Gehen Sie diesen Herbst in den Urlaub?

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Bodensee Nachrichten, 28. September 2012
Seite 3
Zukunft Quisisana
Fortsetzung von Seite 1
nen Konzerten, wie etwa vor zwei
Jahren, als der sizilianische Liedermacher in «Kultur i de Aula» in
Goldach aufgetreten ist und vor
Konzertbeginn an der Eingangstüre stand und jeden Gast herzlich willkommen hiess. Und auch
am vergangenen Freitag, als er im
Ballroom in Arbon auftrat, mischte er sich vor seinem Konzert unter die Konzertbesucher. Viele, die
gekommen waren, schienen Pollina nicht nur vom «sehen & hören» zu kennen. Wenn man so will,
ist Pollina also der «Anti-Popstar».
Er schreibt zwar melodische Hymnen und singt mal rein akustisch,
mal zusammen mit einem Symphonieorchester, aber ebenso gut
auch mit einer klassischen Band.
Er ist dabei aber nicht nur auf dem
Boden geblieben ist, sondern sucht
bewusst den Kontakt zum Boden.
«Grida No!»
Pippo Pollinas Lebensgeschichte
böte alles, was es braucht, um den
Sänger als eine Ikone der Popkultur hoch zu stilisieren. Geboren in
Palermo, Sizilien, engagierte er sich
früh als Journalist bei der damaligen Protestzeitung «I Siciliani».
Diese prangerte unter Chefredakteur Giuseppe Fava die Tyrannei
der Cosa Nostra, die sizilianische
Mafia, an. Als Fava am 5. Januar
1984 von der Mafia ermordet wurde, verliess Pollina Sizilien. «Damals kehrte ich Italien ganz bewusst den Rücken, weil ich nicht
in einem Land leben wollte, das damals so zu werden begann, wie es
heute ist», sagte Pippo Pollina im
Bild: fr
«Aussergewöhnliches Ambiente» – Pippo Pollina.
HEIDEN Betreuung älterer Menschen vernetzt angehen
Vor einem Entscheid über eine
Erweiterung des Alters- und
Pflegeheims Quisisana der Gemeinde Heiden ist die Vernetzung mit anderen Institutionen
zu erörtern. Dabei steht auch
die Trägerschaft zur Diskussion.
Bild: z.V.g
Giuseppe Fava, Verleger der Monatszeitschrift «I Siciliani».
Radio DRS zu seiner «Flucht aus
Italien». Eine Zeit lang war der Aufenthalt in Sizilien für Pollina, wie
auch für weitere Sympathisanten
von Fava und der Anti-Mafia-Bewegung, zu gefährlich. In «Grida
No», (Schrei' nein!), aber auch im
Lied
«Centopassi»
(hundert
Schritte) bringt Pollina seinen Protest zur vergangenen, aber auch
aktuellen politischen Situation in
Italien zum Ausdruck – Gesellschaftskritik im Mantel betörender Melodien.
Als Strassenmusikant mit
Linard Bardill unterwegs
In der Schweiz übrigens – als
bräuchte es zur schrecklichen Zeit
vor der Ausreise in Italien noch ein
weiteres Klischee – sang Pippo Pollina als Strassenmusiker, unter anderem zusammen mit dem Barden
Linard Bardill. Auftritte bei Aeschbacher auf SF1, auf Radio DRS, im
italienischen Staatsfernsehen Rai
Uno und im Westdeutschen Rundfunk zusammen mit Konstantin
Wecker zeigen: In der Szene und
unter Kennern ist Pippo Pollina
heute kein «aufstrebendes Sternchen», sondern eine feste Grösse.
Und eine stille Grösse.
Theater und Musik
Pippo Pollina-Konzerte sind keine
Konzerte im üblichen Sinne. «Es
ist eine Kombination zwischen Musik, Lesung und auch etwas Theater», sagt Pollina und fügt an, dass
er am vergangenen Mittwoch in Arbon im Ballroom nicht das «übliche» Ambiente dafür vorgefunden
hatte.
