Geschäftsbericht 2008 Konzernabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2008 AU R E L I U S Wichtige Kennzahlen Wichtige Kennzahlen 1.1. -31.12.2008 1.1. -31.12.2007 Veränderung Konzernumsatz 1 in mEUR 583,0 266,5 118,8% Konzernumsatz (annualisiert) in mEUR 735,0 576,0 27,6% in mEUR 72,5 63,7 13,8% in mEUR 36,2 47,4 -23,6% in EUR 4,23 4,70 -10,0% in EUR 4,24 4,70 -9,8% Cashflow aus laufender Geschäftsätigkeit in mEUR 15,6 17,9 -12,8% Cashflow aus Investitionstätigkeit in mEUR -1,2 5,8 -/- Free Cashflow in mEUR 14,4 23,6 -39,0% 31.12.2008 31.12.2007 Veränderung EBITDA 1 Konzernergebnis Ergebnis je Aktie unverwässert 1 verwässert 1 Vermögenswerte in mEUR 584,7 331,7 76,3% davon liquide Mittel in mEUR 72,6 38,9 86,6% Verbindlichkeiten in mEUR 443,2 256,2 73,0% davon Finanzverbindlichkeiten in mEUR 89,7 45,5 97,1% Eigenkapital 2 in mEUR 141,5 75,4 87,7% in % 24,2 22,7 6,6% 3.179 2.800 13,5% Eigenkapitalquote 2 Anzahl Mitarbeiter zum Stichtag 1 2 aus fortgeführten Geschäftsbereichen inkl. Minderheiten AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Inhalt Inhalt AN UNSERE AKTIONÄRE Brief an die Aktionäre 04 Der Vorstand 07 Bericht des Aufsichtsrats 08 Der Aufsichtsrat 12 Corporate Governance-Bericht 14 Die AURELIUS-Aktie 18 KONZERNLAGEBERICHT DER AURELIUS AG Das Geschäftsmodell 22 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen und Branchenumfeld 28 Berichte aus den Beteiligungen 30 Verlauf des Geschäftsjahres 2008 46 Nachtragsbericht 50 Prognosebericht 51 Risikobericht 52 KONZERNABSCHLUSS Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung 59 Konzernbilanz 60 Konzern-Kapitalflussrechnung 62 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 64 Anhang zum Konzernabschluss 66 Anlagenspiegel (Anlage 1 zum Konzernabschluss) 144 Anteilsbesitzliste (Anlage 2 zum Konzernabschluss) 148 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 153 Impressum 154 3 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Brief an die Aktionäre Brief an die Aktionäre Sehr geehrte Aktionäre, liebe Mitarbeiter und Freunde unseres Hauses, es würde vielleicht etwas seltsam erscheinen, das zurückliegende Jahr 2008 einfach nur als „ereignisreich“ zu bezeichnen.Was im Jahr 2007 als sogenannte Subprime-Krise begann, entwickelte sich im vergangenen Jahr zunächst zu einer Finanzkrise und schließlich zu einer einsetzenden Wirtschaftskrise, die die Nachrichtenlage weltweit bis heute dominiert. Die Welt um uns herum verändert sich in rasantem Tempo. Vor diesem Hintergrund freut es uns als Vorstand von AURELIUS, Ihnen an dieser Stelle wieder positive Nachrichten überbringen zu können. AURELIUS kann auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken und setzt seinen profitablen Wachstumskurs dynamisch fort. Unser Umsatz hat sich gegenüber dem Vorjahr von 266,5 Millionen Euro auf 583,0 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) aus fortgeführten Geschäftsbereichen erhöhte sich von 63,7 Millionen Euro auf 72,5 Millionen Euro. Dabei stieg vor allem der operative Anteil am Ergebnis deutlich. Waren die positiven Einmaleffekte, die bei der Erstkonsolidierung entstandenen negativen Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung („Bargain Purchase“), 2007 noch für über 80 Prozent des EBITDA verantwortlich, so sank ihr Anteil am EBITDA 2008 auf nur noch rund 18 Prozent oder 13,4 Millionen Euro. Demgegenüber stehen negative Einmaleffekte, die aus bereits entstandenen und der Rückstellung zu erwartender Restrukturierungsaufwendungen der neuen Konzerntöchter resultieren, in Höhe von 13,0 Millionen Euro gegenüber 11,6 Millionen Euro im Vorjahr. Operative Stärke Beim Konzernergebnis konnten wir das Niveau des Vorjahres nicht erreichen. Mit 36,2 Millionen Euro lag es rund 24 Prozent unter dem Vorjahreswert von 47,4 Millionen Euro. Grund hierfür waren zum einen die hohen positiven Einmaleffekte im Vorjahr und zum anderen ein im Vergleich zum Vorjahr deutlich schlechteres Ergebnis aus den aufgegebenen Geschäftsbereichen. 2007 bewirkten die unterjährigen Zukäufe großer Unternehmen wie der La Source-Gruppe und Wellman International, dass zwar noch im selben Jahr ein hoher Bargain Purchase zu verbuchen war, die planmäßigen Abschreibungen aber nur zeitanteilig anzusetzen waren. Ungeachtet bilanzieller Sondereffekte dürfen wir aber erneut stolz sein auf die operative Leistungsfähigkeit des Konzerns. Dies spiegelt sich auch im Einzelabschluss der AURELIUS AG wider. Der Bilanzgewinn stieg von 6,8 Millionen Euro auf 19,4 Millionen Euro an und konnte nahezu verdreifacht werden. Gleichzeitig stehen dem Unternehmen 21,8 Millionen Euro an liquiden Mitteln zur Verfügung. Finanzverbindlichkeiten bestehen nicht. Wie auch schon im Vorjahr, so möchten wir Sie als Aktionäre von AURELIUS auch in diesem Jahr vom positiven Wachstumstrend unseres Unternehmens profitieren lassen. Vorstand und Aufsichtsrat werden deshalb der Hauptversammlung, die am 6. Juli 2009 in München stattfinden wird, eine Erhöhung der Dividende auf 0,50 Euro je Aktie vorschlagen. Insgesamt werden wir somit 4,7 Millionen Euro als Dividende an unsere Aktionäre ausschütten. Prominente Zukäufe im Jahr 2008 Auch die Zahl unserer Tochtergesellschaften wuchs weiter an. Im Geschäftsjahr 2008 führten wir insgesamt sechs Zukäufe durch. Neben dem Modeversandhaus Mode & Preis, dem IT-Dienstleister connectis, dem 4 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Brief an die Aktionäre Vorstand der AURELIUS AG (V.l.n.r.: Dr. Dirk Markus, Ulrich Radlmayr, Gert Purkert, Donatus Albrecht) Premium-Getränkehersteller Berentzen und dem Teleshopping-Spezialisten RTL Shop (seit 2009 Channel21) erwarben wir im Dezember auch den größten britischen Versandbuchhändler Book Club Associates und mit Blaupunkt ein weiteres Traditionsunternehmen. Aufgrund der zeitlichen Differenz zwischen dem Signing und dem Closing der Transaktion im ersten Quartal 2009 werden die letztgenannten Zukäufe von BCA und Blaupunkt erstmalig im Geschäftsjahr 2009 in den Konzernabschluss der AURELIUS einbezogen. Erneut konnten wir internationale Großkonzerne davon überzeugen, dass wir der richtige Partner für komplexe Konzernabspaltungen sind: Arcandor, Sunrise, die RTL-Gruppe, Bertelsmann und Robert Bosch. Sie alle schätzen das „Good Home“, das AURELIUS ihren ehemaligen Tochtergesellschaften bietet. Für 2009 gut gewappnet Auch wenn man davon ausgehen muss, dass das aktuell sehr negative Wirtschaftsumfeld uns bis in das Jahr 2010 hinein begleiten wird, so fühlen wird uns für die anstehenden Aufgaben sehr gut gewappnet. Mit einem Eigenkapital von über 140 Millionen Euro und einem Cash-Bestand von über 70 Millionen Euro zum Bilanzstichtag steht der AURELIUS-Konzern auf einem äußerst soliden finanziellen Fundament. Die derzeit restriktiven Kreditvergaberichtlinien der Banken braucht AURELIUS daher nicht zu fürchten, finanzieren wir doch unsere Zukäufe nahezu ausschließlich aus eigenen Mitteln. 5 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Brief an die Aktionäre Die aktuelle Krise bietet uns erhebliche Chancen, die wir in den kommenden Monaten verstärkt nutzen wollen. Zahlreiche Unternehmen sehen sich zurzeit mit einem erhöhten Finanzierungsbedarf konfrontiert und beabsichtigen daher, sich von Randaktivitäten zu trennen. Als zuverlässiger Partner mittelständischer Unternehmen und internationaler Konzerne profitieren wir von dem steigenden Bedarf an alternativen Finanzierungsmöglichkeiten. Begleiten Sie uns! Für den großen Einsatz unserer Mitarbeiter, für das Vertrauen unserer zahlreichen Geschäftspartner und nicht zuletzt für die anhaltende Zuversicht unserer Aktionäre gerade auch in schwierigen Börsenzeiten, möchten wir uns an dieser Stelle recht herzlich bedanken. Begleiten Sie uns auch im Jahr 2009 in eine vielversprechende Zukunft. Ihr Vertrauen ist unser Ansporn! Mit freundlichen Grüßen Der Vorstand der AURELIUS AG München, im März 2009 Dr. Dirk Markus (Vorsitzender) Gert Purkert Donatus Albrecht 6 Ulrich Radlmayr AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Der Vorstand Der Vorstand Dr. Dirk Markus Vorsitzender Nach dem Studium der Betriebswirtschaft und Promotion in St. Gallen war Herr Dr. Markus fünf Jahre bei McKinsey & Company tätig. Sein Schwerpunkt lag in der Planung und Umsetzung von Kostensenkungs- und Restrukturierungsprogrammen sowie in der Einführung neuer Technologien. Im Anschluss gründete er die Mercateo AG und war dort als Vorstand für Finanzierung und Unternehmensentwicklung verantwortlich. Nach dem erfolgreichen Verkauf des Unternehmens an E.on mitbegründete Dr. Markus eine erste börsennotierte Beteiligungsgesellschaft. Dort begleitete er als Vorstand für Restrukturierung mehr als zehn Beteiligungen direkt, davon in vier Fällen als verantwortlicher Geschäftsführer vor Ort. Dr. Markus ist verheiratet und Vater von drei kleinen Kindern. Gert Purkert Nach dem Studium der Physik in Leipzig und Lausanne war Herr Purkert bei McKinsey & Company tätig, wo er Erfahrungen bei Prozessverbesserungen, Kostensenkungsprogrammen sowie strategischen Neuausrichtungen sammelte. Danach mitbegründete er die equinet AG in Frankfurt, eine Investmentbank, die mit heute ca. 120 Mitarbeitern vor allem mittelständische Kunden berät. Dort wirkte er als Vorstand einer Tochtergesellschaft im Beteiligungsgeschäft und bei M&A Transaktionen mit. So war er an der Durchführung von mehr als 15 Transaktionen beteiligt, davon in 2 Fällen als Geschäftsführer oder Vorstand operativ vor Ort verantwortlich. Ulrich Radlmayr Ulrich Radlmayr studierte Jura in Hamburg, Aix-en-Provence (Frankreich) und München. Nach dem Referendariat beim Freistaat Bayern arbeitete er fünf Jahre lang als Rechtsanwalt bei P+P Pöllath + Partners. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit lag in den Bereichen Private Equity und M&A. Er begleitete eine Vielzahl von insbesonders großvolumigen Buy-Out-Transaktionen, Private Equity Investments sowie Investments in ‘Special Situations’ namhafter institutioneller Investoren. Im Jahre 2006 war er Mitbegründer der Rechtsanwaltskanzlei AFR Aigner Fischer Radlmayr, München. Die Kanzlei ist spezialisiert auf die rechtliche und steuerliche Transaktionsberatung bei Kauf, Verkauf, Umstrukturierung und Finanzierung von Unternehmen. Donatus Albrecht Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität in München war Herr Albrecht im Bereich Unternehmensentwicklung der Deutschen Bahn AG tätig und sammelte Erfahrungen bei Prozessverbesserungen, Kostensenkungsprogrammen sowie strategischen Neuausrichtungen. Danach wechselte er in das Finanzgeschäft zur Pricap Venture Partners AG (Thomas Matzen Gruppe), einer Venture Capital und Private Equity Gesellschaft. Dort wirkte er sechs Jahre als Investmentmanager und Prokurist bei der Durchführung von mehr als 20 Transaktionen vom Erstinvestment bis zum Börsengang mit. 7 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Bericht des Aufsichtsrats Bericht des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat nahm im Berichtszeitraum die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Beratungsund Kontrollaufgaben wahr. In insgesamt vier Sitzungen befasste er sich eingehend mit der wirtschaftlichen Lage und der strategischen Entwicklung des Unternehmens sowie der Konzerngesellschaften. Über geplante Akquisitionsvorhaben und den Stand der Strategieumsetzung ließ er sich umfassend berichten. Wesentliche Themen des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2008 Die AURELIUS AG hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr an insgesamt sechs Unternehmen beteiligt. Hierzu zählen Mode & Preis, connectis, die Berentzen-Gruppe, RTL Shop (seit 2009 Channel21) sowie Blaupunkt und Book Club Associates, deren Akquisition zum Jahresultimo jedoch noch nicht zur Gänze abgeschlossen war. Der Aufsichtsrat befasste sich eingehend mit der Situation der jeweiligen Unternehmen und ließ sich vom Vorstand fortlaufend über die Entwicklung des Akquisitionsprozesses unterrichten. Auch im Falle des Verkaufs der KWE-Gruppe an die Kresta-Gruppe sowie beim Verkauf eines 15-prozentigen Anteils an der Compagnie de Gestion et des Prêts (CDGP) an LaSer Cofinoga, eine Tochter der BNP-Paribas-Gruppe, ließ sich der Aufsichtsrat detailliert über die wirtschaftliche Verfassung der Unternehmen und die angestrebten Verkaufskonditionen informieren. Die Entscheidungen über die Zuund Verkäufe im Jahr 2008 wurden vom Aufsichtsrat geprüft und befürwortet. Ferner hat sich das Unternehmen im Verbund mit weiteren Investoren an der ARQUES Industries AG, Starnberg, beteiligt. Im Vor- und Nachgang befasste sich der Aufsichtsrat mit der strategischen Zielsetzung der Investition und ließ sich vom Vorstand fortlaufend über den aktuellen Stand der Gespräche mit Vorstand und Aufsichtsrat der ARQUES Industries AG informieren. Die Zielsetzung des Vorstands, Möglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit beider Unternehmen zu eruieren, wurde vom Aufsichtsrat befürwortet. Organisation und Sitzungen des Aufsichtsrats Im Geschäftsjahr 2008 fanden vier ordentliche Sitzungen des Aufsichtsrats statt, an denen alle Mitglieder vollzählig teilnahmen. Aufgrund seiner Größe von drei Mitgliedern verzichtete das Gremium auf die Bildung von Ausschüssen und befasste sich gemeinsam mit den aktuellen Themenkomplexen des Unternehmens. Neben den bereits geschilderten wesentlichen Themen waren dies insbesondere folgende Sachverhalte: Schwerpunkte der Sitzung vom 14. April waren die Erörterung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses inklusive Konzernlagebericht der AURELIUS AG für das Geschäftsjahr 2007 und deren Abschlussprüfung. Ferner ließ sich das Gremium über den Stand der Vorbereitungen der Hauptversammlung berichten. Die Sitzung vom 10. Juli befasste sich mit einer Nachschau auf die Hauptversammlung, aktuellen Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in seiner Fassung vom 6. Juni 2008 , dem bevorstehenden Verkauf der KWE-Gruppe sowie dem aktuellen Verhandlungsstand bezüglich des BerentzenErwerbs. Die Vorbereitung der Kapitalerhöhung vom 6. August 2008 stellte einen weiteren Themenbereich dar. Am 25. September wurden innerhalb der Sitzung der aktuelle Stand der Neuausrichtung der Konzerngesellschaften und des freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots an die Aktionäre der BerentzenGruppe AG diskutiert. Darüber hinaus verabschiedete das Gremium eine an aktuelle Änderungen angepasste Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex. 8 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Bericht des Aufsichtsrats Aufsichtsrat der AURELIUS AG (V.l.n.r.: Eugen Angster, Sven Fritsche, Dirk Roesing) In der letzten Sitzung des Geschäftsjahres 2008 am 8. Dezember ließ sich der Aufsichtsrat intensiv über den Stand der ARQUES-Transaktion sowie über den Zielerreichungsgrad der Budgetplanung informieren und beriet sich mit dem Vorstand über die aktuellen Herausforderungen und Risiken, die sich aus der weltweiten Finanzkrise für das Unternehmen und seine Beteiligungen ergeben. Darüber hinaus wurde eingehend die Thematik der Compliance im AURELIUS-Konzern diskutiert. Zusammenarbeit von Aufsichtsrat und Vorstand Im Rahmen seiner Beratungs- und Kontrollaufgaben wurde der Aufsichtsrat während des Geschäftsjahres anhand schriftlicher und mündlicher Berichte des Vorstands und in gemeinsamen Sitzungen eingehend, kontinuierlich und zeitnah unter Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen informiert. Die Berichterstattung erstreckte sich insbesondere auf die Lage des Unternehmens, den Geschäftsverlauf sowie die Geschäftspolitik. Auch außerhalb der Sitzungen wurde der Aufsichtsrat laufend über die Entwicklung der Märkte und der Konzerngesellschaften informiert. Im Zuge des monatlichen Berichtwesens wurden wesentliche aktuelle Finanzdaten im Vergleich zur Budgetplanung und der Vorjahresentwicklung eingehend diskutiert. Der Aufsichtsratsvorsitzende stand in kontinuierlichem Kontakt mit dem Vorstandvorsitzenden. Der Aufsichtsrat hat in die wesentlichen Planungs- und Abschlussunterlagen Einsicht genommen und sich von deren Richtigkeit und Angemessenheit überzeugt. Der Aufsichtsrat prüfte und erörterte alle ihm unterbreiteten Berichte und Unterlagen im gebotenen Maß. Beanstandungen der Vorstandstätigkeit ergaben sich nicht. 9 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Bericht des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat befasste sich mit grundsätzlichen Fragen der Unternehmensplanung, insbesondere der Finanz-, Investitions- und Personalplanung. Er war in sämtliche Entscheidungen eingebunden, die für den AURELIUS-Konzern von grundlegender Bedeutung waren. Der Aufsichtsrat stimmte sämtlichen Angelegenheiten zu, die ihm vom Vorstand entsprechend der Satzung oder der Geschäftsordnung des Vorstands zur Zustimmung vorgelegt wurden. Der Aufsichtsrat hat sich laufend davon überzeugt, dass der Vorstand die Geschäfte ordnungsgemäß führt und alle notwendigen Maßnahmen rechtzeitig und effektiv vorgenommen hat. Dies gilt auch für angemessene Maßnahmen zur Risikovorsorge und der Compliance. Der Aufsichtsrat hat sich davon überzeugt, dass der Vorstand die ihm nach § 91 Abs. 2 AktG obliegenden Maßnahmen in geeigneter Form getroffen hat, und dass das danach einzurichtende Risikoüberwachungssystem effektiv arbeitet. Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand haben die Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex wiederholt erörtert und die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben und den Aktionären auf der Internetseite www.aureliusinvest.de dauerhaft zuganglich gemacht. Die Entsprechenserklärung ist im Corporate Governance-Bericht als Teil des Geschäftsberichts 2008 vollständig wiedergegeben. Der Aufsichtsrat überprüft regelmäßig die Effizienz seiner Tätigkeit. Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2008 Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss der AURELIUS AG und der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2008 sind unter Einbeziehung der Buchführung und des mit dem Lagebericht zusammengefassten Konzernlageberichts von der Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, geprüft worden. Gegenstand dieser Prüfung waren auch die Maßnahmen des Vorstands zur frühzeitigen Erkennung von Risiken, die den Erfolg und den Fortbestand des Unternehmens gefährden können. Der vom Vorstand nach deutschen Rechnungslegungsgrundsätzen aufgestellte Jahresabschluss der AURELIUS AG ist nicht prüfungspflichtig, wurde jedoch einer freiwilligen Prüfung unter Einbeziehung der Buchführung durch die Deloitte & Touche GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, unterzogen. Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Daher wurde dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2008 der AURELIUS AG ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt. Der vom Vorstand freiwillig nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellte Konzernabschluss und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2008 wurden unter Einbeziehung der Buchführung von der Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, geprüft. Die Prüfung hat aus Sicht AURELIUS zu keinen wesentlichen Einwendungen geführt. Der Konzernabschluss wurde, mit Ausnahme der Einschränkungen darauf, dass keine Individualisierung der nach IFRS 3 vorgesehenen Angaben gemacht wurde, mit einem Bestätigungsvermerk versehen. Der Jahresabschluss der AURELIUS AG, der Konzernabschluss und der mit dem Lagebericht zusammengefasste Konzernlagebericht, sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers und der Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns haben dem Aufsichtsrat rechtzeitig zur Prüfung vor- 10 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Bericht des Aufsichtsrats gelegen. Der Aufsichtsrat hat die ihm nach § 170 Abs. 1 und 2 AktG vorgelegten Unterlagen sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers eingehend geprüft. Der Aufsichtsrat stimmt den Prüfungsergebnissen der Deloitte & Touche GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, zu. Als abschließendes Ergebnis seiner eigenen Prüfungen hat der Aufsichtsrat festgestellt, dass keine Einwendungen zu erheben sind. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2008 gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Mit dem Lagebericht des Vorstands erklärt sich der Aufsichtsrat einverstanden. Der Vorstand der Gesellschaft hat vorgeschlagen, aus dem Bilanzgewinn der AURELIUS AG in Höhe von 19.413.145,37 Euro eine Dividende von 0,50 Euro je Aktie auszuschütten. Das entspricht einer Auschüttungssumme von 4.661.125,00 Euro. Die verbleibenden 14.752.020,37 Euro sollen auf neue Rechnung vorgetragen werden. Der Aufsichtsrat hat diesen Vorschlag geprüft und ihm zugestimmt Vertreter des Abschlussprüfers haben an der Sitzung des Aufsichtsrats vom 27. März 2009, in der der Jahresabschluss gebilligt und festgestellt und der Konzernabschluss gebilligt wurde, zu dem betreffenden Tagesordnungspunkt teilgenommen und über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses berichtet. Insbesondere haben die Vertreter des Abschlussprüfers die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der AURELIUS AG erläutert und dem Aufsichtsrat für ergänzende Auskünfte zur Verfügung gestanden. Dank Dem Vorstand und allen Mitarbeitern spricht der Aufsichtsrat für die im abgelaufenen Geschäftsjahr geleistete Arbeit und ihren Einsatz Dank und Anerkennung aus. München, 27. März 2009 Dirk Roesing Vorsitzender des Aufsichtsrats 11 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Der Aufsichtsrat Der Aufsichtsrat Dirk Roesing Vorsitzender Dirk Roesing begann seine Karriere nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre 1986 in den Bereichen Konzernrevision und Treasury der Daimler Benz AG. Von 1994 bis 1996 leitete er die Bereiche Controlling und M&A bei der VOBIS AG, einem Unternehmen des Metro-Konzerns. Im Anschluss daran arbeitete er als europäischer Finanzdirektor und deutscher Geschäftsführer der internationalen Amer-Sport-Gruppe. Von 1997 bis 2003 war Dirk Roesing als Finanzvorstand bei der telegate AG tätig. Seit 2003 ist Dirk Roesing Vorstandsvorsitzender der im Prime Standard der Deutschen Börse notierten SHS Viveon AG. Eugen M. Angster stv. Vorsitzender Eugen M. Angster ist Diplom-Geologe (Universität München) und hält einen MBA der European University Geneva. Er übernahm Anfang der neunziger Jahre die Leitung des Hauses der Deutschen Wirtschaft in Shanghai. Anschließend verantwortete er über mehrere Jahre in leitender Position das Asien- und Pazifikgeschäft der Deutschen Telekom AG. Seit 2001 ist er im Bereich Restrukturierung und Sanierung von Unternehmen vor und in der Insolvenz tätig. Er leitet als Geschäftsführer der Interim International GmbH die Sanierung mehrerer mittelständischer Unternehmen und ist Vorsitzender des Vorstands des BRSI (Bundesvereinigung Restrukturierung, Sanierung und Interim Management). Sven Fritsche Rechtsanwalt und Steuerberater Sven Fritsche ist seit 1. Juni 2005 Partner bei RP RICHTER & PARTNER. Vorher war er langjähriger Partner bei Peters, Schönberger & Partner in München. Er ist insbesondere im Bereich des Private Equity und Venture Capital tätig, begleitet Unternehmenskäufe und berät mittelständische Unternehmen auf dem Gebiet M&A. Außerdem kann Herr Fritsche langjährige Erfahrung in der Sanierungsberatung und im Gesellschaftsrecht vorweisen. 12 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Der Schweizer Systemintegrator connectis bietet Lösungen für sichere Netzwerke 13 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Corporate Governance-Bericht Corporate Governance-Bericht Aufgrund ihrer Notierung im Open Market der FWB Frankfurter Wertpapierbörse, der gemäß § 2 Abs. 5 WpHG keinen organisierten bzw. geregelten Markt darstellt, unterliegt die AURELIUS AG nicht der Verpflichtung jährlich zu erklären, inwiefern das Unternehmen den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex Folge leistet. Die Prinzipien nachhaltiger und transparenter Unternehmensführung sind jedoch fester Bestandteil der Unternehmenskultur von AURELIUS. Aus diesem Grund sehen es Vorstand und Aufsichtsrat als Selbstverpflichtung an, den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex zu entsprechen, soweit dies möglich ist. Vorstand und Aufsichtsrat der AURELIUS AG erklären hiermit freiwillig, dass den Empfehlungen der „Regierungskommision Deutscher Corporate Kodex“ in der Fassung vom 6. Juni 2008 mit den folgenden Abweichungen entsprochen wurde: Ziffer 3.8 Abs. 2 „Schließt die Gesellschaft für Vorstand und Aufsichtsrat eine D&O-Versicherung ab, so soll ein angemessener Selbstbehalt vereinbart werden.“ Die D&O-Versicherung für Vorstand und Aufsichtsrat sehen keinen Selbstbehalt vor. Vorstand und Aufsichtsrat von AURELIUS treffen wichtige operative Entscheidungen erst nach eingehender Beratung. Auf diese Weise ist sicher gestellt, dass Beschlussfassungen ein Höchstmaß an sorgfältiger Vorbereitung zuteil werden. Ein zusätzlicher Nutzen durch die Vereinbarung eines Selbstbehalts für D&OVersicherungen wird daher nicht erkannt. Ziffer 4.2.3 Abs. 2 „Für außerordentliche, nicht vorhergesehene Entwicklungen soll der Aufsichtsrat eine Begrenzungsmöglichkeit (Cap) vereinbaren.“ Als Wachstumsunternehmen dient das Aktienoptionsprogramm bei AURELIUS auch als zusätzliche Motivation für Mitarbeiter des Unternehmens. Das Unternehmen möchte die überdurchschnittliche Einsatzbereitschaft seiner Mitarbeiter daher nicht dadurch beschneiden, indem eine Partizipation an der Wertsteigerung des Unternehmens bei außergewöhnlichen Leistungen beschnitten wird. Ziffer 5.1.2 Abs. 1 „Der Aufsichtsrat […] soll gemeinsam mit dem Vorstand für eine langfristige Nachfolgeplanung sorgen.“ Der Vorstand von AURELIUS weist trotz seiner unternehmerischen Erfahrung ein vergleichsweise niedriges Durchschnittsalter auf. Zum momentanen Zeitpunkt erscheint der Gesellschaft eine langfristige Planung derzeit keinen maßgeblichen Nutzen zu stiften. Ziffer 5.1.2 Abs. 2 „Eine Altersgrenze für Vorstandsmitglieder soll festgelegt werden.“ Der vergleichsweise niedrige Altersdurchschnitt des Vorstands und der gleichzeitige operative Erfolg des Unternehmens machen deutlich, dass Altersgrenzen für Vorstandsmitglieder per se keinen Nutzen für ein Unternehmen stiften. Die Gesellschaft erachtet diese Empfehlung des Kodex daher nicht für sinnvoll. Ziffer 5.3.1 ff „Der Aufsichtsrat soll abhängig von den spezifischen Gegebenheiten des Unternehmens und der Anzahl seiner Mitglieder fachlich qualifizierte Ausschüsse bilden.“ Der Aufsichtsrat von AURELIUS besteht derzeit aus drei Mitgliedern. Die Bildung von Ausschüssen wird bei dieser Größenordnung nicht als sinnvoll erachtet. 14 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Corporate Governance-Bericht Ziffer 5.4.6 Abs. 2 „Die Mitglieder des Aufsichtsrats sollen neben einer festen eine erfolgsorientierte Vergütung erhalten.“ Als Entschädigung für den durch die Wahrnehmung des Aufsichtsmandates entstehenden Aufwand erachtet die Gesellschaft einen fest definierten Betrag als ausreichend. Ziffer 7.1.2 „Der Konzernabschluss soll binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende, die Zwischenberichte sollen binnen 45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraums, öffentlich zugänglich sein.“ Die Tatsache, dass sich eine Vielzahl der Tochterunternehmen von AURELIUS in einem Prozess der Neuausrichtung befindet und fortlaufend Beteiligungszukäufe und –verkäufe erfolgen, gestaltet die Aufbereitung des zur Verfügung gestellten Zahlenmaterials häufig als sehr aufwändig. Aus diesem Grund gelingt es der Gesellschaft derzeit noch nicht, die genannten Zeiträume mit Sicherheit einzuhalten. Die Gesellschaft ist aber bemüht, den für die Veröffentlichung von Zwischenberichten benötigten Zeitraum kontinuierlich zu verkürzen. Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG Die aktuelle Entsprechenserklärung zu den Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ wird regelmäßig auf den Internetseiten der Gesellschaft unter www.aureliusinvest.de öffentlich zugänglich gemacht. Abweichungen zu den Empfehlungen der Regierungskommission in der Fassung vom 6. Juni 2008 wurden zuletzt in der Entsprechenserklärung vom 26. September 2008 freiwillig dargelegt und veröffentlicht. Enge Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten zum Wohle des Unternehmens eng zusammen. Insbesondere halten der Vorstandsvorsitzende und der Aufsichtsratsvorsitzende regelmäßig Kontakt und beraten gemeinsam die Strategie, die Geschäftsentwicklung und das Risikomanagement des Unternehmens. Der Vorstandsvorsitzende hat den Aufsichtsratsvorsitzenden stets zeitnah und umfassend über alle wichtigen Ereignisse, die für die Beurteilung der Lage, der Planung und Geschäftsentwicklung, der Risikolage, des Risikomanagements und der Compliance sowie für die Leitung des Unternehmens von wesentlicher Bedeutung sind, unverzüglich informiert. Abweichungen von den Plänen und Zielen wurden im Einzelnen dem Aufsichtsrat vom Vorstand erläutert. Die strategische Ausrichtung des Unternehmens wird ferner regelmäßig mit dem Aufsichtsrat abgestimmt. Für Geschäfte von grundlegender Bedeutung, insbesondere solche, die die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage des Unternehmens grundlegend verändern, hat der Aufsichtsrat Zustimmungsvorbehalte zugunsten des Aufsichtsrats festgelegt. Im Geschäftsjahr bestanden keine Berater- und sonstigen Dienstleistungs- und Werkverträge zwischen Aufsichtsratsmitgliedern und der AURELIUS AG. Interessenskonflikte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat unverzüglich offenzulegen sind, traten nicht auf. Ausführliche Informationen zur Tätigkeit des Aufsichtsrats und zu dessen Zusammenarbeit mit dem Vorstand sind im Bericht des Aufsichtsrats dieses Geschäftsberichts dargelegt. 15 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Corporate Governance-Bericht Rechnungslegung und unabhängige Abschlussprüfung Der Konzernabschluss der AURELIUS AG und ihrer Tochterunternehmen sowie die Zwischenberichte erfolgen nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) gemäß den Vorgaben des International Accounting Standards Board. Zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2008 wurde von der ordentlichen Hauptversammlung 2008 die Deloitte & Touche GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, gewählt. Für die Abschlussprüfung hat der Aufsichtsrat entsprechend den Regeln des Deutschen Corporate Governance Kodex vor Unterbreitung des Wahlvorschlags eine Erklärung des Prüfers eingeholt, ob und gegebenenfalls welche geschäftlichen, finanziellen, persönlichen oder sonstigen Beziehungen, die Zweifel an seiner Unabhängigkeit begründen können, zwischen dem Prüfer und seinen Organen und Prüfungsleitern einerseits und dem Unternehmen und seinen Organmitgliedern andererseits bestehen. Die Erklärung hat sich auch darauf erstreckt, in welchem Umfang im vorausgegangenen Geschäftsjahr andere Leistungen für das Unternehmen, insbesondere auf dem Beratungssektor, erbracht wurden bzw. für das folgende Jahr vertraglich vereinbart sind. Ferner hat der Aufsichtsrat der Gesellschaft mit dem Abschlussprüfer vereinbart, dass der Vorsitzende des Aufsichtsrats über während der Prüfung auftretende mögliche Ausschluss- oder Befangenheitsgründe unverzüglich unterrichtet wird, und zwar auch für den Fall, dass diese unverzüglich beseitigt werden sollten. Schließlich wurde mit dem Abschlussprüfer vereinbart, dass dieser über alle für die Aufgaben des Aufsichtsrats wesentlichen Feststellungen und Vorkommnisse unverzüglich berichtet, die sich bei der Durchführung der Abschlussprüfung ergeben, und dass er den Aufsichtsrat informiert bzw. im Prüfungsbericht vermerkt, wenn er bei Durchführung der Abschlussprüfung Tatsachen feststellt, die eine Unrichtigkeit der vom Vorstand und Aufsichtsrat abgegebenen Erklärung im Kodex ergeben. Vergütung des Vorstands Die Struktur des Vergütungssystems für den Vorstand wird vom Aufsichtsrat beraten und regelmäßig auf ihre Angemessenheit hin überprüft. Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden insbesondere die Aufgaben des jeweiligen Vorstandsmitglieds, seine persönliche Leistung, die Leistung des Vorstands sowie die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten. Die fixen erfolgsunabhängigen Bezüge des Vorstands der AURELIUS AG im Geschäftsjahr 2008 beliefen sich für Dr. Dirk Markus und Gert Purkert auf jeweils 120 Tausend Euro, für Donatus Albrecht und Ulrich Radlmayr auf jeweils 155 Tausend Euro. Neben der fixen Vergütung erhalten zwei Vorstände auch eine erfolgsbezogene variable Vergütung, die sich bei Ulrich Radlmayr für das Geschäftsjahr 2008 auf 200 Tausend Euro und bei Donatus Albrecht auf 40 Tausend Euro beläuft. Am AURELIUS Aktienoptionsplan („SOP 2007“) partizipieren die beiden Vorstände Donatus Albrecht und Ulrich Radlmayr. Zur detaillierten Ausgestaltung verweisen wir auf die Erläuterungen unter Textziffer 5.6 des Anhangs. Der beizulegende Zeitwert der Aktienoptionen für Donatus Albrecht beträgt zum 31. Dezember 2008 644 Tausend Euro, für Ulrich Radlmayr 187 Tausend Euro. Des Weiteren halten Dr. Dirk Markus und Gert Purkert einen signifikanten Anteil der Aktien an der AURELIUS AG und partizipieren so an Kurssteigerungen. 16 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Corporate Governance-Bericht Vergütung des Aufsichtsrats Die Vergütung des Aufsichtsrats wird durch die Hauptversammlung festgelegt und ist in der Satzung der AURELIUS AG geregelt. Sie orientiert sich an der wirtschaftlichen Lage und am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens. Die Verantwortung der einzelnen Mitglieder innerhalb des Aufsichtsrats spielt dagegen keine Rolle bei der Höhe der Vergütung. Die Bezüge des Aufsichtsrats der AURELIUS AG im Geschäftsjahr beliefen sich für Dirk Roesing, Eugen M. Angster und Sven Fritsche auf jeweils 10 Tausend Euro in Form einer fixen Vergütung. Des Weiteren halten die Aufsichtsratmitglieder Aktien an der AURELIUS AG und partizipieren an Kurssteigerungen. Sonstige variable Bezüge werden den Mitgliedern des Aufsichtsrats derzeit nicht gewährt. Aktienbesitz von Vorstand und Aufsichtsrat Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2008 hielten sowohl Mitglieder des Vorstands als auch des Aufsichtsrats Aktien an der AURELIUS AG. Der Anteilsbesitz der jeweiligen Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats, der ein Prozent der von der Gesellschaft ausgegebenen Aktien übersteigt, wird nachfolgend individualisiert dargestellt: Aktienbesitz von Organmitgliedern (mittelbar und unmittelbar) gehaltene Aktien Anteil am Grundkapital 3.081.364 33,1% Gert Purkert 770.014 8,3% Dirk Roesing 110.000 1,2% Dr. Dirk Markus Aktiengeschäfte von Vorstand und Aufsichtsrat Da die Aktien der AURELIUS AG im Open Market der FWB Frankfurter Wertpapierbörse notiert sind, der gemäß § 2 Abs. 5 WpHG keinen organisierten bzw. geregelten Markt darstellt, besteht für Vorstand und Aufsichtsrat keine gesetzliche Verpflichtung nach § 15a WpHG, den Erwerb oder die Veräußerung von Aktien der AURELIUS AG öffentlich zu melden. Auf freiwilliger Basis haben sich Vorstand und Aufsichtsrat dennoch dazu verpflichtet, Geschäfte in Anlehnung an § 15a WpHG zu melden. Regelmäßige Informationen zum Unternehmen In Sinne einer transparenten Kommunikationspolitik veröffentlicht AURELIUS regelmäßig und zeitnah aktuelle Pressemitteilungen, Wertpapiergeschäfte in Anlehnung an § 15a WpHG, Geschäfts- und Zwischenberichte, Informationen zur Hauptversammlung sowie einen detaillierten Finanzkalender auf den Internetseiten des Unternehmens unter www.aureliusinvest.de. Darüber hinaus steht Interessenten die Investor Relations-Abteilung des Unternehmens für Informationen und deren näheren Erläuterung auch persönlich zur Verfügung. 