, verbleibt unter den Personalrückstellungen. Aus dem Titel Restrukturierung waren zum Ende 2003 EUR
20 Mio für Personallösungspläne rückgestellt. Zusammen mit in der Berichtsperiode zusätzlich vorgenommenen
Dotierungen für Personallösungen von EUR 43 Mio sind diese nunmehr unter den sonstigen Verbindlichkeiten
ausgewiesen (vgl. Anhangsangabe 12 – Sonstige Verbindlichkeiten).
74
OMV 04 I Erläuterungen der Positionen des Jahresabschlusses
Für die Berechnung der Rückstellung für Jubiläumsgelder wird das Teilwertverfahren unter Anwendung eines
Zinssatzes von 3,5 % und der Angestellten-Tafeln der Aktuarvereinigung Österreichs (AVÖ 1999-P) herangezogen.
Insgesamt
2004 in EUR 1.000
Anleihen
Langfristige Sonderfinanzierungen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener und der Ausstellung eigener Wechsel
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen
[davon Finanzierung und Clearing]
[davon Lieferungen und Leistungen]
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
[davon Lieferungen und Leistungen]
Sonstige Verbindlichkeiten
Gesamt
< 1 Jahr
Dingliche
Sicherheiten
1.177.194
—
692.263
484.931
8.834
1.911
2.840
4.083
—
1.028.750
459.354
266.481
302.915
29.9561)
44.291
18.104
1.957
24.230
—
1.182.561
1.171.812
7.687
3.062
—
98
98
—
—
—
612
[3]
[498]
612
[3]
[498]
—
[—]
[—]
—
[—]
[—]
—
[—]
[—]
43.973
[33.920]
39.958
[33.920]
4.015
[—]
—
[—]
—
[—]
—
931.812
781.460
88.935
61.417
—
4.418.125
2.473.309
1.064.178
880.638
29.956
davon mit einer Restlaufzeit
> 1 < 5 Jahre
> 5 Jahre
Dingliche
Sicherheiten
Insgesamt
2003 in EUR 1.000
Anleihen
davon mit einer Restlaufzeit
> 1 < 5 Jahre
> 5 Jahre
< 1 Jahr
503.365
—
—
503.365
5.743
1.361
2.204
2.178
—
902.570
377.389
321.037
204.144
49.5931)
27.110
3.058
1.716
22.336
—
845.800
841.096
1.838
2.866
—
1.073
[62]
[512]
1.073
[62]
[512]
—
[—]
[—]
—
[—]
[—]
—
[—]
[—]
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
[davon Lieferungen und Leistungen]
49.207
[38.625]
41.192
[38.625]
8.015
[—]
—
[—]
—
[—]
Sonstige Verbindlichkeiten
667.426
515.116
151.360
950
—
3.002.294
1.780.285
486.170
735.839
49.593
Langfristige Sonderfinanzierungen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
[davon Finanzierung und Clearing]
[davon Lieferungen und Leistungen]
Gesamt
1)
12
Verbindlichkeiten
—
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch verpfändete Wertpapiere bei der OMV Aktiengesellschaft, der OMV Refining & Marketing GmbH
und AMI Agrolinz Melamine International GmbH dinglich besichert.
Erläuterungen der Positionen des Jahresabschlusses I OMV 04
75
Die begebenen Anleihen stellen sich wie folgt dar:
Betrag
Kupon
Rückzahlung
Buchwert zum
31. 12. 2004
in EUR 1.000
Buchwert zum
31. 12. 2003
in EUR 1.000
Inländische Unternehmensanleihe
EUR 250.000.000
3,75 % fix
30. 6. 2010
250.000
250.000
US Privatplazierung
USD 182.000.000
USD 138.000.000
4,73 % fix
4,88 % fix
27. 6. 2013
27. 6. 2015
133.617
101.314
144.101
109.264
Wandelschuldverschreibung
EUR 550.000.000
1,50 % fix
19. 11. 2008
550.000
—
EUR-Anleihe (bei Petrom)
EUR 125.000.000
11,63 % fix
02. 10. 2006
142.263
—
1.177.194
503.365
Gesamt
2004 wurden 1.793.868 Stück Wandelschuldverschreibungen mit einer Laufzeit bis 19.11. 2008 begeben
(vgl. Anhangangabe 8). Den Inhabern der Wandelschuldverschreibung steht für den Zeitraum vom 1.1. 2005 bis
19.11. 2008 ein Wandlungsrecht in Stammaktien im Verhältnis von 1:1 zu. Innerhalb dieser Periode ist die
Ausübung in vorbestimmten Zeiträumen nicht möglich. Ab 1.1. 2007 kann die Gesellschaft die Wandelanleihe
kündigen, wenn der Durchschnitt der Börsekurse innerhalb von 30 Handelstagen vor Bekanntgabe der Kündigung
an 20 Tagen 125 % des Wandlungspreises übersteigt. Wenn der Nennbetrag der umlaufenden Wandelanleihen
auf unter 10 % des ursprünglichen Ausgabevolumens fällt, ist eine Kündigung jederzeit möglich.
Bei einem Ausgabekurs (entspricht dem Wandlungspreis) von EUR 306,60 flossen dem Unternehmen insgesamt
TEUR 550.000 zu. Die Eigenkapitalkomponente der Wandelanleihe (vgl. Anhangangabe 8) von TEUR 35.921 wird
als Disagio unter den aktiven Rechnungsabgrenzungen ausgewiesen. Die Auflösung des Disagios, welche unter
den Zinsenaufwendungen ausgewiesen wird, erfolgt planmäßig über die Laufzeit.
Die langfristigen Sonderfinanzierungen umfassen verzinsliche Kredite von Nichtbanken. Einige der Finanzierungsvereinbarungen des Konzerns beinhalten Finanzklauseln, die im Wesentlichen adaptierte Eigenkapitalquoten, den
Cashflow aus der Betriebstätigkeit ohne Zinsenaufwand und -ertrag, und das EBITDA (Earnings before interest,
tax, depreciation and amortization) betreffen. Per 31. 12. 2004 wurden durch den Konzern alle Schuldklauseln voll
erfüllt. Die Bewertung der EUR-Anleihe der Petrom erfolgte mit dem beizulegenden Wert.
Ein Investitionskredit zur Finanzierung des Strukturprojekts der Raffinerie Schwechat von EUR 24,5 Mio ist durch
Verpfändung von Wertpapieren besichert.
Die Anleihen- und Kreditfinanzierungen (großteils unbesichert) sowie die Sonderfinanzierungen zeigen folgende
Fristigkeiten:
2004
2003
Kurzfristige Kreditfinanzierungen
215.329
130.901
Kurzfristiger Teil von Anleihen und langfristiger Kreditfinanzierungen
245.936
247.848
Gesamt kurzfristig
461.265
378.749
in EUR 1.000
Fälligkeit von Anleihen und langfristiger Kreditfinanzierungen:
2005
245.936
2006
116.925
2007
189.158
2008
634.708
2009
20.794
2010 und folgende Jahre
Gesamt ab 2006
791.930
1.753.515
Gliederung der Anleihen- und Sonderfinanzierungen sowie Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten nach
Währungen und Zinssätzen:
76
OMV 04 I Erläuterungen der Positionen des Jahresabschlusses
2004
gewogener
Durchschnittszinssatz
BGN
26
EUR
1.236.168
USD
246.073
in EUR 1.000
2003
gewogener
Durchschnittszinssatz
11,0 %
38
11,00 %
3,64 %
472.256
4,01 %
4,89 %
253.365
4,79 %
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
Fixe Zinssätze:
Gesamt
1.482.267
725.659
Variable Zinssätze:
AUD
37.275
5,80 %
20.670
5,93 %
CZK
—
—
23.141
2,32 %
EUR
294.244
2,81 %
360.468
2,45 %
GBP
679
8,30 %
818
5,50 %
MYR
—
—
2.227
3,93 %
NZD
37.853
7,20 %
37.120
5,99 %
ROL
327
—
—
—
USD
146.804
3,39 %
110.674
1,47 %
Gesamt
517.182
555.118
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
AUD
6.874
5,39 %
18.748
5,99 %
BGN
2.758
3,22 %
32.839
4,78 %
CZK
—
—
1.352
2,13 %
EUR
154.098
2,02 %
46.030
2,40 %
HRK
16.960
6,77 %
—
—
HUF
—
—
2.724
12,71 %
MYR
3.659
3,18 %
1.771
3,65 %
ROL
—
—
1.619
23,50 %
11.720
4,66 %
—
—
—
—
988
5,96 %
19.260
7,41 %
24.830
1,41 %
SIT
SKK
USD
Gesamt
215.329
130.901
Der nicht ausgeschöpfte kurzfristige Kreditrahmen per 31. 12. 2004 betrug EUR 334,00 Mio (2003: EUR
200,00 Mio), bzw. der nicht ausgeschöpfte langfristige Kreditrahmen per 31. 12. 2004 betrug EUR 692,00 Mio
(2003: EUR 778,00 Mio).
Die mit ehemaligen Mitarbeitern auf freiwilliger Basis betragsmäßig feststehenden Verpflichtungen aus
Personallösungsplänen werden unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen (vgl. Anhangangabe 11).
Per Jahresultimo 2004 beliefen sich diese Verbindlichkeiten auf TEUR 201.162 (2003: TEUR 173.383). Von den
sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten entfielen TEUR 467.124 auf Steuern (2003: TEUR 346.557) und TEUR
15.333 auf Sozialabgaben (2003: TEUR 6.220). Aufwendungen von TEUR 303.524 (2003: TEUR 315.716) wurden
erst nach dem Abschlussstichtag zahlungswirksam.
2004
< 1 Jahr
> 1 Jahr
Sonden und andere E&P-Einrichtungen
—
Sonstiges
—
Gesamt
—
in EUR 1.000
2003
< 1 Jahr
> 1 Jahr
1.252.032
—
291.576
18.487
—
7.103
1.270.519
—
298.679
13
Abgrenzung
Liquidationsund Rekultivierungsausgaben
Erläuterungen der Positionen des Jahresabschlusses I OMV 04
77
Die Abgrenzungen für Liquidations- und Rekultivierungsausgaben enthalten Verpflichtungen der Petrom von
TEUR 961.284. Diesen Abgrenzungen steht eine Forderung gegenüber dem rumänischen Staat von TEUR 333.785
entgegen, die unter den sonstigen Forderungen und Vermögensgegenständen >1 Jahr ausgewiesen ist.
14
Passive
Rechnungsabgrenzungsposten
15
Sonstige
betriebliche
Erträge
In den passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Tarifvorauszahlungen zur Finanzierung der Trans-AustriaGasleitung (TAG) mit TEUR 383.862 (2003: TEUR 413.550), weiters Investitionszuschüsse von TEUR 47.487 (2003:
TEUR 37.872) sowie Abgrenzungen zur Finanzierung der Hungária-Austria-Gasleitung (HAG) von TEUR 2.166
(2003: TEUR 8.663) enthalten.
in EUR 1.000
Sonstige betriebliche Erträge
[davon Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung zum
Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen]
[davon Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen]
[davon Kursgewinne aus operativen Geschäften]
2004
2003
249.516
147.182
[126.784]
[19.647]
[11.419]
[2.077]
[21.434]
[19.486]
Die sonstigen betrieblichen Erträge aus dem Abgang und der Zuschreibung zum Anlagevermögen beziehen sich
überwiegend auf den Verkauf von Explorationslizenzen im Sudan.
16
Sonstige
betriebliche
Aufwendungen
2004
2003
Sonstige betriebliche Aufwendungen
192.285
114.693
[davon Kursverluste aus operativen Geschäften]
[davon Aufwendungen aus dem Abgang vom Anlagevermögen
exklusive Finanzanlagevermögen]
[15.107]
[14.833]
[11.728]
[8.431]
in EUR 1.000
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen für Personalrestrukturierungen von TEUR
51.151 (2003: Personalrestrukturierungskosten von TEUR 37.197) sowie Nachdotierungen für Unterdeckungen bei
den an eine Pensionskasse ausgelagerten leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen von TEUR 5.173 enthalten (2003: TEUR 0). Die in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen inkludierten Kosten der Kapitalerhöhung
beliefen sich auf TEUR 22.627.
17
Erträge aus
Beteiligungen
in EUR 1.000
Erträge aus Beteiligungen – verbundene Unternehmen
Erträge aus Beteiligungen – sonstige
Erträge aus assoziierten Unternehmen
Erträge aus dem Abgang von Beteiligungen
Gesamt
2004
2003
384
346
8.057
7.059
84.347
22.273
1.038
7
93.826
29.685
Der Anstieg der Erträge aus assoziierten Unternehmen ist im Wesentlichen auf die IOB Holdings A/S (Borealis)
mit TEUR 50.742 zurückzuführen (2003: TEUR 4.008).
18
Aufwendungen
aus Finanzanlagen und aus
Wertpapieren
des Umlaufvermögens
78
Die Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen betrugen TEUR 100 (2003: TEUR 368), wovon TEUR 43 auf
Teilwertabschreibungen auf Beteiligungen entfallen (2003: TEUR 270). 2004 wurden keine Abschreibungen auf
Wertpapiere des Umlaufvermögens vorgenommen (2003: TEUR 4.000). Von assoziierten Unternehmen, die nach
der Equity-Methode konsolidiert werden, sind Aufwendungen von TEUR 6.069 (2003: TEUR 3.264) enthalten.
OMV 04 I Erläuterungen der Positionen des Jahresabschlusses
Die im Finanzergebnis ausgewiesene Zinskomponente aus Pensionsrückstellungen beträgt TEUR 31.914
(2003: TEUR 31.055).
19
Zinsen
und ähnliche
Aufwendungen
Die Ertragsteuerbelastung sowie die Ergebnisse vor Steuern für die Ermittlung des Effektivsteuersatzes zeigen
folgendes Bild:
20
Steuern vom
Einkommen
und vom
Ertrag
2004
2003
Österreich
532.894
337.685
Ausland
421.246
258.810
Gesamt
954.140
596.495
Österreich
109.210
41.213
Ausland
153.596
77.694
49.290
84.535
312.096
203.442
in EUR 1.000
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit:
Ertragsteuern:
Latente Steuern
Gesamt – Aufwand
Bei der Ermittlung des Effektivsteuersatzes wird der Ertragsteueraufwand, soweit dem Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zuordenbar, diesem gegenübergestellt. Der sich daraus ergebende Steuersatz wird mit
dem österreichischen Regelsteuersatz von 34 % verglichen und die wesentlichen Abweichungen analysiert. Die
österreichische Bundesregierung hat den Körperschaftssteuersatz von 34 % auf 25 % mit Wirksamkeit ab 1. 1. 2005
gesenkt, woraus sich durch die Reduktion der per Saldo aktiven Steuerlatenz eine Erhöhung der Steuerquote um
3,3 %-Punkte ergibt.
Ertragsteuer in %
2004
2003
Körperschaftsteuersatz in Österreich
34,0
34,0
Steuereffekte durch:
Abweichende ausländische Steuersätze
5,0
5,0
Nicht abzugsfähige Aufwendungen
2,9
3,7
–13,7
–9,0
Steuerfreies Einkommen
Umwertung Steuersatzreduktion
3,3
—
Verfallene Verlustvorträge
0,3
0,6
0,4
0,6
PRT und PRRT (vgl. Anhangangabe 2 h)
Veränderung der Wertberichtigung latenter Steuern
Sonstige
Effektivsteuersatz im Konzernabschluss
–0,2
0,4
0,7
–1,2
32,7
34,1
Die OMV Aktiengesellschaft bildet mit allen wesentlichen Tochtergesellschaften in Österreich, abgesehen von
der AMI Agrolinz Melamine International GmbH und der POLYFELT Gesellschaft m.b.H., eine steuerrechtliche
Organschaft, in der das steuerpflichtige Ergebnis zusammengefasst wird. Beteiligungserträge inländischer
Tochtergesellschaften sind grundsätzlich steuerbefreit. Dividenden von ausländischen Beteiligungen mit einem
Anteil von 10 % oder mehr sind ebenfalls auf der Ebene der österreichischen Muttergesellschaft steuerbefreit.
2004 wurden Verlustvorträge von TEUR 57.863 (2003: TEUR 35.505) verwertet, auf die eine Steuerlatenz von
TEUR 23.608 (2003: TEUR 10.674) entfiel.
Erläuterungen der Positionen des Jahresabschlusses I OMV 04
79
21
Ergänzende
Angaben zur
KonzernGewinn- und
Verlustrechnung
Personalaufwand
in EUR 1.000
Löhne und Gehälter
Aufwendungen aus leistungsorientierten Plänen
Aufwendungen aus beitragsorientierten Plänen (Pensionskassenbeiträge)
Sonstiger Personal- und Sozialaufwand
Gesamt
2004
2003
361.850
335.655
78.497
45.777
9.146
8.891
81.408
75.618
530.901
465.941
Die Gesamtbezüge des Vorstands der OMV Aktiengesellschaft beliefen sich auf TEUR 4.492 (2003: TEUR 3.782),
wobei TEUR 3.191 (2003: TEUR 3.123) auf Grundbezüge und Remunerationen, TEUR 294 (2003: TEUR 363) auf
Altersvorsorge, Sachbezüge und Aufwandsersatz sowie TEUR 1.007 (2003: TEUR 296) auf die Ausübung von
Aktienoptionsplänen entfallen. Die erfolgsabhängigen Vergütungen beliefen sich für 2004 auf 135 % (2003: 108 %),
die sonstigen Vergütungen auf 16 % (2003: 22 %) der Grundbezüge.
Die Vergütungen1) verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Vorstandsmitglieder:
2004
2003
Davies
648
750
Langanger
768
723
Roiss
845
790
Ruttenstorfer
930
860
in EUR 1.000
1)
Vergütungen exklusive Sachbezüge, Aufwandsersatz, Pensionskassenbeiträge und Aktienoptionspläne
Die Gesamtbezüge von 38 Mitgliedern (2003: 34) der einbezogenen Tochtergesellschaften betrugen TEUR 8.388
(2003: TEUR 6.642). Die Bezüge früherer Mitglieder des Vorstands und der Geschäftsführungen sowie ihrer Hinterbliebenen beliefen sich auf TEUR 3.685 (2003: TEUR 2.163). An die Mitglieder der Aufsichtsräte und
Verwaltungsräte wurden für deren Tätigkeit insgesamt TEUR 274 (2003: TEUR 273) ausbezahlt.
Durchschnittliche Anzahl der Arbeitnehmer
2004
2003
Angestellte
3.798
3.638
Arbeiter
Durchschnittlicher Stand
1)
2.434
2.453
6.2321)
6.091
Nicht enthalten sind die Mitarbeiter der Petrom. Diese hatte zum 31.12.2004 einen Personalstand von 51.005 Arbeitnehmern.
Die Aufwendungen für Abfertigungen und Altersversorgung verteilen sich wie folgt:
2004
in EUR 1.000
Vorstände und Geschäftsführer
Abfertigungen
Altersversorgung
2003
Abfertigungen
Altersversorgung
724
682
5
792
1.061
2.401
1.046
2.969
Andere Arbeitnehmer
23.809
58.967
3.996
46.218
Gesamt
25.594
62.050
5.047
49.979
Leitende Angestellte
In den Aufwendungen für Abfertigungen sind Beiträge an die betriebliche Mitarbeitervorsorgekasse von
TEUR 227 (2003: TEUR 29) enthalten.
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachlagen
in EUR 1.000
Firmenwertabschreibungen
Planmäßige Abschreibungen
Außerplanmäßige Abschreibungen
Gesamt
80
OMV 04 I Erläuterungen der Positionen des Jahresabschlusses
2004
2003
4.527
6.610
440.344
410.599
68.459
15.176
513.330
432.385
Ergänzende Angaben zur Finanzlage
Werbeaufwand und Spenden
in EUR 1.000
Werbeaufwand allgemein
2004
2003
38.525
23.298
Werbeaufwand für Kunst, Kultur und Sport
8.101
8.328
Werbeaufwand für Gemeinwesen
1.287
2.010
Spenden und Mitgliedsbeiträge für Kunst, Kultur und Sport
200
248
Spenden und Mitgliedsbeiträge für Gemeinwesen
223
589
48.336
34.473
Gesamt
Ergänzende Angaben zur Finanzlage
Die liquiden Mittel umfassen Kassenbestände, Bankguthaben und jederzeit disponible kurzfristige Veranlagungen
mit geringem Verwertungsrisiko, welches dann gegeben ist, wenn die kurzfristige Verwertung mit einem vernachlässigbaren Kurs- oder Zinsrisiko verbunden ist. Die Veranlagungen dürfen eine maximale Laufzeit von drei
Monaten aufweisen.
2004
2003
Zinsen
Zahlungen
107.989
117.020
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
187.879
126.564
in EUR 1.000
22
CashflowRechnung
Mittelzuflüsse aus dem Verkauf von Anlagevermögen werden in der Cashflow-Rechnung in der Periode der
Bezahlung berücksichtigt. Im Jahr 2004 flossen aus Verkäufen in Vorperioden TEUR 2.710 zu, während es 2003
zu einer Kürzung von TEUR 2.848 für noch nicht zahlungswirksame Verkäufe kam.
