Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen Kreativitätstechniken Mit professionellen Methoden gewohnte Denkpfade verlassen „Probleme kann man niemals mit der gleichen Denkweise lösen durch die sie entstanden sind.“ Albert Einstein Creativ Coaching - Jörg Weißmantel - Dipl. Volkswirt - Dipl. Handelslehrer Roquetteweg 24 - D-64285 Darmstadt Fon: +49 6151 422884 - Fax: +49 6151 422894 - Mobil: +49 171 5138811 www.creativ-coaching-joerg-weissmantel.de [email protected] 1 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen Inhaltsverzeichnis 1 2 3 Kreativität - was ist das eigentlich?.................................................. 3 Laterales Denken als Voraussetzung für Kreativität ....................... 3 Der kreative Prozess und wie ein kreativer Sprung gelingt ............ 5 3.1 3.2 4 Kreativitätsförderer und –killer ......................................................... 8 4.1 4.2 5 Das Vier-Phasen-Modell des kreativen Prozesses ............................. 5 Der kreative Sprung ............................................................................... 7 Kreativitätsförderer ................................................................................ 8 Kreativitätskiller ..................................................................................... 8 Kreativitätstechniken ....................................................................... 11 5.1 Assoziationstechniken ........................................................................ 15 5.1.1 5.1.2 5.1.3 5.1.4 5.2 Zufallsanregung und Reizwortprinzip ................................................ 23 5.2.1 5.2.2 5.2.3 5.3 Herbstlaub ......................................................................................................... 39 Outdoor Assoziation .......................................................................................... 41 Kreativitätstechniken im Thema Moderation ..................................... 43 5.7.1 5.7.2 6 7 8 Walt Disney-Methode ........................................................................................ 36 Denkhüte von de Bono ...................................................................................... 37 Kreativitätstechniken im Rahmen von Teambuilding ....................... 39 5.6.1 5.6.2 5.7 Morphologische Matrix ...................................................................................... 31 Osborn-Methode ............................................................................................... 32 Kopfstandmethode ............................................................................................ 34 Methode der Identifikation ................................................................................. 35 Perspektivenwechsel ........................................................................... 36 5.5.1 5.5.2 5.6 Visualisierung .................................................................................................... 25 Visuelle Synektik ............................................................................................... 26 Analogietechnik ................................................................................................. 28 Systematische Ideensuche und Bedingungsvariation ..................... 31 5.4.1 5.4.2 5.4.3 5.4.4 5.5 Semantische Intuition ........................................................................................ 23 Katalog-Methode ............................................................................................... 24 Lexikon-Methode................................................................................................... 25 Bild- und Analogietechniken ............................................................... 25 5.3.1 5.3.2 5.3.3 5.4 Brainstorming .................................................................................................... 15 Brainwriting ....................................................................................................... 16 Mindmapping® .................................................................................................. 20 Kombinationstechnik ......................................................................................... 22 Punktewertung .................................................................................................. 43 Mentale Provokation.......................................................................................... 44 Nachwort .......................................................................................... 47 Anhang ............................................................................................. 48 Literaturverzeichnis ......................................................................... 49 2 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen 1 Kreativität - was ist das eigentlich? Ist Kreativität etwas Geheimnisvolles und nur für Genies und Exzentriker? Oder eine Fähigkeit, die erlernbar ist und mit der Sie mehr im Leben erreichen können? Kreative Menschen sind offener, erfolgreicher, anerkannter und glücklicher. Und die wichtigste wissenschaftliche Erkenntnis für dieses Thema ist: Jeder Mensch kann kreativ sein. Wie kreativ Sie sind, hängt von Ihrer Einstellung ab, wie offen Sie auf andere Menschen zugehen, wie flexibel Sie neuen Situationen gegenüberstehen oder ob Sie bereit sind, bestimmte Risiken einzugehen. Mit den folgenden Teilnehmerunterlagen erhalten Sie das notwendige Rüstzeug, um Ihr schöpferisches Potential zu vergrößern und Ihrer Kreativität bei bestimmten Problemstellungen, auf die Sprünge helfen zu können. Denn häufig ist es nicht möglich, die Probleme von heute mit den Lösungen von gestern in den Griff zu bekommen. Sie können nun versuchen, die neuen Probleme mit alten Lösungen „hinzubiegen“ oder aber Sie vertrauen auf Ihre kreativen Fähigkeiten und entwickeln wirklich neue Antworten auf neue Fragen, also (er)finden Ideen, was alles möglich wäre. Was ist Kreativität? Kreativität kann auf den lateinischen Begriff „creare“ zurückgeführt werden und ist allgemein eine Bezeichnung für die Fähigkeit zu schöpferischem Denken und Handeln, die über herkömmliche vorgegebene Möglichkeiten zur Gestaltung von Dingen oder Entwicklungen, beziehungsweise zur Lösung von Problemen, hinausgeht. In diesem Sinne bezeichnet sie die Fähigkeit, Ideen und Verbindungen zu finden, die entweder neu oder in ihrer Kombination neu sind. [www.wikipedia.de] Um möglichst viele Ideen zu bekommen, bedient man sich bestimmter Techniken, den sog. Kreativitätstechniken. 2 Laterales Denken als Voraussetzung für Kreativität Für die meisten Aufgaben des täglichen Lebens benötigen wir keine Kreativität. Wir wenden unser Wissen und Fertigkeiten an, die wir durch immer wiederkehrende oder ähnliche Problemstellungen erworben haben. Für diese „Routine“aufgaben greift das Gehirn auf gefestigte Denkbahnen im Gehirn zurück, es überprüft das bereits Bekannte und schlägt dieselben Lösungswege ein, die es bisher immer benutzt hat. Das heißt, diese Wege führen zur linken Gehirnhälfte. Hier sitzt das Zentrum für das rationale wissenschaftlich exakte Denken, alle detaillierten Vorstellungen und die gesteuerte Sprache. Damit denkt die linke Gehirnhälfte (Hemisphäre) in Worten und Zahlen, sie denkt logisch, analytisch und sequentiell, also Schritt für Schritt. Die so bearbeiteten Informationen können im Kurzzeitgedächtnis gespeichert, jedoch aufgrund ihrer Abstraktionen nicht in das Langzeitgedächtnis übernommen werden. Dagegen ist die rechte Gehirnhälfte für alles Bildhafte, Emotionale, Komplexe, Visionen und die Körpersprache zuständig. Das Rohmaterial der Gedanken, die aufblitzenden Ideen, die Bilder, ja alle Sinneseindrücke bearbeitet diese Hemisphäre. Die rechte Gehirnhälfte denkt 3 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen ganzheitlich, intuitiv und in räumlichen, farbigen, bewegten Modellen. Ebenso ist sie Sitz der Phantasie. Vor allem unser Langzeitgedächtnis greift auf diese Bilder und Emotionen zurück. Man hört immer wieder, die linke Gehirnhälfte sei übertrainiert. Die rechte Gehirnhälfte verkümmere dagegen regelrecht. Doch das ist nicht ganz richtig. Es ist vielmehr so, dass sich unsere beiden Gehirnhälften um jedes Denkproblem streiten. Dieser Streit endet häufig mit einem "falschen" Ergebnis: Die linke Gehirnhälfte löst damit Aufgaben, die eigentlich ureigenstes Betätigungsfeld der rechten Hemisphäre wären. In der Auflösung solcher Fehlzuordnungen liegen ungeheure Leistungspotentiale. Der Mensch findet zuviel Vergnügen am Reden. Keine Idee in unserem langen Werdegang hat je gezählt, wenn wir nicht in der Lage waren, sie in Worte zu fassen. Reden, schreiben, begriffliches Denken steht im Vordergrund von Schule und Beruf. So haben sich in unserem Gehirn zu viele Denkbahnen eingegraben, die zur linken Gehirnhälfte führen. Routine allein reicht heute nicht mehr aus. In Zeiten des schnellen Wandels, des immer schneller erforderlichen Wissenserwerbs sowie härteren Wettbewerbs können Sie sich immer weniger auf Standardlösungen verlassen. Was tun Sie, wenn Sie bei einem wichtigen Problem nicht mehr weiterkommen? Sie können Ihre Kreativität nutzen! Ein bedeutender Wissenschaftler in diesem Bereich wie Edward de Bono (1957) versuchte, Kreativität zu definieren, um sie messbar zu machen. Er gilt als einer der führenden Lehrer für kreatives Denken. De Bono hat eine Vielzahl von Techniken entwickelt, die helfen sollen, neue Ideen zu finden und sich aus eingefahrenen Denkmustern zu lösen. Dazu gehören unter anderem die „Denkhüte von de Bono“ (s. Kapitel 9). De Bono prägte unter anderem den Begriff des "Lateral Thinking", der in der deutschen Sprache als Begriff des lateralen Denkens oder auch Querdenkens (unlogisch und unkonventionell) Einzug in die Psychologie gehalten hat. Es soll ein Denken in Gang gesetzt werden, das nicht von bestimmten, festgefahrenen Prinzipien ausgeht und welches somit nicht nur zu einem einzigen richtigen Schluss kommt. Beim lateralen Denken werden die Voraussetzungen umgeworfen und, etwa durch Gedankensprünge, in ihr Gegenteil verwandelt. Während das vertikale Denken die herkömmliche Denkweise mit aufeinanderfolgenden und logischen Schritten repräsentiert, beschreibt laterales Denken einen Prozess und steigert die Wirksamkeit des vertikalen Denkens, indem es ihm viele alternative Lösungsansätze aufzeigt. Beide Denkstile schließen sich also nicht gegenseitig aus. De Bono umschreibt diese Stile so: „Das vertikale Denken treibt die Ideen weiter, die das laterale Denken hervorgebracht hat.“ Laterales Denken verändert Muster, schafft eine Neuanordnung von Informationen. Man sucht nicht nach der richtigen Antwort, sondern nach einer anderen Anordnung der Informationen. Dabei muss nicht jeder Schritt richtig sein, alles wird begrüßt, was sich aufdrängt und es gibt keine Festlegungen. Beispiel: Wie viele Spiele müssen stattfinden, um bei einem nach K.-o.-System ausgetragenen Turnier mit 111 Teilnehmern den Sieger zu ermitteln? 4 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen Diese Aufgabe wird von den meisten Menschen durch vertikales Denken gelöst: 1. Runde 55 Spiele (1 Freilos), 2. Runde 28 Spiele, 3. Runde 14 Spiele, 4. Runde 7 Spiele, 5. Runde 3 Spiele (1 Freilos), 6. Runde 2 Spiele, 7. Runde 1 Spiel. Diese Zahlen werden schrittweise ermittelt und dann addiert. Das laterale Denken bedient sich eines Perspektivwechsels, um das Ergebnis ohne Rechenaufwand zu ermitteln: Wenn es einen Sieger gibt, muss es 110 Verlierer geben. Jeder von ihnen verliert nur ein Mal, also werden entsprechend viele Matches gespielt. Beide Methoden kommen in diesem Fall zum gleichen Ergebnis, aber auf verschiedenen Wegen. Bevor wir uns den einzelnen Kreativitätstechniken und ihren Durchführungen zuwenden, ist es wichtig, den Ablauf des kreativen Prozesses zu verstehen. Darüber hinaus werden wir eventuelle Kreativitätsförderer und –killer näher beleuchten, damit diese später leicht als solche identifiziert und ausgeschaltet werden können. 