Lösungsskizzen Mathematik für Informatiker 3. Aufl. Peter Hartmann Kapitel 5 1. Stellen Sie eine Additions- und Multiplikationstabelle für Z/6Z auf. Zeigen Sie, dass Z/6Z \ {0} mit der Multiplikation keine Gruppe bildet. + 0 1 2 3 4 5 * 0 1 2 3 4 5 0 0 1 2 3 4 5 0 0 0 0 0 0 0 1 1 2 3 4 5 0 1 0 1 2 3 4 5 2 2 3 4 5 0 1 2 0 2 4 0 2 4 3 3 4 5 0 1 2 3 0 3 0 3 0 3 4 4 5 0 1 2 3 4 0 4 2 0 4 2 5 5 0 1 2 3 4 5 0 5 4 3 2 1 Dies ist keine Gruppe, da z.B. 2, 3 und 4 kein multiplikatives Inverses haben. 2. Ordnen Sie den Elementen der Tabelle (5.3) die Elemente der S3 zu. a, b und d sind gegeben. Berechnen Sie zuerst b2 = (1 2 3)2 = (1 3 2), also ist c = (1 3 2). Dann cd = (1 3 2)(2 3) = (1 3). Daraus folgt f = (1 3) und für e bleibt dann nur noch (1 2) übrig. Die Gruppe S3 hat einige Untergruppen, kommutative und nicht kommutative. Finden Sie diese? 3. Zeigen Sie, dass (R+,×) eine Gruppe bildet. x,y Î R+ Þ x×y Î R+, also ist dies eine Verknüpfung in R+. Für x Î R+ ist auch x –1 Î R+ und 1 ist das neutrale Element. Als Teilmenge von R ist R+ auch assoziativ. 4. Zeigen Sie, dass im Körper C gilt: z × z =| z |2 , z -1 = z . | z |2 z × z = ( x + iy )( x - iy ) = x 2 + y 2 + i ( xy - yx ) = x 2 + y 2 , z -1 = 5. 1 z z = = 2. z z×z | z | Sei z = 4 + 3i, w = 6 + 5i. Berechnen Sie z-1 und z -1 = z z 2 = 4 - 3i 4 3 = - i, 25 25 25 w in der Form a+bi. z w 6 + 5i (6 + 5i)(4 - 3i ) 39 + 2i = = = . z 4 + 3i (4 + 3i)(4 - 3i) 25 1 Lösungsskizzen 6. Stellen Sie Mathematik für Informatiker 3. Aufl. Peter Hartmann Kapitel 5 1+ i in der Form a+bi dar. 2-i 1 + i (1 + i )(2 + i ) 1 3 = = + i 2 - i (2 - i)(2 + i ) 5 5 7. 2 2 + i . Berechnen Sie und zeichnen Sie 2 2 in der Gauß'schen Zahlenebene z , z 2 , z 3 , z 4 , z 5 . z2 3 z z - 2 2 4 - 2 2 2 3 5 z = 0 + i, z = + i, z = -1, z = i. 4 z 2 2 2 2 Im Körper C der komplexen Zahlen sei z = Die Zahlen liegen alle auf dem Einheitskreis. Den Grund dafür erfahren Sie auf Seite 276 des Buches. 8. z5 Führen Sie bei folgenden Polynomen Division mit Rest durch: in Z/2Z[x]: in Z/2Z[x]: in Z/5Z[x]: a) b) c) (x8 + x6 + x2 + x)/( x2 + x), (x5 + x4 + x3 + x + 1)/( x3 + x2 + 1), (4x3 + 2x2 + 1)/(2x2 + 3x), und machen Sie jeweils anschließend die Probe. Ausführlich gerechnet Nummer c): Es hilft, wenn Sie sich die Additions- und Multiplikationstabellen für Z/5Z aufschreiben: (4x3 + 2x2 + 1)/( 2x2 + 3x) = 2x + 3 4x3 + x2 x2 + 1 x2 + 4x x +1 = Rest Probe: (2x2 + 3x)( 2x + 3) + x + 1 = 4x3 + x2 + x2 + 4x + (x+1) = 4x3 + 2x2 + 1 Das Ergebnis von a) lautet x6 + x5 + 1, das Ergebnis von b) lautet: x2 + 1 Rest x. 9. Zeigen Sie, dass es in Z/nZ[x], n keine Primzahl, Polynome vom Grad zwei mit mehr als zwei verschiedenen Nullstellen gibt. Diese verblüffende Tatsache hängt damit zusammen, dass es in Z/nZ von 0 verschiedene Elemente gibt, deren Produkt 0 ist. Ein Beispiel genügt: in Z/6Z ist zum Beispiel 2·3 = 0. Das quadratische Polynom ( x - 2)( x - 3) = x 2 - 2 x - 3x + 2 × 3 = x 2 + x in Z/6Z[x] hat dann die Nullstellen 2, 3 und 0. 