Das Konzernclearing umfasst kurzfristige Finanzierungen von nicht einbezogenen Konzernunternehmen.
Haftungsverhältnisse lagen in folgendem Umfang vor:
2004
2003
Bürgschaften
[davon gegenüber verbundenen Unternehmen]
6.192
[—]
6.224
[—]
Garantien
[davon gegenüber verbundenen Unternehmen]
107.330
[11.410]
80.010
[7.514]
in EUR 1.000
Wechselobligo
Sonstige
Gesamt
[davon gegenüber verbundenen Unternehmen]
367
430
4.683
4.616
118.572
[11.410]
91.280
[7.514]
Für Rechtsstreitigkeiten, aus denen wahrscheinlich Verpflichtungen resultieren, werden Rückstellungen gebildet.
Der Vorstand vertritt den Standpunkt, dass jene Rechtsstreitigkeiten, die nicht durch Rückstellungen oder
Versicherungen gedeckt sind, keinen wesentlichen Einfluss auf das Konzerneigenkapital haben werden.
Jede Konzerngesellschaft unterliegt mit ihren Produktionsanlagen und ihrem Grundvermögen in den jeweiligen
Ländern einer Reihe von Umweltschutzbestimmungen. Für wahrscheinliche Verpflichtungen aus
Umweltschutzmaßnahmen wurde bilanziell vorgesorgt. Der Vorstand ist der Ansicht, dass die Einhaltung der
gegenwärtigen Gesetze und Bestimmungen und der künftig strengeren Gesetze und Bestimmungen keinen
wesentlichen negativen Einfluss auf den Konzernabschluss der nächsten drei Jahre haben wird.
23
Eventualverbindlichkeiten
24
Sonstige
finanzielle
Verpflichtungen
Im Zuge von Unternehmensveräußerungen vergangener Jahre (Chemie Linz GmbH, PCD Polymere GmbH) hat
die Gesellschaft Haftungen für mögliche Umweltrisiken und im Falle der PCD-Gruppe noch andere Haftungen
Ergänzende Angaben zur Finanzlage I OMV 04
81
übernommen. Der Gesamtbetrag der eventuellen Verpflichtungen ist mit EUR 101,74 Mio begrenzt. Zum Bilanzerstellungszeitpunkt ist für die genannten Veräußerungen keine Haftung eingetreten.
Im Zusammenhang mit dem Verkauf der PCD-Gruppe im Jahr 1998 wurden Call- und Put-Optionen mit einer
Laufzeit bis 2017 für Liegenschaften in Schwechat und Burghausen vereinbart, die bei Ausübung zu einem
Liegenschaftsabtausch führen.
Die Anteilsinhaber der Ferngas Beteiligungs-Aktiengesellschaft (Minderheitenanteile) haben das Recht, ihre
Anteile der OMV Gas GmbH bis zum Jahr 2005 anzudienen.
Im Rahmen von Ölhandelsgeschäften werden von OMV auf Grund eines in dem Geschäft üblichen gewissen
zeitlichen Nachlaufs der Originaldokumente beim Verkauf Letters of Indemnity begeben. Von den in den letzten
6 Monaten vor dem Bilanzstichtag begebenen Letters of Indemnity waren zum Bilanzstichtag TEUR 144.363 (2003:
TEUR 77.669) noch offen.
OMV hat weiters die Garantie für Leasingzahlungen eines unabhängigen Dritten (Anbieter von Dienstleistungen)
übernommen. Diese Garantie begann mit 30. 12. 2003 und erstreckt sich über 10 Jahre. OMV wird aus dieser
Garantie verpflichtet, falls der unabhängige Dritte seinen Leasingzahlungen nicht nachkommt. In diesem Fall tritt
OMV anstelle des Dritten als Leasingnehmer in den Leasingvertrag ein. Der undiskontierte Höchstbetrag aus dieser Verpflichtung beträgt EUR 2,3 Mio zum 31. 12. 2004. Dieser Sachverhalt wurde zum Bilanzstichtag nicht bilanziert.
Im Zusammenhang mit Anteilen an Captive-Versicherungsgesellschaften wären im Falle der Aufkündigung der
Mitgliedschaft Abschlagszahlungen zu leisten. Per Ende 2004 würden sich die Abschlagszahlungen auf TEUR
11.857 belaufen.
Bei Erdöl- und Erdgaspipelines wird für Rekultivierungen eine Rückstellung gebildet, wenn zum Bilanzstichtag
eine Verpflichtung bereits eingetreten ist. Unter Berücksichtigung der Betriebsfortführung (Grundsatz der
Unternehmensfortführung) werden für drohende Verpflichtungen im Zusammenhang mit nicht absehbaren
Stilllegungen keine bilanziellen Vorsorgen getroffen.
Der OMV Konzern importiert Erdgas aus Russland, Norwegen und Deutschland. Im Rahmen langfristiger Bezugsverträge, die bis 2012 bzw. 2026 laufen, besteht die Verpflichtung zur Abnahme von insgesamt rund 62,22 Mrd
m3 Erdgas. Im Jahr 2002 wurde der überwiegende Teil der Großhandelsaktivitäten der OMV Gas GmbH mit den
Absatzmöglichkeiten von österreichischen Landesferngasgesellschaften (LFG) im gemeinsam gegründeten Joint
Venture EconGas GmbH (Anteil OMV Gas GmbH: 50 %) zusammengeführt. Im Joint Venture fallen wesentliche
Teile des Einkaufs- und Absatzrisikos zusammen. Die Preise für Erdgas orientieren sich an bestimmten Formeln
und werden periodisch an Preisbewegungen der Mineralölprodukte angepasst. Erdgasmengen, welche vertraglich nicht an EconGas GmbH gebunden sind, werden zum überwiegenden Teil mittels synchron laufender
Verträge an österreichische LFG weiterverkauft.
25
Leasing-,
Miet- und
Pachtverträge
Der OMV Konzern nimmt sowohl operatives Leasing als auch Finanzierungsleasing in Anspruch. Operatives
Leasing wird hauptsächlich für die Nutzung von Tankstellengrundstücken, EDV-Anlagen sowie im Bereich des
Fuhrparks eingesetzt. Daraus belief sich 2004 der Aufwand auf TEUR 49.639 (2003: TEUR 54.082).
Zusätzlich beinhaltet das Sachanlagevermögen auch Finanzierungsleasingverträge. Diese bestehen u.a. bei der
OMV (U.K.) Limited für eine Erdgasaufbereitungsanlage sowie der OMV Slovensko, s.r.o. und der OMV Ceská
republika, s.r.o. für Tankstellen und Grundstücke sowie bei Oztyurk Munai (Petrom) für Ölequipment in
Kasachstan:
in EUR 1.000
Anschaffungskosten
82
2004
2003
51.957
45.086
Abschreibungen (kumuliert)
26.491
25.029
Buchwert
25.466
20.057
OMV 04 I Ergänzende Angaben zur Finanzlage
Künftige Verpflichtungen aus operativem und Finanzierungsleasing per 31. 12. 2004:
in EUR 1.000
Operatives Leasing
Finanzierungsleasing
2005
45.537
406
2006
41.146
595
2007
38.517
576
2008
35.369
572
2009
28.400
517
2010 und danach
200.379
8.574
Gesamtverpflichtung
389.348
11.240
Abzüglich Nebenkosten und Zinsen
2.499
Nettogesamtverpflichtung des Finanzierungsleasings
8.741
Abzüglich kurzfristiger Anteil
Langfristiger Teil des Finanzierungsleasings
187
8.554
Derivative Instrumente werden zur Steuerung der Risiken aus der Veränderung von Zinsen, Wechselkursen und
Güterpreisen eingesetzt.
26
Derivative
Instrumente
Risikomanagement von Güterpreisen
Wesentliche Branchenrisiken auf Grund der enormen Preisvolatilität – wie stark negative Auswirkungen von niedrigen Ölpreisen auf die Erlöse – wurden im Rahmen einer Konzernrichtlinie hinsichtlich Risikomanagement für
Commodities mit Finanzinstrumenten begrenzt.
Basierend auf einem Portfoliomodell ist es Ziel des Waren-Risikomanagements, den für das Unternehmenswachstum erforderlichen Cashflow bei Aufrechterhaltung einer starken Bonitätseinstufung abzusichern.
OMV verwendet in erster Linie Put-Optionen, Put-spreads und Put-Spread/Calls für die Ergebnisabsicherung im
E&P-Segment, sowie Futures, Collars und Swaps für die Absicherung der Raffineriemarge.
Zur Absicherung der Rohölproduktion werden überwiegend Over-the-Counter-Geschäfte abgeschlossen mit einer
Laufzeit von maximal 24 Monaten. Die Basis für diese Geschäfte bildet in der Regel die Rohölsorte Brent. Die
bezahlte Prämie für Put-Optionen wird aktiviert und über die Laufzeit der Option ergebniswirksam abgeschrieben.
Bei Swaps und Collars wird das Ergebnis periodengleich mit dem Grundgeschäft als Adaptierung des Umsatzes
verbucht.
Im Raffineriegeschäft werden derivative Instrumente im begrenzten Ausmaß sowohl für die Ergebnisabsicherung
als auch zur Minimierung des Preisrisikos aus den volatilen Vorratsbeständen verwendet. Eingesetzt werden
Swaps und Collars, welche die Raffineriemarge, die Preisdifferenz zwischen Rohöl und den erzeugten BulkProdukten, absichern. Das Ergebnis aus Swaps und Collars wird periodengleich in den Herstellungskosten verbucht.
Zur Sicherung des kurzfristigen Marktpreisrisikos in Supply und Trading werden fallweise börsengehandelte
Ölfutures wie auch Over-the-Counter-Kontrakte (Contracts for Difference) eingesetzt. Gewinne und Verluste aus
dem derivativen Geschäft werden periodengleich mit dem Grundgeschäft vereinnahmt. Das Ergebnis aus dem
Sicherungsgeschäft wird R&M zugeordnet.
Collars und Swaps erfordern beim Vertragsabschluss kein initiales Investment. Der Zahlungsausgleich erfolgt
regelmäßig zum Quartalsende. Die Prämien für gekaufte Put-Optionen sind bei Vertragsabschluss zu bezahlen.
Bei Ausübung der Option erfolgt die Auszahlung der Differenz zwischen dem Basispreis und dem durchschnittlichen Marktpreis der Periode am Ende der Laufzeit.
Ergänzende Angaben zur Finanzlage I OMV 04
83
Die Stichtagsbetrachtung der Nominalwerte der Kontrakte zum 31. 12. zeigt folgendes Bild:
in EUR 1.000
2004
2003
Commodity-Futures
—
3.243
Commodity-Put-Optionen
—
10.299
Commodity-Call/Put-Spread
161.263
246.202
Commodity-Swaps
32.253
47.162
Raffineriemargen-Collars
96.505
—
Raffineriemargen-Swaps
72.538
—
Risikomanagement für den Wechselkurs
OMV ist in einer Vielzahl von Ländern und unterschiedlichen Währungsräumen aktiv. Daher müssen branchenspezifische Transaktions- und entsprechende Umrechnungsrisiken genau analysiert werden.
Das Transaktionsrisiko der USD-Zahlungsströme wird laufend beobachtet und mindestens jährlich werden die
konzernweite Long/Short Netto-Position und die Sensitivität berechnet. Diese Analyse stellt die Basis für das
Risikomanagement des Transaktionsrisikos bei Währungen dar.
Die größten Risikopositionen stellen der USD und die jeweilige Veränderung des USD im Verhältnis zum EUR
sowie das Fremdwährungsrisiko aus dem von Petrom gehaltenen EUR-Guthaben dar. Andere Währungen haben
nur limitierten Einfluss auf Cashflow und EBIT.
Zur Sicherung des USD-Forderungsrisikos wurden für 2004 kurzfristige EUR/USD-Optionen abgeschlossen.
In R&M wird das langfristige EUR/USD-Risiko nicht gesichert, da die wesentlichen Raffinerieprodukte in USD
notieren und sich somit ein steigender oder fallender USD in den EUR-Preisen dieser Produkte widerspiegelt.
Per 31. 12. 2004 gab es zur Absicherung des USD-Forderungsrisikos und für das Liquiditätsmanagement folgende
Kontrakte zu Nominalwerten:
2004
in EUR 1.000
Currency-Forwards
7.647
Currency-Swaps
101.678
Currency-Options
15.417
Per 31. 12. 2003 gab es zur Absicherung des USD-Forderungsrisikos folgende Kontrakte zu Nominalwerten:
in EUR 1.000
2003
Currency-Forwards
20.982
Currency-Swaps
32.700
Currency-Options
20.982
Zinsmanagement
Um das Zinsrisiko in ausgewogener Form zu steuern, wird das Profil der Verbindlichkeiten hinsichtlich fixer und
variabler Verzinsung, Währungen und Fristigkeiten analysiert. Es werden entsprechende Ratios festgelegt und bei
Abweichungen über definierte Bandbreiten hinaus, fallweise durch derivative Instrumente optimiert.
Fallweise werden variable Kredite mittels Zinsswaps in festverzinsliche Kredite oder vice versa transferiert. Die
Zinsdifferenz zwischen Swap und Kredit wird als Korrektur des Zinsaufwands verbucht. Per 31. 12. 2004 bzw.
31. 12. 2003 gab es keine offenen Kontrakte.
Kreditrisiko der Kontrahenten
Das Kreditrisiko der Hauptkontrahenten wird auf Konzernebene bewertet und überwacht. Finanzinstrumente werden nur mit Vertragspartnern bester Bonität abgeschlossen. Zur Risikodiversifikation werden Finanzkontrakte
stets mit einer Mehrzahl von Banken abgeschlossen.
84
OMV 04 I Ergänzende Angaben zur Finanzlage
Der geschätzte Tageswert zum Bilanzstichtag, wie er in weiterer Folge dargestellt wird, beruht grundsätzlich auf
verfügbaren Marktinformationen.
Der Tageswert von Wertpapieren des Anlagevermögens sowie Wertpapieren und Anteilen des Umlaufvermögens
bestimmt sich nach den Börsekursen. Ist ein Börsekurs nicht verfügbar, ist die Ermittlung eines Tageswerts nicht
praktikabel.
27
Tageswerte
von Finanzpositionen
Die Buchwerte der Positionen Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sowie Kassenbestand, Schecks,
Guthaben bei Kreditinstituten können als angemessene Schätzwerte des Tageswerts betrachtet werden, weil
diese Vermögensgegenstände überwiegend eine Restlaufzeit von unter 1 Jahr haben.
Der Tageswert von Finanzverbindlichkeiten für die kein Marktpreis verfügbar ist, wurde durch Diskontierung der
künftigen Zahlungsströme mit dem Zinssatz, der am Bilanzstichtag für gleichartige Verbindlichkeiten mit gleicher
Restlaufzeit gültig war, ermittelt.
Der Buchwert sonstiger Verbindlichkeiten deckt sich im Wesentlichen mit dem Tageswert, weil diese
Verbindlichkeiten überwiegend kurzfristig sind. Zur Ermittlung des Tageswerts der Personalrestrukturierungskosten wurde eine Diskontierung vorgenommen.
Der Tageswert der derivativen Finanzinstrumente spiegelt den geschätzten Betrag wider, den OMV zahlen oder
erhalten müsste, wenn diese Transaktionen am Bilanzstichtag geschlossen würden. Es handelt sich dabei um
nicht realisierte Gewinne und Verluste. Für die Schätzung der Tageswerte von Finanzinstrumenten zum
Bilanzstichtag werden Preisanbote von Banken oder ein entsprechendes Preismodell verwendet. Da sonstige
Eventualverpflichtungen sehr auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt sind, ist eine Schätzung des
Tageswerts nicht praktikabel.
2004
2003
Buchwert
Geschätzter
Tageswert
Buchwert
Geschätzter
Tageswert
396.512
—
343.463
—
372.427
712.033
333.585
389.353
24.085
—
9.878
—
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
2.069.182
—
1.237.182
—
Buchwert (außer Optionen) – entspricht annähernd
dem Tageswert
2.066.893
2.066.893
1.230.390
1.230.390
2.289
500
6.792
–5.194
15.782
—
44.192
—
—
—
31.000
31.000
1.021
—
1.021
—
in EUR 1.000
Ausweis in der Bilanz:
Wertpapiere des Anlagevermögens
1)
Schätzbare Tageswertermittlung praktikabel
Nicht praktikabel
Put- bzw. Call/Put-Optionen
Wertpapiere des Umlaufvermögens
Schätzbare Tageswertermittlung praktikabel
Nicht praktikabel
Eigene Anteile
Schätzbare Tageswertermittlung praktikabel
14.761
29.843
12.171
14.661
Kassenbestand, Schecks, Guthaben bei Kreditinstituten
1.466.166
—
297.362
—
Finanzverbindlichkeiten
2.214.779
—
1.411.678
—
Festverzinslich
1.482.265
1.504.534
725.659
730.765
Variabel verzinslich
Übrige Verbindlichkeiten (ohne Lösungskosten)
Lösungskosten
732.513
732.513
686.019
686.019
2.002.184
2.002.184
1.417.057
1.417.057
199.609
257.257
220.283
225.039
Fremdwährungstermingeschäfte
–114
–114
—
—
Fremdwährungsswaps
–981
–981
—
—
1)
2)
2)
inklusive des unter Beteiligungen ausgewiesenen Anteils an der ungarischen Ölgesellschaft MOL
inklusive Buchwert der Rückstellung für Personalrestrukturierungskosten von TEUR 56.095 (2003: TEUR 51.480)
Ergänzende Angaben zur Finanzlage I OMV 04
85
2004
Buchwert
in EUR 1.000
2003
Geschätzter
Tageswert
Buchwert
Geschätzter
Tageswert
Off-balance sheet:
Risikomanagement
28
Aktienoptionsplan
Commodity-Future
—
—
—
47
Commodity-Swaps
—
–12.536
—
–3.120
Fremdwährungs-Swaps
—
—
—
286
Raffinerie-Collars
—
–24.895
—
—
Raffineriemargen-Swaps
—
634
—
—
Fremdwährungstermingeschäfte
—
—
—
2.109
Auf Basis der Beschlüsse der jeweiligen Jahreshauptversammlungen wurden seitens der Gesellschaft für den
Vorstand und einen bestimmten Kreis an leitenden Führungskräften des Konzerns beginnend mit dem Jahr 2000
langfristige, erfolgsorientierte Entlohnungspläne aufgelegt. Danach werden dem angeführten Personenkreis unter
der Voraussetzung eines Eigeninvestments Optionsrechte für den begünstigten Erwerb von OMV Aktien
(bzw. Geldgegenwert) eingeräumt, sofern ein Anstieg im Aktienkurs von zumindest 15 % erzielt wird.
Die Optionen berechtigen zum Bezug von OMV Aktien zu einem festgelegten Ausübungspreis oder zu einer
Vergütung der Differenz zwischen dem Aktienkurs zum Ausübungsstichtag und dem Ausübungspreis, wenn der
Kurswert der OMV Aktie zum Ausübungszeitpunkt um zumindest 15 % über dem Ausübungspreis liegt. Innerhalb
der Ausübungsfrist ist die Ausübung nur innerhalb bestimmter Zeiträume (Ausübungsfenster) möglich.
Zum Zeitpunkt der Gewährung stellen sich die Pläne wie folgt dar:
Wesentliche Bedingungen des Plans
Planbeginn
2004
2003
2002
2001
2000
1. 9. 2004
1. 9. 2003
1. 7. 2002
1. 7. 2001
1. 7. 2000
31. 8. 2011
31. 8. 2008
30. 6. 2007
30. 6. 2006
30. 6. 2005
2 Jahre
2 Jahre
2 Jahre
2 Jahre
2 Jahre
163,68
104,04
100,90
103,92
91,43
15 Stück
15 Stück
10 Stück
10 Stück
10 Stück
Voraussetzung für Planteilnahme:
Eigeninvestment für Vorstände
398 Aktien1) 560 Aktien1) 595 Aktien1)
420 Aktien
477 Aktien
Eigeninvestment andere Führungskräfte
133 Aktien1) 186 Aktien1) 199 Aktien1)
140 Aktien
159 Aktien
4.200
4.770
Planende
Sperrfrist
Ausübungspreis Optionen
in EUR
Anzahl Optionen je Aktie Eigeninvestment
Stückanzahl der eingeräumten Optionen
Mitglieder des Vorstands:
Davies
5.970
8.400
Langanger
5.970
8.400
4.460
Roiss
5.970
8.400
5.950
Ruttenstorfer
5.950
1.590
5.970
8.400
5.950
4.200
4.770
23.880
33.600
22.310
8.400
11.130
Peyrer-Heimstätt
4.200
4.770
Schenz
4.200
4.770
Vorstände gesamt
Ehemalige Mitglieder des Vorstands:
Ehemalige Vorstände gesamt
Andere Führungskräfte gesamt
28.605
13.430
8.400
9.540
25.200
31.800
Insgesamt eingeräumte Optionen
74.310
62.205
35.740
42.000
52.470
Planhürde – Aktienkurs
188,23
119,65
116,04
119,51
105,142)
1)
2)
86
50.430
in EUR
oder 25 %, 50 %, 75 % davon
zusätzlich ROACE plus 15 % gegenüber 1999
OMV 04 I Ergänzende Angaben zur Finanzlage
Für die Aktienoptionspläne gelten weiters folgende Voraussetzungen und Bedingungen:
1. Voraussetzung für die Teilnahme an den Aktienoptionsplänen ist ein Eigeninvestment, welches die Planteilnehmer am Planbeginn und während des ganzen Zeitraums bis zur Einlösung halten müssen.
