Aufbruch Gottesdienst - Michaeliskloster Hildesheim

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Aufbruch Gottesdienst
Ein Gottesdienst-Projekt zur Stärkung der Rückmeldekultur
im Kirchenkreis Rhauderfehn
Zentrum für
Qualitätsentwicklung
im Gottesdienst
†
Ein Reformzentrum
der EKD K I R C H E I M A U F B R U C H •
Inhalt
1.
Das Kirchenkreisprojekt „Aufbruch Gottesdienst“
1.1.
Hintergrund und Ausgangslage
1.2.Durchführung
1.3.
Nachbereitung und weitere Umsetzung
4
4
4
5
2.
Auswertung des Projektes
2.1.
Rückmeldungen 2.1.1.Datenlage
2.1.2.
Aufhorchen! Impulsabend am 27. Januar
2.1.3.Wahrnehmen!
2.1.3.1.
mit Rückmeldebögen nach Gottesdiensten
2.1.3.2.
mit Fragebögen zum Gottesdienst
2.1.3.3.
mit dem Blick von außen
2.1.4.Probieren!
2.1.5.Feiern!
5
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5
5
6
6
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8
8
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2.2.Wahrnehmungen
2.2.1.
zur Musik im Gottesdienst
2.2.2.
zum Raum
2.2.3.
zur Beteiligung Ehrenamtlicher
2.2.4.
zur Gemeinschaft im Gottesdienst
2.2.5.
zu Predigt und Gebet
2.2.6.
zu gottesdienstlichen Zeiten
2.2.7.
zu Aktion und Kontemplation
9
9
10
10
10
10
10
11
2.3.Wirkungen
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2.4.Wertungen
2.4.1.
zu den Wahrnehmungen
2.4.2.
zu den Wirkungen
2.4.3.
zum Gesamtprojekt
12
12
13
14
3
1. Das Kirchenkreisprojekt „Aufbruch Gottesdienst“
1.1.
Hintergrund und Ausgangslage
Der Kirchenkreis im ostfriesischen Rhauderfehn (Ev.-luth. Landeskirche Hannovers) umfasst 18 Kirchengemeinden. Der Gottesdienstbesuch wird von den
Verantwortlichen insgesamt als „nicht schlecht“ eingeschätzt und bewertet,
dennoch wünscht man sich, mehr Menschen zu erreichen. Was denken Außenstehende über die Gottesdienste? Wie ist es um die Zufriedenheit der Gottesdienstbesucher selbst bestellt? Könnte es gelingen, den ganz normalen Gottesdienst stärker ins Bewusstsein der Menschen zu bringen und auch Ehrenamtliche
verstärkt an seiner Vorbereitung und Durchführung zu beteiligen?
Vorüberlegungen für ein entsprechendes Projekt begannen im Kirchenkreisvorstand. Es wurde eine Projektgruppe gebildet und das Zentrum für Qualitätsentwicklung im Gottesdienst (ZQG) hinzu gebeten. Teil der Gruppe waren auch
zwei Personen, die im Begriff waren, die Ausbildung zum Gottesdienstberater
innerhalb der Hannoverschen Kirche abzuschließen. Die Projektgruppe konzipierte das „Jahr des Gottesdienstes“. Sie wurde geleitet vom Superintendenten.
1.2.
Durchführung
Das Projekt folgt einem Viererschritt: 1. Impulsabend, 2. Wahrnehmungsphase, 3.
Workshoptag und 4. Tag des Gottesdienstes.
1. Aufhorchen! Impulsabend (Jan 2011): Zielgruppe sind alle Mitglieder der Kirchenvorstände sowie interessierte Gemeindeglieder. Der Abend unter dem Titel
„Aufhorchen“ markiert die offizielle Eröffnung des Gottesdienstprojekts. Das
ZQG hält einen Impulsvortrag, führt in Methoden zur Einübung von Wahrnehmung und Rückmeldung zum Gottesdienst ein und stellt notwendige Materialien (Feedbackbroschüre) bereit. Das Ziel des Abends ist es, die Teilnehmer für
Wahrnehmungsperspektiven des Gottesdienstes zu sensibilisieren. 90 Personen
aus nahezu allen Gemeinden nehmen teil. Der Impuls führte in etwa 2/3 der
Gemeinden zur Bildung von Gottesdienst-Arbeitskreisen. Auch entsprechende
Pressemeldungen und Medienberichte (z.B. in der Evangelischen Zeitung) trugen
dazu bei, das Thema Gottesdienst in den Fokus zu rücken.
2. Wahrnehmen! Wahrnehmungsphase (März bis Mai 2011): Mit breiter Akzeptanz in den Gemeinden nimmt das Projekt seinen Fortgang. Die Gemeinden
bilden eigene Projektgruppen und gestalten individuell die Wahrnehmungsphase. Zumeist verwenden sie Fragebögen, die sie auf ihre Gottesdienstsituation
hin selbst konzipieren. Die Befragungen geschehen einmalig oder wiederholt,
richten sich an die Gottesdienstbesucher, spezielle Zielgruppen (Konfirmandeneltern), aber auch an Distanzierte (Befragung vor dem Rathaus). Sie geschehen
im Gottesdienst oder auch durch Abdruck im Gemeindebrief (zum Teil verbunden
mit einem Preisausschreiben). Gemeinden verabreden sich auch zu einem gegenseitigen Besuch ihrer Gottesdienste.