3 Der kreative Prozess und wie ein kreativer Sprung gelingt Übung: Verwandeln Sie folgende Zahl Ende der Unterlagen). IX durch Hinzufügen einer Linie in eine Sechs (Lösung am Kreative Prozesse vollziehen sich bewusst oder unbewusst in verschiedenen Phasen. Es liegt in der Natur kreativer Prozesse, dass sie sich nicht exakt planen lassen. Zum besseren Verständnis soll an dieser Stelle dennoch das Vier-Phasen-Modell erläutert werden, dessen Phasen aber nicht zwangsläufig chronologisch aufeinanderfolgen müssen. Eine veränderte Reihenfolge oder ein Vermischen der Phasen ergibt sich z.B. oft, wenn bei den ersten Schritten Rahmenbedingungen oder Reichweite der Ideen noch nicht bekannt waren. Das Vier-Phasen-Modell geht auf Beobachtungen des deutschen Physiologen und Physikers Hermann von Helmholtz (1884) und des französischen Mathematikers Henri Poincaré (1908) zurück. Graham Wallas hat diese Beobachtungen 1926 zu einer systematischen Theorie des kreativen Denkens zusammengefasst. [www.wikipedia.de] 3.1 Das Vier-Phasen-Modell des kreativen Prozesses 1. Phase: Problematisierung/ Exploration (Analysierung) Das Problem wird als solches erkannt Die erste Phase ist die Einstimmung auf das Problem. Als erstes wird das Problem erkannt und identifiziert. Die Vorbereitungsphase hat einen stark entdeckenden Charakter. Hier findet das Sammeln von Informationen über das Problem statt, also das Erkennen der Fragestellung / des Problems und somit wird ein Wissen aufgebaut. Nun folgt die Analysierung, also die Exploration des Problems unter verschiedenen Blickwinkeln. Dieses angesammelte Rohmaterial dient zur Festlegung eines vorläufigen Zieles, welches jedoch im weiteren Verlauf verändert oder ergänzt werden kann. Daraus werden später kreative Lösungsansätze entwickelt. 5 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen 2. Phase: Inkubation Man glaubt nie eine Lösung zu finden und fühlt sich schlecht Im übertragenen Sinne dominiert während dieser Kreativitätsphase nicht das bewusste geistige Ringen um und mit Rohmaterial sondern ein Reifeprozess. Der Ausdruck „Inkubation“ stammt aus dem Medizinischen, weil er den Zeitraum der Reifung bis zum „Ausbruch“ der Ideen am besten beschreibt. Um diesen Prozess ungestört ablaufen zu lassen, entfernt sich der Kreative bewusst von dem Problem, verneint es und beschäftigt sich mit Themen, die scheinbar nichts mit dem Problem zu tun haben. Diese Abkehr kann einen Ausbruch aus gewohnten Denkmustern ermöglichen. Manchmal wirkt die Fragestellung auch unbewusst weiter, die gesammelten Informationen werden im Unterbewusstsein schwebend weiterverarbeitet und es reifen Ideen mit der Zeit heran. Eventuell müssen noch mehr Informationen oder Daten gesammelt werden. Im Gespräch mit Fachleuten oder durch das eigene Erfahrungswissen wird das Problem durchdrungen. Die gedanklichen Abläufe in dieser Phase des kreativen Prozesses sind oft unbewusst und lassen sich kaum aktiv beeinflussen. 3. Phase: Illumination/ Synthese Der Geistesblitz In dieser Phase werden mithilfe von Kreativitätstechniken Ideen entwickelt. Das heißt aber nicht, dass in den vorangegangenen Phasen nicht bereits neue Einfälle aufgekommen sind. Begnügen Sie sich jedoch nicht mit diesen ersten Einfällen. Halten Sie diese schriftlich fest und holen Sie sie erst am Ende dieser Phase, also nach Anwendung der Kreativitätstechniken wieder hervor. Durch die Anwendung der unterschiedlichen Kreativitätstechniken entstehen spontan, fernab der bisherigen Möglichkeiten und Beschränkungen, Ansätze für neue Lösungsmöglichkeiten. Lassen Sie keine Kreativitätshemmnisse zu. Bei einem Individuum kann plötzlich ein lang ersehnter Lösungsansatz aus dem Unterbewusstsein auftauchen. In einer Gruppe kann eine zufällige Wahrnehmung eines nebensächlichen Details oder das Verhalten einer anderen Person dieses Erlebnis auslösen. Als plötzliche „Erleuchtung“ wird der kreative Einfall bewertet. Dabei handelt es sich um eine Einsichtsphase, die das Erlebnis des Richtigseins beschreibt. 4. Phase: Elaboration/ Verifikation Machbarkeit und Umsetzung Die gefundenen Lösungsansätze bedeuten oft noch nicht die völlige Lösung eines Problems. In der vierten Phase werden die Lösungsansätze systematisch ausgearbeitet und die gewonnenen Einsichten auf Brauchbarkeit, Realisierbarkeit und Konsequenzen überprüft. In vielen Projekten mündet diese Phase zuerst in der Präsentation einer Idee vor einem Entscheidungsgremium. Hier ist zu beachten, je unausgereifter eine Idee ist, desto angreifbarer ist sie gegenüber Kritik und Zweifeln. Daher ist eine detaillierte Ausgestaltung der Idee wichtig, die über Funktionen, Nutzen und Wert genau Auskunft gibt. 6 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen Erst im Anschluss an diese vier Phasen des kreativen Prozesses wird die Umsetzung der Ideen geplant. 3.2 Der kreative Sprung Um noch einmal den Geistesblitz oder besser gesagt den kreativen Sprung zu veranschaulichen, beleuchten wir die 3. Phase des soeben aufgezeigten Modells näher. De Bono vergleicht unser Denken mit einem Fluss, der in seinem breiten Flussbett dahinfließt (s.o. in gewohnten Bahnen denken). Um das Flussbett zu verlassen, müssen wir einen „kreativen Sprung“ machen. Dieser meist völlig unlogische, oft leicht verrückte Denksprung führt uns zunächst ins Ungewisse. Doch von dort müssen wir wie von einem Flussseitenarm wieder in das Hauptstrombett unseres Gedankenflusses zurückfinden. D.h. die neuen Lösungsansätze oder Gedankengänge auf unsere Ausgangsfragestellung transferieren. Wir haben die kreative Denkbewegung erst dann ganz vollzogen, wenn wir den Seitenarm für unser gewohntes Denken gewissermaßen schiffbar gemacht haben. Haben wir den kreativen Sprung einmal gewagt und hat sich dieses ungewohnte Denken als praktikabel erwiesen, wird es allmählich zur Routine. In Zukunft gelangen wir mühelos mit unserem gewohnten Denken an denselben Punkt, den wir erst durch den „kreativen Sprung“ entdeckt haben. 7 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen 4 Kreativitätsförderer und –killer Jeder Mensch kann kreativ sein... Was macht aber eine kreative Persönlichkeit aus? Sie - denkt flexibel und kann verschiedene Einfälle miteinander kombinieren - stellt das „Normale“ infrage, verändert es und sucht nach anderen Sichtweisen - hat Spaß an abwegigen Möglichkeiten und originellen Ideen - geht „spielerisch“ und ohne Ernst an Problemlösungen heran - löst sich schnell von gedanklichen und gruppenspezifischen Fixierungen. 4.1 Kreativitätsförderer Es ist von der Situation und von den involvierten Individuen abhängig, auf welche Weise ein Individuum oder eine Gruppe zu kreativen Leistungen animiert werden kann. Eventuell durch Auf-und-ab-gehen, autogenes Training, morgendlichen Dauerlauf oder einer inspirierenden Atmosphäre in dem Raum, in dem man kreativ arbeiten möchte. Umgebungswechsel: Der gezielte Wechsel der Umgebung kann kreative Prozesse weiterbringen, die ins Stocken geraten sind. Pausen: Ebenso gibt es einen Zusammenhang zwischen Pausen und Kreativität: Wenn nichts mehr geht, Sie keine Idee oder keinen weiteren Lösungsansatz finden, heißt es nicht verkrampft weiterzusuchen, sondern einen Einschnitt und eine Pause zu machen. Pausen sollten zudem mit der Zufuhr von frischer Luft und ausreichend Wasser verknüpft sein - beides beschleunigt und fördert die Gehirnaktivität - und kreative Ideen und Lösungen entspringen nun einmal dem Gehirn, selbst wenn sie vielleicht als intuitiv und nicht rational-logisch bewertet werden. Fehlertoleranz: Auch Fehlertoleranz ist ein entscheidender Kreativitätsförderer: Wer persönlich den Mut hat, auch Fehler zu machen, und auch eine entsprechende Führungskraft und Unternehmenskultur um sich herum hat, die Fehler als wichtiges Element jedes Arbeits- und Lernprozesses zulässt, hat deutlich mehr geistige Freiheit, auf kreative Ideen zu kommen bzw. kreative Einfälle auch weiterzufolgen, als wenn er in einem sehr restriktiven, innovationsfeindlichen und/oder auf Perfektion ausgerichteten Umfeld agiert. Pragmatismus: Kreativität steht in vielen Fällen auch in engem Zusammenhang mit Pragmatismus. Wer nicht nach idealen oder perfekten Antworten, Konzepten oder Lösungen sucht, sondern einfach macht, was machbar ist oder machbar sei könnte, d.h. einfach anfängt, hat im Wettstreit um innovative und kreative Lösungen oft die Nase vorn. 4.2 Kreativitätskiller Es gibt aber auch genug Hemmnisse und Blockaden, die unbewusst oder bewusst eine kreative Arbeit verhindern sowie einschränken können. Dann helfen auch Kreativitätstechniken nicht mehr weiter, da die Ursache in der Person selbst liegt. 8 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen Sicherheitsdenken: Wer keine Fehler und Irrtümer zulässt, denkt defensiv und geht auf Nummer sicher. Sollten ihm neue Ideen in den Kopf kommen, wird er kaum den Mut aufbringen und diese ausprobieren. Tipp: Haben Sie Mut zum Risiko. Schaffen Sie Bereiche, wo Sie gefahrlos experimentieren können. Wecken Sie im Unternehmen die Bereitschaft, neue Dinge auszuprobieren. Kalkulieren Sie Fehlschläge ein. Konkurrenzdruck: gilt als bewährtes Mittel, um Mitarbeiter zu besseren Leistungen anzuspornen. Konkurrenzdruck ist aber denkbar ungeeignet, um Kreativität zu fördern. Wer sich ständig Gedanken um den Konkurrenten machen muss, hat wenig Sinn für schöpferische Gedankenspiele, seine Energie kann sich gar nicht auf das Problem richten. Weiterhin werden durch den Konkurrenzdruck Zusammenarbeit und Kommunikation erschwert, zwei wesentliche Voraussetzungen für kreatives Arbeiten. Tipp: Sorgen Sie für entspanntes Arbeitsklima, in dem sich Kreativität entfalten kann. Vermeiden Sie im Unternehmen ausgesprochene Wettbewerbssituationen, in denen Mitarbeiter kreativ sein sollen und bremsen Sie Kollegen, die sich auf Kosten anderer profilieren. Erwartungsdenken: Bei vielen Dingen, die Sie unternehmen, wissen Sie vorher genau, was Sie erwartet. Denn es gibt Ihnen Sicherheit, entlastet Ihr Denken und Ihre Wahrnehmung. Aber dieses Erwartungsdenken (oder set thinking – Psychologie) bewirkt auch, dass Sie genau das wahrnehmen, was Sie erwarten. Das macht Sie blind für Abweichungen, Nuancen oder neue Erfahrungen. Sie sind unfähig, etwas Neues zu entdecken, weil sich Ihre Wahrnehmungen nur noch selbst bestätigen. Tipp: Schärfen Sie Ihre Aufmerksamkeit. Versuchen Sie, die Dinge möglichst unvoreingenommen zu betrachten – gerade wenn Sie schon sehr gut darüber Bescheid wissen. Stellen Sie probehalber Dinge in Frage, die Sie für selbstverständlich halten. Sprunghaftigkeit: wer viele, immer neue Einfälle hat, gilt als kreativ. Häufig wird vergessen, dass eine Idee nicht nur ungewöhnlich, sondern auch brauchbar sein sollte. Kreative Ideen müssen ausgearbeitet werden. Oft ist es ein mühsamer und langwieriger Prozess, den Sie nicht durchstehen, wenn Sie gleich zum nächsten Einfall übergehen, sobald sich die ersten Schwierigkeiten bemerkbar machen. Tipp: Versuchen Sie, Ihre Ziele aufmerksam und hartnäckig zu verfolgen. Konzentrieren Sie Ihre Energie auf einen Vorschlag und arbeiten Sie ihn gründlich aus. Lassen Sie sich im Unternehmen von brillanten Ideenfeuerwerken nicht beeindrucken, lenken Sie die Aufmerksamkeit auf die Lösung des Problems. Zeitdruck: nicht wenige Kreative behaupten, unter Zeitdruck besonders gut arbeiten zu können, das heißt in „allerletzter Minute“ ihre Abreiten gerade noch rechtzeitig fertig zu stellen.. Dies kann aber auch Selbsttäuschung sein, denn dabei gerät oftmals in Vergessenheit, dass die scheinbar müßige Zeit meist als „Inkubationsphase“ (siehe Vier-Phasen-Modell) dient, in der die kreativen Ideen ausgebrütet werden, welche dann in der produktiven Phase Gestalt annehmen. Wer wirklich keine Zeit hat, kann es sich meist nicht erlauben, seine Gedanken erst spazieren zu führen oder bringt vor lauter Panik erst gar kein Ergebnis zustande. Tipp: Planen Sie genügend Zeit ein und legen Sie immer wieder schöpferische Pausen ein. Wenn Sie 9 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen ein Typ der „allerletzten Minute“ sind, dann sollten Sie ein Gespür dafür entwickeln, wie lang Ihre Anlaufphase sein darf und wann Sie loslegen müssen. Setzen Sie im Unternehmen Ihre Mitarbeiter bei kreativen Aufgaben nicht zeitlich unter Druck. Schlechte Rahmenbedingungen: dies ist ein weithin unterschätzter Kreativitätskiller. Wenn Mitarbeiter in einem Raum, in dem sie sonst ihre tägliche Arbeit verrichten auf Kommando kreativ sein sollen, geht das in der Regel schief. Ebenso sind viele Besprechungsräume nicht gerade geeignet, die Lust an kreativen Höhenflügen zu wecken. Ebenso ist der Zeitpunkt für kreative Sitzungen immens wichtig. Sollen die Teilnehmer nach der Mittagspause oder sogar am Abend neue Ideen und Einfälle produzieren, kann es sein, dass selbst den kreativsten Köpfen nach einem anstrengenden Arbeitstag nichts Neues mehr einfällt. Tipp: Sie müssen keinen großen Aufwand betreiben, um eine geeignete Atmosphäre zu schaffen. Setzen Sie Ihre „kreative Sitzung“ zeitlich und räumlich von der alltäglichen Arbeit ab und sorgen Sie dafür, dass keine Unterbrechungen möglich sind. Selbstzufriedenheit: eine gute Portion Selbstbewusstsein ist der eigenen Kreativität eher dienlich. Doch wenn Selbstbewusstsein in Selbstzufriedenheit umschlägt, dann wirkt sich dies in der Regel lähmend aus. Es ist alles in bester Ordnung, warum sollte man also irgendetwas ändern wollen? Tipp: Ruhen Sie sich nicht auf Ihren Erfolgen aus. Verfolgen Sie aufmerksam Entwicklungen und Trends in Ihrem Umfeld. Bleiben Sie weiterhin neugierig. Selbstzufriedene Mitarbeiter im Unternehmen neigen zur Trägheit. Versuchen Sie ihren Ehrgeiz zu wecken. Gleichgültigkeit, Desinteresse: wen seine Aufgabe nicht besonders interessiert, der wird auch nicht kreativ sein. Ein gewisser Enthusiasmus gehört einfach dazu. Kreative Menschen versenken sich in ihre Aufgabe und haben großes Interesse am Gelingen. Mitarbeiter, die nur „ihren Job“ machen, sind für kreative Aufgaben ungeeignet. Tipp: Erschließen Sie die interessanten Aspekte Ihrer Aufgabe und lassen Sie sich darauf ein. Entwickeln Sie Neugier. Beauftragen Sie im Unternehmen keine Mitarbeiter mit kreativen Aufgaben, die dafür nicht motiviert sind. ungünstige Unternehmensstruktur: auch die besten Ideen versanden, wenn in Ihrem Unternehmen die entsprechenden Voraussetzungen fehlen, kreative Neuerungen aufzunehmen. Wenn die Transparenz fehlt, die interne Kommunikation zu wünschen übrig lässt, es zu viele Hierarchieebenen gibt und/ oder die Entscheidungswege zu lang sind, geben auch die kreativsten Menschen auf. Tipp: Wenn Sie es sich zutrauen: versuchen Sie eine kreative Plattform im Unternehmen anzustoßen. Wenn nicht, kreativ sein können Sie auch woanders. Mangelndes Selbstbewusstsein: “Das schaffe ich nie“, glauben viele Mitarbeiter, wenn sie Aufgaben übernehmen sollen, die abseits ihrer gewohnten Tätigkeit liegen. Ein echter Kreativitätskiller, denn wer sich wenig zutraut, geht kein Risiko ein, aus Angst zu scheitern. 10 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen Tipp: Probieren Sie Verschiedenes aus, auch und gerade Dinge, die Sie noch nie getan haben. Sie werden überrascht sein! Setzen Sie sich angemessene Ziele. Stärken Sie im Unternehmen das Selbstbewusstsein Ihrer Mitarbeiter. Loben Sie gelungene Ergebnisse. Vertrauen Sie auf die Kompetenz Ihrer Mitarbeiter. 5 Kreativitätstechniken Kreativitätstechniken lassen somit unser Gehirn chaotisch denken und von den gewohnten Pfaden abweichen. Doch nicht jede Methode ist für jede Problemstellung geeignet. Abhängig vom Ziel und Ursache der Ideensuche, kommen nur bestimmte Kreativitätsmethoden infrage, dabei unterschiedet man verschiedene Ansätze. Nachfolgend wird ein kurzer Überblick über die einzelnen Techniken und deren Methoden gegeben, in den anschließenden Kapiteln werden diese dann ausführlich erläutert. Kreativität als Voraussetzung für Anpassungsleistungen auch bei Tieren: Aus Kleiderbügeln angefertigtes Krähennest (Tokyo 2002). Assoziationstechniken Bei den Assoziationstechniken geht es darum, seinen Gedanken freien Lauf zu lassen und in alle Richtungen zu denken. Durch freie Assoziationen zu einer Problemstellung gilt es, möglichst viele mit dem Problem zusammenhängende Aspekte zu finden. Diese sind zwar oft schon bekannt, aber durch die unterschiedlichen Assoziationen der einzelnen Gruppenmitglieder eröffnet sich die Chance neuer Denkansätze. Die Überlagerungen unterschiedlicher Denkmuster ermöglichen neue Kombinationen und Zuordnungen und dadurch oft kreative Lösungsideen. Man unterscheidet: Brainstorming Brainwriting o Collective-Notebook o Methode 6-3-5 o Delphi-Methode Mindmapping 11 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen Kombinationstechnik Zufallsanregungstechniken und Reizwortprinzip Bei diesen Techniken geht es um die Anregung zur kreativen Lösungsfindung von zufällig gefundenen bzw. zusammengestellten Wörtern und Begriffen. Aus der Beschreibung der Wörter und Begriffe, aus ihrer Kombination oder aus den Assoziationen zu ihnen werden Anregungen für Lösungsideen gewonnen. Wichtig dabei ist das Zufallsprinzip, also dass die auslösenden Reize (Wörter oder Begriffe) aufgrund einer zufälligen Auswahl gewonnen werden. Man unterscheidet: Semantische Intuition Katalog-Methode Lexikon-Methode Bild- und Analogietechniken Hier erfolgt die Förderung des kreativen Lösungsprozesses entweder über bildhafte Vorstellungen oder über Analogien. Analogien sind Ähnlichkeiten, d.h. selbst Dinge, Tatbestände oder Bilder, die im ersten Moment vielleicht nicht zum Problem passen, können dennoch eine Lösung beinhalten, da sie Assoziationen zu der Problemstellung anregen. Dabei greift man auf die Erfahrungen der einzelnen Gruppenmitglieder zurück, sodass sich viele schöpferische Anregungen aus einem Denken ergeben, das nicht logisch und klassifizierend erfolgt. Aus der Verknüpfung mit Bildern (bewusst oder willkürlich) mit einer Problemsituation lassen sich neue Sichtweisen auf das Problem gewinnen und so neue Lösungsansätze entwickeln. Man unterscheidet: Analogietechnik o Bionik Visualisierung Visuelle Synektik o Bisoziation Systematische Ideensuche oder Bedingungsvariation Bei der systematischen Ideensuche oder Bedingungsvariation geht es darum, systematisch einen grundlegenden Teilaspekt des Problems oder einen Faktor der bisherigen Lösungssuche zu verändern und dadurch zu neuen Lösungsansätzen zu kommen. So werden zum Beispiel die bisherigen Lösungsansätze auf ihre vorherrschenden Prinzipien untersucht und durch neue Prinzipien ersetzt, die neue Ansichten zulassen oder die Lösungssuche erfolgt über die konsequente Anwendung argumentativen Denkens. Man unterscheidet: Morphologische Matrix Osborne-Methode Kopfstandmethode Perspektivenwechsel 12 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen In vielen Fällen ist es sinnvoll, die zu betrachtende Situation oder das anzugehende Problem von allen Seiten zu beleuchten oder mit den Augen einer anderen (betroffenen) Person zu sehen. Dies ermöglicht die Einbeziehung vieler Perspektiven und ergibt einen umfassenderen Blick auf sonst einseitig betrachtete Fragestellungen. Man unterscheidet: Methode der Identifikation Walt Disney-Methode Denkhüte von de Bono Kreativitätstechniken im Rahmen von Teambuilding In den Unternehmen werden Teams aufgrund der fachlichen Eignungen zusammengesetzt. Dabei wird häufig die soziale Komponente vernachlässigt, vor allem im weiteren „Leben“ des Teams. Durch bestimmte Kreativitätstechniken können die Gestaltung positiver Interaktion und Arbeitsbeziehungen gefördert werden. Es ist möglich, akute Probleme, Konfliktfelder und negative Prozesse sichtbar zu machen und zu bearbeiten. Es geht dabei nicht um eine Aneinanderreihung von "Spielchen", sondern um Evidenzerlebnisse, Anstöße und Impulse, die zur Entwicklung motivieren. Man unterscheidet: Herbstlaub (Outdoor-)Assoziation Kreativitätstechniken im Bereich der Moderation Kreativitätstechniken im Bereich der Moderation können vor allen Dingen neue Blickwinkel schaffen, Perspektiven wechseln, Fronten auflösen oder neue Lösungen aufzeigen. Durch den Einsatz der Kreativitätsmethoden werden die Ideenfindung und –realisierung in Gruppen strukturiert. Einige von den unten genannten Kreativitätstechniken werden bereits in vorhergehenden Kapiteln beschrieben. Man unterscheidet: Mindmapping Branstorming Synektik Punktewertung Mentale Provokation Eine bildliche Übersicht über die verschiedenen Kreativitätstechniken und ihre Zuordnungen finden Sie auf der nächsten Seite. 13 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen 14 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen 5.1 Assoziationstechniken 5.1.1 Brainstorming Teilnehmeranzahl: 6-8 Personen Einsatzgebiete: für Fragestellungen, bei denen eine große Anzahl und Streuung an Ideen erwünscht ist wenn die Gruppe die Ideen hinterher umsetzen muss oder selbst betroffen ist (z.B. wie können wir unsere Abläufe besser gestalten?) um einen Eindruck von einem Thema zu bekommen und im Anschluss eine weitere Technik anzuwenden Zeitbedarf: mit 15 bis 45 Minuten, je nach Gruppe und Thema Vorteile: eignet sich sehr gut für Gruppenprozesse und Lösungen eines klar definierten Problems bringt bei wenig Zeitaufwand viele Ideen hervor alle Teilnehmer können sich einbringen schnell erlernbar Nachteile: ist nichts für sehr schüchterne Teilnehmer wenig geeignet für komplexe Problemstellungen schwierig den eigenen Ideen zu folgen, wenn man den anderen zuhören „muss“; birgt die Gefahr, dass man so der Denkstruktur der anderen Teilnehmer folgt Durchführung: In einer Gruppe mit unterschiedlichen Vorkenntnissen, Wissensgebieten und Erfahrungsbereichen, passend zur Fragestellung. Dabei sind unabdingbare Voraussetzungen für ein gutes Gelingen des Brainstormings: Einhaltung der Grundprinzipien guter Kommunikation (keine Unterbrechungen, sich kurz fassen, aktiv zuhören), gegenseitiger Respekt der Gruppenmitglieder und eine gute Atmosphäre um auch verrückte Ideen zuzulassen. das Problem wird klar benannt und für alle sichtbar gemacht (z.B. auf Flipchart) jedes Gruppenmitglied sagt, was ihm zu dem Thema einfällt Sammlung der Ideen: o per Zurufabfrage: ein Teammitglied schreibt alle Ideen mit (für alle sichtbar – evtl. wieder auf Flipchart) oder o per Kartenabfrage: jeder Teilnehmer schreibt seine Ideen auf und diese werden sofort sichtbar gemacht (z.B. auf einer Metaplanwand) jeder hat die Aufgabe möglichst viele Ideen schnell und ungehemmt zu produzieren während des Brainstorming gibt es keine Diskussion und Kritik. die Ideen anderer Teilnehmer können weiterentwickelt werden dabei gelten folgende Regeln: o jede Idee wird sofort ausgesprochen o jede Idee wird sofort festgehalten o Quantität geht vor Qualität 15 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen o o Kritik ist nicht erlaubt (auch keine innere Kritik) auch verrückte Ideen sind wichtig (es ist leichter diese zu rationalisieren als kreativer zu gestalten) o keine Kommentare zu Ideen anderer, nur Verständnisfragen sind erlaubt den „toten“ Punkt beim Brainstorming aushalten und überwinden, indem die Forderung gestellt wird, noch 5 ganz neue Ideen zu produzieren (unter positivem Druck fällt doch noch etwas Neues ein), könnte mit einem Sitzplatzwechsel (=Perspektivwechsel) verbunden werden am Ende der Sitzung sichtet die Gruppe die Ideen und ordnet sie eventuell nach vorgegebenen Kriterien (clustern) erst jetzt ist konstruktive Kritik erlaubt und erwünscht, damit die Ideen auf ihre Realisierbarkeit hin überprüft werden können (folgende Fragen sollten beantwortet werden: Lässt sich die Idee sofort umsetzen? Wie weit muss die Idee ausgebaut werden? Kann die Idee überhaupt umgesetzt werden?) eventuell werden einige Ideen mit anderen Kreativitätstechniken weiter bearbeitet, um auf Variationen zu kommen Übung: Brainstorming für Einzelpersonen Benennen Sie die Frage, für die Sie eine Lösung haben möchten. Nehmen Sie sich 15 bis 20 Minuten Zeit und notieren Sie, ausgehend von einem Begriff, Ihre Gedanken. Haben Sie einen Begriff gefunden, schreiben Sie den nächsten auf usw., bis Sie ca. 20 bis 50 Wörter haben. Schreiben Sie alles auf, ohne es zu bewerten und zu kritisieren. Lassen Sie eine gewisse Zeit verstreichen, bevor Sie zu jedem Wort eine Lösung entwickeln. Beispiel - Sie sind beruflich sehr im Stress Wort : STRESS Assoziation zu Stress: VIEL ARBEIT, Assoziation zu viel Arbeit: KEINE FREIZEIT - IMMER MÜDE - SCHLECHTE ERNÄHRUNG - KEINE ZEIT - ARBEIT BLEIBT LIEGEN. Zu VIEL ARBEIT könnte Ihnen als Lösung einfallen, ob sich das Arbeitsvolumen durch mehr Personal bzw. Auftragsvergabe reduzieren ließe; zu KEINE FREIZEIT, ob Sie sich feste Zeiten für Hobbies, Sport etc. setzen. Es geht an dieser Stelle nicht darum, die Ideen in die Tat umzusetzen. Ziel dieser Technik ist, über die gewohnten Lösungsmöglichkeiten hinauszudenken. 