Übungen zu Mathematische Grundlagen für das Physikstudium 3 SS 2014 Alle Spezialaufgaben Aufgabe 1: Faustregeln Begründen Sie die folgenden Faustregeln und geben Sie jeweils ein Beispiel an: • • Wenn im Zusammenhang mit einer geometrischen Situation 2 auftritt, dann ist wahrscheinlich ein Winkel von 45° im Spiel. Wenn im Zusammenhang mit einer geometrischen Situation ein Skalarprodukt auftritt, dann ist wahrscheinlich eine Projektion im Spiel. Aufgabe 2: Linearkombinationen von Lösungen einer DGL Beweisen Sie, dass nicht jede Linearkombination von Lösungen der Differentialgleichung y ''( x) + y ( x) = x wieder eine Lösung ist! Aufgabe 3: Ein linearer Operator und seine Matrixdarstellung In der Menge aller Polynomfunktionen mit reellen Koeffizienten vom Grad kleiner-gleich 2 ist folgender lineare Operator definiert: A : p Ap ( Ap )( = x) p ( x) − x p '( x) Geben Sie die Matrixdarstellung [ A]B dieses Operators bezüglich der Basis B mit Elementen e0 ( x) = 1 e1 ( x) = x e2 ( x) = x 2 an! Zeigen Sie, dass sowohl A2 = A als auch [ A]B 2 = [ A]B gilt! Was bedeutet das? Aufgabe 4: Skalarprodukt von Polynomen Im Vektorraum aller reellen linear-inhomogenen Funktionen (d.h. aller der Menge Polynomfunktionen mit reellen Koeffizienten vom Grad kleiner-gleich 1) ist folgendes Skalarprodukt definiert: 1 2 f ⋅g = ∫ dx x f ( x) g ( x) −1 Drücken Sie es durch die Koeffizienten von f und g aus! Geben Sie zwei derartige Funktionen an (beide ≠ 0 ), die bezüglich dieses Skalarprodukts zueinander orthogonal sind! Welche Norm („Länge“) – bezüglich dieses Skalarprodukts – besitzt die Funktion h( x ) = x ? Aufgabe 5: Satz von Cayley-Hamilton Sei p ≡ p (λ ) das charakteristische Polynom der quadratischen Matrix A . Dann besagt der Satz von Cayley-Hamilton, dass p ( A) = 0 gilt. Überprüfen Sie diesen Satz für die Matrix 2 3 A= ! 4 1 Beweisen Sie ihn für beliebige 2 × 2 -Diagonalmatrizen! Aufgabe 6: Rotationen Für eine Rotation im 2 existiert nicht unbedingt ein reeller Vektor, der in sich selbst übergeführt wird. Für eine Rotation im 3 hingegen existiert stets ein reeller Vektor, der in sich selbst übergeführt wird. (Er definiert die Drehachse). Wie ist die Sachlage im 4 und im 5 ? Aufgabe 7: Umtauschparadoxon Diskutieren Sie (kurz!) das „Umtauschparadoxon“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Umtauschparadoxon)! Aufgabe 8: Halbkreis Eine schöne „Denkfalle“ ist die Halbkreis-Aufgabe: „Schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit dafür, dass drei zufällig und unabhängig voneinander gewählte Punkte eines Kreises auf einem Halbkreis liegen!“ Die meisten Menschen verschätzen sich hier! Warum? Wie lautet die richtige Antwort? (Siehe dazu http://www2.hs-fulda.de/~grams/dnkfln.htm#_Halbkreis. Auf http://www2.hs-fulda.de/~grams/Halbkreis/Halbkreis.html wird die Antwort mit einem Experiment angenähert.) Aufgabe 9: Verwandtschaft Der Verwandtschaftsgrad zweier Menschen A und B ist definiert als die Wahrscheinlichkeit, dass – unter der Voraussetzung, dass einer von ihnen ein sehr seltenes Gen (genauer: Allel) besitzt – der andere es auch besitzt. Berechnen Sie den Verwandtschaftsgrad zwischen Geschwistern! Aufgabe 10: Münzen werfen Als Vorübung zur Behandlung der Gaskinetik im Physikunterricht, in der es ja auch um den Zufall geht, geben Sie Ihren SchülerInnen den Auftrag, zuhause eine Münze 100 mal zu werfen und zu notieren, wie oft dabei „Kopf“ herauskommt. Ihre SchülerInnen geben folgende Ergebnisse an: 49, 48, 51, 50, 49, 50, 51, 51, 48, 49, 50, 47, 51, 52, 49, 50, 51, 48, 50, 49,51. Haben sie wirklich Münzen geworfen oder sich die Ergebnisse in der Pause vor der Physikstunde einfach ausgedacht? Überführen Sie sie mit einem quantitativen Argument!