Mikrobielle Diversität

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Mikrobiologisches Praktikum
Wintersemester 2007/2008
Block „Mikrobielle Diversität“
Betreuung durch Jörg Simon, Juliane
Scheithauer, Anke Mager und Oliver
Schürmann
Yvonne Voges und Melanie Thompson
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Inhalt
1.
Versuch: Winogradsky-Säule ................................................................................................... 2
2.
Versuch: Rhodospirillaceae ................................................................................................... 23
3.
Versuch: Cyanobakterien ...................................................................................................... 32
4.
Versuch: Bakterienisolierung ................................................................................................ 40
5.
Versuch: Sequenzierung des 16S rRNA-Gens ........................................................................ 48
6.
Versuch: Biofilm .................................................................................................................... 58
7.
Versuch: Hyphomicrobium .................................................................................................... 64
8.
Versuch: Biotransformation .................................................................................................. 67
9.
Quellenangaben .................................................................................................................... 72
10.
Anhang............................................................................................................................... 72
1|Seite
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
1. Versuch: Winogradsky-Säule
Einleitung
Werden Mikroben, ihre Stoffwechselwege und Eigenschaften, im Labor untersucht,
finden verschiedene Arten von Nährmedien Anwendung: Es gibt Vollmedien, die das
Wachstum einer ganzen Reihe Mikroben unterstützen, aber auch definierte Medien,
die auf den Stoffwechsel einzelner, zu untersuchender Mikroben, ausgerichtet sind.
Mit Hilfe dieser Techniken lassen sich einzelne Mikroben isolieren, in sog.
Reinkulturen im Labor heranzüchten und betrachten.
Möchte man jedoch das Zusammenspiel verschiedener Mikroben in einem
Ökosystem untersuchen, muss man die im jeweiligen Biotop herrschenden Zustände
so authentisch wie möglich im Labor nachempfinden. Die Winogradsky-Säule,
benannt nach dem russischen Mikrobiologen Sergei Nikolajewitsch Winogradsky
(1856-1953), ist ein Beispiel für ein im Labor genutztes System um ein
abgeschlossenes Biotop (in diesem Fall angelehnt an ein See mit Sediment)
möglichst authentisch wiederzugeben; sie dient in erster Linie der Kultivierung
unterschiedlicher Mikroorganismen über einen langen Zeitraum hinweg.
Material und Methoden
Siehe Skript wobei sich die vier im weiteren Verlauf betrachteten Säulen wie folgt
unterschieden:
Tabelle 1: Unterschiedliche Zusammensetzung der Säulen Nr. 1-4
Säule
Wasser
Erde/Sediment
Pepton
Laub/Gras
Gips
CaCO3
1
+
+
+
-
-
-
2
+
+
+
-
+
-
3
+
+
-
+
-
-
4
+
+
+
-
-
+
2|Seite
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Das See-Sediment und -Wasser stammten aus dem Maasgrund in Oberursel.
Ergebnisse
Die Säulen wurden über einen Zeitraum von 15 Tagen beobachtet. Über diesen
Zeitraum hinweg konnten bei einigen Säulen leichte, bei anderen stärkere
Veränderungen beobachtet werden, wobei erwähnt werden muss, dass die Säulen
über den Betrachtungszeitrum hinaus einer fortlaufenden Entwicklung unterworfen
sind.
Säule Nr. 1 wurde näher betrachtet und im Vergleich zu den anderen drei Säulen
gesetzt.
Am ersten Tag nach dem Ansetzen der Säulen, zeigte Säule Nr. 1 eine massive
Eintrübung der Wasserzone, in Abbildung 1 zu sehen.
Abbildung 1: Winogradsky-Säule Nr. 1 am ersten Tag nach Ansetzen der Säulen,
eine massive Eintrübung der Wasserzone ist erkennbar
3|Seite
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Am vierten Tag nach Ansetzen der Säulen hatte sich das Sediment weitestgehend
abgesetzt, das Wasser verblieb jedoch trüb mit leicht gelblich/bräunlichem Farbton.
Das Sediment machte an der Grenze zur Wasserzone einen homogeneren Eindruck
als weiter unten in der Säule (Abb. 2).
Abbildung 2: Winogradsky-Säule Nr. 1 vier Tage nach Ansatz der Säulen,
das Sediment hat sich weitestgehend abgesetzt
Betrachtet man die vier Säulen im Vergleich, ist die verbleibende Eintrübung von
Säule Nr. 1 deutlich erkennbar.
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Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Abbildung 3: Die Winogradsky-Säulen 1-4 (v.l.n.r.) im Vergleich am vierten Tag nach dem Ansetzen
Zu allen vier Säulen lässt sich sagen, dass das Wasser vollständig geklärt war, und
abgesehen von Säule Nr. 4, bei der das Sediment von vornherein wesentlich
homogener wirkte, das Sediment der anderen Säulen einheitlich inhomogen erschien
(Abb. 3).
Am sechsten Tag der Beobachtung setzte sich die Schichtung des Sediments von
Säule Nr. 1 fort, wobei es oben (zur Wassergrenze hin) heller, und ca. 1cm darunter
dunkler wirkte, ganz unten in der Säule war das Sediment weiterhin inhomogen. Das
Wasser verblieb eingetrübt (Abb. 4).
5|Seite
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Abbildung 4: Säule Nr. 1 sechs Tage nach Ansetzen der Säulen,
das Wasser ist weiterhin trüb, das Sediment schichtet sich
Der Vergleich von Säule Nr. 1 mit den drei weiteren Säulen präsentierte sich wie folgt
(Abb. 5).
6|Seite
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Abbildung 5: Säulen Nr. 1-4 (v.l.n.r.) im Vergleich am sechsten Tag der Beobachtung
Säule Nr. 2 zeigte eine leichte Schichtung der oberen Sedimentschicht (ca. 5mm),
ansonsten war das Sediment weiterhin inhomogen und das Wasser klar.
Im Sediment von Säule Nr. 3 waren ersten Schwarzfärbungen an einigen Stellen
erkennbar, wobei das Sediment weiterhin inhomogen und das Wasser klar verblieb.
Die Wasserzone von Säule Nr. 4 zeigte eine leichte, helle Schichtung ca. 10cm unter
der Wasseroberfläche, sowie leichten Algenbewuchs an der Säule, ca. 5cm unter der
Wasseroberfläche. Weiterhin waren erste Schwarzfärbungen im Sediment zu
erkennen, dies ca. 10cm unter der Sedimentoberfläche.
Am achten Tag nach Beginn des Versuches zeigte Säule Nr. 1 eine fortsetzende
Schichtung des Sediments (ca. 1,5cm Breite, Abb. 6), wobei im Detail fünf Schichten
zu erkennen waren (1. helle Schicht, 2. graue Schicht, 3. helle Schicht, 4. Schicht
bräunlich, 5. Schicht breit und dunkel, Abb. 7), unter dieser Schichtung begann das
Sediment homogener zu werden, im unteren Teil der Säule präsentierte es sich
jedoch weiterhin inhomogen und zeigte erste schwarze Verfärbungen. Das Wasser
verblieb trüb, nahm jetzt jedoch eine gräuliche Färbung, im Vergleich zu der vorher
gelblich/bräunlichen Verfärbung ein.
7|Seite
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Abbildung 6: Säule Nr. 1 acht Tage nach Ansetzen der Säulen,
das Wasser verfärbt sich gräulich
Abbildung 7: Achter Tag der Beobachtung:
Nahaufnahme des Sediments von Säule Nr. 1
8|Seite
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Die vier Säulen im Vergleich betrachtet, machen die Unterschiede weiter deutlich
(Abb. 8).
Abbildung 8: Säulen Nr. 1-4 (v.l.n.r.) am achten Tag der Beobachtung
Das Wasser von Säule Nr. 2 verblieb klar, wobei eine helle Schichtung ca. 10cm
unter der Oberfläche zu erkennen war. Auch das Sediment zeigt eine beginnende
Schichtung (ca. 5-7mm), wobei der Farbverlauf von hell (oben) nach dunkel (unten)
geht, ansonsten ist das Sediment weiterhin inhomogen.
Säule Nr. 3 zeigte deutliche schwarze Fleckenbildung im Sediment, sowie
Gasbildung, die durch aufsteigende Bläschen erkennbar war. Das Wasser verblieb
klar.
Die Wasserzone von Säule Nr. 4 war sehr klar. Das Sediment zeigte weitere
schwarze Flecken und war ansonsten homogen.
9|Seite
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Am elften Tag der Beobachtung war die deutlichste Veränderung von Säule Nr. 1 zu
erkennen. Das Wasser hatte sich schwarz Verfärbt, wobei diese Farbveränderung
ca. 7cm über dem Sediment am deutlichsten zu erkennen war. Die Schichtung des
Sediments setzte sich fort, wobei die Sedimentoberfläche ebenfalls eine schwarze
Färbung annahm. Gasbildung war durch aufsteigende Bläschen erkennbar (Abb. 9
und 10).
Abbildung 9: Säule Nr. 1 am elften Tag nach Ansetzen der Säulen,
eine deutliche Schwarzfärbung des Wassers ist erkennbar
10 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Abbildung 10: Sediment von Säule Nr. 1,
Nahaufnahme am elften Tag der Beobachtung
Im Vergleich betrachtet wird die sprunghafte Entwicklung von Säule Nr. 1 besonders
deutlich (Abb. 11).
11 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Abbildung 11: Säulen Nr. 1-4 (v.l.n.r.) im Vergleich am elften Tag der Beobachtung
Am elften Tag der Beobachtung zeigte Säule Nr. 2 ersten Algenbewuchs ca. 7cm
unter der Wasseroberfläche bei weiterhin klarem Wasser. Die Schichtung des
Sediments setzte sich weiterhin fort, wobei die oberste Schicht, die Grenze zum
Wasser, nun eine leicht grünliche Färbung aufwies.
Das Wasser von Säule Nr. 3 war weiterhin klar. Das Sediment begann sich schwarz
zu verfärben, wobei die oberste Schicht, ähnlich Säule Nr. 2, eine grünliche Färbung
zu entwickeln begann.
Die Wasserzone von Säule Nr. 4 war weiterhin sehr klar, wobei nun einzelne
Schwebeteilchen zu beobachten waren, die helle Schichtung im Wasser war nicht
mehr zu erkennen. Auch hier verfärbte sich die Sedimentoberfläche leicht grünlich,
hinzu kam eine durch starken Blasenaufstieg erkennbare massive Gasbildung.
Am 13. und 15. Tag der Beobachtung setzte sich die Schichtung des Sediments von
Säule Nr. 1 weiterhin fort, wobei die schwarze Oberschicht dicker wurde und eine Art
Flaum aufwies. Weitere Gasbildung wurde durch größer werdende Lufteinschlüsse
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Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
im Sediment deutlich. Der ca. 5cm breite schwarz gefärbte Streifen in der
Wasserzone, befindlich ca. 5cm über der Sedimentoberfläche wurde nach oben und
unten hin breiter, und das Wasser trübte sich weiter ein und erschien am Ende der
Beobachtungszeit grau-grünlich (Abb. 12 und 13).