5.1.2 Brainwriting Teilnehmeranzahl: ein bis „tausend“ Teilnehmer Einsatzgebiete: wenn eine Vielzahl an möglichen Ideen erwartet werden kann wenn die Teilnehmer nicht an einem Ort zusammenkommen können wenn kein Moderator anwesend oder die Gruppe zerstritten ist Zeitbedarf: je nach Fragestellung und gewünschter Anzahl der Ideen von zehn Minuten bis zu einer Stunde Vorteile: mehr Ideen als beim Brainstorming bei gleichem Zeitaufwand Gruppendynamik beeinflusst nicht den Prozess 16 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen die Teilnehmer sind gedanklich unbewusst offen für viele Denkrichtungen Nachteile: für komplexe Probleme ungeeignet Durchführung: Für einen bis „tausend“ Teilnehmer (z.B. bei Zukunftskonferenzen oder Internetforen etc.). Das Brainwriting ist eine Brainstormingtechnik, bei der die Teilnehmer ihre Ideen direkt auf Karten schreiben ohne sie laut zu nennen. Dadurch wird der individuelle Ideenfluss nicht durch die Ideen der anderen gehemmt und unterbrochen. Zusätzlich sind die Teilnehmer „gezwungen“ Ideen zu produzieren und können sich nicht hinter anderen verstecken. eine Idee pro Karte formulieren in Blockbuchstaben schreiben mehr als ein Stichwort notieren, damit der Inhalt für die anderen Mitglieder verständlich wird (unklare Karten im Anschluss mit weiteren Inhalten schriftlich ergänzen, damit später Handlungssicherheit besteht) ein Teilnehmer pinnt die geschriebenen Karten sofort an die Moderationswand, damit die Ideen die Teilnehmer weiter anregen am Ende der Runde werden Verständnisfragen gestellt oder weitere Ergänzungen notiert die Karten inhaltlich clustern und passende Überschriften finden Übung: Brainwriting für Einzelpersonen Erstellen Sie eine Tabelle mit drei Spalten und drei Reihen, schreiben Sie Ihre Grundideen in die erste Reihe. In die nächste Reihe schreiben Sie eine mögliche Abwandlung der Grundidee, in die letzte Reihe eine Abwandlungsmöglichkeit der ersten Änderung. Bewerten Sie dann Ihre Ideen: welche ist neu, welche ist originell, welche ist sinnvoll, welche nützlich, welche lässt sich realisieren? Beispielfrage: Versuchen Sie, Lösungen für das folgende Problem zu finden: Wie kann ich meine Angestellten davon überzeugen, sich regelmäßig weiterzubilden? 5.1.2.1 Methode 6-3-5 Teilnehmeranzahl: optimal sind 6 Personen, Mindestanzahl 4 Personen und Höchstanzahl 10 Teilnehmer Einsatzgebiete: wenn in kurzer Zeit viele Ideen gesammelt werden sollen und der Austausch zwischen den Teilnehmern vernachlässigt werden soll wenn befürchtet wird, beim Brainstorming nicht weiter zu kommen (durch langsame Sprecher und Denker, Vielredner oder Schweigsame) nicht geeignet bei unkonkreten, offenen Fragestellungen Zeitbedarf: bei 6 Teilnehmern 30 Minuten (Zeitmaß: pro Runde 5 Minuten) bei weniger oder mehr Teilnehmern entsprechend ändern Vorteile: bei sehr wenig Zeitaufwand (max. 30 Minuten) lassen sich bis zu 108 Ideen finden (sechs Teilnehmer drei Ideen sechs Zeilen) alle Teilnehmer können sich ohne Hemmungen und Zeitverlust einbringen die Methode lässt sich gut per E-Mail umsetzen 17 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen es treten keine Diskussionen und Zerreden auf Nachteile: für komplexe Probleme ungeeignet der „kreative“ Zeitdruck eignet sich nicht für jeden zur Ideenfindung Teilnehmer, die ihre Ideen schnell aufschreiben und dann warten müssen, könnten sich langweilen wenn eine Person in jeder Runde mehr Zeit benötigt als die anderen, sammeln sich bei ihr die Zettel an und verursachen unnötigen Stress und Kommentare Durchführung: Die Teilnehmer schreiben 3 Ideen innerhalb von 5 Minuten in vorbereitete Vorlagen auf. Folgende Materialien sollten vorhanden sein: Blätter oder Kopien der 6-3-5-Vorlage (Tabelle mit 6 Zeilen und 3 Spalten) ausreichend Tischflächen einfarbige Stifte zum Aufschreiben der Ideen verschiedenfarbige Stifte zur Auswahl der Ideen Uhr (damit der Modertor die zeitliche Vorgabe für das Signal zum Weitergeben einhält) Die Problemstellung wird von allen definiert. Jeder Teilnehmer bekommt ein Blatt Papier, auf dem in der waagerechten Zeile die eigenen 3 Lösungsmöglichkeiten notiert werden. Dies soll innerhalb von 5 Minuten geschehen. Anschließend werden die Blätter in Uhrzeigerrichtung an den Nachbarn weitergegeben. Jeder Teilnehmer liest sich nun die Lösungsideen des vor ihm liegenden Blattes durch und trägt in die zweite Zeile weitere 3 Ideen ein, die entweder eine Ergänzung zu den ersten 3 Lösungsvorschlägen oder eine Variation der vorangegangenen Ideen sind oder völlig neue Ideen darstellen. Die Blätter werden nach weiteren 5 Minuten weitergereicht. Legen Sie in die Mitte ein leeres Blatt Papier, auf dem weitere Ideen notiert werden können, falls Teilnehmer mehr als 3 Ideen produzieren. Am Ende sollte auch dieses Blatt von allen gesichtet werden. Während der gesamten Zeit ist jede Äußerung zu unterlassen, damit sich niemand abgelenkt oder kritisiert fühlt. Die Methode ist beendet, wenn die sechste Zeile (Anzahl der Teilnehmer) eines jeden Blattes ausgefüllt ist. 5.1.2.2 Collective-Notebook Teilnehmeranzahl: mindestens zwei bis ca. 30 Personen Einsatzgebiete: wenn Sie entsprechende Fachleute nicht zur selben Zeit an einem Ort versammeln können wenn die Experten keine gemeinsame Sprache sprechen, sodass die schriftlichen Unterlagen übersetzt werden müssen um langfristig Ideen für Trenderkennung (Zukunftsmanagement) für einen bestimmten Bereich zu sammeln 18 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen Zeitbedarf: je nach Fragestellung mit den Fachleuten zu ermitteln ca. ein bis zwei Wochen bis maximal vier Wochen, danach ist die Kreativität der Teilnehmer erschöpft Vorteile: im Gegensatz zu Brainstorming und Brainwriting kann bei dieser Technik jeder Teilnehmer den kreativen Zeitraum für sich selbstplanen und muss nicht dann kreativ sein, wenn er gerade mit anderen in einer kreativen Sitzung ist gegenüber dem Brainwriting ist hier vorteilhaft, dass die Teilnehmer ihre „Urheberrechte“ nachweisen können Nachteile: die Teilnehmer müssen die Disziplin zum selbstständigen Bearbeiten der Aufgabe mitbringen wenn der Austausch der neuen Gedanken und damit die Anregung in großen Zeitabständen von mehr als zwei Wochen erfolgt, wird die Gruppe häufig lethargisch Durchführung: Die Collective-Notebook-Methode kann man in 3 Phasen unterteilen: 1. Vorbereitungsphase 2. Durchführungsphase 3. Auswertung In der Vorbereitungsphase werden die Teilnehmer ausgewählt und Heftchen mit der formulierten Fragestellung verteilt. Alternativ können Diktiergeräte oder Ähnliches benutzt werden (die Methode funktioniert ebenfalls per e-mail). In der Durchführungsphase nehmen die Teilnehmer die Heftchen nach Belieben mit nach Hause oder ins Büro. Die Experten sollen die Heftchen während dieser Zeit immer bei sich tragen, um alle spontan aufkommenden Ideen an jedem Ort und zu jeder Zeit eintragen zu können. Außerdem sollte an jedem Tag ca. eine halbe Stunde für diese Eintragungen reserviert werden. Diese Kreativitätstechnik ist auch geeignet, zusätzliche Ideen, die häufig durch Entspannung nach einer Kreativitätssitzung als Geistesblitze entstehen, zu sammeln. Am Ende der zweiten Phase ist eine Zusammenfassung und ein Resümee zu schreiben. In der Auswertungsphase werden die Zusammenfassungen mittels der gesamten Notizen aller Teilnehmer abgeglichen sowie Basisvorschläge zur Problemlösung erarbeitet. Eine Konzeptdarstellung der Lösung in einer Gruppensitzung bildet den Abschluss der Methode. Hilfreich für die Auswertungsphase ist die Aufstellung eines Moderators. 5.1.2.3 Delphi-Methode Teilnehmeranzahl: keine festen Richtwerte allgemeine Regel: je komplexer die Fragestellung, umso höher die Anzahl der Teilnehmer zusätzlich einen Koordinator für die Sammlung und Verteilung der Informationen Einsatzgebiete: Befragung interdisziplinärer Experten abschätzen zukünftiger Entwicklungen und deren Auswirkungen auf eine bestimmte Domäne (Erkennen von Trends - Zukunftsmanagement) wenn ein umfassendes Bild von einem Thema ermittelt werden soll 19 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen zur Ermittlung von Konsumentenverhalten Zeitbedarf: kann nach Bedarf gesteuert werden Vorteile: anonyme Befragung das Wissen vieler Experten wird genutzt, ohne dass sie zusammenkommen die Experten müssen keine gemeinsame Sprache sprechen Titel und bisherige Reputationen der Teilnehmer beeinflussen nicht die Bewertung der Ideen Nachteile: zeitaufwändig mit hohen Kosten verbunden: Expertenhonorar, Erstellung der Zusammenfassungen, evtl. Übersetzungskosten etc.) Durchführung: Mehrere Experten bearbeiten eine Fragestellung anonym und schriftlich. Die Ergebnisse und Ideen werden zu einem festen Termin an den Koordinator gesendet. Sobald alle Ideen erhalten wurden, werden diese gesammelt wieder an die Experten gesendet, damit sie alle Ideen zu Gesicht bekommen. In einer zweiten Runde machen sich noch einmal alle Teilnehmer Gedanken zur Fragestellung und ergänzen damit eventuell die Ideen der ersten Runde. Danach werden die Ergebnisse erneut an den Koordinator gesendet, welcher die Zusammenfassung gesammelt zurücksendet. Dieser Vorgang kann bis zu fünfmal wiederholt werden. Als Gruppenergebnis können die Ideen angesehen werden, bei denen es die meisten Überschneidungen gibt. Gibt es kontroverse Beiträge, so können sich die Teilnehmer weiter damit beschäftigen. 5.1.3 Mindmapping® Diese Methode wurde in den 70er Jahren von dem Engländer Tony Buzan entwickelt. Grundidee von Buzan ist, dass Informationen nicht vertikal von links oben nach rechts unten aufgeschrieben werden, sondern sich von einem zentralen Begriff in der Mitte des Blattes weiterentwickeln lassen. Teilnehmeranzahl: ein bis ca. 15 Teilnehmer Einsatzgebiete: wenn Ergebnisse prägnant präsentiert werden sollen, z.B. o Vortragsvorbereitung o To-do-Liste o Tagesplanung o Ideensortierung o Protokollierung o Visualisierung wenn der Überblick verloren gegangen ist Zeitbedarf: 20 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen bis zu 40 Minuten 21 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen Vorteile: übersichtliche Struktur schnelle Orientierung durch Bildhaftigkeit möglich unterstützt vernetztes Denken bei geschickter Wahl der Schlüsselwörter wird das Erinnerungsvermögen unterstützt Notizen lassen sich schneller erweitern als bei ausformulierten Sätzen die graphische Darstellung verdeutlicht, welche Gedanken bereits ausgereift sind und welche noch einmal überarbeitet werden müssen die relative Bedeutung verschiedener Gedanken wird durch die Struktur und die Hierarchie der Anordnung widergespiegelt und schnell erfasst das Hirn speichert Informationen in Beziehungen und Assoziationen, diese Funktion kann durch Mind Mapping mit Hilfe von Schlüsselwörtern viel besser ausgenutzt werden Nachteile: häufig nur von Personen lesbar, die an der Erstellung des Mindmaps mitgewirkt haben durch die übersichtliche Darstellung kann der Eindruck entstehen, das Problem schon zu überblicken, auch wenn das noch nicht der Fall ist die Zahl der Ideen an einem Ast kann zu Entscheidungen aufgrund von Quantität anstelle von Qualität führen Durchführung: Das Thema, um das es geht, wird als Wort in die Mitte geschrieben und eingekreist. Nur in GROSSBUCHSTABEN schreiben und Stichwörter verwenden. Die Druckschrift erleichtert es dem Gedächtnis, die Wörter als Bilder aufzunehmen und zu behalten. Von diesem Zentrum aus ziehen Sie Linien (Hauptäste) zu weiteren Assoziationen. Von den Hauptästen gehen Seitenäste ab, auf denen Sie weitere Unterpunkte notieren können. Die Wörter werden auf Linien geschrieben, jede Linie ist mit einer anderen verbunden. Jedes Wort bekommt eine Linie. Für die verschiedene Ebenen können auch unterschiedliche Farben benutzt werden. So sehen Sie auf den ersten Blick, welche Bereiche sich auf Ihrem Gedankenbaum befinden. Schreiben Sie alles auf, was Ihnen zu dem Thema einfällt. Am Anfang wird Ihnen die Übung fehlen, und Sie werden sicherlich ein oder mehrere der folgenden Probleme beobachten können: Sie versuchen, schon beim Schreiben zu ordnen Sie versuchen, den Ideen eine Logik zu geben Sie versuchen, der Mindmap einen Anfang und ein Ende zu geben Sie versuchen, sich die Zeit einzuteilen Sie versuchen, die Ideen nach Wichtigkeit zu ordnen Sie haben eine Denkblockade Mit etwas Übung ist man in der Lage, Mindmapping ohne Störungen als kreativen Prozess für sich nutzen zu können. Übung: Erstellen Sie eine Mindmap zum Thema "Website für meine Firma". Notieren Sie alles, was Ihnen dazu einfällt. Jeder Gedanke ist es wert, festgehalten zu werden. 5.1.4 Kombinationstechnik Die genannten Methoden lassen sich in der Gruppe auch miteinander verbinden. Kleben Sie mehrere, plakatgroße Blätter an die Wand. Alle Teilnehmer erstellen ohne Zeitplan eine oder mehrere Mindmaps auf den Plakaten. Durch das Herumwandern entsteht eine zusätzliche 22 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen Dynamik, jede/r ändert immer wieder seine Sichtweise auf das Problem. Durch die gemeinsame Arbeit an den Problemstellungen entstehen neue Assoziationen und Lösungsmöglichkeiten. 