17 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Die AURELIUS-Aktie Die AURELIUS-Aktie An den internationalen Kapitalmärkten verstärkten sich die Auswirkungen der Finanzkrise im Laufe des Jahres 2008 zunehmend. Waren es zu Beginn des Jahres noch hauptsächlich Finanzunternehmen, die aufgrund hoher Abschreibungen finanziell in Mitleidenschaft gezogen wurden, so waren gegen Ende des Jahres bereits deutliche Anzeichen für ein Übergreifen der Krise auf die Realwirtschaft erkennbar. Vor diesem Hintergrund verzeichneten nahezu alle Weltbörsen in Bezug auf die Aktienkursentwicklungen eines der schlechtesten Jahre der Nachkriegszeit. Der deutsche Auswahlindex Dax verzeichnete zum Jahresende einen Rückgang um 40,4 Prozent bei 4.810 Punkten. Der SDax, der Auswahlindex für in Deutschland notierte Unternehmen mit niedriger Marktkapitalisierung, fiel sogar um 46,1 Prozent auf 2.801 Punkte. Entwicklung der wichtigsten Indizes und der AURELIUS-Aktie 31.12.2007 31.12.2008 Veränderung Dow Jones Industrial Average 13.265 8.776 -33,8% Nikkei 225 15.308 8.860 -42,1% DJ Euro Stoxx 50 4.401 2.444 -44,5% Dax 30 8.076 4.810 -40,4% MDax 9.865 5.602 -43,2% SDax 5.192 2.801 -46,1% AURELIUS AG 35,89 15,90 -55,7% Auch die Aktie der AURELIUS AG konnte sich diesem Negativtrend nicht entziehen. Im Berichtszeitraum fiel ihr Kurs um 55,7 Prozent auf 15,90 Euro gegenüber 35,89 Euro zum Jahresende 2007. Trotz durchgängig positiver Nachrichten- und Geschäftslage entwickelte sich die AURELIUS-Aktie damit negativ. Grund für den deutlichen Kursrückgang dürfte dabei vor allem die deutlich positive Entwicklung im Vorjahr sein: im Jahr 2007 gewann die AURELIUS-Aktie von 7,63 zu Jahresbeginn bis zum Jahresultimo 370,4 Prozent an Wert. Vergleicht man dies mit dem Jahresendstand 2008, so ergibt sich über den Zweijahreszeitraum noch immer eine Rendite von 44,4 Prozent pro Jahr. Infolge des negativen Marktumfeldes an den Börsen war auch ein Rückgang des Handelsvolumens in AURELIUS-Aktien spürbar. Zwar wurden im Jahr 2008 über das elektronische Handelssystem XETRA mit durchschnittlich 3.843 Aktien pro Tag fast eineinhalbmal so viel Aktien wie im Vorjahr gehandelt (2007: 2.625 Aktien). Addiert man jedoch die Umsätze aus dem Parketthandel der Frankfurter Wertpapierbörse hinzu, so zeigt sich ein Rückgang des durchschnittlichen täglichen Handelsvolumens um 18,4 Prozent von 6.051 Aktien auf 4.939 Aktien pro Tag. 18 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Die AURELIUS-Aktie Entwicklung der AURELIUS-Aktie im Vergleich zu Dax, MDax und SDax vom 1. Januar 2007 bis zum 31. Dezember 2008 AURELIUS Dax MDax SDax Um das Interesse nationaler und internationaler Investoren an AURELIUS zu verstärken, hat das Unternehmen 2008 seine Bemühungen im Bereich Investor Relations deutlich verstärkt. Auf zahlreichen Roadshows in Frankfurt am Main, London, Paris sowie Riad und Kuwait suchte AURELIUS aktiv den Kontakt zu bestehenden und neuen Investoren und verbreiterte das internationale Netzwerk. Darüber hinaus präsentierte sich das Unternehmen auf mehreren Kapitalmarktkonferenzen und in zahlreichen Einzelgesprächen den interessierten Anlegern. Ein Beweis für das nach wie vor hohe Vertrauen von Investoren in das Geschäftsmodell und die Management-Fähigkeiten von AURELIUS zeigte sich am 6. August 2008: Trotz eines allgemein negativen Kapitalmarktumfeldes gelang es dem Unternehmen 306.750 neue Aktien im Zuge einer Kapitalerhöhung bei ausgewählten institutionellen Investoren zu platzieren. Der Ausgabekurs von 16,30 Euro je Aktie entsprach dabei in etwa dem durchschnittlichen Börsenschlusskurs der AURELIUSAktie der vergangenen fünf Handelstage. Im Zuge der Transaktion erhöhte sich das Grundkapital der Gesellschaft um 306.750 Euro auf 9.322.250 Euro. 19 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Die AURELIUS-Aktie Stammdaten WKN ISIN Börsenkürzel Handelsplätze Marktsegment Grundkapital Anzahl und Art der Aktien Erstnotiz AOJ K2A DE000A0JK2A8 AR4 Xetra, Frankfurt, Berlin-Bremen, Hamburg, München, Stuttgart Open Market 9.332.250 Euro 9.332.250 Stück nennwertlose Inhaber-Stückaktien 26. Juni 2006 20 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Aktuelle Damenmode des Versandhandelsspezialisten Mode & Preis 21 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Das Geschäftsmodell KONZERNLAGEBERICHT DER AURELIUS AG Das Geschäftsmodell Die AURELIUS AG ist eine mittelständische Industrieholding mit Sitz in München und auf den Erwerb von Unternehmen in Umbruch- und Sondersituationen spezialisiert. In diesem Nischenbereich des Beteiligungsmarktes konzentriert sie sich auf Unternehmen und Unternehmensbereiche, die aufgrund • • • • • der Neudefinition von Kerngeschäftsfeldern, von Unstimmigkeiten auf Gesellschafterebene, einer ungeklärten Nachfolgeregelung, von persönlichen Schicksalen innerhalb der Geschäftsführung, von Verlustsituationen aufgrund unternehmensinterner oder -externer Gründe zum Verkauf stehen. In der Struktur des AURELIUS-Konzerns sind der Holding insgesamt 26 Zwischenholdings untergeordnet. Diese beinhalten zum einen die 13 operativen Gruppen sowie Vorratsgesellschaften zur Integration weiterer Zukäufe. Die operativen Gruppen teilen sich in insgesamt 79 Tochtergesellschaften und sieben assoziierte Unternehmen auf. Zwischen der Holding und ihren Zwischenholdings bestehen keinerlei Ergebnisabführungsverträge. Die Vielfalt und die Komplexität der Problemstellungen, die Umbruch- und Sondersituationen mit sich bringen, führen häufig dazu, dass sich Verkäufer mit der Neuausrichtung der jeweiligen Unternehmen überfordert sehen. Zusätzlich kann eine Verzögerung bei der Verkaufsentscheidung die allgemeine Ergebnissituation weiter verschlechtern. AURELIUS ist daher regelmäßig in der Lage, Unternehmen zu einem Preis unter ihrem Buchwert, teilweise sogar zu negativen Kaufpreisen zu erwerben. Das den Kaufpreis übersteigende Eigenkapital und die liquiden Mittel aus negativen Kaufpreiszahlungen finanzieren somit zumindest teilweise die anfänglich noch auflaufenden Verluste und die Neuausrichtung in Form eines Restrukturierungsbeitrags. Kaufpreise die unterhalb des Fair Values des Eigenkapitals liegen, führen zu einem negativen Unterschiedsbeitrag („Bargain Purchase“), der nach IFRS 3 ergebniswirksam zu verbuchen ist. Aufgrund der günstigen Kaufpreise und der Tatsache, dass diese grundsätzlich mit Eigenkapital finanziert werden, unterliegt AURELIUS in der Regel auch keinem Verkaufsdruck. Verfügt eine Tochtergesellschaft wieder über eine erstarkte Wettbewerbsposition und ein stabiles operatives Geschäft, zieht AURELIUS den Weiterverkauf an einen Interessenten daher nur in Betracht, wenn dieser bereit ist, auch einen angemessenen Preis zu entrichten. Erträge fließen AURELIUS daher auf Konzernebene sowohl durch den operativen Erfolg der Tochtergesellschaften wie auch durch deren Wiederverkauf zu. Bei der Auswahl der Zielobjekte besitzt AURELIUS keinen Branchenfokus. Vorzugsweise erwirbt die Gesellschaft mittelständische Unternehmen mit einem Umsatzvolumen von 20 Millionen Euro bis ca. 500 Millionen Euro. Im Geschäftsjahr 2008 hat AURELIUS drei Unternehmen erstmals vollkonsolidiert und zwei weitere Unternehmen im Rahmen der Equity-Methode in den Konzernabschluss der AURELIUS einbezogen. Eine vollkonsolidierte Unternehmensgruppe wurde im Berichtszeitraum endkonsoli- 22 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Das Geschäftsmodell Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum diert. Bei einem assoziierten Unternehmen wurde ein Teilverkauf durchgeführt. Weitere Zukäufe wurden zu Beginn des neuen Geschäftsjahres 2009 getätigt. Bei der Identifikation geeigneter Akquisitionsziele kann sich AURELIUS auf ein breites Netzwerk an Entscheidungsträgern aus Konzernen sowie M&A-Beratern und Investmentbanken stützen. Insgesamt identifizieren die Akquisitions-Spezialisten des Unternehmens rund 600 bis 700 Firmen jährlich, von denen etwa 15 Prozent einer detaillierten Bewertung unterzogen werden. Diesen Due DilligenceProzess führt AURELIUS mit unternehmensinternen und -externen Spezialisten aus den Bereichen Recht, Steuern und Finanzen durch. Auf diese Weise stellt die Gesellschaft eine effiziente und zügige Due-Dilligence auf gleichbleibend hohem Niveau sicher. Insgesamt vertraut AURELIUS nahezu ausschließlich auf die Kompetenz eigener Mitarbeiter: Angefangen bei der Akquisition über den Prozess der Neuausrichtung bis hin zu den Verkaufsverhandlungen. Dies beschleunigt notwendige Entscheidungen und verschafft AURELIUS einen Wettbewerbsvorteil sowohl bei der Vorauswahl interessanter Zielunternehmen als auch bei der operativen Führung. Von besonderer Bedeutung ist es daher, neue Mitarbeiter für unsere Gesellschaft zu begeistern und den kontinuierlichen Aufbau von unternehmensinternem Know-how voran zu treiben. Die Neuausrichtung eines Portfoliounternehmens leitet ein Beteiligungsmanager, den die „AURELIUS Task Force“ unterstützt. Hierbei handelt es sich um Fachkräfte auf Spezialgebieten wie Ein- und Verkauf, Vertragswesen, Produktion und zahlreicher weiterer Bereiche. Um ein möglichst hohes Engagement des von AURELIUS eingesetzten „Managements auf Zeit“ sicherzustellen, beteiligen sich die Führungskräfte auch finanziell an der Tochtergesellschaft, für die sie sich verantwortlich zeichnen. Dieses Engagement führt zu maximaler Identifikation des Managements mit dem von ihm geführten Unternehmen und erhöht auch den finanziellen Anreiz, eine nachhaltig erfolgreiche Neuausrichtung durchzuführen. Nach erfolgreicher Restrukturierung übergibt das von AURELIUS eingesetzte „Management auf Zeit“ schrittweise die unternehmerische Führung an ein neues Management oder auch an die bisherige Geschäftsführung und zieht sich aus dem Unternehmen zurück. Die Restrukturierung erstreckt sich, abhängig von der Ausgangssituation der Portfoliounternehmen, in der Regel über einen Zeitraum von 12 bis 24 Monaten. AURELIUS verfolgt bei Investitionen aber nicht das Ziel eines möglichst schnellen Wiederverkaufs, sondern plant, erworbene Unternehmen mittel- bis langfristig als Teil der Gruppe im Konzern zu halten. Durchschnittlich kann daher von einem Zeitraum von vier bis acht Jahren ausgegangen werden, in dem AURELIUS für ihre Tochtergesellschaften das „Good Home“ ist. Abhängig von der individuellen Unternehmenssituation werden bereits kurz nach der Akquisition umfassende Maßnahmen eingeleitet und umgesetzt. 23 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Das Geschäftsmodell Hierzu zählen: • • • • • • • • • • die Analyse bestehender und häufig die Neueinführung neuer, oftmals modernerer EDV-Systeme, die Entwicklung neuer Vertriebs- und Marketingkonzepte, der Aufbau neuer Managementstrukturen, Verhandlungen mit Banken und Finanzierungspartnern über eine Neustrukturierung der Finanzierung, der Aufbau neuer Lieferantenbeziehungen und die Bereinigung von Altverbindlichkeiten, Sozialpläne, Vereinbarungen mit Betriebsräten und Gewerkschaften, die Überarbeitung des Working Capitals, die Neuorganisation von Produktionsabläufen, die Ablösung von Konzern-Innenbeziehungen, die Straffung des Produkt-Portfolios, das gezielte Eintreiben und / oder der Verkauf von Altforderungen. Das 3-Phasen-Modell für nachhaltige Wertsteigerung 1 AKQUISITION 2 RESTRUKTURIERUNG Vielzahl an Zielobjekten Task Force mit mehr als 20 Restrukturierungsspezialisten ■ Konzentration auf Schlüsselfunktionen wie: - Verhandeln/Einkauf - Prozeßoptimierung - Stärkung des Vertriebs/ Professionalisierung der Marktbearbeitung ■ Generelle Restrukturierung Restriktionen bei der Kredit- vergabe von Banken (“Basel II”) Nachfolgeprobleme bei Familienunternehmen Konzerne konzentrieren sich auf Kerngeschäftsfelder 3 VERKAUF ■ Anhaltende, hohe Nachfrage von strategischen Investoren, die durch Zukäufe ihre Kernbereiche ausbauen wollen von Finanzinvestoren die sich zu günstigen Kondtionen fremdfinanzieren Mit diesem Ansatz unterscheidet sich AURELIUS deutlich von Unternehmen, die den „klassischen Ansatz“ der Private Equity Branche verfolgen. Die Akquisitionsziele dieser Beteiligungsgesellschaften bewegen sich üblicherweise in Umsatzregionen von über einer Milliarde Euro und mehr. Hohe Investitionssummen, die zum Erwerb solcher Unternehmen benötigt werden, werden von den Private Equity Investoren meist nur zu einem sehr geringen Anteil über Eigenkapital und zu einem Großteil über Fremdkapital finanziert. Um die beträchtliche finanzielle Belastung durch dieses so genannte „Leveraging“ schnell zu minimieren, werden dem Akquisitionsziel in der Regel Finanzmittel entzogen und die Ertragskraft durch kurzfristige erfolgreiche Kostensenkungsmaßnahmen maximiert. Eine enge Zusammenarbeit und aktive Unterstützung des Managements liegen dabei so wenig im Fokus wie die langfristigen Auswirkungen der eingeleiteten Gewinnmaximierungsmaßnahmen. Von diesem Geschäftmodell hebt sich AURELIUS klar ab: Als Industrieholding richtet sich der Fokus von AURELIUS auf den zukünftigen Markterfolg ihrer Tochtergesellschaften. Aufgrund der Ausgangssituation der 24 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Das Geschäftsmodell Unternehmen und der damit verbundenen Problemstellungen ist die Einleitung von Kostensenkungsmaßnahmen zwar meist ebenfalls nicht zu vermeiden. Jedoch entstehen mangels Fremdkapitaleinsatz keine zusätzlichen finanziellen Belastungen für das akquirierte Unternehmen. Nach erfolgreicher Neuausrichtung unterliegt AURELIUS nicht dem Druck, auf kurzfristige Effekte bauen zu müssen, um finanzielle Rückflüsse zu erzielen. Bei erfolgreicher Neupositionierung des Unternehmens und In-vestitionen in ihre Wettbewerbsfähigkeit verspricht der mittelfristige Investitionshorizont einen kontinuierlichen stabilen Ertragsstrom aus operativem Geschäft. Die Generierung positiver Zahlungsströme steht daher auch im Fokus der Planungs- und Steuerungsprozesse im Konzern, die auf einem ergebnis- und cashflow-orientierten Kennzahlensystem basieren. Der Fortschritt des Restrukturierungsverlaufs wird so in den Wochen- und Monatsreports der einzelnen Tochtergesellschaften nachvollziehbar abgebildet. Je nach Branche hängt die Nachfrage nach sanierten und ertragsgestärkten Unternehmen von deren Verfassung und dem allgemeinen konjunkturellen Umfeld ab. Zum einen sind es strategische Investoren, meist Wettbewerber aus derselben Branche oder aus affinen Branchen, die als Kaufinteressenten auftreten. Die Besonderheit an diesen Investoren ist eine von konjunkturellen Schwankungen unabhängige Investitionsbereitschaft. Zum anderen ist ein steigendes Interesse auch von Seiten von Finanzinvestoren zu verzeichnen, die aufsetzend auf den bisherigen Restrukturierungserfolgen weitere Ertrags- und Wachstumspotenziale in einer Gesellschaft vermuten oder sogenannte „Buy & Build-Strategien“ verfolgen. Das Geschäftsmodell von AURELIUS funktioniert sowohl in einem negativen als auch in einem positiven wirtschaftlichen Marktumfeld. Grundsätzlich gilt, dass bei einem negativen Marktumfeld tendenziell mehr Unternehmen in die Krise geraten und Zukäufe zu attraktiveren Konditionen getätigt werden können. Gleichzeitig zeigt sich aber, dass sich die Neuausrichtung der zugekauften Unternehmen in einem negativen Marktumfeld als aufwändiger erweist. Aufgrund der jahrelangen Erfahrung des Managements lässt sich dieser zusätzliche Aufwand jedoch minimieren. In einem positiven Umfeld geraten weniger Unternehmen in Problemsituationen. Schwächen können eher überspielt werden und es sind tendenziell gute Verkaufspreise am Markt zu bemerken. Die Neuausrichtung selbst gestaltet sich in einer Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs als leichter. Konjunkturelle Impulse wirken sich positiv auf Umsätze und Erträge aus und die Nachfrage nach gut positionierten Unternehmen steigt. In naher Zukunft wird aus Sicht des Vorstands das Angebot im Markt für Unternehmen in Sondersituationen tendenziell eher weiter zunehmen. Wesentliche Faktoren, die zur Abspaltung von Konzernteilen beziehungsweise zum Verkauf mittelständischer Unternehmen führen, sind derzeit: • • • die zunehmende Fokussierung von Großkonzernen auf ihre Kerngeschäftsfelder, die angespannte Liquiditätssituation vieler mittelständischer Unternehmen, insbesondere aufgrund der aktuell sehr restriktiven Kreditvergabe durch Banken, die steigende Anzahl ungelöster Nachfolgeregelungen infolge der demografischen Entwicklung Europas. 25 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Das Geschäftsmodell Die anhaltende Finanzkrise und der hieraus erwartete konjunkturelle Abschwung wirken sich verstärkend auf den Verkaufsdruck bei Gesellschaftern aus. Besonders deutlich beeinflussen derzeit die beiden erstgenannten Faktoren die Marktsituation. Angaben gemäß Übernahmerichtlinien-Umsetzungsgesetz Die gemäß § 315 Abs. 4 HGB erforderlichen Angaben werden nachfolgend eingehend erläutert. Das Grundkapital der AURELIUS AG besteht aus 9.322.250 nennwertlosen Inhaber-Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1,00 Euro je Aktie. Gesetzliche oder statuarische Stimmrechts- oder Übertragungsbeschränkungen bestehen nicht. Anderslautende Vereinbarungen zwischen Aktionären sind dem Vorstand nicht bekannt. Der Gesellschaft sind zum Stichtag folgende direkte oder indirekte Beteiligungen mit einem Stimmrechtsanteil von mehr als zehn Prozent am Grundkapital bekannt: Herr Dr. Dirk Markus hält mittelbar und unmittelbar 3.081.364 Stück oder 33,1 Prozent der Stimmrechte der AURELIUS AG. Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen bestehen nicht. Für die Ausübung der Aktionärsrechte von Aktionären, die Mitarbeiter der AURELIUS AG sind, existieren keine Sonderregelungen. Der Vorstand besteht gemäß § 5 Abs. 1 der Satzung aus mindestens einem Mitglied. Die Zahl der Mitglieder wird vom Aufsichtsrat bestimmt. Sind mehrere Vorstandsmitglieder vorhanden, kann der Aufsichtsrat einen Vorsitzenden des Vorstands und einen stellvertretenden Vorsitzenden ernennen. Der Aufsichtsrat kann die Bestellung zum Vorstandsmitglied und die Ernennung zum Vorsitzenden des Vorstands widerrufen, sofern ein wichtiger Grund vorliegt. Gegenüber den Vorgaben des §§ 84 und 85 AktG und des § 31 MitbestG gibt die Satzung keine weiteren einschränkenden Vorgaben bezüglich der Abberufung von Mitgliedern des Vorstands. Über Änderungen der Satzung beschließt nach § 119 Abs. 1 Nr. 5 AktG die Hauptversammlung. Die Hauptversammlung vom 10. Juli 2008 hat den Vorstand ermächtigt, das Grundkapital in der Zeit bis zum 9. Juli 2013 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu 4.507.750,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 4.507.750 neuer auf den Inhaber lautender Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1,00 Euro gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2008/I) Die Hauptversammlung vom 10. Juli 2008 hat den Vorstand ermächtigt, bis zum Ablauf des 9. Januar 2010 eigene Aktien bis zu zehn Prozent des derzeitigen Grundkapitals zu erwerben. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals, in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft oder durch Dritte für Rechnung der Gesellschaft ausgeübt werden. Der Erwerb erfolgt nach Wahl der Vorstands über die Börse oder mittels eines öffentlichen Kaufangebots an alle Aktionäre der Gesellschaft. Der Vorstand wird ferner ermächtigt, eine Veräußerung der erworbenen eigenen Aktien in anderer Weise als über die Börse oder mittels Angebot an sämtliche Aktionäre vorzunehmen, wenn die erworbenen eige- 26 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Das Geschäftsmodell nen Aktien zu einem Preis veräußert werden, der den Börsenkurs von Aktien der Gesellschaft im Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet. Das Bezugsrecht der Aktionäre ist insoweit ausgeschlossen. Diese Ermächtigung gilt jedoch nur mit der Maßgabe, dass die unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG veräußerten Aktien insgesamt zehn Prozent des Grundkapitals zum Beschlusszeitpunkt oder - falls dieser Wert geringer ist - des im Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien vorhandenen Grundkapitals nicht übersteigen. Die Höchstgrenze von 10 % des Grundkapitals vermindert sich um den anteiligen Betrag des Grundkapitals, der auf Aktien entfällt, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung im Rahmen einer Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben wurden. Der Vorstand wird ferner ermächtigt, eine Veräußerung der erworbenen eigenen Aktien in anderer Weise als über die Börse oder mittels Angebot an sämtliche Aktionäre vorzunehmen, soweit dies gegen Sachleistung zum Zwecke von Unternehmenszusammenschlüssen oder des Erwerbs von Unternehmen oder Anteilen an Unternehmen geschieht. Das Bezugsrecht der Aktionäre ist insoweit ausgeschlossen. Der Vorstand wird ferner ermächtigt, die erworbenen eigenen Aktien zur Bedienung von Bezugsrechten auf Aktien (Optionen) zu verwenden, die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung zur Ausgabe von Bezugsrechten vom 27. Juni 2007 an ausgewählte Mitglieder des Vorstands, ausgewählte Mitglieder der Geschäftsführung mit der Gesellschaft verbundener Unternehmen und ausgewählte Mitarbeiter der Gesellschaft und der mit ihr verbundenen Unternehmen ausgegeben werden. Die Aktien können auch zur Erfüllung von Umtauschrechten aus von der Gesellschaft oder von Konzernunternehmen der Gesellschaft begebenen Wandelschuldverschreibungen, Wandeldarlehen oder Optionsscheinen verwendet werden. Das Bezugsrecht der Aktionäre ist insoweit ausgeschlossen. Weiterhin wird der Vorstand ermächtigt, die erworbenen eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss ganz oder teilweise einzuziehen. Sie können auch im vereinfachten Verfahren ohne Kapitalherabsetzung durch Anpassung des anteiligen rechnerischen Betrags der übrigen Stückaktien am Grundkapital der Gesellschaft eingezogen werden. Die Einziehung kann auf einen Teil der erworbenen Aktien beschränkt werden. Von der Ermächtigung zur Einziehung kann mehrfach Gebrauch gemacht werden. Erfolgt die Einziehung im vereinfachten Verfahren, ist der Vorstand zur Anpassung der Zahl der Stückaktien in der Satzung ermächtigt. Die vorstehenden Ermächtigungen zur Veräußerung oder Einziehung eigener Aktien können ganz oder in Teilen, einmal oder mehrmals, einzeln oder gemeinsam ausgenutzt werden. Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter den Bedingungen eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen, existieren nicht. Angaben diesbezüglich so wie zu Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern getroffen wurden, existieren nicht. 27 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen und Branchenumfeld Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen und Branchenumfeld Finanzkrise weitet sich 2008 zur Wirtschaftkrise aus Die weltweite Finanzkrise, die ihre ersten spürbaren Auswirkungen auf die Börsen bereits im Jahr 2007 zeigte, war auch im Jahr 2008 dominierendes Thema an den Kapitalmärkten und griff in der zweiten Jahreshälfte auch auf die Realwirtschaft über. Im ersten Quartal wuchs die deutsche Wirtschaft noch um 1,5 Prozent zum Vorquartal und nachdem die Aktienmärkte bereits Schwäche zeigten, haussierten die Rohstoffmärkte noch bis Anfang Juni. Die hierdurch immer wieder aufkeimende Sorge um eine ausgeprägte Inflation veranlasste die EZB im Sommer des Jahres sogar noch zu einer Erhöhung der Zinsen. Doch schon im März wurden mit der Übernahme der Investmentbank Bear Stearns und gleichzeitiger Risikoabsicherung durch die US-Regierung und die Federal Reserve Bank deutlich, dass die Krise weit größere Auswirkungen haben würde als zunächst erwartet. Im Mai mussten die staatlich überwachten US-Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac von der US-Regierung übernommen werden. Im September beantragte die Investmentbank Lehman Brothers Gläubigerschutz, kurz darauf konnte die ehemals größte US-Versichrung AIG nur durch massive Staatshilfe gerettet werden. Anfang Oktober erklärte die deutsche Bundesregierung eine Einlagengarantie für sämtliche privaten Spareinlagen und verabschiedete das Gesetz zur Stabilisierung des Finanzmarktes. Die Krise hatte damit auch Deutschland erreicht. Infolge der Entwicklungen verlangsamte sich das Wirtschaftwachstum weltweit und erlitt zum Ende des Jahres einen deutlichen Einbruch. In Nordamerika verringerte sich das Wachstum von 2,1 Prozent im Vorjahr auf 1,2 Prozent. In Westeuropa war ein Rückgang von 2,8 auf 1,1 Prozent zu verzeichnen. Auch in Asien und Osteuropa war eine deutliche Abkühlung des Wachstums zu verzeichnen. Aufgrund der sich verschärfenden Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise wird für 2009 mit einem deutlichen Konjunktureinbruch in allen Wirtschaftsregionen gerechnet. Quantitative Aussagen über das Ausmaß der Entwicklung werden derzeit von Woche zu Woche in negativere Bereiche revidiert. Der Dollar notierte zu Jahresbeginn bei 1,47 EUR/USD und schwächte sich bis zur Jahresmitte auf 1,60 EUR/USD ab. Im Juli drehte er dann jedoch deutlich und gewann rund 30 Prozent an Wert, bis er im Oktober eine mehrjährige Höchstmarke bei 1,23 EUR/USD erreichte. Parallel zum Euro entwickelte sich der Ölpreis. Er startete mit rund 100 US-Dollar pro Barrel in das Jahr und markierte bei fast 150 Dollar sein Allzeithoch. Im weiteren Jahresverlauf brach er jedoch stark ein und ging im Dezember auf fast 40 USDollar zurück. Finanzierungsmöglichkeiten für Beteiligungsgesellschaften verschlechtern sich deutlich Die Wirtschaftskrise hatte 2008 auch deutliche Auswirkungen auf die Entwicklung deutscher Beteiligungsgesellschaften.Wie der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) in seiner Jahresstatistik 2008 feststellte, erhöhte sich zwar die Anzahl der im Verband als Mitglied registrierten Gesellschaften und mit Ihnen auch das insgesamt verwaltete Kapital auf 35,1 Milliarden Euro (Vorjahr: 31,9 Milliarden Euro). Der Zufluss an frischem Kapital aus sogenanntem „Fundraising“ erreichte jedoch nur noch ein Volumen von 1,9 Milliarden Euro und markierte damit einen massiven Rückgang um zwei Drittel im Vergleich zum Rekordwert des Vorjahres von 5,7 Milliarden Euro. 28 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen und Branchenumfeld Der seit 2004 zu beobachtende Aufwärtstrend konnte somit nicht fortgesetzt werden. Zum einen ist dies auf die unsichere Wirtschaftslage zurückzuführen. Zum anderen haben in den Jahren 2005 bis 2007 viele Gesellschaften bereits neue Fonds schließen können und benötigten somit nur noch wenig frisches Kapital. Die Investitionen deutscher Beteiligungsgesellschaften lagen 2008 mit insgesamt 6.393 Millionen Euro rund 14 Prozent unter Vorjahresniveau. Nach Finanzierungsphasen flossen die Investitionen 2008 zu 75,6 Prozent (4.826 Millionen Euro) in Buy-outs. 13,7 Prozent (877 Millionen Euro) wurden für Expansionsfinanzierungen verwendet. Im Bereich Venture Capital wurden 6,8 Prozent (439 Millionen Euro) investiert. Auf Turnaround-Finanzierungen und Replacement Capital entfielen zusammen 3,9 Prozent (251 Millionen Euro) der Investitionen. Das Volumen der Beteiligungsverkäufe (Exits) der in Deutschland ansässigen Beteiligungsgesellschaften hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 2.909 Millionen Euro auf 1.557 Millionen Euro annähernd halbiert. Hauptgründe hierfür sind die sich im Jahresverlauf verschärfende Lage am Kapitalmarkt und die Zurückhaltung von Käufern im M&A-Markt. Die Zahl der vollständig oder teilweise veräußerten Unternehmen sank dementsprechend auf 575 nach 697 im Vorjahr. Bezogen auf das Exit-Volumen wurden 35 Prozent (545 Millionen Euro) der Veräußerungen im Zuge von sogenannten „Trade Sales“ vollzogen. Rund 30 Prozent (467 Millionen Euro) entfielen auf Verkäufe an Beteiligungsgesellschaften.Veräußerungen im Zuge von Börsengängen und Aktienverkäufen beliefen sich auf lediglich 9 Prozent (140 Millionen Euro) des Gesamtvolumens. 29 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Berichte aus den Beteiligungen Berichte aus den Beteiligungen Die folgenden Erläuterungen spiegeln die Entwicklungen der einzelnen Tochtergesellschaften wider. Gemäß den Anforderungen des IFRS 8 werden einzelne Gesellschaften den Segmenten „Industrial Production (IP)“, „Services & Solutions (S&S)“ und „Retail & Consumer Products (RCP)“ zugeordnet. Die nicht fortgeführten Gesellschaften sind als „Discontinued Operations (DCO)“ gekennzeichnet. DFA-Transport und Logistik GmbH DFA – Transport und Logistik (S&S) Der Spezialgutlogistiker DFA - Transport und Logistik verfügt über langjährige Erfahrung in der Erbringung von baulogistischen Dienstleistungen. Neben der Ver- und Entsorgung von Baustellen im Tief- und Erdbau gehören Abbruchmaßnahmen und der Transport sowie die Entsorgung leicht radioaktiver Abfälle zu den Kompetenzschwerpunkten. Das Unternehmen ist in Großprojekten sowohl in Deutschland als auch europaweit tätig. Aktuelle Entwicklungen Die DFA - Transport und Logistik ist seit Juli 2006 Teil der AURELIUS-Gruppe. Die Neuausrichtung des Unternehmens konnte mittlerweile erfolgreich abgeschlossen und die Wachstumsphase eingeleitet werden. Als Logistikunternehmen verfügt DFA – Transport und Logistik über eine moderne Flotte von insgesamt 276 Spezialfahrzeugen. Treibstoffkosten stellen entsprechend einen entscheidenden Posten der Kostenrechnung des Unternehmens dar. Im abgelaufenen Jahr wurde die Unternehmensentwicklung negativ durch den starken Anstieg der Dieselpreise, insbesondere in der ersten Jahreshälfte, beeinflusst. Der Fokus des zukünftigen Wachstums liegt auf der internationalen Expansion des Unternehmens. Hier konzentriert sich DFA - Transport und Logistik auf den osteuropäischen Raum und Österreich. In Polen gründete die Gesellschaft eine neue Niederlassung. Es ist zu erwarten, dass Polen in den kommenden Jahren eine Reihe staatlicher Großbauprojekte ausschreiben wird, von denen DFA - Transport und Logistik aufgrund der ausgewiesenen Expertise in diesem Bereich deutlich profitieren wird. Im Vorfeld der Fußball-Europameisterschaft 2012, die in Polen und der Ukraine ausgerichtet werden soll, plant Polen unter anderem den Ausbau des eigenen Autobahnnetzes um rund 2.000 Kilometer. Ferner traf das Unternehmen Vorbereitungen für eine Beteiligung in Höhe von 50 Prozent an einer tschechischen Transportfirma. Das zukünftig unter dem Namen D & S - Logistik Bohemia firmierende Unternehmen erwartet vor allem im Bereich des Infrastrukturausbaus in Tschechien einen deutlichen Nachfrageanstieg. Der Infrastrukturausbau im osteuropäischen Raum wird in vielen Ländern durch Fördermittel der Europäischen Union unterstützt. 30 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Berichte aus den Beteiligungen Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum Richard Scherpe-Gruppe (IP) Die Richard Scherpe-Gruppe ist ein Druckdienstleister mit Spezialisierung auf die Produktion von Etiketten, Labels und Formularen. Angefangen mit der elektronischen Übernahme von Daten via ITSchnittstelle über die Planung und Kontrolle des Druckprozesses bis hin zur logistischen Abwicklung des Auftrags, bietet die Richard Scherpe-Gruppe ihren Kunden sämtliche Dienstleistungen aus einer Hand. Aktuelle Entwicklungen Als Druckdienstleister befindet sich die Richard Scherpe-Gruppe in einem deutlich umkämpften Marktsegment. Nach Abschluss der wesentlichen Restrukturierungsmaßnahmen wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr einige kleinere Schritte zur Anpassung der Unternehmensstruktur an die aktuelle Marktsituation eingeleitet. Mitte des Jahres veräußerte die Richard Scherpe-Gruppe zwei Gewerbeimmobilien an den Standorten Norderstedt und Düren über ein Sale-and-Lease-back-Modell. Die Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland im Laufe des Jahres 2008 wirkte sich auch spürbar auf die Nachfrage in der konjunktursensiblen Druckbranche aus. Die Richard Scherpe-Gruppe hat hierauf mit kostensenkenden Anpassungen entsprechend reagiert. Im Bereich nachgelagerter Dienstleistungen wie Logistik, Verteilung und Abrechnung für Konzerne/Einrichtungen mit dezentralen Strukturen, hat das Unternehmen seine Position als einer der führenden Anbieter weiter ausgebaut. Diesen integrierten Dienstleistungsansatz fördert das Unternehmen aktiv durch gezielte Maßnahmen der Personalentwicklung. Vorreiter ist hierbei der Standort Norderstedt. Die service-orientierte Aufstellung des Unternehmens bietet ihm verbesserte Chancen, in einem sich konsolidierenden Markt aus eigener Kraft Marktanteile zu gewinnen. 31 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Berichte aus den Beteiligungen GHOTEL-Gruppe (S&S) Die GHOTEL-Gruppe betreibt Hotels und Apartmenthäuser in zentralen Lagen deutscher Großstädte wie Hamburg, Hannover, Frankfurt, Stuttgart oder München. An insgesamt 16 Standorten bietet die GHOTEL-Gruppe in seinen modernen Business- und Freizeithotels ein attraktives Ambiente, hochwertige Konferenzräume und zeitgemäße Wohnlösungen wie etwa „Wohnen auf Zeit“. Die GHOTEL Gruppe richtet sich primär an Reisende, die ein optimales Leistungsverhältnis im mittleren Preissegment und eine hohe Servicequalität bevorzugen. Aktuelle Entwicklungen Die GHOTEL-Gruppe hat ihre Neuausrichtung mittlerweile abgeschlossen und befindet sich auf profitablem Wachstumskurs. Im zweiten Quartal machte das Unternehmen für die Standorte MünchenLandwehrstraße und München-Leonrodstraße Gebrauch von seiner Option auf eine Verlängerung der Pachtverträge. Damit sicherte sich GHOTEL-Gruppe bis in das Jahr 2019 die derzeit attraktiven Marktkonditionen in erstklassigen Lagen und erhöhte die ohnehin schon langfristige Planungssicherheit für die Gruppe. Aufgrund der positiven Entwicklung hat der ehemalige Eigentümer der Hotelkette, die Deutsche Post, zum 1. Oktober einem Verkauf der letzten zwei seiner Apartmenthäuser an die GHOTEL-Gruppe zugestimmt. Darüber hinaus evaluiert das Unternehmen weitere neue Standorte für Hotelniederlassungen für das zukünftige Wachstum der Gruppe. Zum Jahreswechsel befand sich das Unternehmen bereits in Übernahmeverhandlungen über Apartmenthäuser an vier weiteren Standorten, darunter auch Berlin und Frankfurt am Main. Mit einem positiven Abschluss der Verhandlungen wird im Laufe des ersten Halbjahrs 2009 gerechnet. 32 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Berichte aus den Beteiligungen Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum Schabmüller-Gruppe (IP) Als international führender Hersteller von elektrischen Antriebssystemen ist die Schabmüller-Gruppe schwerpunktmäßig in der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb von elektrischen Wechselstrom- und Gleichstrommotoren tätig. Die Produkte des Unternehmens kommen beispielsweise in Gabelstaplern, Yachten sowie in Generatoren und Komponenten für Hybridsysteme zum Einsatz. Als Komplettsysteme aus Motor, Getriebe, Lenkung und Steuerelektronik entwickelt die SchabmüllerGruppe ihre innovativen Lösungen jeweils nach kundenspezifischen Anforderungen. Aktuelle Entwicklungen Die Schabmüller-Gruppe hat 2008 einen Kooperationsvertrag zur zukünftigen Entwicklung neuer Technologien in den Bereichen Direktantriebe und Hybridsysteme geschlossen. Die Gruppe arbeitet dabei an der Detailauslegung der Antriebssysteme, während der Entwicklungspartner die Grundlagenforschung übernimmt. Bei einem bedeutenden, zukunftsweisenden Projekt im Bereich der Hybridtechnik für Baumaschinen wurde die Prototypenphase erfolgreich zu Ende geführt. Für seine Motoren mit Wechselstrom-Technologie konnte das Unternehmen außerdem weitere Kunden und Aufträge gewinnen. Zur Sicherstellung des zukünftigen Wachstums setzt die SchabmüllerGruppe verstärkt auf Entwicklungskooperationen. Für einen internationalen Landmaschinenhersteller hat die Schabmüller-Gruppe in diesem Zusammenhang den Auftrag zur Entwicklung eines seriennahen Motoren-Prototyps erhalten. Wie erwartet, hat sich der Umsatzanteil der neu entwickelten AC-Motorengeneration gegen Ende des Jahres bereits auf über zehn Prozent erhöht. Gleichzeitig gelang es durch die Einführung der neuen Technologie auch, den Kundenkreis um mehrere Großkunden zu erweitern. Zur weiteren Stärkung des AC-Bereichs kaufte die Schabmüller-Gruppe Anfang Dezember die Wechselstrommotorensparte von Sauer Danfoss. Die Produktion wird im Zuge der Übernahme vom dänischen Odense auf die beiden heutigen Standorte in Berching und Asch (Tschechien) übertragen werden. Der Umsatz der Schabmüller-Gruppe wird durch den Zukauf signifikant ansteigen. Zusätzlich verdoppelt sich die Produktionskapazität der beiden Standorte Berching und Asch dadurch auf über 200.000 Elektromotoren jährlich. Im kommenden Jahr wird die Wechselstromtechnologie bereits etwa die Hälfte der Erlöse erwirtschaften. 33 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Berichte aus den Beteiligungen Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum La Source-Gruppe (ehemals Quelle Frankreich) (RCP) Die La Source-Gruppe ist in zwei Geschäftsfeldern aktiv: Mit La Source ist das Unternehmen einerseits der viertgrößte Versandhändler Frankreichs, gleichzeitig ist man mit der Bank Compagnie de Gestion et des Prêts (CDGP) im margenstarken Markt für Konsumentenkredite tätig. Das Versandsortiment von La Source umfasst mehr als 40.000 Artikel aus den Bereichen Bekleidung, Haushaltswaren, Gesundheitsund Kosmetikartikel. Schwerpunkte sind jedoch Mode und Heimtextilien. Aktuelle Entwicklungen Entgegen dem Verhalten deutscher Konsumenten ist im französischen Markt bereits seit Jahresbeginn 2008 eine allgemeine Konsumzurückhaltung spürbar. Durch eine Überarbeitung der eigenen ECommerce-Strategie und eine Forcierung des Internet- und E-mail-Marketings gelang es dem Unternehmen jedoch, die bis dato stark rückläufige Umsatzentwicklung trotz negativen Marktumfeldes zu stabilisieren. Hierzu trug auch die grundlegende Überarbeitung der Produktpalette bei, die auf positive Resonanz bei den Kunden des Unternehmens stieß. Während der traditionellen Sommer- und Winterschlussverkaufsaktionen konnte La Source eine über den Erwartungen liegende Nachfrage verzeichnen. Wettbewerber haben ebenfalls erkannt, dass das Unternehmen einen erfolgsversprechenden Weg eingeschlagen hat und versuchen derzeit ähnliche Strukturen zu implementieren. Im neuen Frühjahr/Sommer-Katalog von La Source wird das Unternehmen ferner eine stärkere Betonung auf die Marke „La Source“ legen. Der Markenname „Quelle“ tritt im neuen Logo weiter in den Hintergrund. Auf diese Weise will das Unternehmen seine Eigenständigkeit weiter erhöhen und sich auch im Außenauftritt von der ehemaligen Muttergesellschaft, dem deutschen Quelle-Versand, lösen. Im Geschäft mit Konsumentenkrediten setzte sich der positive Geschäftsverlauf bei der CDGP unverändert fort. Für die Kreditkundenkarte der Bank, die „Carte Privilège“, konnten außerhalb der La SourceGruppe weitere Unternehmen gefunden werden, bei denen CDGP-Kunden zukünftig bargeldlos bezahlen können. Damit erhöht sich die Einsatzfrequenz der Karte weiter und die Attraktivität des Angebots für Neukunden wird gesteigert. Trotz Finanzkrise stellt die CDGP somit einen interessanten Partner für traditionell aufgestellte Banken dar. Nach zielführenden Verhandlungen im dritten Quartal veräußerte AURELIUS daher Anfang Oktober einen Anteil von 15 Prozent für rund 12,3 Millionen Euro an LaSer Cofinoga, eine Tochter der BNP-Paribas-Gruppe. Damit reduzierte sich der Anteil der AURELIUS-Gruppe an CDGP auf 35 Prozent. 34 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Berichte aus den Beteiligungen Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum Schleicher Electronic (IP) Schleicher Electronic entwickelt und produziert hocheffiziente Steuerungssysteme für den Werkzeugund Sondermaschinenbau. Dabei kombiniert das Unternehmen Ablauf-, Bewegungs- und numerische Funktionen in einem einzigen Steuerungssystem. In Zusammenarbeit mit seinen Kunden entwickelt Schleicher Electronic individuelle Lösungen von der einzelnen Automatisierungskomponente bis hin zum kundenspezifischen Gesamtkonzept. Zum Kundenstamm des Unternehmens zählen internationale Maschinenbauer vom deutschen Mittelständler bis hin zum internationalen Großkonzern. Aktuelle Entwicklungen Die operative Neuausrichtung von Schleicher Electronic ist inzwischen weitgehend abgeschlossen. Trotz negativer Branchentendenzen im Maschinenbau und dem damit verbundenen zunehmenden Margendruck auf Kundenseite, wies das Unternehmen eine erfreuliche Umsatz- und Ergebnisentwicklung auf. Hierzu tragen maßgeblich die Fokussierung der Vertriebsaktivitäten auf neue Märkte und die erweiterte Produktpalette des Unternehmens bei. Weitere Kostensenkungspotentiale konnten durch die Ausgliederung der EDV-Abteilung gehoben werden. Schleicher Electronic plant den Verkauf seiner Gewerbeimmobilie am Hauptstandort Berlin-Spandau. Bei der Wahl des neuen Standorts steht eine optimale Ausrichtung der Räumlichkeiten auf die Anforderungen von Produktion und Materialwirtschaft von Schleicher Electronic im Vordergrund. Ferner wurde ein neues Arbeitszeitmodell implementiert. Die Einführung der 38-Stunden-Woche bei gleichzeitiger Einführung flexibler Wochenarbeitszeiten führen zu einer besseren Anpassung des Personalbedarfs an die aktuelle Produktionsauslastung. Gleichzeitig wurde eine erfolgsabhängige Gehaltskomponente eingeführt. Die Veränderungen erhielten die volle Zustimmung der IG Metall. Der Fokus der Geschäftsentwicklung liegt auf der Expansion ins europäische Ausland. Im vierten Quartal sicherte sich Schleicher Electronic durch Vertriebskooperationen mit zehn international führenden Maschinenbaukonzernen und mittelständischen Anbietern optimale Voraussetzungen für das weitere Wachstum. Die hauptsächlich konjunkturell bedingte negative Entwicklung im Geschäft mit Bestandskunden in Deutschland wird bereits heute durch Zuwächse im Ausland mehr als kompensiert. Darüber hinaus entwickelt sich das Unternehmen verstärkt vom Produktlieferanten für Steuerungssysteme hin zu einem Systemintegrator für umfangreiche Lösungen. So konzipiert Schleicher Electronic vermehrt Systeme, die neben Steuerungen auch Antriebsaggregate, Motoren und Bedienoberflächen miteinander kombinieren. 