Abbildung 12: Säule Nr. 1 am 13. Tag der Beobachtung,
die Schwarzfärbung nimmt weiterhin zu
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Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Abbildung 13: Nahaufnahme des Sediments von Säule Nr. 1
am 13. Tag nach dem Ansetzen der Säulen
Auch die Säulen Nr. 2, 3 und 4 zeigten am 13. und 15. Tag der Beobachtung eine
schnell voranschreitende Entwicklung (Abb. 14).
Abbildung 14: Säulen Nr. 1-4 (v.l.n.r.) am 13. Tag der Beobachtung
14 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Säule Nr. 2 zeigte eine sich weiter fortsetzende deutliche Schichtung des Sediments
sowie eine starke Flaum-Bildung auf dem Sediment (grünlich), deutliche
Lufteinschlüsse zeigen auch hier Gasbildung im Sediment an. Das Wasser ist
weiterhin verhältnismäßig klar. Am Glaszylinder war weiterhin Algenbewuchs zu
erkennen, dieser reichte ca. 10cm tief in die Säule hinein, das Wasser ist ansonsten
klar (Abb. 15).
Abbildung 15: Sediment der Säule Nr. 2 am 13. Tag der Beobachtung
Säule Nr. 3 zeigt nur noch leicht aufsteigende Bläschen, jedoch sind weiterhin
deutliche Lufteinschlüsse im Sediment erkennbar genau wie zahlreiche schwarze
Flecken. Es ist ein deutlicher grüner Flaum auf der schwarzen Sedimentoberfläche
erkennbar. Auch diese Säule zeigt Algenbewuchs am Rand des Zylinders, der ca.
15cm in die Tiefe ragt, das Wasser ist ansonsten verhältnismäßig klar (Abb. 16).
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Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Abbildung 16: Sediment der Säule Nr. 3 am 13. Tag der Beobachtung
Säule Nr. 4 zeigte massive Lufteinschlüsse im Sediment und Austreten von
Gasblasen aus selbigem. Auf dem Sediment war eine beginnende grünliche
Verfärbung zu erkennen. Auch Säule Nr. 4 zeigt Algenwuchs am Zylinder, dieser
reicht hier, wie bei Säule Nr. 3, 15cm tief, das Wasser war auch hier noch
verhältnismäßig klar (Abb. 17).
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Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Abbildung 17: Sediment von Säule Nr. 4 am 13. Tag der Beobachtung
Am letzten Tag der Beobachtung wurden Proben aus dem oberen, dem mittleren und
dem unteren Teil der Wassersäule entnommen und mikroskopiert, wobei folgende
Beobachtungen gemacht werden konnten.
Abbildung 18: Mikroskopische Aufnahme einer Wasserprobe aus dem oberen Teil der Wassersäule am 13.Tag
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Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
In der oberen Wasserschicht der Säule war nur eine kleine Anzahl verschiedener
Mikroorganismen zu beobachten, darunter zahlreiche ca. 1µm große kokkoide
Organismen und wenige ca. 7-10µm lange eukaryotische Organismen (Abb. 18).
Abbildung 19: Mikroskopische Aufnahme einer Wasserprobe aus dem mittleren Teil der Wassersäule am 13.Tag
Im mittleren Teil der Wasserschicht konnten ausschließlich ca. 1µm lange kokkoide
Organismen gefunden werden, hier jedoch noch weitaus zahlreicher als in der
oberen Schicht des Wassers (Abb. 19).
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Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Abbildung 20: Mikroskopische Aufnahme einer Wasserprobe aus dem unteren Teil der Wassersäule am 13.Tag
Die Vielfalt der Mikroorganismen im unteren Teil der Wasserschicht war immens
höher als in den beiden höher gelegenen Schichten. So waren die größten, hier
abgebildeten Organismen ca. 20-25µm lang und nur in kleiner Zahl vertreten, den
Hauptanteil machten die auch in den höheren Schichten vorhandenen, ca. 1-2µm
langen Organismen aus (Abb. 20).
Diskussion
In diesem Versuch wurde ein natürliches Biotop im Labor so authentisch wie möglich
nachempfunden und damit aufzuzeigen, dass die in einem Biotop vorkommenden
Organismen versuchen Nischen zu füllen, um ihr Überleben zu sichern, sich so mit
weiteren Organismen ergänzen, aber auch auf Stoffwechselendprodukte wieder
anderer Organismen angewiesen sind.
Die z.B. in Säule Nr. 1 beobachtete Schwarzverfärbung rührt von der Umsetzung des
vorhandenen Eisens her, dieses wird durch das von sulfatreduzierenden Bakterien
gebildetete Sulfid umgesetzt zu Eisensulfid, welches eine schwarze Färbung
aufweist. Diese Verfärbung bildet sich über die Zeit zurück. Die weiteren
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Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Entwicklungen in den Säulen innerhalb der nächsten Wochen lässt sich anhand des
Konzepts der Winogradsky-Säule abschätzen. Erwartungsgemäß passiert in einer
Winogradsky-Säule nämlich folgendes: Zunächst erscheinen Algen und
Cyanobakterien in der oberen Schicht des Wassers, betreiben dort Photosynthese
und erzeugen als Nebenprodukt Sauerstoff, wodurch der obere Bereich der Säule
oxigen gehalten wird. Es entwickelt sich ein Sauerstoffgradient, wobei die
Sauerstoffkonzentration im Bereich der Wasseroberfläche am höchsten ist und sich
nach unten hin verringert. Im Bereich des Sediment/Erd-Gemisches kommt es zu
Verrottungsvorgängen, so können z.B. Clostridium-Arten und andere anaerobe
Bakterien am Boden der Säule anaerob Cellulose in den dort vorhandenen Blättern
vergären und so organische Säuren, Alkohol und H2 als Nebenprodukte erzeugen.
Diese Nebenprodukte wiederum benötigen andere Mikroorganismen, z.B.
Desulfovibrio-Arten, die zum einen die organischen Substrate als Kohlenstoffquelle
und zum anderen Sulfat als finalen Elektronenakzeptor in der Atmungskette nutzen.
Bei letzterem entsteht H2S als Endprodukt. Dies resultiert in einem H2S-Gradienten,
wobei die H2S-Konzentration am Boden der Säule am höchsten ist, und nach oben
hin abnimmt. Zwei Arten photosynthetischer Baktieren nutzen H2S als
Elektronendonor, dies sind zum einen grüne Schwefelbaktieren, zum anderen
Schwefelpurpurbakterien. Grüne Schwefelbakterien halten höhere H2SKonzentrationen aus als Schwefelpurpurbakterien, so finden sich erste weiter unten
in der Säule, bei höheren H2S-Konzentrationen, und letztere weiter oben, wo die O2Konzentrationen höher sind. Über der Schicht der Schwefelpurpurbakterien wachsen
schwefelfreie Purpurbakterien und betreiben eine ähnliche Art der Photosynthese wie
Schwefelpurpurbakterien, mit dem Unterschied, dass sie organische Säuren oder
Alkohole als Elektronendonoren nutzen. In der Zone über den schwefelfreien
Purpurbakterien, der sog. mikroaerophilen Zone, wachsen Organismen wie
Beggiatoa, dieses nutzt das vorhandene H2S als Elektronendonor und oxidiert es zu
H2SO4, wobei es die Energie nutzt um CO2 zu fixieren und organische Moleküle
herzustellen.
Die Schichtung in einer Winogradsky-Säule kommt somit in erster Linie durch die
unterschiedlichen Stoffgradienten zustande, die einzelnen Mikroorganismen können
bei unterschiedlichen O2- bzw. H2S-Konzentrationen unterschiedlich gut wachsen,
wobei phototrophe Bakterien gleichzeitig auf das Vorhandensein von Licht
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Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
angewiesen sind, die Mikroorganismen versuchen sich an dem Ort in der Säule
aufzuhalten, der für sie und ihren Stoffwechsel am günstigsten ist.
Die Trübung der Säulen kurz nach dem Ansetzen rührt aufgrund des eingegossenen
Wassers her. Die sehr starke Trübung von Säule Nr. 1 resultierte vermutlich aufgrund
zu steilen Einfüllen des Wassers. Die Aufklärung der Säulen in den folgenden Tagen
vollzog sich durch Absetzen der in der Wasserzone vorhandenen Schwebeteilchen.
Säule Nr. 1 verblieb eingetrübt, hier hat sich vermutlich etwas von dem
hinzugegebenen Pepton aus dem Sediment gelöst und in der Wasserphase verteilt.
Die zu den Säulen hinzugefügten einzelnen Komponenten, fördern gezielt das
Wachstum einzelner Organismen in der Winogradsky Säule.
So fördert die Zugabe von Pepton die Entwicklung von gärenden Organismen, da
diese Pepton als Nährstoffquelle verwenden. So war zu erwarten, dass die Säule Nr.
1 schnell Gasbildung, sichtbar durch Lufteinschlüsse im Sediment, aufweist. Bei
dieser Gasbildung handelt es sich um Gärungsvorgänge im Sediment, verursacht
z.B. durch Organismen der Gattung Clostridium. Diese vergären anaerob Cellulose,
wobei im Zuge dessen als Nebenprodukte organische Säuren, Alkohol und H2
entstehen, geeignete Verbindungen für sulfatreduzierende Bakterien.
Sulfatreduzierende Bakterien benötigen eine Sulfatquelle. Diese wird in den
angesetzten Säulen durch die Hinzugabe von Gips gestellt, vorhanden in Säule Nr.
2.
Zu erwarten wäre nun, dass die Kombination aus Pepton und Gips (Säule Nr. 2),
dafür sorgt, dass gärende, und damit u.a. Wasserstoff-produzierende Organismen
eine ausreichende Nährstoffversorgung besitzen, genau wie sulfatreduzierende
Bakterien, die nicht nur Wasserstoff, sondern auch Sulfat in ausreichenden Mengen
zu Verfügung haben. Diese Säule müsste sich also in der Theorie als erstes schwarz
verfärben. Da jedoch Säule Nr. 1 als erstes eine deutliche Schwarzverfärbung
aufwies, lässt sich hier nun spekulieren, dass entweder die Menge an Pepton stärker
variierte als erwartet, oder aber in Säule Nr. 1 eine Sulfatquelle vorhanden war, die
mit dem Sediment eingebracht wurde. Auch eine nicht ausreichende Durchmischung
der Erde mit dem hinzugefügten Pepton/Gips-Gemisch könnte die Entwicklung von
Säule Nr. 2 gebremst haben. Eventuell gab es auch zufällig signifikante Unterschiede
in der in die Säule eingebrachten Bakteriendichte. So war bei Säule Nr. 1 eine
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Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Gasbildung nur schwach zu beobachten, wäre hier die Dichte an sulfatreduzierenden
Bakterien zufällig deutlich höher gewesen als in den anderen Säulen, so würde sich
erklären, warum durch schnelle Umsetzung des durch die gärenden Organismen
gebildeten Wasserstoffes nur wenig Gasblasen zu beobachten waren und die
Schwarzverfärbung aufgrund des in großen Mengen gebildeten Sulfides und die
anschließende Umsetzung letzteren zu Eisensulfid so massiv vonstatten ging.