5.2 Zufallsanregung und Reizwortprinzip 5.2.1 Semantische Intuition Die Semantische Intuition ist eine Kreativitätstechnik bei der durch Kombination von Worten und Wortvorstellungen neue Ideen generiert werden sollen. Kombinieren Sie doch einfach mal Wörter, die Sie sonst nie zusammengebracht hätten. Diese Methode ist für die Suche nach Konzeptideen oder Namen für Produkte/ Dienstleistungen besonders geeignet. Teilnehmeranzahl: optimal: vier bis acht Teilnehmer, wenn möglich branchenfremd eine Person ist auch möglich Einsatzgebiete: im Bereich Marketing für Konzeptideen für Slogans oder Namen für Produkte/ Dienstleistungen Zeitbedarf: ca. 2 Stunden, mindestens einen Tag später zur Nachbearbeitung noch einmal ca. 2 Stunden Vorteile: einfache und humorvolle Methode funktioniert auch in Einzelarbeit Nachteile: je nach gewählten Wörtern sehr zeitaufwändig, da viele Ideen generiert werden Durchführung: Es werden Assoziationen zu einem Produkt/ einer Dienstleistung gesucht, wobei nur Substantive zugelassen werden. Diese Wörter werden dann beliebig miteinander kombiniert, sodass völlig neue Wortkreationen entstehen. Am besten nimmt man hierfür Moderationskarten, die jeweils mit einem Substantiv beschrieben werden und dann beliebig zusammengesetzt werden können. Die entstandenen Wortschöpfungen werden daraufhin analysiert, ob sie auf die Ausgangsfragestellung übertragen werden können, oder ob sie weitere Ideen oder Sätze ergeben. Die ausgewählten Zusammenhänge und Ideen werden nach einer Pause von mindestens einem Tag – eine Nacht „drüber schlafen“ – weiterbearbeitet. Eventuell kann dieser Schritt auch in Einzelarbeit erfolgen. 23 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen Beispiel: Es sollen neue Küchengeräte erfunden werden: Back-Ofen, Koch-Löffel, Messer, Gabel, RührStab. Aus diesen Substantiven werden beliebig Worte kombiniert, z.B. Kochstab, Rührmesser, etc.. Jetzt wird phantasiert, was sich hinter diesen neuen Begriffen verbergen könnte. 5.2.2 Katalog-Methode In der Werbung wird diese Methode häufig angewendet: es werden Kataloge von Mitbewerbern der eigenen Branche besorgt und miteinander verglichen. Anhand der Unterschiede und Gemeinsamkeiten werden neue Ideen für die eigenen Produkte und deren Vertrieb entwickelt. Teilnehmeranzahl: optimal vier bis acht Personen (auch branchenfremd) auch geeignet für Einzelpersonen Einsatzgebiete: für Marketing- und Vertriebsideen zur Modifizierung von Produkten und Dienstleistungen Zeitbedarf: mindestens eine Stunde Vorteile: einfache und aktivierende Methode, da die Gruppe das Ergebnis sofort vor Augen hat und eventuell im Denkfluss „weiterspinnen“ kann die Methode eignet sich auch sehr gut für die Einzelarbeit Nachteile: sind die besorgten Gegenstände der Mitbewerber für die Fragestellung nicht geeignet, dann tut sich die Gruppe schwer in den richtigen kreativen Gedankenfluss zu kommen Durchführung: Aus den Katalogen werden nach dem Zufallsprinzip zwei völlig verschiedene Produkte ausgewählt. In einem darauffolgenden Brainstorming werden die Gemeinsamkeiten dieser Produkte gesucht. Diese Gemeinsamkeiten werden im Anschluss auf die Fragestellung übertragen, woraus sich Ideen zur möglichen Umsetzung ergeben. Übung: Vergleichen Sie die beiden Begriffe LKW und Pinguin und versuchen Sie in einer halben Stunde die Gemeinsamkeiten dieser beiden Begriffe herauszufinden. Transferieren Sie dann Ihre Ideen auf Ihre Ausgangsfragestellung (Produkt/ Dienstleistung/ aktuelle Situation). 24 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen 5.2.3 Lexikon-Methode Auch bei dieser Reizworttechnik werden Dinge miteinander verbunden, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Alles, was Sie für diese Technik brauchen, sind Zettel, Stift und ein Lexikon. Die Lexikon-Methode kann als Erweiterung der Katalog-Methode gesehen werden, indem bewusst im Lexikon Begriffe nachgeschlagen werden, die nichts mit der Ausgangsfragestellung zu tun haben. Dabei entfernen Sie sich sehr weit von Ihrer Fragestellung/ Ihrem Problem und lösen damit eingefahrene Denkstrukturen auf. Sie können diese Methode ebenfalls einsetzen, wenn sich die Teilnehmergruppe bei einer anderen Methode festgefahren hat und nicht mehr weiterkommt. Teilnehmeranzahl: optimal vier bis acht Teilnehmer ebenfalls für Einzelpersonen geeignet Einsatzgebiete: für anspruchsvolle Aufgabenstellungen für die Konzepterstellung und Entwicklung origineller Vorgehensweisen Zeitbedarf: ca. ein bis zwei Stunden, je nach Begriff und Anregung Vorteile: löst eingefahrene Ideenfindungsprozesse auf befreit von festgefahrenen Denkstrukturen Nachteile: nicht für unerfahrene Gruppen geeignet, da diese Methode sehr gewöhnungsbedürftig ist Durchführung: Benennen Sie Ihr Problem. Schlagen Sie dann das Lexikon auf einer beliebigen Seite auf und wählen Sie spontan einen Begriff nach dem Zufallsprinzip. Der Begriff wird für alle Teilnehmer sichtbar gemacht. Schreiben Sie alle Eigenschaften auf, die Sie mit diesem Reizwort verbinden. Ordnen Sie dann Ihrem Problem diese Eigenschaften zu, wodurch weitere Ideen angeregt werden oder sich direkt ergeben. Sie können aber auch Assoziationen sammeln, die auf das Problem übertragen werden. 5.3 Bild- und Analogietechniken 5.3.1 Visualisierung Bei der Visualisierung machen Sie sich vom gewünschten Ergebnis in Gedanken ein positives Bild. Ganz konkret und mit möglichst vielen Details stellen Sie sich vor, wie das Ergebnis aussehen soll. Konzentrieren Sie sich und tun Sie das, wofür Sie früher von den Eltern gescholten wurden: Tagträumen Sie! Üben Sie Ihre Vorstellungskraft, denken Sie "Kopffilme" 25 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen aus; Sie können sie anhalten, von vorne laufen lassen und neu drehen. Es geht immer wieder darum, sich das, was man will, so bildhaft wie möglich und in Einzelheiten vorzustellen. "Die Vorstellungskraft und ihre Auswirkungen sind bereits mehrfach untersucht worden: So hatten zum Beispiel zwei gleich starke Gruppen von Hochspringern etwas zwei Wochen lang ihre Technik verfeinert. Ein Team trainierte nur körperlich, das andere nur mental, indem die Mitglieder geistige Filme vom Sprung anfertigten. Sie gingen lediglich den gesamten Ablauf vor dem inneren Auge durch: sie sahen, wie sie anliefen, jeden Schritt, den Absprung, den Flug über die Latte und die Landung. Das verblüffende Ergebnis: Beide Teams hatten ihre Leistungen gleichermaßen verbessert." (Kolb/Miltner 1998). Teilnehmeranzahl: am besten in Einzelarbeit Einsatzgebiete: alle Bereiche, wo grundlegende Veränderungen erwünscht sind Zeitbedarf: so viel Zeit, wie für die Entwicklung der Vision benötigt wird Vorteile: an jedem Ort und zu jeder Zeit möglich ruft eine positive Arbeitsstimmung hervor und wirkt motivierend Nachteile: fehlende bildhafte Vorstellungskraft (kein Ziel vor Augen) sich beim Ausmalen der Einzelheiten verzetteln Durchführung: Suchen Sie sich Ihren idealen Ort und Ihre ideale Zeit, um Tagträumen zu können. „Übersetzen“ Sie dann Ihre Ausgangsfragestellung/Ihr Ziel in ein positives Bild. Malen Sie soviel Einzelheiten Ihres Wunschziels in allen Farben und in allen Details aus. Denken Sie sich in Ihr Ziel, als hätten Sie es bereits erreicht (ich bin..., ich habe..., ich kann...etc.). Es ist leichter für das Gehirn in der Gegenwart zu denken, als in der Zukunft. Lassen Sie Ihre Ängste und Befürchtungen oder negativen Gedanken außer Acht, diese wirken an dieser Stelle destruktiv. Als nächstes definieren Sie die entsprechenden Schritte und Maßnahmen zur Erreichung Ihres Zieles. Übung: Trainieren Sie Ihren visuellen Sinneskanal durch folgende Übung: Schauen Sie sich die Wolken (Bäume, Wasser) ganz konzentriert an und stellen Sie sich dabei vor, wie sie geformt sind, wie sie sich verändern, welche Muster Sie erkennen, welches Bild vor Ihrem geistigen Auge entsteht. 5.3.2 Visuelle Synektik Die Kreativitätsmethode Synektik wurde von W.J.J. Gordon in den Sechziger Jahren entwickelt. Der Begriff Synechein stammt aus dem Griechischen und bedeutet, dass etwas miteinander in Verbindung gebracht, etwas verknüpft wird. 26 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen Visuelle Synektik soll ein Problem zunächst verfremden, um einen anderen Blickwinkel zu bekommen und so außergewöhnliche Ideen zu finden. Durch die Entfernung vom Problem und zusätzlichen „Reizen“ können sinnvolle Lösungsmöglichkeiten aus dem Unterbewusstsein kreiert werden. Bevor sich ein Team also entscheidet, die Methode der visuellen Synektik anzuwenden, muss es darum zwingend ein Ziel formulieren. Sonst verliert es leicht den Grund des Meetings aus den Augen. Für diese Methode ist eine offene, vertraute Gruppe notwendig, in der sich jeder traut, seine Gefühle und Ideen zu den gewählten Reizen zu nennen. Teilnehmeranzahl: keine festen Richtwerte allgemeine Regel: je komplexer die Fragestellung, umso höher die Anzahl der Teilnehmer zusätzlich einen Moderator für die Sammlung und Veröffentlichung der Informationen Einsatzgebiete: für vollkommen neue Vorgehensweisen, Organisationsstrukturen und neue Projektthemen besonders geeignet für Zukunftsmanagement (wenn man sich völlig von bisherigen Denkmustern lösen will) Zeitbedarf: mindestens eine Stunde, je nach Fragestellung auch zwei bis drei Stunden die Methode kann auch nach jeder Auswertung unterbrochen werden, die Teilnehmer bringen dann ihre Ergänzungen zum nächsten Treffen mit Vorteile: die Technik durchbricht bisherige Denkstrukturen der Teilnehmer und baut sehr schnell Denkblockaden ab, wenn die Gruppe sich darauf einlässt eine unterhaltsame Methode, da die Ideenfindung mit positiven und schönen Reizen durch Bilder und Gegenstände erfolgt Nachteile: passen die Bilder nicht zur Fragestellung, dann können auch die Ideen nicht zu einem sinnvollen Transfer führen wenn die Bilder von der Gruppe nicht begriffen werden und damit kein Bezug zur Fragestellung hergestellt werden kann Durchführung: Die Aufgabenstellung oder das Problem wird genau beschrieben. Ein Moderator führt am besten durch die einzelnen Arbeitsschritte dieser Technik. Aus ca. 20 Bildern oder Gegenständen werden von der Gruppe drei bis sechs ausgewählt. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass diese Objekte positive Stimmungen und Anregungen hervorrufen. Vor allem soll die Gruppe die Bilder/ Gegenstände verstehen und erklären können. Von Vorteil ist es drei völlig verschiedene Bilder zu wählen, da sonst die Gruppe in nur eine Richtung gelenkt wird. Nacheinander beschreibt jeder Teilnehmer die Bilder und interpretiert diese. Was genau ist zu sehen? Woher kennen die Teilnehmer etwas Ähnliches und welche Gefühle werden ausgelöst? Ist ein Konzept, eine Struktur, ein „Bauplan“ erkennbar? Die Sammlung der Ideen erfolgt am besten mittels eines Brainwritings (Brainstorming dauert zu lange) und werden anschließend für alle mit Moderationskarten sichtbar gemacht sowie eventuell ergänzt. Gibt ein Bild keine weiteren Anregungen mehr, wird zum nächsten Bild übergegangen. Aus der anschließenden Bildanalyse versucht die Gruppe Lösungsansätze für die Ausgangsfragestellung abzuleiten. 27 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen Beispiel: Der Wortführer bzw. „Leitbulle“ von Jugendgruppen soll umworben und für die Jugendarbeit gewonnen werden. 5.3.2.1 Bisoziation Bisoziation ist eine Form der visuellen Synektik. Um Denkschablonen aufzubrechen, assoziieren die Teilnehmenden zunächst zu ausgewählten Bildern/ Gegen-ständen, die nichts mit dem Ausgangsproblem zu tun haben. Die Bilder sollten so gewählt sein, dass sie interessant sind und Assoziationen auslösen. Inhaltlich sollten sie sowohl vielfältig sein als auch thematisch vom eigentlichen Problem weit entfernt liegen. (Beispiele für Bildmotive: Bergwiese, Palmeninsel, Rennauto, ein lachendes Baby, eine Skyline, eine Uhr, eine Bratpfanne und vieles andere mehr.) Der Erfolg dieser Methode liegt darin, dass man durch den Auftrag gezwungen wird, eine Verbindung zwischen der Assoziation und dem Ausgangsproblem herzustellen. Dabei werden Denkbahnen verlassen, die bisher bei der Behandlung des Problems eingeschlagen wurden. Das Zusammentreffen zweier bislang nicht zusammen gedachter Elemente führt zu überraschenden Einsichten. Doch ist diese Technik nur für sehr erfahrene Gruppen geeignet, da die Technik der Bisoziation schnell zu Hemmungen und Unverständnis führen kann. 5.3.3 Analogietechnik Werden neue Begriffe erklärt, dann wird häufig nach Ähnlichkeiten zu bereits bekannten Dingen gesucht. Dabei benutzt man oft Analogien: „Das ist wie...