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3. Probieren! Workshoptag (Aug 2011): Dieser Tag dient der gottesdienstlichen
Fortbildung für Haupt- und Ehrenamtliche, dem Austausch über die Wahrnehmungsphase und der Entwicklung weiterer Ideen für die künftige Gottesdienstgestaltung. In 13 Workshopangeboten von der Eingangsliturgie über die
Kirchenmusik bis hin zu einem vertiefenden Eindringen in gottesdienstliche
Feedbackkultur werden an diesem Samstag ca. siebzig Personen erreicht.
4. Feiern! Tag des Gottesdienstes (Okt 2011): Das Gesamtprojekt läuft auf einen
„Tag des Gottesdienstes“ zu: An einem bestimmten Sonntag soll in möglichst
vielen Gemeinden der Gottesdienst besonders liebevoll und sorgfältig gestaltet
und in besonderer Weise beworben werden. Es soll ein ganz normaler Gottesdienst sein, der aber möglicherweise an einer Stelle eine Besonderheit aufweist:
ein Anspiel, besondere Musik, die Vorbereitung durch ein Gottesdienstteam, etc.
Als verbindendes Element wird eine gemeinsame Eingangsliturgie für alle 18 Gemeinden entwickelt. Der Gottesdienst wird kirchenkreisweit durch Plakate und
die Medien angekündigt.
1.3.
Nachbereitung und weitere Umsetzung
Die Projektgruppe wertet die einzelnen Phasen aus. Im Pfarrkonvent wird das
Projekt in Regionalgruppen einem Feedback unterzogen. Das ZQG übernimmt
die Gesamtauswertung des Prozesses und der Ergebnisse. Auf dem Konvent
wird mehrfach der Wunsch nach Weiterarbeit geäußert, gedacht ist an einen
Schwerpunkt im Bereich Kirchenmusik. Die Projektgruppe bleibt bestehen und
soll ausloten, ob eine Weiterarbeit unter vertretbarem Aufwand möglich ist. Im
folgenden Jahr findet ein Kreiskirchentag zum Thema statt.
2. Auswertung des Projektes
2.1.
Rückmeldungen
2.1.1. Datenlage
Aus 11 von 18 Gemeinden des Kirchenkreises Rhauderfehn liegen Rückmeldungen
zur Durchführung des Projektes vor. 8 dieser Rückmeldungen wurden anhand
des vom Zentrum an alle Pfarrerinnen und Pfarrer versandten Fragebogens
gegeben, aus den anderen drei Gemeinden liegen teils ausführliche, teils sehr
kompakte Zusammenfassungen vor.
2.1.2.
Aufhorchen! Impulsabend am 27. Januar
10 der vorliegenden Rückmeldungen lassen erkennen, dass Menschen aus den
betreffenden Gemeinden am Impulsabend teilgenommen haben. Der Impulsabend wurde fast durchgängig als motivierend oder sehr motivierend für die
Teilnahme am Projekt empfunden. Er regte an, das „Thema Gottesdienst mehr
in den Mittelpunkt der alltäglichen“ Arbeit zu rücken. Die „gute Atmosphäre“
und die „schöne Gemeinschaft“ machte Mut, man erlebte ein „Zusammengehö-
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rigkeitsgefühl als Kirchenkreis“ und erkannte, dass andere „auf demselben Weg
sind“ und möglicherweise auch „an denselben Dingen leiden“. Die Problemlage
wurde nachvollziehbar dargestellt und umsetzbare Lösungsstrategien vorgestellt. Die Impulse und verteilten Unterlagen wurden als hilfreiches Handwerkszeug mitgenommen.
2.1.3.
Wahrnehmen!
Alle beteiligten Gemeinden nahmen an der Wahrnehmungsphase teil. Bis auf
eine Gemeinde nutzten alle das Instrument des Rückmeldebogens in unterschiedlicher Form,drei Gemeinden suchten das Gespräch mit Gottesdienstteilnehmenden, zwei Gemeinden luden Menschen, die den Gottesdienst sonst nicht
besuchen in den Gottesdienst ein oder suchten das Gespräch mit ihnen, eine
Gemeinde nahm gezielt Gottesdienste in anderen Gemeinden wahr.