Die Hinzugabe eines Laub/Gras-Gemisches hat einen ähnlichen Effekt wie die
Hinzugabe von Pepton, es fördert die Entwicklung gärender Organismen. Diese
Beobachtung lieferte Säule Nr. 3, die mit dem Laub/Gras-Gemisch ausgestattet
wurde. Hier konnte als erstes Gasbildung in Form von aufsteigenden Bläschen
beobachtet werden.
Versetzt man die Säule mit Calciumcarbonat (CaCO3), wie es im Falle von Säule Nr.
4 in Kombination mit Pepton geschehen ist, so liefert man den dort vorhandenen
Organismen eine Kohlenstoffquelle. Diese ist vor allem für autotrophe Organismen
wie den phototrophen Bakterien sehr wichtig, da diese CO2 als ausschließliche
Quelle des Zellkohlenstoffs verwenden. Diese Säule sollte also bald eine grünliche
bzw. rötliche Verfärbung, aufgrund des Wachstums von grünen phototrophen
Bakterien, Cyanobakterien, Algen und Purpurbakterien aufweisen. Die Entwicklung
der Säulen zeigt jedoch, dass die grünliche Verfärbung von Säule Nr. 3 deutlich
stärker war, als die von Säule Nr. 4 zum Ende des Betrachtungszeitraumes. Der
Algenwuchs am Rand beider Säulen war vergleichbar, sodass hier nur geschlossen
werden kann, dass die in Säule Nr. 3 natürlich einbegrachten Kohlenstoffquellen wie
Cellulose, mengenmäßig die Versorgung durch das Calciumcarbonat überstiegen.
Auch ein zufälliger Unterschied der Bakteriendichte autotropher Organismen könnte
für die abweichenden Entwicklungen gesorgt haben.
Da der Betrachtungszeitraum von 15 Tagen jedoch verhältnismäßig kurz für ein im
Labor angesetztes Biotop wie die Winogradsky Säule ist, können sich die einzelnen
Entwicklungen noch stark verändert haben, die hier genannten Beobachtungen
entsprachen nur den ersten Eindrücken zwei Wochen nach Ansetzen der Säulen.
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Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
2. Versuch: Rhodospirillaceae
Einleitung
Die Nicht-Schwefelpurpurbakterien (Rhodospirillaceae) sind in der Lage unter
Verwendung von organischen Stoffen als Elektronendonor, anoxygene
Photosynthese zu betreiben. Die einzige Energiequelle ist, wie auch bei der
oxygenen Photosynthese, das Licht. Teilweise können auch reduzierte
Schwefelverbindungen als Elektronendonor verwendet werden, jedoch in einem
weitaus geringeren Maß, als es bei den Schwefelpurpurbakterien der Fall ist. Ihre
Lebensweise ist somit größtenteils photoorganotroph.
In diesem Versuch sollen drei verschiedene Arten der Rhodospirillaceae –
Rhodospirillum rubrum, Rubrivax gelatinosus und Rhodomicrobium vannielii – in
Hinblick auf ihre Absorptionsspektren untersucht werden.
Die Messung der Spektren erfolgt zum einen in situ (hier sind die photosynthetischen
Pigmente noch mit der Membran assoziiert) und zum anderen nach dem
Herauslösen der Pigmente aus der Membran, so dass diese nicht mehr mit den
entsprechenden Proteinen interagieren können – in vitro.
Material und Methoden
Wie im Skript angegeben.
Ergebnisse
In Abb. 21 sind die drei mit R. rubrum, R. gelatinosus und R. vannielii angeimpten
Kulturen zu sehen. Gut zu erkennen sind die unterschiedlichen Färbungen der
Kulturen.
23 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Abbildung 21: Zeigt die drei angesetzten Kulturen, v.l.n.r.:
Rhodospirillum rubrum, Rubrivivax gelatinosus, Rhodomicrobium vannielii
Anhand der Farbe der Kulturen und der Morphologie der Zellen, waren die drei
Proben äußerlich gut zu unterscheiden. Die Merkmale sind in der nachfolgenden
Tabelle 2 zusammengefasst:
Tabelle 2: Gegenüberstellung der Eigenschaften der untersuchten Proben
Kulturfarbe
R. rubrum
R. gelatinosus
R. vannielii
(Dunkel-)rosa/ purpur
bräunlich
bräunlich/orange
Spirillen
gekrümmte
ovale Stäbchen
Mikroskop.
Aufnahme
Zellform
Stäbchen
Zellgröße
5-7,5µm
Bewegung
„zittrige“
5µm
1µm
Fortbewegung
Besonderheit
Fortpflanzung durch
en
Knospung
24 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Rhodospirillum rubrum (Gruppe 1)
Abbildung 22: Absorptionsspektrum von Rhodospirillum rubrum
Abb.22: Auf der x-Achse ist die Wellenlänge [nm] angegeben, wohingegen die yAchse die Absorption darstellt. Die blaue Kurve ist das Ergebnis der in vitro- und die
rote Kurve beschreibt die in situ- Messung.
Das Ergebnis in Abb.22 weist zwei eindeutige Maxima der in situ-Kurve bei 375nm
(UV-Bereich), sowie bei 880nm im langwelligen Infrarot-Bereich auf. Zwischen diesen
beiden Optima liegen weitere kleinere Peaks bei 508nm, 590nm (beide im grünen
Spektralbereich) und 798nm. Die in vitro-Kurve liegt bezüglich der Absorption über
dem in situ-Graphen. Hier sind Peaks bei 361nm, 495nm und 776nm erkennbar.
Die nachfolgenden Abbildungen sind die repräsentativsten Ergebnisse der
ermittelten Spektren des Kurses. Der rote Graph stellt wiederum das in situ, der
blaue das in vitro Ergebnis dar.
25 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Rhodospirillum rubrum (Gruppe 17)
Abbildung 23: Referenzabsorptionsspektrum von Rhodospirillum rubrum
Abb.23: Bei Rhodospirillum rubrum von Gruppe 17 sind bei der in situ-Kurve mehrere
Maxima zu erkennen. Die beiden höchsten Peaks, mit der stärksten Absorption,
liegen bei 376nm und 880nm. Zwischen diesen sind wieder einige schwächere
Maxima erkennbar. Jeweils bei 514nm, 550nm und 799nm.
Der in vitro-Graph in Abb.23 liegt in Hinblick auf die Absorptionsstärke über der in
situ-Kurve. Ausnahme hier, ist der Peak bei 880nm des in situ-Graphen. Dieser
übersteigt die blaue Kurve in Bezug auf die Absorption.
Ebenfalls auffällig ist, dass die Maxima der blauen Kurve generell eine geringere
Intensität ausweisen, als diese der roten Kurve (dies ist auch bei den nachfolgenden
Graphen erkennbar).
Die Maxima der blauen Kurve (in vitro) liegen bei 362nm, 503nm, 538nm und 774nm.
26 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Rubrivivax gelatinosus (Gruppe 5)
Abbildung 24: Absorptionsspektrum von Rubrivivax gelatinosus
Zu Abb.24: Rubrivivax gelatinosus (Gruppe 5) weist drei eindeutige Peaks bei
377nm, 803nm und 859nm auf. Dazwischen sind wieder einige kleinere Maxima bei
480nm und 510nm vorzufinden. Auch bei dieser Art liegt der blaue – in vitro – Graph,
bezüglich der Absorptionsstärke, über dem Kurvenverlauf der in situ-Probe. Die
auffälligsten Peaks liegen bei 462nm, 494nm und 776nm.
Rhodomicrobium vannielii (Gruppe 6)
Abbildung 25: Absorptionsspektrum von Rhodomicrobium vannielii
27 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Das in Abbildung 25 gezeigte Ergebnis von Rhodomicrobium vannielii (Gruppe 6)
ähnelt sehr dem Graphen von Rubrivivax gelatinosus (Abb.24). Auch hier (Abb.25)
liegen die drei stärksten Peaks des in situ-Ergebnisses, hinsichtlich ihrer Intensität,
bei 376nm, 774nm und 858nm. Zwischenliegend sind wieder kleinere Peaks bei
479nm und 591nm erkennbar.
Die in vitro-Kurve in Abb.25 zeigt einige Maxima im Bereich von etwa 460nm, 490nm
und 774nm.
In Tabelle 3 sind die Ergebnisse der Absorptionspektren der Gruppen nochmals
zusammengefasst. Hierbei sind zwischen den Absorptionsspektren der einzelnen
Arten keine großen Abweichungen erkennbar.
Tabelle 3: Zusammenfassung der Absorptionsspektren (in situ)
R. rubrum
R. rubrum
R. gelatinosus
R. vannielii
(Gruppe 1)
(Gruppe 17)
(Gruppe 5)
(Gruppe 6)
880 nm
880 nm
859 nm
858 nm
798 nm
799 nm
803 nm
803 nm
580 nm
580 nm
591 nm
591 nm
550 nm
550 nm
---
---
375 nm
376 nm
377 nm
376 nm
475 nm
480 nm
480 nm
479 nm
508 nm
514 nm
510 nm
510 nm
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Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Diskussion
Hierbei sei vorerst noch einmal erwähnt, dass die verschiedenen Chlorophylle, sowie
weitere akzessorischen Pigmente1 (wie Carotinoide und Phycobiliproteine) für die
Unterschiede der jeweiligen Absorptionsspektren verantwortlich sind.
Diese Pigmente absorbieren das Licht unterschiedlicher Wellenlänge, wobei das
kurzwellige Licht (violett/UV-Bereich) am energiereichsten ist. Diese Energie wird mit
Hilfe der Pigmente von den phototrophen Organismen für das Antreiben der
Photosynthese verwendet.
Die Rhodospirillaceae enthalten als Chlorophyllpigmente die so genannten
Bakteriochlorophylle. Hierzu kommen noch zusätzlich Carotinoide, welche im Bereich
von 400-550nm Licht absorbieren können.
Bisher sind fünf verschiedene Bakteriochlorophylle (BChl.) bekannt, BChl. a
(Absorptionsbereich: 850-890nm – Infrarot-Bereich), BChl. b (1020-1035nm –
Infrarot-Bereich) sowie BChl. c, d und e (715-755nm – rot-Bereich). Hinzu kommt
noch eine Absorption aller Bakteriochlorophylle bei <450nm, sowie bei etwa 800nm
und ca. 590nm (Grün-Bereich). Das kurzwellige Licht unter 450nm ist das
energiereichste, und somit wird dieses von allen Bakteriochlorophyllen absorbiert.