“. Bei dieser Technik wird dieses menschliche Verhalten genutzt, um zu neuen Ideen zu kommen. Teilnehmeranzahl: ca. 15 bis 20 Teilnehmer Einsatzgebiete: wenn die Aufgabenstellung oder die Teilnehmer auf Analogien hinweisen Zeitbedarf: mindestens eine Stunde je nach Fragestellung und gewünschtem Ergebnis auch zwei Stunden mehrere Treffen ebenfalls möglich 28 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen Vorteile: sehr weite Entfernung von der Ausgangsfragestellung und damit Erweiterung auch bereits durchdachter Möglichkeiten die Teilnehmer sind eher bereit auch „verrückte“ Einfälle zu äußern Nachteile: wenn die Analogie nicht passt, dann kann der Transfer nicht zu sinnvollen Ergebnissen führen wenn die Teilnehmer immer noch beim Ursprungsproblem bleiben die Teilnehmer überlegen eventuell sofort nach jeder Idee, wie sich diese auf das Ursprungsproblem übertragen lässt, wodurch der Ideenfluss gebremst wird Durchführung: Suchen Sie nach Analogien zur Fragestellung aus weit entfernten Lebensbereichen. Liegt das Problem im menschlichen Bereich, dann kann man Analogien aus der Technik oder Natur wählen (und andersherum). Die gewählten Analogien sollten jedoch Ähnlichkeiten in ihren Funktionsweisen, Abläufen oder Strukturen etc. mit der Fragestellung aufweisen. Diese werden nun ausgiebig betrachtet und analysiert. Jeder Teilnehmer notiert seine Ideen auf Moderationskarten, welche im Anschluss für alle sichtbar gemacht werden. Anschließend werden die gefunden Ideen auf die Ausgangsfragestellung rückübertragen und mithilfe der Gemeinsamkeiten und Unterschiede weitere Ideen kreiert. Es können nacheinander mehrere Analogien bearbeitet werden. Zum Schluss werden die gefundenen Ideen geclustert und bewertet. Beispiel: Ein schönes Beispiel ist die Erfindung der Druckpresse mit beweglichen Lettern von Johannes Gutenberg. Er verband Merkmale der Weinpresse mit denen des Münzprägestempels. 5.3.3.1 Bionik Bionik ist eine Kombination der Begriffe Biologie und Technik. Das "Lernen von der Natur" ist Inhalt und Ziel. Die Natur erreicht ihre Ziele mit einem minimalen Einsatz an Energie und führt ihre Abfälle in den natürlichen Kreislauf zurück. Diese Verfahrensweisen der gelebten Natur will die Bionik für den Menschen nutzbar machen. Die Bionik, welche sich vom Griechischen " bios = Leben + mimesis = Nachahmung" ableitet, beschäftigt sich mit der Entschlüsselung von den "Erfindungen der belebten Natur" und deren innovative Umsetzung in der Technik. Es werden für technische Anwendungen Prinzipien verwendet, die aus der Biologie abgeleitet werden. Die 29 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen Bionik ist demzufolge ein sehr interdisziplinärer Bereich, in dem z. B. Biologen, Ingenieure, Techniker und Designer zusammen arbeiten. Bionik sucht gezielt nach Strukturen in der Natur, die technisch als Vorbilder von Bedeutung sein können. In der Analogie-Bionik werden biologische Strukturen und Organisationen direkt als Vorlage verwendet. In der Abstraktions-Bionik wird das biologische Vorbild abstrahiert und als Ideenvorlage oder Inspiration für technische Problemlösungen genutzt. Natürliche Prinzipien/Systeme werden so in technische Anwendungen übertragen und in jedem geeigneten Bereich eingesetzt. Teilnehmeranzahl: mindestens zwei Teilnehmer optimal acht Personen Einsatzgebiete: in der Forschung und Entwicklung für die Produktverbesserung bei komplexeren Fragestellungen Zeitbedarf: je nach Fragestellung mindestens eine Stunde, abhängig vom Wissen über das gewählte analoge Thema Vorteile: diese Methode ist äußerst motivierend und spannend auch für ungeübte Gruppen geeignet Nachteile: das Beispiel aus der Natur muss genau untersucht werden, wofür ein paar Stunden Vorbereitung notwendig sind Durchführung: Als erstes wird die Ausgangsfragestellung formuliert. Danach werden Analogien in der Natur gesucht, die in ihren Strukturen, Prozessen, Systemen der Ausgangsfragestellung ähneln. Die gefundenen Vorbilder aus der Natur werden anschließend analysiert. Mit diesen Erkenntnissen aus der Natur werden nun Ideen für das zu lösende Problem gesucht, d.h. wieder auf die Ausgangsfragestellung zurück transferiert. Auch weitere Ideen und Ergänzungen sind zugelassen. Zum Schluss werden die gefundenen Ideen geclustert und bewertet. Beispiele: So wurde die Erkenntnis über die Unbenetzbarkeit und Selbstreinigung bestimmter pflanzlicher Oberflächen in die Entwicklung der unterschiedlichsten industriellen Produkte wie Fassadenfarbe, Dachziegel und Markisen mit dem so genannten Lotus-Effekt umgesetzt. Der Lotuseffekt beschreibt die Tatsache, dass von einem Blatt der Lotuspflanze praktisch alle wasserlöslichen Substanzen abperlen. Otto Lilienthal und die Gebrüder Wright beobachteten den Flug großer Vögel, bevor sie ihre Flugzeug-Prototypen bauten. Der Klettverschluss kommt ursprünglich von den Kletten. 30 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen 5.4 Systematische Ideensuche und Bedingungsvariation 5.4.1 Morphologische Matrix Der Begriff „Morphologie“ bezeichnet die Entwicklung von Formen, d.h. deren Veränderungen. Die morphologische Matrix ist eine systematisch analytische Kreativitätstechnik nach dem Schweizer Astrophysiker Fritz Zwicky (1898–1974) auch als Zwicky-Box benannt. Die mehrdimensionale Matrix bildet das Kernstück der morphologischen Analyse. Die Matrix stellt die Abhängigkeit von mindestens zwei verschiedenen Größen in grafischer Form dar. Teilnehmeranzahl: in einer Gruppe bis zu 7 Personen Einsatzgebiete: wenn Grundgedanken/ Grundkonzept bestehen bleiben, aber neue Kombinationen entworfen werden sollen für die Suche nach innovativen Varianten Zeitbedarf: mindestens eine halbe Stunde, je nach Fragestellung auch zwei Stunden oder über mehrere Treffen hinweg Vorteile: gute grafische Aufbereitung eignet sich auch als Einstieg in Kreativitätstechniken Nachteile: die Methode gibt von sich aus keine Unterstützung bei der Auswahl geeigneter Möglichkeiten aufgrund der methodischen Vorgehensweise führt sie kaum zu vollkommen neuen Lösungsansätzen Durchführung: Zuerst wird die Aufgabe genau beschrieben und definiert. Dann legen Sie Parameter fest, welche die Merkmales des Problemfelds benennen: was?. Die Verwertbarkeit der Ergebnisse ist stark von der Definition/ Auswahl dieser Merkmale abhängig. o Die Parameter müssen wesentlich sein, also grundlegende Merkmale erfassen. o Die Parameter müssen veränderbar und unabhängig voneinander kombinierbar sein. 31 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen o Die Parameter müssen das ganze zur Verfügung stehende Spektrum abdecken, aber dennoch auf eine überschaubare Anzahl reduziert werden. Es sollten also mehrere Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Nun werden alle Eigenschaften bzw. Parameterausprägungen aufgelistet: wie? woraus?. In einer Matrix werden anschließend alle Parameter und deren Ausprägungen eingetragen. Legen Sie mögliche Kombinationen fest. Zum Schluss wählen Sie anhand von Kriterien eine Lösung aus und verbinden Sie die ausgewählten Kriterien in der Matrix, um später verschiedene Kombinationen nachvollziehen zu können. Beispiel: Entwickeln Sie eine Vase anhand folgender Parameter und Parameterausprägungen. Parameter Material Form Inhalt Parameterausprägung Glas Porzellan Kugelig Eckig Unter 0,5 Liter Unter 1 Liter Muster Motiv Ohne Abstrakt 5.4.2 Metallfäden Tiermotive Metall Schlank Von 1 bis 1,5 Liter Aufdruck Blumen Kunststoff Oval Über 1,5 Liter aufgeklebt Geometrische Muster Osborn-Methode Alexander Osborn war ein amerikanischer Werbefachmann, der in den 50er Jahren schon das Brainstorming entwickelt hatte. Bei der nach ihm benannten Methode entwarf er einen Fragenkatalog, der sowohl im Berufs- als auch im Privatleben eingesetzt werden kann und neun Komplexe umfasst. Die Methode ist immer dann geeignet, wenn man eine Problemstellung aus verschiedenen Perspektiven betrachten und verändern möchte. Durch die Verwendung einer Checkliste wird gesichert, dass alle Aspekte betrachtet werden, bevor man eine Ideenauswahl trifft. Teilnehmeranzahl: ab 3 bis ca. 15 Teilnehmer (nicht unbedingt Fachleute) Einsatzgebiete: wenn das Grundkonzept bestehen bleiben soll, werden mit dieser Methode innovative Varianten gefunden für technische Berufe Zeitbedarf: ein bis vier Stunden, je nach Ergiebigkeit und Gruppe Vorteile: bringt neue Sichtweisen durch strukturiertes Vorgehen, was besonders für technische Berufe vorteilhaft ist Nachteile: durch die methodische Vorgehensweise führt die Technik eher weniger zu völlig neuen Lösungsansätzen je nach Gruppe können auf einige der Fragen nur wenige oder gar keine Ideen gefunden werden 32 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen Durchführung: Benennen Sie Ihr Problem und versuchen Sie dann, es unter folgenden Gesichtspunkten zu analysieren: anders verwenden Wofür kann ich es noch verwenden? Kann ich es anders einsetzen? anpassen Weist das Problem auf andere Ideen hin? Ist es etwas anderem ähnlich? Was funktioniert ähnlich? Gibt es Parallelen zu etwas anderem? Was kann nachgeahmt werden? Was kann man von einer andere Idee übernehmen? ändern Was lässt sich ändern? Welche Eigenschaften lassen sich umgestalten? Kann etwas hinzugefügt oder weggelassen werden? vergrößern Lässt sich etwas vergrößern, hinzufügen, vervielfältigen? Kann die Häufigkeit oder der Wert erhöht werden? Kann es vervielfältigt werden? Kann man übertreiben oder grober/ feiner darstellen? verkleinern Lässt sich etwas verkleinern, wegnehmen, verkürzen? Kann man die Idee verringern? Kann man etwas wegnehmen? Kann man es spalten oder als Miniatur verwenden? ersetzen Was kann ersetzt werden? Kann es ausgetauscht werden? Lässt sich der Prozess anders gestalten/ austauschen? umstellen Können Teile/ Abschnitte umgestellt, die Reihenfolge/ Herstellung geändert werden? Welche Bedingungen können geändert werden? umkehren Kann das Gegenteil gemacht werden? Wie sieht die Idee umgedreht aus? Kann die Ursache und Wirkung vertauscht werden? Kann die Reihenfolge umgekehrt werden? Kann man mit dem Ende beginnen und mit dem Anfang aufhören? kombinieren Kann es mit anderen Dingen verbunden werden? Lässt es sich irgendwo einfügen oder in einen anderen Zusammenhang setzen? Können Ideen kombiniert oder Personen verbunden werden? transformieren Kann es zusammengeballt, ausgedehnt, verflüssigt, verhärtet, durchsichtig etc. gemacht werden? Können Sie es durchlöchern? Sammeln Sie solange Ideen zu jedem Punkt, bis der tote Punkt überschritten ist. Gehen Sie erst dann zur nächsten Frage über. Durch Kombination der verschiedenen Ideen in den einzelnen Bereichen können innovative Ideen kreiert werden. Übung: Verändern Sie die Spezifikationen eines Mobiltelefons! 33 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen 5.4.3 Kopfstandmethode Wie der Name schon sagt, bei der Umkehr-Methode werden die Probleme auf den Kopf gestellt. Statt sich Gedanken darüber zu machen, wie z.B. die Produktion gesteigert werden kann, denken Sie darüber nach, wie der Absatz verringert wird. Mit dieser Methode soll gezeigt werden, wie abhängig unser Denken von unserem jeweiligen Blickwinkel ist. Wie Sie bereits wissen, ist Kreativität auch die Fähigkeit, Dinge aus verrückten Perspektiven zu betrachten. Des Weiteren fällt es vielen Menschen leicht, angesichts von Problemen negativ zu denken und es fallen ihnen mehr Katastrophen als Lösungen ein: mit dieser Methode lässt sich diese Eigenschaft gut nutzen. Somit nutzt diese Methode alle schon vorhandenen Kritikpunkte, negativen Aspekte und Schwachstellen, erst im zweiten Schritt werden diese in Lösungsmöglichkeiten umgewandelt. Teilnehmeranzahl: optimal ca. 8 bis 15 Teilnehmer Einsatzgebiete: wenn die Gruppe negativ eingestellt ist wenn aufkommende Ideen im Keim erstickt werden, z.B. durch Killerphrasen oder Kritik wenn beim Brainstorming der tote Punkt nicht überwunden werden kann wenn die bisherigen Sitzungen träge und unergiebig waren Zeitbedarf: mindestens 60 Minuten sollten veranschlagt werden: o 20 Minuten für die Umkehrung der Ausgangsfragestellung ins Negative und sammeln der negativen Punkte o 40 Minuten für die Rückführung zur Ausgangsfragestellung und das Finden der Lösungsmöglichkeiten sollte mehr Zeitbedarf herrschen, dann gilt folgende Regel: verdoppeln Sie die Zeit, die Sie für das Sammeln der negativen Punkte gebraucht haben, dann ergibt sich die Zeit die Sie mindestens für das Finden der Lösungsmöglichkeiten benötigen Vorteile: es werden auch die negativen Aspekte betrachtet, die beim normalen Brainstorming meistens außer Acht gelassen werden durch die Negation werden mögliche Hindernisse und Schwierigkeiten bei der späteren Durchführung erkannt und vorausschauend bearbeitet diese Methode macht Spaß Nachteile: die Phase der Negation wird von manchen Teilnehmern als Zeitverschwendung betrachtet Durchführung: Die Ausgangsfragestellung wird definiert und in das Gegenteil (negativ) verkehrt. Es wird damit versucht, das Problem gedanklich zu verschärfen und zu verstärken. Zusätzlich werden Gründe gesucht, die eine Lösung verhindern würden. Nun werden dafür mittels Brainstorming Ideen gesucht und auf Moderationskarten notiert. 