2. Die Aktienanzahl für das Eigeninvestment ergibt sich für alle Pläne aus dem genehmigten maximalen
Eigeninvestment im Verhältnis zum mittleren Kurswert der Aktie des Monats Mai des Jahres der Ausgabe.
Für die Pläne 2002, 2003 und 2004 ist auch eine Ausübung von 25 %, 50 % bzw. 75 % des maximalen Volumens
möglich.
3. Bei einem Verkauf von Aktien aus dem Eigeninvestment geht das Optionsrecht verloren. Die Optionen sind
nicht übertragbar und verfallen bei Nichtausübung.
4. Der Ausübungspreis ergibt sich aus dem mittleren Kurswert des Monats Mai des Jahres der Begebung für die
Pläne 2000, 2001 und 2002 sowie des mittleren Kurswerts für den Zeitraum 20. Mai bis 20. August für die Pläne
2003 und 2004.
5. Innerhalb der Ausübungsfrist können die Optionen bei Erreichung der Planhürden jeweils in den 20 Handelstagen nach Veröffentlichung der Quartalsberichte (Ausübungsfenster) ausgeübt werden. Das Eigeninvestment
muss bei Ausübung nachgewiesen werden. Die Optionen können durch Kauf von Aktien oder durch
Auszahlung der Differenz zwischen aktuellem Aktienkurs und Ausübungspreis in Geldform oder in Form von
Aktien ausgeübt werden.
Zusammenfassend entwickelten sich die Aktienoptionspläne in den Geschäftsjahren 2004 und 2003 wie folgt:
2004
Optionen im Umlauf per 1. 1.
2003
Optionen
Gewichteter
durchschnittlicher
Ausübungspreis
Optionen
Gewichteter
durchschnittlicher
Ausübungspreis
Anzahl
in EUR
Anzahl
in EUR
129.705
102,51
130.210
98,06
Gewährte Optionen
74.310
163,68
62.205
104,04
Ausgeübte Optionen
–52.380
101,13
–61.310
94,57
—
—
–1.400
103,92
151.635
132,97
129.705
102,51
15.120
101,02
6.560
91,43
Verfallene Optionen
Ausstehende Optionen per 31. 12.
Per Jahresende ausübbar
Gewichteter durchschnittlicher Marktwert
der in der Berichtsperiode gewährten Optionen
48,51
14,18
In der Berichtsperiode wurden aus den Plänen 2000, 2001 und 2002 insgesamt 52.380 Optionen ausgeübt. Die
Ausübung erfolgte in allen Fällen durch Abgeltung der Differenz zwischen aktuellem Aktienkurs und Ausübungspreis, wobei der zu vergütende Betrag im Falle von 3.330 Optionen durch Aushändigung von Aktien beglichen
wurde.
2004
Verteilung der Ausübung auf den Teilnehmerkreis
Ausgeübte
Optionen
durchschnittlicher
Ausübungspreis
2003
Ausgeübte
Optionen
durchschnittlicher
Ausübungspreis
Mitglieder des Vorstands:
Davies
—
—
—
—
Langanger
4.460
100,90
1.590
91,43
Roiss
7.530
102,58
4.770
91,43
Ruttenstorfer
4.200
103,92
4.770
91,43
16.190
102,47
11.130
91,43
Vorstände gesamt
Ehemalige Mitglieder des Vorstands:
Peyrer-Heimstätt
Schenz
Ehemalige Vorstände gesamt
—
—
8.970
97,28
4.200
103,92
4.770
91,43
95,25
4.200
103,92
13.740
Andere Führungskräfte gesamt
31.990
100,09
36.440
95,27
Insgesamt ausgeübte Optionen
52.380
101,13
61.310
94,57
Ergänzende Angaben zur Finanzlage I OMV 04
87
Segmentberichterstattung
Die Vergütungen aus der Ausübung der Optionen, welche als Personalaufwand ausgewiesen werden, beliefen
sich für den Plan 2000 auf TEUR 415 (2003: TEUR 912), für den Plan 2001 auf TEUR 1.135 (2003: TEUR 252) und
für den Plan 2002 auf TEUR 1.784.
Per 31. 12. 2004 stellen sich die im Umlauf befindlichen Optionen der einzelnen Pläne wie folgt dar:
Ausübungspreis
in EUR
Plan
Ausstehende
Optionen
Restlaufzeit
in Jahren
Per Jahresende
ausübbar
2001
103,92
600
1,5
600
2002
100,90
14.520
2,5
14.520
2003
104,04
62.205
3,7
—
2004
163,68
74.310
6,7
—
Gesamt
151.635
15.120
Die Bewertung der Optionen erfolgt unter Anwendung des Black-Scholes-Modells. Der Marktwert per 31. 12. 2004
bezieht sich auf die noch ausstehenden Optionen, während sich der Marktwert zum Zeitpunkt der Gewährung auf
die gesamten begebenen Optionen bezieht. Unter der Annahme, dass die Bedingungen während der
Ausübungsfrist erfüllt werden, ergeben sich nachfolgende Marktwerte der Aktienoptionspläne:
Plan 2004
Plan 2003
Plan 2002
Plan 2001
5.411
6.944
1.665
68
221,69
221,69
221,69
221,69
3,46 %
3,01 %
2,73 %
2,54 %
Plan 2000
Bewertung per 31. 12. 2004
Marktwert Aktienoptionsplan
in EUR 1.000
Berechnungsparameter:
Marktpreis der Aktie
in EUR
Risikofreier Zinssatz
Laufzeit Optionen (inklusive Sperrfrist)
6,7 Jahre
3,7 Jahre
2,5 Jahre
1,5 Jahre
Durchschnittliche Dividendenrendite
3,2 %
4,5 %
4,5 %
4,2 %
Volatilität Aktienkurs
22 %
22 %
22 %
22 %
1. 9. 2004
1. 9. 2003
1. 7. 2002
1. 7. 2001
1. 7. 2000
3.605
882
541
743
1.080
90,6
Bewertung zum Zeitpunkt der Gewährung per
Marktwert Aktienoptionsplan
in EUR 1.000
ausgeübt
Berechnungsparameter:
185,6
105,7
100,0
102,2
3,83 %
3,7 %
4,8 %
5,25 %
5%
7 Jahre
5 Jahre
5 Jahre
5 Jahre
5 Jahre
Durchschnittliche Dividendenrendite
3,2 %
4,8 %
4,6 %
4%
4%
Volatilität Aktienkurs
22 %
21 %
21 %
21 %
28 %
Marktpreis der Aktie
in EUR
Risikofreier Zinssatz
Erwartete Laufzeit Optionen (inklusive Sperrfrist)
Per Jahresende 2004 wurden für 151.635 Optionen 134.615 eigene Aktien zur Deckung gehalten. Der Wert der
Optionen findet im Kurswert der eigenen Anteile Deckung, weshalb keine Vorsorge durch Rückstellungsbildung
erforderlich war. Im Jahr 2003 wurde für eine Unterdeckung mit einer Rückstellung von TEUR 114 vorgesorgt.
Segmentberichterstattung
29
Geschäftsaktivitäten und
Hauptmärkte
Die OMV Aktiengesellschaft war bis Mitte 2004 die Konzernleitgesellschaft und gleichzeitig auch das größte
Einzelunternehmen des Konzerns. Mit der Abspaltung der operativen Geschäfte der Bereiche E&P bzw. R&M in
neue Leitgesellschaften und der Ausgliederung bestimmter Servicefunktionen ist die OMV Aktiengesellschaft
nunmehr als Management-Holding organisiert, womit eine stärkere Konzentration auf die Konzernführungsfunktion gewährleistet wird.
Die Geschäftsaktivitäten des OMV Konzerns sind in die operativen Geschäftsbereiche Exploration und Produktion
(E&P), Raffinerien und Marketing inklusive Petrochemie (R&M), Erdgas sowie Chemie gegliedert. Mit 14. 12. 2004
wurden 51 % der Anteile an Petrom, dem größten rumänischen Mineralölunternehmen, erworben. Die Aktivitäten
88
OMV 04 I Ergänzende Angaben zur Finanzlage
der Petrom werden im OMV Konzern bis auf weiteres als eigenständiger Geschäftsbereich dargestellt.
Die Konzernführung, die Finanzierungsaktivitäten sowie gewisse Servicefunktionen sind im Geschäftsbereich
Konzernbereich und Sonstiges (Kb&S) zusammengefasst. Die Segmentberichterstattung des Konzerns erfolgt
nach den Grundsätzen des SFAS 131, Erläuterungen zu den Geschäftsbereichen eines Unternehmens und
dazugehörige Informationen.
Der Konzern ist durch die Zugehörigkeit zur Erdöl- und Erdgasindustrie mit einigen Risiken konfrontiert, die sich
naturgemäß aus dem Geschäft ergeben. Diese Risiken inkludieren u.a. politische Stabilität, wirtschaftliche
Rahmenbedingungen, Änderungen in der Gesetzgebung oder im Steuerregime, aber auch andere operative
Risiken, die sich direkt aus der Branchenzugehörigkeit ergeben. Den diversen Risiken soll durch einen Mix an
gegensteuernden Maßnahmen begegnet werden.
Neben der Integration des Konzerns in Up- und Downstream sowie der bewussten Portfolio-Überlegungen
in OECD- und Nicht-OECD-Produktion im E&P-Segment kommen im Risikomanagement vor allem funktionale,
operative Instrumente zum Einsatz. Für Umweltangelegenheiten ist konzernweit ein Umweltradar in Anwendung,
welches bestehende und sich abzeichnende Verpflichtungen lokalisieren soll, um rechtzeitig erforderliche
Maßnahmen zu setzen. Ebenso werden Versicherungs- und Steuerangelegenheiten konzernweit betreut. In allen
Ländern verfügt OMV über Informationen über die politische Situation.
Aufrechte Rechtsstreitigkeiten und anhängige Verfahren gerichtlicher und verwaltungsbehördlicher Art werden
regelmäßig konzernweit erhoben.
Die grundsätzlichen Entscheidungen bezüglich der Geschäftstätigkeit werden vom Vorstand der OMV getroffen.
Die Führung der Geschäftsbereiche erfolgt eigenständig, da jedes Segment jeweils eine strategische Einheit
darstellt und unterschiedliche Produkte auf verschiedenen Märkten anbietet.
Die E&P-Aktivitäten sind auf Albanien, Australien, Dänemark (Färöer Inseln), Großbritannien, Iran, Irland, Jemen,
Katar, Libyen, Neuseeland, Österreich, Pakistan und Tunesien konzentriert. Bedeutsame Aktivitäten gibt es weiters
in Ecuador und in Venezuela.
Der Geschäftsbereich R&M ist Betreiber zweier Raffinerien in Schwechat und Burghausen und hält einen
45 %-Anteil an der BAYERNOIL Raffineriegesellschaft m.b.H. GmbH (Betreiber von Lohnverarbeitungsraffinerien)
und verfügt in den Hauptmärkten Österreich und den Ländern Mittel- und Osteuropas im Tankstellengeschäft
sowie im Handelsgeschäft über eine bedeutende Stellung. Der 25%-Anteil an Borealis A/S ist eine wesentliche
Beteiligung im Polyolefingeschäft. Der 25 %-Anteil an der rumänischen Ölgesellschaft Rompetrol wird auf Grund
des Einstiegs bei Petrom abgetreten. Beginnend mit 2004 wird das Kunststoffegeschäft (Geotextilien) der PolyfeltGruppe im Geschäftsbereich R&M dargestellt (bisher in Chemie).
Der Erdgasbereich hat eine starke Stellung im Transit durch Europa, ebenso wie im Import nach Österreich
und in der Speicherung von Erdgas. OMV ist der einzige Betreiber von Erdgasfernleitungen durch Österreich. Im
Rahmen der Liberalisierung des Erdgasmarkts wurde 2002 gemeinsam mit einigen Landesferngasgesellschaften
ein Joint Venture, EconGas GmbH, gegründet. OMV Gas GmbH hält 50 % der Anteile an diesem Unternehmen.
In diesem ersten europäischen Player für Businesskunden am Erdgasmarkt wurden die Großhandels- und
Vertriebs-Aktivitäten der Gesellschafter zusammengelegt. Durch die Einbringung in die EconGas GmbH scheinen
die Geschäfte ab 2003 nicht mehr in den Umsätzen der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung auf, sondern im
Ausmaß des anteiligen Ergebnisses nach Steuern im Finanzergebnis.
Der Geschäftsbereich Chemie hat eine starke Position in der Melamin- und Düngemittelerzeugung mit
Produktionsstandorten in Linz, Castellanza (Italien) und seit 2004 auch in Piesteritz (Deutschland).
Der neu eingerichtete Geschäftsbereich Petrom umfasst die Aktivitäten der Petrom Gruppe. Petrom ist ähnlich
der OMV ein vertikal integriertes Mineralölunternehmen, welches hauptsächlich am rumänischen Markt, aber
auch in Kasachstan (Upstream) sowie in Ungarn und Moldawien tätig ist. Petrom ist das größte Erdöl- und
Erdgasunternehmen Rumäniens. Vor 1990 war die Öl- und Gasindustrie als Staatsmonopol organisiert. Im
Rahmen der Reorganisation der Erdöl- und Erdgasindustrie entstand Petrom, welche als teilprivatisiertes
Unternehmen seit 3. 9. 2001 an der Bukarester Börse notiert. Die operativen Geschäfte der Petrom teilen sich in
die Bereiche Exploration und Produktion, Raffinerie und Handel sowie den Bereich Transport.
Die zentrale operative Ergebnissteuerungsgröße ist der Betriebserfolg (EBIT). Bei der Berechnung der Segmentergebnisse werden Geschäftsaktivitäten mit ähnlichem Charakter zusammengefasst. Innenumsätze und Kostenzuordnungen des Mutterunternehmens wurden nach internen Grundsätzen der OMV ermittelt. Der Vorstand ist der
Meinung, dass die Verrechnungspreise für Lieferungen und Leistungen zwischen den Segmenten Marktpreisen
entsprechen. Geschäftsfälle, die den operativen Segmenten nicht zuordenbar sind, werden mit der
Ergebnisauswirkung in Kb&S ausgewiesen.
Segmentberichterstattung I OMV 04
89
30
Informationen nach
Geschäftsbereichen
in EUR Mio
Bereichsumsatz
1)
Abzüglich Innenumsatz
Konzernumsatz
EBIT
2)
Zuordenbare Aktiva
[davon Firmenwert]
Investitionen
3)
Abschreibungen
E&P
R&M
Erdgas
Chemie
Petrom
988,34
8.381,30
784,40
394,13
—
2003
864,42
6.023,45
794,38
490,86
—
110,88
8.283,99
2004
–658,92
–6,32
–9,91
–0,86
—
–152,86
–828,87
2003
–523,91
–1,70
–8,91
–0,54
—
–104,50
–639,56
2004
329,42
8.374,98
774,49
393,27
—
8,07
9.880,23
2003
340,51
6.021,75
785,47
490,32
—
6,38
7.644,43
2004
459,38
442,10
75,46
24,92
—
–75,91
925,95
2003
303,23
265,13
78,64
42,90
—
–46,29
643,61
2004
1.480,69
4.772,78
804,79
552,60
4.657,40
2003
1.464,78
3.643,42
809,36
1.173,32
—
2004
Kb&S
Konzern
160,93 10.709,10
681,69 12.949,95
425,81
7.516,69
2004
[—]
[32,97]
[—]
[—]
[—]
[—]
[32,97]
2003
[—]
[37,39]
[—]
[—]
[—]
[—]
[37,39]
2004
156,24
459,50
28,98
63,42
1.504,85
61,23
2.274,22
2003
498,37
708,96
23,65
108,53
—
41,23
1.380,74
2004
213,57
210,53
47,71
27,98
—
13,54
513,33
2003
170,29
168,63
50,50
30,21
—
12,75
432,38
Umsatz ohne Mineralölsteuer
2)
siehe Gewinn- und Verlustrechnung für Überleitung des Betriebserfolgs zum Jahresüberschuss
3)
Investitionen sind nicht ident mit den Zugängen zum Anlagevermögen. Die Differenz resultiert im Wesentlichen aus Wertpapierzugängen und
Veränderungen im Konsolidierungskreis.
1)
Von den Erträgen aus assoziierten Unternehmen (vgl. Anhangangabe 17) entfallen auf den Bereich R&M TEUR
57.668 (2003: TEUR 2.879), auf Erdgas TEUR 26.679 (2003: TEUR 15.386). Im Bereich Chemie sind keine Erträge
aus assoziierten Unternehmen enthalten (2003: TEUR 4.008).