Die weiteren spezifischen Absorptionswellenlängen sind von Art zu Art
unterschiedlich, um sich so gegen andere konkurrierende Arten durchsetzen zu
können. Die bei diesem Versuch untersuchten Arten besitzen alle drei das
Bakteriochlorophyll a, sowie zusätzliche Carotionoide.
In Tabelle 4 sind die erhaltenen Ergebnisse nochmals im Vergleich zu den
Literaturwerten aufgeführt, wobei keine großen Diskrepanzen zu erkennen sind.
Somit ist das Ergebnis verhältnismäßig akzeptabel.
Tabelle 4: Zusammenfassung der Absorptionsspektren (in situ) im Vergleich mit den Literaturwerten
Absorptions-
R.
R. gelatinosus
R.
R. rubrum
Literatur-
pigment
rubrum
(Gruppe 5)
vannielii
(Gruppe
wert
1
Akzessorische Pigmente dienen nur der Lichtsammlung und sind an der Energieumwandlung nicht
direkt beteiligt.
29 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
(Gruppe
(Gruppe 6)
1)
17)
BChl. a
880nm
859nm
858nm
880nm
870nm
799nm
803nm
803nm
798nm
800nm
580nm
591nm
591nm
580nm
590nm
550nm
---
---
550nm
---
alle BChl.
376nm
377nm
376nm
375nm
360nm
Carotinoide
480nm
480nm
479nm
475nm
475nm
514nm
510nm
510nm
508nm
525nm
Die stärkste Absorption der in situ-Kurve erfolgt in Abbildung 22 bei 880nm. Diese
entspricht somit dem Wellenlängenbereich des Bakteriochlorophyll a, in diesen
Wellenlängenbereich einzuordnen ist ebenfalls der schwache Peak bei 798nm. Im
UV-Bereich absorbieren, wie bereits oben schon erwähnt, alle Baktriochlorophylle, in
unserem Fall bei 375nm.
Die Peaks zwischen den Absorptionsbereichen des Bakteriochlorophyll stellen die
Absorptionsbereiche der Carotinoide dar. In Abb. 24 deutlich bei 508nm und einen
schwachen Peak bei 475nm zu erkennen. Die schwachen Maxima bei 550nm und
etwa 580nm (beide Grün-Bereich) gehören ebenfalls zur Absorption des
Bakteriochlorophyll a.
Die in vitro-Kurve liegt, wie schon im Ergebnisteil erwähnt, bezüglich der Absorption
höher als der in situ-Graph. Diese Verschiebung ist durch das Lösungsmittel zu
erklären. Um einen korrekten Wert zu erhalten, müsste die Eigenabsorption des
Lösungsmittels (Nullprobe) von den erhaltenen Ergebnissen abgezogen werden.
Allgemein ist im Vergleich der beiden Graphen (in situ und in vitro) zu erkennen, dass
sich diese sowohl von den Intensitäten der Absorption, aber auch in Hinblick auf die
absorbierte Wellenlänge stark unterscheiden.
So ist von Abb.22 bis einschließlich Abb.25 zu sehen, dass nach dem Herauslösen
der Bakteriochlorophylle aus dem Pigment/Protein-Komplex der Membran, statt 2
Maxima nur noch eins, bei jeweils etwa 775nm, vorzufinden ist. Daraus lässt sich
30 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
schließen, dass die entsprechende Absorption nicht allein durch die Pigmente
bestimmt wird, sondern auch die Umgebung, in welchen diese Pigmente vorzufinden
sind, eine entscheidende Rolle bezüglich der Absorption spielt.
Ebenfalls auffällig ist, dass das Spektrum der in vitro-Kurve im Vergleich zur in situ –
Kurve immer ca. 20 - 30nm in den kurzwelligen Bereich verschoben ist: Abb.22 – in
situ: 375nm; in vitro: 361nm. Dieses Phänomen ist ebenfalls bei den Carotinoiden zu
beobachten, jedoch weitaus geringer ausgeprägt, als beim Bakteriochlorophyll a.
Diese Verschiebungen könnten ebenfalls mit der Interaktion bzw. dem Ausbleiben
der Interaktion des Pigment/Protein-Komplex in Verbindung stehen.
Im Vergleich des repräsentativen Ergebnisses von Gruppe 17 mit unserem Ergebnis
von Rhodospirillum rubrum, sind keine besonders starken Abweichungen zu
erkennen. Jedoch ist die Absorption der Carotionide, sowohl bei der in situ-, also
auch bei der in vitro-Kurve, bei Gruppe 17 auffallender.
Wenn man nun die in situ Kurvenverläufe der drei Arten gegenüberstellt, ist zu
erkennen, dass die Absorption des Bakteriochlorophyll a, welche bei Rhodospirillum
rubrum 798nm bzw. 799nm (Abb.22 bzw. Abb.23), bei Rubrivax gelatinosus
(Abb.24) und Rhodomicrobium vannielii (Abb.25) jeweils 803nm beträgt, bei den
beiden letzteren weitaus intensiver ausfällt als bei R. rubrum. Dies ist ebenfalls bei
590nm zu beobachten. Hier ist die Absorption bei Rubrivax gelatinosus und
Rhodomicrobium vannielii wiederum größer ausgeprägt als bei R. rubrum.
Hierbei sei allerdings erwähnt, dass man anhand der Absorptionspektren allein, nicht
auf die Farbe der Kultur schließen kann.
Anhand der ermittelten Wellenlängen, welche in Tabelle 4 aufgeführt sind, ist im
Vergleich zu den Literaturwerten keine großen Abweichungen zu erkennen und
stellen somit ein recht akzeptables Ergebnis dar.
31 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
3. Versuch: Cyanobakterien
Einleitung
Cyanobakterien sind phototrophe Bakterien, wobei sie oxygene Photosynthese
betreiben, bei der als Nebenprodukt Sauerstoff entsteht. Sie besitzen kein
einheitliches Erscheinungsbild, so treten einige Vertreter dieser Klasse als
Einzelzellen (z.B. Synechococcus, Synechocystis), andere in Form von Filamenten
(z.B. Anabaena, Nostoc, Cylindrospermum) auf. Ihr gemeinsames Merkmal ist, dass
sie nur eine Form Chlorophyll, das sog. Chlorophyll a besitzen, nebst Carotinoiden
und Phycobilinen (Phycocyanobilin - blau-grün - und Phycoerythrobilin - rot), die an
Chromoproteine (Phycoerythrine, Phycocyanine) gebunden, auf der
Thylakoidmembran hochgeordnete Strukturen in Form von sog. Phycobilisomen
bilden, als zusätzliche Lichtsammelkomplexe agieren und die gesammelte
Lichtenergie an die Photosysteme der Photosynthese weiterreichen. Auch
Zelldifferenzierungen werden in dieser Gruppe nicht selten beobachtet, so können
Zellen zu Überdauerungsstadien ausdifferenzieren, den sog. Akineten, wobei
wesentlich bedeutsamer das Phänomen der Heterocystenbildung ist, bei dem Zellen
unter Stickstoffmangel zu den sog. Heterocysten ausdifferenzieren und nach
weitreichenden Veränderungen ihrer Zellbestandteile in der Lage sind Luftstickstoff
zu fixieren.
Material und Methoden
Siehe Skript.
Ergebnisse
Nach wenigen Tagen der Inkubation unter Dauerlicht konnte beobachtet werden,
dass die Bakterienkolonien, die im nitrathaltigen Medium angereichert wurden, einen
32 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
deutlich stärkeren Wuchs zeigten als solche, die in nitratarmem Medium inkubiert
wurden (Abb. 26).
Abbildung 26: Kulturen der Gattung Nostoc, links ohne Nitrat, rechts mit Nitrat,
letztere zeigt deutlich stärkeren Bewuchs (Grünfärbung)
Mehrfache mikroskopische Untersuchungen zeigten ein einheitliches Bild, die
Cyanobakterien, die in der Lage sind Filamente auszubilden, sprich die Gattungen
Anabaena, Nostoc, Cylindrospermum bildeten in Kolonien ohne Nitrat bald
ausdifferenzierte stickstofffixierende Heterocysten aus (Abb. 27 und 28), wobei
solche, die nur als Einzelzellen vorkommen, sprich die Gattungen Synechococcus,
Synechocystis nur sehr schwachen Bewuchs zeigten.
Abbildung 27: Nostoc-Kolonie mit Nitrat, keine Differenzierung einzelner Zellen erkennbar
33 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Abbildung 28: Nostoc-Kolonie ohne Nitrat, die Heterocysten (Kreis) sind deutlich erkennbar
Die Bestimmung des Pigmentgehaltes führte zu folgendem Ergebnis für Nostoc mit
und ohne Nitrat:
Abbildung 29: Absorptionsspektrum der Nostoc-Kolonie mit Nitrat, rot: in situ, blau: in vitro
34 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Abbildung 30: Absorptionsspektrum der Nostoc-Kolonie ohne Nitrat, rot: in situ, blau: in vitro
Zu erkennen ist zunächst, dass die Spektren der Nostoc-Kolonie mit Nitrat (Abb. 29)
keinen signifikanten Unterschied zu der Nostoc-Kolonie ohne Nitrat (Abb. 30) zeigen,
von daher werden die Spektren im Folgenden als eins beschrieben. Die Spektren
zeigen in situ Absorptionsmaxima bei 438nm (blauer Bereich des sichtbaren Lichts),
564nm (grün/gelber Bereich, Siehe Referenzspektrum Abb. 31), 618nm (orange/roter
Bereich des sichtbaren Lichts) und 678nm (roter Bereich des sichtbaren Lichts), in
vitro verschieben sich die Maxima leicht auf 432nm und 666nm, die mittleren
Absorptionsmaxima bei 618nm und 564nm sind in vitro nicht mehr vorhanden (Siehe
auch Referenzspektrum Abb. 31). Des Weiteren ist erkennbar, dass die Absorption in
vitro stärker ist als in situ.
Im Vergleich hierzu das Referenz-Absorptionsspektrum für Nostoc (Abb. 31):
35 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Abbildung 31: Referenz-Absorptionsspektrum von Nostoc, rot: in situ, blau: in vitro
Die Absorptionsspektren der verbleibenden Cyanobakterien sahen wie folgt aus
(Abb. 32 35):
Abbildung 32: Absorptionsspektrum von Anabaena, rot: in situ, blau: in vitro
36 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Abbildung 33: Absorptionsspektrum von Cylindrospermum, rot: in situ, blau: in vitro
Abbildung 34: Absorptionsspektrum von Synechococcus, rot: in situ, blau: in vitro
Abbildung 35: Absorptionsspektrum von Synechocystes, rot: in situ, blau: in vitro
37 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Im Vergleich aller Spektren ist erkennbar, dass in situ die Absorptionsmaxima
zwischen 434-439nm, 619-623nm sowie 678-679nm liegen, und diese sich in vitro
auf 433-434nm sowie 666-667nm verschieben. Das mittlere Absorptionsmaximum
um 619-623nm fehlt auch hier in vitro völlig, genau wie das Absorptionsmaximum bei
564nm bei Nostoc.