2.1.3.1.
mit Rückmeldebögen nach Gottesdiensten
Sechs der beteiligten Gemeinden nutzten Bögen zur Rückmeldung auf erlebte
Gottesdienste, zumeist setzten sie dieses Instrument mehrfach bei verschiedenen Gottesdiensten ein. Oft kamen dabei Rückmeldebögen zum Einsatz, die auf
den Vorlagen der Feedbackbroschüre des Qualitätszentrums basierten und mehr
oder weniger stark an die Gemeindesituation oder an die Gegebenheiten eines
konkreten Gottesdienstes angepasst wurden. Mehrere Gemeinden orientierten
sich dabei an dem sehr detaillierten Bogen auf S. 6-7 der Feedbackbroschüre,
eine Gemeinde ergänzte dies durch Fragen zu den Erwartungen an Gottesdienste
aus dem Bogen „Was wünschen Sie sich von einem Gottesdienst?“ auf S. 8 der
Broschüre, eine Gemeinde setzte zusätzlich Rückmeldekarten mit den beiden offenen Items „Das hat mich gefreut“ und „Das hat mich gestört“ ein. Aus zwei der
Gemeinden, die dieses Instrument eingesetzt haben, liegt kein Fragebogen vor,
bei einer Gemeinde auch keine Ergebnisse aufgrund eines Datenverlusts.
Drei der Gemeinden setzten darüber hinaus weitere Wahrnehmungsinstrumente
ein.
Die Rücklaufquoten lagen zwischen 17 und 100%. Der volle Rücklauf in einer
Gemeinde wurde dadurch erreicht, dass der Bogen noch während des Gottesdienstes, mit musikalischer Gestaltung im Hintergrund ausgefüllt wurde. Im
Schnitt lag die Rücklaufquote bei rund 40%
Fünf der Gemeinden, die Rückmeldebögen zu Gottesdiensten einsetzten
bewerteten die Ergebnisse aus der Wahrnehmungsphase eher positiv: Sie
haben neue Einsichten zum Gottesdienst und seiner Gestaltung gebracht und
auch zu Veränderungen in der gottesdienstlichen Praxis geführt. Zwar sei die
Auswertung langwierig und mühsam und eine Unterstützung durch ein computerbasiertes Auswertungssystem wäre wünschenswert gewesen, doch die
Ergebnisse motivierten, konkrete Schritte anzugehen. Das breite Fragespektrum
(des detaillierten Bogens der Broschüre) sensibilisiere die Wahrnehmung des
Gottesdienstes. Die Bögen gäben „die Meinung der Befragten ganz gut wieder“
und erzielten „in der Tat aussagekräftige Ergebnisse“, allerdings, so sah man die
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begrenzte Aussagekraft dieses Instruments, „nur von denen, die befragt wurden“
und das „waren oft genug eben die ‚traditionellen‘ GottesdienstbesucherInnen“.
Eine Gemeinde beurteilte die Wahrnehmungsphase deshalb auch eher zurückhaltend: Das Ergebnis sei eher enttäuschend, denn die meisten Rückmeldungen
zeigten eine allgemeine Zufriedenheit mit dem Gottesdienst, man habe sich
„nicht genügend klar gemacht, dass die, die kommen, wohl auch das wollen, was
im Gottesdienst läuft“. Darüber hinaus sei der eingesetzte (detaillierte) Rückmeldebogen zu ausführlich und die Analyse deshalb zu schwierig gewesen.
Mehrfach lässt sich die Beobachtung machen, dass dieser sehr detaillierte
Rückmeldebogen, den die meisten Gemeinden nur leicht an ihre Gegebenheiten
angepasst haben, in der Gesamtsicht nicht wirklich zu einer detaillierten Rückmeldung führt. Die Vielzahl der Fragen scheint dazu zu führen, dass bei einer
grundlegenden Zufriedenheit pauschal die Aussagen „trifft völlig zu“ bzw. „trifft
eher zu“ gewählt werden, ohne wirklich detailliert zu differenzieren. So findet
bei einem Gottesdienst mit insgesamt hoher Zustimmungsrate auch die Aussage
„Ich konnte der biblischen Lesung gut folgen“ auf deutlich mehr als der Hälfte
der ausgefüllten Bögen Zustimmung, obwohl in diesem Gottesdienst gar keine
biblische Lesung erfolgte. Hier zeigt sich, wie dringend notwendig es ist, die
Items in Rückmeldebögen sparsam und bewusst auszuwählen und sorgfältig auf
den jeweiligen Gottesdienst und auf das Informationsinteresse der Verantwortlichen abzustimmen.
2.1.3.2.
mit Fragebögen zum Gottesdienst
Fünf Gemeinden nutzen Fragebögen, um Menschen allgemein zu ihren Erwartungen, Einstellungen und Erfahrungen zum Gottesdienst zu befragen. Sie
nutzen dazu eher selbst entworfene Bögen, eine Gemeinde orientierte sich hier
ebenfalls am detaillierten Bogen der Broschüre.
Verteilt wurden die Bögen im Anschluss an den Gottesdienst, über den Gemeindebrief, an Gemeindegruppen „die nur ab und an zum Gottesdienst kommen“ wie Chor und Bläserchor sowie in zwei Gemeinden gezielt an Gruppen, die
nicht zur Gemeinde gehören wie Feuerwehr und Sportverein bzw. Besucher des
Stadtfestes.