35 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Berichte aus den Beteiligungen Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum Wellman International (IP) Wellman International ist Marktführer in der Herstellung von Polyesterfasern und gleichzeitig Europas größter Recycler von Einweg-PET-Flaschen. Insgesamt verwertet das Unternehmen rund zehn Prozent aller europaweit gesammelten PET-Behälter. Rund 80 Prozent des Recycling-PET-Granulats verarbeitet das Unternehmen zu technischen Polyesterfasern. Die restlichen 20 Prozent verkauft das Unternehmen bei stark wachsender Nachfrage an die Verpackungsindustrie weiter. Aktuelle Entwicklungen In der ersten Jahreshälfte 2008 wurden die Vertriebsstrukturen insbesondere in Deutschland personell verstärkt und qualitativ verbessert. Durch die technische Spezialisierung des Vertriebspersonals wird Wellman International zukünftig beim Verkauf noch lösungsorientierter auf die Bedürfnisse seiner Kunden eingehen können (Solution-Selling). Hierfür konnte das Unternehmen anerkannte Branchenspezialisten gewinnen. Im Geschäft mit Polyesterfasern gelang es im dritten Quartal, nachhaltige Preissteigerungen am Markt im Bereich von rund fünf Prozent durchzusetzen. Gleichzeitig sicherte sich das Unternehmen durch langfristige Verträge rund 60 Prozent des Jahresbedarfs an PET-Flaschen. Über eine Tochtergesellschaft der Bank of Ireland sicherte sich Wellman International im September eine Kreditfazilität in Höhe von 38 Millionen Euro über einen Zeitraum von drei Jahren. Damit stellt das Unternehmen langfristig die Weichen für seine internationale Expansion. Der weltweite Verfall der Rohstoffpreise wirkte sich im vierten Quartal negativ auf die Entwicklung des Unternehmens aus. Zwar gelang es dem Unternehmen, die Verkaufspreise für die eigenen Produkte auf nahezu unverändert hohem Niveau zu halten, jedoch wird für 2009 erwartet, dass Preissenkungen vom Markt gefordert werden. Die sich verschärfende Kreditkrise führte dazu, dass Unternehmen der Rohstoffbranche von Seiten der Kreditversicherungen zunehmend restriktiv behandelt werden. Unabhängig von der Situation einzelner Unternehmen ist derzeit branchenweit keine Versicherung von Kundenforderungen erhältlich. Die in der Folge sinkenden Zahlungsziele in der Branche führen dazu, dass sich die Finanzierung des Umlaufvermögens kurzfristig verteuert hat. Derzeit stehen Wellman International jedoch Kreditlinien in ausreichendem Volumen zur Verfügung. 36 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Berichte aus den Beteiligungen Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum Einhorn Mode Manufaktur (RCP) Die Einhorn Mode Manufaktur ist ein führender Anbieter hochwertiger Herrenoberhemden. Die Produkte des Unternehmens zeichnen sich durch höchste Qualität, textiltechnische Innovation und ein unverwechselbares Design mit stilvollen Details aus. Neben den Produkten der Eigenmarke „Einhorn“ fertigt das Unternehmen Lizenzprodukte für andere namhafte Markenhersteller wie beispielsweise „Tommy Hilfiger“. Aktuelle Entwicklungen Der Ausbau des Key-Account-Managements wurde 2008 weiter vorangetrieben. Mit namhaften Herrenausstattern wie Peek & Cloppenburg und Hirmer konnten im zweiten Quartal Großkundenverträge unterzeichnet werden – ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des Unternehmens. Im Zuge der Fokussierung auf margenstarke Produktbereiche hat sich die Einhorn Mode Manufaktur dazu entschlossen, mit der Auslieferung der Herbst-/Winter-Kollektion den Geschäftsbereich für Damenoberbekleidung einzustellen. Das Unternehmen wird sich zukünftig ausschließlich als Hersteller hochwertiger Herrenhemden am Markt positionieren. Ferner konnte die Struktur des Umlaufvermögens deutlich verbessert werden. Die Lagerbestände konnten weiter reduziert und die Forderungen aus Lieferungen nachhaltig abgebaut werden. Als Reaktion auf zu Beginn des Jahres aufgetretene Lieferengpässe nahm das Unternehmen einen personellen Wechsel in der Leitung seines Logistikbereichs vor. In der Folge erhöhte sich die Auslieferungsquote des Hemdenherstellers auf nahezu 100 Prozent. Um den Abbau der Lagerbestände weiter voran treiben zu können, arbeitet die Einhorn Mode Manufaktur an der Entwicklung eines neuen Abverkaufskonzepts. Dies beinhaltet unter anderem auch eine Neupositionierung der so genannten „Factory Outlets“. Signifikante Einsparungen konnten durch Auslagerung des Rohwarenlagers erzielt werden. Die Ansiedlung des Lagers vor Ort bei den jeweiligen osteuropäischen Auftragsproduzenten führt zu einer deutlichen Kostensenkung der produktionsbedingten Logistikkosten. Im Zuge einer Markenrechtsverletzung hat Einhorn Mode Manufaktur rechtliche Schritte gegen einen anderen europäischen Textilproduzenten eingeleitet. Das Unternehmen verletzte Markenrechte durch die unberechtigte Nutzung des Einhorns-Symbols im eigenen Firmenlogo. Anfang 2009 entschied das Landgericht München zugunsten von Einhorn Mode Manufaktur und sprach dem Unternehmen Schadensersatzanspruch zu. 37 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Berichte aus den Beteiligungen Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum Westfalia Van Conversion (IP) Als Marktführer in Deutschland fertigt Westfalia Van Conversion im Auftrag namhafter Automobilhersteller hochwertige Reisemobile für den aktiven Freizeitbedarf. Basis für die Fahrzeuge sind bestehende Transportermodelle, die entsprechend umgerüstet werden. Das Unternehmen verfügt über mehr als 50 Jahre Erfahrung in diesem Markt. Im Jahr 2007 startete Westfalia Van Conversion – neben der Auftragsfertigung – auch den Verkauf von Reisemobilen unter eigenem Firmennamen. Aktuelle Entwicklungen Die Vertriebsstruktur von Westfalia Van Conversion wurde im Laufe des Jahres grundlegend überarbeitet. Im unmittelbaren Fokus der Vertriebsexpansion standen neben Deutschland die Märkte Frankreich, Italien, Polen und Russland. Zur Stärkung des bestehenden Vertriebsnetzes veranstaltete Westfalia Van Conversion im zweiten Quartal erstmalig eine internationale Händlertagung. Neben der Vorstellung von Produktneuheiten und der Verkaufsförderung, stand vor allem auch die Präsentation des neuen Erscheinungsbildes von Westfalia Van Conversion im Vordergrund. Die Corporate Identity, das Firmenlogo und der Internetauftritt des Unternehmens wurden überarbeitet und aufgefrischt. Dass die neuen Fahrzeuge auch beim Design zukünftig Standards setzen, bekam das Unternehmen im Juni bescheinigt. Für das Modell „WestVan“ wurde Westfalia mit dem begehrten und international anerkannten Red Dot Design Award ausgezeichnet. In der zweiten Jahreshälfte waren auch im Markt für Reisemobile die rezessiven Rahmenbedingungen in Deutschland und weiten Teilen Europas vorherrschendes Thema. Allein in Deutschland ging die Zahl der Neuzulassungen im dritten Quartal um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Die hierdurch entstehenden Produktionsüberkapazitäten äußerten sich in einem zunehmenden Preisdruck im Markt. Dies führte dazu, dass erste Wettbewerber von Westfalia Van Conversion dem angespannten Marktumfeld nicht länger gewachsen waren und zahlungsunfähig wurden. Die schleppende Nachfrage ist auch für Westfalia Van Conversion sehr deutlich spürbar. Durch verstärkte Vertriebs- und Pressearbeit und internationale Messeauftritte, wie zuletzt in Düsseldorf, Paris und Rimini, versucht das Unternehmen, dem entgegen zu wirken. Zur weiteren Forcierung des Vertriebs hat das Unternehmen überdies ein Absatzfinanzierungsprogramm ins Leben gerufen. 38 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Berichte aus den Beteiligungen Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum Mode & Preis Mode & Preis ist in Deutschland sowie mit ihren Tochtergesellschaften in der Slowakei, Tschechien und der Schweiz ein führendes Katalog-Spezialversandhaus mit Fokus auf preisgünstige Mode für Damen, Herren und Kinder. Daneben zählen Produkte rund um Heim und Garten zum Sortiment. Das Unternehmen verfügt über einen langjährigen Kundenstamm in Deutschland sowie über etablierte Lieferantenbeziehungen. Aktuelle Entwicklungen Nach der Beteiligung am Versandhandelsspezialisten im Mai 2008 wurden umgehend erste Schritte zur Neuausrichtung des Unternehmens eingeleitet. Im Zuge der weiteren Expansion im osteuropäischen Raum wurde ein weitreichender Kooperationsvertrag geschlossen. Ab dem Jahr 2009 erschließt sich somit für Mode & Preis weiteres Wachstumspotenzial in einer der größten Absatzregionen weltweit. Darüber hinaus wurde eine Optimierung der internen Strukturen vorgenommen. Neben Umbauten im Personalbereich führt der Wechsel von bisherigen Dienstleistern wie Call-Center-Betreiber und Logistikpartner zu Einsparungen von über einer Million Euro pro Jahr. Auch die Beschaffungsstrukturen von Mode & Preis wurden grundlegend überarbeitet. Neben der Reduzierung der Vertragspartner im Zuge einer Lieferantenkonsolidierung wurden auch zentrale Abteilungen wie zum Beispiel der Einkauf personell neu besetzt. Verkaufsseitig wurde das ECommerce-Geschäft des Unternehmens weiter vorangetrieben. Ab 2009 soll der Verkauf von Waren über das Internet Hauptwachstumstreiber von Mode & Preis sein. Aber auch die Aufmachung des traditionellen Produktkatalogs wurde einer Neukonzeptionierung unterzogen. Ab 2009 zeigt sich Mode & Preis mit neuem Logo und spricht gezielt auch jüngere Kundenkreise an. Als Versandhandelsspezialist im Niedrigpreissegment zählt Mode & Preis zu den Gewinnern des Konjunkturabschwungs. Die erhöhte Preissensibilität des Konsumenten sorgte im vierten Quartal für einen Anstieg der Erstbestellungen und somit zu einer deutlichen Ausweitung der aktiven Kundenbasis. Es wird damit gerechnet, dass sich dieser Trend noch bis weit ins Jahr 2009 fortsetzen wird. Um auch weiterhin ein attraktives Preisniveau bieten zu können, überarbeitet das Unternehmen seine Lieferantenstrukturen auf kontinuierlicher Basis. Zum Ende des Jahres befand sich Mode & Preis in fortgeschrittenen Verhandlungen mit großen asiatischen Textilproduzenten und stößt auf großes Interesse bei potenziellen neuen Geschäftspartnern. 39 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Berichte aus den Beteiligungen connectis (S&S) Der Schweizer Systemintegrator connectis (ehemals Sunrise Business Communications) bietet seinen Kunden Lösungen für sichere Netzwerke und Applikationen in der Sprach-, Daten- und Videokommunikation. Das Unternehmen offeriert Planung, Realisierung, Wartung und Betrieb von Systemlösungen aus einer Hand und ist offizieller Partner von Cisco Systems und Nortel Networks. Connectis ist mit rund 200 Spezialisten verteilt auf insgesamt sieben Standorte im gesamten Gebiet der Schweiz aktiv. Aktuelle Entwicklungen Nach Übernahme des Unternehmens vom Schweizer Telekommunikationsunternehmen Sunrise im Juni 2008 wurden erste Schritte zur Positionierung als eigenständiges Unternehmen vorbereitet. Darin inbegriffen war die offizielle Umfirmierung von ehemals „sunrise business communications“ in den heutigen Namen „connectis“ zu Beginn des dritten Quartals. Die langjährigen Kundenbeziehungen und gute Servicequalität des Unternehmens haben dazu geführt, dass connectis auch nach Abspaltung vom Sunrise-Konzern über einen unverändert hohen Auftragsbestand verfügte. Die weitere Expansion von connectis wurde daher mit unverändertem Mitarbeiterstab fortgesetzt. Mit Großkunden wie UBS, Rolex, Swatch oder auch öffentlichen Institutionen der Schweiz ist connectis für zukünftiges Wachstum bereits gut im Markt positioniert und erweitert seinen Kundenstamm auf kontinuierlicher Basis. In der zweiten Jahreshälfte 2008 standen vor allem der Aufbau und die Flexibilisierung eigener interner Strukturen wie IT, Rechnungswesen, Einkauf und Vertrieb im Vordergrund. Zur Verbesserung des Debitoren-Managements wurde das betriebliche Mahnwesen modernisiert. Mit den größten Lieferanten wurde eine Verlängerung der Zahlungsziele ausgehandelt. Ein unrentabler Standort in St. Gallen wurde geschlossen und die Büroflächen konsolidiert. Die Fahrzeugflotte wurde um rund 20 Prozent reduziert und teilweise durch Ausgliederung flexibilisiert. In den kommenden fünf Jahren plant connectis den eigenen Marktanteil in der Schweiz deutlich auszubauen. Derzeit ist das Unternehmen mit einem Marktanteil von rund 14 Prozent der zweitgrößte Anbieter im Markt. Bis 2014 soll dieser Anteil auf rund 25 Prozent gesteigert werden. 40 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Berichte aus den Beteiligungen Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum Berentzen-Gruppe (RCP) Die Berentzen-Gruppe ist als Premium-Getränkehersteller mit zahlreichen Marken wie Puschkin Vodka, Doornkaat, Bommerlunder und der Kernmarke Berentzen auf dem deutschen Markt etabliert. Seit nahezu 250 Jahren steht der Name Berentzen für feine Destillierkunst und Freude am Genuss. Als größter deutscher Pepsi Cola-Konzessionär und Hersteller von Wellness- und Erfrischungsgetränken ist Berentzen auch im Markt für alkoholfreie Getränke erfolgreich aktiv. Die Kernmarken Berentzen und Puschkin vertreibt das Unternehmen auch auf internationalen Märkten. Aktuelle Entwicklungen Nach Akquisition des Unternehmens mit Wirkung zum 1. September lag der Fokus der Maßnahmen in den ersten Wochen auf einer detaillierten Prüfung der Kostenstrukturen und der Budgetplanung der Berentzen-Gruppe. Nach Übernahme von 75,1 Prozent der Stammaktien veröffentlichte AURELIUS ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für alle noch ausstehenden Stamm- und Vorzugsaktien in Höhe der gesetzlichen Vorgaben von 2,65 Euro je Anteil. Nach Ablauf der Angebotsfrist am 27. Oktober war AURELIUS in Besitz von 79,5 Prozent der Stammaktien und 21,0 Prozent der Vorzugsaktien. Im Zuge der Identifizierung unrentabler Umsätze überarbeitete das Unternehmen sein Geschäft mit Handelsmarken. Verträge mit Handelspartnern, die einen negativen Deckungsbeitrag aufwiesen, wurden im Zuge dessen unmittelbar aufgekündigt. Anfang Dezember veröffentliche die Berentzen-Gruppe Details zu weiteren Schritten der Neuausrichtung. Aufgrund der deutlich defizitären Ausgangssituation war das Unternehmen zu tiefgreifenden Einschnitten gezwungen. Den deutlichen Überkapazitäten in der Produktion begegnete das Unternehmen mit der Schließung der Produktion am Standort Haselünne. Die Verlagerung an den Standort Minden führt zu einer deutlichen Verbesserung der Produktionsauslastung. Gleichzeitig überarbeitete das Unternehmen seine Vertriebsstrukturen. Entscheidende Positionen im Vertrieb wurden mit Branchenspezialisten neu besetzt und der Vertrieb im Außendienst ausgegliedert. Eine Bereinigung des Markenportfolios und eine Konzentration auf margenstarke Produkte sollen ab kommendem Jahr überdies zu einer Verbesserung der Ergebnissituation beitragen. Die eingeleiteten Maßnahmen haben das Ergebnis der Berentzen-Gruppe im Jahr 2008 mit rund 15 Millionen Euro belastet. Ab dem Jahr 2010 werden die Strukturveränderungen jedoch zu Einsparungen von rund 10 Millionen Euro jährlich führen. Erste positive Effekte werden bereits im Geschäftsjahr 2009 erwartet. 41 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Berichte aus den Beteiligungen Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum RTL Shop / Channel21 Der Versandhandelsspezialist RTL Shop vermarktet und vertreibt ein breites Warensortiment von Elektronikartikeln über Haushaltswaren bis hin zu Kosmetikprodukten und Mode über eigens hierfür konzipierte Teleshopping-Produktionen und das Internet. Nach QVC und HSE24 ist das Unternehmen der drittgrößte Anbieter im Bereich Homeshopping im deutschsprachigen Raum. Gegründet im Jahr 2001 unter dem Namen RTL Shop ist der Sender heute via Satellit und Kabel bundesweit in rund 35 Millionen TV-Haushalten zu empfangen. Zum Jahreswechsel 2009 erfolgte die Umbenennung des Senders in Channel21. Heute nutzen rund 4 Millionen Kunden den bequemen Service von zuhause und bestellen Produkte aus dem vielfältigen Sortiment. Aktuelle Entwicklungen Nach der Beteiligung am RTL Shop zum 1. September konzentrierten sich die Maßnahmen zunächst auf eine weitere Detaillierung des Restrukturierungsplans für den defizitären Versandspezialisten. Hierbei wurde vor allem auf eine sorgfältige Analyse der Kostenstrukturen, eine Überarbeitung der Budgetplanung und die Identifizierung der Kernprobleme im Geschäftsmodell des Unternehmens Wert gelegt. Zur unmittelbaren Verbesserung der Kostenstruktur löste sich RTL Shop von Beratungsverträgen. Mit der proaktiven Vermarktung der Sendefenster, in denen das Unternehmen nicht live sendet (22.00 Uhr bis 10.00 Uhr), gelang es dem Unternehmen gleichzeitig neue Einnahmen zu generieren. Darüber hinaus wurde die bereits mit allen Abläufen vertraute Produktionsgesellschaft des RTL Shop von der RTL Deutschland-Gruppe übernommen. Neben einem Zuwachs an Know How trägt dieser Schritt gleichzeitig zur Senkung der Produktionskosten bei. Auch die Internetaktivitäten des Unternehmens wurden deutlich forciert. Neben der Überarbeitung des Web-Shops wurden Suchmaschinenoptimierungen vorgenommen und die Vermarktung des Auftritts über Partnerprogramme und einen Newsletter-Versand verstärkt. Bereits in den ersten Monaten führten diese Optimierungen zu einem Umsatzzuwachs von über zehn Prozent. Für das Jahr 2009 erwartet sich das Unternehmen weiter deutlich steigende Umsätze aus Online-Verkäufen. Im vierten Quartal wurden Verbesserungen an internen Strukturen vorgenommen. Nicht benötigte Büro- und Lagerflächen am Standort wurden geräumt und zur Vermietung freigegeben. Die Struktur des Umlaufvermögens wurde verbessert. Hierbei konnte eine Reduzierung des Warenlagers um rund zehn Prozent umgesetzt werden. Für die Umbenennung des Senders in Channel21 zum Jahreswechsel bereitete das Unternehmen eine umfangreiche Medienkampagne vor. Unter dem neuen Claim „Mit besten Empfehlungen“ steigert Channel21 die Affinität des Zuschauers mit der neuen Marke und löst sich auch im Außenauftritt von der ehemaligen Muttergesellschaft RTL Deutschland. 42 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Berichte aus den Beteiligungen Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum KWE-Gruppe (DCO) Die KWE-Gruppe ist in Deutschland als spezialisierter Dienstleister für Stahlbauten in der chemischen und petrochemischen Industrie Marktführer. Auch die Pharmaindustrie sowie die Energiewirtschaft beliefert das Unternehmen. Die Services der KWE-Gruppe umfassen die Wartung und Instandhaltung bestehender Stahlbaukonstruktionen sowie Beratung bei und Konzeption von neuen Stahlbauprojekten unterschiedlicher Art. Neben Industrieprojekten umfasst dies auch architektonisch anspruchsvolle Projekte beispielsweise im Rahmen von Freizeitparks. Aktuelle Entwicklungen Nach dem erfolgreichen Abschluss der operativen Neuausrichtung der KWE-Gruppe nahm AURELIUS im zweiten Quartal Verhandlungen mit einem strategischen Investor über den Verkauf der Beteiligung auf. Ein erfolgreicher Abschluss der Transaktion wurde daraufhin im dritten Quartal 2008 erzielt. Erwerber war die österreichische Kresta-Gruppe, die als Industrieanlagenbauer von Engineering über Fertigung, Montage und Isolierung bis hin zur Inbetriebnahme alle Services aus einer Hand bietet. Trotz eines negativen Kapitalmarktumfelds gelang es AURELIUS, ihr Geschäftsmodell mit dem ersten Verkauf eines Unternehmens nach abgeschlossener Neuausrichtung unter Beweis zu stellen. 43 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Berichte aus den Beteiligungen KTDaythea (DCO) KTDaythea (ehemals SAG Kommunikationstechnik) ist ein bundesweit tätiger Infrastrukturdienstleister mit Spezialisierung auf die Planung, Errichtung und Instandhaltung von Mobilfunksendemasten und anderen Anlagen im Bereich Kommunikationstechnik. Aktuelle Entwicklungen Die im Jahresverlauf zunächst vorangeschrittene Neuausrichtung von KTDaythea geriet im zweiten Halbjahr deutlich ins Stocken. Die Abschwächung der Konjunktur in Deutschland äußerte sich spürbar in einer Verschlechterung der Umsatzsituation des Unternehmens. Angesichts der sich zuspitzenden Liquiditätslage machten sich zum Jahreswechsel bereits erste Anzeichen für einen erweiterten Finanzierungsbedarf bemerkbar. Infolge gescheiterter Finanzierungsverhandlungen im ersten Quartal 2009, musste das Unternehmen im Februar Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen. 44 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Berichte aus den Beteiligungen Pohland Herrenkleidung (DCO) Pohland Herrenkleidung betreibt als Herrenausstatter im gehobenen Segment 13 Modehäuser in Bremen, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Das Unternehmen bietet seiner anspruchsvollen Klientel ein hochwertiges Angebot von Freizeitmode über Business-Kleidung bis hin zur Garderobe für festliche Anlässe. Das mittel- bis hochpreisige Sortiment beinhaltet Marken wie Boss, Joop, Polo Ralph Lauren und Armani. Aktuelle Entwicklungen Der konjunkturelle Einbruch in der zweiten Jahreshälfte machte sich vor allem im textilen Einzelhandel deutlich bemerkbar. Zwar ergriff Pohland Herrenkleidung frühzeitig Maßnahmen, um die Kostenseite weiter zu verschlanken und einem rezessiven Marktumfeld anzupassen, jedoch musste das Unternehmen vor allem im vierten Quartal deutliche Umsatzrückgänge verkraften, die zu einer massiven Belastung der Liquiditätssituation führten. Ferner zwangen vertragliche Verpflichtungen, die noch aus Zeiten vor der Übernahme des Unternehmens durch AURELIUS herrührten, Pohland Herrenkleidung dazu, neue Mietverträge in unattraktiven Lagen durch Eröffnung neuer Filialen zu erfüllen. Hierdurch verschlechterte sich die ohnehin angespannte Situation des Unternehmens weiter. Im ersten Quartal 2009 veräusserte AURELIUS seine Beteiligung an Pohland Herrenkleidung im Zuge eines Management-Buy-outs. 45 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Verlauf des Geschäftsjahres 2008 Verlauf des Geschäftsjahres 2008 Im Geschäftsjahr 2008 setzte die AURELIUS-Gruppe ihre Geschäftstätigkeit erfolgreich fort und wuchs weiterhin profitabel. Sowohl in der Umsatz- als auch in der Ergebnisentwicklung zeigt sich die operative Stärke des Unternehmens deutlich. Mit insgesamt sechs Unternehmenskäufen sowie einen -verkauf erreichte der Konzern auch nach Anzahl der Tochterunternehmen ein neues Niveau. Maßgeblich für die erstmalige Konsolidierung beziehungsweise Einbeziehung eines Tochterunternehmens ist der Zeitpunkt des Vollzugs einer Transaktion, da hiermit erst die vollständige Kontrolle über das Unternehmen erlangt wird. Im Fall von zwei der sechs Zukäufe im Jahr 2008 fand diese Kontrollerlangung erst im Jahr 2009 statt. Aus Akquisitionen des Jahres 2007 wurde eine Kontrollerlangung erst im Jahr 2008 vollzogen. Die KTDaythea, connectis und die Berentzen-Gruppe wurden im Geschäftsjahr 2008 erstmals als vollkonsolidierte Tochterunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen. Die Beteiligungen an Mode & Preis und RTL Shop (ab 2009 Channel21) wurden im Rahmen der Equity-Bewertung erstmals in den Konzernabschluss einbezogen. KTDaythea wurde als Konsequenz des im Februar 2009 eingeleiteten Insolvenzverfahrens den aufgegebenen Geschäftsbereichen zugeordnet. Im Juli veräußerte AURELIUS die KWE-Gruppe an einen strategischen Investor, die österreichische KrestaGruppe. Der Verkauf des Unternehmens führte zur Endkonsolidierung der Gesellschaft. Ferner reduzierte AURELIUS Anfang Oktober seine Beteiligung an der Bank Compagnie de Gestion et des Prêts (CDGP), die Teil der La Source-Gruppe ist. Nach Verkauf eines Anteils von 15 Prozent für rund 12,3 Millionen Euro an LaSer Cofinoga, ein Tochterunternehmen der BNP-Paribas-Gruppe, reduzierte sich der Anteil von AURELIUS an CDGP auf 35 Prozent. Umsatz- und Ergebnisentwicklung Die UMSATZERLÖSE stiegen auf 583,0 Millionen Euro im Vergleich zu 266,5 Millionen Euro im Vorjahr (+118,8 %). Das deutliche Umsatzwachstum resultiert im Wesentlichen aus der Akquisition der BerentzenGruppe. Die Umsätze und Ergebnisse der unterjährig erworbenen Beteiligungen gehen erst ab dem Zeitpunkt der Erstkonsolidierung in den Konzernabschluss ein. Sie finden somit nur anteilig Berücksichtigung. Auf zwölf Monate hochgerechnet beläuft sich der annualisierte Konzernumsatz der AURELIUS-Gruppe derzeit auf 735 Millionen Euro gegenüber 576 Millionen Euro im Vorjahr (+27,6%). Es entfielen 77,9 Millionen Euro der Umsatzerlöse auf das Segment Services & Solutions (S&S), 216,5 Millionen Euro auf das Segment Industrial Production (IP) sowie 287,8 Millionen Euro auf das Segment Retail & Consumer Products (RCP). Auf aufgegebene Geschäftsbereiche entfielen 98,7 Millionen Euro Umsatz. Insgesamt war festzustellen, dass sich die zunehmende konjunkturelle Eintrübung in Deutschland und Europa in einer allgemein steigenden Preissensibilität der Kunden widerspiegelte. Dies traf insbesondere auf Tochtergesellschaften zu, deren Umsätze unmittelbar in Verbindung mit der Entwicklung des Einzelhandels standen. 46 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Verlauf des Geschäftsjahres 2008 Die SONSTIGEN BETRIEBLICHEN ERTRÄGE erhöhten sich auf 93,9 Millionen Euro gegenüber 72,2 Millionen Euro im Vorjahr (+30,1 %). Sie beinhalten unter anderem Erträge aus der Auflösung von negativen Unterschiedsbeträgen („Bargain Purchase“) in Höhe von 13,4 Millionen Euro aus der Akquisition der Berentzen-Gruppe. Daneben führte die Veräußerung von Finanzanlagen zu Erträgen in Höhe von 22,4 Millionen Euro. Aus der Auflösung von Rückstellungen resultierten Erträge in Höhe von 12,6 Millionen Euro. Die ERTRÄGE AUS ASSOZIIERTEN UNTERNEHMEN stiegen mit 7,2 Millionen Euro deutlich gegenüber dem Vorjahreswert von 1,0 Millionen Euro an (+620,0 %). Aus der erstmaligen Einbeziehung von Mode & Preis und der RTL Shop GmbH (seit 2009 Channel21) in den Konzernabschluss der AURELIUS AG ergaben sich Einmaleffekte in Höhe von 4,9 Millionen Euro. Der Ertrag aus dem Vorjahr resultierte ausschließlich aus der Compagnie de Gestion et des Prêts. Der MATERIALAUFWAND erhöhte sich auf 302,9 Millionen Euro gegenüber 129,1 Millionen Euro im Vorjahr (+134,6 %). Die SONSTIGEN BETRIEBLICHEN AUFWENDUNGEN lagen bei 187,3 Millionen Euro nach 89,7 Millionen Euro im Vorjahr (+108,8 %). 82,8 Millionen Euro entfielen dabei auf Marketing und Provisionen und 35,4 Millionen Euro auf Frachten und Transportkosten. In den Gebäudeaufwendungen in Höhe von 17,3 Millionen Euro sind zahlungswirksame Mietaufwendungen aus Operating Lease-Verhältnissen in Höhe von 13,1 Millionen Euro enthalten. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg auf 72,5 Millionen Euro gegenüber 63,7 Millionen Euro im Vorjahr (+13,8 %). Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen beliefen sich 2008 auf insgesamt 20,4 Millionen Euro. Grund für den deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr sind die planmäßigen Abschreibungen auf das Anlagevermögen der La Source-Gruppe und Wellman International, sowie die planmäßigen Abschreibungen der unterjährig erworbenen Berentzen-Gruppe. Beide in 2007 erworbene Unternehmen wurden erst im Laufe des zweiten Halbjahres 2007 erstmalig in den Konzernabschluss einbezogen, sodass ihre Abschreibungen nur anteilig in den Konzernabschluss des Geschäftsjahres 2007 einflossen. Ferner wurden Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 4,1 Millionen Euro vorgenommen. Sie betreffen im Wesentlichen die Anteile an der ARQUES Industries AG und an der Investunity AG, die aufgrund voraussichtlich dauerhafter Wertminderung auf ihren Marktpreis zum 31. Dezember 2008 abgewertet wurden. Aufgrund des erhöhten Abschreibungsbedarfs sowie vermehrter Zinsaufwendungen verringerte sich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) auf 44,1 Millionen Euro gegenüber 55,1 Millionen Euro im Vorjahr (-20,0 %). Nach Berücksichtigung der Steuern vom Einkommen und Ertrag, aufgegebenen Geschäftsbereichen und Minderheitenanteilen erwirtschaftete AURELIUS im Geschäftsjahr 2008 ein KONZERNERGEBNIS in Höhe von 36,2 Millionen Euro nach einem Vorjahreswert von 47,4 Millionen Euro (-23,6 %). Dies entspricht einem unverwässerten Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen je Aktie in Höhe von 4,23 Euro nach 4,70 Euro im Vorjahr. 47 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Verlauf des Geschäftsjahres 2008 Vermögens- und Finanzlage Die 2008 getätigten Akquisitionen spiegelten sich auch in einem deutlichen Anstieg der BILANZSUMME von AURELIUS wider. Sie stieg auf 584,7 Millionen Euro gegenüber 331,7 Millionen Euro im Vorjahr (+76,3 %). Die LANGFRISTIGEN VERMÖGENSWERTE in Höhe von 189,2 Millionen Euro (Vorjahr: 114,3 mEUR) sind von einem deutlichen Anstieg der immateriellen Vermögenswerte auf 49,8 Millionen Euro gegenüber 14,4 Millionen Euro im Vorjahr (+245,8 %) gekennzeichnet. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die Aktivierung von Markenrechten und Kundenstämmen im Rahmen der Erstkonsolidierung der neu erworbenen Berentzen-Gruppe zurückzuführen. Die Finanzanlagen beinhalten im Wesentlichen die nach der EquityMethode bewerteten Beteiligungen an Mode & Preis, RTL Shop (ab 2009 Channel21) sowie CDGP. Aufgrund der Ergebnisbeiträge der assoziierten Unternehmen stiegen die Finanzanlagen im Geschäftsjahr auf 23,8 Millionen Euro gegenüber einem Vorjahreswert von 20,5 Millionen Euro an (+16,1 %). Die KURZFRISTIGEN VERMÖGENSWERTE erhöhten sich auf 395,5 Millionen Euro (Vorjahr: 217,4 mEUR). Hier stiegen die liquiden Mittel leicht überproportional an und summierten sich auf 72,6 Millionen Euro gegenüber 38,9 Millionen Euro am Vergleichsstichtag (+86,6 %). Deutlich überproportional veränderten sich die zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerte auf 45,0 Millionen Euro gegenüber 7,1 Millionen Euro im Vorjahr (+533,8 %). Dies resultiert maßgeblich aus dem Ausweis von KTDaythea und Pohland Herrenkleidung als aufgegebene Geschäftsbereiche. Das EIGENKAPITAL von AURELIUS stieg 2008 auf 141,5 Millionen Euro (Vorjahr: 75,4 mEUR). Neben der positiven Ergebnisentwicklung trug auch die im August durchgeführte Erhöhung des Grundkapitals auf 9,3 Millionen Euro zu dem Anstieg bei. Die Kapitalrücklage erhöhte sich auf 13,9 Millionen Euro gegenüber 8,9 Millionen Euro im Vorjahr (+56,2 %). Der Minderheitenanteil am Eigenkapital stieg deutlich auf 37,4 Millionen Euro gegenüber 9,3 Millionen Euro zum Stichtag 2007 (+302,2 %). Dieser Anstieg ist fast ausschließlich auf den Erwerb der Berentzen-Gruppe zurückzuführen. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich dementsprechend auf 24,2 Prozent nach 22,7 Prozent im Vorjahr. Die LANGFRISTIGEN VERBINDLICHKEITEN erhöhten sich auf 100,8 Millionen Euro (Vorjahr: 90,1 mEUR). Der Zuwachs in den Pensionsverpflichtungen auf 22,8 Millionen Euro gegenüber 12,9 Millionen Euro im Vorjahr (+76,7 %) ist größtenteils der Erstkonsolidierung der Berentzen-Gruppe zuzuschreiben. Der deutliche Rückgang der Rückstellungen auf 6,9 Millionen Euro gegenüber 17,7 Millionen Euro im Jahr 2007 (-61,0 %) beruht im Wesentlichen auf der Auflösung von Rückstellungen bei der La Source-Gruppe. Die ursprünglich geplanten einmaligen Restrukturierungsaufwendungen fielen hier niedriger aus als erwartet. Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten gingen auf 21,9 Millionen Euro gegenüber 27,5 Millionen Euro im Vorjahr (-20,4 %). Die KURZFRISTIGEN VERBINDLICHKEITEN erhöhten sich deutlich auf 342,4 Millionen Euro (Vorjahr: 166,1 mEUR). Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten stiegen von 18,0 Millionen Euro auf 67,8 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2008. Ausschlaggebend hierfür sind unter anderem der Vorfinanzierungsbedarf von Branntweinsteuerabgaben der Berentzen-Gruppe sowie der Investitionsbedarf für die Wachstumsfinanzierung von Wellman International. 48 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Verlauf des Geschäftsjahres 2008 Entwicklung des Cashflows Der CASHFLOW AUS LAUFENDER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT verringerte sich 2008 auf 15,6 Millionen Euro gegenüber 17,9 Millionen Euro im Vorjahr (-12,8 %). Der CASHFLOW AUS INVESTITIONSTÄTIGKEIT lag mit - 1,2 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 5,8 Millionen Euro. Der FREE CASHFLOW lag mit 14,4 Millionen Euro ebenfalls unter dem Vorjahreswert von 23,6 Millionen Euro (-39,0 %). Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass im Geschäftsjahr 2007 höhere Cash-Bestände mit erworben wurden als im Geschäftsjahr 2008 und dass mit dem Erwerb der Berentzen-Gruppe und der connectis im Vergleich zum Geschäftsjahr 2007 Unternehmen erworben wurden, für die aufgrund ihrer Marktstellung ein entsprechend höherer Kaufpreis entrichtet wurde. Der CASHFLOW AUS FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT lag unter anderem aufgrund der durchgeführten Kapitalerhöhung mit 21,1 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahresniveau von 7,1 Millionen Euro (+197,2 %). Die Generierung positiver Zahlungsströme steht im Fokus der Planungs- und Steuerungsprozesse im AURELIUS-Konzern. Der Cashflow hat daher im Wochen- und Monatsreport der Tochtergesellschaften die Funktion einer zentralen Steuerungsgröße im Konzern. Mitarbeiterentwicklung Die drei erstmals konsolidierten Zukäufe bewirkten auch einen deutlichen Anstieg der MITARBEITERZAHL im Unternehmen. Zum Stichtag 31. Dezember 2008 beschäftigte die AURELIUS-Gruppe insgesamt 3.179 Vollzeit-Arbeitskräfte gegenüber 2.800 Mitarbeitern im vergleichbaren Vorjahreszeitraum (+13,5 %). Im Durchschnitt waren 2008 somit 3.160 Mitarbeiter im Konzern gegenüber 1.769 Mitarbeitern im Jahr 2007 beschäftigt. Der PERSONALAUFWAND erhöhte sich dementsprechend auf 118,8 Millionen Euro nach 56,1 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum(+111,8 %). Vergütungsbericht Die fixen erfolgsunabhängigen Bezüge des Vorstands der AURELIUS AG im Geschäftsjahr 2008 beliefen sich für Dr. Dirk Markus und Gert Purkert auf jeweils 120 Tausend Euro, für Donatus Albrecht und Ulrich Radlmayr auf jeweils 155 Tausend Euro. Neben der fixen Vergütung erhalten zwei Vorstände auch eine erfolgsbezogene variable Vergütung, die sich bei Ulrich Radlmayr im Geschäftsjahr 2008 auf 200 Tausend Euro und bei Donatus Albrecht auf 40 Tausend Euro beläuft. Am AURELIUS Aktienoptionsplan („SOP 2007“) partizipieren die beiden Vorstände Donatus Albrecht und Ulrich Radlmayr. Zur detaillierten Ausgestaltung verweisen wir auf die Erläuterungen unter Tz. 5.6 des Anhangs. Der beizulegende Zeitwert der Aktienoptionen für Donatus Albrecht beträgt zum 31. Dezember 2008 644 Tausend Euro, für Ulrich Radlmayr 187 Tausend Euro. Des Weiteren halten Dr. Dirk Markus und Gert Purkert einen signifikanten Anteil der Aktien an der AURELIUS AG und partizipieren an Kurssteigerungen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten im Geschäftsjahr 2008 eine fixe Vergütung in Höhe von insgesamt 30 Tausend Euro, die sich zu gleichen Teilen auf die drei Aufsichtsratsmitglieder verteilt. An die Organe der Mutter- und Tochterunternehmen der AURELIUS AG wurden keine Vorschüsse und Kredite gewährt, ebenso wurden keine Bürgschaften oder Gewährleistungen für diesen Personenkreis übernommen. 49 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Nachtragsbericht Nachtragsbericht Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Am 18. Dezember 2008 gab AURELIUS die Unterzeichnung von Verträgen über den Erwerb des größten britischen Versandbuchhändlers Book Club Associates (BCA) von der Bertelsmann AG bekannt. Das Closing dieser Transaktion erfolgte im Januar 2009. BCA vereint neben einem klassischen Buchclub mit allgemeiner Ausrichtung weitere sechs Spezial-Buchclubs, die unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Die Kundenbasis des Unternehmens beläuft sich auf derzeit rund 700.000 Mitglieder. Im Geschäftsjahr 2008 lagen die Umsätze von BCA im mittleren zweistelligen Millionenbereich und werden ausschließlich im Club-Modell generiert. Am 19. Dezember 2008 unterzeichnete AURELIUS Verträge über den Erwerb des am Markt unter „Blaupunkt“ auftretenden Handels- und Komponentengeschäfts aus dem Geschäftsbereich der Car Multimedia der Robert Bosch GmbH. Das Closing erfolgte im März 2009. Das Handels- und Komponentengeschäft soll zukünftig als eigenständige Unternehmensgruppe unter der bekannten Traditionsmarke Blaupunkt geführt und als Spezialist im Bereich des sogenannten „Car Infotainment“ positioniert werden. Neben Autoradios und Car-Hifi-Komponenten umfasst die Produktpalette von Blaupunkt auch modernste Navigationsgeräte. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte dieser Geschäftsbereich Umsatzerlöse in Höhe von rund 200 Millionen Euro. Am 13. Januar gab AURELIUS den Erwerb der Thales Information Systems GmbH, einen der führenden ITDienstleister für SAP- und Individualsysteme in Deutschland, vom französischen Mutterkonzern Thales bekannt. Das Closing erfolgte im Januar 2009. Mit mehr als 250 Mitarbeitern und weit über hundert erfolgreich durchgeführten SAP-Projekten zählt die Thales Information Systems GmbH zu den PremiumSystemintegratoren im Bereich SAP in Deutschland. Im Geschäftsjahr 2008 erwirtschaftete das Unternehmen einen Konzernumsatz von rund 50 Millionen Euro. Deutsche und internationale Unternehmen aus dem Maschinen- und Fahrzeugbau sowie aus dem Finanzsektor und den Bereichen Versorgung und Transport gehören zu den Kunden der Thales Information Systems GmbH. Mit der Übernahme der LD Didactic-Gruppe gab AURELIUS am 21. Januar einen weiteren Zukauf gemeinsam mit einem Konsortium von Investoren bekannt. Mit Wirkung zum 1. Januar 2009 wurden 20 Prozent der Unternehmensanteile durch AURELIUS erworben. Nach kartellrechtlicher Freigabe am 28. Februar wurden die restlichen 80 Prozent der Anteile im März 2009 übernommen. Die Kernkompetenzen der LD Didactic-Gruppe liegen vor allem in der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb von Labormöbeln und Laborsystemen sowie von Fachliteratur im naturwissenschaftlich/technischen Bereich. Im Geschäftsjahr 2008 erwirtschaftete die LD Didactic-Gruppe Umsatzerlöse in Höhe von circa 40 Millionen Euro sowie einen negativen Ergebnisbeitrag. Am 5. Februar gab AURELIUS den vorläufigen Abbruch der Gespräche mit der ARQUES Industries AG über eine mögliche Zusammenführung ihrer Aktivitäten bekannt. Infolge der Auflösung des Investorenkonsortiums meldete AURELIUS am 6. Februar, dass ihr Stimmrechtsanteil an der ARQUES Industries AG die Schwellen von fünf Prozent und drei Prozent unterschritten hat. 50 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Prognosebericht Am 13. Februar 2009 hat die KTDaythea Kommunikationstechnik GmbH beim Amtsgericht Charlottenburg den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Der Insolvenzverwalter hat mitgeteilt, dass der Geschäftsbetrieb mindestens bis zum 30. April 2009 aufrechterhalten werden kann. Die Insolvenz ist eine Konsequenz aus dem Scheitern der Verhandlung über Finanzierungslösungen unter Einbindung aller Beteiligten. Die KTDaythea Kommunikationstechnik GmbH wird im Konzernabschluss der AURELIUS AG gemäß IFRS 5 unter den aufgegebenen Geschäftsbereichen ausgewiesen. Ebenfalls am 13. Februar gab AURELIUS bekannt, dass die sich verstärkende Wirtschaftskrise in den vorangegangenen Monaten bei Pohland Herrenkleidung zu einem starken Einbruch der Umsätze geführt hatte, durch die die erzielten Restrukturierungserfolge aufgezehrt wurden. Am 27. Februar wurde das Unternehmen im Zuge eines Management-Buy-outs an die men’s-fashion & lifestyle GmbH, Köln, eine Gesellschaft des Pohland-Management-Teams, veräußert. Das Team verfügt über langjährige Erfahrung im textilen Einzelhandel und plant, den Restrukturierungskurs des Unternehmens im Rahmen eines Insolvenzplanverfahrens fortzusetzen. Am 25. Februar erwarb AURELIUS die restlichen 30 Prozent der Unternehmensanteile an Wellman International. Das Unternehmen ist seitdem 100-prozentige Tochtergesellschaft des AURELIUS-Konzerns. Prognosebericht Den Vorhersagen führender Marktforschungsinstitute und Investmentbanken entsprechend rechnet AURELIUS damit, dass die Jahre 2009 und 2010 in ihrer konjunkturellen Entwicklung deutlich von den Auswirkungen der aktuellen Wirtschaftskrise geprägt sein werden. AURELIUS geht davon aus, dass damit sowohl Chancen als auch Risiken verbunden sein werden. Neben den im Risikobericht ausführlich dargestellten möglichen Risiken einer schwachen Konjunktur, will das Unternehmen von dem aktuellen Marktumfeld profitieren. Das solide Fundament aus Eigenkapital und finanziellen Mitteln soll AURELIUS als Grundlage dienen, im laufenden Geschäftsjahr als aktiver Investor am Markt aufzutreten. Mit insgesamt sieben bis neun Zukäufen wollen wir uns auch im Jahr 2009 als attraktiver Partner für all jene Unternehmen positionieren, die alternative Finanzierungsquellen benötigen. Für das laufende Geschäftsjahr 2009 erwartet AURELIUS sowohl im Konzernumsatz als auch im Konzernergebnis erneut Zuwächse. Die Unvorhersehbarkeit wirtschaftlicher Entwicklungen im aktuellen Konjunkturumfeld lässt eine realistische Detailplanung jedoch nicht vor der zweiten Jahreshälfte 2009 zu. Der kommenden Hauptversammlung der AURELIUS AG, die derzeit für den 6. Juli 2009 in München geplant ist, plant der Vorstand eine Dividende je Aktie von 0,50 Euro je Aktie vorzuschlagen. 