Diskussion
Heterocysten sind spezialisierte Zellen, die unter Veränderung ihrer Zellbestandteile
in der Lage sind, bei Stickstoffmangel, Luftstickstoff zu fixieren. Diese
Veränderungen umfassen den Aufbau einer dicken Zellwand mit hohem Gehalt an
Glykolipiden um die Diffusion von Sauerstoff in die Zelle zu verhindern, den Abbau
von Photosystem II, um das Entstehen von Sauerstoff als Nebenprodukt der
Photosynthese zu unterbinden und schlussendlich die Produktion des Enzyms
Nitrogenase. Letztere ist in der Lage Luftstickstoff N2 in Form von Ammoniak NH3 zu
fixieren, wird jedoch durch Sauerstoff inaktiviert, weshalb die Zelle die oben
genannten Veränderungen vollziehen muss, um die Nitrogenase (bestehend aus
zwei Komponenten - der Nitrogenase-Reduktase und der eigentlichen Nitrogenase)
zu schützen. Da die Zelle, die sich zur Heterocyste ausdifferenziert, nicht mehr in der
Lage ist sich selbst zu versorgen, muss sie mittels interzellulären Verbindungen
durch benachbarte Zellen mit Substraten versorgt werden; was im Austausch gegen
den fixierten Stickstoff geschieht. Dies ist jedoch der Grund, warum nur einige
filamentös wachsende Cyanobakterien (wie Anabaena, Nostoc und
Cylindrospermum) in der Lage sind, Heterocysten auszubilden. Nur durch den
Stoffaustausch mit benachbarten Zellen bleibt die Heterocyste am leben und kann
die Zellen des Filaments mit Stickstoff versorgen.
Die Nachbarzellen der Heterocyste betreiben weiterhin oxygene Photosynthese,
wobei sie die Energie des Lichtes mittels Absorption ihrer photosynthetisch aktiven
38 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Pigmente in chemische Energie umwandeln. Die Absorption der einzelnen Pigmente
lässt sich anhand obiger Absorptionsspektren untersuchen und abschätzen, um
welche Pigmente es sich im Detail handelt. Da kein signifikanter Unterschied der
Absorptionsspektren von Nostoc mit bzw. ohne Nitrat erkennbar waren, lässt sich
daraus schließen, dass der Mangel an vorhandenem Nitrat, die damit verbundene
Ausbildung von Heterocysten und die Fixierung von Luftstickstoff keinen
nennenswerten Einfluss auf die Pigmentausstattung der Organismen hat. Die
Absorption der Pigmente wird also in keinster Weise verändert. Die Absorption der
Pigmente wird jedoch im Vergleich in situ und in vitro verändert. Zunächst scheint die
Absorption auf den ersten Blick in vitro stärker zu sein, als in situ, dies rührt jedoch
vermutlich vom verwendeten Lösungsmittel her, welches eine Eigenabsorption
aufweist. Diese stärkere Absorption ist also vernachlässigbar. Hinzu kommt, dass die
Absorptionsmaxima in vitro im Vergleich zur Absorption in situ leicht in den
kurzwelligen Bereich verschoben sind. Dies lässt sich mit der Assoziation der
Pigmente an Proteine in situ erklären. Chlorophylle z.B. sind in und an
Proteinkomplexe assoziiert, wobei diese durch den Einsatz von Lösungsmitteln
denaturieren und das Chlorophyll freisetzen. Phycocyanin- und PhycoerythrinPigmente, sind kovalent an Proteine gebunden, und bleiben mit den Proteinen
verbunden, auch wenn diese bereits durch Lösungsmittel denaturiert wurden.
Vergleicht man nun Literaturwerte für Absorptionsmaxima verschiedener Pigmente
mit den obigen Spektren, lässt sich schnell darauf schließen, dass es sich zum einen
um das Pigment Chlorophyll a (Absorptionsmaxima laut Literatur bei ca. 430nm und
ca. 680nm = 1. und 3. Peak), und zum anderen um die Pigmente Phycocyanin
(Absorptionsmaximum laut Literatur bei ca. 615-620nm) und Phycoerythrin
(Absorptionsmaximum laut Literatur bei ca. 555nm) handeln muss. Der Peak des
Phycocyanins, sowie der des Phycoerythrins lässt sich aufgrund der kovalenten
Bindung an die Proteine in vitro nicht isolieren, ein eindeutiges Zeichen, dass es sich
bei diesem Peak nicht um ein Absorptionsmaximum des Chlorophyll a handelt.
Evolutiv haben sich die verschiedenen photosynthetisch aktiven Pigmente entwickelt,
um möglichst viel Licht unterschiedlicher Wellenlängen zu absorbieren und so die
Konkurrenz der photosynthetisch aktiven Organismen untereinander um das
teilweise wenig vorhandene Licht etwas zu entschärfen.
39 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
4. Versuch: Bakterienisolierung
Einleitung
Dieser Versuch diente der Demonstration eines kleinen Ausschnittes der mikrobiellen
Diversität anhand von Bakterienisolierungen aus Bodenproben. Mittels
unterschiedlicher, teilweise definierter Medien, wurden gezielt Kolonien
herangezogen, um im zweiten Teil des Versuches interessante Organismen zu
isolieren und durch verschiedene Tests näher zu charakterisieren. Interessante
Kolonien wurden in Versuch 5 im Hinblick auf eine phylogenetische Einordnung
weiter bearbeitet.
Material und Methoden
Die Erdprobe stammte aus einem Waldstück in Offenbach/Bieber.
Siehe Skript.
Ergebnisse
40 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Bevor die Isolierung interessanter Organismen erfolgte, haben wir unsere
Erdsuspensionen in verschiedenen Konzentrationen (1:10 und 1:100) auf
unterschiedliche Medien (siehe Tab.8) ausplattiert und für drei Tage inkubiert. Die
folgende Tabelle 5 zeigt die entsprechende Kolonienanzahl pro ml Ausgangsprobe
[K/ml]:
Tabelle 5: Zellzahl pro Milliliter der Ausgangsprobe
Medium
1:10
1:100
Bebrütungszeit
M1
---
---
3 Tage
M2
93 Kolonien
19 Kolonien
3 Tage
9,3 ∙103 K/ml
19 ∙103 K/ml
5 Kolonien
---
3 Tage
67 Kolonien
23 Kolonien
3 Tage
67 ∙103 K/ml
23 ∙103 K/ml
83 Kolonien
38
8,3 ∙103 K/ml
38 ∙103 K/ml
45 Kolonien
6 Kolonien
4,5 ∙103 K/ml
6 ∙103 K/ml
39 Kolonien
10 Kolonien
3,9 ∙103 K/ml
10 ∙103 K/ml
63 Kolonien
10 Kolonien
6,3 ∙103 K/ml
10 ∙103 K/ml
---
---
M3
5 ∙103 K/ml
M4
M5
M6
M7
M8
M9
2 Tage
3 Tage
3 Tage
3 Tage
3 Tage
41 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
In nähere Betrachtung fielen die folgenden vier Kolonien der Platte M5
(Komplexmedium), die im weiteren Verlauf nur noch als „gelb“, „glatt“, „wellig“ und
„orange“ aufgrund ihrer Morphologie bezeichnet werden.
Tabelle 6 zeigt die Morphologie der beiden ausgewählten Kolonien „gelb“ und „glatt“.
Bei „gelb“ handelte es sich um (Diplo-)Kokken, welche gelbe Kolonien ausbildeten
und bei der Probe „glatt“ waren milchig-weiße Kolonien zu erkennen. Diese waren
unter dem Mikroskop als unbewegliche Stäbchen identifizierbar.
Tabelle 6: Morphologie der ausgewählten Kolonien "gelb" und "glatt"
Morphologie
Kolonie
Zellen
gelb
glatt
 gelb
 milchig-weiß
 glatter Rand
 glatter Rand
 einheitlich, rund
 einheitlich, rund
  1mm
  0,6cm
 (Diplo-)Kokken
 Stäbchen
  2,5µm
 Einzelzellen
 unbeweglich
 Länge 1-2µm
In Tabelle 7 sind die Ergebnisse der Morphologiebeobachtung der Klone “wellig“ und
„orange“. Kolonie „wellig“ weist einen welligen Rand und eine milchig-weiße Färbung
auf. Mikroskopisch waren einzelne und unbewegliche Stäbchen zu erkennen. Bei
Probe „orange“ ergaben sich orange Kolonien mit einem glatten Rand. Hierbei waren
die Kolonien hervorstehend. In Hinblick auf die Morphologie der Zellen waren
ebenfalls einzelne, allerdings möglicherweise begeißelte Stäbchen erkennbar.
Tabelle 7: Morphologie der ausgewählten Kolonien "wellig" und "orange"
Morphologie
Kolonie
wellig
 milchig-weiß
orange
 orange
42 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
 welliger Rand
 glatter Rand
 einheitlich, rund
 einheitlich, rund
 0,4cm
 hervorstehend
  2mm
Zellen
 Stäbchen
 Stäbchen
 Einzelzellen
 Einzelzellen
 unbeweglich
 mögl. begeißelt
 Länge 2,5µm
 Länge 5µm
Diese wurden nach Isolierung und Aufreinigung der Kolonie auf ihre
Stoffwechseleigenschaften anhand verschiedener Medien und Tests untersucht.
In Tabelle 8 werden die ausgewählten Kolonien auf unterschiedlichen Medien
ausplattiert, wobei jedes Medium eine spezielle Stoffwechseleigenschaft nachweisen
soll.
Tabelle 8: Beschreibung der einzelnen Medien
Medium
Stoffwechseleigenschaft
M1
Abbau von Naphthalin (Aromaten)
M2
Abbau von Glucose
M3
Abbau von Cellulose
M4
Stickstofffixierung
M5
Komplexmedium
M6
Nitratatmung
M7
Oligotrophie
M8
unbekannte Wuchsstoffe
M9
Sporenbildung
43 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Hohe Schicht
Abhängigkeit von Sauerstoff
Dabei kam es zu folgendem Ergebnis:
In Tabelle 9 ist jeweiliges Wachstum bzw. Ausbleiben des Wachstums aufgeführt.
Hier entspricht ein +-Zeichen jeweiliges Wachstum, wogegen bei einem - -Zeichen
kein Wachstum feststellbar war.
Auffällig ist, dass keine der vier Klone fähig war, auf den M1-, als auch auf den M3Platten zu wachsen. Alle Klone zeigten sehr gutes Wachstum auf den M5- und M6Platten. Im Vergleich zu den anderen drei Organismen, welche alle fakultativ anaerob
waren, ist Klon „orange“ strikt aerob.