Nur eine dieser Gemeinden füllte auch den Rückmeldebogen zum Gesamtprojekt aus und beurteilt die Wahrnehmungsphase dort sehr kritisch: Sie hatte einen sehr liebevoll gestalteten Fragebogen mit vier offenen Fragen dem
Gemeindebrief beigelegt und eine Rücklaufquote von nur 5% erreicht. Diese
Rückmeldungen zeigten eine recht hohe Zufriedenheit und nur sehr vereinzelt
Kritik an Punkten, die auch den Gottesdienstverantwortlichen bereits als kritisch
bekannt waren. Das Projekt habe so „keine neuen Erkenntnisse gebracht, aber
die interne Sicht bestätigt“, so dass die Gemeinde doch zu dem Schluss kommt:
„gut, dass wir es gemacht haben“.
Die Ergebnisse der anderen Gemeinden mit allgemeinen Fragen zum Gottesdienst zeichnen ein ähnliches Bild: Es gibt eine große Zufriedenheit mit dem
Vorhandenen, mit Gottesdienstzeit und -dauer, mit der vertrauten Liturgie und
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Abendmahlsform: „Das bereits Bekannte kommt am besten an.“
Auch in zwei dieser Gemeinden ist man mit der Beteiligung an der Befragung
eher nicht zufrieden, selbst aus Gemeindegruppen gab es teilweise nur geringen
Rücklauf, aus einem Bläserchor sogar keine einzige.
2.1.3.3.
mit dem Blick von außen
Drei Gemeinden haben gezielt die Rückmeldungen von Menschen gesucht, die
den Gottesdienst ihrer Gemeinde eher nicht kennen oder nicht besuchen. Eine
Gemeinde hat Fragebögen zum Gottesdienst in Sportverein und Feuerwehr
verteilt, eine Gemeinde auf dem Stadtfest, eine Gemeinde hat einen Journalisten
sowie Mitglieder von Sportvereinen zum Gottesdienst eingeladen und anschließend befragt.
Die Ergebnisse unterschieden sich zumeist nur graduell von den Ergebnissen
bei den eher gemeindenahen, gottesdiensterfahrenen Befragten. Auch hier
waren die Befragten größtenteils mit dem vorhandenen Gottesdienst zufrieden,
grundlegende Kritik ist nicht zu erkennen, „auch Außenstehende fühlen sich in
unseren Gottesdienstes wohl und gut aufgehoben“. Im Hinblick auf die Gottesdienstdauer wird hier eher für kürzere Zeiten plädiert und die klassische Liturgie
findet etwas weniger Zustimmung, aber auch hier überwiegt die Zustimmung
zur vertrauten Gottesdienstzeit, zur klassischen musikalischen Gestaltung, zur
vertrauten Liturgie- und Abendmahlsform. Die Wertschätzung der vertrauten
Form am vertrauten Ort zur vertrauten Zeit ist bei denen, die Gottesdienste
eher selten besuchen in Teilen höher als bei den regelmäßigen Kirchgängern. So
meinen bei der Umfrage auf dem Stadtfest diejenigen, die regelmäßig Gottesdienste besuchen, dass der Gottesdienst in den Sommerferien durchaus einmal
vier Wochen ausfallen dürfe. Diejenigen, die Gottesdienste eher selten besuchen,
lehnen dies deutlich ab.
2.1.4.
Probieren!
Der Workshoptag wurde in den Rückmeldungen der Gemeinden als motivierend
für die Weiterarbeit am Gottesdienst empfunden, die Zustimmung ist jedoch
deutlich zurückhaltender als bei der Bewertung des Impulsabends. Noch einmal kritischer wird die Themenauswahl gesehen, sie trifft nur auf eine mittlere
Zustimmung: Die Erkenntnisse aus der Wahrnehmungsphase hätten aufgrund
des Zeitgefüges nicht mehr bei der Themenwahl berücksichtigt werden können,
das Angebot sei so teilweise am Bedarf der Gemeinden vorbei gegangen. Für
eine Gemeinde, die sich im Bereich Gottesdienst als eher innovativ einschätzt,
sei nur Altbekanntes geboten worden. Vermisst wurden Workshops zu konkreten
Themen wie „Blumen auf dem Altar“, „Gemeinschaftsangebote vor/nach dem
Gottesdienst“ sowie „Raumgestaltung/Atmosphäre schaffen durch ‚Äußerlichkeiten‘“. Die Themen wären zu zentriert auf diejenigen, die auch im Gottesdienst
mitarbeiten wollten, die Verknüpfung zu den Ergebnissen der Wahrnehmungsphase und zur Gestaltung des „Tag des Gottesdienstes“ wurde vermisst.
Hier fällt auf, dass die konkret genannten Desiderate im Workshopangebot
8
enthalten waren („Vor und nach dem Gottesdienst“), jedoch mangels Anmeldungen ausfallen mussten (Workshop „Wie wird ein Raum gottesdiensttauglich“).
2.1.5.
Feiern!
Von den acht Gemeinden, die dazu eine Rückmeldung gegeben haben, geben
sechs an, den „Tag des Gottesdienstes“ besonders angekündigt zu haben, diese
Gemeinden haben auch den für diesen Tag erarbeiteten Eingangspsalm verwendet, die Hälfte davon hat sich auch an der Fotoaktion beteiligt.