31
Informationen
nach Regionen
Umsatz
nach Kunden
EBIT
1)
2)
Immaterielles Vermögen
und Sachanlagen
1)
2)
90
Österreich
Deutschland
Übrige EU
Mittel- und
Osteuropa
Übriges
Europa
Übrige
Welt
Konzern
2004
2003
3.799,30
3.318,57
3.014,90
1.860,44
2.115,09
529,16
529,87
1.612,95
133,64
89,25
287,43
234,06
9.880,23
7.644,43
2004
409,14
141,03
58,05
-4,33
7,97
314,09
925,95
2003
374,80
82,90
47,38
10,58
9,42
118,53
643,61
2004
2003
1.882,81
1.772,70
656,90
631,56
752,70
270,89
2.756,34
548,30
11,03
5,19
868,00
789,79
6.927,78
4.018,43
in EUR Mio
Umsatz ohne Mineralölsteuer
Siehe Gewinn- und Verlustrechnung für Überleitung des Betriebserfolgs zum Jahresüberschuss
OMV 04 I Segmentberichterstattung
Direkte und indirekte Beteiligungen
der OMV Aktiengesellschaft mit einem Anteil von mindestens 20 %
Obergesellschaft
Anteil der Obergesellschaft am Kapital in %
Konsolidierungsart 1)
OPROT
OPROT
OMVEP
OMVEP
OMVEP
OMVEP
OEPA
OMVEP
OMV
OMVEP
OMVEP
OMVEP
OMVEP
OMVEP
OMVEP
OMVEP
OEPA
OMVEP
OMVEP
OMVEP
OMVEP
OMVEP
OMVEP
OMVEP
OMVEP
OMVEP
OEPA
76,92
28,50
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
VK
S0
VK
VK
VK
VK
VK
VK
VK
VK
VK
VK
VK
VK
VK
VK
VK
V0
VK
VK
VK
VK
V0
VK
VK
VK
VK
OMVRM
OMVRM
OMVRM
OMVRM
OMVRM
OMVRM
OMVRM
OMVRM
OMVRM
OMVRM
AUS
OMVRM
OMV
OMVRM
OMVRM
OMVRM
OMVRM
55,00
33,33
100,00
47,19
100,00
26,00
50,00
55,60
29,00
29,00
70,00
100,00
100,00
100,00
25,00
100,00
79,67
AE 11
S0
VK
S0
VK
S0
AE
AE 11
S0
AE
V0
VK
VK
VK
AE
V0
VK
OERDG
OOEFG
OERDG
OERDG
OERDG
20,22
5,01
100,00
51,00
100,00
S0
VK
AE
VK
COG
OERDG
OOEFG
OOEFG
OOEFG
OOEFG
OOEFG
OEBG
OERDG
OERDG
FBET
OERDG
OERDG
OMV
50,00
50,00
15,55
100,00
100,00
37,00
37,00
68,23
25,10
20,00
50,00
100,00
100,00
100,00
Inland
Exploration und Produktion
ALTEC Umwelttechnik GmbH, Wien
Kärntner Restmüllverwertungs GmbH, Klagenfurt
OMV (ALBANIEN) Adriatic Sea Exploration GmbH, Wien
OMV (ALBANIEN) offshore Exploration GmbH, Wien
OMV (ALBANIEN) onshore Exploration GmbH, Wien
OMV Austria Exploration & Production GmbH, Gänserndorf (OEPA)
OMV (BAYERN) Exploration GmbH, Wien
OMV (Bulgaria) Offshore Exploration GmbH, Wien
OMV Exploration & Production GmbH, Wien (OMVEP)
OMV (IRAN) onshore Exploration GmbH, Wien
OMV (IRELAND) Exploration GmbH, Wien
OMV Oil and Gas Exploration GmbH, Wien
OMV Oil Exploration GmbH, Wien
OMV Oil Production GmbH, Wien (OILP)
OMV (PAKISTAN) Exploration Gesellschaft m.b.H., Wien
OMV Petroleum Exploration GmbH, Wien
OMV Proterra GmbH, Wien (OPROT)
OMV (RUSSLAND) Exploration & Production GmbH, Wien
OMV (SUDAN BLOCK 5B) Exploration GmbH, Wien
OMV (SUDAN) Exploration GmbH, Wien
OMV (Tunesien) Exploration GmbH, Wien
OMV (Tunesien) Production GmbH, Wien (TNPR)
OMV (YEMEN) Al Mabar Exploration GmbH, Wien
OMV (Yemen Block S2) Exploration GmbH, Wien
OMV (YEMEN) Exploration GmbH, Wien
OMV (YEMEN) South Hood Exploration GmbH, Wien
van Sickle Gesellschaft m.b.H., Neusiedl/Zaya
Raffinerien und Marketing inklusive Petrochemie
Adria-Wien Pipeline Gesellschaft m.b.H., Klagenfurt
Aircraft Refuelling Company GmbH, Wien
AUSTRIA Mineralöl GmbH, Wien (AUS)
Autobahn-Betriebe Gesellschaft m.b.H., Wien
AVANTI Tankstellenbetriebsgesellschaft m.b.H., Wien (ATBG)
BSP Bratislava-Schwechat Pipeline GmbH, Wien
Colpack Austria Brennstoffhandel GmbH, Wien
Erdöl-Lagergesellschaft m.b.H., Lannach
GENOL Gesellschaft m.b.H., Wien
GENOL Gesellschaft m.b.H. & Co, Wien
HOFER Mineralölvertrieb GmbH, Wilfersdorf
OMV – International Services Ges. m.b.H., Wien
OMV Refining & Marketing GmbH, Wien (OMVRM)
POLYFELT Gesellschaft m.b.H., Linz (PFG)
Transalpine Ölleitung in Österreich Gesellschaft m.b.H., Innsbruck
VIVA Tankstellenbetriebs-GmbH, Wien
WÄRME-ENERGIE VORARLBERG Beratung- und Handels GmbH, Lustenau
Erdgas
AGCS Gas Clearing and Settlement AG, Wien
AGGM Austrian Gas Grid Management AG, Wien
Baumgarten-Oberkappel Gasleitungsgesellschaft m.b.H., Wien
Central European Gas Hub GmbH, Wien
Cogeneration-Kraftwerke Management
Oberösterreich Gesellschaft m.b.H., Linz
EconGas GmbH, Wien (ECON)
Erdgas Oberösterreich GmbH, Linz
Erdgas Oberösterreich GmbH & Co KG, Linz
ENSERV Energieservice GmbH, Linz
ENSERV Energieservice GmbH & Co KG, Linz
Ferngas Beteiligungs-Aktiengesellschaft, Wien (FBET)
GWH Gas- und Warenhandelsgesellschaft m.b.H., Wien
NABUCCO Company Pipeline Study GmbH, Wien
Oberösterreichische Ferngas AG, Linz (OOEFG)
OMV Cogeneration GmbH, Wien (COG)
OMV Erdgas-Beteiligungsgesellschaft mbH, Wien (OEBG)
OMV Gas GmbH, Wien (OERDG)
AE
AE
S0
S0
S0
S0
VK
AE
S0
AE
VK
VK
VK
Beteiligungsliste I OMV 04
91
Obergesellschaft
Anteil der Obergesellschaft am Kapital in %
Konsolidierungsart 1)
Chemie
AMI Agrolinz Melamine International GmbH, Linz (AMG)
Chemiepark Linz Betriebsfeuerwehr Gesellschaft m.b.H., Linz
GWCL Wohnungsgesellschaft m.b.H., Linz
OMV
AMG
AMG
100,00
47,50
100,00
VK
S0
V0
Konzernbereich und Sonstiges
Kompetenz- und Informationszentrum für Humanvermögen und interdisziplinäre Arbeits- und Unternehmensforschung GmbH, Klosterneuburg
OMV Clearing und Treasury GmbH, Wien
OMV Energiebevorratung GmbH, Wien
OMV Solutions GmbH, Wien (SNO)
VA OMV Personalholding GmbH, Linz
SNO
SNO
OMV
OMV
SNO
24,44
100,00
100,00
100,00
50,00
S0
VK
V0
VK
S0
OMV
OMVEP
OMVEP
OMVEP
OAUST
OMVEP
OTNPR
OMVEP
OMVEP
OILP
OILP
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
30,00
30,00
VK
VK
VK
VK
VK
VK
V0
VK
VK
S0
S0
OMVRM
OTCH
OMVD
PFG
IOB
PFG
OMVD
OHUN
ISTRAH
OMVRM
OMVD
OMVRM
OMVRM
OMVRM
OMVRM
OMV
OMVRM
OMVRM
OMVRM
ISTRAH
OMVRM
OMVRM
OMVRM
OMVRM
OMVRM
OHUN
PFG
PFG
PFG
PFE
PFG
BIDIM
PFG
PFMAL
PFG
PFMAL
PFMAL
PFG
PFG
PFG
BIDIM
OMVRM
OMVRM
OMVRM
OMVD
OMV
25,00
100,00
45,00
100,00
50,00
50,00
25,00
48,28
80,00
50,00
100,00
100,00
100,00
100,00
90,00
10,00
100,00
100,00
100,00
90,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
96,67
100,00
100,00
94,24
5,76
95,00
5,00
100,00
100,00
100,00
100,00
48,83
100,00
99,00
80,00
20,00
26,67
100,00
25,00
33,33
25,10
S0
VK
AE
VK
AE
S0
AE
S0
VK
AE
VK
VK
VK
VK
Ausland
Exploration und Produktion
OMV AUSTRALIA PTY LTD., Perth (OAUST)
OMV EXPLORATION & PRODUCTION LIMITED, Douglas
OMV New Zealand Ltd., Wellington
OMV OF LIBYA LIMITED, Douglas
OMV Petroleum Pty Ltd., Perth
OMV (U.K.) Limited, London
PEI 3 Verwaltungs GmbH, Düsseldorf
PEI Venezuela Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Düsseldorf
Preussag Energie International GmbH, Lingen
Repsol Inco AG, Zug
Repsol Oil Operations AG, Zug
Raffinerien und Marketing inklusive Petrochemie
Abu Dhabi Petroleum Investments LLC, Abu Dhabi
AVANTI CZ spol. s.r.o., Prag
BAYERNOIL Raffineriegesellschaft mbH, Ingolstadt
BIDIM Geosynthetics S.A., Bezons (BIDIM)
Borealis A/S, Lyngby
Commodity Trading International Ltd., Hamilton, Bermuda
Deutsche Transalpine Oelleitung GmbH, München
DUNATÁR Köolajtermék Tároló és Kereskedelmi Kft., Budapest
INTEROIL d.o.o., Srebrenik
IOB Holdings A/S, Kopenhagen (IOB)
OMV Bayern GmbH, Burghausen
OMV BiH Ltd. Trade in Oil and Gas Derivatives, Sarajevo
OMV Bulgarien EOOD Einmanngesellschaft mbH, Sofia (BULG)
OMV Ceská republika, s.r.o., Prag (OTCH)
OMV Deutschland GmbH, Burghausen (OMVD)
OMV Hungária Ásványolaj Kft., Budapest (OHUN)
OMV ADRIATIK Holdinska druzba
ˇ d.o.o., Koper (ISTRAH)
OMV ISTRABENZ d.o.o., Zagreb (ISTRAH)
OMV ISTRABENZ trgovina z nafto in naftnimi derivati, d.o.o., Koper
OMV Italia S.r.l., Verona
OMV – JUGOSLAVIJA d.o.o., Belgrad
OMV Slovensko, s.r.o., Bratislava (OSLO)
OMV Supply & Trading AG, Zug
OMV TRADING SERVICES LIMITED, London
OMV Viva Kereskedelmi és Szolgáltatások Kft., Budapest
Polyfelt Asia Sdn. Bhd., Kuala Lumpur/Shah Alam (PFMAL)
POLYFELT Deutschland GmbH, Dietzenbach
Polyfelt Geosynthetics Brasil Ltd. i.L., Sao Paolo
Polyfelt Geosynthetics Iberia S.L., Madrid (PFE)
Polyfelt
Polyfelt
Polyfelt
Polyfelt
Polyfelt
Polyfelt
Polyfelt
Polyfelt
Geosynthetics Italia S.r.l., Lazzate
Geosynthetics Pte. Ltd., Singapore
Geosynthetics (Schweiz) AG, Zürich
Geosynthetics Sdn. Bhd., Kuala Lumpur/Shah Alam
Geosynthetics (Thailand) Ltd., Bangkok
Geosynthetics (UK) Ltd., Telford
Polska Sp. z.o.o., Krakau
Tschechien s.r.o., Prag
Routex B.V., Amsterdam
SC OMV Romania Mineraloel s.r.l., Bukarest
Societa Italiana l’Oleodotto Transalpino S.p.A., Triest
TGN Tankdienst-Gesellschaft Nürnberg GbR, Nürnberg
The Rompetrol Group NV, Rotterdam
92
OMV 04 I Beteiligungsliste
VK
VK
VK
VK
VK
VK
VK
VK
VK
V0
V0
VK
V0
V0
V0
V0
V0
V0
V0
S0
V0
V0
V0
S0
VK
AE
S0
S0
Erdgas
ADRIA LNG STUDY COMPANY LIMITED, Valletta
Ferngas Bohemia s.r.o.,Budweis
Jihoceská plynárenská a.s., Budweis
Chemie
Agrolinz
Agrolinz
Agrolinz
Agrolinz
Agrolinz
Agrolinz
Agrolinz
Agrolinz
Ceské Budéjovice s.r.o., Budweis
Inc., Memphis
Melamine International Asia Pacific Pte. Ltd., Singapore
Melamine International Deutschland GmbH, Lutherstadt Wittenberg
Melamine International Italia S.r.l., Castellanza
Melamine International Magyarország Kft., Budapest (ALMAG)
Melamine International North America Inc., Chicago
Slovakia s.r.o., Chotin
Konzernbereich und Sonstiges
Amical Insurance Limited, Douglas (AMIC)
Diramic Insurance Limited, Gibraltar
OMV FINANCE LIMITED, Douglas
Petrom
Acetilena Brazi s.r.l., Brazi
Beyfin Gaz s.r.l., Cluj – Napoca
Brazi Oil & Anghelescu Prod. Com. s.r.l., Brazi
Bursa Maritima si de Marfuri, Constanta
Congaz SA, Constanta
Deem Algocar SA, Buzias
Doo Petrom, Belgrad
Fontegas – Peco SA, Simian
Franciza Petrom, Pitesti
Kom Munai, Kazahstan
Linde Gaz Brazi s.r.l., Brazi
MBH Carpatina SA, Bukarest
M-I Petrogas Services Romania s.r.l., Bukarest
Oztyurk Munai, Kasachstan
Petrogas s.r.l., Bukarest
Petrom Aviation SA, Otopeni
Petrom Gas s.r.l., Bukarest
Petrom Hungaria Kft., Telekgerendás
Petrom Moldova, Chisinau
Petrom Nadlac s.r.l., Nadlac
Poliflex Romania s.rl., Brazi
Robiplast Co s.r.l., Bukarest
Shell Gas Romania s.r.l., Bukarest
Soc Romana de Petrol, Bukarest
Societatea Nationala a Petrolului Petrom S.A., Bukarest (PETROM)
Tasbulat Oil Corporation LLP., Kasachstan
Trans Gas Services s.r.l., Bukarest
Obergesellschaft
Anteil der Obergesellschaft am Kapital in %
Konsolidierungsart 1)
OERDG
OOEFG
OOEFG
28,37
100,00
39,16
S0
S0
S0
AMG
AMG
AMG
AMG
AMG
AMG
AMG
AMG
100,00
100,00
100,00
75,00
100,00
100,00
100,00
100,00
V0
V0
V0
VK
VK
V0
V0
V0
OMV
AMIC
OMV
100,00
100,00
100,00
VK
VK
V0
PETROM
PETROM
PETROM
PETROM
PETROM
PETROM
PETROM
PETROM
PETROM
PETROM
PETROM
PETROM
PETROM
PETROM
PETROM
PETROM
PETROM
PETROM
PETROM
PETROM
PETROM
PETROM
PETROM
PETROM
OMV
PETROM
PETROM
21,28
40,00
37,70
20,09
28,59
27,91
100,00
37,40
40,00
95,00
49,00
82,89
40,00
95,00
100,00
48,50
50,99
100,00
65,00
98,51
96,84
45,00
44,47
49,00
51,00
100,00
20,00
S0
S0
S0
S0
AE
S0
V0
S0
S0
VK
AE
V0
S0
VK
V0
AE
V0
VK
VK
V0
V0
S0
AE
S0
VK
VK
S0
Konsolidierungsart:
VK
Verbundene einbezogene Unternehmen
AE
Assoziierte at-equity bewertete Unternehmen
1
AE
Beeinträchtigung durch erhebliche und andauernde Beschränkungen der Ausübung der Rechte der OMV Aktiengesellschaft auf Grund von
Syndikatsverträgen (§ 249 Abs. 1 Z 1 öHGB).
V0
Verbundene nicht konsolidierte Unternehmen
Für die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung –
Verzicht auf Vollkonsolidierung (§ 249 Abs. 2 öHGB).
S0
Sonstige nicht konsolidierte Beteiligungen zu Anschaffungskosten bewertet.
Für die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung –
Verzicht auf Equity-Methode (§ 263 Abs. 2 öHGB).
Bei den nicht in den Vollkonsolidierungskreis einbezogenen Tochterunternehmen handelt es sich überwiegend um Gesellschaften mit geringem
Geschäftsvolumen sowie um Vertriebsgesellschaften, wobei deren Umsatzvolumen, Jahresüberschüsse bzw. Fehlbeträge und deren Eigenkapital
Insgesamt unter 2 % der Konzernwerte liegen.
1)
Beteiligungsliste I OMV 04
93
Wien, am 11. März 2005
Der Vorstand
94
OMV 04 I Konzernanhang
Wolfgang Ruttenstorfer
Vorsitzender
Gerhard Roiss
Vorsitzender-Stellvertreter
David C. Davies
Helmut Langanger
Bestätigungsvermerk
Bestätigungsbericht
Wir haben den nach den in Österreich geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und ergänzenden Regelungen
der Satzung erstellten Konzernabschluss zum 31. 12. 2004, unter Einbeziehung der Buchführung geprüft.
Aufstellung und Inhalt dieses Konzernabschlusses liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der
Gesellschaft. Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf
der Grundlage unserer Prüfung.
Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und berufsüblichen Grundsätze durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass
ein hinreichend sicheres Urteil darüber abgegeben werden kann, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen
Fehlaussagen ist. Die Prüfung schließt eine stichprobengestützte Prüfung der Nachweise für Beträge und sonstige
Angaben im Konzernabschluss ein. Sie umfasst ferner die Beurteilung der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsätze und vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung
der Gesamtaussage des Konzernabschlusses.
Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil
abgibt. Auf Grund des Ergebnisses der von uns durchgeführten Prüfung erteilen wir dem Konzernabschluss zum
31. 12. 2004 und dem Konzernlagebericht 2004 der OMV Aktiengesellschaft, Wien, in der auf den Seiten 23 bis 24,
auf den Seiten 42 bis 54, sowie auf den Seiten 56 bis 94 ersichtlichen Fassung folgenden uneingeschränkten
Bestätigungsvermerk
Der Konzernabschluss entspricht nach unserer pflichtgemäßen Prüfung den gesetzlichen Vorschriften. Der
Konzernabschluss vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung ein möglichst
getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht im Einklang
mit dem Konzernabschluss.
Wien, am 11. März 2005
Deloitte Touche Tohmatsu
WirtschaftsprüfungsgmbH
Michael Schober
Manfred Geritzer
Wirtschaftsprüfer
Bestätigungsvermerk I OMV 04
95
US GAAP
Bestätigungsvermerk
Wir haben die Überleitungen des Konzernjahresüberschusses für die Geschäftsjahre 2004 und 2003 und des
Konzerneigenkapitals zum 31. 12. 2004 und 2003, wie auf den Seiten 97 und 98 zum Konzernanhang dargestellt,
geprüft. Diese Angaben leiten den nach österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung aufgestellten, geprüften und veröffentlichten Konzernjahresüberschuss und das Konzerneigenkapital in einen Konzernjahresüberschuss und ein Konzerneigenkapital nach US-amerikanischen Grundsätzen (Generally Accepted
Accounting Principles – US GAAP) sowie den in Anhangangabe 32 bis 43 dargelegten Grundsätzen über.
Wir haben überdies die ergänzenden Angaben nach US GAAP gemäß Anhangangaben 44 bis 52 geprüft, die
Informationen in Ergänzung zum geprüften österreichischen Konzernabschluss enthalten, welche nach US GAAP
erforderlich sind. Diese Zusatzangaben nach US GAAP sollten gemeinsam mit dem geprüften und nach österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung aufgestellten Konzernabschluss gelesen werden.
Zuständigkeiten von Vorstand und Abschlussprüfer
Der Vorstand ist verantwortlich für die Erstellung des Konzernabschlusses, der Überleitung auf den Seiten 97
und 98 sowie der Zusatzangaben nach US GAAP entsprechend den Anhangangaben 32 bis 52. Insbesondere liegt
es in der Verantwortung des Vorstands, angemessene Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zu wählen, diese
stetig anzuwenden und Bewertungen und Einschätzungen abzugeben, die angemessen und vorsichtig sind. Der
Vorstand ist überdies dafür verantwortlich, dass das Unternehmen ordnungsmäßige Aufzeichnungen führt und
dass seine Vermögenswerte abgesichert sind. Als Abschlussprüfer sind wir verantwortlich, uns auf der Basis
unserer Prüfung eine unabhängige Meinung zu den Überleitungen auf den Seiten 97 und 98 und zu den
Zusatzangaben nach US GAAP gemäß Anhangangaben 32 bis 52 zu bilden.
Grundlage unseres Prüfungsurteils
Wir haben unsere Prüfung entsprechend den internationalen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung
(International Standards on Auditing) durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Prüfung so zu planen und
durchzuführen, dass ein hinreichend sicheres Urteil darüber abgegeben werden kann, ob die Finanzinformationen
frei von wesentlichen Fehlaussagen sind. Eine Abschlussprüfung schließt eine stichprobengestützte Prüfung der
Nachweise der Zahlen und Zusatzangaben der Überleitungen auf den Seiten 97 und 98 und der Anhangangaben
32 bis 52 ein. Sie beinhaltet auch die Beurteilung der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und
wesentlicher Einschätzungen des Vorstands sowie eine Beurteilung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses.
Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil bildet.
Wie in Anhangangabe 51 erläutert, hat die Gesellschaft die Anteile anderer Gesellschafter an SNP Petrom S.A.
(Petrom) in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung mit den beizulegenden Zeitwerten der Vermögensgegenstände und Schulden zum Erwerbszeitpunkt bewertet. US GAAP
erfordert, dass die Anteile anderer Gesellschafter an Petrom nach der so genannten Partial step-up Methode mit
den historischen Anschaffungskosten nach US GAAP anzusetzen sind. Dieser Unterschied hat keinen Einfluss auf
den Jahresüberschuss oder das Eigenkapital nach US GAAP, er hat jedoch einen Einfluss auf die Höhe der einzelnen Posten der Überleitungsrechnung. Weiters wurden in den Anhangangaben 38 (sonstige Rückstellungen), 45
(Abfertigungen, Pensionen und Jubiläumsgelder), und 46 (Steuern vom Einkommen und Ertrag) die vollen beizulegenden Zeitwerte für den Erwerb der Petrom angesetzt, und nicht die Werte aus der Partial step-up Methode
wie nach US GAAP gefordert. Informationen um die Auswirkungen aus der unterschiedlichen Bewertung auf die
Überleitungsrechnung und die Anhangangaben 38, 45 und 46 zu quantifizieren sind nicht verfügbar.
Bestätigungsvermerk
Nach unserer Überzeugung stellen die Überleitungen des Konzernjahresüberschusses für die Geschäftsjahre 2004
und 2003 und des Konzerneigenkapitals zum 31. 12. 2004 und 2003, mit Ausnahme der im vorangehenden Absatz
beschriebenen Auswirkungen aus der Bilanzierung von Anteilen anderer Gesellschafter, in allen wesentlichen
Belangen angemessen die Überleitungen des nach österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung
aufgestellten und geprüften Konzernjahresüberschusses und des Konzerneigenkapitals zum Konzernjahresüberschuss und zum Konzerneigenkapital nach US GAAP dar. Mit Ausnahme der im vorangehenden Absatz beschriebenen Auswirkungen stellen nach unserer Überzeugung die ergänzenden Angaben gemäß Anhangangaben 44
bis 52 zum 31. 12. 2004 und 2003 überdies in allen wesentlichen Belangen angemessen jene zusätzlichen
Informationen zu den Anhangangaben des geprüften und nach österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger
Buchführung aufgestellten Konzernabschlusses, wie auf den Seiten 56 bis 94 dargelegt, der OMV dar, welche
nach US GAAP erforderlich sind.