Tabelle 9: Wachstum der Klone auf den jeweiligen Medien
gelb
M1
M2
M3
M4
M5
M6
M7
M8
M9
HS
-
-
-
+
+++
++
(+)
(+)
-
fak.
anaerob
glatt
-
+
-
+
+++
++
-
-
-
fak.
anaerob
wellig
-
-
-
+
+++
++
-
(+)
-
fak.
anaerob
orange -
-
-
(+)
+++
++
(+)
(+)
-
strikt
aerob
Der Oxidase-Test ermittelt das Vorhandensein einer Cytochrom-c-Oxidase als
Komponente der aeroben Atmungskette. Diese reduziert im letzten Schritt der
aeroben Elektronentransportkette den Elektronenakzeptor Sauerstoff zu Wasser oder
Wasserstoffperoxid.
Der Katalase-Test überprüft das Vorkommen des Enzyms Katalase, benötigt zur
Zerlegung der toxischen Wasserstoffperoxid-Verbindung in Sauerstoff und Wasser.
44 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
In Tabelle 10 wurden die vier Klone (gelb“, „glatt“, „wellig“ und „orange“) auf das
Vorhandensein der Cytochrom-c-Oxidase und des Enzyms Katalase untersucht.
Ebenfalls wurde jede Probe hinsichtlich des Gramverhaltens geprüft. Hierbei ergab,
dass außer Klon „gelb“, die anderen drei Proben gramnegativ waren. Das Enzym
Katalase dagegen war bei allen Klonen aufweisbar.
Tabelle 10: Untersuchung der Klone auf Gram-Verhalten, Oxidase- und Katalase-Aktivität
gelb
glatt
wellig
orange
Gram
+
-
-
-
Oxidase
-
-
+
+
Katalase
+
+
+
+
Diskussion
Die zusammengefassten Stoffwechseleigenschaften der Organismen „gelb“ und
„glatt“ lässt folgende Vermutungen zu, zu welcher Gattung sich die Organismen
einteilen lassen.
In folgender Tabelle 11 sind morphologische, als auch die Ergebnisse der einzelnen
Tests hinsichtlich der Stoffwechseleigenschaften aufgeführt. In der rechten Spalte
sind die jeweiligen Eigenschaften der vermuteten Gattung dargestellt.
Tabelle 11: Zusammenfassung der Eigenschaften und mögliche Gattung des Organismus' "gelb"
gelb
Kolonie
 gelb
Micrococcus spp.
 zitronengelbe,
 glatter Rand
glänzende
 einheitlich, rund
Kolonien bekannt
  1mm
(M. luteus)
45 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Morphologie
Zellen
 (Diplo-)Kokken
 Kokken in Form
  2,5µm
von Trauben,
 Gram-positiv
kurzen Ketten,
paarweise
 Gram-positiv
 fak. anaerob
 StickstoffFixierung
 Nitratatmung
bekannt (M.
denitrificans)
 anspruchslose
Eigenschaften und
 Nitratatmung
Stoffwechsel
 anspruchslos
Arten bekannt (M.
 Oxidase-negativ
luteus)
 Katalase-positiv
 Oxidase-positive
und -negative
Arten bekannt
 Katalase-positiv
Anhand vieler Übereinstimmungen, in Tabelle 11 dargestellt, bezüglich der
Morphologie, als auch der Stoffwechseleigenschaften, könnte die Einteilung in die
Gattung Micrococcus spp. denkbar sein, da es sich hier auch um gram-positive
Kokken handeln, welche gelbe Kolonien ausbilden. Auch im Stoffwechsel sind viele
Parallelen erkennbar, wie beispielsweise die Fähigkeit zur Nitratatmung, sowie der
Oligotrophie.
In Tabelle 12 wurden Morphologie und Stoffwechseleigenschaften des Organismus
„glatt“ aufgelistet. Hierbei könnte es sich um die Gattung Klebsiella handeln. Die
entsprechenden Eigenschaften sind in der rechten Spalte aufgeführt:
Tabelle 12: Zusammenfassung der Eigenschaften und mögliche Gattung des Organismus' "glatt"
glatt
Kolonie
Klebsiella spp.
 milchig-weiß
 glatter Rand
46 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
 einheitlich, rund
  0,6cm
Morphologie
Zellen
 Stäbchen
 Stäbchen
 Einzelzellen,
 nicht beweglich
unbeweglich
 Gram-negativ
 Länge 1-2µm
 Gram-negativ
 fak. anaerob
 fakultativ anaerob
 Verwertung von
 Verwertung von
Glucose
Eigenschaften und
Stoffwechsel
Glucose
 Stickstoff-
 Stickstoff-
Fixierung
Fixierung
 Nitratatmung
 Nitratatmung
 Oxidase-negativ
 Oxidase-negativ
 Katalase-positiv
 Katalase-positiv
Bei Organismus „glatt“ ist die Gattung Klebsiella, hinsichtlich vieler Parallelen in
Morphologie und Stoffwechsel (Tab.12) sehr wahrscheinlich. Klebsiella spp. sind
gramnegativ Stäbchen, sie sind fakultativ anaerob und verwerten Glucose. Ebenso
ist Kelbsiella Oxidase negativ und Katalase positiv. Diese genannten Eigenschaften
waren ebenfalls bei unserem isolierten Organismus „glatt“ vorzufinden.
Die Organismen „wellig“ und „orange“ gingen in den Versuch 5 ein, weshalb sich die
Zusammenfassung ihrer Eigenschaften mitsamt der ermittelten Gattung in diesem
Teil wieder findet.
47 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
5. Versuch: Sequenzierung des 16S rRNA-Gens
Einleitung
Die in Versuch 4 isolierten Klone „wellig“ und „orange“ wurden in diesem Versuchsteil
anhand eines Ausschnitts des 16S rRNA-Gens versucht, phylogenetisch
einzuordnen. Ein ca. 1kbp langes, stark konserviertes Fragment der 16S rDNA
(insgesamt ca. 1,5kbp lang) wurde amplifiziert, sequenziert und unter Zuhilfenahme
einer Datenbank mit den 16S rDNAs einer Vielzahl von Mikroben abgeglichen. Die
ermittelten Organismen wurden ihren in der Literatur angegebenen
Stoffwechseleigenschaften nach mit den isolierten unbekannten Klonen verglichen
und auf Übereinstimmungen hin überprüft.
Material und Methoden
Siehe Skript mit Ausnahme, dass keine Gelextraktion vorgenommen werden musste.
Ergebnisse
Die Auftrennung der DNA mittels eines Agarosegels wurde zwei Mal vorgenommen,
und führte zu folgenden Ergebnissen:
Abbildung zeigt den ersten Durchgang der gelelektrophoretischen Auftrennung,
anhand derer die Reinheit der DNA überprüft wurde.
48 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Abbildung 36: Gelelektrophoretische Auftrennung, erster Durchgang,
grüner Kasten = Organismus "wellig", roter Kasten = Organismus "orange"
Der erste Durchgang der gelelektrophoretischen Auftrennung zeigt, dass die DNA
der Organismen „wellig“ (grün) und „orange“ (rot) isoliert vorliegen, es also keine
störenden Fragmente gibt, die die anschließende Sequenzierung beeinträchtigen
könnten (Abb. 36). Bei der Auftrennung ganz links auf dem Gel handelt es sich um
den Marker
Im zweiten Durchgang wurde nun der Gehalt an DNA kontrolliert:
Abbildung 37: Gelelektrophoretische Auftrennung, zweiter Durchgang,
grüner Kasten = "wellig", roter Kasten = "orange"
49 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Im zweiten Durchgang war zu sehen, dass der Gehalt an DNA immernoch
ausreichend für eine Sequenzierung war, beide Banden, die des Organismus „wellig“
(grün) und die von „orange“ (rot) waren noch deutlich zu erkennen (Abb. 37).
Die Sequenzierung des Organismus‘ „wellig“ führte zu folgendem Ergebnis:
Abbildung 38: Sequenz des Organismus' "wellig"
Diese Sequenzierung ist aussagekräftig, da keine Unklarheiten im Bezug auf die
Sequenz zu erkennen sind (Abb. 38, Unklarheiten wären in Form von gelben
Sequenzvorschlägen zu erkennen).
Laut Datenbankanalyse handelt es sich hierbei um einen Organismus der Gattung
Burkolderia, wobei die 20 ähnlichsten Datenbankeinträge folgende sind:
50 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Abbildung 39: Datenbankergebnisse für den Organismus "wellig"
Hier ist zu erkennen, dass es sich sehr wahrscheinlich um einen Vertreter der
Gattung Burkholderia handelt, wobei folgende Arten vorgeschlagen wurden: B.
pyrrocinia (1. Hit, 100% max. ident.), B. cenocepacia (acht Hits von 20, max. ident.
99%) sowie B. cepacia (zwei Hits von 20, max. ident. 99%) (Abb. 39).
Die fünf zutreffendsten Sequenzvergleiche sind im Anhang vorzufinden, diese sind
Sequenzen der fünf ähnlichsten Organismen und geben Auskunft über die effektive
Ähnlichkeit der Sequenz des Organismus „wellig“ zu den vorgeschlagenen Arten.
Die Sequenzierung vom Organismus „orange“ brachte folgendes Ergebnis:
51 | S e i t e
Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Abbildung 40: Sequenzergebnis des Organismus "orange"
Diese Sequenz ist ob der vielen unklaren Basen nicht aussagekräftig, und im letzten
Teil des Templates gar nicht mehr entschlüsselbar gewesen (Abb. 40)
Dabei förderte die Datenbank folgende 20 Ergebnisse zutage:
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Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Abbildung 41: Datenbankergebnisse für den Organismus "orange"
Die vorgeschlagenen Gattungen lauten: Wolinella (elf von 20 Hits, max. ident. 88%)
mit den Arten: W. succinogenes (sechs Hits von elf, max. ident. 81%), W. africanus
(zwei Hits von elf, max. ident. 75%) sowie Helicobacter (sieben von 20 Hits, max.
ident. 77%) mit den Arten: H. felis (zwei von sieben Hits, max. ident. 77%), H. pylori
(drei Hits von sieben, max. ident. 76%), H. heilmannii (einer von sieben Hits, max.
ident. 75%), H. hepaticus (einer von sieben Hits, max. ident. 74%) (Abb. 41).
Die fünf zutreffendsten Sequenzvergleiche finden sich im Anhang, diese sollen, wie
im Fall des Organismus „wellig“, Auskunft über die Sequenzen der ähnlichsten
Organismen im Verhältnis zu unserem Testorganismus liefern. Hierbei ist deutlich zu
erkennen, dass innerhalb der Sequenzen große Lücken bestehen, die aufgrund zu
großer Ungenauigkeit nicht gefüllt werden konnten.