Ebenfalls sechs Gemeinden geben an, den Gottesdienst an diesem Tag besonders gestaltet zu haben: Eine Gemeinde hatte für diesen Tag schon länger die
Aufführung eines Kindermusicals geplant, eine Gemeinde integrierte ein Anspiel,
in einer Gemeinde wurde zu dritt gepredigt, in einer anderen wurden besonders
Ehrenamtliche an der Gestaltung beteiligt, zwei Gemeinden machten die Ergebnisse der Wahrnehmungsphase zum Thema.
Einige Gemeinden äußern sich kritisch zum vorgeschlagenen Eingangspsalm
und hatten Schwierigkeiten, ihn in ihren Gottesdienst zu integrieren. Mehrere
Gemeinden äußern sich enttäuscht zu den Reaktionen auf den Tag des Gottesdienstes: Es war nicht gelungen, außerhalb der Kerngemeinde zu diesem Gottesdienst einzuladen, er war leider nicht so besucht wie erhofft und die „Reaktion
verhalten“. Eine Gemeinde würdigt jedoch, dass der Tag die Möglichkeit eröffnete, „dezidiert öffentlich über den Gottesdienst vor Ort nachzudenken“.
2.2. Wahrnehmungen
Alle Gemeinden erfahren in der Wahrnehmungsphase eine große Zufriedenheit
und überwiegende Zustimmung zum Status quo ihrer gottesdienstlichen Situation. Dies zeigt sich auch bei der Betrachtung der Rückmeldungen zu zentralen
Elementen des Gottesdienstes:
2.2.1.
zur Musik im Gottesdienst
Die Orgel findet als traditionelle Trägerin der gottesdienstlichen Musik zumeist
die größte Zustimmung, eine große Akzeptanz finden aber auch Bläserchor, Gitarre und Klavier, deutlich verhaltener ist die Begeisterung für den Einsatz einer
Band.
Das gemeinsame Singen ist für sehr viele Menschen ein zentrales Moment im
Gottesdienst, in einer Gemeinde findet es bei der Frage nach dem, was wichtig
ist im Gottesdienst die höchste Zustimmung von 18 Nennungen. In Gemeinden mit sehr hoher allgemeiner Zustimmung zum Gottesdienst findet nur die
verbesserungswürdige Liedbegleitung durch die Orgel ausdrücklich Kritik, einige
Organisten erscheinen gar als „Zumutung“.
Mehrheitlich wird die Beteiligung von Chören als positiv gewertet und ihr
verstärkter Einsatz gewünscht.
Mehr neuere Lieder wünschen sich zumeist mehr als 50% der Befragten, eine
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noch einmal deutlich höhere Zustimmung erhalten allerdings die bekannten
Lieder. Wenn angeboten wird, unbekannte Lieder vor dem Gottesdienst einzuüben, findet dies deutliche Zustimmung. Die Idee, ähnlich wie bei Bestattungen,
vor dem Beginn des Gottesdienstes leise Musik einzuspielen, findet mehrheitlich
Zustimmung.
Die Wahrnehmungen zeigen sehr deutlich, dass die Gottesdienstteilnehmenden das starke Bedürfnis haben, sich im Gottesdienst ohne hohe Hürden
zum gemeinsamen Singen zusammenzufinden und dass Kritik findet, was dies
erschwert. So finden auch neue Lieder positive Aufnahme, wenn sie das Erlebnis
des gemeinsamen Singens nicht erschweren.
2.2.2.
zum Raum
Auch in Gemeinden mit hoher Zustimmung zum Gottesdienst gibt es Kritik an
unbequemer Bestuhlung und vor allem an unangenehmer Kälte im Winter.
2.2.3.
zur Beteiligung Ehrenamtlicher
Wenn Chöre oder Gemeindegruppen den Gottesdienst mitgestaltet haben, so
führt dies immer zu einem deutlich positiven Echo. Meist wünscht sich deutlich
mehr als die Hälfte der Befragten eine verstärkte Beteiligung von Gruppen aus
der Gemeinde bei der Gestaltung von Gottesdiensten oder die Mitwirkung weiterer Personen neben den hauptamtlich Agierenden. Dies trifft, wenn es gezielt
abgefragt wurde, auch auf die Beteiligung von Konfirmanden zu.
2.2.4.
zur Gemeinschaft im Gottesdienst
Gemeinschaftsangebote nach dem Gottesdienst, z.B. Kirchkaffee, finden deutliche Zustimmung, besonders bei denen, die den Gottesdienst regelmäßig besuchen. Mehrere Gemeinden haben sich, aufgrund entsprechender Rückmeldungen
entschlossen ein solches Angebot (wieder) einzuführen. Die hohe Zustimmung
hier zeigt die Wichtigkeit von Gemeinschaftserfahrungen rund um den Gottesdienst, allerdings wird das Item „andere Menschen treffen“ deutlich seltener als
wichtiges Moment des Gottesdienstes angegeben als gottesdienstliche Vollzüge
im engeren Sinne wie „beten“, „gemeinsam singen“ oder „gesegnet werden“.