Wien, 11. März 2005
Deloitte Touche Tohmatsu
WirtschaftsprüfungsgmbH
Michael Schober
Manfred Geritzer
Wirtschaftsprüfer
96
OMV 04 I US GAAP-Bestätigungsvermerk
US GAAP
Überleitung von Konzernjahresüberschuss und Konzerneigenkapital
Jahresüberschuss
in EUR 1.000
Jahresüberschuss nach öHGB
Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn
2004
2003
642.044
393.053
Anhangangabe
–1.850
–945
Jahresüberschuss nach Abzug von Minderheitenanteilen
640.194
392.108
Abschreibung von Anlagevermögen (ausgenommen E&P-Vermögen)
–28.355
–22.963
32
8.775
28.590
33
–4.298
—
34
–376
–559
40
Aktienoptionspläne
–1.293
–532
41
Kapitalbeschaffungsmaßnahmen
15.351
—
49
4.125
2.738
35
Abschreibungen E&P-Vermögen
Sale and leaseback-Transaktionen
Eigene Anteile – Stornierung Bewertung
Anteilskauf an assoziierten Unternehmen
Abfertigungen, Pensionen und Jubiläumsgelder
16.848
–44.901
36
Restrukturierungsmaßnahmen
–20.130
–52.104
37
Sonstige Rückstellungen
38
–10.303
–16.340
Fremdwährungsumrechnung und -transaktionen
23.679
33.462
39
Wertpapiere
–2.420
–322
40
–25.550
–1.054
42
2.526
2.341
48
36.279
51.502
43
655.052
371.966
Anpassungen aus Währungsumrechnung
–13.430
–42.673
Anpassung Pensionsverpflichtungen
–13.519
21.258
36
Noch nicht realisierte Gewinne/Verluste aus Wertpapieren
218.201
10.715
47
560
779
Derivative Instrumente
Differenzen aus Bewertungsänderung
Latente Steuern
Jahresüberschuss nach US GAAP
Berechnung der nicht im Jahresüberschuss enthaltenen Ergebnisse
(nach Ertragsteuern):
Abzüglich Reklassifikationskorrekturen
44
Nicht im Jahresüberschuss enthaltene Ergebnisse
191.812
–9.921
Gesamtergebnis
846.864
362.045
Eigenkapital
in EUR 1.000
Eigenkapital nach öHGB
2004
2003
5.380.832
2.685.336
Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter
–1.491.621
–26.144
Eigenkapital nach Abzug von Minderheitenanteilen
3.889.211
2.659.192
70.157
98.898
32
planmäßige Abschreibungen
129.014
116.348
33
Teilwertabschreibungen
–94.740
–95.487
Abschreibung von Anlagevermögen (ausgenommen E&P-Vermögen)
E&P-Vermögen:
Gross up
Eigene Anteile
Aktienoptionspläne
65.904
71.071
–14.761
–12.171
40
–1.825
–532
41
Kapitalbeschaffungsmaßnahmen
–35.504
—
49
Sale and leaseback-Transaktionen
–4.298
—
34
35
Anteilskauf von assoziierten Unternehmen
–3.819
–7.938
–160.025
–177.253
36
2.490
22.620
37
Sonstige Rückstellungen
33.548
43.905
38
Fremdwährungsumrechnung und -transaktionen
16.867
11.817
39
Wertpapiere
339.607
55.770
40
Derivative Instrumente
–38.587
–13.178
42
Abfertigungen, Pensionen und Jubiläumsgelder
Restrukturierungsmaßnahmen
US GAAP-Überleitung von Konzernjahresüberschuss und Konzerneigenkapital I OMV 04
97
Erläuterungen zur Überleitung von Jahresüberschuss und Eigenkapital
Anhangangabe
48
43
in EUR 1.000
Differenzen aus Bewertungsänderung
Latente Steuern
Eigenkapital nach US GAAP
Entwicklung des Eigenkapitals nach US GAAP
2004
2003
–5.053
–7.579
–85.775
–42.123
4.102.412
2.723.360
2004
Eigenkapital nach US GAAP zum 1. 1. 2004
2.723.360
Kapitalerhöhung und Kapitalbeschaffungsmaßnahmen
642.066
Jahresüberschuss nach US GAAP
655.052
Dividenden
–107.522
Veränderung der nicht im Jahresüberschuss enthaltenen Ergebnisse
(nach Ertragsteuern – vgl. Anhangangabe 44)
191.812
Erhöhung aus Verkauf bzw. Verringerung aus Kauf eigener Anteile
–2.356
Eigenkapital nach US GAAP zum 31. 12. 2004
4.102.412
Gewinn 2004
in EUR 1.000
Aktien 2004
je Aktie 2004
in EUR
je Aktie 2003
in EUR
640.194
26.941.310
23,76
14,60
Verwässerter Gewinn öHGB
640.194
26.968.283
23,74
14,60
Jahresüberschuss nach US GAAP
655.052
Gewinn je Aktie
Grundsätzlicher Gewinn öHGB
Grundsätzlicher Gewinn US GAAP
655.052
26.941.310
24,31
13,33
Verwässerter Gewinn US GAAP
655.052
26.968.283
24,29
13,32
Im Jahr 2003 waren im Zusammenhang mit den Aktienoptionsplänen Optionen für den Kauf von 25.200
Stammaktien zu EUR 103,92 je Aktie und 62.205 Stammaktien zu EUR 104,04 je Aktie) im Umlauf und wurden
nicht für die Berechnung des verwässerten Gewinns je Aktie einbezogen.
Erläuterungen zur Überleitung von Jahresüberschuss und Eigenkapital
32
Abschreibung
von Anlagevermögen (ausgenommen E&PVermögen)
Mitte der 90er Jahre wurden die vorsichtig angesetzten Nutzungsdauern von Industrieanlagen auf Grundlage
technischer Gutachten verlängert. Diese Verlängerung der Nutzungsdauern wurde prospektiv vorgenommen,
d.h. die Restbuchwerte werden über die neue Restnutzungsdauer abgeschrieben. Im Gegensatz dazu erfolgte
nach US GAAP eine retroaktive Verlängerung der Nutzungsdauer.
Gemäß Statement of Financial Accounting Standards SFAS 142 wird ein Firmenwert nicht mehr abgeschrieben,
sondern jährlich oder immer wenn Indikatoren eines Wertverlustes auftreten, auf seine Werthaltigkeit getestet.
Weiters werden auch Firmenwerte von nach der Equity-Methode bewerteten Beteiligungen nicht mehr abgeschrieben, jedoch wird der Bewertungstest nach APB 18, The Equity Method of Accounting for Investments in
Common Stock, beibehalten. Durch die Anwendung von SFAS 142 ergeben sich 2004 ergebnisverbessernde
Umkehreffekte aus den nach öHGB vorgenommenen Firmenwertabschreibungen von TEUR 4.778 (2003: TEUR 6.610).
Nach SFAS 142 werden immaterielle Vermögensgegenstände mit unbestimmter Lebensdauer nicht abgeschrieben. Stattdessen werden diese zu Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Marktwert angesetzt und mindestens einmal jährlich einem Bewertungstest unterzogen. Alle anderen aktivierten immateriellen Vermögensgegenstände werden weiterhin über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben.
33
Abschreibung
von Anlagevermögen im
Geschäftsbereich E&P
98
Die Bilanzierung nach öHGB ist in der Anhangangabe 2 a) erläutert. Die Vorgangsweise entspricht US GAAP mit
folgender Ausnahme:
Nach US GAAP werden alle aktivierten Explorations- und Entwicklungsaufwendungen sowie Hilfseinrichtungen
produktionsabhängig auf Basis sicherer entwickelter Reserven abgeschrieben, ausgenommen aktivierte
Anschaffungskosten, die auf Basis der gesamten sicheren Reserven abgeschrieben werden. Zum Jahresende wird
OMV 04 I Erläuterungen zur Überleitung von Jahresüberschuss und Eigenkapital
pro Feld ein Niederstwerttest durchgeführt, wobei der geschätzte undiskontierte Netto-Cashflow des Feldes vor
Steuern auf Basis einer vom Management durchgeführten Schätzung der zukünftigen Kosten und Preise mit dem
Buchwert der Öl- und Gasvermögensgegenstände des Feldes verglichen wird. Wird dabei eine Wertminderung
festgestellt, so errechnet sich die außerplanmäßige Abschreibung in Höhe der Differenz zwischen geschätzten
diskontierten Netto-Cashflow vor Steuern und dem Buchwert der Öl- und Gasvermögensgegenstände.
US GAAP erfordert die Bildung einer Rückstellung für latente Steuern auf die Differenzen zwischen den
Zeitwerten von erworbenen Öl- und Gasvermögensgegenständen und deren Steuerbasen. Da ein Goodwill aus
dem Erwerb von Öl- und Gasvermögensgegenständen grundsätzlich nicht anzusetzen ist, wird der Kaufpreis auf
die einzelnen übernommenen Öl- und Gasvermögensgegenstände zugeordnet. Im öHGB ist eine vergleichbare
Vorgehensweise nicht erforderlich.
Über das Betriebsgebäude Otto-Wagner-Platz, Wien, wurde im Berichtsjahr ein Sale and leaseback-Vertrag abgeschlossen und der Gewinn aus dieser Transaktion zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses im öHGB-Abschluss
realisiert. Nach US GAAP ist der dem Barwert aus den Mindestleasingzahlungen entsprechende Gewinn dieser
Transaktion abzugrenzen und über die Laufzeit des Vertrags zu realisieren. Der zum 1. 3. 2004 abzugrenzende Wert
der Mindestleasingzahlungen beträgt TEUR 5.039, welcher über den Zeitraum bis 31. 3. 2009 zu verteilen ist. Zum
31. 12. 2004 ergibt sich somit eine Ergebniskürzung gegenüber öHGB in Höhe von TEUR 4.298.
34
Sale and
leasebackTransaktionen
Beim Erwerb von Gesellschaften oder Beteiligungen wird nach öHGB auf den Zeitpunkt des Übergangs der wirtschaftlichen Verfügungsgewalt abgestellt, nach US GAAP auf den Zeitpunkt des Verkaufsabschlusses. Beim
Erwerb der Beteiligung an Borealis A/S ergaben sich durch das Auseinanderfallen des Zeitpunkts der
Erstkonsolidierung unterschiedliche Vermögenswerte. Diese Differenz amortisiert sich über eine Nutzungsdauer
von 15 Jahren. Durch die Anwendung von SFAS 142 ist in der Position weiters ein positiver Effekt von TEUR
2.669 aus der Umkehrung der Firmenwertabschreibung von weiteren at-equity bilanzierten Beteiligungsunternehmen enthalten (vgl. Anhangangabe 32).
35
Anteilskauf an
assoziierten
Unternehmen
Im öHGB-Abschluss werden im Konzern Pensionsverpflichtungen, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldzahlungen
nach versicherungsmathematischen Grundsätzen und unter Anwendung des Anwartschaftsbarwertverfahrens
rückgestellt. Versicherungstechnische Gewinne und Verluste werden im Zeitpunkt des Anfalls voll berücksichtigt.
Nach US GAAP werden solche Rückstellungen unter Anwendung des laufenden Einmalprämienverfahrens
berechnet. Versicherungstechnische Gewinne und Verluste, welche innerhalb eines Korridors von 10 % des höheren Werts aus den erwarteten Ansprüchen oder des Planvermögens, jeweils am Periodenbeginn, anfallen, werden
nicht berücksichtigt. Der Überschuss an versicherungstechnischen Gewinnen und Verlusten, welcher den Korridor
überschreitet, wird über die durchschnittliche verbleibende Dienstzeit der am Plan teilnehmenden aktiven
Beschäftigten verteilt. Wenn die kumulativen Pensionsansprüche (ABO) die Summe aus dem Marktwert des
Planvermögens und einer bereits bestehenden Verbindlichkeit übersteigen, ist nach US GAAP zusätzlich eine
Pensionsmindestverpflichtung zu dotieren. Wenn eine zusätzlich erforderliche Verpflichtung die unrealisierten
Verdienstansprüche aus rückwirkenden Planänderungen übersteigt, ist der Überschuss nach Steuern im nicht im
Jahresüberschuss enthaltenen Ergebnis auszuweisen. Die im öHGB-Abschluss im Finanzerfolg ausgewiesenen
Zinselemente der Pensionsrückstellungen wären nach US GAAP als Personalaufwand auszuweisen.
36
Abfertigungen,
Pensionen und
Jubiläumsgelder
Im öHGB-Abschluss werden vom Konzern für Änderungen in den Bezügevereinbarungen auf freiwilliger Basis
sowie für freiwillige und unfreiwillige Personallösungen Rückstellungen gebildet, wenn es wahrscheinlich ist,
dass die Aufwendungen entstehen werden und die Beträge nach vernünftiger Abschätzung bestimmbar sind.
Nach US GAAP werden freiwillige Änderungen in den Bezügevereinbarungen gebucht, wenn die betreffenden
Beschäftigten das Angebot der Gesellschaft am Bilanzstichtag angenommen haben. Rückstellungen für freiwillige
Abfertigungszahlungen im Zusammenhang mit unfreiwilligen Personallösungen werden gebucht, wenn ein
detaillierter Plan mit Zustimmung des Managements vor dem Bilanzstichtag der Belegschaft kommuniziert wurde.
37
Restrukturierungsmaßnahmen
OMV wendet SFAS 143, Accounting for Asset Retirement Obligations, seit 1.1. 2003 an. Nach öHGB werden diese
Kosten für zukünftige Rekultivierungsverpflichtungen linear in einer eigenen Passivposition angesammelt.
SFAS 143 verlangt eine vollständige Vorsorge zum Zeitpunkt der Entstehung einer Verpflichtung durch Passivierung des Barwerts der künftigen Rekultivierungsausgaben. In gleicher Höhe wird ein Vermögenswert als Teil des
38
Sonstige
Rückstellungen
Erläuterungen zur Überleitung von Jahresüberschuss und Eigenkapital I OMV 04
99
Buchwerts des langlebigen Anlagevermögens aktiviert. Die Berechnung der Verpflichtung beruht auf erwarteten
Marktwerten und nicht auf besten Schätzungen, welche bisher weitgehend verwendet wurden.
Das aktivierte Anlagevermögen wird nach der unit-of-production-Methode bzw. auf linearer Basis abgeschrieben,
und die Verpflichtung ist bis zum Anlagenrückbau von Stichtag zu Stichtag aufzuzinsen.
In der Überleitungsrechnung werden die Veränderungen im Vermögenswert unter dem Anlagevermögen, jene bei
den Rückstellungen unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesen.
Für Änderungen in den geschätzten Rekultivierungskosten ist in der Periode der Änderung der Barwert bloß auf
den Änderungseffekt zu ermitteln und im Falle der Erhöhung über die Restlaufzeit abzuschreiben bzw. bei einer
Reduktion vom bereits aktivierten Vermögenswert abzuziehen. In der US GAAP-Rechnung ergab sich insgesamt
im Vergleich zu öHGB eine Ergebnisbelastung von EUR 0,2 Mio vor Steuern.
in EUR 1.000
31.12.2004
1. Vermögenswert für Anlagenrückbau
Summe Periodenanfang
69.550
Zugänge:
Neue Verpflichtungen
Parameteränderungen
1.793
5.278
Abschreibung laufende Periode
–8.000
Abgänge
–5.453
Summe Periodenende
63.168
2. Rückstellung für Anlagenrückbau
Summe Periodenanfang
1.793
Parameteränderungen
5.278
Aufzinsungseffekt
Tilgungen
Summe Periodenende
3. Abgrenzung Liquidations- und Rekultivierungsausgaben (öHGB)
4. Saldo Rückstellung US GAAP und Abgrenzung öHGB (Ziffer 2 abzüglich Ziffer 3)
US GAAP Überleitung (Ziffer 1 abzüglich Ziffer 4)
1)
313.083
Dotierungen
9.734
–12.697
317.191
312.1051)
5.086
58.082
öHGB Werte gekürzt um Petrom (TEUR 961.284) sowie erhöht um sonstige Adaptierungen (TEUR 2.870)
Weiters ist OMV in Österreich verpflichtet, ein strategisches Lager an Rohöl und Rohölprodukten zu halten,
dessen Umfang von der in der Vergangenheit importierten Menge abhängt. Die aus dieser Verpflichtung resultierenden zukünftigen Lagerkosten wurden am Bilanzstichtag nach öHGB rückgestellt. Nach US GAAP stellen diese
Lagerkosten keine loss contingency dar und wurden daher nicht als Rückstellungen zum Bilanzstichtag angesetzt.
Im Zusammenhang mit Anteilen an Captive Versicherungsgesellschaften wären im Falle der Aufkündigung der
Mitgliedschaft Abschlagszahlungen zu leisten. Diese Abschlagszahlungen würden per Ende 2004 TEUR 11.857
betragen und sind im US GAAP-Abschluss ergebnismindernd berücksichtigt. Im öHGB-Abschluss wurde mangels
Austrittsabsicht aus der Mitgliedschaft für diesen Betrag nicht vorgesorgt.
39
Fremdwährungsumrechnung und
-transaktionen
Nach öHGB werden Fremdwährungsbeträge der einzelnen monetären Posten der Bilanz auf der Aktivseite mit
dem Transaktionskurs oder mit dem niedrigeren Stichtagskurs bzw. auf der Passivseite mit dem Transaktionskurs
oder dem höheren Stichtagskurs bewertet. Daraus resultiert, dass nicht realisierte Kursgewinne unberücksichtigt
bleiben. Nach US GAAP werden monetäre Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten mit dem Stichtagskurs
bewertet. Nicht realisierte Kursgewinne und -verluste werden daher erfolgswirksam berücksichtigt.
Bei der im Jahr 2003 begebenen USD-Anleihe erfolgte die Bewertung im öHGB-Abschluss mit dem Anschaffungskurs. Durch die Bewertung mit dem Stichtagskurs ergeben sich nicht realisierte Kursgewinne von TEUR
18.434, welche im US GAAP-Abschluss berücksichtigt wurden.
100
OMV 04 I Erläuterungen zur Überleitung von Jahresüberschuss und Eigenkapital
Nach öHGB sind schuldrechtliche und Anteilswertpapiere im Konzern mit dem niedrigen Marktwert zu bewerten.
Die Beteiligung an MOL (im Ausmaß von 10,04 %) ist zu Anschaffungskosten bewertet. Nach US GAAP sind diese
Investitionen als Available-for-sale-Wertpapiere zu klassifizieren. Vorübergehende Wertminderungen und sämtliche Steigerungen von Marktwerten sind nicht ergebniswirksam und werden direkt im Eigenkapital berücksichtigt.
Andere als vorübergehende Wertminderungen schlagen sich in der Gewinn- und Verlustrechnung nieder.
40
Wertpapiere
Eigene Aktien
Im öHGB-Abschluss werden die erworbenen eigenen Aktien mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten
oder Marktwert unter den Wertpapieren und Anteilen ausgewiesen. Alle Wertminderungen werden in der
Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Nach US GAAP werden eigene Aktien vom Eigenkapital abgezogen.
Wertminderungen aus eigenen Aktien gehen nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung ein.
Im öHGB-Anhang sind die Aktienoptionspläne generell zum Marktwert bewertet. Die eigenen Aktien, die auf
Grund der Aktienoptionspläne erworben werden, werden nicht mit dem Eigenkapital saldiert (siehe Anhangangabe 40) und sind mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten oder Marktwert zu bewerten. Da die
eigenen Aktien zeitlich kurz vor der Begebung der Aktienoptionspläne erworben werden, wird eine Steigerung im
Marktwert der Aktienoptionspläne durch eine Erhöhung der eigenen Aktien kompensiert. Eine Rückstellung für
Vergütungen wird nur in jenem Ausmaß gebildet, in dem der Marktwert der Aktienoptionspläne nicht durch eine
Wertsteigerung der eigenen Aktien gedeckt ist. Die Vergütungen für die Ausübung von Optionen sind als
Personalaufwand ausgewiesen. Die dazugehörigen Gewinne aus dem Verkauf eigener Aktien stellen
Finanzerträge dar.
41
Aktienoptionspläne
Nach US GAAP wird für die Darstellung von Aktienoptionsplänen APB 25, Bilanzierung von an Mitarbeiter
begebenen Aktien, angewandt. Nach APB 25 entsprechen die Vergütungsaufwendungen der Differenz aus dem
Marktpreis der Aktien und dem Ausübungspreis zum Messzeitpunkt (Datum an dem sowohl die Anzahl der
Aktien, zu deren Erwerb ein Angestellter berechtigt ist als auch der Optionspreis feststehen). Da die Optionen
durch die Auszahlung der Differenz zwischen dem Marktpreis und dem Ausübungspreis ausgeübt werden können
fallen der Messzeitpunkt und der Ausübungszeitpunkt zusammen. Weiters werden keine Vergütungsaufwendungen vor dem Zeitpunkt ausgewiesen, an dem die Optionen ausgeübt werden können, da die Ausübung von der
Erreichung eines Zielkurses der Aktie abhängig ist.
Unter Anwendung des APB 25 betrugen die Vergütungen aus Ausübung und aus Bewertung der Aktienoptionspläne 2000 und 2001 für das Jahr 2003 insgesamt TEUR 2.156. Für das Jahr 2004 beliefen sich die gesamten
Vergütungsaufwendungen aus Ausübung und Bewertung der Aktienoptionspläne 2001 und 2002 (2000 bereits
voll ausgeübt) nach APB 25 auf TEUR 4.627. Für den Aktienoptionsplan 2003 wurden noch keine Vergütungsaufwendungen berücksichtigt. Die Auswirkung auf den Jahresüberschuss im Vergleich zu öHGB war ein zusätzlicher Aufwand für Vergütungen im Ausmaß von TEUR 1.293 (2003: TEUR 532) und TEUR 970 (2003: TEUR 351)
nach Steuern.