Abenteuer «Ballroom»
Tatsächlich: Pippo Pollina passt in
die Aula in Goldach, auch in den
Stadthofsaal in Rorschach, aber der
Ballroom in Arbon hatte wenigstens am Anfang des Konzertes etwas Unwürdiges für einen Künstler seines Formats. Im grossen Saal
standen zwei Festbanktische, keine Bänke, keine Stühle – also keine Sitzmöglichkeiten. Man beachte: Ein Pippo Pollina-Konzert
dauert in der Regel länger als zwei
Stunden. Viele Minuten davon erzählt Pollina in seiner unnachahmlichen Erzählkunst von seinem Leben in Italien, seinem Weg
von der Strassenmusik auf die Bühne und vom Leben im Allgemeinen. Für die Konzertbesucher war
es am vergangenen Mittwoch aber
eine echte Herausforderung, den
Abend zu geniessen. Hinzu kam,
dass der Billardclub aufgrund des
Konzertes auch noch die Getränkepreise nach oben «anpassen
musste». Ein Apérogetränk kostete freche 13 Franken. Hätte Pippo
Pollina kein Konzert im Billardclub gegeben, hätte es 10.50 gekostet. Die Gäste hatten aber bereits 40 Franken pro Person für den
Eintritt ausgegeben. Doch allen
Widrigkeiten zum Trotz – Pippo
Pollina sang am vergangenen Mittwoch im Ballroom in Arbon so, wie
er es in den grossen Sälen in St. Gallen oder Zürich auch machte. Begleitet wurde er dabei von Roberto
Petroli am Saxofon.
fr
Der Gemeinderat hat die Kommission Heime beauftragt, zusammen mit einer externen Projektleitung die eigenwirtschaftliche Zukunftssaurichtung des Quisisanas umfassend zu prüfen und
bis Ende Mai 2013 Bericht und Antrag zu erstatten über das weitere
Vorgehen. Im Mai 2007 hat die Gemeinde Heiden die Liegenschaft
Freihofstrasse 3 («Chäslädeli») gekauft, mit der Absicht, unter Einbezug dieses Hauses das Alters- und
Pflegeheim Quisisana zu erweitern. Der Ausgabenbeschluss des
Gemeinderates, gegen welchen das
fakultative Referendum nicht ergriffen wurde, ist nur zu einem geringen Teil ausgeschöpft worden.
Aufgrund der Umstrukturierungen
in den Heimen Quisisana und Müllersberg in den Jahren 2009 bis 2011
hat der Gemeinderat darauf verzichtet, die vorgesehene Projektierung mit einer Arztpraxis im Unter- und Erdgeschoss sowie Zimmer für Bewohnerinnen und Bewohner fortzuführen.
Saubere
Angebotsplanung vorziehen
Nach der Schliessung des Altersheims Müllersberg und der konsolidierten Führungssituation im
Alters- und Pflegeheim Quisisana
kann sich die Gemeinde wieder mit
der zukünftigen Ausrichtung des
«Quisisanas» beschäftigen. Um eine saubere Angebotsplanung zu erreichen, hat der Gemeinderat die
Kommission Heime und eine externe Projektleitung beauftragt,
zusammen mit möglichen Partnern für eine verstärkte Vernetzung über die eigenwirtschaftliche
Zukunftsausrichtung (Serviceangebot, Kapazität, Kapazitätser-
weiterung) Bericht zu erstatten und
Antrag zu stellen. Die externe Projektleitung wird durch Markus Meli, Gemeindeberater, BDO AG St.
Gallen, wahrgenommen. Diese
lenkt, steuert und forciert das Projekt, um zeitgerecht erfolgreich abzuschliessen, bringt Know-how aus
vergleichbaren Projekten ein, bietet organisatorische und methodische Unterstützung und bringt
eine neutrale Aussensicht ein. Bericht und Antrag ist dem Gemeinderat bis Ende Mai 2013 vorzulegen. Für das Projekt wurde ein Ausgabenbeschluss von 30'000 Franken gefasst, wobei für die externe
Beratung ein Kostendach von
20‘000 Franken besteht.