Das gottesdienstliche Geschehen erscheint so weniger als Raum der Begegnung
als vielmehr als Anlass für Begegnung wahrgenommen zu werden.
2.2.5.
zu Predigt und Gebet
Predigten sollen verständlich und in zeitgemäßer Sprache formuliert sein, sollen
Bezug zum Alltag haben und den Glauben stärken. In der Mehrheit der Rückmeldungen bekommen die Predigten auch entsprechend positive Urteile. Weniger
Zustimmung erhalten im Vergleich dazu allerdings häufig Sprache und Inhalt der
Gebete. Mehrere Gemeinden haben hier dann auch Handlungsbedarf erkannt.
2.2.6.
zu gottesdienstlichen Zeiten
Auch hier tritt die Mehrheit der Rückmeldungen für die Beibehaltung des status
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quo ein, doch zeigen sich in mehreren Gemeinden deutliche Minderheitenvoten für eine spätere Gottesdienstzeit am Sonntagmorgen (11 Uhr) oder für die
(zusätzliche) Einführung eines Abendgottesdienstes. Im Hinblick auf die Länge
des Gottesdienstes findet die klassische Stunde die größte Zustimmung, in einer
Gemeinde, in der die Gottesdienste regelmäßig länger dauern, findet aber auch
das große Akzeptanz.
2.2.7.
zu Aktion und Kontemplation
Mehrere Gemeinden haben aus den Rückmeldungen ein starkes Bedürfnis nach
Stille und einer ruhigen Atmosphäre wahrgenommen. Viele Menschen möchten
im Gottesdienst zur Ruhe kommen, die Nähe Gottes spüren, gesegnet werden.
Ruhige und reflexive Grundvollzüge wie „über das eigene Leben nachdenken“
und das Gebet erhalten deutlich höhere Zustimmung als aktivierende Vollzüge
wie „in Schwung kommen“ oder „Entscheidungshilfen bekommen“. Entsprechend zurückhaltend sind die meisten Menschen dann auch gegenüber aktionsorientierten Elementen und körperlichen Bewegungsimpulsen.
2.3. Wirkungen
Fast alle Gemeinden, die sich zum Projekt zurückgemeldet haben, lassen erkennen, dass das Projekt Auswirkungen auf ihre Arbeit am Gottesdienst hatte. Eher
zurückhaltend ist dabei eine Gemeinde, die sich selbst eine lebendige und innovative Gottesdienstpraxis bescheinigt, wenn sie zumindest feststellt: „Wir haben
viel Ermutigung und Bestätigung erfahren für die verschiedenen innovativen
Gottesdienstelemente, die wir in den letzten Jahren eingeführt haben. Auf manche Kleinigkeiten praktischer Art werden wir in Zukunft mehr achten.“ Die in den
Rückmeldungen von Gottesdienstbesuchern durchaus erkennbaren kritischen
Rückmeldungen, insbesondere zu der als innovativ verstandenen Gottesdienstform mit vielen moderativen Anteilen werden dabei mit Verweis auf das bewusst
niedrigschwellige Gottesdienstkonzept zurückgewiesen.
Auch Gemeinden, die sich von den Ergebnissen der Wahrnehmungsphase eher
enttäuscht zeigten, weil sie sich hier mehr Anregungen erhofft hatten, erfuhren
eine Belebung der Arbeit am Gottesdienst: Gottesdienstkreise wurden gegründet
oder neu zum Leben erweckt, als Ergebnis des Workshoptags sollen mehr Anspiele im Gottesdienst realisiert werden, die Konfirmanden sollen stärker einbezogen
werden und es entstand eine neue Sensibilität für die Sprache der Gebete.
Mehrere Gemeinden haben Gottesdienstkreise neu gegründet oder belebt,
mehrere wollen zukünftig Ehrenamtliche und Gemeindegruppen stärker an der
Gestaltung des Gottesdienstes beteiligen. Dazu gibt es in einigen Gemeinden
auch konkrete Pläne, z.B. den Kirchenvorstand in die Gestaltung des Fürbittgebets einzubinden. Eine Gemeinde fühlt sich ermutigt, bei der Arbeit am Gottesdienst stärker regional zusammenzuarbeiten.
Bei der konkreten zukünftigen Gestaltung der Gottesdienste wollen einige Gemeinden verstärkt auf Stillephasen achten und es den Menschen besser ermöglichen, im Gottesdienst zur Ruhe zu kommen.
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Eine Gemeinde will neue Liederbücher anschaffen, eine andere die Kernlieder
besser pflegen und neue Lieder einmal im Monat vor Gottesdienstbeginn einüben.
Mehrere Gemeinden wollen ein Gemeinschaftsangebot im Anschluss an den
Gottesdienst wie Kirchkaffee bzw. –tee schaffen, erweitern oder neu beleben.
Eine Gemeinde will in einem regelmäßigen Turnus Abendgottesdienste anstelle des bisherigen 10-Uhr-Gottesdienstes anbieten.