Wären die Vergütungen für die Aktienoptionspläne in Übereinstimmung mit der Methode des SFAS 123,
Accounting for Stock-Based-Compensation, bestimmt worden, hätten sich der Jahresüberschuss und das
Ergebnis je Aktie des Unternehmens auf die unten dargestellten pro forma Beträge reduziert:
2004
2003
Jahresüberschuss nach US GAAP
655.052
357.971
Vergütungsaufwendungen APB 25
970
—
Vergütungsaufwendungen SFAS 123
–218
643
655.804
358.614
laut Bericht
pro forma
655.052
655.804
357.971
358.614
laut Bericht
pro forma
24,31
24,34
13,33
13,35
laut Bericht
pro forma
24,29
24,32
13,32
13,35
Pro forma US GAAP Basis für EPS
US GAAP Basis für EPS
in EUR 1.000
Grundsätzlicher Gewinn je Aktie
Verwässerter Gewinn je Aktie
in EUR
in EUR
Erläuterungen zur Überleitung von Jahresüberschuss und Eigenkapital I OMV 04
101
Ergänzende Angaben nach US GAAP
42
Derivative
Instrumente
Nach öHGB sind unrealisierte Verluste aus derivativen Transaktionen, für die keine Bewertungseinheit gebildet
werden kann, rückzustellen. Unrealisierte Gewinne bleiben unberücksichtigt.
Der OMV Konzern hat SFAS 133 ab 1. 1. 2001 angewendet. Im Zusammenhang mit der Identifizierung von embedded derivatives wurden nur jene Verträge berücksichtigt, welche nach dem 1. 1. 1999 neu eingegangen oder
verändert wurden.
SFAS 133 erfordert, dass alle Derivate und embedded derivatives zum Marktwert bewertet werden und legt
für Hedge-Accounting detaillierte Vorschriften fest. Der OMV Konzern hat gegenwärtig keine Absicht HedgeAccounting nach SFAS 133 anzuwenden. Konsequenterweise werden alle Derivate ergebniswirksam zum
Tageswert bewertet. Dies führte im Ergebnis zu einer Reconciliation von TEUR –25.550 (2003: TEUR –1.054).
Buchwert US GAAP
2004
2003
1.297
7.306
Überleitungsrechnung
–38.587
–13.178
Tageswert per 31. 12.
–37.290
–5.872
in EUR 1.000
Derivative Instrumente per 31. 12. – Buchwerte laut öHGB
43
Latente
Steuern
Die Ergebnis- sowie die Eigenkapitalüberleitungen bei den latenten Steuern beziehen sich ausschließlich auf die
Steuereffekte der Adaptierungen nach US GAAP.
Die erläuternden Zuordnungen der latenten Steuern zu den entsprechenden Bilanzpositionen (vgl. Anhangangaben 9 und 46) erfolgen sowohl für öHGB als auch für US GAAP ohne Saldierung von aktiven und passiven
latenten Steuern. Für den Bilanzausweis erfolgt nach öHGB eine Verrechnung der passiven mit den aktiven
latenten Steuern. Nach US GAAP wäre im Bilanzausweis eine Saldierung je Steuersubjekt nur innerhalb einer
Steuerhoheit unter Beachtung von Fristenkongruenz möglich.
Ergänzende Angaben nach US GAAP
44
Nicht im
Jahresüberschuss enthaltene Ergebnisse und
Gesamtergebnis
Die folgende Tabelle zeigt die nach US GAAP geforderten Informationen, die nicht aus der Ergebnisüberleitung
hervorgehen:
2004
Brutto
Steuern
Netto
Brutto
Steuern
Netto
Anpassungen aus Währungsumrechnung
–13.430
—
–13.430
–42.673
—
–42.673
Anpassung Pensionsmindestverpflichtungen
380
–13.899
–13.519
32.349
–11.091
21.258
285.652
–67.451
218.201
16.234
–5.519
10.715
747
–187
560
1.181
–402
779
273.349
–81.537
191.812
7.091
–17.012
–9.921
in EUR 1.000
Noch nicht realisierte
Gewinne/Verluste aus Wertpapieren
Abzüglich Reklassifikationskorrekturen
Summe des nicht im
Jahresüberschuss enthaltenen
Ergebnisses
102
2003
OMV 04 I Erläuterungen zur Überleitung von Jahresüberschuss und Eigenkapital
Abzüglich Steuern ergibt sich kumuliert folgende Darstellung:
31. 12. 2004
Änderungen
2004
31. 12. 2003
Änderungen
2003
1. 1. 2003
–74.571
–13.430
–61.141
–42.673
–18.468
–116.025
–13.519
–102.506
21.258
–123.764
Noch nicht realisierte Gewinne/Verluste
aus Wertpapieren
248.508
218.761
29.747
11.494
18.253
Summe des nicht im Jahresüberschuss
enthaltenen Ergebnisses – kumuliert
57.912
191.812
–133.900
–9.921
–123.979
in EUR 1.000
Anpassungen aus Währungsumrechnung
Anpassung Pensionsmindestverpflichtungen
Abfertigungen
Mitarbeiter österreichischer Konzerngesellschaften haben im Falle einer Kündigung oder bei Erreichung des
Pensionsalters einen Abfertigungsanspruch. Der Anspruch ist abhängig von der Anzahl der Dienstjahre und der
Höhe des letzten Bezugs. Die Agrolinz Melamine International Italia S.r.l. gewährt ihren Mitarbeitern beitragsorientierte Pläne für Abfertigungszahlungen. Die Zahlungen sind bei Beendigung des Dienstverhältnisses zu leisten.
45
Abfertigungen,
Pensionen
und Jubiläumsgelder
Pensionen
Für 17 % der Mitarbeiter (ohne Petrom) bestehen leistungsorientierte Pläne und für 52 % beitragsorientierte Pläne.
Grundsätzlich sind die Ansprüche bei leistungsorientierten Pensionsplänen vom Dienstalter und dem Durchschnitt der Bezüge der letzten 5 Kalenderjahre abhängig. Obwohl der Konzern zur Deckung leistungsorientierter
Pensionsverpflichtungen Wertpapiere erworben hat, handelt es sich dabei nicht um Fondsvermögen im Sinne
von US GAAP. Die Pensionspläne erfordern keine Beitragsleistungen von den Mitarbeitern. Bei den beitragsorientierten Plänen stimmt der Aufwand mit den Beitragsleistungen überein.
Jubiläumsgelder
In Österreich und Deutschland erhalten Mitarbeiter einiger Branchen nach Erreichung eines bestimmten Dienstalters Jubiläumsgelder. Die Pläne erfordern keine Mitarbeiterbeiträge und keine Wertpapierdeckung. Der Stichtag
für die versicherungsmathematischen Berechnungen ist der 31. Dezember.
Die Entwicklung der wesentlichen leistungsorientierten Pläne stellt sich wie folgt dar:
Pensionspläne
Abfertigungen, Jubiläen
und Lösungen
2004
2003
2004
2003
Erwartete Ansprüche Jahresbeginn
1.068.344
1.091.459
373.493
333.420
Währungsumrechnungsdifferenzen
—
—
1.195
12
6.241
7.167
11.025
7.232
49.796
50.941
16.761
14.781
—
—
46.314
66.016
–62.490
–62.310
–55.366
–50.960
18.097
–18.913
–11.045
2.992
137
—
30.337
—
1.080.125
1.068.344
412.714
373.493
306.787
280.207
—
—
26.500
36.730
—
—
–13.092
–12.633
—
—
in EUR 1.000
Verdiente Ansprüche
Zinsen
Lösungskosten
Auszahlungen
Unrealisierter Gewinn (–)/Verlust (+) der Periode
Konsolidierungskreisänderung
Erwartete Ansprüche Jahresende
Entwicklung des Planvermögens:
Planvermögen Jahresbeginn
Gewinn/Verlust aus Planvermögen
Auszahlungen
Arbeitgeberbeiträge
Planvermögen Jahresende
26.959
2.483
—
—
347.154
306.787
—
—
Ergänzende Angaben nach US GAAP I OMV 04
103
Pensionspläne
in EUR 1.000
Status der Finanzierung
Unrealisierter versicherungsmathematischer
Gewinn(+)/Verlust (–) aus der PBO1)
Abfertigungen, Jubiläen
und Lösungen
2004
2003
2004
2003
732.971
761.557
412.714
373.493
–173.693
–135.360
43.948
16.234
Unrealisierter versicherungsmathematischer
Gewinn(+)/Verlust (–) aus dem Planvermögen
–25.455
–64.161
—
—
Rückstellung nach US-GAAP vor AML2)
533.823
562.036
456.663
389.727
456.663
389.727
Zusätzliche Pensionsmindestverpflichtung
154.950
155.330
Rückstellung nach US-GAAP nach AML2)
688.773
717.366
1)
2)
—
Projected benefit obligation (erwartete Ansprüche)
Additional minimum liability (zusätzliche Mindestverpflichtung)
Die Konsolidierungskreisänderung bezieht sich im Wesentlichen auf die Akquisition der Petrom.
Der Stand der erwarteten Ansprüche zeigt zum Bilanzstichtag folgendes Bild:
Pensionspläne
in EUR 1.000
Kumulierte Ansprüche
Zukünftige Gehaltssteigerungen
Erwartete Ansprüche
Abfertigungen, Jubiläen
und Lösungen
2004
2003
2004
2003
1.030.635
1.018.777
350.075
327.280
49.490
49.567
62.639
46.213
1.080.125
1.068.344
412.714
373.493
Die erwarteten Ansprüche enthalten Lösungskosten in Höhe von TEUR 220.283 (2003: TEUR 214.344).
Pensionsaufwand, sowie Abfertigungs- und Jubiläumsgeldzahlungen der Periode nach US GAAP:
Pensionspläne
in EUR 1.000
Verdiente Ansprüche
2004
2003
Abfertigungen, Jubiläen
und Lösungen
2004
2003
6.241
7.167
11.025
7.232
49.796
50.941
16.761
14.781
–22.257
–26.383
—
—
14.227
2.246
16.670
–5.699
—
—
46.314
66.016
Saldo Pensionsaufwand
48.007
33.971
90.770
82.330
Beitragsorientierte Pläne
8.143
7.426
—
—
56.150
41.397
90.770
82.330
Zinsen
Erwartete Zinsen aus Planvermögen
Amortisation versicherungsmathematischer
Gewinne (–)/Verluste (+)
Ergebnis aus Abfindungen und Sondermaßnahmen
Summe des Pensionsaufwands
Das Ergebnis aus Abfindungen und Sondermaßnahmen bezieht sich im Wesentlichen auf einvernehmliche
Lösungen der OMV Exploration & Production GmbH, OMV Austria Exploration & Production GmbH, OMV
Refining & Marketing GmbH, OMV Solutions GmbH und OMV Gas GmbH.
Die in der OMV Aktiengesellschaft und den Branchenleitgesellschaften angesammelten Pensionsansprüche haben
eine durchschnittlich verbleibende Restlebenszeit von 12 Jahren (30 % der erwarteten Ansprüche im Konzern).
Auf 15 Jahre durchschnittlich verbleibende Restlebenszeit werden die Ansprüche aus Pensionsverpflichtungen
der OMV Deutschland GmbH geschätzt (in Summe 11 % der erwarteten Ansprüche im Konzern). Für alle anderen
Pläne werden durchschnittlich verbleibende Restlebens- bzw. Restdienstzeiten zwischen 3 und 24 Jahren
herangezogen.
104
OMV 04 I Ergänzende Angaben nach US GAAP
Annahmen zur Berechnung der erwarteten leistungsorientierten Ansprüche zum 31.12.2004:
Pensionspläne
Kapitalmarktzinssatz
Abfertigungen, Jubiläen
2004
2003
2004
2003
4,80 %
4,80 %
4,80 %
4,80 %
Gehaltstrend
3,85 %
3,85 %
3,85 %
3,85 %
Inflationsrate
1,80 %
1,80 %
—
—
Annahmen zur Berechnung des Pensionsaufwands zum 31.12.2004:
Pensionspläne
Kapitalmarktzinssatz
Abfertigungen, Jubiläen
2004
2003
2004
2003
4,80 %
4,80 %
4,80 %
4,80 %
Langfristige Planvermögensrendite
6,00 %
7,00 %
—
—
Gehaltstrend
3,85 %
3,85 %
3,85 %
3,85 %
Veranlagung des Planvermögens zum 31.12.2004:
2004
2003
VRG IV
VRG VI
VRG IV
VRG VI
Anteilswertpapiere
32,90 %
34,90 %
34,70 %
31,80 %
Schuldverschreibungen
66,90 %
64,30 %
65,20 %
68,10 %
0,20 %
0,80 %
0,10 %
0,10 %
100,00 %
100,00 %
100,00 %
100,00 %
Sonstige
Summe
Beide Veranlagungs- und Risikogruppen (VRG) sind zum 31. 12. 2004 in Mischfonds investiert, die jeweils in
Aktien- und Anleihenfonds veranlagen. VRG IV war zum Stichtag zu 33 % in internationale Aktien und 67 % in
Anleihen investiert, in der VRG VI betrug der Anteil an internationalen Aktien 35 % und der Anleihenanteil 65 %.
Mit dieser Asset Allocation ist es im Wesentlichen gelungen – mit Ausnahme von Jahren extremer
Kapitalmarktentwicklungen – regelmäßig den in den VRGs angestrebten Ertrag von 6,5 % zu erwirtschaften.
Zielwerte für die Veranlagung des Planvermögens
VRG IV
VRG VI
Anteilswertpapiere
35,00 %
45,00 %
Schuldverschreibungen
Summe
65,00 %
55,00 %
100,00 %
100,00 %
Ziel der Investitionspolitik ist ein optimierter Aufbau des Planvermögens und die jederzeitige Deckung der
bestehenden Ansprüche. Die Veranlagung des Planvermögens wird durch §25 Pensionskassengesetz und das
Investmentfondsgesetz geregelt. Zusätzlich zu diesen Vorschriften sind in den Veranlagungsrichtlinien der APKPensionskassen AG u.a. die Bandbreite der Asset Allocation, der Einsatz von Dachfonds sowie die Auswahl von
Fondsmanagern geregelt. Der Einsatz neuer Instrumente oder eine Erweiterung der Fondspalette ist vom Vorstand der APK-Pensionskassen AG zu genehmigen. Sowohl im Bereich der Equity Securities als auch der Debt
Securites erfolgt die Diversifikation global, wobei jedoch die Debt Securities schwerpunktmäßig auf EUR lauten.
Für 2005 sind leistungsorientierte Zahlungen an die Pensionskasse im Ausmaß von EUR 6,5 Mio geplant.
Leistungsorientierte Zahlungen an Berechtigte werden für die Jahre 2005 bis 2014 in folgender Höhe erwartet:
Pensionen
in EUR 1.000
2005
64.152
2006
65.239
2007
66.531
2008
67.287
2009
2010 – 2014
67.544
343.067
Ergänzende Angaben nach US GAAP I OMV 04
105
46
Steuern vom
Einkommen
und vom
Ertrag
Aktive latente Steuern nach Berücksichtigung von US GAAP-Adaptierungen:
2004
in EUR 1.000
[davon
kurzfristig]
2003
[davon
kurzfristig]
Immaterielles Anlagevermögen
12.391
[—]
9.450
[—]
Sachanlagevermögen
19.515
[—]
9.361
[—]
Finanzanlagevermögen
17.134
[—]
10.343
[—]
Aktive latente PRT
30.407
[—]
26.414
[—]
Vorräte
23.065
[21.595]
41.802
[39.140]
[2.419]
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
9.833
[9.833]
2.419
Pensions- und Abfertigungsrückstellungen
101.701
[—]
126.036
[212]
Sonstige Rückstellungen
101.507
[3.109]
90.226
[6.371]
Verbindlichkeiten
159.700
[395]
656
[34]
Sonstige, keinem Bilanzposten zuordenbare latente Steuern
27.047
[132]
30.907
[254]
Verlustvorträge
117.860
[4.220]
123.490
[3.207]
Gesamt (vor Wertberichtigung)
620.160
[39.284]
471.103
[51.637]
2003
[davon
kurzfristig]
Passive latente Steuern nach Berücksichtigung von US GAAP-Adaptierungen:
2004
in EUR 1.000
Immaterielles Anlagevermögen
[davon
kurzfristig]
2.432
[—]
3.375
[—]
Sachanlagevermögen
369.098
[—]
310.432
[—]
Finanzanlagevermögen
103.513
[84.902]
39.191
[18.961]
11.882
[—]
10.244
[—]
8.042
[8.042]
3
[—]
[5.911]
Corporation tax auf aktive latente PRT
Vorräte
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
7.651
[7.651]
5.911
Unversteuerte Rücklagen
74.007
[—]
23.702
[—]
Sonstige Rückstellungen
154
[—]
—
[—]
Verbindlichkeiten
10.085
[8.839]
8.008
[178]
Sonstige
119.548
[1.288]
53.696
[1.846]
Gesamt
706.412
[110.722]
454.562
[26.896]
Die Überleitung des Effektivsteuersatzes gemäß öHGB-Abschluss auf US GAAP stellt sich wie folgt dar:
Effektivsteuersatz nach öHGB (vgl. Anhangangabe 20)
47
Wertpapiere
2004
2003
32,7 %
34,1 %
Steuereffekt von US GAAP-Adaptierungen
–3,2 %
–5,2 %
Effektivsteuersatz nach US GAAP
29,5 %
28,9 %
In der Konzernbilanz werden gemäß öHGB sonstige Beteiligungen unter Finanzanlagen und Wertpapiere und
Anteile in den Finanzanlagen sowie im Umlaufvermögen ausgewiesen.
Im Konzern wurden keine Wertpapiere als Trading klassifiziert. Nach US GAAP werden Available-for-saleWertpapiere zum Tageskurs bewertet, und der daraus resultierende Gewinn oder Verlust wird bis zur Realisation
nicht erfolgswirksam verbucht, sondern bildet einen Ausgleichsposten zum Eigenkapital.
106
OMV 04 I Ergänzende Angaben nach US GAAP
Der Buchwert, der unrealisierte Gewinn, der unrealisierte Verlust und der Tageswert je Klasse von Available-forsale-Wertpapieren stellen sich wie folgt dar:
Buchwert
laut Konzernbilanz
in EUR 1.000
Korrektur der
Abschreibung
und Abschreibung des Agios
Unrealisierter
Gewinn
Unrealisiertert
Verlust
Tageswert
31. 12. 2004
Sonstige Beteiligungen
225.907
—
335.520
—
561.427
Investmentfonds
128.452
7.808
4.086
–7.808
132.538
18.063
302
—
–302
18.063
7
—
—
—
7
372.429
8.110
339.606
–8.110
712.035
Österreichische Bundesanleihen
Industrieobligationen
Gesamt
31. 12. 2003
Sonstige Beteiligungen
183.614
—
53.108
—
236.722
Investmentfonds
120.016
10.527
2.287
–10.529
122.301
14.534
—
375
—
14.909
Österreichische Bundesanleihen
Industrieobligationen
Ausländische Anleihen
Gesamt
7
—
—
—
7
15.414
604
—
–604
15.414
333.585
11.131
55.770
–11.133
389.353
Die Restlaufzeiten der Available-for-sale-Wertpapiere (ausgenommen Anteilspapiere und Investmentfondsanteile)
zum 31. 12. 2004 sind wie folgt:
2004
in EUR 1.000
Zwischen 1 und 5 Jahren
Buchwert
Tageswert
12.352
12.352
Fair-Value-Schwankungen bleiben grundsätzlich unberücksichtigt (unrealisierte Gewinne und Verluste werden
nicht ergebniswirksam verrechnet).
Die schuldrechtlichen Wertpapiere der Investmentfonds haben im Durchschnitt eine Restlaufzeit von ungefähr
4,5 Jahren. Der Erlös vom Verkauf von Available-for-sale-Wertpapieren für 2004 beträgt TEUR 38.052 (31. 12. 2003:
TEUR 34.910). Nach US GAAP ergab sich ein realisierter Verlust vor Steuern von TEUR 1.205 (2003: TEUR 1.540).
Der realisierte Gewinn vor Steuern nach US GAAP beträgt TEUR 836 (2003: TEUR 918). Die Berechnung des
Veräusserungsgewinns oder -verlusts erfolgte nach dem Durchschnittspreisverfahren.
Bei der im Jahr 1999 vorgenommenen Bewertungsänderung in der Behandlung von Kosten aus Generalüberholungen von Großanlagen (Wechsel von Rückstellungs- auf Komponentenabschreibungsmethode – siehe
Anhangangabe 2 a) wurden nach US GAAP die Aktivierungen von zum Zeitpunkt der Änderung bereits erfolgten
Anlagenstopps kumuliert nachgeholt, was nach öHGB nicht zulässig war. Die daraus resultierenden gegenüber
öHGB erhöhten Abschreibungen beliefen sich im Jahr 2003 auf TEUR 186. Für 2004 ergaben sich aus diesem Titel
keine weiteren Abschreibungen mehr.
48
Bewertungsänderung
Nach öHGB wurden Bewertungsregeln für Hilfs- und Betriebsstoffe mit geringer Gängigkeit geändert (vgl.