51 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Risikobericht Risikobericht Chancen- und Risikomanagement Ein nachhaltiges und profitables Wachstum sowie eine kontinuierliche Steigerung des Unternehmenswertes sind maßgebliche Ziele von AURELIUS. Im Zuge der Identifizierung interessanter Akquisitionsziele als auch bei der Neuausrichtung von Tochtergesellschaften strebt das Unternehmen ein ausgewogenes Risiko-Chancen-Verhältnis an. AURELIUS geht daher ausschließlich dann unternehmerische Risiken ein, wenn diese mit der Chance auf eine vergleichsweise höhere Wahrscheinlichkeit einer Wertsteigerung einhergehen. Gleichzeitig werden die möglichen Risiken bereits frühzeitig auf ein überschaubares Maß begrenzt, so dass das Maximalrisiko aus einzelnen Entscheidungen jederzeit bekannt und beherrschbar ist. Zur frühzeitigen Erkennung möglicherweise auftretender Risiken stützen sich die Entscheidungen des Managements auf ein mehrstufiges Risikomanagementsystem. Die Identifikation unternehmerischer Risiken beginnt bei AURELIUS bereits zu Beginn des Akquisitionsprozesses. Nach der Selektion attraktiver Akquisitionsziele werden mögliche Risiken aus einem Unternehmenskauf innerhalb eines detaillierten Due-Dilligence-Prozesses analysiert. Ein Team von unternehmensinternen Spezialisten filtert dabei Einzelrisiken aus allen Bereichen operativer Tätigkeit des Akquisitionsziels heraus und berechnet nach vorgegebenen Schritten das maximale Gesamtrisiko der zugrundeliegenden Transaktion. Anhand des ermittelten Gesamtrisikos berechnet AURELIUS einen maximalen Kaufpreis als Grundlage für die Abgabe eines Gebots an den Verkäufer. Dieses spiegelt bereits eine adäquate Risikoprämie wider. Um das maximale Ausmaß spezifischer Risiken weiter einzugrenzen, bedient sich AURELIUS einer Holdingstruktur, in der die operativen Risiken jeder einzelnen Tochtergesellschaft jeweils in einer rechtlich eigenständigen Zwischengesellschaft abgegrenzt sind. Auf diese Weise ist sicher gestellt, dass die Summe eventuell auftretender Risiken das zuvor bewertete Maximalrisiko nicht übersteigen kann. Dies entspricht in der Regel dem gezahlten Kaufpreis abzüglich über die Haltedauer erhaltener Rückflüsse aus der operativen Tätigkeit der Gesellschaft. Im Jahr 2008 hat AURELIUS weitere Ebenen in das Risikomanagementsystem eingezogen, die die Eintrittswahrscheinlichkeit einzelner Risiken weiter minimieren sollen. Das interne Reportingsystem wurde weiter optimiert. Auf Basis wöchentlicher und monatlicher Reports aller Tochtergesellschaften erhält der Vorstand eine detaillierte Kennzahlenauswertung über die aktuelle Situation des jeweiligen Unternehmens. Dabei kommt dem Cashflow eine zentrale Funktion als Planung- und Steuerungsgröße sowie dementsprechend auch im Zuge des Risikomanagements zu. Aktuelle Entwicklungen in den Tochtergesellschaften können so zeitnah abgebildet und beurteilt werden. Die Erweiterung der Management-Hierarchie um die Ebene des Vice President als zwischengelagerte Hierarchiestufe zwischen Vorstand und mittlerem Management, erlaubt ein noch schnelleres Reagieren auf veränderte Marktgegebenheiten. Die neu eingeführte Ebene hält dabei noch engeren Kontakt zu den Beteiligungsmanagern der einzelnen Tochterunternehmen und identifiziert auftretende Risikopotenziale dadurch noch schneller. In regelmäßigen Besprechungen mit dem Vorstand der Gesellschaft berichten die Vice Presidents über die aktuelle Lage der Tochterunternehmen und liefern konkrete Entscheidungsvorlagen. 52 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Risikobericht Weiterhin wurde das Risikomanagementsystem durch die Einrichtung einer internen Revisionsabteilung gestärkt. Sie überprüft, bewertet und optimiert kontinuierlich die Effektivität der internen Kontrollsysteme sowie die Führungs- und Überwachungsprozesse. Die Einhaltung der innerbetrieblichen Vorgaben wird dabei auch vor Ort in den jeweiligen Tochtergesellschaften überprüft und gemeinsam mit dem Beteiligungsmanagement konkrete Schritte zu deren Umsetzung erarbeitet. Darstellung wesentlicher Einzelrisiken Aus der Gesamtheit der im Rahmen des Risikomanagements identifizierten Risiken lassen sich wesentliche Risikofelder und Einzelrisiken ableiten, die im Folgenden erläutert werden. Entsprechende Chancen werden im Prognosebericht beschrieben. Umfeld und Branchenrisiken Konjunkturelle Veränderungen Die allgemeine wirtschaftliche Lage und die konjunkturelle Entwicklung der Märkte, in denen AURELIUS aktiv ist, hat Einfluss auf die Geschäftsentwicklung des Unternehmens. Positive Folge einer konjunkturellen Eintrübung kann sein, dass vermehrt Unternehmen oder Unternehmensteile zum Verkauf stehen. Bei einer gleichzeitig geringeren Anzahl von Kaufinteressenten kann dies zu tendenziell niedrigeren Kaufpreisen führen. Die Sanierung von Unternehmen wird durch ein derartiges Szenario jedoch in der Regel negativ beeinflusst. Aufgrund gesunkener Bewertungsniveaus spiegeln sich rezessive Tendenzen auch auf die erzielbaren Verkaufspreise in deutlichen Abschlägen wider. Branchenabhängige Veränderungen AURELIUS verfolgt bei der Identifikation geeigneter Akquisitionsziele keinen bestimmten Branchenfokus. Vielmehr sind die Sanierungsfähigkeit und die Zukunftsaussichten die vorrangigen Kriterien bei der Auswahl von Unternehmen. Trotz eines sorgfältigen Auswahlprozesses besteht für jede Tochtergesellschaft das Risiko des Fehlschlagens der Sanierungsbemühungen, was im Extremfall die Insolvenz der Beteiligung zur Folge haben kann. AURELIUS ist jedoch bestrebt, das Risiko aus der wirtschaftlichen Entwicklung einzelner Unternehmen, Branchen oder Regionen innerhalb des Beteiligungsportfolios durch Diversifikation zu minimieren. Veränderung des Marktzinses AURELIUS beabsichtigt im Rahmen des gewöhnlichen Geschäftsbetriebs verfügbare Finanzierungsmittel an den Kapitalmärkten anzulegen. Veränderungen im Zinsniveau können zu einem Wertverfall der Finanzanlagen des Konzerns führen, der sich negativ auf die Ertragslage auswirken würde. Das Zinsniveau und dessen Entwicklung kann auf der anderen Seite auch Einfluss auf die Finanzierungskosten von AURELIUS haben. Das Ausmaß dieses Risikos hängt vom allgemeinen Finanzbedarf ab, der über Fremdmittel gedeckt werden muss, vom vorhandenen Zinsniveau sowie von der Zinsbindungsfrist aufgenommener Darlehen oder Kredite. Steigende Zinsen erhöhen ferner auch die Finanzierungskosten von Beteiligungsunternehmen, was deren Sanierung, die Ausschüttungsfähigkeit und auch die Veräußerungsmöglichkeiten nachteilig beeinflussen könnte. Durch die geplante Einführung eines zentralen Cashmanagements können diese Risiken zukünftig abgesichert und weitgehend minimiert werden. 53 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Risikobericht Veränderung von Wechselkursen Währungs- und Wechselkursrisiken können auftreten, wenn beispielsweise Beteiligungsunternehmen von ausländischen Gesellschaftern erworben und mit fremder Währung bezahlt werden, wenn Beteiligungsunternehmen Geschäfte mit Auslandsbezug betreiben oder wenn Beteiligungsunternehmen Tochtergesellschaften im Ausland halten. Der weitaus überwiegende Teil der Umsätze, Erträge und Aufwendungen der AURELIUS fällt derzeit noch im Euro-Raum an. Der Konzern ist daher relativ unabhängig von der Entwicklung der Wechselkurse und war im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008 nur einem unwesentlichen Wechselkursrisiko ausgesetzt. Unternehmesstrategische Risiken Veränderungen der Wettbewerbssituation Aufgrund des langjährigen Kontaktnetzes zu Unternehmensmaklern, Konzernen oder anderen potentiellen Verkäufern, positioniert sich AURELIUS regelmäßig in Verkaufsprozessen und profitiert teilweise sogar in Form von niedrigen Kaufpreisen. Ein zunehmendes Interesse an Unternehmen in Sondersituationen könnte einen verstärkten Wettbewerb um die zum Verkauf stehenden Gesellschaften nach sich ziehen und zu einem Anstieg der durchschnittlich zu entrichtenden Kaufpreise führen. Dies würde die Renditeaussichten der betreffenden Investition verringern und das finanzielle Risiko im Falle einer Insolvenz erhöhen. Die positive Entwicklung, die AURELIUS aus der Neuausrichtung von Unternehmen in der Vergangenheit vorweisen kann, sowie die langjährige Erfahrung des Managements mit Gesellschaften in Sondersituationen verschaffen der Gruppe jedoch einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Ausfall von Forderungen Im aktuellen Marktumfeld ist zu beobachten, dass sich Warenkreditversicherer teilweise oder vollständig aus laufenden Engagements zurückziehen. Hieraus kann für einzelne Tochtergesellschaften unter Umständen ein erhöhter Liquiditätsbedarf entstehen. Gleichzeitig entsteht das Risiko erhöhter Forderungsausfälle aufgrund mangelnder Versicherbarkeit von Warenkrediten. AURELIUS versucht diesen Risiken durch ein der Marktsituation angepasstes Forderungsmanagement entgegenzuwirken. Leistungswirtschaftliche Risiken Risiken aus dem Akquisitionsprozess Der Erwerb von Beteiligungen beinhaltet regelmäßig ein nicht unerhebliches unternehmerisches Risiko. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Gefahren nicht erkannt oder falsch eingeschätzt werden. Risiken bestehen insbesondere darin, dass die Zukunftsperspektiven oder die Sanierungsfähigkeit eines Unternehmens falsch bewertet werden oder dass Verbindlichkeiten, Verpflichtungen und andere Lasten der Beteiligung zum Zeitpunkt des Erwerbs trotz sorgfältiger Prüfung nicht bekannt oder identifizierbar waren.Werden die erreichbare Marktstellung, das Ertragspotenzial, die Profitabilität, die Wachstumsmöglichkeiten oder andere wesentliche Erfolgsfaktoren falsch eingeschätzt, hätte dies Konsequenzen für die Rendite der Investition. Außerdem könnte die Rentabilität des Konzerns aufgrund von Abschreibungen auf erworbene Geschäftswerte oder andere Aktiva leiden. Andererseits bieten insbesondere Unternehmen in Sondersituationen ein erhebliches, bislang oft unentdecktes und ungenutztes Ertragspotential. 54 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Risikobericht Effektives Beteiligungscontrolling Ein wichtiger Schritt bei der Sanierung einer erworbenen Beteiligung besteht in der Implementierung eines aussagekräftigen Controllingsystems, das dem neuen Management die entscheidenden Informationen zur Verbesserung der Kosten- und Ertragssituation liefert. Sollte es dem jeweiligen Management nicht gelingen, derartige Systeme in den Unternehmen rasch zu installieren, kann dies den Erfolg einer Sanierung gefährden. Der Vorstand von AURELIUS wird durch die Beteiligungsmanager frühzeitig über nachteilige Entwicklungen in den Beteiligungsunternehmen informiert, so dass rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Allerdings kann im Einzelfall nicht ausgeschlossen werden, dass der Konzern nur verzögert, verspätet oder unvollständig über Entwicklungen und Ereignisse bei den Portfoliounternehmen informiert wird. Möglicherweise erforderliche Maßnahmen können dann nicht oder nur mit Verzögerung ergriffen werden, so dass der Erfolg der Beteiligungsentwicklung oder sogar die Werthaltigkeit der Beteiligung unter Umständen gefährdet wären. Risiko des Fehlschlagens der Sanierung Ziel von AURELIUS ist die schnellstmögliche Neuausrichtung eines Beteiligungsunternehmens, um operative Verluste nach dem Erwerb so gering wie möglich zu halten und mittelfristig Erträge aus Dividenden und Gewinne aus einer Veräußerung zu erzielen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Sanierungsmaßnahmen von AURELIUS und die bei dem Beteiligungsunternehmen neu eingesetzten Manager nicht erfolgreich verlaufen. Eine Vielzahl von Gründen kann dazu führen, dass die Beteiligung die Gewinnschwelle nicht erreicht. Dies hätte letztlich die Insolvenz der Beteiligung zur Folge. AURELIUS würde in diesem Fall die finanziellen Mittel verlieren, die der Konzern für den Erwerb einschließlich Erwerbsnebenkosten, der laufenden Betreuung und gegebenenfalls die Finanzierung des Beteiligungsunternehmens eingesetzt hat. Ein so entstehender etwaiger Verlust wird allerdings durch den Restrukturierungsbeitrag des Verkäufers, der sich in der Differenz zwischen Buchwert und Kaufpreis einer Beteiligung ausdrückt, häufig gemindert. Des Weiteren schließt die AURELIUS AG grundsätzlich keine Ergebnisabführungs- oder Cash-Pooling-Verträge mit Tochtergesellschaften ab. Aus diesem Grund sind die Auswirkungen des Fehlschlagens einer Sanierung auf die jeweilige Tochtergesellschaft begrenzt. Veräußerung von Beteiligungsunternehmen Der Konzern kann Erträge durch die Veräußerung von Beteiligungen an private, institutionelle oder industrielle Investoren oder im Rahmen eines Börsengangs realisieren. AURELIUS kann jedoch keine Garantie dafür übernehmen, dass sich die Veräußerung einer Beteiligung überhaupt bzw. mit einer bestimmten Rendite realisieren lässt. Insbesondere das konjunkturelle Umfeld, die Verfassung der Kapitalmärkte, aber auch andere unvorhersehbare Faktoren haben maßgeblichen Einfluss auf die Höhe eines Veräußerungserlöses. Bei einem negativen Konjunktur- und/oder Branchenumfeld und/oder bei schwachen Finanzmärkten können Veräußerungen nicht oder nur mit hohen Preisabschlägen möglich sein. Selbst bei positiver Entwicklung der Beteiligungsunternehmen besteht das Risiko, dass wegen eines negativen Konjunktur-, Branchen- und/oder Kapitalmarktumfeldes bei einer Veräußerung kein angemessener Preis erzielt werden kann. Andererseits kann eine gute konjunkturelle Entwicklung sich auch positiv auf das Ergebnis der Beteiligung und somit auf einen zukünftig erzielbaren Kaufpreis auswirken. 55 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Risikobericht Personalrisiken Deckung des Personalbedarfs Eine wesentliche Komponente für den künftigen Erfolg von AURELIUS bildet die langjährige Erfahrung des Managements. Das geplante Wachstum von AURELIUS hängt aber auch davon ab, dass der Konzern zukünftig im Bedarfsfall auf eine ausreichend große Zahl von Personen für die Akquisition, die Sanierung und die operative Führung der Beteiligungsunternehmen zurückgreifen kann. Gerade die Sanierung von Unternehmen in der Krise stellt höchste Anforderungen an den oder die zuständigen Manager. Für den Erfolg des Geschäftsmodells ist es entscheidend, auf qualifiziertes internes oder externes Personal mit branchenrelevanter Praxiserfahrung und viel Managementgeschick zurückgreifen zu können. Der gute Name, die Erfahrung und das schlüssige Konzept der AURELIUS bergen aber die Chance, die besten am Markt verfügbaren Kräfte an sich binden zu können. 56 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Abfüllanlage des Premium-Getränkeherstellers Berentzen 57 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 58 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung der AURELIUS AG, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 in TEUR Konzernanhang Fortgeführte Geschäftsbereiche 1. Umsatzerlöse 3.1 2. Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 3. Sonstige betriebliche Erträge 3.2 1.1. - 31.12. 1.1. - 31.12. 2008 2007* 583.014 266.469 -2.635 -1.037 93.909 72.183 4. Erträge aus assoziierten Unternehmen 3.3 7.208 1.013 5. Materialaufwand 3.4 -302.868 -129.078 6. Personalaufwand 3.5 -118.776 -56.137 7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.6 -187.306 -89.747 8. Ergebnis vor Abschreibungen, Ertragsteuern und Zinsen (EBITDA) 9. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 10. Ergebnis vor Ertragsteuern und Zinsen (EBIT) 11. Abschreibungen auf Finanzanlagen 3.7 72.546 63.666 -20.369 -7.414 52.177 56.252 -4.135 -173 12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 3.7 1.491 831 13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 3.7 -5.404 -1.810 44.129 55.100 -10.831 -4.306 33.298 50.794 -2.450 6.348 14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) 15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 3.8 16. Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen Aufgegebene Geschäftsbereiche 17. Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 3.11 Periodenergebnis 18. Konzernergebnis vor Minderheitenanteilen 30.848 57.142 5.385 -9.733 36.233 47.409 Aus fortgeführten Geschäftsbereichen 4,23 4,70 Aus aufgegebenen Geschäftsbereichen -0,27 0,73 Summe aus fortgeführten und aufgegebenen Geschäftsbereichen 3,96 5,43 Aus fortgeführten Geschäftsbereichen 4,24 4,70 Aus aufgegebenen Geschäftsbereichen -0,26 0,73 3,98 5,43 19. Minderheitenanteil am Konzernergebnis 3.9 20. Konzernergebnis Ergebnis je Aktie 3.10 - unverwässert in EUR - verwässert in EUR Summe aus fortgeführten und aufgegebenen Geschäftsbereichen * Die Gewinn- und Verlustrechnung des Vorjahres wurde aufgrund der im Berichtsjahr i.S.v. IFRS 5 ausgewiesenen Gesellschaften zu Vergleichszwecken angepasst. 59 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Konzernbilanz Konzernbilanz der AURELIUS AG, München, zum 31. Dezember 2008 Aktiva in TEUR Konzernanhang 31.12.2008 31.12.2007 Langfristige Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte 4.1 49.845 14.405 Sachanlagen 4.2 106.285 73.710 Finanzanlagen 4.3 23.834 20.450 Latente Steueransprüche 4.16 9.241 5.715 189.205 114.280 4.4 119.551 87.629 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.5 101.001 51.237 Forderungen aus Ertragsteuern 4.6 5.103 3.760 Sonstige Vermögenswerte 4.7 52.289 28.781 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 4.8 72.562 38.949 Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte 4.9 Summe langfristige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte Vorratsvermögen 44.957 7.053 Summe kurzfristige Vermögenswerte 395.463 217.409 Bilanzsumme 584.668 331.689 60 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Konzernbilanz Konzernbilanz der AURELIUS AG, München, zum 31. Dezember 2008 Passiva in TEUR Konzernanhang Eigenkapital 31.12.2008 31.12.2007 9.314 9.015 13.882 8.878 272 -/- 4.10 Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Übriges Eigenkapital Konzernbilanzgewinn 80.629 48.266 104.097 66.159 Minderheitenanteil 37.362 9.285 Summe Eigenkapital 141.459 75.444 Konzerneigenkapital vor Minderheiten Langfristige Verbindlichkeiten Pensionsverpflichtungen 4.11 22.779 12.850 Rückstellungen 4.12 6.931 17.744 Langfristige Finanzverbindlichkeiten 4.13 21.935 27.482 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 4.14 31.284 22.263 Latente Steuerverbindlichkeiten 4.16 17.893 9.770 100.822 90.109 Summe langfristige Verbindlichkeiten Kurzfristige Verbindlichkeiten Rückstellungen 4.12 15.925 16.156 Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 4.17 67.761 18.016 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.18 119.233 87.565 Verbindlichkeiten aus Langfristaufträgen 4.19 8.247 1.506 2.629 1.941 Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern Verbindlichkeiten aus Branntweinsteuer 4.20 28.288 -/- Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 4.21 67.490 40.952 Zur Veräußerung bestimmte Verbindlichkeiten 4.9 32.814 -/- 342.387 166.136 584.668 331.689 Summe kurzfristige Verbindlichkeiten Bilanzsumme 61 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Kapitalflussrechnung der AURELIUS AG, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 in TEUR 01.01. - 31.12.08 01.01. - 31.12.07* Periodenergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 44.129 55.100 Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen -2.450 6.348 Auflösung negativer Unterschiedsbetrag -13.382 -59.286 Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sach- und Finanzanlagen 24.505 7.980 Zu- (+)/ Abnahme (-) der Pensionsrückstellungen und sonstigen Rückstellungen -14.655 -49 -535 -362 -24.238 -1.954 706 -/- Gewinn (-)/Verlust (+) aus dem Verkauf von Sachanlagevermögen Gewinn (-)/Verlust (+) aus dem Verkauf von Finanzanlagevermögen Gewinn (-)/Verlust (+) aus der Währungsumrechnung Ausgabe von Stock Options Ergebnis aus der Equity-Bewertung Zinsergebnis Erhaltene Zinsen 695 23 -7.208 -1.013 3.913 1.074 2.688 1.078 Gezahlte Zinsen -6.140 -2.159 Gezahlte Ertragsteuern -4.698 -2.320 3.330 4.460 Zu-(-)/ Abnahme (+) der Vorräte 12.029 18.528 Zu-(-)/ Abnahme (+) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und der sonstigen Forderungen -10.130 5.210 Zu-(+)/ Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten -2.867 -11.465 Zu-(+)/ Abnahme (-) der sonstigen Bilanzpositionen 13.260 1.152 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) 15.622 17.885 Brutto-Cashflow Veränderung im Working Capital 62 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Kapitalflussrechnung der AURELIUS AG, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 in TEUR 01.01. - 31.12.08 Kaufpreis für Anteile an Unternehmen 01.01. - 31.12.07 -25.461 -5.821 Beim Kauf von Anteilen erworbene Zahlungsmittel 11.083 18.619 Erlöse aus dem Abgang von Tochterunternehmen 32.993 1.955 Beim Verkauf von Anteilen veräußerte Zahlungsmittel -2.602 -/- Einzahlungen aus dem Verkauf von Anlagevermögen 5.134 3.566 -22.359 -12.562 -1.212 5.757 14.410 23.642 Einzahlungen (+)/Auszahlungen (-) aus der Aufnahme von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten 45.606 11.377 Einzahlungen (+)/Auszahlungen (-) aus der Aufnahme von langfristigen Finanzverbindlichkeiten -27.769 -12.379 4.737 8.112 -129 -/- Dividendenzahlung der AURELIUS AG -1.352 -/- Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 21.093 7.110 -399 -/- -1.491 -/- 38.949 8.197 Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen Cashflow aus Investitionstätigkeit Free Cashflow Kapitalerhöhung der AURELIUS AG Erwerb eigener Anteile Auszahlungen an Minderheitsgesellschafter Sonstige währungs- und konsolidierungskreisbedingte Veränderungen Finanzmittelfonds am Beginn der Periode Veränderung des Finanzmittelfonds 35.503 30.752 Finanzmittelfonds aus fortgeführten Aktivitäten am Ende der Periode 72.562 38.949 * Die Kapitalflussrechnung des Vorjahres wurde aufgrund der im Berichtsjahr i.S.v. IFRS 5 ausgewiesenen Gesellschaften zu Vergleichszwecken angepasst. 63 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung Bericht aus den Beteiligungen der AURELIUS AG, München, für das Geschäftsjahr vom 1.Januar bis 31. Dezember 2008 in TEUR Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Bilanzgewinn Übriges Eigenkapital MInderheitenanteile Konzerneigenkapital 9.015 8.878 48.266 -/- 9.285 75.444 Kapitalerhöhung 307 4.430 -/- -/- -/- 4.737 Ausgabe von Aktienoptionen -/- 695 -/- -/- -/- 695 Dividende -/- -/- -1.352 -/- -/- -1.352 Konzernergebnis der Periode -/- -/- 36.233 -/- -5.385 30.848 Ausschüttungen an Minderheiten -/- -/- -/- -/- -399 -399 -8 -121 -/- -/- -/- -129 Fremdwährungsdifferenzen -/- -/- -/- 272 -2 270 Veränderung des Konsolidierungskreises -/- -/- -2.518 -/- 33.863 31.345 9.314 13.882 80.629 272 37.362 141.459 1. Januar 2008 Eigene Anteile 31. Dezember 2008 vom 1. Januar bis 31. Dezember 2007 in TEUR Gezeichnetes Kapital 1. Januar 2007 Kapitalrücklage Bilanzgewinn Übriges Eigenkapital MInderheitenanteile Konzerneigenkapital 613 8.701 1.939 -/- 305 11.558 8.402 154 -/- -/- -/- 8.556 Ausgabe von Aktienoptionen -/- 23 -/- -/- -/- 23 Konzernergebnis der Periode -/- -/- 47.065 -/- 9.733 56.798 Ausschüttungen an Minderheiten -/- -/- -96 -/- -1.076 -1.172 Kapitalerhöhung Veränderung des Konsolidierungskreises 31. Dezember 2007 -/- -/- -642 -/- 323 -319 9.015 8.878 48.266 -/- 9.285 75.444 64 AURELIUS Geschäftsbericht 2007 Fernsehproduktion des Teleshopping-Senders RTL Shop / Channel21 65 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Anhang zum Konzernabschluss der AURELIUS AG, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 Inhalt 1 INFORMATION ZUM UNTERNEHMEN 70 1.1 Grundlagen der Erstellung 70 1.2 Anwendung der International Financial Reporting Standards 70 1.3 Darstellungsmethode 70 1.4 Grundlagen der Konsolidierung 71 1.5 Unternehmenszusammenschlüsse 71 1.6 Anteile an assoziierten Unternehmen 72 1.7 Konsolidierungskreis 72 1.8 Fremdwährungen 72 1.9 Anwendung neuer Standards und Interpretationen 73 1.10 Vorzeitige Anwendung von Rechnungslegungsstandards 74 1.11 Veröffentlichte, aber noch nicht angewendete Standards, Interpretationen und Änderungen 75 2 BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE 77 2.1 Umsatzrealisierung 77 2.2 Realisierung von Erträgen und Aufwendungen 77 2.3 Ertragsteuern 78 2.4 Immaterielle Vermögenswerte 78 2.5 Sachanlagen 80 2.6 Zu Veräußerungszwecken gehaltene langfristige Vermögenswerte 81 2.7 Wertminderungen von nicht-finanziellen Vermögenswerten 81 2.8 Leasingverhältnisse 81 2.9 Vorräte 82 2.10 Fertigungsaufträge 82 2.11 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 83 2.12 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 83 2.13 Finanzielle Vermögenswerte 83 2.14 Rückstellungen 86 2.15 Leistungen an Arbeitnehmer 86 2.16 Rechtsstreitigkeiten, Schadensersatzansprüche und Haftungsrisiken 86 2.17 Verbindlichkeiten 87 2.18 Aktienoptionsplan 87 2.19 Finanzinstrumente und Finanzrisikomanagement 88 2.20 Kapitalmanagement 93 2.21 Sicherungsbeziehungen (Hedge Accounting) 94 66 Anhang zum Konzernabschluß 2.22 Segmentberichterstattung 94 2.23 Verwendung von Schätzungen 95 3 ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 97 3.1 Umsatzerlöse 97 3.2 Sonstige betriebliche Erträge 97 3.3 Erträge aus assoziierten Unternehmen 98 3.4 Materialaufwand 98 3.5 Personalaufwand 98 3.6 Sonstige betriebliche Aufwendungen 99 3.7 Finanzergebnis 99 3.8 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 99 3.9 Minderheitenanteil am Konzernergebnis 100 3.10 Ergebnis je Aktie 100 3.11 Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 101 4 ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ 104 4.1 Immaterielle Vermögenswerte 104 4.2 Sachanlagen 104 4.3 Finanzanlagen 105 4.4 Vorratsvermögen 106 4.5 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 107 4.6 Forderungen aus Ertragsteuern 108 4.7 Sonstige Vermögenswerte 108 4.8 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 109 4.9 Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte und Verbindlichkeiten 109 4.10 Eigenkapital 113 4.11 Pensionsverpflichtungen 115 4.12 Rückstellungen 119 4.13 Langfristige Finanzverbindlichkeiten 120 4.14 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 120 4.15 Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing 121 4.16 Latente Steueransprüche und latente Steuerverbindlichkeiten 121 4.17 Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 123 4.18 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 123 4.19 Verbindlichkeiten aus Langfristaufträgen 123 4.20 Verbindlichkeiten aus Branntweinsteuer 123 4.21 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 124 67 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß 5 SONSTIGE ANGABEN 126 5.1 Segmentberichterstattung 126 5.2 Kapitalflussrechnung 129 5.3 Erläuterungen zu den Unternehmenserwerben 130 5.4 Sonstige finanzielle Verpflichtungen 132 5.5 Eventualverpflichtungen und Haftungsverhältnisse 132 5.6 Aktienbasierte Vergütung 133 5.7 Organe der Gesellschaft 137 5.8 Vergütungsbericht 139 5.9 Einbezogene Unternehmen 140 5.10 Angaben zu Beziehungen zu nahe stehenden Personen 140 5.11 Mitarbeiter 141 5.12 Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex 141 5.13 Angaben gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG 141 5.14 Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 141 5.15 Freigabe des Konzernabschlusses gemäß IAS 10.17 143 Anlage 1: Anlagenspiegel 144 Anlage 2: Anteilsbesitzliste 148 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 153 68 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Abkürzungsverzeichnis Abs. Afs AG AktG BCA bzw. ca. CGU CHF CZK d.h. DBO DCGK Dr. EBIT EBITDA EBT EDV EUR ff. FLAC GBP GmbH HGB HRB i.S.d. i.S.v. i.V.m. IAS IASB IFRIC IFRS inkl. IP IT KfZ KG KStG LaR Ltd. NOK Nr. PLN RCP S&S SEStEG SKK sog. SOP TEUR Tz. WpHG Absatz Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte Aktiengesellschaft Aktiengesetz Book Club Associates Beziehungsweise Circa Cash Generating Unit Schweizer Franken (Währung) Tschechische Kronen (Währung) Das heißt Defined Benefit Obligation (Leistungszusage bei Pensionsverpflichtungen) Deutscher Corporate Governance Kodex Doktor Earnings Before Interest and Taxes Earnings Before Interest, Taxes, Amortisation and Depreciation Earnings Before Taxes Elektonische Datenverarbeitung Euro (Währung) Fortfolgende Bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten Britischer Pfund (Währung) Gesellschaft mit beschränkter Haftung Handelsgesetzbuch Handelsregister, Abteilung B Im Sinne des Im Sinne von In Verbindung mit International Accounting Standards International Accounting Standard Board International Financial Reporting Interpretation Committee International Financial Reporting Standards Inklusive Industrial Production (Segment) Informationstechnologie Kraftfahrzeug Kommanditgesellschaft Körperschaftsteuergesetz Kredite und Forderungen Limited Norwegische Krone (Währung) Nummer Polnischer Zloty (Währung) Retail & Consumer Products (Segment) Services & Solutions (Segment) Gesetz über steuerliche Begleitmaßnahmen zur Einführung der Europäischen Gesellschaft und zur Änderung weiterer steuerrechtlicher Vorschriften Slowakische Krone (Währung) So genannte Stock Options Plan (Aktienoptionsprogramm) Tausend Euro Textziffer Wertpapierhandelsgesetz 69 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß 1. Information zum UnternehmenBBer Die AURELIUS AG, München („AURELIUS AG“ oder „Gesellschaft“), wurde am 20. März 2006 gegründet, hat ihren Sitz am Bavariaring 11 in 80336 München und ist beim Registergericht München (HRB 161 677) eingetragen. Die Geschäftstätigkeit der AURELIUS AG umfasst den Erwerb und die Restrukturierung von Unternehmen in Umbruch- oder Sondersituationen, d.h. bei ungelösten Nachfolgeregelungen, Modernisierungen, Konzernabspaltungen oder wirtschaftlichen Notlagen. AURELIUS erwirbt die Unternehmen, um durch operative Verbesserungen Ertragssteigerungspotenziale zu realisieren. 1.1 Grundlagen der Erstellung Mit der Verabschiedung der Verordnung des Europäischen Parlaments und des Ministerrats der Europäischen Union zur Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards am 6. Juni 2002 sind alle kapitalmarktorientierten Unternehmen verpflichtet, für Geschäftsjahre, die nach dem 31. Dezember 2004 beginnen, ihren Konzernabschluss nach den International Financial Reporting Standards („IFRS“) aufzustellen. Die Aktien der AURELIUS AG werden seit dem 26. Juni 2006 im Open Market (Freiverkehr) der Frankfurter Wertpapierbörse, der keinen „organisierten Markt“ im Sinne des § 2 Abs.5 WpHG darstellt, gehandelt. Die AURELIUS AG ist demnach nicht kapitalmarktorientiert im Sinne dieser Vorschrift. Daher wurde der vorliegende IFRS-Konzernabschluss der AURELIUS AG nach § 315a Abs. 3 HGB freiwillig aufgestellt. 1.2 Anwendung der International Financial Reporting Standards Der Konzernabschluss der AURELIUS AG („AURELIUS“ oder „Konzern“) für das Geschäftsjahr 2008 wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards aufgestellt, wie sie vom International Accounting Standards Board („IASB“) in London bis zum 31. Dezember 2008 veröffentlicht sowie von der Europäischen Union (“EU“) übernommen waren und auf die Gesellschaft anwendbar sind. Der Konzernabschluss wurde um einen Konzernlagebericht sowie weitere Pflichtangaben nach § 315a Abs. 1 HGB ergänzt. Der Konzernabschluss der AURELIUS AG umfasst die Gewinn- und Verlustrechnung, die Bilanz, die Kapitalflussrechnung, die Eigenkapitalveränderungsrechnung sowie den Anhang. Zur Verbesserung der Klarheit und Aussagefähigkeit der Abschlüsse werden in der Bilanz und in der Gewinnund Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert erläutert. Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt. Sofern nichts anderes angegeben ist, werden sämtliche Werte in Tausend Euro („TEUR“) angegeben. 1.3 Darstellungsmethode Für die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird das Gesamtkostenverfahren angewendet. Die „Erträge aus der Auflösung von negativen Unterschiedsbeträgen aus der Kapitalkonsolidierung“ werden entsprechend den Regelungen der IFRS innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge ausgewiesen und sind somit im „Ergebnis vor Abschreibungen, Ertragsteuern und Zinsen („EBITDA“)“ enthalten. Auch das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen wird im EBITDA ausgewiesen. 70 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum Die Gliederung der Konzernbilanz erfolgt nach der Fristigkeit. Als kurzfristig werden Vermögenswerte und Schulden angesehen, wenn sie innerhalb eines Jahres fällig sind. Der Konzernabschluss wird unter der Prämisse der Unternehmensfortführung aufgestellt. 1.4 Grundlagen der Konsolidierung In den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2008 sind neben der AURELIUS AG grundsätzlich alle inund ausländischen Unternehmen einbezogen, bei denen die AURELIUS AG unmittelbar oder mittelbar über die Stimmrechtsmehrheit verfügt oder auf andere Weise die Tätigkeit des Unternehmens kontrollieren kann. Ausnahmen hiervon bilden die Komplementärgesellschaften der Berentzen-Gruppe und die sogenannten Etikettengesellschaften der Berentzen-Gruppe, die über keinen eigenen Geschäftsbetrieb verfügen und somit für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der AURELIUS von untergeordneter Bedeutung sind. Tochterunternehmen werden grundsätzlich von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen (Vollkonsolidierung), an welchem die Kontrolle auf den Konzern übergegangen ist. Sie werden zu dem Zeitpunkt endkonsolidiert, an dem die Kontrolle endet. Umsatzerlöse, sonstige betriebliche Erträge sowie Aufwendungen, Forderungen, Verbindlichkeiten und Rückstellungen zwischen den konsolidierten Unternehmen sowie Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen, die nicht durch Veräußerung an Dritte realisiert wurden, werden eliminiert. Die Abschlüsse der Tochterunternehmen werden unter Anwendung einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt, wie sie im Abschluss des Mutterunternehmens angewandt werden. 1.5 Unternehmenszusammenschlüsse Die Kapitalkonsolidierung der Tochterunternehmen erfolgt nach der Erwerbsmethode gemäß IFRS 3 („Business Combinations”) durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem beizulegenden Zeitwert („Fair Value“) der übernommenen Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten zum Erwerbszeitpunkt. Der dem zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Nettovermögen übersteigende Anteil der Anschaffungskosten (aktivischer Unterschiedsbetrag) wird als Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt. Sind die Anschaffungskosten geringer als das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens (passivischer Unterschiedsbetrag), wird der Unterschiedsbetrag nach erneuter Beurteilung erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst („bargain purchase“). Die Anteile von Minderheitsanteilseignern werden zu dem den Minderheitsanteil entsprechenden Teil der beizulegenden Zeitwerte der erfassten Vermögenswerte und Schulden ausgewiesen. Abschreibungen auf Anteile von konsolidierten Tochterunternehmen aus Einzelabschlüssen werden im Konzernabschluss rückgängig gemacht. Im Geschäftsjahr 2008 wurde die KWE-Gruppe veräußert und somit endkonsolidiert. Diese Gruppe wird – neben der KTDaythea und der Pohland Herrenbekleidung – als „Aufgegebener Geschäftsbereich“ gemäß IFRS 5.31 ff. im Konzernabschluss separat ausgewiesen. 71 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum 1.6 Anteile an assoziierten Unternehmen Unternehmen, auf die AURELIUS einen maßgeblichen Einfluss ausüben kann (assoziierte Unternehmen), aber keine Kontrolle besitzt, werden gemäß IAS 28 („Investments in Associates“) nach der EquityMethode bewertet. Der erstmalige Ansatz erfolgt dabei zu Anschaffungskosten, in der Folge erhöht bzw. vermindert um den der AURELIUS zustehenden Gewinn- oder Verlustanteil des assoziierten Unternehmens, vermindert um Ausschüttungen an die AURELIUS sowie gegebenenfalls zu erfassende Wertminderungen. Unterschiedsbeträge zwischen den Anschaffungskosten der Beteiligung und dem anteiligen, zum beizulegenden Zeitwert zum Anschaffungszeitpunkt bewerteten Netto-Reinvermögen des assoziierten Unternehmens werden analog der Erwerbsmethode erfasst. Ein auf einem aktiven Markt notierter Marktpreis für die bei AURELIUS nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen liegt nicht vor. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der assoziierten Unternehmen werden an die konzernweit gültigen Bewertungs- und Bilanzierungsmethoden der AURELIUS angepasst. 1.7 Konsolidierungskreis Neben der AURELIUS AG als Mutterunternehmen umfasst der Konsolidierungskreis die in nachfolgender Tabelle aufgeführte Anzahl an Unternehmen: 2008 2007 Inländisch 82 45 Ausländisch 23 15 Inländisch 3 1 Ausländisch 4 2 Anzahl der vollkonsolidierten Unternehmen (Tochterunternehmen) Anzahl der at Equity bewerteten Unternehmen (assoziierte Unternehmen) Der Abschlussstichtag der einbezogenen Unternehmen entspricht mit Ausnahme der im Berichtsjahr neu akquirierten RTL Shop GmbH dem Jahresabschlussstichtag des Mutterunternehmens. Die Umstellung des Abschlussstichtags der RTL Shop GmbH auf den 31. Dezember erfolgt im Geschäftsjahr 2009. Die Aufstellung des Anteilsbesitzes der AURELIUS gemäß § 313 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 HGB findet sich in Anlage 2 dieses Anhangs. 1.8 Fremdwährungen Die im vorliegenden Konzernabschluss enthaltenen Posten werden auf der Basis der Währung bewertet, die der Währung des primären wirtschaftlichen Umfeldes entspricht. Diese wird auch als „funktionale Währung“ bezeichnet und stellt die Währung dar, in dem das jeweilige Unternehmen operiert. Es handelt sich dabei grundsätzlich um die Landeswährung. 