Viele Gemeinden melden zurück, dass die Wahrnehmung des Gottesdienstes
und das Gespräch darüber bei den Haupt- und Ehrenamtlichen aber auch bei Gemeindegliedern neu belebt wurden, neue Motivation für die gemeinsame Arbeit
am Gottesdienst entstanden ist und eine neue Sensibilität für viele Aspekte der
Gottesdienstgestaltung geschaffen wurde.
2.4. Wertungen
2.4.1.
zu den Wahrnehmungen
Die Rückmeldungen aus der Wahrnehmungsphase des Projektes liegen im Rahmen des Erwartbaren. Ähnliche Projekte in Gemeinden oder Regionen zeigen,
ebenso wie die breit angelegte bayerische Gottesdienststudie, eine entsprechend
hohe Zustimmung zum Status Quo der gottesdienstlichen Wirklichkeit. Menschen, die den Gottesdienst besuchen, mögen den Gottesdienst so wie er ist –
und dies ist in den meisten Fällen eben der agendarische Sonntagsgottesdienst
um 10 Uhr mit einem starken Gewicht auf der Predigt, einer orgeldominierten
Musik und sehr geringen Aktionsanteilen. In dieser Form haben sich theologische
Grundentscheidungen und traditionsorientierte Gestaltungskonzepte im Wechselspiel mit milieuspezifischen Bedürfnissen nach Beheimatung und Erwartungssicherheit und auf der Grundlage einer mehrheitlich eher innerlich gestimmten
deutschen protestantischen Grundbefindlichkeit zu einem stabilen Modell
verdichtet, das sich auch angesichts zahlreicher neuer, mehr oder weniger alternativer Gestaltungsmodelle als dominantes Gottesdienstbild weiter durchsetzt.
So kennen und mögen es die meisten, die in den Gottesdienst kommen – und die
nicht oder nur selten kommen, haben kaum Erfahrungen, Phantasien oder Bedürfnisse, die sie als Erwartungen an Veränderungen formulieren könnten. Und
sind froh, dass, wenn sie doch einmal in den Gottesdienst gehen, die klassische
Form diesem Ausflug ins meisthin Unbekannte einen einigermaßen sicheren
Rahmen gibt.
Umso notwendiger ist es, die in Rückmeldungen spürbaren Irritationen oder
abweichenden Bedürfnisse ernst zu nehmen, auch wenn sie nur von einer Minderheit zum Ausdruck gebracht werden. Hinter diesen Minderheitsvoten können
durchaus mehrheitsfähige Bedürfnisse derjenigen stehen, die dem Gottesdienst
fernbleiben, eben weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass ihre Bedürfnisse
dort nicht befriedigt werden, oder weil sie, auf dem Hintergrund der öffentlichen
wie veröffentlichten Meinung zum Gottesdienst, gar nicht (mehr) erwarten, dass
sie mit ihren Bedürfnissen dort wahrgenommen werden. Die Auswertungen aus
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manchen Gemeinden zeigen, dass unter dem Eindruck der großen Zustimmung
diese kritischen Rückmeldungen überhört werden können. Hier wäre möglicherweise eine Auswertung der Rückmeldungen durch Menschen, die nicht in der
Verantwortung für den Gottesdienst stehen hilfreich gewesen.
Das Beispiel einer Gemeinde, die beharrlich innovative Elemente, insbesondere zur verstärkten Beteiligung von Ehrenamtlichen, in ihr Gottesdienstkonzept
integriert hat, zeigt mit einer hohen Zustimmungsrate und einem überdurchschnittlichen Gottesdienstbesuch, dass auf diesem Weg auch alternative Gestaltungsmöglichkeiten zur hochakzeptierten bekannten Gottesdienstform heranreifen können. Wenn der Pfarrer dieser Gemeinde in der Predigt zur Vorstellung
der Rückmeldeergebnisse allerdings kritische Einsprüche pauschal zurückweist,
weil sie nicht dem gemeindlichen Gottesdienstkonzept entsprechen, zeigt sich,
dass auch auf diesem Wege Bedürfnisse nicht weniger Menschen notwendig
enttäuscht werden.
2.4.2.
zu den Wirkungen
Viele der beteiligten Gemeinden haben das Potential erkannt, das in den wenigen kritischen Rückmeldungen steckt und haben sich daran gemacht, ihr gottesdienstliches Angebot in den entsprechenden Segmenten nachzubessern. Sie
schaffen mehr Möglichkeiten für die Beteiligung Ehrenamtlicher, bieten mehr
Varianz bei den Gottesdienstzeiten, erweitern die Begegnungsmöglichkeiten
rund um den Gottesdienst, bemühen sich um mehr Möglichkeiten, im Gottesdienst zur Ruhe zu kommen und wollen mehr Sorgfalt in der Formulierung von
Gebeten aufwenden.
Auch Gemeinden, die sich enttäuscht über ein wenig aussagekräftiges Ergebnis der Wahrnehmungsphase äußern, ergreifen in beeindruckender Weise die
Initiative zur Belebung und Verbesserung ihres gottesdienstlichen Angebots.