34 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen Danach werden die gefundenen Ideen ins Gegenteil (positive Ansätze) gekehrt. Damit ergeben sie Lösungsansätze oder regen zu weiteren Verbesserungsvorschlägen an. Im letzten Schritt werden die Ideen geclustert und hinsichtlich ihrer Durchführbarkeit bewertet. Übung/ Beispiele: Wie kann eine Einführungsveranstaltung für neue Mitarbeiter informativ und motivierend gestaltet werden? 5.4.4 Methode der Identifikation Oft ist es hilfreich ein Problem/ eine Situation für das Ideen gesucht werden, mit den Augen anderer betroffener Personen zu sehen. Oder ein Produkt/ Prozess wird gedanklich Schritt für Schritt nachvollzogen. Teilnehmeranzahl: gut für die Einzelarbeit geeignet Einsatzgebiete: wenn die Ergebnisse andere Personen betreffen um einen Prozess in kleinen überschaubaren Einheiten durchzugehen bei der kunden- und nutzenorientierten Produktentwicklung Zeitbedarf: ca. 30 bis 90 Minuten, je nach Anzahl der Identifikationsobjekte und gewünschter Ideenanzahl Vorteile: durch die verschiedenen Sichtweisen ergibt sich ein systematischer Blick auf sonst einseitig betrachtete Fragestellungen Nachteile: das Ergebnis hängt von den eingenommenen Perspektiven und dem Wissen über diese ab Durchführung: Als erstes werden die am Problem beteiligten Personen oder Gegenstände aufgeschrieben. Dann werden die für die Fragestellung wichtigen Sichtweisen ausgewählt. Nacheinander schlüpft die Gruppe in die Rollen der ausgewählten Personen oder Gegenstände und versucht, die Situation aus dieser Perspektive zu beschreiben oder nachzuempfinden. Aus den Einzelperspektiven und Gefühlen ergeben sich Ideen, aus denen Lösungsansätze generiert werden können, die allen Beteiligten und Betroffenen gerecht werden. Für die Durchführung werden ca. 50 Moderationskarten pro Teilnehmer und Stifte benötigt. Pro Sichtweise sollte eine Pinnwand genutzt werden. Für die Darstellung der Perspektive (die andere Person/ der andere Gegenstand sowie deren Sichtweise) sollten zur besseren Darstellung anders geformte Moderationskarten benutzt werden. Zusätzlich kann ein Flipchart für die Fragestellungen von Vorteil sein. Übung: Sie haben ein neues Spielzeug produziert. Versetzen Sie sich in die Situation eines Kindes, welches mit diesem Spielzeug spielen soll. 35 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen 5.5 Perspektivenwechsel 5.5.1 Walt Disney-Methode Die Analyse des Erfolgs von Walt Disney zeigte, mit welcher Strategie er an seinen Projekten arbeitete und was ihn dabei so kreativ sein ließ: Er arbeitete mit drei Rollen (Träumer, Realist/ Macher, Kritiker). Seine Projekte bearbeitete er somit nacheinander, indem er sich in die entsprechende Rolle versetzte. Für jede dieser Rollen hatte er einen entsprechend eingerichteten Raum. Die Disney-Methode wurde von Robert Dils erarbeitet, beschrieben und wird heute vor allem in NLP-Ausbildungen gelehrt. Teilnehmeranzahl: geeignet für die Einzelarbeit für 3 Teilnehmer optimal, aber auch mehrere Personen gleichzeitig können in die entsprechenden Rollen schlüpfen (dann für drei Gruppen geeignet) Einsatzgebiete: besonders für Marketing und Vertrieb geeignet in der Werbebranche Zeitbedarf: je nach Ideenmenge und Thema Berechnung des Zeitbedarfs: 10 Minuten * 3 Rollen * 3 Rollenwechsel = mindestens 90 Minuten werden die Rollen nicht gewechselt, dann werden nur 60 Minuten benötigt Vorteile: vermeidet Einseitigkeit und blinde Flecken viele Perspektiven werden berücksichtigt, vor allem ähnliche Sichtweisen in der Gruppe lassen sich noch einmal klarer differenzieren es kommt selten zu Konflikten, da die Teilnehmer bewusst in die verschiedenen Rollen schlüpfen Nachteile: die Methode erfordert viel Übung und Disziplin, um eine klare Trennung der Rollen zu erhalten durch die Einschränkung auf drei Sichtweisen können sich Denkblockaden ergeben, die sich dann eventuell in allen drei Rollen auswirken wirklich neue Ideen entstehen durch die Beschränkung auf die drei Rollen nicht, lediglich andere Ausprägungen werden kreiert Durchführung: In der Gruppe von drei Personen werden die Rollen parallel besetzt. Zu den Rollen passende Gegenstände, Positionen, Platzkarten, Stühle oder weitere Hilfsmaterialien. Des weiteren werden Stifte und Moderationskarten benötigt. Nachdem die Fragestellung, Ausgangssituation beschrieben wurde, verteilen sich die Teilnehmer auf die entsprechenden Rollen und entwickeln in einem Brainstorming Lösungsmöglichkeiten unter der Beachtung der folgenden Rollen: Träumer Zuerst wird ohne Begrenzung und Kritik von dem neuen Projekt geträumt. Vision: Was wäre wünschenswert? 36 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen Realist/ Macher Danach wird ein Plan zur Realisierung erarbeitet. Logik und Umsetzung: Warum ist das so? Was benötige ich dafür? Wie ist das umzusetzen? Kritiker Abschließend wird die Perspektive des Kritikers eingenommen. Dabei wird notiert, was an den Ideen gefällt oder was geändert werden sollte. Diese Gedanken werden bei der Umsetzung aufgenommen. Verbesserung und Absicherung: Welche Hindernisse können auftreten? Was muss verbessert werden? Um richtig in die Rollen schlüpfen zu können, empfiehlt es sich, die drei Rollen durch Stühle zu symbolisieren. Jedem Stuhl wird eine Rolle zugewiesen, die derjenige einnimmt, der auf ihm sitzt. Statt der drei Stühle können auch die Ecken eines Raumes genutzt werden, denn durch räumliche Trennung fällt es vielen Menschen leichter, den entsprechenden Gedankengängen der Rolle zu folgen. Am Schluss werden die gesammelten Ideen/ Lösungsmöglichkeiten zusammengetragen und geclustert. 5.5.2 Denkhüte von de Bono Diese Methode, entwickelt von Edward de Bono, geht davon aus, dass man ein Problem von verschiedenen Seiten lösen kann. Dabei werden die verschiedenen Denkweisen der Teilnehmer genutzt, indem die Charaktere durch farbige Hüte sichtbar gemacht und untereinander getauscht werden. Das 6-HutDenken kann sowohl allein als auch in Gruppen eingesetzt werden und ist auch für komplexe Probleme geeignet. Teilnehmeranzahl: für die Einzelarbeit geeignet optimal ist eine Gruppe von sechs Teilnehmern Einsatzgebiete: Marketing (Erfassung der Kundensicht) Zeitbedarf: je nach Ideenmenge und Thema als erstes wird mit Brainstorming oder Brainwriting ein Überblick gewonnen, danach gilt: Gesamte benötigte Zeit = Zeit des Brainstorming * (2 * Anzahl der Hüte) Vorteile: viele Perspektiven werden berücksichtigt 37 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen Vermeidung von Einseitigkeit und blinde Flecken, vor allem wenn sehr ähnliche Sichtweisen in der Gruppe vertreten sind weniger Konflikte, da die Teilnehmer bewusst in ihre Rollen schlüpfen und nicht ihre eigene Sichtweise vertreten Nachteile: weniger für ungeübte Gruppen geeignet Durchführung: Sie haben sechs symbolische Hüte zur Verfügung. Jeder dieser Hüte steht für eine bestimmte Denkrichtung. In der Sitzung nimmt dann ein Teilnehmer nach dem anderen eine festgelegte Rolle ein, d.h. die Hüte werden aufgesetzt und sich damit die entsprechende Einstellung zu eigen gemacht. Das Prinzip dieser Methode liegt darin, nacheinander verschiedene Standpunkte einzunehmen und auszudrücken. Somit wechseln die Teilnehmer ihre Perspektive und verlieren darüber hinaus ihre Hemmungen und äußern ihre Ideen spontan. Alternativ zu den verschiedenfarbigen Hüten können auch Armbinden oder (Platz-) Karten verwendet werden. Der Wechsel der Hüte wird zeitlich oder themenbezogen festgelegt. Der weiße Hut steht für Objektivität und Neutralität. Informationen werden gesammelt, ohne bewertet zu werden. Es zählen nur Fakten und Zahlen, keine Emotionen und Urteile. Die persönliche Meinung ist vollkommen unwichtig. Zu Beginn kann die gesamte Gruppe diese Einstellung einnehmen, um in einem Brainstorming einen Überblick über das Thema zu bekommen. Der rote Hut ist emotional und steht für das ganz persönliche Empfinden und die subjektive Meinung. Alle Gefühle, die positiven wie die negativen, werden zugelassen, Sie können diffus sein, ohne sich rechtfertigen zu müssen. Der schwarze Hut benennt alle sachlichen Argumente, die Zweifel, Bedenken, Risiken ausdrücken, aber keine negativen Gefühle. Er bremst die Ideen und versucht Fehler aufzuzeigen und weist auf Probleme hin. Der gelbe Hut nennt die objektiven positiven Eigenschaften, d.h. Chancen und Pluspunkte, Hoffnungen und Ziele, also alle Aspekte, die für die Entscheidung sprechen. Es geht um realistische Vorteile und Verbesserungsmöglichkeiten. Der grüne Hut führt hin zu neuen Ideen. Er steht für Kreativität und Alternativen und ist ein Sinnbild dafür, über das Bisherige hinauszudenken. Er lässt Provokation und Widerspruch zu und kann alles formulieren, was zu neuen Ideen führt, egal wie verrückt oder undurchführbar diese Ideen sein mögen. Kritische Bemerkungen sind nicht erlaubt. Der blaue Hut steht für die Vogelperspektive und damit für Kontrolle und Organisation, d.h. die Trägerin, der Träger dieses Hutes blickt von einer höheren Ebene auf den Gesamtprozess, behält den Überblick, bringt die einzelnen Ergebnisse zusammen. Dabei geht es um Objektivität und die Findung von Prioritäten. Somit ist der Träger des blauen Hutes auch Moderator der Gruppe. Gibt es bereits einen festen Moderator, entfällt diese Position. Die einzelnen Hüte können aber auch von der gesamten Gruppe „aufgesetzt“ werden. So werden die einzelnen Perspektiven gemeinsam eingenommen. Das fördert die Kreativität und die Ideenfindung wird gemeinsam im Team unterstützt. Die Teilnehmer sind gefordert, sich auf die zugeordnete Farbe mit ihren geforderten Eigenschaften einzustellen und im Verlauf der Sitzung bei den entsprechenden 38 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen Haltungen, Sichtweisen bleiben. Die Gedanken, Ideen werden notiert oder per Band aufgenommen. Sie können auch als Einzelperson die Hüte nacheinander aufsetzen und schreiben sich Ihre Eindrücke dazu auf. Übung als Einzelarbeit: Legen Sie Blätter oder zur Rolle passende Gegenstände an verschiedenfarbig (s. o.) markierten Stellen im Raum bereit. Notieren Sie die Haltung, die hinter den jeweiligen Farben steht, auf dem entsprechenden Blatt. Stellen Sie sich nun zu dem ersten Blatt und nehmen die entsprechende Geisteshaltung ein. Nachdem Sie die passenden Ideen gesammelt haben, treten Sie zum nächsten Blatt. 5.6 Kreativitätstechniken im Rahmen von Teambuilding 5.6.1 Herbstlaub Bei dieser Kreativitätsmethode werden in der gesamten Gruppe Ideen gesammelt und anhand der gefundenen Ideen weitere entwickelt. Wie bei einem Schneeballsystem lassen sich so gefundene Gedankengänge „weiterspinnen“. Diese Methode ist auch für ungeübte Gruppen geeignet und bringt positive Motivation zur Lösung der Zielfrage. Teilnehmeranzahl: ca. 6 bis 12 Teilnehmer sind optimal Einsatzgebiete: im Projektmanagement überall dort, wo neue Systeme, Strukturen, Prozesse entwickelt werden sollen für Fragestellungen, bei denen eine große Anzahl und Streuung an Ideen erwünscht ist wenn die Gruppe die Ideen hinterher umsetzen muss oder selbst betroffen ist (z.B. wie können wir unsere Abläufe besser gestalten?) Zeitbedarf: ca. 90 Minuten Vorteile: eignet sich sehr gut für Gruppenprozesse und Lösungen eines klar definierten Problems bringt bei wenig Zeitaufwand viele Ideen hervor alle Teilnehmer können sich einbringen schnell erlernbar Nachteile: ist nichts für sehr schüchterne Teilnehmer wenig geeignet für komplexe Problemstellungen schwierig den eigenen Ideen zu folgen, wenn man den anderen zuhören „muss“; birgt die Gefahr, dass man so der Denkstruktur der anderen Teilnehmer folgt Durchführung: 39 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen Die Ausgangsfragestellung wird definiert. Danach werden die Ideen in einem Brainstorming gesammelt. Die Ideen werden einzeln auf Moderationskarten geschrieben und auf dem Boden oder einem großen Tisch ausgebreitet. 