Anhangangabe 6). Aus der Nachholung der Bewertungsänderung nach öHGB entstanden Zuschreibungseffekte,
die nach US GAAP nicht zulässig sind. Aus der nach US GAAP erforderlichen prospektiven Anwendung ergab
sich für 2004 ein Storno der Bewertungsänderungseffekte von TEUR 5.053, das sich über den künftigen Umschlag
des Materials ausgleichen wird.
Im Zuge der Begebung von 3.000.000 Stück Stammaktien wurden im Abschluss nach öHGB Kosten der Kapitalerhöhung von brutto TEUR 22.627 bzw. TEUR 14.934 nach Steuern im Periodenaufwand berücksichtigt (vgl.
Anhangangabe 8). Diese Ausgaben stellen nach US GAAP Aufwand dar, der jedoch von den erhaltenen Mitteln
49
Kapitalbeschaffungsmassnahmen
Ergänzende Angaben nach US GAAP I OMV 04
107
abzuziehen ist. Insgesamt ergibt sich daher im Eigenkapital keine Änderung.
Die Begebung der Wandelanleihe (vgl. Anhangangabe 8) beinhaltet eine Eigenkapitalkomponente in Höhe von
TEUR 35.921, welche im öHGB Abschluss in den Kapitalrücklagen ausgewiesen ist. Nach APB 14, Accounting for
Convertible Debt and Debt Issued with Stock Purchase Warrants, ist dieser Betrag der Wandelanleihe als Verbindlichkeit darzustellen. Im Abschluss nach US GAAP wurden somit diese Eigenkapitalkomponente sowie die im
öHGB Abschluss für 2004 erfolgte Auflösung des Disagios in den Zinsaufwendungen (vgl. Anhangangabe 12) in
Höhe von TEUR 417 storniert.
50
Unterschiede in der
Zuordnung
betreffend
Gewinn- und
Verlustrechnung sowie
CashflowRechnung
Die Zahlungen aus der Übertragung von Pensionsrückstellungen an die APK-Pensionskasse AG, eine externe
Pensionskasse, wurden in der Konzern-Cashflow-Rechnung des Berichtsjahrs und der Vergleichsperiode als
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Im US GAAP wären diese Zahlungsströme im Cashflow
aus der Betriebstätigkeit auszuweisen. Im öHGB-Abschluss wird die Zinskomponente aus den Pensionsrückstellungen unter den Zinsaufwendungen dargestellt (vgl. Anhangangabe 19), während nach US GAAP ein
Ausweis im Personalaufwand erforderlich wäre.
Bewertungsänderungen wären in einem Vollabschluss nach US GAAP mit der Auswirkung nach Steuern
unmittelbar vor dem Jahresüberschuss auszuweisen. In der Überleitungsrechnung werden die tatsächlichen
Auswirkungen aus der Anwendung der SFAS 141, Business Combinations, und SFAS 142, Goodwill and Other
Intangible Asset unter den Punkten 32 und 35 erläutert. Nach öHGB sind außerordentliche Aufwendungen und
Erträge wesentlich weiter definiert als nach US GAAP. Aus den beiden letztgenannten Punkten gab es in den
Jahren 2004 und 2003 keine weiteren Anlassfälle für abweichende Gliederungen.
In der Position Liquide Mittel sind nach öHGB TEUR 830.598 aus der Petrom enthalten. Entsprechend der
Kaufvereinbarung mit der rumänischen Regierung, ist dieser Betrag ausschließlich zur Finanzierung der Geschäftstätigkeit von Petrom gedacht. Nach US GAAP wäre dieser Betrag nicht in den liquiden Mitteln sondern
im Cashflow aus der Investitionstätigkeit auszuweisen.
51
Erläuterungen zu
wesentlichen
Geschäftszusammenschlüssen
Wie unter Anhangangabe 4 erläutert tätigte OMV mit dem Erwerb von 51%-Anteilen an Petrom im Geschäftsjahr
2004 eine bedeutsame Akquisition. Der Erwerb des Mehrheitsanteils an Petrom erfolgte am 14. 12. 2004.
In Übereinstimmung mit österreichischen Bilanzierungsgrundsätzen werden die Minderheitenanteile an Petrom
auf Basis der beizulegenden Zeitwerte der Vermögensgegenstände und Schulden zum Erwerbszeitpunkt ermittelt.
Die bilanzielle Behandlung nach IFRS 3, Business Combinations, ist diesbezüglich dieselbe wie im Abschluss nach
ÖHGB.
US GAAP verlangt eine nur teilweise Erhöhung des erworbenen Vermögens, wobei das Reinvermögen nur im
Ausmaß des erworbenen Anteils auf die beizulegenden Zeitwerte adaptiert wird. Daher wäre das Reinvermögen
der Petrom nach US GAAP zu 51 % mit beizulegenden Zeitwerten und zu 49 % mit historischen Anschaffungskosten nach US GAAP zu bilanzieren. Dies würde bedeuten, dass die Fremdanteile an Petrom auf Basis historischer Anschaffungskosten nach US GAAP zu bewerten wären. Dieser Unterschied würde sich zwar nicht auf den
Jahresüberschuss oder das Eigenkapital nach US GAAP auswirken, auf die einzelnen Positionen innerhalb der
Überleitungsrechnung würden sich aber Auswirkungen ergeben. Weiters sind in Anhangangabe 38 (Rückstellungen), in Anhangangabe 45 (Abfertigungen, Pensionen und Jubiläumsgelder) und in Anhangangabe 46
(latente Steuern) die vollen beizulegenden Zeitwerte angesetzt und nicht die aus der teilweisen Erhöhung.
In Übereinstimmung mit den EU Regelungen wird der OMV Konzern für den konsolidierten Konzernabschluss mit
Wirkung 1.1.2005 die International Financial Reporting Standards (IFRS) anwenden und den Jahresabschluss
2005 in Übereinstimmung mit den IFRS erstellen. Infolge der Anwendung der IFRS wird die Gesellschaft den
Konzernabschluss nicht mehr auf US GAAP überleiten.
Die Informationen, die erforderlich wären, um Petrom in Übereinstimmung mit US GAAP zu bilanzieren sind
innerhalb der Berichtsfristen der Gesellschaft nicht rechtzeitig verfügbar. Darüber hinaus hat die Gesellschaft entschieden, dass angesichts des Plans die US GAAP Berichterstattung zu beenden der Zeitaufwand und die Kosten,
welche anfallen würden, den daraus resultierenden Nutzen für die Aktionäre übersteigt.
108
OMV 04 I Ergänzende Angaben nach US GAAP
OMV hat neben dem Konzernabschluss nach Österreichischem Handelsrecht, welcher das primäre Berichtsformat
bildete, über fast 10 Jahre hindurch einen US GAAP-Abschluss in Form einer Überleitungsrechnung erstellt. Im
Rahmen der Überleitungsrechnung wurden Unterschiede zwischen öHGB und US GAAP mit Wirkung auf das
Eigenkapital und den Jahresüberschuss dargestellt. Als in der EU ansässiges Unternehmen wird OMV beginnend
mit 2005 im primären Berichtsformat wechseln und den Konzernabschluss nach den International Financial
Reporting Standards erstellen. Bei IFRS handelt es sich, wie bei den US GAAP, um qualitativ hoch stehende und
anerkannte Bilanzierungsstandards. Dementsprechend wird OMV auf Grund der konzernweiten Anwendung der
IFRS die US GAAP Reconciliation einstellen.
52
Wechsel
des Berichtsformats
Aus diesem Grund unterbleibt auch die Darstellung der Auswirkungen bereits erlassener, aber noch nicht angewendeter US GAAP-Rechnungslegungsvorschriften.
Die folgenden Tabellen stellen eine Zusatzinformation gemäß SFAS 69, Disclosures about Oil and Gas Producing
Activities, dar. Der Sichtweise der Firmenleitung entsprechend werden die einzelnen Länder in Regionen zusammengefasst. In diesen geographischen Regionen befinden sich folgende Länder:
Petrom:
Übriges Europa:
Afrika:
Mittlerer Osten:
Südostasien:
Südamerika:
Rumänien, Kasachstan (seit 2004)
Albanien, Bulgarien (seit 2003), Deutschland (seit 2003), Großbritannien, Irland
Libyen, Sudan (verkauft 2004), Tunesien (seit 2003)
Iran, Katar (seit 2003), Pakistan, Jemen
Australien, Neuseeland, Vietnam
Ecuador (seit 2003), Venezuela (seit 2003)
53
Ergänzende
Informationen
zur Öl- und
Gasproduktion
(ungeprüft)
Die Zahlen in Bezug auf Petrom stellen 100 % der Petrom-Assets dar, weil durch den 51 %-Anteil an der Petrom
die Gesellschaft voll konsolidiert wird.
Die nachfolgenden Darstellungen enthalten Rundungsdifferenzen.
a) Aktivierte Kosten
Die aktivierten Kosten umfassen die historischen Anschaffungskosten von nachgewiesenen und nicht nachgewiesenen Mineralölvorkommen, sowie von Obertageinrichtungen abzüglich der entsprechenden kumulierten
Abschreibung.
Österreich
Petrom
Übriges
Europa
Afrika
Mittlerer
Osten
Südostasien
Südamerika
Summe
Öl- und Gasvermögen
ohne sichere Reserven
—
—
47.258
—
11.264
206.075
—
264.597
Öl- und Gasvermögen
mit sicheren Reserven
761.873
1.544.840
573.919
680.064
90.497
176.795
83.781
3.911.769
Gesamt
761.873
1.544.840
621.177
680.064
101.761
382.870
83.781
4.176.366
— –424.972
–313.086
–19.045
–163.026
in EUR 1.000
2004
Kumulierte Abschreibung
–627.139
Aktivierte Kosten
(abzüglich Abschreibung)
–34.637 –1.581.904
134.734
1.544.840
196.206
366.979
82.716
219.844
49.144
2.594.462
Öl- und Gasvermögen
ohne sichere Reserven
—
—
36.642
10.167
5.704
176.185
—
228.698
Öl- und Gasvermögen
mit sicheren Reserven
746.171
—
597.600
692.705
90.934
171.042
89.646
2.388.098
Gesamt
746.171
—
634.242
702.872
96.638
347.227
89.646
2.616.796
Kumulierte Abschreibung –608.454
— –430.495
–329.090
–8.470
–117.652
Aktivierte Kosten
(abzüglich Abschreibung)
—
373.782
88.168
229.575
2003
137.717
203.747
–3.643 –1.497.804
86.003
1.118.992
Ergänzende Angaben nach US GAAP I OMV 04
109
Österreich
Petrom
Übriges
Europa
Afrika
Mittlerer
Osten
Südostasien
Südamerika
Summe
—
—
35.162
8.285
414
61.821
—
105.682
in EUR 1.000
2002
Öl- und Gasvermögen
ohne sichere Reserven
Öl- und Gasvermögen
mit sicheren Reserven
742.463
—
681.133
515.825
62.970
146.741
—
2.149.132
Gesamt
742.463
—
716.295
524.110
63.384
208.562
—
2.254.814
Kumulierte Abschreibung –589.200
— –461.998
–304.448
–2.914
–79.777
— –1.438.337
Aktivierte Kosten
(abzüglich Abschreibung)
—
219.662
60.470
128.785
—
153.263
254.297
816.477
b) Kosten der Periode
Die Kosten der Periode umfassen alle Kosten, die im Zusammenhang mit der Anschaffung, Exploration und
Entwicklung von Öl- und Gasvorkommen anfallen, unabhängig davon, ob diese Kosten aktiviert werden oder
Aufwand der laufenden Periode sind. Kosten die in Fremdwährungen angefallen sind, werden mit den Jahresdurchschnittskursen konvertiert.
Österreich
Petrom
Übriges
Europa
Afrika
Mittlerer
Osten
Südostasien
Südamerika
Summe
—
1.544.840
—
—
—
—
—
1.544.840
in EUR 1.000
2004
Anschaffungskosten
für sichere Reserven
Anschaffungskosten für
nicht sichere Reserven
Rekultivierungskosten
Explorationskosten
1)
—
—
—
—
—
–41
—
–41
7.140
—
—
—
—
—
—
7.140
15.889
—
32.443
–87.470
18.252
10.205
10
–10.671
Entwicklungskosten
43.087
—
28.032
30.834
5.967
27.157
3.282
138.359
Kosten der Periode
66.116
1.544.840
60.475
–56.637
24.219
37.322
3.292
1.679.627
—
—
7.000
84.000
7.000
—
70.000
168.000
96.495
2003
Anschaffungskosten
für sichere Reserven
Anschaffungskosten für
nicht sichere Reserven
Rekultivierungskosten
Explorationskosten
—
—
—
—
3.000
93.495
—
5.757
—
—
1.674
—
—
—
7.431
23.111
—
26.242
24.974
11.258
6.707
760
93.052
21.527
32.736
201.470
121.729 103.496
566.448
Entwicklungskosten
41.490
—
36.177
44.722
24.818
Kosten der Periode
70.358
—
69.419
155.370
46.076
—
—
—
—
—
35.115
—
35.115
35.822
2002
Anschaffungskosten
für sichere Reserven
Anschaffungskosten für
nicht sichere Reserven
Rekultivierungskosten
Explorationskosten
—
29.851
—
—
5.971
—
—
—
—
—
—
—
4.549
18.447
—
16.191
13.370
9.462
14.117
—
71.587
Entwicklungskosten
34.394
—
35.631
19.436
36.069
28.005
—
153.535
Kosten der Periode
57.390
—
81.673
32.806
45.531
83.208
—
300.608
1)
110
—
4.549
Die Erlöse aus dem Verkauf der Sudanblöcke von EUR 105,6 Mio wurden mit den Explorationskosten gegengerechnet. Die tatsächlichen
kumulierten Kosten im Sudan betrugen EUR 57,23 Mio.
OMV 04 I Ergänzende Angaben nach US GAAP
c) Operatives Ergebnis aus der Öl- und Gasproduktion
Die folgende Tabelle stellt Erträge und Aufwendungen dar, die direkt im Zusammenhang mit der Öl- und
Gasproduktion anfallen. Das Ergebnis aus der Öl- und Gasproduktion entspricht nicht dem Ergebnis des Bereichs,
da Zinsen, allgemeine Verwaltungskosten und andere Aufwendungen nicht enthalten sind. Die Ertragsteuer wird
nach Berücksichtigung von Investitionsbegünstigungen und Verlustvorträgen und unter Anwendung des lokalen
Steuersatzes hypothetisch errechnet.
Österreich
Petrom
Übriges
Europa
in EUR 1.000
Afrika
Mittlerer
Osten
Südostasien
Südamerika
Summe
2004
Umsatz mit Dritten
Konzerninterner Umsatz
Ergebnis aus
Anlagenverkäufen
—
—
125.226
67.658
67.554
60.560
43.130
364.128
304.768
—
—
252.040
—
—
—
556.808
—
—
—
96.724
—
652
–1.480
95.896
304.768
—
125.226
416.422
67.554
61.211
41.650
1.016.831
Produktionsaufwand
–94.215
—
–20.142
–47.838
–8.606
–19.295
–17.152
–207.248
Förderzinsabgaben
–23.075
—
—
–8.077
–6.828
–2.260
—
–40.240
Explorationsaufwand
–12.083
—
–18.821
–18.293
–12.277
–9.431
–10
–70.915
Abschreibungen und
außerplanmäßige
Abschreibungen 2)
–25.285
—
–34.499
–40.200
–12.444
–50.041
–34.670
–197.139
212
—
–4.084
3.191
–1.221
–3.844
420
–5.325
–154.446
—
–77.545
–111.217
–41.377
–84.871
–51.412
–520.868
1)
Sonstige Kosten
Ergebnis vor Steuern
150.322
—
47.681
305.206
26.177
–23.659
–9.762
495.964
Ertragsteuern
–50.143
—
–21.024
–71.400
1.291
29
–5.571
–146.818
100.179
—
26.657
233.806
27.468
–23.630
–15.333
349.146
43.779
—
—
—
—
—
—
43.779
3)
Operatives Ergebnis
Speicherüberlassungsentgelt
4)
2003
Umsatz mit Dritten
Konzerninterner Umsatz
Ergebnis aus Anlagenverkäufen 1)
—
—
121.411
70.077
35.769
56.731
46.414
330.402
301.230
—
—
191.333
—
—
—
492.563
—
—
—
278
—
2.640
—
2.918
301.230
—
121.411
261.688
35.769
59.371
46.414
825.883
Produktionsaufwand
79.619
—
27.345
45.292
5.789
25.432
18.737
202.214
Förderzinsabgaben
22.396
—
460
9.507
3.453
1.932
—
37.748
Explorationsaufwand
15.470
—
23.282
16.720
10.148
6.649
760
73.029
Abschreibungen und
außerplanmäßige
Abschreibungen 2)
28.308
—
47.036
40.564
6.778
29.138
3.685
155.509
437
—
9.757
7.090
3.453
4.243
113
25.093
146.230
—
107.880
119.173
29.621
67.394
23.295
493.593
Sonstige Kosten
Ergebnis vor Steuern
155.000
—
13.531
142.515
6.148
–8.023
23.119
332.290
Ertragsteuern
–52.700
—
–18.462
–36.721
–7.439
—
–2.000
–117.322
102.300
—
–4.931
105.794
–1.291
–8.023
21.119
214.968
46.510
—
—
—
—
—
—
46.510
3)
Operatives Ergebnis
Speicherüberlassungsentgelt
4)
Ergänzende Angaben nach US GAAP I OMV 04
111
Österreich
Petrom
Übriges
Europa
in EUR 1.000
Afrika
Mittlerer
Osten
Südostasien
Südamerika
Summe
2002
Umsatz mit Dritten
Konzerninterner Umsatz
—
—
128.346
—
12.224
32.099
—
172.669
282.843
—
—
206.488
—
—
—
489.331
—
—
—
—
—
4.061
—
4.061
Ergebnis aus Anlagenverkäufen 1)
282.843
—
128.346
206.488
12.224
36.160
—
666.061
Produktionsaufwand
–82.020
—
–31.278
–28.224
–5.261
–14.461
—
–161.244
Förderzinsabgaben
–21.359
—
1.964
–11.481
–1.291
–692
—
–32.859
Explorationsaufwand
–14.177
—
–12.548
–11.426
–9.043
–14.130
—
–61.324
Abschreibungen und
außerplanmäßige
Abschreibungen
–26.942
—
–39.414
–28.272
–1.810
–7.421
—
–103.859
Sonstige Kosten
37
—
–40
–9.132
9
–3.193
—
–12.319
–144.461
—
–81.316
–88.535
–17.396
–39.897
—
–371.605
Ergebnis vor Steuern
138.382
—
47.030
117.953
–5.172
–3.737
—
294.456
Ertragsteuern
–47.050
—
–31.157
–33.325
—
—
—
–111.532
Operatives Ergebnis
91.332
—
15.873
84.628
–5.172
–3.737
—
182.924
Speicherüberlassungsentgelt
48.561
—
—
—
—
—
—
48.561
1)
2)
3)
4)
3)
4)
Die Ergebnisse aus Anlagenverkäufen in Südostasien entstanden 2002 und 2003 aus dem teilweisen Verkauf von Feldesanteilen im Rahmen von
Gasfeldkonsortien in Australien bzw. in Neuseeland. Im Jahr 2004 ist hier der Verkauf der Sudanblöcke und des Cabimas Feldes in Venezuela enthalten.
2003: In der Region Übriges Europa wurden außerordentliche Abschreibungen für Felder in Albanien und Irland von rund EUR 7 Mio
berücksichtigt und in der Region Südostasien für Felder in Australien von rund EUR 5 Mio. 2004: In den Regionen Südamerika und Südostasien sind
außerplanmäßige Abschreibungen für Felder in Ecuador (EUR 20 Mio) und in Australien (EUR 26 Mio) berücksichtigt.
Ertragsteuern enthalten keine latenten Steuern. In Übriges Europa sind die PRT und die Körperschaftssteuer in Großbritannien enthalten.
Die Bemessungsgrundlage für die PRT ist der Netto-Cashflow aus bestimmten produzierenden Feldern in der Nordsee. Ertragsteuern in Afrika umfassen Aufwendungen aus dem tax paid cost-System für bestimmte Felder in Libyen sowie feldspezifische Steuern in Tunesien, die nicht vollständig
gewinnabhängig sind.
Das Speicherüberlassungsentgelt vor Steuern wird für die Bereitstellung von Polstergas vom Geschäftsbereich Erdgas bezahlt.
d) Öl - und Gasreserven
Sichere Reserven sind die auf der Basis von geologischen und lagerstättentechnischen Daten geschätzten
Mengen an Erdöl (inklusive NGL) und Erdgas, die unter Anwendung bestehender wirtschaftlicher und produktionstechnischer Bedingungen mit größtmöglicher Sicherheit in der Zukunft gefördert werden können. Sichere,
entwickelte Reserven sind nachgewiesene Reserven, die mit bestehenden Sonden, Obertageanlagen und
Produktionsmethoden gefördert werden können. Sichere, nicht entwickelte Reserven können mit hoher
Wahrscheinlichkeit aus bereits entdeckten Lagerstätten gewonnen werden.