Es wäre sinnvoll, nach einer gewissen Zeit erneut auf die Bemühungen dieser
Gemeinden zu blicken, um zu sehen, ob diese Bemühungen nachhaltig gewirkt
haben und sich diese Wirkungen auch in entsprechender Resonanz von Gottesdienstteilnehmenden wahrnehmen lassen.
Zum anderen muss darauf geachtet werden, ob dieses Mehr an Arbeit im
Bereich Gottesdienst durch ein Weniger an Arbeit in anderen Bereichen ausgeglichen werden kann.
So deutlich viele Gemeinden auf kritische Rückmeldungen und die Formulierungen von Erwartungen und Bedürfnissen auf Seiten der Gottesdienstteilnehmenden reagiert haben, so wenig wird auf der anderen Seite deutlich, dass sie
die hohe Zustimmung und Zufriedenheit, die in den allermeisten Rückmeldungen zum Ausdruck kommen auch wirklich als Lob und Bekräftigung ihrer guten,
liebevollen und engagierten Arbeit am Gottesdienst wahrgenommen haben.
Auch diese Wahrnehmungen sollten Wirkung zeigen, z.B. in einem ausdrücklichen öffentlichen Lob und Dank an die Verantwortlichen oder in einer kleinen
Dankeschönfeier für alle Mitarbeitenden, gerade auch für die Hauptamtlichen.
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2.4.3.
zum Gesamtprojekt
Die meisten der beteiligten Gemeinden kommen zu einem positiven Gesamturteil zum Projekt „Aufbruch Gottesdienst“. Dankbar und ermutigt fühlen sich
auch jene Gemeinden, die für sich nur wenige neue Erkenntnisse gewonnen
haben. Der Gottesdienst ist noch einmal neu ins Bewusstsein der Gemeinden,
nicht nur der (hauptamtlichen) Mitarbeitenden gerückt und mehrere Gemeinden
bringen die Absicht zum Ausdruck, diesen bewussten Fokus auf den Gottesdienst
aufrechtzuerhalten und die Arbeit im Bereich Gottesdienst auch weiter zu entwickeln.
Keine der Gemeinden, die eine Rückmeldung gegeben haben, äußert sich
grundlegend kritisch zum Projekt. Sehr gute Rückmeldungen gibt es zum Impulsabend, auch zum Workshoptag gibt es eine eher positive Resonanz mit
teilweiser konstruktiver Kritik. Die Wahrnehmungsphase hat mit ihren (positiven) Ergebnissen nicht immer den Erwartungen entsprochen, hat aber auf
beeindruckende Weise Wirkung entfaltet. Sehr schwach ist jedoch die Resonanz
auf den abschließenden Tag des Gottesdienstes, hier gibt es kaum zustimmende
Rückmeldungen, einige Gemeinden zeigen sich über die mangelnde Resonanz in
der Öffentlichkeit enttäuscht. In einigen Gemeinden erwies sich der Termin des
Tages des Gottesdienstes als schwierig, doch hier sind sicher auch noch einmal
die Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit auf ihre Wirksamkeit hin zu untersuchen.
Der Vergleich mit einem anderen Kirchenkreisprojekt, das sich über einen längeren Zeitraum das Wachstum im Gottesdienst zum Ziel gesetzt hatte und für
die Umsetzung in erster Linie auf die Pfarrerschaft als Motoren und Promotoren
des Handelns setzte, zeigt die besonderen Stärken des Rhauderfehner Projekts.
Zwar war der dortige Workshoptag deutlich besser besucht als der Tag in Potshausen, doch die Wirksamkeit des Rhauderfehner Projektes erscheint nachhaltiger: Durch die breite Einbeziehung der Gemeinden in der Wahrnehmungsphase
ist es gelungen, die Entwicklung deutlich dynamischer zu gestalten als bei einem
Projekt, das in erster Linie auf die Initiative der Hauptamtlichen setzt.
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An der Projektgruppe waren beteiligt:
Gerd Bohlen, Rhauderfehn, Superindentent
Dr. Folkert Fendler, Oldenburg, Leiter des ZQG
Margot Haffke, Filsum, Pastorin (Gottesdienstbeauftragte)
Andreas Hannemann, Flachsmeer, Pastor
Mario Hessenius, Ihrhove, Lektor
Petra Prins, Westrhauderfehn, Diakonin
Burkhard Westphal, Collinghorst, Pastor (Gottesdienstbeauftragter)
Ev.-luth. Kirchenkreis Rhauderfehn
Pastor-Nellner-Straße 1
26817 Rhauderfehn
Fon: 04952 / 952020
Fax: 04952 / 952021
Mail: [email protected]
Zentrum für Qualitätsentwicklung im Gottesdienst
Michaeliskloster
Hinter der Michaeliskirche 3
31134 Hildesheim
Fon: 05121-6971-573
Fax: 05121-6971-555
Mail: [email protected]
Net: www.michaeliskloster.de/qualitaetsentwicklung
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