72 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum Die Ergebnisse und Bilanzposten aller Konzernunternehmen, die eine von der Konzernberichtswährung (Euro) abweichende funktionale Währung haben, werden wir folgt in die Berichtswährung umgerechnet: • Vermögenswerte und Schulden werden für jeden Bilanzstichtag mit dem Stichtagskurs umgerechnet; das Eigenkapital hingegen mit historischen Kursen. • Erträge und Aufwendungen werden für die Gewinn- und Verlustrechnung zum Durchschnittskurs umgerechnet. • Umrechnungsdifferenzen werden als eigener Posten im Eigenkapital erfasst. Keine der im Konzern enthaltenen Währungen entspricht der Währung einer hyperinflationären Volkswirtschaft. Die für die Währungsumrechnung zu Grunde gelegten Wechselkurse wesentlicher Währungen sind in der folgenden Tabelle (Gegenwert 1 Euro) dargestellt. Währungsumrechnung 1 Euro Währungscode Stichtagskurs Durchschnittskurs Großbritanien GBP 0,9740 0,7964 Norwegen NOK 9,9296 8,2358 Polen PLN 4,1529 3,5226 Schweiz CHF 1,4881 1,5857 Slowakei SKK 30,2364 31,3875 Tschechien CZK 26,5393 24,9066 1.9 Anwendung neuer Standards und Interpretationen Die nachfolgenden Standards und Interpretationen waren im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals anzuwenden und wurden von der AURELIUS, sofern zutreffend, entsprechend umgesetzt: Änderungen IAS 39/IFRS 7: Am 13. Oktober 2008 beschloss das IASB Änderungen des IAS 39 („Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“) und IFRS 7 („Finanzinstrumente: Angaben“). Diese Änderungen ermöglichen es, bestimmte Finanzinstrumente unter außergewöhnlichen Umständen aus der Kategorie „zu Handelszwecken gehalten“ in eine andere Kategorie umzugliedern. Die Finanzkrise an den Geld- und Kapitalmärkten wird als solcher außergewöhnlicher Umstand betrachtet, womit die Inanspruchnahme dieser Möglichkeit durch die Unternehmen gerechtfertigt wäre. AURELIUS hat von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch gemacht. 73 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum IFRIC 11: Das IFRIC veröffentlichte am 2. November 2006 die Interpretation IFRIC 11 („Group and Treasury Share Transactions”) nach IFRS 2. IFRIC 11 klärt die Frage, wie IFRS 2 auf aktienbasierte Zahlungsvereinbarungen anzuwenden ist, die unternehmenseigene Eigenkapitalinstrumente oder Eigenkapitalinstrumente eines anderen Unternehmens desselben Konzerns beinhalten. Die Interpretation ist erstmals für Berichtsjahre, die am oder nach dem 1. März 2007 beginnen, anzuwenden. Die Anwendung der Interpretation hat, auch im Vergleich zum Vorjahr, keine wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im vorliegenden Abschluss. IFRIC 12: Das IFRIC veröffentlichte am 30. November 2006 die Interpretation IFRIC 12 („Service Concession Arrangements“). Die Interpretation regelt die Bilanzierung von Vereinbarungen, bei denen die öffentliche Hand mit privaten Unternehmen Verträge abschließt, die auf die Erfüllung öffentlicher Aufgaben gerichtet sind. Zur Erfüllung dieser Aufgaben nutzt das private Unternehmen Infrastruktur, die in der Verfügungsmacht der öffentlichen Hand bleibt. Das private Unternehmen ist für den Bau, den Betrieb und die Erhaltungsmaßnahmen in Bezug auf die Infrastruktur verantwortlich. Die Interpretation ist erstmals für Berichtsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2008 beginnen, anzuwenden. Die Anwendung der Interpretation hat, auch im Vergleich zum Vorjahr, keine wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im vorliegenden Abschluss. IFRIC 14: Das IFRIC veröffentlichte am 5. Juli 2007 die Interpretation IFRIC 14 („IAS 19 – The Limit on a Defined Benefit Asset, Minimum Funding Requirements and their Interaction“) als Ergänzung zu den bestehenden Regelungen des IAS 19 zum sogenannten Asset-Ceiling. Zusätzlich wird hiermit die Anwendung des Asset-Ceilings bei gesetzlichen oder vertraglichen Mindestdotierungsanforderungen (sogenanntes Minimum-Funding-Requirements) geregelt. Die Interpretation ist erstmals für Berichtsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2008 beginnen, anzuwenden. Die Anwendung der Interpretation hat, auch im Vergleich zum Vorjahr, keine wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im vorliegenden Abschluss. 1.10 Vorzeitige Anwendung von Rechnungslegungsstandards Der folgende IFRS, der bereits veröffentlicht und verabschiedet sowie von der EU anerkannt wurde, jedoch zum 31. Dezember 2008 noch nicht verpflichtend anzuwenden war, wurde vom Konzern vorzeitig angewendet: IFRS 8: Am 3. November 2006 hat das IASB den IFRS 8 („Operating Segments“) veröffentlicht. Dieser Standard enthält neue Anforderungen an die Segmentberichterstattung, wonach die Segmentierung anhand von Informationen erfolgt, die für die Zwecke der internen Berichterstattung und Steuerung aufbereitet werden („Management Approach“). Er ersetzt IAS 14 („Segment Reporting“). IFRS 8 ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen, anzuwenden. Eine frühere Anwendung wird vom IASB empfohlen. Der Standard wurde im November 2007 von der EU übernommen. Die AURELIUS berichtet bereits seit dem Geschäftsjahr 2007 nach dem neuen Standard IFRS 8. Die vorzeitige Anwendung des IFRS 8 hat keine Auswirkungen auf die berichteten Ergebnisse oder die Vermögensund Finanzlage des Konzerns. 74 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß 1.11 Veröffentlichte, aber noch nicht angewendete Standards, Interpretationen und Änderungen Die folgenden herausgegebenen, aber noch nicht verpflichtend anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften des IASB wurden nicht vorzeitig angewendet: • Änderung IAS 23 („Fremdkapitalkosten“), anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen. • Änderung von IAS 1 („Darstellung des Abschlusses“), anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen. • Änderung von IFRS 3 („Unternehmenszusammenschlüsse“) und IAS 27 („Konzern- und separate Einzelabschlüsse nach IFRS“), anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen. • Änderungen von IFRS 2 („Anteilsbasierte Vergütung“), anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen. • Änderungen von IAS 32 („Finanzinstrumente: Darstellung“), anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen. • Improvements to IFRSs – Sammelstandard zur Änderung verschiedener International Financial Reporting Standards (IFRSs), anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen, soweit im Standard nichts anderes bestimmt ist. • Änderung von IAS 39 („Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“), anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen. • Änderung von IFRS 1 („Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards“), anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen. • IFRIC 13 („Kundenbonusprogramme“), anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2008 beginnen. • IFRIC 15 („Agreements for the Construction of Real Estate“), anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen. • IFRIC 16 („Hedges of a Net Investment in a Foreign Operation“), anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Oktober 2008 beginnen. • IFRIC 17 („Distribution of Non-cash Assets to Owners“), anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen. 75 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 • Anhang zum Konzernabschluß IFRIC 18 („Transfers of Assets from Customers“), anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen. Die Anwendung der neuen Standards und Interpretationen sowie deren Änderungen hätten, soweit dies aktuell beurteilt werden kann, keine oder keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im vorliegenden Abschluss. Ausnahme hiervon ist die Neuregelung der Behandlung von Katalogkosten im Rahmen des Improvements Project. Die Aktivierung der Katalogkosten ist ab 2009 nicht mehr zulässig, sondern ist sofort als Aufwand zu erfassen. Nach IAS 8 werden die Vorjahreszahlen im Abschluss 2009 entsprechend angepasst. Auswirkungen aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 3 und IAS 27 hängen von zukünftigen Unternehmenstransaktionen ab. Da diese aus heutiger Sicht nicht planbar bzw. nicht abgeschätzt werden können, sind für zukünftige Transaktionen zu erwartende Auswirkungen aus der erstmaligen Anwendung dieses Standards nach heutigem Erkenntnisstand nicht abschätzbar. Ferner ist über die mögliche Wahlrechtsausübung zur sog. Full-Goodwill-Methode nach IFRS derzeit von Seiten AURELIUS noch keine Entscheidung gefallen. Grundsätzlich wird die Änderung dieses Standards Auswirkungen auf die zukünftigen Abschlüsse der AURELIUS haben. 76 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß 2. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der verbundenen Unternehmen wurden einheitlich nach den bei der AURELIUS geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden übernommen. Die Bilanzierung und Bewertung sowie die Erläuterungen und Angaben zum IFRS-Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2008 basieren grundsätzlich auf denselben Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die auch dem Konzernabschluss 2007 zu Grunde lagen. Ausnahmen bilden die seit dem 1. Januar 2008 verpflichtend anzuwendenden beziehungsweise überarbeiteten Rechnungslegungsstandards. Die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die bei der Erstellung des vorliegenden Konzernabschlusses angewendet wurden, sind im Folgenden dargestellt. 2.1 Umsatzrealisierung Umsatzerlöse werden zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen oder zu erhaltenden Gegenleistung bewertet. Davon sind Rabatte, Kundenrückgaben, Umsatzsteuer und andere im Zusammenhang mit dem Verkauf stehende Steuern abzusetzen. Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Gütern gelten als realisiert, wenn die wesentlichen mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Verwertungschancen an den Erwerber übergegangen sind, der Betrag des Erlöses zuverlässig bestimmt werden kann, der aus dem Verkauf resultierende Zufluss eines wirtschaftlichen Nutzens hinreichend wahrscheinlich ist, die mit dem Verkauf verbundenen Kosten zuverlässig bestimmt werden können und die veräußernde Gesellschaft weder Entscheidungsbefugnisse hinsichtlich des verkauften Gegenstands besitzt, wie sie üblicherweise mit dem Eigentum verbunden sind, noch eine andauernde Verfügungsmacht über ihn hat. Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Dienstleistungen werden entsprechend dem Leistungsfortschritt im Verhältnis von erbrachter zu insgesamt zu erbringender Dienstleistung in der Periode erfasst, in dem die Dienstleistungen erbracht werden. Zur Erlösrealisierung bei Fertigungsaufträgen verweisen wir auf die Erläuterungen in Tz. 2.10 des Anhangs. 2.2 Realisierung von Erträgen und Aufwendungen Die Erfassung von Sonstigen betrieblichen Erträgen erfolgt grundsätzlich dann, wenn die Leistung erbracht, die Höhe der Erträge zuverlässig ermittelbar ist und der wirtschaftliche Nutzen dem Konzern hinreichend wahrscheinlich zufließen wird. Betriebliche Aufwendungen und Zinsen werden in der Periode des Anfalls berücksichtigt. Zinserträge und -aufwendungen werden periodengerecht unter Berücksichtigung der ausstehenden Darlehenssumme und des anzuwendenden Zinssatzes abgegrenzt. Der anzuwendende Zinssatz ist genau der Zinssatz, der die geschätzten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse und -abflüsse über die Laufzeit des finanziellen Vermögenswertes auf den Nettobuchwert des Vermögenswertes abzinst. Dividendenerträge werden mit Entstehung des Rechtsanspruchs des Gesellschafters, d. h. mit Ausschüttungsbeschluss, erfasst. 77 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum 2.3 Ertragsteuern Der Ertragsteueraufwand stellt die Summe des laufenden Steueraufwands und der latenten Steuern dar. Latente Steuerverpflichtungen, die durch temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen entstehen, werden angesetzt, es sei denn, dass der Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenzen vom Konzern gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren werden. Keine latenten Steuerverbindlichkeiten wurden für temporäre Differenzen zwischen dem Nettovermögen und dem steuerlichen Buchwert von Tochtergesellschaften und assoziierten Unternehmen gebildet, da AURELIUS in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Umkehrung zu steuern und sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren. Latente Steuern sind die zu erwartenden Steuerbe- bzw. -entlastungen aus den Differenzen der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden im IFRS-Abschluss und der Steuerbilanz. Dabei kommt die bilanzorientierte Verbindlichkeitsmethode zur Anwendung. Latente Steuerverbindlichkeiten werden für alle steuerbaren temporären Differenzen und latente Steueransprüche insoweit erfasst, wie es wahrscheinlich ist, dass steuerbare Gewinne zur Verfügung stehen. Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten werden saldiert, sofern diese gegenüber der gleichen Steuerbehörde bestehen und fristenkongruent sind. Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird jedes Jahr am Stichtag geprüft und herabgesetzt, und bei Bedarf wertberichtigt. Latente Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die im Zeitpunkt der Begleichung der Schuld oder der Realisierung des Vermögenswertes Geltung haben. Latente Steuern werden generell erfolgswirksam erfasst, außer für solche Positionen, die direkt im Eigenkapital gebucht werden. 2.4 Immaterielle Vermögenswerte Geschäfts- oder Firmenwert Der im Rahmen der Konsolidierung anfallende Geschäfts- oder Firmenwert stellt den Überschuss der Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs über den Anteil des Konzerns am beizulegenden Nettozeitwert der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden sowie Eventualschulden eines Tochterunternehmens oder gemeinschaftlich geführten Unternehmens zum Erwerbszeitpunkt dar. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird im Zugangszeitpunkt mit seinen Anschaffungskosten bilanziert und in den Folgeperioden mit seinen Anschaffungskosten abzüglich aller kumulierten Wertminderungen bewertet. Geschäfts- oder Firmenwerte werden gemäß IFRS 3 nicht planmäßig abgeschrieben. Stattdessen werden sie gemäß IAS 36 einem jährlichen Impairment-Test unterzogen. Der Geschäftsoder Firmenwert wird zum Zweck des Impairment-Tests auf „Cash Generating Units“ (zahlungsmittelgenerierende Einheiten, „CGU“) verteilt, von denen erwartet wird, dass sie einen Nutzen aus den Synergien des Zusammenschlusses ziehen können. Die CGU’s werden gegebenenfalls auf ihren erzielbaren Betrag erfolgswirksam abgewertet („Impairment-only-approach“). Überschiessende Beträge werden anteilig den anderen Vermögenswerten auf Basis der Buchwerte eines jeden Vermögenswertes innerhalb der Einheit zugeordnet. Treten innerhalb des Jahres „triggering events“ – Sachverhalte, welche auf eine mögliche Abwertung hindeuten – auf, so erfolgt bereits zu diesem Zeitpunkt ein Impair- 78 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum ment-Test und gegebenenfalls eine Abwertung auf den erzielbaren Betrag. Dabei ist der erzielbare Betrag der höhere Wert aus beizulegendem Wert abzüglich Verkaufskosten und dem Barwert der künftigen Zahlungsströme, die durch die fortlaufende Nutzung des Vermögenswertes erwartet werden. Eine spätere Wertaufholung ist nicht zulässig. Bei der Veräußerung eines Tochterunternehmens oder gemeinschaftlich geführten Unternehmens wird der zurechenbare Betrag des Geschäfts- oder Firmenwertes in die Bestimmung des Gewinns oder Verlusts aus der Veräußerung einbezogen. Kundenstamm Im Rahmen von Beteiligungserwerben übernimmt der Konzern regelmäßig entgeltlich das Kundenpotenzial des übernommenen Unternehmens. Dieser Kundenstamm wird mit seinem beizulegenden Zeitwert bewertet, als immaterieller Vermögenswert nach IAS 38 aktiviert und über seine voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Markenrechte Im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Markenrechte werden mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet und als immaterielle Vermögenswerte nach IAS 38 aktiviert sowie über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Sogenannte Dachmarken für einen Markenverbund weisen eine unbestimmte Nutzungsdauer auf. Diese werden demzufolge nicht abgeschrieben, sondern einem jährlichen Impairment-Test unterzogen und abhängig davon auf ihren erzielbaren Betrag abgewertet. Treten innerhalb des Jahres „triggering events“ – Sachverhalte, welche auf eine mögliche Abwertung hindeuten – auf, so erfolgt bereits zu diesem Zeitpunkt ein Impairment-Test und gegebenenfalls eine Abwertung auf den erzielbaren Betrag Sonstige immaterielle Vermögenswerte Entgeltlich, und nicht im Zusammenhang mit Beteiligungserwerben, erworbene Patente, Lizenzen und Warenzeichen sowie sonstige immaterielle Vermögenswerte werden zu ihren historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten erfasst. Sie haben bestimmte Nutzungsdauern und werden zu ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen ausgewiesen. Abschreibung auf immaterielle Vermögenswerte Die erwartete Nutzungsdauer des Kundenstamms beruht, abhängig von der Art des Vermögenswertes, auf der hochgerechneten durchschnittlichen Kündigungsquote sowie auf der durchschnittlichen Vertragslaufzeit der Einzelnutzerverträge. Immaterielle Vermögenswerte, deren Nutzungsdauern ermittelt werden können, werden linear über die geschätzte Nutzungsdauer der Vermögenswerte abgeschrieben. Die Abschreibung beginnt, sobald sich der immaterielle Vermögenswert in einem betriebsbereiten Zustand befindet. Die Nutzungsdauern betragen: 79 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum • • • • • Kundenstamm: 5 - 10 Jahre Software und Lizenzen: 1 - 10 Jahre Patente, Gebrauchsmuster, Warenzeichen, Verlags-/Urheber-/Leistungsrechte: 3 - 5 Jahre Marken, Firmenlogos, ERP-Software und Internet Domain Namen: 5 - 10 Jahre Urheberrechtlich geschützte Software: 3 - 5 Jahre Die erwartete Nutzungsdauer sowie die Abschreibungsmethode werden am Ende des Geschäftsjahres überprüft und sämtliche Schätzungsänderungen prospektiv berücksichtigt. Sofern es Anzeichen für eine Wertminderung gibt – „triggering events“ - werden die planmäßig abnutzbaren immateriellen Vermögenswerte einem Impairment-Test unterzogen und gegebenenfalls auf den erzielbaren Betrag i.S.d. IAS 36 abgewertet. 2.5 Sachanlagen Die Sachanlagen sind mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger linearer oder degressiver kumulierter Abschreibungen bewertet. Die Herstellungskosten beinhalten alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten. Dazu gehören auch angemessene Teile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten, während anfallende Finanzierungskosten nicht angesetzt werden. Nachträgliche Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten werden nur dann Bestandteil der Anschaffungsoder Herstellungskosten des materiellen Vermögenswertes, wenn es wahrscheinlich ist, dass dem Konzern daraus ein wirtschaftlicher Nutzen in Zukunft zufließen wird und die Kosten zuverlässig ermittelt werden können. Während bei Grundstücken keine planmäßigen Abschreibungen vorgenommen werden, erfolgt die Abschreibung bei allen weiteren Werten des Sachanlagevermögens gemäß ihrem wirtschaftlichen Wertverlustes. Für Gebäude werden Nutzungsdauern zwischen 10 und 50 Jahren festgelegt. Als Nutzungsdauern von Betriebsvorrichtungen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattungen werden bei normaler Beanspruchung zwischen 3 bis 10 Jahren angesetzt. Hingegen werden Maschinen sowie technische Anlagen mit einer Laufzeit von 2 bis 15 Jahren abgeschrieben. Die Restbuchwerte und wirtschaftlichen Nutzungsdauern werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und gegebenenfalls angepasst. Sollte der Buchwert eines materiellen Vermögenswertes seinen erzielbaren Betrag übersteigen, so wird dieser über die planmäßige Wertminderung hinaus auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben. Der erzielbare Betrag wird als der jeweils höhere Wert aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Verkaufskosten („Nettoveräußerungswert“) bzw. dem Buchwert des erwarteten Netto-Mittelzuflusses aus der fortgeführten Nutzung des Vermögenswertes ermittelt. Der Nettoveräußerungswert wird dabei – wenn möglich – aus zuletzt beobachteten Markttransaktionen abgeleitet. Ist eine Prognose eines erwarteten Mittelzuflusses für einen einzelnen Vermögenswert nicht möglich, so wird der Mittelzufluss für die nächst größere Gruppe von Vermögenswerten geschätzt, mit einem risikoadjustierten Zinssatz diskontiert und der erzielbare Betrag proportional zu den Buchwerten der einzelnen Vermögenswerte auf diese verteilt. 80 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum 2.6 Zu Veräußerungszwecken gehaltene langfristige Vermögenswerte Langfristige Vermögenswerte (und Gruppen von Vermögenswerten), die als zu Veräußerungszwecken gehalten klassifiziert werden, sind mit dem niedrigeren der beiden Beträge aus Buchwert und dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet. Die Abschreibungen sind ab dem Zeitpunkt der Einordnung als zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte einzustellen. Langfristige Vermögenswerte und Gruppen von Vermögenswerten werden als zu Veräußerungszwecken gehalten klassifiziert, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch eine Veräußerung und nicht durch eine fortgesetzte Nutzung realisiert werden kann. Diese Bedingung wird nur dann als erfüllt angesehen, wenn ein Verkauf höchstwahrscheinlich und der Vermögenswert (oder die zur Veräußerung gehaltene Gruppe von Vermögenswerten) in dem jetzigen Zustand zur sofortigen Veräußerung verfügbar ist. 2.7 Wertminderungen von nicht-finanziellen Vermögenswerten Nach IAS 36 („Impairment of Assets“) hat ein Unternehmen an jedem Bilanzstichtag einzuschätzen, ob irgendein Anhaltspunkt dafür vorliegt, dass der Buchwert eines Vermögenswertes wertgemindert sein könnte. Liegt ein solcher Anhaltspunkt vor, wird der erzielbare Betrag des Vermögenswertes geschätzt. Unabhängig davon, ob irgendein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt, muss ein Unternehmen immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer oder einen noch nicht nutzungsbereiten immateriellen Vermögenswert sowie erworbene Geschäfts- oder Firmenwerte jährlich auf Wertminderung überprüfen. Ein Vermögenswert wird wertgemindert, wenn sein Buchwert seinen erzielbaren Betrag übersteigt. Dabei ist der erzielbare Betrag der höhere Wert aus beizulegendem Wert abzüglich Verkaufskosten und dem Barwert der künftigen Zahlungsströme, die durch die fortlaufende Nutzung des Vermögenswertes erwartet werden (Nutzungswert). Ist der erzielbare Betrag kleiner als der Buchwert, bildet die Differenz die Wertminderung, die grundsätzlich erfolgswirksam zu erfassen ist. Kann der erzielbare Betrag für den einzelnen Vermögenswert nicht geschätzt werden, erfolgt die Schätzung des erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, zu welcher der Vermögenswert gehört. Wenn eine angemessene und stetige Grundlage zur Verteilung ermittelt werden kann, werden die gemeinschaftlichen Vermögenswerte auf die einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten verteilt. Andernfalls erfolgt eine Verteilung auf die kleinste Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, für die eine angemessene und stetige Grundlage der Verteilung ermittelt werden kann. Soweit die Gründe für eine außerplanmäßige Wertminderung nicht mehr bestehen, werden Zuschreibungen vorgenommen. Die Zuschreibungen werden maximal bis zu dem Betrag vorgenommen, der sich ohne vorherige Wertminderung ergeben hätte. Grundsätzlich erfolgt die Erfassung der Zuschreibung erfolgswirksam, es sei denn, es handelt sich um einen Vermögenswert, dessen Wertänderung nach der Neubewertungsmethode erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst wird. 2.8 Leasingverhältnisse Bei Leasingverhältnissen wird zwischen „finance lease“ und „operating lease“ differenziert. Die Klassifizierung des „finance lease“ wird vorgenommen, wenn durch die Vertragsbedingungen im Wesentlichen 81 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen aus dem Leasinggegenstand auf den Leasingnehmer übertragen werden. In diesem Zusammenhang werden in erster Linie die vertraglich geregelten Eigentumsübergangskriterien, eine möglicherweise günstige Kaufoption, die Vertragslaufzeit im Verhältnis zur Nutzungsdauer, der Barwert der Mindestleasingzahlungen sowie die Beschaffenheit des Leasinggegenstandes (Spezialleasing) untersucht. Sollte keine Übertragung der wesentlichen Chancen und Risiken vorliegen, handelt es sich um „operating lease“. Liegt ein „finance lease“ vor, so ist zu Beginn der Vertragslaufzeit sowohl ein Vermögenswert als auch eine Verbindlichkeit in gleicher Höhe zu bilanzieren. Der zu bilanzierende Betrag entspricht dem beizulegendem Zeitwert des Leasinggegenstandes oder dem Barwert der Mindestleasingzahlungen, falls dieser niedriger ist, zuzüglich gegebenenfalls vom Leasingnehmer getragener Nebenkosten. Die Leasingzahlungen werden so auf Zinsaufwendungen und Verminderung der Leasingverpflichtung aufgeteilt, dass über die Perioden eine konstante Verzinsung der verbleibenden Schuld erzielt wird. Die Abschreibungsmethoden und Nutzungsdauern entsprechen denen vergleichbarer, erworbener Vermögenswerte. Ist zu Beginn des Leasingverhältnisses nicht hinreichend sicher, dass das Eigentum auf den Leasingnehmer übergeht, so ist der Vermögenswert über den kürzeren der beiden Zeiträume, Laufzeit des Leasingverhältnisses oder Nutzungsdauer, vollständig abzuschreiben. Leasingzahlungen innerhalb eines Operating-Leasingverhältnisses werden als Aufwand entsprechend der Laufzeit des Leasingverhältnisses erfasst. 2.9 Vorräte Die Position Vorräte umfasst Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, geleistete Anzahlungen, (un-) fertige Erzeugnisse und Leistungen sowie bezogene Waren. Diese sind am Bilanzstichtag mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet. Die Herstellungskosten umfassen Material- und Fertigungseinzelkosten und – falls zutreffend – werden Fertigungsgemeinkosten und Finanzierungskosten nicht als Teil der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Die Berechnung der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten erfolgt nach der Methode des gewichteten Durchschnitts. Der Nettoveräußerungswert stellt den geschätzten Verkaufspreis abzüglich aller geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung sowie der Kosten für Verkauf und Vertrieb dar. Dabei wird grundsätzlich der Nettoveräußerungspreis des Endproduktes zu Grunde gelegt. Sofern notwendig, werden Abwertungen für Überreichweiten, Überalterung sowie für verminderte Gängigkeit vorgenommen. 2.10 Fertigungsaufträge Kann das Ergebnis eines Fertigungsauftrages verlässlich geschätzt werden, werden die Erträge und Aufwendungen entsprechend dem Leistungsfortschritt (Fertigstellungsgrad) nach IAS 11 am Bilanz- 82 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum stichtag erfasst. Dieser ermittelt sich im Regelfall aus dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Auftragskosten zu den geschätzten gesamten Auftragskosten. Darüber hinaus werden Zahlungen für Abweichungen im Gesamtauftrag, Nachforderungen sowie Prämien in dem vereinbarten Umfang einbezogen. Es wird für alle laufenden Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden, d.h. die angefallenen Kosten inklusive der ausgewiesene Gewinne übersteigen die Summe der Teilrechnungen zuzüglich der Summe der ausgewiesenen Verluste, eine Forderung ausgewiesen. Für alle laufenden Fertigungsaufträge mit passivischem Saldo gegenüber Kunden wird hingegen eine Verbindlichkeit passiviert. Sofern das Ergebnis eines Fertigungsauftrages nicht verlässlich geschätzt werden kann, sind die Auftragserlöse nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten, die wahrscheinlich einbringlich sind, zu erfassen. Ferner werden die Auftragskosten in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen. Ist es wahrscheinlich, dass die gesamten Auftragskosten die gesamten Auftragserlöse übersteigen, wird der erwartete Verlust sofort aufwandswirksam erfasst. 2.11 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode bei nicht- oder unverzinslichen Forderungen bewertet. Darüber hinaus wird eine Wertminderung erfasst, wenn objektive Hinweise dafür vorliegen, dass die fälligen Forderungsbeträge nicht vollständig einbringlich sind. Die Höhe der Wertminderung bemisst sich als Differenz zwischen dem Buchwert der Forderung und dem Barwert der geschätzten zukünftigen Cashflows aus dieser Forderung, diskontiert mit dem Effektivzinssatz. Diese Wertminderung erfolgt erfolgswirksam. Sofern die Gründe für in früheren Perioden vorgenommene Wertberichtigungen nicht mehr vorliegen, erfolgen entsprechende erfolgswirksame Wertaufholungen. In Fremdwährung valutierende Forderungen werden zum Stichtagskurs bewertet. 2.12 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Bargeld, Sichteinlagen und andere kurzfristige finanzielle Vermögenswerte mit einer Restlaufzeit von maximal drei Monaten. Die Bewertung erfolgt zum Nennbetrag. 2.13 Finanzielle Vermögenswerte Finanzielle Vermögenswerte gliedern sich in folgende Kategorien: 1) Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte („at fair value through profit or loss“) 2) Kredite und Forderungen („loans and receivables“) 3) Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte („held to maturity“) 4) Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte („available for sale“) 83 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum Die Klassifizierung hängt von dem jeweiligen Zweck ab, für den die finanziellen Vermögenswerte erworben wurden und wird zu jedem Stichtag überprüft. Abhängig von der Klassifizierung erfolgt anschließend die Bewertung entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert. 1) Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte Diese Kategorie hat zwei Unterkategorien: Finanzielle Vermögenswerte, die von Beginn an als zu Handelszwecken gehalten eingeordnet („held for trading“), und solche, die von Beginn an als „at fair value through profit or loss“ klassifiziert wurden. Ein finanzieller Vermögenswert wird dieser Kategorie zugeordnet, wenn er prinzipiell mit kurzfristiger Verkaufsabsicht erworben oder der finanzielle Vermögenswert vom Management entsprechend designiert wurde. Derivate gehören ebenfalls dieser Kategorie an. Vermögenswerte dieser Kategorie werden als kurzfristige Vermögenswerte ausgewiesen, wenn sie entweder zu Handelszwecken gehalten oder voraussichtlich innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag realisiert werden. 2) Kredite und Forderungen Kredite und Forderungen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit fixen bzw. bestimmbaren Zahlungen, die nicht an einem aktiven Markt gehandelt werden. Sie entstehen, wenn der Konzern Geld, Güter oder Dienstleistungen direkt einem Schuldner bereitstellt, ohne die Absicht, diese Forderungen zu handeln. In Abhängigkeit von der Restlaufzeit werden sie als langfristige bzw. kurzfristige Vermögenswerte ausgewiesen. Kredite und Forderungen sind in der Bilanz in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Sonstigen Vermögenswerten enthalten. 3) Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit fixen bzw. bestimmbaren Zahlungen und festen Laufzeiten, bei denen das Konzernmanagement die Absicht und Fähigkeit besitzt diese bis zur Endfälligkeit zu halten. Ausleihungen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit fixen bzw. bestimmbaren Zahlungen, die nicht an einem aktiven Markt notiert sind. Sie werden anfänglich zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode sowie unter Abzug von Wertminderungen bewertet. Soweit die Fälligkeit zwölf Monate übersteigt, werden diese als langfristige Vermögenswerte ausgewiesen. Sie zählen zu den kurzfristigen Vermögenswerten, soweit deren Fälligkeit nicht zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag übersteigt. 4) Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte, die keiner der anderen dargestellten Kategorien zugeordnet wurden. Sie sind den langfristigen Vermögenswerten zugeordnet, sofern das Management nicht die Absicht hat, sie innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag zu veräußern. Alle Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten werden zum Handelstag angesetzt, dem Tag, an dem sich der Konzern zum Kauf bzw. Verkauf des Vermögenswertes verpflichtet. Finanzielle 84 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum Vermögenswerte, die nicht der Kategorie „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ angehören, werden anfänglich zu ihrem beizulegenden Zeitwert zuzüglich Transaktionskosten angesetzt. Sie werden ausgebucht, wenn die Rechte auf Zahlungen aus dem Investment erloschen sind oder übertragen wurden und der Konzern im Wesentlichen alle Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum verbunden sind, übertragen hat. Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte und Vermögenswerte der Kategorie „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ werden nach ihrem erstmaligen Ansatz zu ihren beizulegenden Zeitwerten bewertet. Darlehen und Forderungen und bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode bilanziert. Realisierte und nicht realisierte Gewinne und Verluste aus der Änderung des beizulegenden Zeitwertes von Vermögenswerten der Kategorie „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ werden in der Periode, in der sie entstehen, erfolgswirksam erfasst. Unrealisierte Gewinne oder Verluste aus der Änderung des beizulegenden Zeitwertes von nichtmonetären Wertpapieren der Kategorie „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ werden direkt im Eigenkapital, in einer Rücklage für nicht realisierte Gewinne, erfasst. Wenn Wertpapiere der Kategorie „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ veräußert werden oder wertgemindert sind, werden die im Eigenkapital kumulierten Anpassungen des beizulegenden Zeitwertes erfolgswirksam als Gewinne bzw. Verluste aus finanziellen Vermögenswerten in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die beizulegenden Zeitwerte notierter Anteile bemessen sich nach dem aktuellen Marktpreis. Wenn für finanzielle Vermögenswerte kein aktiver Markt besteht oder es sich um nicht notierte Vermögenswerte handelt, werden die beizulegenden Zeitwerte mittels geeigneter Bewertungsmethoden ermittelt. Diese umfassen Bezugnahmen auf kürzlich stattgefundene Transaktionen zwischen unabhängigen Geschäftspartnern, die Verwendung aktueller Marktpreise anderer Vermögenswerte, die im Wesentlichen dem betrachteten Vermögenswert ähnlich sind, Discounted Cashflow-Verfahren sowie Optionspreismodelle, welche die speziellen Umstände des Emittenten berücksichtigen. Zu jedem Bilanzstichtag wird überprüft, ob objektive Anhaltspunkte für eine Wertminderung eines finanziellen Vermögenswertes bzw. einer Gruppe finanzieller Vermögenswerte vorliegen. Im Falle von Eigenkapitalinstrumenten, die als „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ klassifiziert sind, wird ein wesentlicher oder andauernder Rückgang des beizulegenden Zeitwertes unter die Anschaffungskosten dieser Eigenkapitalinstrumente bei der Bestimmung, inwieweit die Eigenkapitalinstrumente wertgemindert sind, berücksichtigt. Wenn ein derartiger Hinweis für „zur Veräußerung verfügbarer Vermögenswerte“ existiert, wird der kumulierte Verlust, gemessen als Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem aktuellen beizulegenden Zeitwert, abzüglich davor im Hinblick auf den betrachteten finanziellen Vermögenswert erfasster Wertminderungsverluste aus dem Eigenkapital ausgebucht und in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Einmal in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Wertminderungsverluste von Eigenkapitalinstrumenten werden nicht ergebniswirksam rückgängig gemacht. 85 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum 2.14 Rückstellungen Gemäß IAS 37 werden Rückstellungen gebildet, wenn der Konzern gegenüber Dritten gegenwärtig eine rechtliche oder faktische Verpflichtung hat, die aus einem vergangenen Ereignis resultiert, es wahrscheinlich („More likely than not“) ist, dass die Begleichung der Verpflichtung zu einer Vermögensbelastung führen wird und die Höhe der Rückstellung verlässlich ermittelt werden kann. Sonstige Rückstellungen werden gemäß IAS 37 für alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen berücksichtigt. Sie stellen ungewisse Verpflichtungen dar, die mit dem nach bestmöglicher Schätzung ermittelten Betrag angesetzt werden. Eine Verrechnung mit Rückgriffsansprüchen findet nicht statt. Wenn eine Anzahl gleichartiger Verpflichtungen besteht, wird die Wahrscheinlichkeit einer Vermögensbelastung auf Basis der Gruppe dieser Verpflichtungen ermittelt. Langfristige Rückstellungen, die nicht bereits im Folgejahr zu einem Ressourcenabfluss führen, werden mit dem derzeit gültigen Marktzins abgezinst, sofern der Effekt wesentlich ist. 2.15 Leistungen an Arbeitnehmer Pensionsverpflichtungen Bei AURELIUS liegen ausschließlich leistungsorientierte Versorgungspläne („Defined Benefit Plans“) vor. Die versicherungsmathematische Bewertung der Pensionsrückstellungen für die betriebliche Altersversorgung erfolgt nach der in IAS 19 („Employee Benefits“) vorgeschriebenen Methode der laufenden Einmalprämien („Projected Unit Credit Method“), wobei zu jedem Bilanzstichtag eine versicherungsmathematische Bewertung durchgeführt wird. Die Verpflichtungen für leistungsorientierte Pläne werden separat für jeden Plan durch Schätzung der in der laufenden Periode und in früheren Perioden – im Austausch für die erbrachten Arbeitsleistungen der Arbeitnehmer – erdienten Leistungen ermittelt. Diese Leistungen werden zur Bestimmung des Barwertes abgezinst und die beizulegenden Zeitwerte für jedes Planvermögen abgezogen. Im Rahmen dieses Anwartschaftsbarwertverfahrens werden die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, die künftig zu erwartenden Steigerungen der Gehälter und Renten sowie die erwarteten Erträge aus einem etwaigen Planvermögen berücksichtigt. Übrige Rückstellungen Die übrigen Rückstellungen werden gebildet, wenn eine Verpflichtung gegenüber Dritten besteht, die Inanspruchnahme wahrscheinlich und wenn die voraussichtliche Höhe des notwendigen Rückstellungsbetrages zuverlässig schätzbar ist. Langfristige Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt. 2.16 Rechtsstreitigkeiten, Schadensersatzansprüche und Haftungsrisiken Gesellschaften der AURELIUS sind im Rahmen des allgemeinen Geschäftsbetriebs an verschiedenen Prozessen und behördlichen Verfahren beteiligt oder es könnten in der Zukunft solche eingeleitet oder geltend gemacht werden. Auch wenn der Ausgang der einzelnen Verfahren im Hinblick auf die Unwägbarkeiten, mit denen Rechtsstreitigkeiten behaftet sind, nicht mit Bestimmtheit vorhergesagt werden kann, wird sich nach derzeitiger Einschätzung über die im Abschluss als Verbindlichkeiten oder Rückstellungen berücksichtigten Risiken hinaus kein erheblich nachteiliger Einfluss auf die Vermögens-, 86 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum Finanz- oder Ertragslage des Konzerns ergeben. Bestehende Eventualschulden aus gegebenen Sicherheiten oder übernommenen Haftungen sind gesondert im Anhang unter Tz. 5.5 dargestellt. Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses nach IFRS 3 erworbene identifizierte Eventualschulden werden zum Erwerbszeitpunkt mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt. 2.17 Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten werden mit fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Für kurzfristige Verbindlichkeiten bedeutet dies, dass sie mit ihrem Rückzahlungsbetrag oder Erfüllungsbetrag angesetzt werden. Langfristige Verbindlichkeiten sowie Finanzschulden werden zu fortgeführten Anschaffungskosten nach Maßgabe der Effektivzinsmethode bilanziert. Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing werden mit dem geringeren Betrag aus dem Barwert der Mindestleasingzahlungen oder dem beizulegenden Zeitwert des Leasinggegenstandes ausgewiesen. Finanzielle Verbindlichkeiten, insbesondere aus Kaufpreisanpassungsklauseln beziehungsweise aus Earn-Out-Klauseln, werden im Zugangszeitpunkt mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet, der in der Regel den Anschaffungskosten entspricht. Voraussetzung für den Ansatz einer solchen Verbindlichkeit ist jedoch, dass diese zum Akquisitionszeitpunkt wahrscheinlich ist und der Betrag sich verlässlich bestimmen lässt. Ist eine finanzielle Verbindlichkeit un- oder unterverzinslich, erfolgt der Ansatz der Verbindlichkeit unter dem Erfüllungs- bzw. Nominalwert. Die Differenz zum Auszahlungsbetrag wird in der Folgebewertung erfolgswirksam erfasst (“financial liabilities measured at amortised cost”). Die so zum beizulegenden Zeitwert angesetzte finanzielle Verbindlichkeit wird in der Folgezeit nach der Effektivzinsmethode aufgezinst. 2.18 Aktienoptionsplan Anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente an Arbeitnehmer und andere, die vergleichbare Dienstleistungen erbringen, werden zu dem beizulegenden Zeitwert des Eigenkapitalinstruments am Tag der Gewährung bewertet. Die Berechnung des Aktienoptionsplans erfolgt anhand finanzmathematischer Methoden auf der Grundlage von Optionspreismodellen. Dabei werden die Optionen für „equity-settled“ definierte Pläne am Tag der Gewährung zum Marktwert bewertet. Der bei Gewährung der anteilsbasierten Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente ermittelte beizulegende Zeitwert wird linear über den Zeitraum bis zur Unverfallbarkeit als Aufwand gebucht und beruht auf den Erwartungen des Konzerns hinsichtlich der Eigenkapitalinstrumente, die voraussichtlich unverfallbar werden. Zu jedem Bilanzstichtag hat der Konzern seine Schätzungen bzgl. der Anzahl der Eigenkapitalinstrumente, die unverfallbar werden, zu überprüfen. Die Auswirkungen der Änderungen der ursprünglichen Schätzungen sind, sofern vorhanden, über den verbleibenden Zeitraum bis zur Unverfallbarkeit mit entsprechender Anpassung der Rücklagen erfolgswirksam zu erfassen. Für anteilsbasierte Vergütungen mit Barausgleich ist eine Verbindlichkeit in Höhe des Teils der erhalte- 87 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß nen Güter oder Dienstleistungen mit dem aktuellen beizulegenden Zeitwert an jedem Stichtag zu erfassen. Die als „cash-settled“ definierte Pläne werden zum jeweiligen Bilanzstichtag neu bewertet. 2.19 Finanzinstrumente und Finanzrisikomanagement AURELIUS ist als international tätiger Konzern verschiedensten finanziellen Risiken ausgesetzt. Dazu gehören insbesondere • • • das Kredit- und Ausfallrisiko, das Liquiditätsrisiko und das Marktrisiko (beinhaltet: Wechselkursrisiko, Zinsrisiko und Marktpreisrisiko). Das übergreifende Finanzrisikomanagement des Konzerns ist auf die Unvorhersehbarkeit der Entwicklungen an den Finanzmärkten fokussiert und zielt darauf ab, potenziell negative Auswirkungen auf die Finanzlage des Konzerns zu minimieren. Das Risikomanagement erfolgt bei der AURELIUS AG und bei den einzelnen operativen Einheiten des Konzerns, wobei die durch den Vorstand festgelegten Richtlinien und Grundsätze berücksichtigt werden. Dabei werden finanzielle Risiken bereits in enger Zusammenarbeit mit der Konzernfinanzabteilung identifiziert, bewertet und gesichert. Der Aufbau eines zentralen und konzernweiten Risikomanagements innerhalb der Konzernfinanzabteilung wird weiter optimiert. In diesem Zusammenhang werden für die konzernweite Risikopolitik entsprechende Richtlinien, die sich an den gesetzlichen Vorgaben sowie den Mindestanforderungen des Risikomanagements von Kreditinstituten orientieren werden, weiter ausgearbeitet und verbessert. Kredit- und Ausfallrisiko Das Kredit- und Ausfallrisiko aus finanziellen Vermögenswerten besteht in der Gefahr des Ausfalls eines Vertragspartners und daher auch maximal in Höhe der Ansprüche aus dem positiven beizulegenden Zeitwert („Fair Value“) gegenüber dem jeweiligen Partner. Durch Wertberichtigungen auf Forderungen wird dem Risiko aus originären Finanzinstrumenten Rechnung getragen. Darüber hinaus werden Geschäfte lediglich mit kreditwürdigen Vertragspartnern abgeschlossen, deren Bonität durch Kreditauskünfte bzw. anhand von historischen Daten der bisherigen Geschäftsbeziehung geprüft wird. Auch wird bei einigen operativen Einheiten für jeden Kunden eine detaillierte und permanente Bonitätsprüfung anhand eines internen Ratings (Credit-ScoringVerfahren) vorgenommen sowie ein Kreditlimit festgelegt. Zusätzlich arbeiten die meisten Beteiligungen mit Warenkreditversicherungen zusammen, die den Großteil eines möglichen Forderungsausfalls abdecken. Sollte eine entsprechende Versicherung des Vertragspartners nicht möglich sein, so besteht die Möglichkeit einer Lieferung gegen Vorkasse. Aufgrund der Geschäftstätigkeit und der sich daraus ergebenden Diversifikation der AURELIUS lag im abgelaufenen Geschäftsjahr keine wesentliche Risikokonzentration vor. 88 Anhang zum Konzernabschluß Die folgende Übersicht zeigt die Wertberichtigungen auf Forderungsausfälle im AURELIUS Konzern: Kredit- und Ausfallrisiko bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach Bruttobuchwerten in TEUR Weder überfällig noch wertberichtigt Überfällig, aber nicht wertberichtigt Wertberichtigt Buchwerte zum 31.12.2008 269 101.001 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet - Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 61.615 39.386 Die zugehörige Fälligkeitsanalyse der Forderungen ist unter Tz. 4.5 des Anhangs zu entnehmen. Liquiditätsrisiko Das Risiko, dass ein Unternehmen vor Schwierigkeiten bei der Erfüllung seiner sich aus den finanziellen Verbindlichkeiten ergebenden Verpflichtungen stellt, wird als Liquiditätsrisiko bezeichnet. Aufgrund der Dynamik des Geschäftsumfeldes, in dem AURELIUS operiert, ist es das Ziel der Konzernfinanzabteilung, die notwendige Flexibilität in der Finanzierung beizubehalten. Durch eine rollierende Liquiditätsplanung, eine Liquiditätsreserve in Form von Barmitteln sowie zur Verfügung stehenden Kreditlinien wird die Liquiditätsfähigkeit und Liquiditätsversorgung des Konzerns jederzeit überwacht. Die nachstehende Tabelle verdeutlicht die undiskontierten vertraglich vereinbarten Zahlungsmittelabflüsse aus Finanzinstrumenten: Fälligkeitsanalyse undiskontierter Zahlungsmittelabflüsse aus Finanzinstrumenten in TEUR Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Finanzverbindlichkeiten Sonstige Verbindlichkeiten Summe Fälligkeit innerhalb eines Jahres Fälligkeit innerhalb 1-5 Jahren Fälligkeit nach mehr als 5 Jahren Buchwerte zum 31.12.2008 119.233 -/- -/- 119.233 67.761 21.935 -/- 89.696 67.490 -/- -/- 67.490 254.484 21.935 -/- 276.419 89 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Die Zusammensetzung der Position Sonstige Verbindlichkeiten kann den Erläuterungen in Tz. 4.21 des Anhangs entnommen werden. Von den zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2008 ausgewiesenen finanziellen Verbindlichkeiten in Höhe von 89.696 Tausend Euro sind 78.111 Tausend Euro bzw. 87,1 Prozent besichert. Die Sicherheiten haben folgende Struktur: Besicherung von finanziellen Verbindlichkeiten in TEUR Finanzverbindlichkeiten Immaterielle Vermögenswerte 3.847 Sachanlagen, Grundstücke und Gebäude Vorräte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Buchwert in % 30.032 8.061 36.171 89.696 87,08% Marktrisiko Unter Marktrisiko versteht man das Risiko, dass der beizulegende Zeitwert oder künftige Cashflows eines Finanzinstrumentes aufgrund von Änderungen der Marktpreise schwanken. Unter Marktrisiko werden das Wechselkursrisiko, das Zinsrisiko sowie sonstige Preisrisiken subsumiert. Wechselkursrisiken können aus Investitionen, Finanzierungsmaßnahmen als auch der operativen Geschäftstätigkeit entstehen und basieren auf Wechselkursänderungen verschiedener Fremdwährungen. Zur Begrenzung des daraus entstehenden Risikos können im Bedarfsfall beispielsweise Devisentermingeschäfte, Devisenoptionen oder Swaps (Zins- und/oder Währungsswaps) eingesetzt werden. Obwohl AURELIUS international tätig ist, war der Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008 nur einem unwesentlichen Wechselkursrisiko ausgesetzt, da der größte Anteil der Geschäftsvorfälle im Euroraum (funktionale Währung) stattgefunden hat. Im Rahmen des Managements der Währungsrisiken wurde zum Bilanzstichtag lediglich ein Devisentermingeschäft zur Kurssicherung des US-Dollars im AURELIUS Konzern eingesetzt. Zur Darstellung der Marktrisiken wird eine Sensitivitätsanalyse im Sinne von IFRS 7 vorgenommen; dabei stellen sämtliche Fremdwährungen, in denen der AURELIUS Konzern tätig ist, Risikovariablen dar. Wenn die funktionale Währung zum Bilanzstichtag gegenüber den anderen Währungen im Konzern um 10 Prozent höher (niedriger) bewertet worden wäre, dann wäre das Ergebnis nach Steuern um 30 Tausend Euro höher (niedriger) gewesen. Das Zinsrisiko resultiert aus Änderungen der Marktzinssätze, insbesondere bei mittel- und langfristig variabel verzinslichen Forderungen und Verbindlichkeiten. Demnach unterliegen alle zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung keinen Zinsänderungsrisiken im Sinne von IFRS 7. Die Sensitivitätsanalyse für Zinsrisiken stellt den Effekt des risikovariablen Marktzinssatzes auf das Eigenkapital sowie das Ergebnis dar. Wenn das Marktzinsniveau zum 31. Dezember 2008 um 100 Basispunkte höher (niedriger) gewesen wäre, wären das Eigenkapital und das Ergebnis um 568 Tausend Euro höher (niedriger) gewesen. 90 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum Im Rahmen der sonstigen Preisrisiken verlangt die Regelung des IFRS 7 insbesondere eine Darstellung der Auswirkung von hypothetischen Änderungen von Risikovariablen auf den Preis von Finanzinstrumenten. Dabei kommen neben den Risiken aus der Rohstoffbeschaffung insbesondere Börsenkurse oder Indizes als Risikovariablen in Betracht. Um wesentliche Risiken aus der Rohstoffbeschaffung auszuschließen, werden bei den betroffenen operativen Einheiten Rahmenverträge mit einer Laufzeit von zumeist einem Jahr mit den Lieferanten abgeschlossen, um so größere Risiken auszuschließen. Wenn die relevanten Rohstoffpreise im Berichtsjahr 2008 um 10 Prozent höher (niedriger) gewesen wären, dann wären das Eigenkapital und das Ergebnis der Gruppe um 15.581 Tausend Euro niedriger (höher) gewesen. Wenn zum 31. Dezember 2008 die relevanten Aktienkurse von anderen börsennotierten Gesellschaften, die nicht vollkonsolidiert werden, um 10 % höher (niedriger) gewesen, dann wären das Eigenkapital und das Ergebnis um 184 Tausend Euro höher (niedriger) gewesen. 91 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Die nachstehende Tabelle stellt die Überleitung der Bilanzposten auf die Klassen und Kategorien gemäß IAS 39 dar: Überleitung der Buchwerte zu den Kategorien der Finanzinstrumente in TEUR Anhang Bewertungskategorie nach IAS 39 Buchwert 31.12.2008 Fair Value 31.12.2008 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.5 LaR 101.001 101.001 Sonstige Vermögenswerte 4.7 LaR 52.289 52.289 4.8 LaR 72.562 72.562 4.9 Afs 44.957 44.957 Finanzverbindlichkeiten 4.13 FLAC 21.935 21.935 Sonstige Verbindlichkeiten 4.14 FLAC 31.284 31.284 4.17 FLAC 67.761 67.761 AKTIVA Kurzfristige Vermögenswerte Zahlungsmittel- und Zahlungsmitteläquivalente Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte PASSIVA Langfristige Schulden Kurzfristige Schulden Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten aus Langfristaufträgen 4.18 FLAC 119.233 119.233 4.19 FLAC 8.247 8.247 Sonstige Verbindlichkeiten 4.21 FLAC 67.490 67.490 225.852 225.852 44.957 44.957 315.950 315.950 Davon aggregiert nach Bewertungskategorien nach IAS 39 Kredite und Forderungen (LaR) Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Afs) Finanzverbindlichkeiten Bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten (FLAC) 92 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß 2.20 Kapitalmanagement Generell besteht das Ziel des Kapitalmanagements darin, dass der Konzern wirksam seine Ziele und Strategien im Interesse aller Anteilseigner, seiner Mitarbeiter und der übrigen Stakeholder erreichen kann. AURELIUS konzentriert sich auf den Erwerb von Unternehmen in Umbruch- und Sondersituationen. Infolgedessen besteht das primäre Ziel im unternehmerischen Fortbestand aller Konzerngesellschaften sowie einem optimalen Verhältnis von Eigen- und Fremdkapital zum Nutzen aller Stakeholder. Die Kapitalsteuerung erfolgt dabei zum überwiegenden Teil in den operativen Einheiten des Konzerns. Eine Überwachung findet auf Konzernebene auf Basis eines regelmäßigen Reportingprozesses statt, so dass im Bedarfsfall unterstützend und optimierend eingegriffen werden kann. Darüber hinaus werden Entscheidungen über Dividenzahlungen bzw. Kapitalmaßnahmen einzelfallspezifisch auf Basis des internen Reportings und in Absprache mit den Beteiligungsgesellschaften getroffen. Das zu managende Kapital umfasst neben den kurz- und langfristigen Schuldpositionen auch die Eigenkapitalbestandteile. Die Entwicklung der Kapitalstruktur im Zeitverlauf und die damit verbundene Veränderung der Abhängigkeit von externen Kreditgebern werden anhand eines Verschuldungskoeffizienten, dem so genannten „Gearing Ratio“, gemessen. Die Ermittlung erfolgt stichtagsbezogen, so dass aufgrund des besonderen Marktumfeldes in dem AURELIUS agiert und den damit verbundenen außergewöhnlichen Kapitalanforderungen sowie Veränderungen des Konsolidierungskreises das „Gearing Ratio“ im Vergleich zu Unternehmen anderer Branchen wenig aussagekräftig ist. Trotz des starken Wachstums der AURELIUS im Berichtsjahr konnte der Verschuldungskoeffizient jedoch verringert werden. Entwicklung des "Gearing Ratio" in TEUR 2008 2007 Langfristige Schulden 100.822 90.109 Kurzfristige Schulden 342.387 166.136 Summe Schulden 443.209 256.245 141.459 75.444 3,1 3,4 Eigenkapital "Gearing Ratio" 93 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Parallel zum „Gearing Ratio“ konnte auch die Nettoverschuldung des AURELIUS Konzerns um mehr als 25 Prozent gesenkt werden: Nettoverschuldungsgrad in TEUR 2008 2007 Langfristige Schulden 100.822 90.109 Kurzfristige Schulden 342.387 166.136 Summe Schulden 443.209 256.245 72.562 38.949 Nettoschulden 370.647 217.296 Eigenkapital 141.459 75.444 2,6 2,9 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Nettoverschuldung 2.21 Sicherungsbeziehungen (Hedge Accounting) Im Rahmen der Absicherung von Zahlungsströmen (Cashflow Hedges) bzw. Fremdwährungsrisiken können einzelne nicht derivative Instrumente designiert werden. Dabei wird die Absicherung gegen Wechselkursrisiken von festen Verpflichtungen in Ausübung des Wahlrechts nach IAS 39 als Absicherung von Zahlungsströmen (Cashflow Hedge) bilanziert. Der effektive Teil der Änderung des beizulegenden Zeitwertes von Derivaten, die sich für Cashflow Hedges eignen und als solche designiert worden sind, wird im Eigenkapital erfasst. Der auf den ineffektiven Teil entfallende Gewinn bzw. Verlust wird sofort erfolgswirksam erfasst. Im Eigenkapital erfasste Beträge werden in der Periode in die Gewinn- und Verlustrechnung überführt, in der auch das Grundgeschäft ergebniswirksam wird. Die bilanzielle Abbildung der Sicherungsbeziehung endet, wenn der Konzern die Sicherungsbeziehung auflöst, das Sicherungsinstrument ausläuft, veräußert, beendet oder ausgeübt wird oder sich nicht mehr für Sicherungszwecke eignet. Der vollständig zu diesem Zeitpunkt erfasste Gewinn oder Verlust verbleibt im Eigenkapital und wird erst dann erfolgswirksam vereinnahmt, wenn die erwartete Transaktion ebenfalls in der Gewinn- und Verlustrechnung abgebildet wird. 2.22 Segmentberichterstattung Entsprechend den Regeln von IFRS 8 („Operating Segments“) sind einzelne Abschlussdaten nach Segmenten und Regionen getrennt darzustellen, wobei sich die Aufgliederung an der internen Berichterstattung orientiert, die eine zuverlässige Einschätzung der Risiken und Erträge des Konzerns ermöglicht. Durch die Segmentierung sollen Ertragskraft und Erfolgsaussichten der einzelnen Aktivitäten des Konzerns transparent gemacht werden. AURELIUS grenzt das primäre Segmentberichtsformat in Übereinstimmung mit seiner internen Steuerung („Management Approach“) nach Geschäftsfeldern ab. 94 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß AURELIUS strukturiert die Geschäftsbereiche nach den Hauptaktivitäten (primäre Segmentierung) und nach geographischen Merkmalen (sekundäre Segmentierung). Die primären Segmente sind die Bereiche „Services & Solutions (S&S)“, „Industrial Production (IP)“, „Retail & Consumer Products (RCP)“ sowie “Andere”. Den Segmentinformationen liegen grundsätzlich die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wie dem Konzernabschluss zu Grunde. 2.23 Verwendung von Schätzungen Die Erstellung von Abschlüssen nach IFRS erfordert vom Management Annahmen und Schätzungen, die Auswirkungen auf ausgewiesene Beträge und damit im Zusammenhang stehende Angaben haben. Die Ermessensentscheidungen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die Beurteilung der Werthaltigkeit von Geschäfts- und Firmenwerten, immateriellen Vermögenswerten, der konzerneinheitlichen Festlegung wirtschaftlicher Nutzungsdauern für Sachanlagen und immaterieller Vermögenswerte sowie die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen. Den Ermessensentscheidungen und Schätzungen zu Grunde liegende Prämissen fußen auf dem jeweils aktuell verfügbaren Kenntnisstand. Hierbei wurden insbesondere die erwartete künftige Geschäftsentwicklung und die zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses vorliegenden Umstände berücksichtigt. Ebenso wurde die als realistisch unterstellte zukünftige Entwicklung des Umfeldes zu Grunde gelegt. Sollten die eintretenden Rahmenbedingungen von den Prämissen abweichen oder Entwicklungen eintreten, die von den zu Grunde liegenden Annahmen abweichen und diese außerhalb des Einflussbereiches des Managements liegen, können die sich einstellenden Beträge von den ursprünglich erwarteten Schätzwerten abweichen. Unsere Schätzungen beruhen auf Erfahrungswerten und anderen Annahmen, die unter den gegebenen Umständen als zutreffend erachtet werden. Die Einschätzungen und Annahmen werden laufend überprüft. Auch im Rahmen von Unternehmenserwerben werden im Allgemeinen Schätzungen hinsichtlich der Ermittlung des „Fair Values“ der erworbenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten vorgenommen. Grund und Boden sowie Gebäude werden in der Regel nach Bodenrichtwerten oder, ebenso wie technische Anlagen und Maschinen, von einem unabhängigen Sachverständigen bewertet, während marktgängige Wertpapiere mit ihrem Marktwert angesetzt werden. Wenn immaterielle Vermögenswerte vorliegen, wird – je nach Art des Vermögenswertes und der Schwierigkeit der Wertermittlung – entweder ein unabhängiger, externer Sachverständigen zu Rate gezogen oder der „Fair Value“ wird intern anhand einer geeigneten Bewertungsmethode, die im Allgemeinen auf einer Prognose sämtlicher künftiger Zahlungsmittelflüsse beruht, berechnet. Abhängig von der Art des Vermögenswertes sowie der Verfügbarkeit der Informationen werden dabei unterschiedliche Bewertungstechniken herangezogen, die sich nach kosten-, marktpreis- und kapitalwertorientierten Verfahren unterscheiden lassen. AURELIUS hält die vorgenommenen Schätzungen in Bezug auf die voraussichtliche Nutzungsdauer bestimmter Vermögenswerte, die Annahmen über makroökonomische Rahmenbedingungen und 95 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Entwicklungen in den Branchen, in denen die AURELIUS tätig ist, und die Schätzung der Barwerte künftiger Zahlungen für angemessen. Gleichwohl können geänderte Annahmen oder veränderte Umstände Korrekturen notwendig machen. Diese können zu zusätzlichen, außerordentlichen Abschreibungen oder auch Wertaufholungen in der Zukunft führen, falls sich die von AURELIUS erwarteten Entwicklungen umkehren sollten. Die Gesellschaften der AURELIUS sind zur Entrichtung von Ertragsteuern verpflichtet. Es sind Annahmen erforderlich, um die Steuerrückstellung zu ermitteln. Es gibt Geschäftsvorfälle und Berechnungen, bei denen die endgültige Besteuerung während des gewöhnlichen Geschäftsverlaufs nicht abschließend ermittelt werden kann. Der Konzern bemisst die Höhe der Rückstellungen für erwartete Steuerprüfungen auf Basis von Schätzungen, ob und in welcher Höhe zusätzliche Steuern fällig werden. Sofern die endgültige Besteuerung dieser Geschäftsvorfälle von der anfänglich angenommenen abweicht, wird dies in der Periode, in der die Besteuerung abschließend ermittelt wird, Auswirkungen auf die tatsächlichen und die latenten Steuern haben. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernabschlusses ist nicht von einer wesentlichen Änderung der zu Grunde gelegten Annahmen und Schätzungen auszugehen, so dass aus gegenwärtiger Sicht keine wesentlichen Anpassungen der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden im Geschäftsjahr 2009 zu erwarten ist. 96 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß 3. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 3.1 Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse des Konzerns setzen sich wie folgt zusammen: in TEUR 1.1.-31.12.2008 1.1.-31.12.2007 535.067 226.349 Erlöse aus dem Verkauf von Dienstleistungen 44.987 40.120 Erlöse aus langfristigen Fertigungsaufträgen 2.960 -/- 583.014 266.469 98.725 50.267 681.739 316.736 Erlöse aus dem Verkauf von Gütern Summe fortgeführte Geschäftsbereiche Aufgegebene Geschäftsbereiche Summe Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse aus langfristigen Fertigungsaufträgen enthalten im Berichtsjahr ausschließlich einen Teil der Gesamterlöse der connectis. Die Aufteilung nach geografischen Regionen ist der Segmentberichterstattung unter Tz. 5.1 des Anhangs zu entnehmen. 3.2 Sonstige betriebliche Erträge Die Sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen: in TEUR 1.1.-31.12.2008 1.1.-31.12.2007 Erträge aus Veräußerung von Finanzanlagen 22.401 221 Erträge aus negativen Unterschiedsbeträgen 13.382 52.065 Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 12.611 2.866 Erträge aus Weiterbelastungen an fremde Dritte 2.824 2.232 42.691 14.799 93.909 72.183 14.356 10.660 108.265 82.843 Übrige Sonstige betriebliche Erträge Summe fortgeführte Geschäftsbereiche Aufgegebene Geschäftsbereiche Summe Sonstige betriebliche Erträge Der Ausweis der Erträge aus der Auflösung negativer Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung erfolgt gemäß IFRS 3.56 (b) sofern die beizulegenden Zeitwerte der angesetzten identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden die Anschaffungskosten des Unternehmenszusammenschlusses übersteigen. Nach erneuter Beurteilung des noch verbleibenden Überschusses muss dieser gemäß IFRS 3.56 (b) sofort erfolgswirksam erfasst werden. 97 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum 3.3 Erträge aus assoziierten Unternehmen Die Erträge aus assoziierten Unternehmen resultieren aus der Mode & Preis in Höhe von 3.178 Tausend Euro, der Compagnie de Gestion et des Prêts SA in Höhe von 2.700 Tausend Euro, der RTL Shop GmbH in Höhe von 1.292 Tausend Euro und der DMS Digitaler Medienservice GmbH in Höhe von 38 Tausend Euro. Aus der erstmaligen Einbeziehung der Mode & Preis und der RTL Shop GmbH in den Konzernabschluss der AURELIUS AG ergaben sich Einmaleffekte in Höhe von 4.878 Tausend Euro. Der Ertrag aus assoziierten Unternehmen in Höhe von 1.013 Tausend Euro im Geschäftsjahr 2007 resultierte ausschließlich aus der Compagnie de Gestion et des Prêts SA. 3.4 Materialaufwand in TEUR Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Bezogene Leistungen Bezogene Waren Summe fortgeführte Geschäftsbereiche Aufgegebene Geschäftsbereiche Summe Materialaufwand 1.1.-31.12.2008 1.1.-31.12.2007 266.436 112.515 30.253 12.619 6.179 3.944 302.868 129.078 61.774 27.339 364.642 156.417 Der Materialaufwand entspricht in voller Höhe dem Wert der Vorräte, die im Geschäftsjahr als Aufwand 3.5 Personalaufwand erfasst wurden. in TEUR 1.1.-31.12.2008 1.1.-31.12.2007 Löhne und Gehälter 96.742 45.572 Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 22.034 10.565 Summe fortgeführte Geschäftsbereiche 118.776 56.137 Aufgegebene Geschäftsbereiche 26.853 14.826 145.629 70.963 Summe Personalaufwand 98 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß 3.6 Sonstige betriebliche Aufwendungen Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen: in TEUR 1.1.-31.12.2008 1.1.-31.12.2007 Marketing- und Provisionen 82.799 31.356 Frachten und Transportkosten 35.390 16.335 17.273 10.442 Gebäude Verwaltung 12.426 6.577 Bürosachaufwendungen 10.462 2.807 Beratung 9.809 7.125 2.374 2.014 Wertberichtigung auf Forderungen und Vorräte Übrige Sonstige betriebliche Aufwendungen Summe fortgeführte Geschäftsbereiche Aufgegebene Geschäftsbereiche Summe Sonstige betriebliche Aufwendungen 16.773 13.091 187.306 89.747 22.786 7.238 210.092 96.985 Der Bürosachaufwand beinhaltet im Wesentlichen EDV-Aufwendungen, Kommunikationskosten und Aufwendungen für Büromaterial. Wesentliche Bestandteile der Verwaltungsaufwendungen sind Versicherungen und Gebühren, Reise- und Bewirtungskosten sowie KfZ-Kosten. Die Gebäudeaufwendungen beinhalten hauptsächlich Mietaufwendungen, Instandhaltungskosten und sonstige Raumkosten. In den Gebäudeaufwendungen sind zahlungswirksame Mietaufwendungen aus Operating Lease Verhältnissen in Höhe von 13.149 Tausend Euro (Vorjahr: 9.527 TEUR) enthalten. 3.7 Finanzergebnis Die Abschreibungen auf Finanzanlagen betreffen im Wesentlichen die Anteile an der ARQUES Industries AG, Starnberg, und an der Investunity AG, München, die aufgrund voraussichtlich dauerhafter Wertminderung auf ihren Marktpreis zum 31. Dezember 2008 abgewertet wurden. Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge in Höhe von 1.491 Tausend Euro (Vorjahr: 831 TEUR) resultieren im Wesentlichen aus der Verzinsung von laufenden Kontokorrentguthaben und Termingeldern. Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen in Höhe von 5.404 Tausend Euro (Vorjahr: 1.810 TEUR) resultieren im Wesentlichen aus der Verzinsung der Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten. 3.8 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag In der nachfolgenden Überleitungsrechnung werden die Unterschiede zwischen dem tatsächlich gebuchten Ertragsteueraufwand und dem erwarteten Ertragsteueraufwand ausgewiesen. Der erwartete Ertragsteueraufwand ergibt sich aus dem Ergebnis vor Ertragsteuern multipliziert mit dem erwarteten Steuersatz. Der erwartete Ertragsteuersatz beinhaltet die gesetzliche deutsche Körperschaftsteuer, den Solidaritätszuschlag sowie die Gewerbesteuer und beträgt insgesamt ca. 30 Prozent (Vorjahr: 40%). 99 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Der Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen: in TEUR Ergebnis vor Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen Erwarteter Ertragsteuersatz Erwarteter Ertragsteueraufwand Abweichende ausländische Steuerbelastung 1.1.-31.12.2008 1.1.-31.12.2007 44.129 55.100 30% 40% 13.239 22.040 1.224 -9.596 -4.014 -14.118 Steuersatzabweichungen zum Konzernsteuersatz 972 -548 Gewerbesteuerliche Hinzurechnungen und Kürzungen 218 11 Steuerfreie Einnahmen aufgrund von negativen Unterschiedsbeträgen Nicht abzugsfähige Betriebsausgaben 2.048 4.165 Steuerfreies Ergebnis aus der Beteiligungsveräußerung 1.866 -3.216 Steuerfreie Einnahmen -6.533 -56 Permanente Differenzen aus Bilanzpositionen -5.263 3.996 Steuereffekte aus Steuersatzänderung 67 -124 Veränderungen in der Wertberichtigung lfd. Jahr 10.963 -910 Periodenfremde Ertragsteuern Sonstige -4.902 308 946 126 Sonstige Effekte Effekte aus aufgegebenen Geschäftsbereichen -/- 2.228 Ausgewiesener Ertragsteueraufwand 10.831 4.306 Effektive Steuerquote 24,5% 7,8 % Der ausgewiesene Steueraufwand in Höhe von 10.831 Tausend Euro (Vorjahr: 4.306 TEUR) setzt sich zusammen aus Aufwendungen für Ertragsteuern in Höhe von 1.950 Tausend Euro (Vorjahr: 1.605 TEUR) sowie Aufwendungen aus latenten Steuern in Höhe von 8.881 Tausend Euro (Vorjahr: 2.701 TEUR). Der Steuerertrag für das Periodenergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der aufgegebenen Geschäftsbereiche beträgt 719 Tausend Euro (Vorjahr: 0 TEUR). 3.9 Minderheitenanteil am Konzernergebnis Im Konzernergebnis von 36.233 Tausend Euro (Vorjahr: 47.409 TEUR) sind Gewinnanteile anderer Gesellschafter in Höhe von 5.385 Tausend Euro (Vorjahr: -9.733 TEUR) berücksichtigt. 3.10 Ergebnis je Aktie Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird nach IAS 33 („Earnings per Share“) mittels Division des Konzernüberschusses nach Anteilen Dritter durch die durchschnittlich gewichtete Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien ermittelt. Für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird 100 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum die durchschnittliche Anzahl der ausgegebenen Aktien um die Anzahl aller potenziell verwässernden Aktien berichtigt. Es handelt sich hierbei ausschließlich um die im Rahmen des Aktienoptionsplans ausgegebenen Aktienoptionen. Zudem wird der Konzernüberschuss um den Aufwand aus dem Aktienoptionsplan bereinigt. in TEUR 1.1.-31.12.2008 1.1.-31.12.2007 33.298 50.794 Ergebnis auf Minderheitsgesellschafter entfallend -5.385 9.733 Ergebnis auf Gesellschafter der AURELIUS AG entfallend 38.683 41.061 -2.450 6.348 695 23 Durchschnittlich gewichtete Anzahl von ausgegebenen Aktien 9.137.466 8.730.700 Auswirkung der verwässernden potentiellen Stammaktien: Gewichteter Durchschnitt der ausgegebenen Aktienoptionen Durchschnittlich gewichtete Anzahl von ausgegebenen Aktien für das verwässerte Ergebnis je Aktie 152.531 9.229 9.289.997 8.739.929 4,23 4,70 aus nicht fortzuführendem Geschäft -0,27 0,73 aus fortzuführendem und nicht fortzuführendem Geschäft 3,96 5,43 4,24 4,70 -0,26 0,73 3,98 5,43 Ergebnis nach Steuern Ergebnis aus nicht fortzuführendem Geschäft Aufwand aus Aktienoptionsprogramm Unverwässertes Ergebnis je Aktie (Euro) aus fortzuführendem Geschäft Verwässertes Ergebnis je Aktie (Euro) aus fortzuführendem Geschäft aus nicht fortzuführendem Geschäft aus fortzuführendem und nicht fortzuführendem Geschäft 3.11 Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen Die Regelungen des IFRS 5 sehen besondere Ausweisvorschriften für aufgegebene Geschäftsbereiche („Discontinued Operations“) vor. Darüber hinaus enthält der Standard auch entsprechende Regelungen für die zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerte und Schulden („Disposal Groups“). Zu Zwecken einer besseren Transparenz und Vergleichbarkeit der Berichterstattung der AURELIUS wird primär der fortzuführende Geschäftsbereich („Continued Operations“) dargestellt. Die Ausführungen zu den aufgegebenen Geschäftsbereichen erfolgen jeweils separat in der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Kapitalflussrechnung. 101 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Weitere Angaben erfolgen in den Erläuterungen zu den langfristig zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerten und Verbindlichkeiten (siehe Tz. 4.9 dieses Anhangs). Im Berichtsjahr wurde am 28. Juli 2008 die KWE-Gruppe veräußert. Dieser Sachverhalt ist als nicht fortzuführender Geschäftsbereich im Sinne des IFRS 5 zu betrachten. Durch den Verkauf der KWE-Gruppe konnte ein Endkonsolidierungserfolg in Höhe von 1.839 Tausend Euro erzielt werden. Der sich aus der Veräußerung ergebene Ertragsteueraufwand beläuft sich auf 28 Tausend Euro. Nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick zur Gewinn- und Verlustrechnung der Gruppe seit Zugehörigkeit zur AURELIUS: in TEUR Ergebnis der KWE-Gruppe 1.1.-28.07.2008 1.1.-31.12.2007 Erträge 11.818 22.798 Laufende Aufwendungen -11.241 -22.865 Finanzergebnis -80 -90 Ergebnis vor Steuern (EBT) 497 -157 Steuern -197 -11 Ergebnis aufgegebener Geschäftsbereiche vor Minderheiten 300 -168 Darüber hinaus ist der Verkauf der Pohland Herrenbekleidung bereits zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2008 als hoch wahrscheinlich einzustufen gewesen, so dass sie nach IFRS 5.7 i.V.m. IFRS 5.8 sowie IFRS 5.12 ebenfalls als discontinued operations zu führen ist. Die nachstehende Tabelle zeigt einen Vergleich der Gewinn- und Verlustrechnung der Gruppe für das Berichts- und Vorjahr: in TEUR Ergebnis der Pohland Herrenbekleidung 1.1.-31.12.2008 1.10.-31.12.2007 Erträge 50.706 22.639 Laufende Aufwendungen -52.700 -16.184 -205 -4 -2.199 6.451 1.432 -278 -767 6.173 Finanzergebnis Ergebnis vor Steuern (EBT) Steuern Ergebnis aufgegebener Geschäftsbereich vor Minderheiten 102 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Darüber hinaus ist durch den Insolvenzantrag der KTDayhtea am 13. Februar 2009 die KTDayhtea ebenfalls im Sinne von IFRS 5 als discontinued operations einzustufen. Nachstehende Tabelle verdeutlicht die Erfolgssituation der Gruppe für das Berichtsjahr: in TEUR Ergebnis der KTDaythea 1.1.-31.12.2008 Erträge 50.094 Laufende Aufwendungen -51.489 Finanzergebnis -72 Ergebnis vor Steuern (EBT) -1.467 Steuern -516 Ergebnis aufgegebener Geschäftsbereich vor Minderheiten -1.983 Die Angaben zu den Zahlungsströmen, die auf die aufgegebenen Geschäftsbereiche entfallen, sind in Tz. 5.2 des Anhangs enthalten. Nicht als Fall des IFRS 5 wird hingegen der Verkauf von 15 Prozent an der Compagnie de Gestion et de Prêts Anfang Oktober 2008 klassifiziert. 103 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß 4. Erläuterungen zur Bilanz 4.1 Immaterielle Vermögenswerte Die immateriellen Vermögenswerte enthalten im Wesentlichen Software, gewerbliche Schutzrechte, Marken, Auftragsbestände, Kundenbeziehungen und Firmenwerte. Die Zugänge aus dem Erwerb von Unternehmen stammen ausschließlich von der Berentzen-Gruppe und von connectis. Im Rahmen der Kaufpreisallokation wurden neben den erworbenen immateriellen Vermögenswerten weitere immaterielle Vermögenswerte identifiziert und aktiviert. Bei der BerentzenGruppe wurden im Rahmen der Erstkonsolidierung dadurch zusätzlich 18.516 Tausend Euro aktiviert. Dabei handelt es sich um Marken, Kundenbeziehungen, Markenrechte und Wasserrechte. Darin sind Marken mit einer unbegrenzten Nutzungsdauer in Höhe von 15.173 Tausend Euro enthalten. Bei connectis wurden zusätzlich 4.282 Tausend Euro aktiviert, es handelt sich hierbei ausschließlich um den Kundenstamm von connectis. Die Marken mit einer unbegrenzten Nutzungsdauer und die Geschäfts- und Firmenwerte werden zum Zweck der Werthaltigkeitstests auf Cash-Generating Unit’s (zahlungsmittelgenerierende Einheiten, CGU) zugeordnet. Im Geschäftsjahr 2008 lagen keine Anhaltspunkte vor, die auf eine außerplanmäßige Wertminderung hingedeutet hätten. Für weitergehende Informationen wird auf den Anlagespiegel verwiesen. 4.2 Sachanlagen Im Sachanlagevermögen von 106.285 Tausend Euro (Vorjahr: 73.710 TEUR) sind geleaste Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von 214 Tausend Euro (Vorjahr: 10.738 TEUR) sowie geleaste Technische Anlagen und Maschinen in Höhe von 9.021 Tausend Euro (Vorjahr: 2.930 TEUR) enthalten. Die betreffenden Vermögenswerte sind aufgrund der Gestaltung der ihnen zu Grunde liegenden Leasingverträge als Finanzierungsleasing zu klassifizieren und somit der AURELIUS als wirtschaftlichem Eigentümer zuzurechnen. Die Verträge betreffen Produktionsanlagen bei der Berentzen-Gruppe sowie eine Produktionsanlage und Betriebs- und Geschäftsausstattung bei der Westfalia Van Conversion. Das Sachanlagevermögen dient in Höhe von 30.032 Tausend Euro (Vorjahr: 8.589 TEUR) als Sicherheit für Finanzverbindlichkeiten. Im Rahmen von Impairment-Tests (Wertminderungstests) nach IAS 36 ergab sich für einzelne Vermögenswerte ein außerplanmäßiger Abschreibungsbedarf. Diese Abschreibungen auf den erzielbaren Betrag, der unterhalb der jeweiligen Buchwerte lag, belaufen sich im Berichtsjahr auf 1.967 Tausend Euro (Vorjahr: 0 TEUR). Für weitergehende Informationen wird auf den Anlagespiegel verwiesen. 104 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß 4.3 Finanzanlagen Anteile an assoziierten Unternehmen Die Finanzanlagen in Höhe von 23.834 Tausend Euro (Vorjahr: 20.450 TEUR) betreffen im Wesentlichen mit 15.576 Tausend Euro (Vorjahr: 19.103 TEUR) eine Beteiligung an der Compagnie de Gestion et des Prêts SA („CDGP“) in Höhe von 34,9 Prozent (Vorjahr: 49,99 %). Darüber hinaus werden über die RH Retail Holding GmbH (Anteilsquote 24,8%) die Anteile des RTL Shops (zukünftig: Channel 21) sowie der Mode & Preis gehalten. Der Buchwert der Gruppe beträgt 4.471 Tausend Euro (Vorjahr: 0 TEUR). Die Vermögenswerte und Schulden der Unternehmen, die als Anteile an assoziierten Unternehmen ausgewiesen werden, können der nachstehenden Tabelle in aggregierter Form entnommen werden: Vermögenswerte und Schulden in TEUR 31.12.2008 31.12.2007 Vermögenswerte 496.401 382.727 Schulden 433.779 338.402 Die Periodenergebnisse der einzelnen Unternehmen können der Anteilsbesitzliste in Anlage 2 des Anhangs entnommen werden. Anteile an Gemeinschaftsunternehmen Die AURELIUS hält indirekt über die von ihr kontrollierte Richard Scherpe-Gruppe Anteile an dem von dieser gehaltenen Joint Venture DMS Digitaler Medienservice GmbH. Der Buchwert dieser gemäß IAS 31 nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss der AURELIUS einbezogenen Anteile beträgt zum Bilanzstichtag 66 Tausend Euro (Vorjahr: 48 TEUR). Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte Die finanziellen Vermögenswerte beinhalten Beteiligungen der AURELIUS an der ARQUES Industries AG, Starnberg, in Höhe von 1.538 Tausend Euro (Vorjahr: 0 TEUR) sowie an der Investunity AG, München, in Höhe von 290 Tausend Euro (Vorjahr: 1.226 TEUR). Ferner werden unter den Finanzanlagen die Anteile von der Berentzen-Gruppe an deren nicht konsolidierten Tochterunternehmen (595 TEUR; Vorjahr: 0 TEUR) ausgewiesen. Für weitergehende Informationen wird auf den Anlagespiegel verwiesen. 105 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß 4.4 Vorratsvermögen Das Vorratsvermögen setzt sich wie folgt zusammen: in TEUR Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen Fertige Erzeugnisse und Waren Erhaltene Anzahlungen Summe fortgeführte Geschäftsbereiche Aufgegebene Geschäftsbereiche Summe Vorratsvermögen 31.12.2008 31.12.2007 31.171 21.301 31.472 22.420 56.900 45.479 8 -1.571 119.551 87.629 11.381 -/- 130.932 87.629 Die Fertigen Erzeugnisse und Waren bestehen vornehmlich bei der La Source-Gruppe mit 32.167 Tausend Euro (Vorjahr: 34.097 TEUR), der Berentzen-Gruppe mit 13.165 Tausend Euro (Vorjahr: 0 TEUR), der Westfalia Van Conversion mit 4.376 Tausend Euro (Vorjahr: 406 TEUR), der Einhorn Mode Manufaktur mit 3.513 Tausend Euro (Vorjahr: 3.256 TEUR) und der connectis mit 2.059 Tausend Euro (Vorjahr: 0 TEUR). Der Bestand an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen resultiert im Wesentlichen aus der Wellman International mit 10.054 Tausend Euro (Vorjahr: 9.673 TEUR), der Berentzen-Gruppe mit 8.368 Tausend Euro (Vorjahr: 0 TEUR), der Westfalia Van Conversion mit 5.055 Tausend Euro (Vorjahr: 5.243 TEUR), der La Source-Gruppe mit 3.041 Tausend Euro (Vorjahr: 1.332 TEUR), der Schabmüller-Gruppe mit 1.612 Tausend Euro (Vorjahr: 1.521 TEUR), der Schleicher Electronic mit 1.535 Tausend Euro (Vorjahr: 1.406 TEUR) sowie der Einhorn Mode Manufaktur mit 1.044 Tausend Euro (Vorjahr: 1.090 TEUR). Die Unfertigen Erzeugnisse und unfertige Leistungen entfallen mit 13.932 Tausend Euro auf Wellman International (Vorjahr: 12.118 TEUR), mit 8.007 Tausend Euro auf die Berentzen-Gruppe (Vorjahr: 0 TEUR), mit 3.012 Tausend Euro auf die Schabmüller-Gruppe (Vorjahr: 3.617 TEUR) und mit 939 Tausend Euro auf die Einhorn Mode Manufaktur (Vorjahr: 1.030 TEUR). Die Vorräte dienen in Höhe von 8.061 Tausend Euro (Vorjahr: 7.800 TEUR) als Sicherheiten für Finanzverbindlichkeiten. 