2 Lösungsskizzen Mathematik für Informatiker 3. Aufl. Peter Hartmann Kapitel 5 10. Zeigen Sie, dass für n Î N die Menge (Rn, +) mit der folgenden Addition eine Gruppe bildet: (a1, a2, ... , an) + (b1, b2, ... , bn) := (a1 + b1, a2 + b2, ... , an + bn). Das Nullelement ist (0,0,...,0), das Inverse zu (a1, a2, ... , an) ist (–a1, –a2, ... , –an). Die Menge ist assoziativ, denn ((a1,... , an) + (b1,... , bn)) +(c1,... , cn) = = (a1 + b1 + c1,... , an + bn + cn) = (a1,... , an) + ((b1,... , bn) + (c1,... , cn)). 11. Zeigen Sie, dass die Abbildungen a) f : ¡3 ® ¡ 2 , ( x, y, z ) a ( x + y, y + z) b) g : ¡ 2 ® ¡3 , ( x, y ) a ( x, x + y, y) Homomorphismen sind. R2 beziehungsweise R3 sind dabei die Gruppen aus der letzten Aufgabe. Berechnen Sie Ker f und Ker g. Die Homomorphieeigenschaft zum Beispiel für f: f ( x1 , y1 , z1 ) + f ( x2 , y2 , z2 ) = ( x1 + y1 , y1 + z1) + ( x2 + y2 , y2 + z2 ) = ( x1 + x2 + y1 + y2 , y1 + y2 + z1 + z2 ) = f ( x1 + x2 , y1 + y2 , z1 + z2 ). ker f = {( x, y , z ) | f ( x, y , z ) = 0}. f ( x , y, z ) = 0 heißt x + y = 0, y + z = 0 Þ x = –y, z = –y, Þ ker f = {a(1, –1, 1)| a Î R}. Ähnlich folgt: ker g = {(0,0)}. 12. Zeigen Sie, dass man in der Definition 5.2, Axiom (G2) auf die Forderung der Eindeutigkeit verzichten kann: In einer Gruppe ist das Inverse a–1 zu einem Element a eindeutig bestimmt. Angenommen es gilt ab = ac , also b und c seien Inverse zu a. Dann ist a -1 ( ab ) = a -1 ( ac ) , wegen des Assoziativgesetzes also auch ( a -1a ) b = ( a -1a ) c und damit b = c. 13. Der "2 Quadrate-Satz" von Fermat lautet: Genau die Primzahlen p der Form p º 1mod 4 haben eine Darstellung als Summe zweier Quadrate. Bestandteil des Beweises ist die Aussage, dass es genau zu diesen Primzahlen ganze Zahlen x und y gibt, so dass x 2 + y 2 º 0 mod p ist (vgl. Seite 72). Leiten Sie aus dieser Aussage den Satz 4.24 her. Sie benötigen dafür auch noch, dass in dem Körper Z/pZ gilt: x2 – y2 = (x + y)(x – y). Zum Beweis: Es sei p º 3mod 4 . Satz 4.24 besagt, dass für x ¹ y, die beide kleiner als (p – 1)/2 sind, immer x2 ¹ y2 mod p und x2 ¹ –y2 mod p sein müssen, sonst könnte die Folge der ±i2 nicht alle Elemente 1,2,..., p-1 erreichen. x2 ¹ –y2 folgt aus dem 2-Quadrate Satz: sonst wäre x 2 + y 2 º 0 mod p und damit p º 1mod 4 . x2 ¹ y2: Wäre x2 = y2 so wäre 0 = x 2 - y 2 = ( x + y )( x - y ) Þ x + y = 0 oder x - y = 0 , also x = ±y. Sind x, y beide kleiner als (p – 1)/2 , so ist x ¹ –y, da –y = p – y > (p – 1)/2 ist. Also ist x = y, ein Widerspruch. 3