Allgemeine Entwicklung berücksichtigen
Die zukünftige Ausrichtung des Altersheimes Quisisana kann nicht
isoliert betrachtet werden. Zu berücksichtigen sind insbesondere
die allgemeinen Entwicklungen im
Bereich Alter wie hohes Eintrittsalter, meist erst bei Pflegebedürftigkeit, Personalengpass im Pflegebereich oder schwierige Finanzierbarkeit aufgrund des höheren
Pflegebedarfs und höheren Komfortansprüchen. Zu beachten ist,
dass heute eine minimale Bettenkapazität für einen wirtschaftlichen Betrieb empfohlen wird. Im
Weiteren sind verschiedene Anbieter von Dienstleistungen für
Personen im Alter einzubeziehen.
Auch Ansichten und Erfahrungen
von Anbietern, die geografisch
nicht in direkter Konkurrenz zum
Altersheim Quisisana stehen, sollen bewertet werden. Fragen zur
Entwicklung der Pflegestrukturen
oder den wirtschaftlichen und finanziellen Rahmenbedingungen
werden anhand der ersten Abklärungen geklärt. Schliesslich
werden die Auswirkungen auf das
Alters- und Pflegeheim Quisisana
analysiert und Massnahmen, wie
Erweiterungsbauten, Ausbauten
oder Änderungen in der Trägerschaft definiert.
pd
Gehen Sie diesen Herbst in den Urlaub?
Ingrid Domke, Rorschach
Elmira Murati, Arbon
Adrian Spycher, Rorschacherberg
Graziella Gruber, Mörschwil
Jürgen Schmid, Rorschacherberg
Ja, ich werde mit meinem Mann
diesen Herbst noch für eine Woche nach Italien reisen. Im Mai und
Juni dieses Jahres waren wir schon
einmal im Urlaub, aber dafür sind
wir im Hochsommer nicht mehr in
den Urlaub gefahren. Wenn wir
verreisen dann immer in Richtung
Süden, wo es Meer und Strand gibt.
Hauptsache Wasser!
Im Herbst fahre ich leider nicht
mehr in den Urlaub, aber dafür war
ich schon einmal im Sommer. Ich
fahre immer nach Mazedonien,
denn dort habe ich meine Familie
und viele Verwandte. Wir haben
dort ein eigenes Haus und es gibt
oft Hochzeiten oder ähnliche Anlässe. Im Januar und im April war
ich auch schon in Mazedonien.
Keine Ahnung, das weiss ich leider noch nicht, aber ich würde auf
jeden Fall noch mal gerne Urlaub
machen. Am liebsten würde ich
mindestens fünf Stunden irgendwo in Richtung Süden fliegen, wo
es Meer gibt und es noch warm ist.
Ich glaube in der Toskana oder auf
Gran Canaria wäre es bestimmt
sehr schön.
Nein, im Herbst gehen wir leider Diesen Herbst werde ich wohl nicht
nicht in den Urlaub. Wir waren dies mehr in den Urlaub fahren, aber
Jahr schon einmal in Süditalien und dafür war ich letzte Woche schon
haben dort Badeurlaub gemacht. im Südtirol. Im Februar war ich
Das ist immer schön, denn ich ausserdem in Thailand, wie schon
komme von dort und wir haben dort des Öfteren. Ich habe dort mal einoch viele Verwandte. Wenn es ne Zeit lang gearbeitet, aber jetzt
klappt gehen wir jedes Jahr dort- gehe ich lieber in Europa in den Urhin, aber mit der Kleinen ist die lan- laub. Falls es klappt gehe ich noch
ge Strecke schwierig zu fahren.
nach Meran.
Für Sie war unterwegs: Stefanie Rohner und Friedrich Gregor
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