Diskussion
Der Vergleich des isolierten Organismus „wellig“ mit der in der Datenbankanalyse
ermittelten Gattung Burkolderia sieht wie folgt aus (Tab. 13):
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Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Tabelle 13: Zusammenfassung der Eigenschaften von "wellig" und der ermittelten Gattung Burkholderia
wellig
Kolonie
Burkolderia spp.
 milchig-weiß
 welliger Rand
 einheitlich, rund
 0,4cm
Morphologie
Zellen
 Stäbchen
 Stäbchen
 Einzelzellen
 bewegliche und
 unbeweglich
unbewegliche Arten
 Länge 2,5µm
bekannt
 Gram-negativ
 Gram-negativ
 fakultativ
 obligat aerob bis
anaerob
 StickstoffEigenschaften und
Stoffwechsel
Fixierung
 Nitratatmung
 Oxidase-positiv
 Katalase-positiv
fakultativ anaerob
 Stickstofffixierende
Arten bekannt (B.
vietnamiensis)
 bei einigen Arten
Nitratatmung bekannt
 Oxidase-positive und
-negative Arten
 Katalase-positiv
Anhand dieser Ergebnisse ist es wahrscheinlich, dass es sich bei dem isolierten
Organismus „wellig“ um einen Vertreter der Gattung Burkholderia handelt.
Vergleicht man nun, das für den Organismus „orange“ erhaltene Ergebnis der
Datenbank mit den in folgender Tabelle (Tab. 14) aufgeführten Eigenschaften, finden
sich wenige Übereinstimmungen:
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Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Tabelle 14: Vergleich der Stoffwechseleigenschaften des Organismus "orange" mit den Eigenschaften der Gattung
Wolinella aus den Datenbankergebnissen
orange
Kolonie
Wolinella spp.
 orange
 glatter Rand
 einheitlich, rund
 hervorstehend
Morphologie
  2mm
Zellen
 Stäbchen
 Stäbchen
 Einzelzellen
 begeißelt und schnell
 mögl. begeißelt
 Länge 5µm
beweglich
 Gram-negativ
 Gram-negativ
 strikt aerob
 anaerob
 Stickstoff-
 keine Stickstoff-
Fixierung
Fixierung
Eigenschaften und
 Nitratatmung
 Oxidase-positiv
Stoffwechsel
 anspruchslos
 Katalase-negativ
 Oxidase-positiv
 Katalase-positiv
An der Sequenz und den Datenbankergebnissen lässt sich bereits abschätzen, dass
keine eindeutige Zuordnung aufgrund der Sequenz möglich ist. Diese scheint durch
eine weitere, sie überlagernde Sequenz verunreinigt zu sein, weshalb eine
phylogenetische Zuordnung nur anhand der Ergebnisse im Versuchsteil 4 möglich
ist. Dies führte zu folgendem Ergebnis:
Die im Versuchsteil 4 ermittelten Stoffwechseleigenschaften des Organismus
„orange“ wurden mit verschiedensten Organismengattungen verglichen, wobei der
Organismus vermutlich aus der Gattung Pseudomonas kommt, da hier deutliche
Parallelen der Stoffwechseleigenschaften ergaben (Tab. 15).
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Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Tabelle 15: Vergleich der Stoffwechseleigenschaften des Organismus "orange" mit den Eigenschaften der Organismen
der Gattung Pseudomonas
orange
Kolonie
Pseudomonas spp.
 orange
 glatter Rand
 einheitlich, rund
 hervorstehend
Morphologie
  2mm
Zellen
 Stäbchen
 Stäbchen
 Einzelzellen
 begeißelt
 mögl. begeißelt
 Gram-negativ
 Länge 5µm
 Gram-negativ
 strikt aerob
 aerob
 Stickstoff-
 Nitratatmung bekannt
Fixierung
(P. aeroginosa, P.
Eigenschaften und
 Nitratatmung
stutzeri, P.
Stoffwechsel
 anspruchslos
denitrificans)
 Oxidase-positiv
 Katalase-positiv
 Stickstoff-Fixierung
bekannt (P.
azotogensis)
 Oxidase-positive und
-negative Arten
 Katalase-positiv
Wann genau die Verunreinigung mit DNA-Fragmenten von Wolinella auftraten, kann
im Nachhinein nicht mehr nachvollzogen werden, diese führten jedoch durch
Überlagerung mit der DNA des Organismus „orange“ zu der unklaren Sequenz (Abb.
40), anhand derer der Abgleich mit der Datenbank vorgenommen wurde (Abb. 41).
Diese Verunreinigung war bei der gelelektrophoretischen Auftrennung weder im
ersten (Abb. 36) noch im zweiten (Abb. 37) Durchgang ersichtlich. Dies rührt
vermutlich daher, dass das verunreinigende Fragment die gleiche Länge (ca. 1kbp),
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wie das zu untersuchende Fragment aufwies und die Fremd-DNA so erst bei der
Sequenzierung offensichtlich wurde.
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6. Versuch: Biofilm
Einleitung
Biofilme können nahezu überall entstehen, wo Bakterien imstande sind, sich an
festen Oberflächen anzusiedeln. Er kann aus mehreren verschiedenen Arten von
Bakterien bestehen, wobei nur wenige in der Lage sind, sich als erste Organismen
an die Oberflächen anzuheften. Somit ist der Aufbau eines Biofilms abhängig von
solchen „Primärbesiedlern“, welche spezifische Adhäsionsproteine oder auch
klebrige Polysaccharide ausscheiden (Phase I – siehe Abb.42) Diese verstärken
somit die Anheftung der Mikroorganismen auf der Oberfläche. Nach und nach lagern
sich immer mehr Zellen auf der Oberfläche an und es entsteht somit ein
mehrschichtiger Film aus Bakterien - in Abb.42 sind die einzelnen
Entstehungsphasen eines Biofilms aufgezeigt – vorerst „…werden reichlich
extrazelluläre polymere Substanzen (Polysaccharide, Proteine, auch Nukleinsäuren)
freigesetzt, die den Bakterienrasen stabilisieren und die bis zu 85% des Volumens
des entstehenden Biofilms ausmachen können.“2 Ab einem gewissen Zeitpunkt
pendelt sich ein stabiles Gleichgewicht ein (Phase IV). Aufgrund verschiedener
Scherkräfte (Phase V) weisen Biofilme unterschiedliche Ausmaße auf.
Dieses Geflecht aus Zellen ist mit Kanälen ausgestattet, welche die
Substratversorgung, den Transport von Stoffwechselprodukten, als auch für die
interzelluläre Kommunikation eine entscheidende Rolle spielen.3
2
Zitat aus: Fuchs: Allgemeine Mikrobiologie; 8. Auflage (2006); Georg Thieme Verlag S.540
Abb.1 ebenfalls aus: Fuchs: Allgemeine Mikrobiologie; 8. Auflage (2006); Georg Thieme Verlag S.540
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Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Abbildung 42: Entstehungsphasen eines Biofilms
Abb.42 zeigt die fünf verschiedenen Entstehungsphasen eines Biofilms. Wie bereits
schon oben beschrieben werden vorerst verschiednen Polysaccharide von
Primärbesiedlern ausgeschieden, welche für die Anheftung weiterer Bakterien
essentiell sind. Durch das Wachstum der Bakterien, wächst somit auch der Biofilm
(Phase III – Reifung). Es wird daraufhin ein Gleichgewicht erreicht (Phase IV), wobei
dieses durch verschiedenste Scherkräfte wiederum gestört werden kann (Phase V).
Aufgrund der Stoffwechselaktivität der Mikroorganismen, ergibt sich ein Nachteil für
die unteren Schichten des Biofilms. Da der Sauerstoff bei einem mehrlagigen Rasen
nur noch senkrecht zur Oberfläche nachdiffundieren kann, werden somit die unteren
Schichten anaerob. 4
Daher kann man in einem Biofilm verschiedene Stoffwechselvorgänge (Atmung und
Gärung) parallel vorfinden.
Abb.1 ebenfalls aus: Fuchs: Allgemeine Mikrobiologie; 8. Auflage (2006); Georg Thieme Verlag S.540
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Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Material und Methoden
Unsere nährstoffarme Wasserprobe stammte aus einer Regentonne in MörfeldenWalldorf.
Durchführung wie im Skript angegeben.
Ergebnisse
Am 23.Okt. konnte man schon vereinzelte Stäbchen auf dem Objektträger sehen.
Diese waren 2,5 - 5 µm groß und kaum beweglich. Teilweise waren auch kleinere
Aggregate zu erkennen (Pfeil in Abb.43).
Abbildung 43: Foto vom 24.Oktober 2007, einige Zellhaufen sind zu erkennen
Am darauf folgenden Tag (siehe Abb.43) waren keine großen Unterschiede
erkennbar.
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Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Abbildung 44: Foto vom 26. Oktober 2007, eine höhere Zelldichte ist erkennbar
Abb. 44: Am 26.Okt. zeigte sich schon eine deutlich höhere Zelldichte. So sind hier
die Stäbchen in größeren Aggregaten angesiedelt. Im Vergleich zu Abb. 43 ist der
Biofilm in Abb.44 bereits zweischichtig. Dies ist zu erkennen, wenn man durch die
einzelnen Zellschichten hindurch fokussiert.
Abbildung 45: Foto vom 29. Oktober 2007, Eukaryoten beginnen den Biofilm abzugrasen
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Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
In Abb.45 (Foto von Montag 29.Okt.) sind einige Eukaryonten, wie beispielsweise
Pantoffeltierchen, auf den Objektträgern zu sehen. Diese sind dabei den Biofilm zu
vertilgen (siehe Pfeil). Auch bei dieser Probe ist der Biofilm nur zweischichtig
erkennbar.
Diskussion
Vorerst sollte erwähnen werden, dass unsere Probe nicht besonders nährstoffarm
erschien, da das Wasser generell eine grünliche Trübung aufwies. Dies könnte einer
der Gründe sein, weshalb sich bei unserer Probe kein mehrschichtige Biofilm
aufgebaut hat, da in unserer Wasserprobe vermutlich eine zu hohe Konzentration
von bereits enthaltenen Polysacchariden, Huminstoffe oder auch Proteinen
vorhanden war. Eine weitere Ursache für das Ausbleiben der Mehrschichtigkeit des
Films könnte einen Zusammenhang damit haben, dass der Biofilm über das
Wochenende vom 27.-28.Okt. seinen Höhepunkt erreicht hatte. Da die
Beobachtungen allerdings erst am Montag darauf wieder aufgenommen wurden,
haben in dieser Zeit verschiedene Eukaryonten den Biofilm schon nahezu abgegrast.
Wie in Abb.46 unten zu erkennen ist, ist hier ein Eukaryont dabei, Teile des Biofilms
abzugrasen.
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Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Abbildung 46: Eukaryote beim Abgrasen des Biofilms
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7. Versuch: Hyphomicrobium
Einleitung
Ziel dieses Versuches war es aus einer unsterilen Wasserprobe, einem Tümpel
entnommen, mittels eines definierten Mediums Hyphomicrobien zu isolieren und zu
kultivieren. Hyphomicrobien haben die Besonderheit sich über Zellfortsätze Prostheka genannt - zu vermehren, nicht, wie üblich, durch Querteilung des
Zellkörpers. Die Zellen sind durch ihre Stiele charakteristisch und können so unter
dem Mikroskop identifiziert werden.
Material und Methoden
Siehe Skript.