Erdöl und NGL
Österreich
Petrom
Übriges
Europa
Afrika
64,6
—
28,4
77,5
3,8
—
0,7
6,7
—
—
—
—
—
2,0
—
in Mio bbl
Sichere, entwickelte und
nicht entwickelte Reserven
zum 1. 1. 2002
Revision früherer Schätzungen
Erwerb und Verkauf von
Reserven
Erweiterungen und Neufunde
Südostasien
Südamerika
Summe
—
2,5
—
173,0
—
0,5
11,7
2,0
0,7
—
2,2
3,2
—
—
—
6,1
Produktion
–6,8
—
–4,4
–7,4
—
–0,9
—
–19,5
Sichere, entwickelte und
nicht entwickelte Reserven
zum 31. 12. 2002
62,3
—
26,9
80,0
—
4,1
—
173,3
5,6
—
3,6
2,0
0,1
0,3
—
11,6
Revision früherer Schätzungen
112
Mittlerer
Osten
OMV 04 I Ergänzende Angaben nach US GAAP
Österreich
Petrom
Übriges
Europa
Afrika
Mittlerer
Osten
in Mio bbl
Erwerb und Verkauf von
Reserven
Südostasien
Südamerika
Summe
77,3
—
—
0,1
30,1
2,2
—
44,9
2,0
—
—
0,8
—
—
0,4
3,2
Produktion
–6,7
—
–4,2
–11,8
–0,4
–1,4
–3,9
–28,4
Sichere, entwickelte und
nicht entwickelte Reserven
zum 31. 12. 2003
63,2
—
26,4
101,1
1,9
3,0
41,4
237,0
2,1
—
1,6
8,6
—
0,3
0,6
13,2
—
616,8
—
—
—
—
—
616,8
–20,3
Erweiterungen und Neufunde
Revision früherer Schätzungen
Erwerb von Reserven
Verkauf von Reserven
—
—
—
—
—
—
–20,3
1,5
—
—
1,4
—
5,3
—
8,2
Produktion
–6,6
—
–3,7
–11,7
–0,4
–1,1
–4,3
–27,7
Sichere, entwickelte und
nicht entwickelte Reserven
zum 31. 12. 2004
60,3
616,8
24,3
99,4
1,5
7,5
17,51)
827,2
Erweiterungen und Neufunde
Sichere, entwickelte Reserven:
zum 31. 12. 2002
51,8
—
20,3
66,4
—
3,6
—
142,1
zum 31. 12. 2003
50,2
—
21,6
88,2
1,9
2,6
40,7
205,2
zum 31. 12. 2004
50,4
432,6
21,5
85,3
1,5
1,9
15,6
608,8
1)
Beinhaltet 3,27 Mio bbl, welche zu einer Basisproduktion gehören, die aus einem Servicevertrag zu bedienen sind.
Österreich
Petrom
Übriges
Europa
Afrika
Mittlerer
Osten
Südostasien
Summe
585,0
—
71,9
—
269,5
78,4
1.004,8
11,6
—
–6,4
—
38,5
1,5
45,2
—
—
—
—
—
22,5
22,5
8,3
—
3,4
—
—
0,6
12,3
Produktion
–43,7
—
–8,6
—
–6,1
–7,2
–65,6
Sichere, entwickelte und nicht
entwickelte Reserven zum 31. 12. 20021)
561,2
—
60,3
—
301,9
95,8
1.019,2
5,7
—
7,0
—
65,1
0,1
77,9
—
—
—
19,6
—
—
19,6
13,2
—
—
—
—
—
13,2
Produktion
–45,9
—
–9,8
—
–17,2
–18,2
–91,1
Sichere, entwickelte und nicht
entwickelte Reserven zum 31. 12. 20031)
534,2
—
57,5
19,6
349,8
77,7
1.038,8
39,2
—
1,9
—
—
–3,4
37,7
—
2.446,4
—
—
—
—
2.446,4
Erdgas
in Mrd Kubikfuß (bcf)
Sichere, entwickelte und nicht
entwickelte Reserven zum 1. 1. 2002
1)
Revision früherer Schätzungen
Erwerb und Verkauf von Reserven
Erweiterungen und Neufunde
Revision früherer Schätzungen
Erwerb und Verkauf von Reserven
Erweiterungen und Neufunde
Revision früherer Schätzungen
Erwerb und Verkauf von Reserven
Erweiterungen und Neufunde
3,2
—
—
—
—
75,8
78,9
Produktion
-46,5
—
–9,9
—
–36,8
–16,1
–109,3
Sichere, entwickelte undnicht
entwickelte Reserven zum 31. 12. 20041)
530,1
2.446,4
49,5
19,6
313,1
134,0
3.492,6
zum 31. 12. 2002
505,5
—
52,4
—
80,9
85,5
724,3
zum 31. 12. 2003
436,9
—
45,8
—
280,8
67,4
830,9
zum 31. 12. 2004
444,9
2.167,4
42,9
—
244,0
50,7
2.950,0
Sichere, entwickelte Reserven:
1)
inklusive rund 108 bcf an Polstergas in Gasspeicherreservoirs
Ergänzende Angaben nach US GAAP I OMV 04
113
e) Standardisierte Berechnung des diskontierten zukünftigen Netto-Cashflows
Die zukünftige Netto-Cashflow-Information wird unter der Annahme erstellt, dass die wirtschaftlichen und
operativen Rahmenbedingungen, die zum Bilanzstichtag vorliegen, über die Produktionsdauer der sicheren
Reserven bestehen bleiben. Weder zukünftige Veränderungen der Preise, noch Fortschritte in der Technologie
oder Veränderungen der operativen Bedingungen werden berücksichtigt.
Der zukünftige Cash-Inflow beinhaltet die Erlöse aus dem Verkauf der Menge an sicheren Reserven, inklusive
Polstergas, die zum Bilanzstichtag vorliegen, bewertet mit den Preisen zum Jahresultimo.
Die zukünftigen Produktionskosten umfassen die geschätzten Kosten für die Produktion der sicheren Reserven,
sowie die dabei anfallenden Produktionssteuern, ohne Berücksichtigung der Inflation.
Die zukünftigen Entwicklungskosten umfassen die geschätzten Kosten für Entwicklungsbohrungen und
Produktionsanlagen sowie die Kosten der Rekultivierung von Sonden und Produktionsanlagen unter der
Annahme, dass das Kostenniveau zum Bilanzstichtag ohne Berücksichtigung der Inflation beibehalten wird.
Die zukünftigen Steuerzahlungen werden unter Verwendung des Steuersatzes jenes Landes berechnet, in
dem OMV tätig ist. Der Barwert ergibt sich aus der Diskontierung des zukünftigen Netto-Cashflows mit einem
Diskontfaktor von 10 % pro Jahr.
Die standardisierte Ermittlung stellt keine Schätzung des Tageswerts der sicheren Reserven im Konzern dar. Eine
Schätzung des Tageswerts würde neben vielen anderen Faktoren auch die Gewinnungsmöglichkeit von Reserven,
die über die Menge der sicheren Reserven hinausgehen und voraussichtliche Veränderungen in den zukünftigen
Preisen und Kosten sowie einen dem Risiko der Öl- und Gasproduktion entsprechenden Diskontzinssatz berücksichtigen.
Österreich
Petrom
in EUR 1.000
Übriges
Europa
Afrika
Mittlerer
Osten
Südostasien
861.265 2.816.848
554.545
588.899
Südamerika
Summe
2004
Zukünftiger Cash-Inflow
Zukünftige Produktionsund Rekultivierungsausgaben
Zukünftige Entwicklungsausgaben
3.432.525 20.410.892
–1.346.528 –12.064.851 –238.483
–55.969 –2.141.292
Zukünftiger Netto-Cashflow vor Ertragsteuern
2.030.028
Zukünftige Ertragsteuern
–507.507
Zukünftiger Netto-Cashflow undiskontiert
1.522.521
10 % jährlicher Diskontsatz
für die zeitliche Differenz
des Cashflows
Standardisierte Berechnung des diskontierten zukünftigen Netto-Cashflows
6.204.749
–40.841
–667.734 –2.405.415
–509.204 –131.574 –266.049 –123.982 –14.680.672
–134.486
581.941 2.173.158
–3.209 –101.559
–6.604 –2.483.960
419.762
221.291
142.481 11.773.410
–403.326
–70.706
–76.698
–8.796 –2.228.728
358.621 1.769.832
349.056
144.593
133.685
–607.434 –120.432
–61.958
–46.004 –3.990.756
–938.376 –223.320
5.266.372
273.066 28.938.041
–81.777
9.544.681
854.787
2.860.957
276.844 1.162.398
228.624
82.635
87.680
5.553.925
Zukünftiger Cash-Inflow
3.426.719
—
670.640 2.256.201
597.310
149.058
299.947
7.399.875
Zukünftige Produktionsund Rekultivierungsausgaben
–1.452.557
2003
Zukünftige Entwicklungsausgaben
114
— –188.062
–652.387 –170.541 –133.055 –216.673 –2.813.275
–84.413
—
–51.231
–102.277
–19.610
–31.783
–11.172
–300.486
Zukünftiger Netto-Cashflow vor Ertragsteuern
1.889.749
—
431.347 1.501.537
Zukünftige Ertragsteuern
–453.713
Zukünftiger Netto-Cashflow undiskontiert
1.436.036
OMV 04 I Ergänzende Angaben nach US GAAP
407.159
–15.780
72.102
4.286.114
–172.077
–50.955
—
–5.832
–818.063
295.861 1.329.460
356.204
–15.780
66.270
3.468.051
— –135.486
—
Österreich
Petrom
Übriges
Europa
10 % jährlicher Diskontsatz
für die zeitliche Differenz
des Cashflows
–669.223
—
–80.054
Standardisierte Berechnung des diskontierten zukünftigen Netto-Cashflows
766.813
—
215.807
874.257
239.034
9.985
48.349
2.154.245
Zukünftiger Cash-Inflow
3.201.495
—
817.329 1.960.784
584.880
198.736
—
6.763.224
Zukünftige Produktionsund Rekultivierungsausgaben
–1.494.157
in EUR 1.000
Afrika
Mittlerer
Osten
Südostasien
–455.203 –117.170
25.765
Südamerika
Summe
–17.921 –1.313.806
2002
— –177.720
–378.999 –151.514 –151.610
Zukünftige Entwicklungsausgaben
–190.883
—
–48.216
–51.519
–34.048
Zukünftiger Netto-Cashflow vor Ertragsteuern
1.516.455
—
591.393 1.530.266
Zukünftige Ertragsteuern
–409.847
Zukünftiger Netto-Cashflow undiskontiert
1.106.608
10 % jährlicher Diskontsatz
für die zeitliche Differenz
des Cashflows
–493.636
Standardisierte Berechnung des diskontierten zukünftigen Netto-Cashflows
612.972
—
–341.869
399.318
29.923
—
4.067.355
–85.377
–10.335
—
–844.537
427.813 1.354.868
313.941
19.588
—
3.222.818
–528.412 –120.747
25.757
— –1.246.509
45.345
—
— –129.471
—
–17.203
–175.398
— –163.580
—
— –2.354.000
298.342
826.456
193.194
1.976.309
f) Veränderung der standardisierten Berechnung des diskontierten zukünftigen Netto-Cashflows
Die folgende Tabelle zeigt die Veränderung der standardisierten Berechnung des diskontierten zukünftigen NettoCashflows:
in EUR 1.000
1. 1.
Verkauf und Transfer von gefördertem Öl und Gas abzüglich
Produktionsausgaben
Nettoveränderung der Preise und Produktionskosten
2004
2003
2002
2.154.245
1.976.309
1.530.794
–614.640
–566.701
–500.754
929.977
50.536
626.666
3.372.407
139.846
27.843
Nettoveränderung auf Grund von Erweiterungen und neuen Funden
131.311
73.217
74.055
Entwicklungs- und Rekultivierungsausgaben der laufenden Periode
105.415
180.529
150.598
–151.268
Nettoveränderung aus dem Kauf und Verkauf von Mineralvorkommen
Veränderung der geschätzten zukünftigen Entwicklungs- und
Rekultivierungskosten in der Periode
–34.220
–16.153
Revision früherer Schätzungen
221.429
309.236
178.416
Zuwachs aus der Diskontierung
187.663
165.985
130.209
–816.963
26.086
34.036
Nettoveränderung der Ertragssteuer
Sonstiges
1)
31. 12.
1)
–82.698
–184.645
–124.286
5.553.925
2.154.245
1.976.309
Unter Sonstiges fallen Wechselkursveränderungen gegenüber dem Euro.
Wien, am 11. März 2005
Der Vorstand
Ergänzende Angaben nach US GAAP I OMV 04
115
Fünf-Jahres-Übersicht
in EUR Mio
Umsatzerlöse (exklusive MÖSt)
2004
2003
2002
2001
2000
9.880
7.644
7.079
7.736
7.455
Betriebserfolg (EBIT)
926
644
495
610
491
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
954
596
474
570
453
–312
–203
–152
–188
–130
642
393
322
382
323
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Jahresüberschuss
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
209
160
138
131
116
6.718
3.858
3.140
2.923
2.946
Finanzanlagen
1.242
1.185
976
929
867
Anlagevermögen
8.170
5.204
4.254
3.983
3.929
Vorräte
1.150
707
459
386
423
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
2.069
1.237
1.049
1.020
1.112
Liquide Mittel, sonstige Wertpapiere und Anteile
1.482
342
214
229
171
Umlaufvermögen
4.701
2.286
1.722
1.635
1.705
218
196
196
196
196
Grundkapital
Kapitalrücklagen
1.089
418
418
418
418
Gewinnrücklagen
2.436
1.925
1.664
1.485
1.209
Rücklage für eigene Anteile
Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter
Bilanzgewinn
15
12
12
9
6
1.492
26
27
24
23
131
108
94
116
116
Eigenkapital
5.381
2.685
2.411
2.248
1.968
Rückstellungen
1.399
1.049
1.118
1.052
1.120
Anleihen
1.177
503
—
—
—
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
1.029
903
673
605
731
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
1.183
846
629
622
688
Sonstige Verbindlichkeiten
1.030
750
604
583
993
Verbindlichkeiten
4.418
3.002
1.906
1.810
2.412
Bilanzsumme
12.950
7.517
6.149
5.772
5.834
Investitionen
2.274
1.381
675
452
669
Abschreibungen
514
435
347
338
320
Zugänge zu Sachanlagen
568
667
589
392
477
Abschreibungen auf Sachanlagen
481
404
315
310
298
Mittelzufluss aus der Betriebstätigkeit
1.001
939
581
786
611
Net operating profit after tax (NOPAT)
681
435
345
410
354
4.290 1)
3.751
3.182
2.991
2.861
Return on average capital employed (ROACE)
16 1)
12
11
14
12
Return on fixed assets (ROfA)
22 1)
16
16
20
16
Return on equity (ROE)
19 1)
15
14
18
18
Eigenkapitalquote
42
36
39
39
34
Gearing ratio
14
40
20
17
28
4,40
4,00
3,50
4,30
4,30
57.480 3)
6.137
5.828
5.659
5.757
Durchschnittliches Capital employed
in %
Dividende je Aktie
MitarbeiterInnen
1)
2)
3)
116
in EUR
2)
per 31. Dezember
Adaptiert um Effekte aus dem Petrom-Erwerb
2004: Vorschlag an die Hauptversammlung; 2001 und 2000 inkludierten eine Bonusdividende von EUR 1,30 je Aktie
davon 51.005 Petrom MitarbeiterInnen
OMV 04 I Fünf-Jahres-Übersicht
Kontakte
OMV Aktiengesellschaft
Otto-Wagner-Platz 5
1090 Wien, Österreich
Tel.: +43 (01) 40 440-0
Fax: +43 (01) 40 440-20091
[email protected]
OMV Česká republika, s.r.o.
Budejovická 3, 140 21 Praha 4,
Tschechische Republik
Tel.: +420 261 392-111
Fax: +420 261 212-107
[email protected]
Agrolinz Melamine
International Italia S.r.l.
Corso Sempione n. 13
21053 Castellanza (VA), Italien
Tel.: +39 (0331) 523-111
Fax: +39 (0331) 523-443
[email protected]
OMV Cogeneration GmbH
Ares Tower/Ebene 14
Donau-City-Straße 11
1220 Wien, Österreich
Tel.: +43 (01) 40 440-23071
Fax: +43 (01) 40 440-29974
[email protected]
AMI Agrolinz Melamine
International GmbH
St.-Peter-Straße 25, 4021 Linz,
Österreich
Tel.: +43 (0732) 6 914-0
Fax: +43 (0732) 6 914-3581
[email protected]
OMV Deutschland GmbH
Haiminger Straße 1
84489 Burghausen, Deutschland
Tel.: +49 (8677) 960-2255
Fax: +49 (8677) 960-2265
[email protected]
BIDIM Geosynthetics S.A.
9, rue Marcel Paul B.P. 80
95873 Bezons Cedex, Frankreich
Tel.: +33 (1) 34 23 53 63
Fax: +33 (1) 34 23 53 98
[email protected]
OMV ADRIATIK
Holdinska družba d.o.o.
Ferrarska 7, 6000 Koper, Slowenien
Tel.: +386 (5) 66 333-00
Fax: +386 (5) 66 334-82
[email protected]
OMV Bulgarien EOOD
Einmanngesellschaft mbH
1, Sofiiski Geroi Str.
PRIMA BUSINESS CENTRE, Office 8
1612 Sofia, Bulgarien
Tel.: +359 (2) 93 297-10
Fax: +359 (2) 93 297-13
[email protected]
OMV Exploration & Production GmbH
Gerasdorfer Straße 151
1210 Wien, Österreich
Tel.: +43 (01) 40 440-23793
Fax: +43 (01) 40 440-29486
[email protected]
OMV Gas GmbH
floridotower
Floridsdorfer Hauptstraße 1
1210 Wien, Österreich
Tel.: +43 (01) 27 500-28000
Fax: +43 (01) 27 500-28299
[email protected]
OMV Hungária Ásványolaj Kft.
Róbert Károly krt. 64-66.
1134 Budapest, Ungarn
Tel.: +36 (1) 452-7100
Fax: +36 (1) 452-7102
[email protected]
OMV New Zealand Ltd.
Level 27 Majestic Centre
100 Willis Street
Wellington, Neuseeland
Tel.: +64 (4) 910 2510
Fax: +64 (4) 910 2504
[email protected]
OMV OF LIBYA LIMITED
That El Imad Buildings
Tower 5, 10th floor
Tripolis, Libyen
Tel.: +218 (21) 33 503-71
Fax: +218 (21) 33 503-70
[email protected]
OMV (PAKISTAN) Exploration
Gesellschaft m.b.H.
Zat 10th Floor, UBL Building
Jinnah Avenue, Plot 2, F-6/1,
P.O.Box 2653
Islamabad, Pakistan
Tel.: +92 (51) 2 273 621-31
Fax: +92 (51) 2 273 643-44
[email protected]
OMV Refining & Marketing GmbH
Lassallestraße 3
1020 Wien, Österreich
Tel.: +43 (01) 40 440-0
Fax: +43 (01) 40 440-622013
info.r&[email protected]
OMV Slovensko, s.r.o.
Moskovská 13
811 08 Bratislava, Slowakei
Tel.: +421 (2) 502 50-110
Fax: +421 (2) 502 50-440
[email protected]
OMV Solutions GmbH
Lassallestraße 3
1020 Wien, Österreich
Tel.: +43 (01) 40 440-0
Fax: +43 (01) 40 440-27900
[email protected]
OMV Supply & Trading AG
Poststrasse 14
6300 Zug, Schweiz
Tel.: +41 (41) 7 120 855
Fax: +41 (41) 7 120 735
[email protected]
Polyfelt Geosynthetics Italia S.r.l.
Via Vittorio Veneto 88
20020 Lazzate (MI), Italien
Tel.: +39 (02) 96 72 90 17
Fax: +39 (02) 96 72 90 99
[email protected]
OMV (U.K.) Limited
14 Ryder Street
London SW1Y 6QB, Großbritannien
Tel.: +44 (20) 7333-1600
Fax: +44 (20) 7333-1613
[email protected]
POLYFELT Gesellschaft m.b.H.
Schachermayerstraße 18
4021 Linz, Österreich
Tel.: +43 (0732) 6 983-5301
Fax: +43 (0732) 6 983-5320
[email protected]
Eigentümer, Herausgeber und Verleger: OMV Aktiengesellschaft, Wien
Design: UNIQUE WerbegesmbH., Kurt Fabian
Fotos: Oliver Gast, Viennapaint
Druck: Produktionswerkstatt
SC OMV Romania Mineraloel s.r.l.
Str. Av. Alexandru Serbanescu 85
014286 Bucuresti Sector 1 C.P.,
Rumänien
Tel.: +40 (21) 203 0505-0
Fax: +40 (21) 203 0506
[email protected]
Petrom S.A.
109 Calea Victoriei
010069 Bukarest, Rumänien
Tel.: +40 (21) 2 125 001
Fax: +40 (21) 3 155 166
[email protected]
Was wir 2004 bewegt haben
Der OMV Konzern in Zahlen
OMV
OMV Aktiengesellschaft
Otto-Wagner-Platz 5
1090 Wien, Österreich
www.omv.com
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