106 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß 4.5 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Der Gesamtbetrag entfällt im Wesentlichen mit 51.797 Tausend Euro (Vorjahr: 0 TEUR) auf die Berentzen-Gruppe, mit 21.373 Tausend Euro (Vorjahr: 22.079 TEUR) auf die Wellman International, mit 10.120 Tausend Euro (Vorjahr: 0 TEUR) auf connectis, mit 3.372 Tausend Euro (Vorjahr: 5.344 TEUR) auf die Schabmüller-Gruppe, mit 2.762 Tausend Euro (Vorjahr: 5.298 TEUR) auf die Westfalia Van Conversion sowie mit 5.443 Tausend Euro (Vorjahr: 5.259 TEUR) auf die La Source-Gruppe. Alle ausgewiesen Forderungen werden innerhalb eines Jahres fällig. Die Forderungen dienen in Höhe von 36.171 Tausend Euro (Vorjahr: 1.106 TEUR) als Sicherheiten für Finanzverbindlichkeiten. Folgende Forderungen sind überfällig, wurden wegen Einbringlichkeit jedoch nicht wertberichtigt: in TEUR 2008 - Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in TEUR 2007 - Forderungen aus Lieferungen und Leistungen überfällig bis 30 Tage 28.510 überfällig bis 30 Tage 2.846 überfällig überfällig überfällig überfällig Gesamtbetrag zwischen zwischen zwischen seit mehr 30 - 60 Tagen 60 - 90 Tagen 90 - 120 Tagen als 120 Tagen 7.567 2.291 638 380 39.386 überfällig überfällig überfällig überfällig Gesamtbetrag zwischen zwischen zwischen seit mehr 30 - 60 Tagen 60 - 90 Tagen 90 - 120 Tagen als 120 Tagen 2.397 3.087 107 489 1.024 9.843 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß 4.6 Forderungen aus Ertragsteuern Die Forderungen aus Ertragsteuern bestehen im Wesentlichen bei der La Source-Gruppe in Höhe von 2.502 Tausend Euro (Vorjahr: 3.597 TEUR), der AURELIUS AG in Höhe von 1.083 Tausend Euro (Vorjahr: 0 TEUR), der DFA – Transport und Logistik in Höhe von 799 Tausend Euro (Vorjahr: 0 TEUR) sowie der GHOTEL-Gruppe mit 454 Tausend Euro (Vorjahr: 135 TEUR). 4.7 Sonstige Vermögenswerte Die ausgewiesenen Sonstigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen: in TEUR 31.12.2008 31.12.2007 19.279 -/- Aktivierte Katalogkosten 11.357 10.100 Steuerforderungen 6.626 2.780 1.230 1.799 13.797 14.102 52.289 28.781 2.327 -/- 54.616 28.781 Sonstige Vermögenswerte gegenüber Beteiligungsunternehmen Rechnungsabgrenzung Sonstiges Summe fortgeführte Geschäftsbereiche Aufgegebene Geschäftsbereiche Summe Sonstige Vermögenswerte Die Position „Sonstiges“ beinhaltet im Wesentlichen Bonusforderungen gegenüber Lieferanten in Höhe von 2.440 Tausend Euro sowie Versicherungsansprüche von 923 Tausend Euro. 108 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß 4.8 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Der Ausweis entfällt im Wesentlichen auf die AURELIUS AG mit 21.786 Tausend Euro (Vorjahr: 8.733 TEUR), die Berentzen-Gruppe mit 16.327 Tausend Euro (Vorjahr: 0 TEUR), die La Source-Gruppe mit 15.236 Tausend Euro (Vorjahr: 14.963 TEUR), die connectis mit 4.700 Tausend Euro (Vorjahr: 0 TEUR), die Westfalia Van Conversion mit 3.928 Tausend Euro (Vorjahr: 2.761 TEUR) und die GHOTEL-Gruppe mit 2.516 Tausend Euro (Vorjahr: 1.604 TEUR). Die Bestände sind in Höhe von 2.405 Tausend Euro (Vorjahr: 1.222 TEUR) als Sicherheiten verpfändet, so genanntes „Restricted Cash“. 4.9 Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte und Verbindlichkeiten Es wurden drei Immobilien (10.801 TEUR) im Konzern als zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte klassifiziert. Der Zeitpunkt der Veräußerung wird für das erste Halbjahr 2009 erwartet. Der beizulegende Zeitwert abzüglich noch anfallender Veräußerungskosten wurde anhand vorliegender Kaufverträge bzw. Gutachten ermittelt. Darüber hinaus bezieht sich der Ausweis in der Bilanz unter „zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte“ sowie „zur Veräußerung bestimmte Verbindlichkeiten“ auf die Vermögenswerte und Schulden der KTDaythea und der Pohland Herrenbekleidung. Entsprechend den Vorschriften des IFRS 5 wurde vor der Umgliederung der Position aus dem Sachanlagevermögen der zum Verkauf stehende Vermögenswert daraufhin untersucht, ob der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten eventuell unterhalb des Buchwertes liegt. Die Bilanzierung für nachstehende Sachverhalte erfolgt zum niedrigeren Ansatz zwischen beizulegendem Zeitwert unter Berücksichtigung absehbarer Veräußerungskosten und bisherigem Buchwert. Dabei wird der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten auf aggregierter Ebene ermittelt und mit der Summe der Buchwerte verglichen. 109 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum KWE-Gruppe Am 28. Juli 2008 wurde die KWE-Gruppe mit einem Endkonsolidierungserfolg in Höhe von 1.839 Tausend Euro veräußert. Nachstehende Übersicht stellt die abgegangenen Vermögenswerte und Schulden zum Veräußerungszeitpunkt dar: in TEUR Bilanzposten 28.07.2008 VERMÖGENSWERTE Immaterielle Vermögenswerte 223 Sachanlagen 280 Vorratsvermögen 2.693 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Sonstige Vermögenswerte 2.677 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 2.602 Vermögenswerte aus aufgegebenem Geschäftsbereich 8.475 SCHULDEN Pensionsverpflichtungen 343 Rückstellungen 2.212 Finanzverbindlichkeiten 1.500 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.623 Sonstige Schulden 899 Schulden aus aufgegebenem Geschäftsbereich 6.577 Nettovermögenswerte aus aufgegebenem Geschäftsbereich 1.898 110 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum Pohland Herrenbekleidung Die Pohland Herrenbekleidung ist zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2008 als discontinued operations i.S.v. IFRS 5 eingestuft worden, da eine Veräußerung der Gruppe zu diesem Zeitpunkt bereits mit potenziellen Käufern verhandelt wurde. Nachstehende Übersicht stellt die zum 31. Dezember 2008 vorhandenen Vermögenswerte und Schulden der Gruppe dar: in TEUR Bilanzposten 31.12.2008 VERMÖGENSWERTE Immaterielle Vermögenswerte 135 Sachanlagen 12.047 Vorratsvermögen 6.432 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Sonstige Vermögenswerte 1.845 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 2.230 Vermögenswerte aus aufgegebenem Geschäftsbereich 22.689 SCHULDEN Pensionsverpflichtungen 126 Rückstellungen 3.433 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 8.137 Sonstige Schulden 7.042 Schulden aus aufgegebenem Geschäftsbereich 18.738 Nettovermögenswerte aus aufgegebenem Geschäftsbereich 111 3.951 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß KTDaythea Mit Datum 13. Februar 2009 hat die KTDaythea einen Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzantrages beim zuständigen Amtsgericht Charlottenburg gestellt. Resultierend daraus sind Regelungen des IFRS 5 anzuwenden und die Gesellschaft als discontinued operations auszuweisen. Die Vermögenswerte und Schulden stellen sich zum 31. Dezember 2008 wie folgt dar: in TEUR Bilanzposten 31.12.2008 VERMÖGENSWERTE Immaterielle Vermögenswerte 95 Sachanlagen 360 Vorratsvermögen 4.949 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Sonstige Vermögenswerte 4.606 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1.457 Vermögenswerte aus aufgegebenem Geschäftsbereich 11.467 SCHULDEN Pensionsverpflichtungen 3 Rückstellungen 3.859 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 8.162 Sonstige Schulden 2.052 Schulden aus aufgegebenem Geschäftsbereich 14.076 Nettovermögenswerte aus aufgegebenem Geschäftsbereich -2.609 112 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß 4.10 Eigenkapital Das Grundkapital der AURELIUS AG in Höhe von 9.322.250 Euro (Vorjahr: 9.015.500 Euro) ist voll eingezahlt und eingeteilt in 9.322.250 nennwertlose Stückaktien mit einem auf die einzelne Aktie entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals von 1,00 Euro. Zum 31. Dezember 2008 betrug die Anzahl der ausgegebenen Aktien 9.313.871. Der Nominalbetrag der zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2008 vorhandenen 8.379 eigenen Aktien wurde gemäß IAS 32 mit dem Gezeichneten Kapital verrechnet. Unter Ausnutzung des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 10. Juli 2008 hat die Gesellschaft am 6. August 2008 eine Kapitalerhöhung aus dem genehmigtem Kapital durchgeführt. Im Zuge dieser Transaktion wurden 306.750 Stückaktien zu einem Ausgabepreis von 16,30 Euro ausgegeben. Die Anzahl der Aktien erhöhte sich somit auf 9.322.250 und das Grundkapital beläuft sich nach Kapitalerhöhung auf 9.322.250 Euro. Kapitalrücklage Die Kapitalrücklage des AURELIUS Konzerns beträgt 13.882 Tausend Euro. Diese enthält im Wesentlichen die Kapitalrücklage der AURELIUS AG in Höhe von 14.485 Tausend Euro (Vorjahr: 9.792 TEUR). Die Kapitalrücklage erhöhte sich durch das Agio aus der Ausgabe neuer Aktien inklusive Berücksichtigung der damit im Zusammenhang angefallenen Kosten der Kapitalerhöhung im Geschäftsjahr 2008 um 4.430 Tausend Euro. Weiterhin enthält die Kapitalrücklage einen Posten für an Mitarbeiter ausgegebene Aktienoptionen in Höhe von 695 Tausend Euro. Der den Nennbetrag der erworbenen eigenen Anteile übersteigende Betrag der Anschaffungskosten in Höhe von 121 Tausend Euro wurde gemäß IAS 32 mit der Kapitalrücklage verrechnet. Minderheitenanteile Der Ausgleichsposten für Minderheitengesellschafter in Höhe von 37.362 Tausend Euro entfällt insbesondere auf die in diesem Geschäftsjahr erstmalig einbezogene Berentzen-Gruppe (26.804 TEUR) und auf Wellman International (6.862 TEUR; Vorjahr: 8.193 TEUR). Gewinnverwendung Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde aufgrund des Beschlusses der Hauptversammlung vom 10. Juli 2008 aus dem Bilanzgewinn der AURELIUS AG des Geschäftsjahres 2007 in Höhe von 6.789 Tausend Euro eine Ausschüttung in Höhe von 1.352 Tausend Euro an die Aktionäre vorgenommen. Dies entspricht einer Ausschüttung von 0,15 Euro je Stammaktie. 113 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum Nach dem Aktiengesetz bemisst sich die an die Aktionäre ausschüttbare Dividende nach dem im handelsrechtlichen Jahresabschluss der AURELIUS AG ausgewiesenen Bilanzgewinn. Der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands der AURELIUS AG sieht vor, aus dem Bilanzgewinn des Jahresabschlusses 2008 in Höhe von 19.413 Tausend Euro eine Dividende in Höhe von 0,50 Euro je Aktie auszuschütten. Dies entspricht einem Ausschüttungsbetrag von insgesamt 4.661 Tausend Euro. 14.752 Tausend Euro werden auf neue Rechnung vorgetragen. Soweit die Gesellschaft am Tag der Hauptversammlung noch eigene Aktien hält, die gemäß § 71b AktG nicht dividendenberechtigt sind, wird der auf diese Aktien entfallende Betrag auf neue Rechnung vorgetragen. Genehmigtes Kapital Das genehmigte Kapital vom 27. Juni 2007 („Genehmigtes Kapital 2007/I“) wurde in Höhe von 427.200 Euro teilweise ausgeschöpft und betrug zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2007 noch 3.866.950 Euro. Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Juli 2008 wurde das bestehende genehmigte Kapital („Genehmigtes Kapital 2007/I“) aufgehoben. Mit selbem Beschluss wurde ein neues genehmigtes Kapital („Genehmigtes Kapital 2008/I“) geschaffen. Somit ist der Vorstand ermächtigt das Grundkapital bis zum 9. Juli 2013 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder in Teilbeträgen um insgesamt bis zu 4.507.750 Euro durch Ausgabe von bis 4.507.750 neuer, auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1,00 Euro gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen. Der Vorstand kann mit Zustimmung des Aufsichtsrats in bestimmten Fällen das Bezugsrecht der Aktionäre ausschließen. Mit Zustimmung des Aufsichtsrats kann der Vorstand über den Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe entscheiden sowie Einzelheiten der Durchführung der Kapitalerhöhung festlegen. Aufgrund einer mit Handelsregistereintragung am 18. August 2008 durchgeführten Kapitalerhöhung um 306.750 Euro beträgt das genehmigte Kapital zum Abschlussstichtag noch 4.201.000 Euro. Bedingtes Kapital Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 27. Juni 2007 und mit Eintragung im Handelsregister vom 16. August 2007 sowie in der Satzung vom 27. August 2007 wurde das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 1.717.660 Euro, eingeteilt in 1.717.660 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1,00 Euro je Stückaktie bedingt erhöht („Bedingtes Kapital 2007/I“). Das „Bedingte Kapital 2007/I” dient der Gewährung von Umtauschrechten oder Bezugsrechten von bis zu insgesamt 200.000 Wandelschuldverschreibungen zum Nennbetrag von je 100,00 Euro, die der Vorstand aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 27. Juni 2007 bis zum 26. Juni 2012 ausgeben kann und die dementsprechend nur insoweit durchgeführt wird. Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 27. Juni 2007 und mit Eintragung im Handelsregister vom 16. August 2007 sowie Eintragung in der Satzung vom 27. August 2007 wurde das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 343.560 Euro, eingeteilt in 343.560 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1,00 Euro je Stückaktie bedingt erhöht („Bedingtes Kapital 2007/II“). Das „Bedingte Kapital 2007/II” dient der Gewährung von Bezugsrechten („Optionen“) an ausgewählte Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft, ausgewählte Mitglieder der Geschäftsführung mit der Gesellschaft verbundener Unternehmen und ausgewählte Mitarbeiter der Gesellschaft oder mit ihr verbundener Unternehmen („Bezugsberechtigte“) im Rahmen des AURELIUS Aktienoptionsplans 2007. Zum Stichtag sind insgesamt 229.985 Optionen an Bezugsberechtigte gewährt. 114 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Erwerb eigener Aktien Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 27. Juni 2007 ist der Vorstand ermächtigt, gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG bis zum Ablauf des 26. Dezember 2008 eigene Aktien von bis zu insgesamt 10 Prozent des derzeitigen Grundkapitals zu erwerben. Dieser Beschluss wurde mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Juli 2008 aufgehoben und durch eine neue Ermächtigung, befristet bis zum 9. Januar 2010, ersetzt. Der Vorstand ist durch den neuen Beschluss ermächtigt, gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG bis zum Ablauf des 9. Januar 2010 eigene Aktien von bis zu insgesamt 10 Prozent des derzeitigen Grundkapitals zu erwerben. Von diesem Beschluss hat der Vorstand der AURELIUS AG im Geschäftsjahr 2008 Gebrauch gemacht. Zum Abschlussstichtag befanden sich insgesamt 8.379 Aktien im Eigentum der Gesellschaft. Der Erwerb erfolgte im Oktober zu einem durchschnittlichen Preis von 15,41 Euro pro Aktie. Der Anteil der eigenen Aktien entspricht einem prozentualen Anteil von 0,09 am Grundkapital der AURELIUS AG. Die Ermächtigung dient dazu, dem Vorstand die Möglichkeit zu geben, Aktien der Gesellschaft institutionellen Anlegern im In- und Ausland zum Kauf anzubieten und das Eigenkapital unter Wahrung der Belange der Aktionäre flexibel an die jeweiligen geschäftlichen Erfordernisse anzupassen und kurzfristig auf Börsensituationen reagieren zu können. Weiterhin ermöglicht die Ermächtigung es der Gesellschaft, eigene Aktien als Gegenleistung für den Erwerb von Unternehmen oder Beteiligungen an Unternehmen als Akquisitionswährung verwenden zu können. Schließlich soll die Gesellschaft die Möglichkeit haben, Aktienoptionen, die im Rahmen des SOP 2007 an ausgewählte Mitglieder des Vorstands, ausgewählte Mitarbeiter der Geschäftsführung mit der Gesellschaft verbundener Unternehmen und ausgewählte Mitarbeiter der Gesellschaft und der mit ihr verbundenen Unternehmen ausgegeben wurden, mit eigenen Aktien zu bedienen. 4.11 Pensionsverpflichtungen Der Gesamtbetrag der Rückstellung in Höhe von 22.779 Tausend Euro (Vorjahr: 12.850 TEUR) entfällt im Wesentlichen mit 10.611 Tausend Euro (Vorjahr: 0 TEUR) auf die Berentzen-Gruppe, mit 4.848 Tausend Euro (Vorjahr: 5.052 TEUR) auf die Richard Scherpe-Gruppe, mit 3.484 Tausend Euro (Vorjahr: 3.625 TEUR) auf Einhorn Mode Manufaktur, mit 2.010 Tausend Euro (Vorjahr: 1.928 TEUR) auf die SchabmüllerGruppe und mit 1.656 Tausend Euro (Vorjahr: 1.601 TEUR) auf Westfalia Van Conversion. Der Anstieg ist ausschließlich auf die Erstkonsolidierung der Berentzen-Gruppe zurückzuführen. Der bei den Gesellschaften der AURELIUS aufgrund von Leistungszusagen (Defined Benefit Plans) ausgewiesene Anwartschaftsbarwert der Pensionsverpflichtungen entwickelte sich wie folgt: in TEUR 2008 2007 Stand 1.1. 12.850 8.144 Zugänge Konsolidierungskreis 10.730 7.351 Abgänge Konsolidierungskreis -460 -2.597 Zinsaufwand 794 363 -1.046 -472 -174 -/- Laufender Dienstzeitaufwand 85 61 Summe Rückstellungen 31.12. 22.779 12.850 Gezahlte Renten Tilgung von Verlusten / Gewinnen 115 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Der Rückstellungsbetrag für die Pensionsverpflichtungen leitet sich wie folgt ab: in TEUR 31.12.2008 31.12.2007 20.672 11.902 2.107 948 22.779 12.850 Anwartschaftsbarwert der Pensionsverpflichtungen Nicht erfasste versicherungsmathematische Gewinne Im Pensionsaufwand des Geschäftsjahres wurde Folgendes ausgewiesen: in TEUR 1.1. - 31.12.2008 1.1. - 31.12.2007 Aufzinsung der erwarteten Pensionsverpflichtungen 794 363 Tilgung von Verlusten / Gewinnen -174 -/- 85 61 705 424 Dienstzeitaufwand Summe Pensionsaufwand Für die Tilgung wurde die Korridormethode angewandt, d.h. eine Tilgung fällt erst dann und nur für den übersteigenden Teil an, wenn der noch nicht getilgte Betrag größer als 10 Prozent der „Defined Benefit Obligation“ (DBO) ist. Als Tilgungszeitraum wurde die nach den Rechnungsgrundlagen für den vorgesehenen Aktivenbestand zum Berechnungsstichtag erwartete durchschnittliche restliche Dienstzeit angesetzt. Diese beträgt im Konzern bis zu maximal 6,5 Jahre. Den Berechnungen liegen folgende versicherungsmathematische Annahmen zu Grunde: 31.12.2008 Diskontierungssatz 31.12.2007 6,00% 5,50% Gehaltstrend 0,00% - 2,00% 0,00% - 2,00% Rententrend 1,00% - 2,00% 2,00% Fluktuation 0,00% - 4,50% 0,00% 116 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Planvermögen Bei Wellman International bestehen zwei Pensionspläne, die über eigene Treuhandgesellschaften (Wellman International Trustees Staff Ltd. und Wellman International Trustees Works Ltd.) abgewickelt werden. Der Stand des Nettoplanvermögens am Jahresende sowie die im beizulegenden Zeitwert des Planvermögens enthaltenen Beträge je Kategorie von Finanzinstrumenten mit erwarteter Rendite der Vermögenswerte stellen sich wie folgt dar: Kategorie erwartete Rendite 31.12.2008 in TEUR Anteilswerte beizulegender Zeitwert 31.12.2008 in TEUR 7,75% erwartete Rendite 31.12.2007 beizulegender Zeitwert 31.12.2007 in TEUR 27.236 7,70% 49.647 Immobilien 6,75% 2.768 6,70% 4.529 Anleihen 4,25% 10.917 4,70% 9.892 Andere Vermögenswerte 3,00% 3.471 7,00% 2.047 Gesamte erwartete Rendite 6,40% 44.392 7,00% 66.115 Hierbei handelt es sich um den Gesamtbetrag des Versorgungsvermögens, der nur der Erfüllung der Versorgungszusagen dient und im Insolvenzfall Gläubigern nicht zur Verfügung steht. Die auf einem versicherungsmathematischen Gutachten beruhende Entwicklung des Überschusses des Nettoplanvermögens über die Pensionsverpflichtung seit dem Zeitpunkt des Zugangs der Beteiligung zum Konzernkreis stellt sich wie folgt dar: in TEUR 2008 2007 Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 44.392 66.115 Beizulegender Zeitwert des Pensionsverpflichtung -66.471 -69.372 22.122 3.554 43 297 Netto Planvermögen 1.1. 297 -/- Nettoplanvermögen bei Erstkonsolidierung -/- 206 Ertrag -254 91 43 297 Nicht erfasste versicherungsmathematische Gewinne / Verlust Netto-Planvermögen Netto-Planvermögen 31.12. 117 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Der aufgrund von Plan-Asset-Vermögen ausgewiesene Anwartschaftsbarwert der Pensionsverpflichtungen entwickelte sich wie folgt: in TEUR 2008 Stand 1.1. 69.372 -/- -/- 70.138 Zinsaufwand 3.778 1.545 Laufender Dienstzeitaufwand 1.947 813 Zugänge Konsolidierungskreis 2007 Gezahlte Renten -1.357 -617 Versicherungsmathematische Gewinne / Verluste -7.269 -2.507 Stand 31.12. 66.471 69.372 Es liegen folgende versicherungsmathematische Annahmen für das Plan-Asset-Vermögen zu Grunde: 31.12.2008 31.12.2007 5,60% 5,50% Gehaltstrend 3,50% 4,00% Rententrend 2,00% 2,50% Inflationsrate 2,00% 2,50% Diskontierungssatz 118 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum 4.12 Rückstellungen in TEUR 1.1.2008 Änderung Konsolidierungskreis Inanspruchnahme Zuführung Auflösung 31.12.2008 Restrukturierung 14.105 -2.454 -928 2.068 -5.582 7.209 Gewährleistung 3.186 410 -442 1.349 -1.138 3.365 Personal 4.413 148 -2.201 524 -666 2.218 Drohverluste 1.843 -/- -270 -/- -52 1.521 Provisionen 676 -/- -235 64 -/- 505 Übrige sonstige Rückstellungen 9.677 -430 -2.455 2.080 -834 8.038 Summe Sonstige Rückstellungen 33.900 -2.326 -6.531 6.085 -8.272 22.856 Die Restrukturierungsrückstellungen in Höhe von 7.209 Tausend Euro (Vorjahr: 14.105 TEUR) resultieren im Wesentlichen aus Rückstellungen für Personalmaßnahmen, Risikovorsorge und Umzugskosten. Die Rückstellungen für Gewährleistungsverpflichtungen in Höhe von 3.365 Tausend Euro (Vorjahr: 3.186 TEUR ) resultieren im Wesentlichen aus der Schabmüller-Gruppe und der Westfalia Van Conversion. Die Personalrückstellungen in Höhe von 2.218 Tausend Euro (Vorjahr: 4.413 TEUR) beinhalten im Berichtsjahr ausschließlich Rückstellungen für Jubiläen in Höhe von 1.685 Tausend Euro (Vorjahr: 216 TEUR) und Rückstellungen für Altersteilzeit in Höhe von 533 Tausend Euro (Vorjahr: 1.883 TEUR). Die übrigen sonstigen Rückstellungen in Höhe von 8.038 Tausend Euro (Vorjahr: 9.677 TEUR) betreffen im Wesentlichen Rückbauverpflichtungen sowie diverse Einzelverpflichtungen. Die Fristigkeiten der Rückstellungen teilen sich wie folgt auf: in TEUR 31.12.2008 31.12.2007 Langfristige Rückstellungen 6.931 17.744 Kurzfristige Rückstellungen 15.925 16.156 Summe Sonstige Rückstellungen 22.856 33.900 119 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum 4.13 Langfristige Finanzverbindlichkeiten Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen: in TEUR 31.12.2008 31.12.2007 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 15.139 10.451 Sonstige Finanzverbindlichkeiten 6.796 17.031 Summe fortgeführte Geschäftsbereiche 21.935 27.482 -/- -/- 21.935 27.482 Aufgegebene Geschäftsbereiche Summe Langfristige Finanzverbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten resultieren wesentlich aus der Berentzen-Gruppe mit 5.390 Tausend Euro (Vorjahr: 0 TEUR) sowie der DFA – Transport und Logistik mit 5.239 Tausend Euro (Vorjahr: 6.536 TEUR). Die Sonstigen Finanzverbindlichkeiten bestehen ausschließlich bei der connectis mit 6.796 Tausend Euro (Vorjahr: 0 TEUR) und bestehen im Wesentlichen aus Verbindlichkeiten gegenüber Pensionskassen. 4.14 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten Die Sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten enthalten in voller Höhe Verpflichtungen von Kaufpreisanpassungsklauseln („Earn-Outs“), deren Eintritt wahrscheinlich ist und die aus dem Erwerb von Unternehmensanteilen resultieren. Der beizulegende Zeitwert der Verbindlichkeiten der Bewertungskategorie „financial liabilities measured at amortised cost“ beläuft sich zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2008 auf 31.284 Tausend Euro (Vorjahr: 22.263 TEUR). Die Zeitwerte wurden im Rahmen der Kaufpreisallokationen akquirierter Unternehmen nach der Erwerbsmethode ermittelt und werden – soweit sie sich an prognostizierten Ergebnissen orientieren – entsprechend der Budgetplanungen der Gesellschaften aktualisiert. Die passivierten Verbindlichkeiten haben Restlaufzeiten zwischen einem und fünf Jahren. 120 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum 4.15 Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing Im Sachanlagevermögen des Konzerns sind technische Anlagen und Maschinen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung enthalten, die wegen der Gestaltung der ihnen zu Grunde liegenden Leasingverträge („Finanzierungsleasing“) dem Konzern als wirtschaftlichem Eigentümer zuzurechnen sind. Die hieraus resultierenden Leasingverpflichtungen des Konzerns für das Berichts- und Vorjahr können den nachfolgenden Tabellen entnommen werden: in TEUR zum 31.12.2008 - Restlaufzeit bis zu einem Jahr - Restlaufzeit zwischen einem und fünf Jahren - Restlaufzeit über fünf Jahre Summe fortgeführte Geschäftsbereiche Aufgegebene Geschäftsbereiche Summe Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing in TEUR zum 31.12.2007 - Restlaufzeit bis zu einem Jahr - Restlaufzeit zwischen einem und fünf Jahren Summe fortgeführte Geschäftsbereiche Aufgegebene Geschäftsbereiche Summe Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing Nominalwert Abzinsungsbetrag Barwert 776 177 599 2.084 228 1.856 80 2 78 2.940 407 2.533 -/- -/- -/- 2.940 407 2.533 Nominalwert Abzinsungsbetrag Barwert 4.531 531 4.000 11.533 774 10.759 16.064 1.305 14.759 -/- -/- -/- 16.064 1.305 14.759 Nennenswerte Leasingverträge bei AURELIUS sind insbesondere in der Betriebs- und Geschäftsausstattung bei der Berentzen-Gruppe und bei den technischen Anlagen und Maschinen bei der Berentzen-Gruppe sowie der Westfalia Van Conversion zu finden. 4.16 Latente Steueransprüche und latente Steuerverbindlichkeiten Latente Steuern resultieren aus den unterschiedlichen Wertansätzen zwischen den IFRS- und Steuerbilanzwerten der jeweiligen Konzernunternehmen sowie aus Konsolidierungsmaßnahmen. Für die bei den Gesellschaften bestehenden körperschaft- und gewerbesteuerlichen Verlustvorträge wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt. Die Summe der Verlustvorträge beläuft sich auf 140.018 Tausend Euro (Vorjahr: 83.267 TEUR) für die Körperschaftsteuer und 25.527 Tausend Euro (Vorjahr: 1.462 TEUR) für die Gewerbesteuer. Bei Bestehen steuerlicher Verlustvorträge kann das positive steuerliche Ergebnis in Deutschland bis zu einem Betrag von 1.000 Tausend Euro in vollem Umfang, darüber hinaus jedoch nur noch zu 60 Prozent mit körperschaft- bzw. gewerbesteuerlichen Verlustvorträgen verrechnet werden (Mindestbesteuerung). Diese Verlustvorträge unterliegen grund- 121 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß sätzlich keinen zeitlichen Beschränkungen, können aber seit der Einführung des SEStEG vom 13. Dezember 2006 auch nicht mehr über Verschmelzungen oder ähnliches auf andere Gesellschaften übertragen werden. In Deutschland ist der mit der Unternehmenssteuerreform 2008 eingeführte § 8c KStG zu beachten. Die Aktivierung von aktiven latenten Steuern auf bestehende Verlustvorträge wird bei Unternehmenserwerben zum Akquisitionsstichtag nicht vorgenommen. Es erfolgt eine gesonderte Überprüfung am Bilanzstichtag, ob die steuerlichen Verlustvorträge zukünftig genutzt werden können. Aufgrund der Besonderheiten des Geschäftsmodells der AURELIUS wird für die Aktivierung von steuerlichen Verlustvorträgen auf einen individuellen Planungszeitraum von einem bis vier Jahren abgestellt. Bei der Ermittlung der Latenten Steueransprüche und -verbindlichkeiten wurden folgende Saldierungen vorgenommen: Latente Steueransprüche in TEUR 31.12.2008 31.12.2007 Vorräte -/- 468 Umlaufvermögen -/- 672 Pensionsrückstellungen 1.445 1.957 Sonstige Rückstellungen 2.207 2.483 Verbindlichkeiten 5.589 135 Steuerliche Verlustvorträge 33.377 18.111 -33.377 -18.111 9.241 5.715 31.12.2008 31.12.2007 Wertberichtigungen Summe aktive latente Steuern Latente Steuerverbindlichkeiten in TEUR Immaterielle Vermögensgegenstände 4.830 1.516 Sachanlagevermögen 1.978 4.415 5.089 147 46 -/- Finanzanlagen Vorräte Forderungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte Sonstiges Umlaufvermögen Aktivierte Katalogkosten Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten Sonstige Rückstellungen Summe passive latente Steuern 122 2.434 76 11 -/- 3.357 3.332 148 -/- -/- 284 17.893 9.770 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß 4.17 Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten betreffen überwiegend die Berentzen-Gruppe mit 33.676 Tausend Euro (Vorjahr: 0 TEUR), die Wellman International mit 24.889 Tausend Euro (Vorjahr: 12.517 TEUR) und die DFA – Transport und Logistik mit 2.088 Tausend Euro (Vorjahr: 1.334 TEUR). 4.18 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen gegenüber Dritten. Sie werden zum Nennbetrag bzw. Rückzahlungsbetrag angesetzt und sind in voller Höhe innerhalb eines Jahres fällig. Der Ausweis von insgesamt 119.233 Tausend Euro (Vorjahr: 87.565 TEUR) entfällt insbesondere auf die La Source-Gruppe mit 59.334 Tausend Euro (Vorjahr: 47.915 TEUR), die Wellman International mit 16.679 Tausend Euro (Vorjahr: 22.894 TEUR), die Berentzen-Gruppe mit 13.717 Tausend Euro (Vorjahr: 0 TEUR), die Westfalia Van Conversion mit 6.470 Tausend Euro (Vorjahr: 5.089 TEUR) und die Einhorn Mode Manufaktur mit 3.839 Tausend Euro (Vorjahr: 3.346 TEUR). 4.19 Verbindlichkeiten aus Langfristaufträgen Die Verbindlichkeiten aus Langfristaufträgen betreffen überwiegend die connectis mit 8.045 Tausend Euro (Vorjahr: 0 TEUR). 4.20 Verbindlichkeiten aus Branntweinsteuer Es handelt sich um die angemeldete Branntweinsteuer der Berentzen-Gruppe, die aufgrund des Branntweinmonopolgesetzes jeweils am 5. der Monate Januar und Februar zur Zahlung fällig sind. 123 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß 4.21 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten Die Sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten haben im Berichtsjahr folgende Struktur: in TEUR 31.12.2008 31.12.2007 Vertriebsverpflichtungen 13.392 -/- Sonstige Steuern 9.930 4.062 Sonstige Personalaufwendungen 9.443 6.994 Operating Lease (Mietkäufe) 9.071 6.225 Kundengutschriften 5.391 6.540 Löhne und Gehälter 3.824 5.387 Ausstehende Rechnungen 2.346 2.393 Sozialversicherungsbeiträge 1.873 3.779 Rechnungsabgrenzung 1.308 1.240 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 10.912 4.332 Summe fortgeführte Geschäftsbereiche 67.490 40.952 5.568 -/- 73.058 40.952 Aufgegebene Geschäftsbereiche Summe Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Empfangsbereich einer Hotelniederlassung der GHOTEL-Gruppe 125 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß 5. Sonstige Angaben 5.1 Segmentberichterstattung AURELIUS erwirbt speziell Gesellschaften, die sich in Umbruch- oder Sondersituationen befinden und hat somit Unternehmen aus den verschiedensten Industriebereichen in seinem Portfolio. Die interne Organisations- und Managementstruktur sowie interne Berichterstattung an Vorstand und Aufsichtsrat bilden die Grundlage zur Bestimmung des primären Segmentberichtsformats der AURELIUS. Danach gliedern sich die Geschäftssegmente unverändert zum Vorjahr in „Services & Solutions (S&S)“, „Industrial Production (IP)“, „Retail & Consumer Products (RCP)“ sowie „Andere“. Die primären Geschäftssegmente setzen sich folgendermaßen zusammen: 1) Das Segment S&S umfasst Unternehmen, die speziell im Dienstleistungssektor tätig sind. Dazu gehören die DFA – Transport und Logistik, die GHOTEL-Gruppe sowie die connectis. Zusätzlich werden die im vorliegenden Konzernabschluss unter IFRS 5 geführten Gesellschaften der KWE-Gruppe und der KTDaythea in diesem Segment ausgewiesen. 2) Das Segment RCP beinhaltet Gesellschaften, die mit ihren Produkten im direkten Endkundengeschäft tätig sind. Hierzu zählen die La Source-Gruppe, die Einhorn Mode Manufaktur und die BerentzenGruppe. Die Pohland Herrenbekleidung, die im vorliegenden Abschluss unter den aufgegebenen Geschäftsbereichen geführt wird, wird ebenfalls in diesem Segment ausgewiesen. 3) Zu dem Segment IP, welches Unternehmen umfasst, die in erster Linie Aktivitäten aus dem Bereich der industriellen Produktion aufweisen, gehören die Richard Scherpe-Gruppe, die Schabmüller-Gruppe, die Schleicher Electronic, die Westfalia Van Conversion sowie die Wellman International. 4) Das Segment „Andere“ umfasst vornehmlich die AURELIUS AG und weitere Zwischenholdinggesellschaften und bündelt somit Aktivitäten der Konzernsteuerung sowie -verwaltung. Die zwischen den Geschäftssegmenten angesetzten Verrechnungspreise entsprechen den Preisen, die auch mit fremden Dritten erzielt werden. Darüber hinaus werden Verwaltungsleistungen als Kostenumlagen weiterberechnet. Die Segmentinformationen zu den primären Geschäftsfeldern der AURELIUS gliedern sich wie folgt: 126 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 2008 in TEUR Umsatzerlöse mit Dritten - davon aus aufgegebenen Geschäftsbereichen Umsatzerlöse zwischen Konzernsegmenten Gesamtumsatzerlöse Ergebnis (EBIT) aus fortgeführtem Geschäftsbereich Anhang zum Konzernabschluß Services & Industrial Retail & Solutions Production Consumer Products Andere KonAURELIUS solidierung Konzern 132.161 216.508 332.323 747 -/- 681.739 54.217 -/- 44.508 -/- -/- 98.725 38 35 365 7.310 -7.748 -/- 132.199 216.543 332.688 8.057 -7.748 681.739 4.292 5.679 12.756 29.450 -/- 52.177 Abschreibungen auf Finanzanlagen -4.135 Finanzergebnis -3.913 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenen Geschäftsbereichen Minderheitenanteil am Konzernergebnis 44.129 -10.831 33.298 -2.450 5.385 Konzernergebnis nach Minderheiten 36.233 Bilanz - Aktiva Segmentvermögen Finanzanlagen; bewertet nach der Equity-Methode 65.405 131.862 307.540 42.342 547.149 -/- 66 20.754 1.828 22.648 Nicht zugeordnete Vermögenswerte 14.871 Konzernvermögen 584.668 Bilanz - Passiva Segmentschulden 54.942 54.714 190.882 4.647 305.185 Nicht zugeordnete Verbindlichkeiten 138.024 Konzernverbindlichkeiten 443.209 Weitere Angaben Laufende Investitionsausgaben Investitionsausgaben für Akquisitionen Abschreibungen Zinserträge Zinsaufwendungen Erträge aus assoziierten Unternehmen 2.509 4.476 2.732 12.642 22.359 3.331 -/- 22.130 -/- 25.461 -4.194 -8.818 -7.262 -95 -20.369 252 196 788 255 1.491 -1.113 -3.014 -1.450 173 -5.404 -/- 38 7.170 -/- 7.208 127 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 2007 in TEUR Umsatzerlöse mit Dritten - davon aus aufgegebenen Geschäftsbereichen Umsatzerlöse zwischen Konzernsegmenten Gesamtumsatzerlöse Ergebnis (EBIT) aus fortgeführtem Geschäftsbereich Anhang zum Konzernabschluß Services & Industrial Retail & Solutions Production Consumer Products Andere KonAURELIUS solidierung Konzern 64.435 114.608 136.435 1.258 -/- 316.736 24.314 10.957 14.996 -/- -/- 50.267 9 225 24 3.075 -3.333 -/- 64.444 114.833 136.459 4.333 -3.333 316.736 3.460 41.142 10.747 903 -/- 56.252 Abschreibungen auf Finanzanlagen -173 Finanzergebnis -979 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenen Geschäftsbereichen Minderheitenanteil am Konzernergebnis 50.794 Konzernergebnis nach Minderheiten 47.409 55.100 -4.306 6.348 -9.733 Bilanz - Aktiva Segmentvermögen Finanzanlagen; bewertet nach der Equity-Methode 31.802 138.123 122.051 9.788 -/- 301.764 -/- - /- 19.103 1.347 -/- 20.450 Nicht zugeordnete Vermögenswerte 9.475 Konzernvermögen -/- 331.689 -/- 199.036 Bilanz - Passiva Segmentschulden 22.319 97.941 93.558 -14.782 Nicht zugeordnete Verbindlichkeiten 57.209 Konzernverbindlichkeiten 256.245 Weitere Angaben Laufende Investitionsausgaben Investitionsausgaben für Akquisitionen Abschreibungen Zinserträge Zinsaufwendungen Erträge aus assoziierten Unternehmen 7.104 1.752 3.706 -/- -/- 12.562 -/- 4.042 2.019 -/- -/- 6.061 -2.919 -3.711 -719 -65 -/- -7.414 130 122 384 195 -/- 831 -629 -1.150 -31 -/- -/- -1.810 -/- -/- 1.013 -/- -/- 1.013 128 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Die nachstehende Tabelle enthält eine Gliederung der Umsatzerlöse nach geografischen Märkten, dem sekundären Segmentberichtsformat der AURELIUS, inkl. Vorjahresvergleich: in TEUR 1.1. - 31.12.2008 1.1. - 31.12.2007 Deutschland 193.284 66.536 Europa - Europäische Union 350.742 195.038 Europa - sonstige Drittländer Summe fortgeführte Geschäftsbereiche aufgegebener Geschäftsbereich (Deutschland) Summe Umsatzerlöse 34.613 1.177 4.375 3.718 583.014 266.469 98.725 50.267 681.739 316.736 5.2 Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich der Finanzmittelfonds von AURELIUS sowohl im Berichts- als auch im Vorjahr verändert hat. Dabei wurden die Zahlungsströme entsprechend der Regelung des IAS 7 nach den Mittelzu- bzw. -abflüssen aus laufender Geschäftstätigkeit sowie aus Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit gegliedert. Die Wechselkursänderungen aufgrund der von ausländischen Gesellschaften in Fremdwährung ausgewiesenen Beträge werden nicht gesondert ausgewiesen, da diese einzeln und in Summe unwesentlich sind. Die AURELIUS zeichnet sich durch sehr starkes Wachstum aus. Dabei wächst AURELIUS insbesondere durch den Zukauf von Unternehmen, die sich in einem Restrukturierungs- bzw. Neuausrichtungsprozess befinden. Bei der Betrachtung des Cashflows ist deshalb zu beachten, dass die Berechnung diejenigen Veränderungen eliminiert, die aus dem Zugang zum Konsolidierungskreis resultieren. Somit werden Veränderungen im Working Capital erst ab dem Zeitpunkt der Erstkonsolidierung zahlungswirksam erfasst. Der Finanzmittelfonds in Höhe von 72.562 Tausend Euro (Vorjahr: 38.949 TEUR) umfasst die Bilanzposition Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, die im Wesentlichen aus Guthaben bei Kreditinstituten besteht. Darüber hinaus werden noch Schecks, Kassenbestand sowie Finanztitel mit einer ursprünglichen Fälligkeit von bis zu drei Monaten in diesem Bilanzposten ausgewiesen. Von den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten stehen der AURELIUS 2.405 Tausend Euro (Vorjahr: 1.222 TEUR) wegen Besicherung von Verbindlichkeiten nicht zur operativen Verwendung zur Verfügung. Für die Neuakquisitionen von Unternehmensanteilen hat AURELIUS 25.461 Tausend Euro (Vorjahr: 5.821 TEUR) aufgewendet. Dem standen erworbene Zahlungsmittel in Höhe von 11.083 Tausend Euro (Vorjahr: 18.619 TEUR) gegenüber. Insgesamt führte der Kauf von Unternehmensanteilen 2008 zu einer Minderung (Vorjahr: Erhöhung) des Finanzmittelfonds von 14.378 Tausend Euro (Vorjahr: 12.798 TEUR). 129 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Die Nettozahlungsflüsse für die nach IFRS 5 aufgegebenen Geschäftsbereiche gliedern sich gemäß IFRS 5.33c wie folgt: • • • Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 1.510 Tausend Euro (Vorjahr: 365 TEUR) Cashflow aus Investitionstätigkeit -5.828 Tausend Euro (Vorjahr: -382 TEUR) Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -608 Tausend Euro (Vorjahr: 1.153 TEUR) Der Free Cashflow ist im Vergleich zum Vorjahr von 23.642 Tausend Euro auf 14.410 Tausend Euro gefallen. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass im Geschäftsjahr 2007 höhere Cash-Bestände miterworben wurden als im Geschäftsjahr 2008 und dass mit dem Erwerb der Berentzen-Gruppe und der connectis im Vergleich zum Geschäftsjahr 2007 Unternehmen erworben wurden, für die aufgrund ihrer Marktstellung ein entsprechend höherer Kaufpreis entrichtet wurde. 