40 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen Dabei sind folgende Punkte zu beachten: o Jede Idee, jedes Statement, jede Assoziation werden auf einer Karte fixiert. o Jede fixierte Idee wird sofort abgelegt! Durch die ablegten Karten entsteht ein Schneeballeffekt an Folgeimpulsen! o Es darf weder eine Eigen-, noch eine Fremdbewertung der geschriebenen Gedanken erfolgen. o Man kann eine Mengen- oder eine Zeitvorgabe geben. Anschließend werden die gefundenen Ideen ebenfalls auf dem Boden geclustert und bringt dabei Bewegung in die Gruppe. Die Draufsicht sorgt für den Überblick. Bei Zuordnungsproblemen sollten die betreffenden Karten verdoppelt werden. Sie stehen meist für Schlüsselbegriffe und sind von besonderer Bedeutung. Übung: Planen Sie mit Hilfe der Herbstlaubmethode den Ablauf einer Job-/ Bewerbermesse für Studenten. 5.6.2 Outdoor Assoziation Gehen Sie doch einmal durch die Tür aus dem Haus hinaus, Sie sind nun “outdoor“. Lassen Sie nun alle Eindrücke, die auf Sie einstürmen, wirken. Durch das Verlassen der gewohnten Umgebung werden kreative Energien freigesetzt und damit ein kreativer Sprung ermöglicht. Am Anfang ist die Methode etwas ungewohnt, aber durch die Ansprache aller Sinne erhalten die Teilnehmer mit großer Sicherheit neue Impulse für die Lösung der Ausgangsfragestellung. Darauffolgend werden Verbindungen zur Ausgangsfragestellung hergestellt, d.h. „draußen Erlebtes“ gedanklich mit der Zielfrage in Verbindung gebracht (Assoziationen zugelassen). Es gilt dabei, möglichst viele zusammenhängende Aspekte zu finden. Diese sind zwar oft schon bekannt, aber durch die unterschiedlichen Assoziationen der einzelnen Gruppenmitglieder eröffnet sich die Chance neuer Denkansätze. Die Überlagerungen unterschiedlicher Denkmuster ermöglichen neue Kombinationen und Zuordnungen und dadurch oft kreative Lösungsideen. Teilnehmeranzahl: optimal sind 5 bis 6 Teilnehmer aber auch für größere Gruppen oder Einzelarbeit geeignet Einsatzgebiete: im Marketing für Fragestellungen, bei denen viele Ideen und eine große Streuung an Input erwünscht ist Zeitbedarf: Outdoor-Zeit (neue Eindrücke sammeln): ca. 20 bis 30 Minuten Sammlung und Priorisierung aller Ideen: ca. 40 Minuten Präsentation der Ideen: ca. 15 Minuten Gesamtzeit: ca. 60 bis 90 Minuten Vorteile: der Punkt des kreativen Sprungs lässt sich durch Verlassen der gewohnten Umgebung leichter finden anregen von kreativen Gedanken geeignet für Gruppen, die offen für anspruchsvolle Methoden sind 41 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen 42 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen Nachteile: es können Schwierigkeiten bei der Findung geeigneter Assoziationen zur Ausgangsfragestellung auftreten der Sinn und Zweck des „Ausflugs“ gerät in Vergessenheit die Gruppe kann sich nach Rückkehr nicht mehr auf die gestellte Aufgabe konzentrieren das Gefühl von „Schule schwänzen“ verleitet zur Oberflächlichkeit ein hundertprozentiges Einlassen auf die Methode ist unabdingbar Durchführung: Als erstes wird das Ziel oder die Ausgangsfragestellung formuliert. Danach verlässt die Gruppe in eventuell kleineren Teams den Raum. Lassen Sie alle Sinneseindrücke zu: sehen, riechen, hören, schmecken, beobachten, inspirieren lassen etc.. Lassen Sie sich überraschen. Vor allen Dingen, notieren Sie jede Empfindung. Zurück im Gruppenraum werden alle Assoziationen zur Fragestellung zugelassen und an einer Metaplanwand für alle sichtbar notiert. Dadurch entstehen noch einmal zusätzliche Ideen. Im Anschluss werden die Ideen geclustert, dabei Prioritäten gesetzt und vor der Gruppe präsentiert. Übung: Erstellen Sie ein Konzept für ein Förderprogramm für Nachwuchsführungskräfte. 5.7 Kreativitätstechniken im Thema Moderation Bei Moderationen geht es vor allem um die gemeinsame Arbeit einer Gruppe/ eines Teams an einer Aufgabe oder Diskussion. Dabei sollen die Teilnehmer durch den Moderator befähigt werden, die Zielfrage erfolgreich zu lösen und Gruppendynamiken positiv zu meistern. Kreativitätstechniken im Bereich der Moderation können vor allen Dingen neue Blickwinkel schaffen, Perspektiven wechseln, Fronten auflösen oder neue Lösungen aufzeigen. Durch den Einsatz der Kreativitätsmethoden werden die Ideenfindung und –realisierung in Gruppen strukturiert. Die Methoden Mindmapping, Brainstorming und Synektik wurden bereits in vorhergehenden Kapiteln beschrieben. 5.7.1 Punktewertung Punktewertung kann als eigenständige Methode eingesetzt werden, z.B. wenn eine Auswahl getroffen werden muss. Sie kann aber auch als ergänzende Methode eingesetzt werden, z. B. nach einem Brainstorming. Es geht dabei immer um die Festlegung einer Rangfolge von Aussagen oder zur Festlegung von notwendigen Arbeitspaketen. Bei der Moderation ersetzt die Punktewertung die Abstimmung oder schafft Transparenz. Teilnehmeranzahl: es müssen genug Personen teilnehmen, um Entscheidungen fällen zu können ab ca. 12 Teilnehmer Einsatzgebiete: Moderation 43 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen Zeitbedarf: ca. 30 Minuten Vorteile: Erstellung von Rangfolgen/ Prioritäten schaffen einer Entscheidungsgrundlage nutzbar als Stimmungsbarometer zu Beginn einer Moderation Nachteile: Entscheidungen werden schnell gefällt, ohne Abwägen des Für und Wider die Entscheidungen werden eher aus dem Bauchgefühl denn aus sachlichen Überlegungen heraus gefällt Durchführung: Eine vorab formulierte Frage wird auf einer Metaplanwand oder einem Flipchart visualisiert. Es gibt fest vorgegebene Antwortmöglichkeiten. Die Gruppe beantwortet die Frage durch Kleben von Punkten. Die Antworten umfassen folgende Möglichkeiten: „gut – schlecht“; „einfach – schwierig“, aber auch Skalen wie „leicht – eher leicht – eher schwierig – schwierig“ sind abbildbar. Im Anschluss wird das Ergebnis besprochen. Alternative 1: Der Moderator bittet die Gruppe, das Ergebnis zu kommentieren. Alternative 2: Jeder Teilnehmer wird gebeten zu sagen, wo er gepunktet hat, und dies kurz zu erläutern. Beipiel: Fragen Sie zu Beginn eines Meetings die Teilnehmer wie ihr Infostand zu dem behandelnden Thema aussieht (mit einer Skala von „gleich null bis sehr gut“). 5.7.2 Mentale Provokation In der Ideenfindung werden Provokationen benutzt, um das Denken aus den gewohnten Bahnen zu werfen, indem sie gezielt bestehende Annahmen und Erfahrungen in Frage stellen oder unerwartete Anregungen liefern. Sie helfen somit, die Betriebsblindheit zu überwinden und neue Sichtweisen zu ermöglichen. Provokationen können bloße Zufallsbegriffe sein oder aber gezielt konstruierte Verfälschungen von Fakten oder Expertenwissen. Um zu unterstreichen, dass die Wirkung der Provokationen lediglich im Denken stattfindet, und um Verwechslungen mit der üblichen Bedeutung des Wortes zu vermeiden, werden sie auch als Mentale Provokationen bezeichnet. Das bekannteste Beispiel für eine mentale Provokation lautet: Autos sollen viereckige Räder haben. Diese Provokation hat in der Vergangenheit zum Konzept des intelligenten Stoßdämpfers geführt. Denn wenn Autos quadratische Räder hätten, wäre die Fahrt sehr unruhig. Die Stöße wären allerdings vorhersehbar, und ein 'intelligenter Stoßdämpfer' könnte die bevorstehende Unebenheit kompensieren. Teilnehmeranzahl: optimal 4 bis 6 Teilnehmer Einsatzgebiete: im Marketing bei der Produktentwicklung 44 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen Zeitbedarf: ca. 60 Minuten Vorteile: produziert außerordentlich innovative Ideen durchbricht effektiv alte Denkgewohnheiten gute Übung zur Verbesserung der geistigen Flexibilität Nachteile: die Methode braucht Erfahrung wenn die gefundene Provokation zu weit von der Realität entfernt liegt und kein Weg zur Gewinnung einer nützlichen Idee gefunden wird Durchführung: In einem ersten Schritt wird die Ausgangsfragestellung formuliert und für alle Teilnehmer sichtbar gemacht. Danach wird die Ausgangsfragestellung in eine Provokation überführt. Beispiel: Ausgangsfragestellung: Gewinnen Sie ein neues Marketingkonzept für eine In-Kneipe. Provokation: Der Gastwirt trinkt, die Gäste schenken aus. (Mentale) Provokationen sind nie als Aussagen gemeint, die wahr oder falsch sein können. Vielmehr sollen sie als Anregungen dienen - als Trittsteine zu neuen Ideen. Würde man sie als normale Aussagen behandeln, würde die Gefahr bestehen, dass sie unerwünschte Diskussionen auslösen oder auf Ablehnung stoßen. Um dies zu vermeiden, empfiehlt es sich, Provokationen anzukündigen und zum Beispiel mit dem Zusatz „was wäre, wenn...“ zu verdeutlichen. Folgende Ansätze existieren, um Provokationen zu gewinnen: o Annahmen gezielt aufheben, die man über die Aufgabenstellung gemacht hat, z.B. in der Universitätsbibliothek gibt es keine Bücher, die Universität hat keine Gebäude. o den Zustand nennen, der im Idealfall gelten würde, z.B. jeder Studienanfänger bekommt einen Abschluss, niemand fällt durch eine Prüfung. o einen Sachverhalt, eine Beziehung umkehren oder auf den Kopf stellen, z.B. Studenten unterrichten Professoren, erst kommt der Berufsanfang, dann das Studium. o bei der Übertreibung wird eine quantitative Eigenschaft verändert, z.B. das Studium dauert 20 Jahre, jeder Student muss nur eine Prüfung machen. o mit der Zufallsauwahl wird einfach ein zufälliger Begriff neben die Ausgangssituation gestellt, z.B. Universität ist der Ausgangsbegriff, Papagei oder Erdbeerjogurt sind die Zufallsbegriffe. o eine qualitative Eigenschaft der Problemstellung durch Verfälschung verändern, z.B. die Universitätsmauern sind aus Legosteinen gebaut, alle Studenten und Professoren tragen eine Uniform. Nachdem eine Provokation gebildet worden ist, werden daraus in der Gruppe gemeinsam mittels eines Brainstormings oder Brainwritings Lösungsideen entwickelt. Dies ist erfahrungsgemäß der schwierigste Teil der Technik. Am Beispiel Universität könnte dies z.B. sein: o o Aus „Das Studium dauert 20 Jahre“ könnte die Idee entstehen, Angebote für Berufstätige zu machen, die sich dadurch ständig fortbilden können. Aus „Studenten unterrichten Professoren“ könnte die Idee entstehen, dass Studenten kleine 'Vorlesungen' halten müssen, um in einer Prüfung ihr Wissen nachzuweisen. 45 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen Zum Schluss werden die verschiedenen Lösungsideen zusammengetragen und diejenigen ausgewählt, welche in weiteren Sitzungen weiterverfolgt werden. Übung zur Einzelarbeit: Die Provokationstechnik ist aber auch eine wertvolle Übung zur Verbesserung der geistigen Flexibilität. Dazu beobachtet man Alltagsobjekte oder -vorkommnisse, bildet daraus eine mentale Provokation und überlegt sich anschließend, welche Ideen oder Vorteile sich daraus ergeben könnten. Die mentale Provokation bildet eine wichtige Komponente des lateralen Denkens. 46 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen 6 Nachwort Es ist deutlich geworden, dass Kreativität keine bloße Spielerei ist, sondern immer mehr zweckgerichtet in allen Bereichen wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Handelns eingesetzt wird. Denn „kreativ“ zu sein ist heute ein maßgeblicher Anspruch nicht nur im Berufsleben. Der Zustand der Kreativität lässt sich gezielt und ganz konkret methodisch wecken und fördern. Wir hoffen, dass Sie mit diesen Unterlagen nützliche Anregungen für alle Schritte Ihres kreativen Prozesses erhalten haben, von der Ideenentwicklung über die Ideenauswahl bis hin zur Umsetzung. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg! „Erfolg hat drei Buchstaben: TUN.“ Johann Wolfgang von Geothe 47 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen 7 Anhang Übungslösung: Durch hinzufügen einer Linie aus einer IX eine Sechs schreiben: SIX. 48 Kreativitätstechniken * Teilnehmerunterlagen 8 Literaturverzeichnis Busch, Burkhard G.: Erfolg durch neue Ideen. Cornelsen Verlag, Berlin 1999. De Bono, Edward: Laterales Denken: ein Kursus zur Erschließung ihrer Kreativitätsreserven. Rowohlt, Reinbek 1971. De Bono, Edward: Laterales Denken für Führungskräfte. Rowohlt, Reinbek 1972. Mencke, Marco: 99 Tipps für Kreativitätstechniken. Ideenschöpfung und Problemlösung bei Innovationsprozessen und Produktentwicklung. Cornelsen Verlag, Berlin 2006. Nöllke, Matthias: Kreativitätstechniken. Rudolf Haufe Verlag, Planegg bei München 2004. http://services.infoman.de/~koenig/Archiv_offline/04_SS/BWLUKOMM2/Online_Buch_Wissensmanagement/2_1_1_Kreativit%C3%A4tstechniken.htm Kolb, Klaus/Miltner, Frank: Kreativität - frei für neue Ideen und Lösungen. Die besten Methoden für Alltag und Beruf.Graefe und Unzer Verlag 1998. www.wikipedia.de www.wi3.uni-erlangen.de/anwendungen/wiwiki/wiki/Kategorie:Delphi-Methode www.zmija.de/mindmap.htm 49