Ergebnisse
Dieser Versuch hat leider kein eindeutiges Ergebnis, da in keiner der vorhandenen
Kulturen gestielte Zellen beobachtet werden konnten. Es konnten auch keine
anderen Organismen in der Probe ausgemacht werden.
Diskussion
Warum die Hyphomicrobien in keiner der angesetzten Proben gewachsen sind, lässt
sich nicht mit Sicherheit sagen, da aber keine der Kulturen ausreichendes Wachstum
zeigte, die Proben jedoch auch unterschiedlichen Gewässern stammen, liegt es
nahe, dass das angesetzte Medium bzw. die dafür verwendeten Komponenten nicht
einwandfrei waren.
Das hier verwendete Medium sollte den Umstand ausnutzen, dass viele
Hyphomicrobien durch anaerobe Nitrat-Atmung wachsen können. Die Oxidation von
Methanol ist an die Reduktion von Nitrat gekoppelt, weshalb des Medium zum einen
5ml Methanol als Elektronendonor und 0,5g Ammoniumsulfat ((NH4)2SO4) als
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Stickstoffquelle enthielt und durch das Durchblasen mit Stickstoff auf weitestgehend
anaerobe Bedingungen eingestellt wurde. Gerade hierbei kann es zu Fehlern im
Versuchsablauf gekommen sein, weshalb dieses definierte Medium keine
Wachstumgrundlage für Hyphomicrobien und auch nicht für andere Organismen
bildete.
Hyphomicrobien vermehren sich über das Ausbilden von Hyphen. Diese Hyphe, auch
Prostheka genannt, ist eine direkte zelluläre Verlängerung der Mutterzelle, wobei
letztere häufig an einem Untergrund festgehaftet ist. Die Knospe besteht aus einer
ganz gewöhnlichen Zellwand und enthält, nebst natürlich der Kopie des Genoms,
eine Cytoplasmamembran, Cytoplasma, sowie Ribosomen zur Proteinbiosynthese.
Ist eine Kopie des Chromosomensatzes in der Hyphe vorhanden, formt sich im
nächsten Schritt ein die Mutterzelle und die Tochterzelle trennendes Septum und
separiert die Zellen voneinander. Im nächsten Schritt bildet sich am Ende der Hyphe
ein Flagellum aus, die Hyphe bricht ab und entfernt sich von der Mutterzelle. Im
späteren Stadium verliert die Tochterzelle ihr Flagellum, reift aus, formt selbst eine
Hyphe und schnürt diese ab. Die Mutterzelle beginnt kurz nach dem Abschnüren der
Tochterzelle erneut mit der DNA-Replikation und der Ausbildung einer neuen Hyphe
(Abb. 47).
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Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Abbildung 47: Entwicklungszyklus von Hyphomicrobium, Quelle: Brock - Biology of Microorganisms
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8. Versuch: Biotransformation
Einleitung
Biotransformationen oder Biokonversionen sind biologische Stoffumwandlungen,
welche durch einige Bakterien, darunter Actinomyceten, aber auch höhere und
niedere Pilze durchgeführt werden können. Diese Organismen besitzen Enzyme, die
es ihnen ermöglichen mit einer sehr hohen Selektivität und auch Stereospezifität
bestimmte Verbindungen, wie Steroidhormone umzusetzen. Meist handelt es sich
dabei um Exoenzyme, die von den Organismen an die Umgebung abgesondert
werden und dort auch die Reaktion katalysieren.
Bei diesem Versuch wird die Biotransformation von Androstendiol zu Androstendion
mit Hilfe des Bakteriums, Agromyces mediolanus, untersucht und chromatographisch
ausgewertet.
Material und Methoden
Wie im Skript angegeben.
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Ergebnisse
Abbildung 48: Dünnschichtchromatographie
In Abb.48 entsprechen die Probennummern der Gruppennummern, wobei Probe
Nummer 2 als Kontrolle dient, da hier die A. mediolanus Kultur bei 100°C
hitzeinaktiviert wurde, und man in diesem Fall auch kein Ergebnis bei dieser Probe
erhalten darf. R1 entspricht der Referenz von Androstendiol, R2 ist die Referenz für
das Testosteron und R3 die Referenz für Androstendion.
Bei Probe Nr. 1 in Abb.48 ist eine leichte orange/braune Bande zu erkennen, welche
bei Nr. 3 weitaus stärker ausgeprägt ist. Ebenfalls ist bei beiden Gruppen eine leichte
Bande am oberen Rand zu erkennen, wobei Probe Nummer 3 eine weitaus stärkere
Bande aufweist (schwarzer Pfeil) als Nr.1 (blauer Pfeil). Diese obere Bande von
Probe Nummer 1 ist auf dem Foto besonders schwer zu erkennen, allerdings war auf
der Original-Platte eine schwache Bande auffindbar.
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Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
Probe Nr. 2 zeigt eine dunklere Bande, welche unter den beiden anderen liegt.
Abbildung 49: Dünnschichtchromatographie unter UV-Licht
In Abb.49 wurden mithilfe des Sprühreagenz nun die einzelnen Komponenten unter
UV-Licht sichtbar gemacht. Allerdings kann man auch hier die obere Bande von
Probe Nummer 1 nicht deutlich erkennen, da diese Bande genau auf den Rändern
der UV-Lampe liegt (blauer Pfeil).
In Tabelle 16 sind nun die ermittelten Rf-Werte aufgeführt. Diese ergeben sich durch
die Division von der Wanderstrecke der Substanz auf der Platte durch die
Wanderstrecke der Laufmittelfront:
Rf = a (Wanderungstrecke der Substanz) / b (Wanderungsstrecke des Laufmittels)
Diese Werte stehen für das Maß der Wechselwirkung zwischen der aufgetragenen
Substanz mit dem Trägermaterial und sind für jede Substanz in einem bestimmten
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Lösungsmittel eine Stoffkonstante. Sie sind somit für die Charakterisierung der
Substanzen wichtig, wenn man keine Referenzproben „mitlaufen“ lässt.
Tabelle 16: Ermittelten Rf-Werte
1. Bande
2. Bande
Laufmittel
Rf-Wert
Probe 1
4,6cm
6,7cm
6,9cm
0,66; 0,97
Probe 2
4,3cm
---
6,9cm
0,62
Probe 3
4,6cm
6,7cm
6,9cm
0,66; 0,97
Referenz 1
4,2cm
---
6,9cm
0,61
Referenz 2
5cm
---
6,9cm
0,73
Referenz 3
6,8cm
---
6,9cm
0,99
In diesem Fall waren die zu untersuchenden Proben mit den Referenzen direkt
vergleichbar, somit werden hier die Rf-Werte für die Auswertung nicht benötigt.
Diskussion
Da es sich bei der „Verarbeitung“ von Androstendiol über Testosteron zu
Androstendion, jeweils um Oxidationsreaktionen handelt, sind die hierbei
verwendeten Enzyme Dehydrogenasen oder Oxidasen. Agromyces mediolanus ist
somit in der Lage entsprechende Exoenzyme zu produzieren, welche diese
Oxidationen katalysieren.
Die Trennung bei der Dünnschichtchromatographie unterliegt dem Prinzip der
Adsorption. Hierbei verteilen sich die Stoffe zwischen der Oberfläche der stationären
Phase (Kieselgeldünnschichtplatte) und der mobilen Phase (Laufmittel). Für die
Laufstrecke ist nun entscheidend, wie stark der Stoff an die stationäre Phase bindet
und wie stark sich dieser im Laufmittel löst.
In unserem Fall ist unser Laufmittel unpolar, und da sich nur unpolare Substanzen in
unpolar Lösungsmitteln und polare Stoffe in polaren Lösungsmitteln besonders gut
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Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
lösen, löst sich hier die unpolarste Substanz (Androstendion) besonders gut in
unserem Laufmittel. Dementsprechend ist die Wanderstrecke des Androstendion am
weitesten.
Androstendiol ist mit seinen beiden Hydroxylgruppen besonders polar und löst sich
dementsprechend schlecht in unserem verwendeten Laufmittel. Somit ist bei diesem
Steroidhormon die Wanderungsstrecke nicht besonders weit. Testosteron liegt mit
seiner Polarität zwischen Androstendiol und Androstendion, und weist somit eine
Wanderungsstrecke zwischen diesen beiden Steroiden auf.
Anhand des Ergebnisses der Dünnschichtchromatographie in Abb.45 lässt sich
sagen, dass die Kontrolle mit der hitzeinaktivierten Probe positiv ausgefallen ist.
Somit ist bei Probe Nummer 2 keine weitere Umsetzung des Androstendiol erfolgt.
Dies ist mit dem Vergleich von Referenz 1 (R1) zu sehen. Bei Probe Nummer 1 ist
eine Umsetzung zu Testosteron zu erkennen und nur ein geringer Teil ist zu
Androstendion weiter oxidiert worden (blauer Pfeil in Abb. 48).
Bei Probe Nummer 3 ist sowohl auf der Stufe des Testosterons, als auch eine sehr
schwache Bande am oberen Rand der Dünnschichtplatte (schwarzer Pfeil in Abb. 48)
zu sehen, welche dem Androstendion entspricht. Da sich hier ebenfalls eine weitaus
stärkere Bande des Testosterons ergibt, ist davon auszugehen, dass in den Proben
die Oxidation des Testosterons zu Androstendion nahezu ausblieb (Ausnahme ist bei
Probe 3 – hier ist ein geringer Teil zu Androstendion oxidiert worden  Pfeil).
Die unvollständige Weiteroxidation könnte womöglich dadurch umgangen werden,
indem man den Proben mehr Inkubationzeit, oder aber auch mehr der
Androstendiollösung zur Verfügung stellt.
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Gr. 1: Yvonne Voges, Melanie Thompson
9. Quellenangaben
 Anleitung „Mikrobiologisches Praktikum, Block Mikrobielle Diversität“ der
Universität Frankfurt am Main (Hauptstudium, WS 2007/2008)
 Michael T. Madigan, John M. Martinko, Brock – Biology of Microorganisms, 11.
Auflage, Pearson Prentice Hall, United States of America, 2006
 Michael T. Madigan, John M. Martinko, Jack Parker, Brock - Mikrobiologie,
9.Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg - Berlin, 2003
 Hans G. Schlegel, Georg Fuchs, Allgemeine Mikrobiologie, 8.Auflage, Thieme
Verlag, Stuttgart, 2006
 http://www.sumanasinc.com/webcontent/anisamples/microbiology/winogradsk
y.html
 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/BLAST/Blast.cgi?PAGE=Nucleotides&PROGRAM
=blastn&BLAST_PROGRAMS=megaBlast&PAGE_TYPE=BlastSearch&SHO
W_DEFAULTS=on
10.
Anhang
 Alignments zu Versuch 5
o Aligments der fünf ähnlichsten Sequenzen zum Organismus „wellig“
o Aligments der fünf ähnlichsten Sequenzen zum Organismus „orange“
72 | S e i t e
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