5.3 Erläuterungen zu den Unternehmenserwerben Die in den Geschäftsjahren 2007 und 2008 vorgenommenen Unternehmenserwerbe werden im Sinne von IFRS 3.68 zusammengefasst dargestellt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden im Januar 2008 die KTDaythea, im Juni 2008 connectis und im September die Berentzen-Gruppe erworben und in den Konzern eingegliedert. Als Zeitpunkte des Unternehmenserwerbs ist jeweils das Datum des Kontrollübergangs angegeben. Der Kaufpreis für die erworbenen Gesellschaften betrug 25.914 Tausend Euro (Vorjahr: 26.745 TEUR). Der in bar zu begleichende Kaufpreis beträgt 16.729 Tausend Euro (Vorjahr: 5.821 TEUR) und 9.185 Tausend Euro (Vorjahr: 20.684 TEUR) werden aufgrund einer Kaufpreisanpassungsklausel, deren Eintritt wahrscheinlich ist, als zusätzliche Anschaffungskosten behandelt. Die im Kaufpreis enthaltenen Anschaffungsnebenkosten betrugen 400 Tausend Euro (Vorjahr: 241 TEUR). Aus diesen Zahlungs¬flüssen und den erworbenen Vermögenswerten und Schulden resultierte ein negativer Unterschiedsbetrag in Höhe von 18.202 Tausend Euro (Vorjahr: 59.286 TEUR), der erfolgswirksam vereinnahmt wurde und in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den Sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen wird. Das Ergebnis der erworbenen Gesellschaften vom Erstkonsolidierungszeitpunkt bis zum 31. Dezember 2008 betrug -14.183 Tausend Euro (Vorjahr: -5.794 TEUR). In diesem Ergebnis sind bereits sämtliche Anlaufund Übernahmeverluste sowie die Verluste aus der Restrukturierung enthalten. Nicht enthalten sind die Sonstigen betrieblichen Erträge aus der Auflösung negativer Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung. Der Ergebnisbeitrag vom 1. Januar 2008 bis zum Akquisitionsstichtag wurde nicht ermittelt, da die zugehörigen Ergebnisse für die Konsolidierung irrelevant sind. 130 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß in TEUR Immaterielle Vermögenswerte Grundstücke Buchwerte Buchwerte Fair Value Fair Value 1 1 1 1.1.-31.12.08 1.1.-31.12.07 1.1.-31.12.08 1.1.-31.12.071 22.741 18.140 38.105 11.026 3.312 3.917 3.708 3.663 Gebäude 26.977 12.990 17.826 21.234 Technische Anlagen und Maschinen 24.759 22.545 22.495 23.254 8.087 30.416 8.087 28.216 Langfristige Vermögenswerte 85.875 88.008 90.220 87.393 Vorräte 54.828 103.124 53.384 102.408 59.245 47.193 59.245 47.193 Sonstige Vermögenswerte 6.658 33.766 6.658 33.766 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 16.054 18.619 16.054 18.619 Latente Steuerforderungen 1.533 -/- 9.774 -/- 138.318 202.702 145.116 201.986 21.119 37.030 22.531 37.030 Sonstiges Anlagevermögen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2 Kurzfristige Vermögenswerte Rückstellungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Schulden 23.096 78.299 23.096 78.299 104.035 80.810 106.893 80.810 725 1.597 8.483 7.209 148.975 197.736 161.003 203.348 75.218 92.974 74.332 86.031 Latente Steuerschulden Schulden Nettovermögenswerte 1 2 Buchwerte und Fair Value jeweils zum Erwerbszeitpunkt inkl. Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten Die erworbenen Zahlungsmittel aus fortgeführten Geschäftsbereichen beliefen sich auf 11.083 Tausend Euro (Vorjahr: 18.619 TEUR), wodurch es insgesamt zu einem Zahlungsmittelabfluss in Höhe von 14.378 Tausend Euro (Vorjahr: Zahlungsmittelzufluss in Höhe von 12.798 TEUR) kam. Beim Erwerb der Berentzen-Gruppe wurden insgesamt 79,5 Prozent der stimmberechtigten Stammaktien und 25,5 Prozent der nicht stimmberechtigten Vorzugsaktien der Berentzen-Gruppe erworben. Dies entspricht einem Anteil von 52,5 Prozent am Grundkapital der Berentzen-Gruppe. Im Rahmen der Unternehmenserwerbe wurden keine Geschäftsbereiche aufgegeben oder veräußert. Die im Januar 2008 erstkonsolidierte KTDaythea wird zum 31. Dezember 2008, aufgrund des Insolvenzantrages am 13. Februar 2009, unter den discontinued operations ausgewiesen. Die KTDaythea ist in den obigen Ausführungen mit einem Ergebnisbeitrag in Höhe von -7.149 Tausend Euro enthalten und führte zum Erstkonsolidierungszeitpunkt zu einem Zahlungsmittelzufluss von 4.853 Tausend Euro sowie zu einem negativen Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung in Höhe von 4.820 Tausend Euro. 131 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß 5.4 Sonstige finanzielle Verpflichtungen Zum Bilanzstichtag bestanden sonstige finanzielle Verpflichtungen, insbesondere aus Miet- und Leasingverträgen für Gebäude, Grundstücke, Maschinen, Werkzeuge, Büro- und sonstige Einrichtungen. Die Summe der künftigen Zahlungen aus unkündbaren Verträgen setzt sich nach Fälligkeiten wie folgt zusammen: in TEUR Miet- und Leasingverpflichtungen, fällig 31.12.2008 31.12.2007 - innerhalb eines Jahres 11.039 19.223 - zwischen zwei und fünf Jahren 18.636 49.971 9.710 12.279 Summe fortgeführte Geschäftsbereiche 39.385 81.473 Aufgegebene Geschäftsbereiche 55.239 -/- 94.624 81.473 31.12.2008 31.12.2007 1.017 994 - zwischen zwei und fünf Jahren 517 465 - nach fünf Jahren -/- 155 1.534 1.614 Aufgegebene Geschäftsbereiche 258 -/- Summe Sonstige Verpflichtungen 1.792 1.614 - nach fünf Jahren Summe Miet- und Leasingverpflichtungen in TEUR Miet- und Leasingverpflichtungen, fällig - innerhalb eines Jahres Summe fortgeführte Geschäftsbereiche 5.5 Eventualverpflichtungen und Haftungsverhältnisse Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2008 bestehen Haftungsverhältnisse in Höhe von 4.009 Tausend Euro (Vorjahr: 4.286 TEUR). Diese bestehen im Wesentlichen bei der Berentzen-Gruppe AG i.H.v 1.768 Tausend Euro als Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften. Weiterhin hat die AURELIUS AG gegenüber der Kreissparkasse Reutlingen eine Patronatserklärung abgegeben. In diesem Zusammenhang hat die Gesellschaft sich verpflichtet, einen für das Geschäftsjahr 2008 anfallenden Jahresfehlbetrag der Einhorn Mode Manufaktur GmbH & Co. KG durch Bereitstellung von Finanzmitteln in Höhe von maximal 1.500 Tausend Euro auszugleichen. Darüber hinaus hat die Unicorn Beteiligungs AG gegenüber der Prominent Apparel Ltd. eine Bürgschaft i.H.v. 500 Tausend Euro für die Lieferverbindlichkeiten der Einhorn Mode Manufaktur GmbH & Co. KG abgegeben. 132 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Ferner weist die GHOTEL GmbH Eventualverpflichtungen i.H.v. 141 Tausend Euro aus hinterlegten Sicherheiten auf. Bei der DFA – Transport und Logistik GmbH bestehen aus Bürgschaften insgesamt 100 Tausend Euro an Eventualverpflichtungen. 5.6 Aktienbasierte Vergütung Mit Datum vom 27. September 2007 hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Optionsbedingungen für den, auf der Hauptversammlung vom 27. Juni 2007 beschlossenen, AURELIUS Aktienoptionsplan 2007 („SOP 2007“) beschlossen. Hierbei ist der Aufsichtsrat ermächtigt, an ausgewählte Mitglieder des Vorstands bzw. der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt, an ausgewählte Mitglieder der Geschäftsführung mit der Gesellschaft verbundener Unternehmen und an ausgewählte Mitarbeiter der Gesellschaft und der mit ihr verbundenen Unternehmen, einmalig oder in mehreren Tranchen, Optionen auf neue, auf den Inhaber lautende Aktien auszugeben. Dies geschieht mit der Maßgabe, dass die Gesellschaft im Falle der Ausgabe von Optionen an Geschäftsführungsmitglieder und Mitarbeiter verbundener Unternehmen an solchen Unternehmen zu mindestens 75 Prozent direkt und/oder indirekt beteiligt sein muss. Die Ermächtigung bezieht sich für alle Gruppen zusammen bis zum 30. Juni 2010 auf insgesamt bis zu 343.560 Optionen (“Gesamtvolumen”). Die Optionen teilen sich wie folgt auf die einzelnen Gruppen der Bezugsberechtigten auf: • für Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft maximal 50 Prozent (mithin bis zu 171.780 Optionen), • für Mitglieder der Geschäftsführung mit der Gesellschaft verbundener Unternehmen maximal 25 Prozent (mithin bis zu 85.890 Optionen) und • für Mitarbeiter der Gesellschaft und mit dieser verbundenen Unternehmen maximal 25 Prozent (mithin bis zu 85.890 Optionen). Im Rahmen des SOP 2007 erhält jeder Bezugsberechtigte das Recht, für jede ihm gewährte Option eine Aktie der Gesellschaft („AURELIUS-Aktie“) zu einem festgelegten Kurs zu erwerben („Ausübungspreis“). Optionen dürfen einmalig oder in mehreren Tranchen jeweils zugeteilt werden binnen 45 Tagen nach dem Tag der Bekanntgabe der Ergebnisse des abgelaufenen Geschäftsjahres, oder jeweils binnen 45 Tagen nach dem Tag der Bekanntgabe der Ergebnisse des ersten, zweiten oder dritten Quartals eines laufenden Geschäftsjahres, spätestens jedoch zwei Wochen vor Ende des jeweils laufenden Quartals. Der Tag der Zuteilung der Optionen („Zuteilungstag”) soll für die Tranchen einheitlich sein und wird, soweit Mitglieder des Vorstands betroffen sind, durch den Aufsichtsrat, im Übrigen durch den Vorstand festgelegt. 133 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Optionen haben insgesamt eine Laufzeit von 5 Jahren ab dem Zuteilungstag und können erstmals nach Ablauf einer Wartezeit ausgeübt werden. Die Wartezeit beträgt mindestens 2 Jahre. Optionen, die bis zum Ende ihrer Laufzeit nicht ausgeübt werden, verfallen ersatz- und entschädigungslos. Optionen dürfen in dem Zeitraum von einem Monat vor dem im veröffentlichten Finanzkalender angegebenen Termin für die Veröffentlichung der jeweiligen Zahlen bis einschließlich des ersten Handelstages nach öffentlicher Bekanntgabe sowie in der Zeit zwischen Veröffentlichung der Einberufung und dem Tag der ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft nicht ausgeübt werden („Sperrfristen”).Im Übrigen müssen die Berechtigten die Beschränkungen beachten, die aus allgemeinen Rechtsvorschriften, wie z.B. dem Wertpapierhandelsgesetz („Insiderrecht”), folgen. a) Erfolgsziel: Maßgebend für die Bestimmung des Erfolgsziels ist der Eröffnungskurs der AURELIUSAktie an der Frankfurter Wertpapierbörse am Tag der Ausübung der Option. Die Ausübung der Optionen ist nur möglich, wenn der Eröffnungskurs der AURELIUS-Aktie an der Frankfurter Wertpapierbörse am Tag der Ausübung um mindestens 20 Prozent über dem Ausübungspreis liegt („Erfolgsziel“). b) Ausübungspreis: Der Ausübungspreis für eine AURELIUS-Aktie bei Ausübung einer Option entspricht dem rechnerischen Durchschnitt des Eröffnungskurses der AURELIUS-Aktie an der Frankfurter Wertpapierbörse an den fünf Handelstagen der Frankfurter Wertpapierbörse vor dem jeweiligen Zuteilungstag der Option. Mindestens ist der geringste Ausgabebetrag im Sinne von § 9 Abs. 1 AktG als Ausübungspreis zu zahlen. Die Optionsbedingungen sehen vor, dass die Bezugsberechtigten nach Wahl der Gesellschaft an Stelle von AURELIUS-Aktien aus dem hierfür geschaffenen „Bedingten Kapital 2007/II” wahlweise Aktien, die sich im eigenen Bestand der Gesellschaft befinden, oder einen Barausgleich erhalten. Im Falle eines Barausgleichs wird der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ausübungspreis und dem Eröffnungskurs der AURELIUS-Aktie an der Frankfurter Wertpapierbörse am Tag der Optionsausübung ausgekehrt. Die Entscheidung, welche Alternative den Bezugsberechtigten im Einzelfall angeboten wird, trifft der Aufsichtsrat, sofern es sich bei den Bezugsberechtigten um den Vorstand der Gesellschaft handelt, sowie im Übrigen der Vorstand. 134 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Der Bewertung der Optionen lagen folgende Parameter zu Grunde: Bewertungsstichtag Zinssatz Cycle 1 Cycle 2 Cycle 3 Cycle 4 29.11.2007 15.4.2008 15.7.2008 15.10.2008 3,76% 3,58% 4,20% 3,78% Erwartete Volatilität 47,64% 46,08% 45,29% 46,54% Schlusskurs (in EUR) 34,40 23,00 15,49 10,85 Erwartete Dividendenzahlungen Jahr / in EUR 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Cycle 1 0,67 0,83 1,00 1,05 1,10 -/- Cycle 2 0,15 0,35 0,55 0,60 0,63 -/- Cycle 3 -/- 0,35 0,55 0,60 0,63 0,66 Cycle 4 -/- 0,35 0,55 0,60 0,63 0,66 135 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Die erwartete Volatilität wurde auf Basis der Kurshistorie der AURELIUS-Aktie seit dem 26. Juni 2006 und der historischen Aktienkursentwicklung von Vergleichsunternehmen abgeleitet. Folgende Optionen waren am Bilanzstichtag ausgegeben: Cycle Ausgabetag Ende der Mindesthaltefrist Fälligkeit Ausübungs- Fair Value je preis(Euro) Option(Euro) Anzahl Optionen Fair Value (Euro) Cycle 1 29.11.2007 28.11.2009 27.10.2012 31,63 12,63 24.300 306.909,00 Cycle 1 29.11.2007 28.11.2010 27.10.2012 31,63 13,03 12.150 158.314,50 Cycle 1 29.11.2007 28.11.2011 27.10.2012 31,63 13,26 12.150 161.109,00 Cycle 1 29.11.2007 28.5.2012 27.10.2012 31,63 13,36 12.150 162.324,00 Cycle 1 29.11.2007 2.1.2010 27.10.2012 31,63 12,69 25.000 317.250,00 Cycle 1 29.11.2007 2.1.2011 27.10.2012 31,63 13,07 25.000 326.750,00 Cycle 2 15.4.2008 14.4.2010 15.4.2013 23,24 8,07 3.950 31.876,50 Cycle 2 15.4.2008 14.4.2011 15.4.2013 23,24 8,36 1.975 16.511,00 Cycle 2 15.4.2008 14.4.2012 15.4.2013 23,24 8,54 1.975 16.866,50 Cycle 2 15.4.2008 14.10.2012 15.4.2013 23,24 8,55 1.975 16.886,25 Cycle 2 15.4.2008 14.4.2010 15.4.2013 23,24 8,07 1.250 10.087,50 Cycle 2 15.4.2008 14.4.2011 15.4.2013 23,24 8,36 1.250 10.450,00 Cycle 3 15.7.2008 14.7.2010 15.7.2013 16,47 4,68 6.000 28.080,00 Cycle 3 15.7.2008 14.7.2011 15.7.2013 16,47 4,81 3.000 14.430,00 Cycle 3 15.7.2008 14.7.2012 15.7.2013 16,47 4,89 3.000 14.670,00 Cycle 3 15.7.2008 14.1.2013 15.7.2013 16,47 4,94 3.000 14.820,00 Cycle 4 15.10.2008 14.10.2010 15.10.2013 11,20 6,43 10.000 64.300,00 Cycle 4 15.10.2008 14.10.2011 15.10.2013 11,20 6,49 5.000 32.450,00 Cycle 4 15.10.2008 14.10.2012 15.10.2013 11,20 6,48 5.000 32.400,00 Cycle 4 15.10.2008 14.4.2013 15.10.2013 11,20 6,50 5.000 32.500,00 163.125 1.768.984,25 Neben den oben beschriebenen Optionen wurden mit einem Vorstandsmitglied im Rahmen seiner Vergütung optionale Zahlungen in Abhängigkeit von der Kursentwicklung der Aurelius-Aktie vereinbart. Aufgrund der unternehmensindividuellen Ausgestaltung weisen die Rechte im Vergleich zu den oben beschriebenen Standardoptionen einige Besonderheiten auf, die bei der Bewertung der Optionen berücksichtigt wurden. Die aktienkursorientierte Vorstandsvergütung setzt sich aus zwei möglichen Cash-Zahlungen und der Gewährung von bis zu 25.000 Aktienoptionen des Aktienoptionsplans 2007 zusammen. Die Höhe der Cash-Zahlungen wird von der Wertentwicklung der AURELIUS-Aktie bis zum 30. April 2009 bzw. 30. April 2010 bestimmt. Die Möglichkeit der Ausübung der Aktienoptionen des Aktienoptionsplans 2007 ist an die Erfüllung eines absoluten Erfolgsziels geknüpft. Hierbei muss der Eröffnungskurs der AURELIUS-Aktie an der Frankfurter Wertpapierbörse am Tag der Ausübung um mindestens 20 Prozent über dem Ausübungskurs in Höhe von 23,24 Euro liegen. Der Ausgabetag der Aktienoptionen ist der 15. April 2008, die Fälligkeit erfolgt auf den 15. April 2013. Der Fair Value der 136 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß 25.000 Aktienoptionen beträgt zum 31. Dezember 2008 auf Basis eines Zinsatzes von 2,28 Prozent 186.871,10 Euro. Das SOP 2007 ist, mit Ausnahme der oben beschriebenen Optionen für ein Vorstandsmitglied, gemäß IFRS 2 als „equity settled“ definiert. Dementsprechend findet die Bewertung der betreffenden Optionen einmalig zum jeweiligen Ausgabetag statt. Der betreffende Personalaufwand wird linear über die Periode bis zur Fälligkeit verteilt und als Erhöhung der Kapitalrücklage berücksichtigt. Die Bewertung erfolgt auf Basis eines Binomialmodells. Die aktienkursorientierte Vorstandsvergütung ist gemäß IFRS 2 als „cash settled“ definiert. Eine Bewertung wird jeweils zum aktuellen Berichtsstichtag durchgeführt. Der Personalaufwand wird dementsprechend angepasst und bis zur Fälligkeit verteilt und als Erhöhung der Kapitalrücklage verbucht. Zur Bewertung wird eine Monte-Carlo-Simulation herangezogen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden insgesamt 695 Tausend Euro als Personalaufwand und als entsprechende Erhöhung der Kapitalrücklage erfasst. Am Bilanzstichtag waren sämtliche gewährten Optionen ausstehend. Sämtliche Optionen sind erst nach Ablauf der Mindesthaltefrist ausübbar. Somit war keine Option am Bilanzstichtag ausübbar. Den Bewertungen liegen Gutachten eines unabhängigen Gutachters zu Grunde. 5.7 Organe der Gesellschaft Vorstand Der Vorstand besteht aus folgenden Personen: • • • • Dr. Dirk Markus (Vorsitzender), Feldafing Donatus Albrecht, München Gert Purkert, München Ulrich Radlmayr, Schondorf a. A. Die sonstigen Organtätigkeiten der Vorstände umfassen im Wesentlichen Funktionen als Aufsichtsrat, Vorstand oder Geschäftsführer bei verbundenen Unternehmen bzw. Tochtergesellschaften der AURELIUS AG. Im Einzelnen üben die Vorstände noch folgende weitere Funktionen in Kontrollgremien im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 3 AktG aus: Herr Dr. Dirk Markus Aufsichtsratsmandate und Mandate in Kontrollgremien im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 3 AktG: • AURELIUS Beteiligungsberatungs AG, München (Vorsitzender) • Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft, Haselünne (seit 8. September 2008) • Compagnie de Gestion et des Prêts, Saran/Frankreich • Investunity AG, München (Vorsitzender) • Lotus AG, Feldafing (Vorsitzender) • Quelle La Source SA, Saran/Frankreich • SMT Scharf AG, Hamm (Vorsitzender) 137 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Herr Donatus Albrecht Aufsichtsratsmandate und Mandate in Kontrollgremien im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 3 AktG: • • • • Aurelius Industries AG, München Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft, Haselünne (seit 8. September 2008) KDT Kommunikationstechnik Holding AG, München (Vorsitzender) Unicorn Beteiligungs AG, München Herr Gert Purkert Aufsichtsratsmandate und Mandate in Kontrollgremien im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 3 AktG: • • • • • AURELIUS Beteiligungsberatungs AG, München AURELIUS Enterprises AG, München (Vorsitzender) (seit 6. Juli 2008) AURELIUS Enterprises Holding AG, München (Vorsitzender) (seit 6. August 2008) AURELIUS Portfolio Management AG, München (Vorsitzender) (seit 17. Dezember 2008) Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft, Haselünne (Vorsitzender) (seit 8. September 2008) Herr Ulrich Radlmayr Aufsichtsratsmandate und Mandate in Kontrollgremien im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 3 AktG: • • • • • • • AURELIUS Beteiligungsberatungs AG, München (stellvertretender Vorsitzender) AURELIUS Enterprises AG, München (vom 17. Juni 2008 bis zum 16. Juli 2008) AURELIUS Enterprises Holding AG, München (seit 18. Dezember 2008) Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft, Haselünne (seit 8. September 2008) Compagnie de Gestion et des Prêts, Saran/Frankreich (vom 27. März 2008 bis zum 8. Oktober 2008) Quelle La Source SA, Saran/Frankreich SMT Scharf AG, Hamm Aufsichtsrat Mitglieder des Aufsichtsrats waren im Geschäftsjahr 2008 folgende Personen: Herr Dirk Roesing (Vorsitzender des Aufsichtsrats) Vorstand, München Herr Eugen Angster (stellvertretender Vorsitzender) Vorstand, München Herr Sven Fritsche Rechtsanwalt, München Aufsichtsratsmandate und Mandate in anderen Kontrollgremien im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 3 AktG: • • • Buchanan Capital Holding AG, Starnberg (bis 5. Februar 2008) DKK Kautionsgemeinschaft AG, Starnberg (vom 9. Juli 2008 bis zum 27. November 2008) Investunity AG, München 138 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 • • • Anhang zum Konzernabschluß Schöne Aussicht Liegenschaftsverwaltungs AG, Pöcking SRI Holding AG, Kempten (vom 5. November 2008 bis zum 8. Dezember 2008) Wertgrund Immobilien AG, Starnberg 5.8 Vergütungsbericht Bezüge der Organe Die fixen erfolgsunabhängigen Bezüge des Vorstands der AURELIUS AG im Geschäftsjahr 2008 beliefen sich für Dr. Dirk Markus und Gert Purkert auf jeweils 120 Tausend Euro, für Donatus Albrecht und Ulrich Radlmayr auf jeweils 155 Tausend Euro. Neben der fixen Vergütung erhalten zwei Vorstände auch eine erfolgsbezogene variable Vergütung, die sich bei Ulrich Radlmayr im Geschäftsjahr 2008 auf 200 Tausend Euro und bei Donatus Albrecht auf 40 Tausend Euro beläuft. Am AURELIUS Aktienoptionsplan („SOP 2007“) partizipieren die beiden Vorstände Donatus Albrecht und Ulrich Radlmayr. Zur detaillierten Ausgestaltung verweisen wir auf die Erläuterungen unter Tz. 5.6 des Anhangs. Der beizulegende Zeitwert der Aktienoptionen für Donatus Albrecht beträgt zum 31. Dezember 2008 644 Tausend Euro, für Ulrich Radlmayr 187 Tausend Euro. Des Weiteren halten Dr. Dirk Markus und Gert Purkert einen signifikanten Anteil der Aktien an der AURELIUS AG und partizipieren an Kurssteigerungen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten im Geschäftsjahr 2008 eine fixe Vergütung in Höhe von insgesamt 30 Tausend Euro, die sich zu gleichen Teilen auf die drei Aufsichtsratsmitglieder verteilt. An die Organe der Mutter- und Tochterunternehmen der AURELIUS AG wurden keine Vorschüsse und Kredite gewährt, ebenso wurden keine Bürgschaften oder Gewährleistungen für diesen Personenkreis übernommen. Besitz von Aktien der Organmitglieder Der direkte und indirekte Aktienbesitz der Mitglieder des Vorstands der AURELIUS AG beläuft sich zum Bilanzstichtag auf 41,7 Prozent der ausgegebenen Aktien. Hiervon entfallen auf Dr. Dirk Markus mittelbar und unmittelbar 3.081.364 Stück oder 33,1 Prozent und auf Gert Purkert mittelbar und unmittelbar 770.014 Stück oder 8,3 Prozent. Die Mitglieder des Aufsichtsrats hielten zum Bilanzstichtag 114.711 Aktien oder 1,2 Prozent. 139 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß 5.9 Einbezogene Unternehmen In den vorliegenden Konzernabschluss der AURELIUS wurden die in der Anteilsbesitzliste (Anlage 2 des Anhangs) aufgeführten Tochtergesellschaften und assoziierte Unternehmen einbezogen. 5.10 Angaben zu Beziehungen zu nahe stehenden Personen Gemäß IAS 24 werden als nahe stehend die Personen oder Unternehmen definiert, die vom berichtenden Unternehmen beeinflusst werden können bzw. die auf das Unternehmen Einfluss nehmen können. Dazu gehören einerseits beherrschte oder beherrschende sowie assoziierte Unternehmen. Andererseits zählen hierzu auch natürliche Personen mit maßgeblichem Stimmrechtseinfluss und Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen (Vorstände und Aufsichtsräte) sowie jeweils deren Familienangehörige. IAS 24.10 verlangt eine Gesamtwürdigung des wirtschaftlichen Gehalts einer Sachverhaltsgestaltung. Zu den nahe stehenden Personen oder Gesellschaften zählen aus Sicht der AURELIUS neben den in Anlage 2 dieses Anhangs genannten und in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, die Vorstände und Aufsichtsräte der AURELIUS AG sowie deren Familienangehörige und jene Unternehmen, auf die diese Personen maßgeblichen Einfluss ausüben. Ebenso dazu zählt die Investunity AG, an der die Gesellschaft eine Beteiligung besitzt. Dirk Roesing ist Vorsitzender des Aufsichtsrats der AURELIUS AG und unter anderem Vorstandsvorsitzender der SHS Viveon AG. Die SHS Viveon AG hat im Geschäftsjahr 2008 im Rahmen der üblichen Geschäftstätigkeit diverse Beratungsleistungen zu CRM/Marketing Analysen für die Quelle La Source SA, Saran/Frankreich, erbracht. Der Umsatz aus diesen Beratungsleistungen beträgt für das abgelaufene Geschäftsjahr 147 Tausend Euro. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2008 bestanden aus oben genannten Leistungen keine Außenstände. Die Verträge entsprechen marktüblichen Konditionen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr gab es keine weiteren wesentlichen Geschäftsvorfälle zwischen dem Konzern und nahe stehenden Personen. Nach § 15a Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) und nach Abschnitt 6.6 des Deutschen Corporate Governance Kodex melden die Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats der AURELIUS AG Wertpapiergeschäfte mit Bezug auf die AURELIUS-Aktie freiwillig. Meldepflichtig sind ferner Wertpapiergeschäfte naher Angehöriger. Im Geschäftsjahr 2008 wurden der AURELIUS AG insgesamt drei Geschäfte gemeldet, bei der ein Mitglied des Vorstands insgesamt 3.500 Aktien der AURELIUS AG erworben hat. Diese Geschäfte hat die AURELIUS AG jeweils unverzüglich nach § 15a WpHG auf ihrer Internetseite www.aureliusinvest.de bekannt gemacht. 140 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß 5.11 Mitarbeiter Im Geschäftsjahr 2008 wurden bei der AURELIUS durchschnittlich 3.160 Mitarbeiter (Vorjahr: 1.769 Mitarbeiter) beschäftigt. Davon waren 1.240 Arbeiter (Vorjahr: 1.030 Arbeiter) und 1.920 Angestellte (Vorjahr: 739 Angestellte). Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2008 belief sich die Anzahl der Beschäftigten auf 3.179 (Vorjahr: 2.800 Beschäftigte). 5.12 Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex Die AURELIUS AG ist nicht börsennotiert im Sinne des WpHG (vgl. Tz. 1.1 dieses Anhangs), unterwirft sich jedoch freiwillig den Vorschriften des DCGK. Vorstand und Aufsichtsrat haben dementsprechend die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung am 26. September 2008 abgegeben und darüber hinaus den Aktionären im Internet dauerhaft unter www.aureliusinvest.de sowie in ihrem Geschäftsbericht 2008 zugänglich gemacht. Abweichungen vom DCGK sind dort entsprechend dokumentiert und erläutert. 5.13 Angaben gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG Im Geschäftsjahr 2008 erfolgten keine Meldungen bezüglich der Über- und der Unterschreitung von Schwellen der Stimmrechtsanteile gemäß § 20 AktG. Der im Vorjahr gemeldete Bestand der Lotus AG von mehr als 25 Prozent der Anteile an der AURELIUS AG besteht weiterhin. 5.14 Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Die AURELIUS Gruppe hat Ende Dezember Verträge über den Erwerb des größten britischen Versandbuchhändlers Book Club Associates (BCA) von der Bertelsmann AG unterzeichnet. Das Closing dieser Transaktion erfolgte im Januar 2009. Book Club Associates vereint neben einem klassischen Buchclub mit allgemeiner Ausrichtung weitere sechs Spezial-Buchclubs, die unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Die Kundenbasis des Unternehmens beläuft sich auf derzeit rund 700.000 Mitglieder. Im Geschäftsjahr 2008 lagen die Umsätze von BCA im mittleren zweistelligen Millionenbereich und werden ausschließlich im Club-Modell generiert. Ende Dezember hat die AURELIUS Gruppe Verträge über den Erwerb des unter „Blaupunkt“ am Markt auftretenden Handels- und Komponentengeschäft aus dem Geschäftsbereich der Car Multimedia der Robert Bosch GmbH unterzeichnet. Das Closing erfolgte im März 2009. Das Handels- und Komponentengeschäft soll zukünftig als eigenständige Unternehmensgruppe unter der bekannten Traditionsmarke Blaupunkt geführt und als Spezialist im Bereich des sogenannten „Car Infotainment“ positioniert werden. Neben Autoradios und Car-Hifi-Komponenten umfasst die Produktpalette von Blaupunkt auch modernste Navigationsgeräte. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte dieser Geschäftsbereich Umsatzerlöse in Höhe von rund 200 Millionen Euro. 141 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Anfang Januar hat die AURELIUS Gruppe einen der führenden IT-Dienstleister für SAP- und Individualsysteme in Deutschland, die Thales Information Systems GmbH, vom französischen Mutterkonzern Thales erworben. Das Closing erfolgte im Januar 2009. Mit mehr als 250 Mitarbeitern und weit über hundert erfolgreich durchgeführten SAP-Projekten zählt die Thales Information Systems GmbH zu den Premium-Systemintegratoren im Bereich SAP in Deutschland. Im Geschäftsjahr 2008 erwirtschaftete das Unternehmen einen Konzernumsatz von rund 50 Millionen Euro. Deutsche und internationale Unternehmen aus dem Maschinen- und Fahrzeugbau sowie aus dem Finanzsektor und den Bereichen Versorgung und Transport gehören zu den Kunden der Thales Information Systems GmbH. Mitte Januar 2009 hat die AURELIUS Gruppe mit einem Konsortium von Investoren die LD DidacticGruppe, einen führenden Anbieter im Markt für naturwissenschaftliche Lehrmittel, erworben. Mit Wirkung zum 1. Januar 2009 hat AURELIUS 20 Prozent der Unternehmensanteile erworben. Nach kartellrechtlicher Freigabe am 28. Februar wurden im März 2009 die restlichen 80 Prozent der Anteile durch die AURELIUS Gruppe erworben. Die Kernkompetenzen der LD Didactic-Gruppe liegen vor allem in der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb von Labormöbeln und Laborsystemen sowie von Fachliteratur im naturwissenschaftlich/technischen Bereich. Im Geschäftsjahr 2008 erwirtschaftete die LD Didactic-Gruppe Umsatzerlöse in Höhe von rund 40 Millionen Euro. Am 5. Februar 2009 gab AURELIUS den vorläufigen Abbruch der Gespräche mit der ARQUES Industries AG, Starnberg, über eine mögliche Zusammenführung ihrer Aktivitäten bekannt. Infolge der Auflösung des Investorenkonsortiums meldete AURELIUS am 6. Februar 2009, dass ihr Stimmrechtsanteil an der ARQUES Industries AG die Schwellen von fünf Prozent und drei Prozent unterschritten hat. Am 13. Februar 2009 hat die KTDaythea Kommunikationstechnik GmbH beim Amtsgericht Charlottenburg den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Der Insolvenzverwalter hat mitgeteilt, dass der Geschäftsbetrieb mindestens bis zum 30. April 2009 aufrechterhalten werden kann. Die Insolvenz ist eine Konsequenz aus dem Scheitern der Verhandlung über Finanzierungslösungen unter Einbindung aller Beteiligten. Die KTDaythea Kommunikationstechnik GmbH wird im Konzernabschluss der AURELIUS AG entsprechend IFRS 5 unter nicht fortgeführten Geschäftstätigkeiten ausgewiesen. Ebenfalls am 13. Februar gab AURELIUS bekannt, dass die sich verstärkende Wirtschaftskrise in den vorangegangenen Monaten bei Pohland Herrenkleidung zu einem starken Einbrechen der Umsätze geführt hatte, durch die die erzielten Restrukturierungserfolge aufgezehrt wurden. Am 27. Februar wurde das Unternehmen im Zuge eines Management-Buy-outs an die men’s-fashion & lifestyle GmbH, Köln, eine Gesellschaft des Pohland-Management-Teams veräußert. Das Team verfügt über langjährige Erfahrung im textilen Einzelhandel und plant, den bisher erfolgreichen Restrukturierungskurs des Unternehmens im Rahmen eines Insolvenzplanverfahrens fortzusetzen. 142 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anhang zum Konzernabschluß Am 25. Februar 2009 erwarb die AURELIUS Gruppe mittelbar die restlichen 30 Prozent der Unternehmensanteile an Wellman International. Das Unternehmen ist seitdem 100prozentige Tochtergesellschaft des AURELIUS-Konzerns. 5.15 Freigabe des Konzernabschlusses gemäß IAS 10.17 Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 19. März 2009 durch den Vorstand zur Veröffentlichung freigegeben. München, den 19. März 2009 Dr. Dirk Markus Vorstandsvorsitzender Donatus Albrecht Vorstand Gert Purkert Vorstand Ulrich Radlmayr Vorstand 143 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anlage 1: Anlagespiegel Anlagespiegel 2008 Anschaffungs- und Herstellungskosten in TEUR Stand am 1. Januar 2008 Aufgegebene Geschäftsbereiche Fortgeführte Geschäftsbereiche Zugänge zum Konzernkreis Konzessionen, Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 7.827 385 7.442 28.887 415 -213 -/- 335 Geschäfts- und Firmenwert 569 -/- 569 197 325 -/- -/- -/- 9.537 -/- 9.537 8.837 967 -145 -/- 511 Sonstige immaterielle Vermögenswerte Anzahlungen Summe immaterielle Vermögenswerte Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte Zugänge Abgänge Umgliederungen Währungseffekte 23 -/- 23 -/- 628 -87 -/- 3 17.956 385 17.571 37.921 2.335 -445 -/- 849 6.182 -/- 6.182 3.257 4 -101 -/- -7 Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 29.649 9.983 19.666 14.033 700 -509 -/- -173 Technische Anlagen und Maschinen 40.042 450 39.592 21.780 4.410 -2.166 61 -11 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 40.920 10.633 30.287 7.063 9.971 -7.999 65 48 1.311 -/- 1.311 -/- -/- -672 -126 3 Summe Sachanlagevermögen 118.104 21.066 97.038 46.133 15.085 -11.447 -/- -140 Anteile an assoziierten Unternehmen 20.340 -/- 20.340 7.147 8.495 -9.199 -/- -/- Sonstige finanzielle Vermögenswerte 110 -/- 110 1.288 529 -741 -/- -/- 20.450 -/- 20.450 8.435 9.024 -9.940 -/- -/- Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Summe Finanzanlagen 144 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anlage 1: Anlagespiegel Abschreibungen Stand am 1. Januar 2008 Aufgegebene Geschäftsbereiche 36.866 -1.441 -354 -1.087 -1.827 -/- -/- -480 -3.394 33.472 1.091 -/- -/- -/- -4 -/- -/- -/- -4 1.087 19.707 -2.109 -48 -2.061 -2.998 -/- 100 -28 -4.987 14.720 Stand zum 31.12.2008 Fortgeführte Geschäftsbereiche Zugänge Impairment Test (IAS 36) Abgänge Währungseffekte Stand zum 31.12.2008 Nettobuchwerte 567 -/- -/- -/- -/- -/- -/- -/- -/- 567 58.231 -3.550 -402 -3.148 -4.829 -/- 100 -508 -8.385 49.845 9.335 -315 -/- -315 -12 -/- 1 -/- -326 9.009 33.717 -9.584 -3.985 -5.599 -1.219 -/- -/- 43 -6.775 26.942 63.666 -13.672 -321 -13.351 -6.806 -1.949 1.905 5 -20.196 43.470 39.435 -20.823 -6.814 -14.009 -5.536 -18 6.471 5 -13.087 26.348 516 -/- -/- -/- -/- -/- -/- -/- -/- 516 146.669 -44.394 -11.120 -33.274 -13.573 -1.967 8.377 53 -40.384 106.285 26.783 -/- -/- -/- -/- -4.135 -/- -/- -4.135 22.648 1.186 -/- -/- -/- -/- -/- -/- -/- -/- 1.186 27.969 -/- -/- -/- -/- -4.135 -/- -/- -4.135 23.834 145 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anlage 1: Anlagespiegel Anlagespiegel 2007 Anschaffungs- und Herstellungskosten in TEUR Stand am 1. Januar 2007 Aufgegebene Geschäftsbereiche Fortgeführte Geschäftsbereiche Zugänge zum Konzernkreis Konzessionen, Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 902 421 481 7.265 90 -9 7.827 Geschäfts- und Firmenwert 2.089 1.520 569 -/- -/- -/- 569 Sonstige immaterielle Vermögenswerte 3.519 2.009 1.510 8.409 241 -600 9.560 Summe immaterielle Vermögenswerte 6.510 3.950 2.560 15.674 331 -609 17.956 Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte 4.834 2.703 2.131 4.051 -/- -/- 6.182 Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 20.476 10.255 10.221 19.441 36 -49 29.649 Technische Anlagen und Maschinen 20.813 12.207 8.606 31.324 1.137 -1.025 40.042 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 18.753 2.272 16.481 22.872 10.792 -9.225 40.920 368 368 -/- 1.062 266 -17 1.311 65.244 27.805 37.439 78.750 12.231 -10.316 118.104 Anteile an assoziierten Unternehmen 11 -/- 11 17.890 2.439 -/- 20.340 Sonstige finanzielle Vermögenswerte -/- -/- -/- 577 -/- -467 110 11 -/- 11 18.467 2.439 -467 20.450 Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Summe Sachanlagevermögen Summe Finanzanlagen 146 Zugänge Abgänge Stand zum 31.12.2007 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anlage 1: Anlagespiegel Allgemeiner Teil Konzernlagebericht Corporate Governance Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalentwicklung Anhang zum Konzernabschluss Impressum Abschreibungen in TEUR Stand am 1. Januar 2007 Aufgegebene Geschäftsbereiche Fortgeführte Geschäftsbereiche Zugänge zum Konzernkreis Zugänge Abgänge Stand zum 31.12.2007 Nettobuchwerte Konzessionen, Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte -741 -350 -391 -984 -72 6 -1.441 6.386 Geschäfts- und Firmenwert -/- -/- -/- -/- -/- -/- -/- 569 Sonstige immaterielle Vermögenswerte -133 -54 -79 -1.656 -968 593 -2.109 7.451 Summe immaterielle Vermögenswerte -874 -404 -470 -2.640 -1.040 599 -3.550 14.405 Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte -153 -39 -114 -200 -2 -/- -315 5.867 Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken -6.444 -1.621 -4.823 -4.329 -476 43 -9.584 20.065 Technische Anlagen und Maschinen -16.251 -9.699 -6.552 -5.215 -2.800 895 -13.672 26.370 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung -11.578 -1.968 -9.610 -13.734 -3.662 6.184 -20.823 20.097 -/- -/- -/- -/- -/- -/- -/- 1.311 -34.426 -13.327 -21.099 -23.478 -6.940 7.122 -44.394 73.710 Anteile an assoziierten Unternehmen -/- -/- -/- -/- -/- -/- -/- 20.340 Sonstige finanzielle Vermögenswerte -/- -/- -/- -/- -/- -/- -/- 110 Summe Finanzanlagen -/- -/- -/- -/- -/- -/- -/- 20.450 Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Summe Sachanlagevermögen 147 3 12 53 57 58 60 62 64 124 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anlage 2: Anteilsbesitzliste Anteilsbesitzliste Firma Sitz Währung Anteil % inkl. Management exkl. Management Eigenkapital TEUR Ergebnis AURELIUS Activity Invest GmbH München EUR 100,00 100,00 25 -/- AURELIUS Asset Development GmbH München EUR 100,00 100,00 62 37 AURELIUS Beteiligungsberatungs AG München EUR 100,00 100,00 62 23 AURELIUS Beteiligungsholding GmbH München EUR 100,00 90,01 51 32 AURELIUS Commercial Investments GmbH München EUR 70,00 70,00 -110 -367 AURELIUS Corporate Development GmbH München EUR 100,00 100,00 24 -1 AURELIUS Corporate Holding GmbH München EUR 100,00 100,00 -3.271 -3.296 AURELIUS Enterprises AG München EUR 100,00 100,00 48 -2 AURELIUS Enterprises Holding AG München EUR 100,00 100,00 48 -2 Aurelius Industriebeteiligungen GmbH (zukünftig: WVC Holding GmbH) München EUR 100,00 90,00 96 38 Aurelius Industriekapital GmbH München EUR 100,00 100,00 3.307 1.126 Aurelius Industries AG München EUR 100,00 95,25 34 -219 AURELIUS Information Technology GmbH München EUR 100,00 94,00 1.007 982 (zukünftig: Pohland Beteiligungsholding GmbH) München EUR 100,00 92,00 -1.012 -1.044 AURELIUS Logistik Holding GmbH München EUR 100,00 100,00 1.049 -56 Aurelius Managment GmbH (in Liquidation) München EUR 100,00 100,00 153 124 AURELIUS Media Holding GmbH (zukünftig: RSG Media Holding GmbH) München EUR 100,00 90,00 -60 -34 AURELIUS Opportunity Development GmbH München EUR 100,00 100,00 -607 -657 Aurelius Investbeteiligungen GmbH AURELIUS Portfolio Management AG München EUR 100,00 100,00 49 -1 AURELIUS Strategy Holding GmbH München EUR 100,00 100,00 50 -/- Aurelius Value Development GmbH München EUR 100,00 100,00 25 -/- Aurelius Value Holding GmbH München EUR 100,00 100,00 1.017 198 Aurelius Wertbeteiligungen GmbH (zukünftig: WVC Beteiligungs GmbH) München EUR 100,00 100,00 523 466 BD Beverage Distribution GmbH (zuvor: AURELIUS Germany Invest GmbH) München EUR 100,00 100,00 17 -6 BD Active Beverage Distribution GmbH München EUR 100,00 100,00 2.529 4 Berentzen Distillers International GmbH Haselünne EUR 100,00 100,00 71 -125 148 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Firma Anlage 2: Anteilsbesitzliste Sitz Währung Anteil % inkl. Management exkl. Management Eigenkapital TEUR Ergebnis Berentzen Distillers CR spol. s.r.o. Slapanice u Burna / Tschechische Rep. CZK 100,00 100,00 54.356 5.924 Berentzen Distillers Slovakia s.r.o. Bratislava / Slowakei SKK 100,00 100,00 14.773 4.276 Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft Haselünne EUR 52,49 52,49 48.486 -27.613 connectis AG (zuvor: sunrise business communications AG) Zürich / Schweiz CHF 100,00 100,00 17.810 40.184 Haselünne EUR 100,00 100,00 26 -/- Flensburg EUR 100,00 100,00 2.482 -/- DFA Beteiligungs GmbH München EUR 100,00 100,00 147 -95 DFA - Budowa Srodowisko Logistyka Sp.z.o.o. Gorzów Wielkopolski / Polen EUR 100,00 99,00 13 -/- DFA GmbH Langenstein /Österreich EUR 100,00 90,50 322 115 DFA Transport und Logistik GmbH Ronneburg EUR 100,00 90,50 857 339 DFA Verwaltungs GmbH München EUR 100,00 100,00 23 -1 Die Stonsdorferei W. Koerner GmbH & Co. KG 1 Haselünne EUR 100,00 100,00 1 -/- Doornkaat AG 3 Norden EUR 100,00 100,00 56 -/- London / Grossbritannien GBP 100,00 100,00 -/- -/- E+A Hotel GmbH Bonn EUR 100,00 100,00 163 146 EINHORN Mode Manufaktur Beteiligungs GmbH Kirchentellinsfurt EUR 100,00 100,00 17 -/- EINHORN Mode Manufaktur GmbH & Co. KG Kirchentellinsfurth EUR 100,00 100,00 565 60 EINHORN Service GmbH Kirchentellinsfurth EUR 100,00 100,00 24 -1 EUROPEAN DIRECT SALES GROUP SAS (zuvor: Quelle SAS) Saran / Frankreich EUR 100,00 100,00 34.797 -9.394 London / Grossbritannien (zuvor: Mullagh / Irland) GBP 100,00 100,00 118 83 GHOTEL Deutschland GmbH Bonn EUR 100,00 100,00 24 -1 GHOTEL Germany GmbH Bonn EUR 100,00 100,00 24 -1 GHOTEL GmbH Bonn EUR 100,00 83,00 1.490 -16 GHOTEL Hotel und Boardinghaus Deutschland GmbH Bonn EUR 100,00 100,00 24 -1 Grüneberger Spirituosen und Getränkegesellschaft mbH 1 Grüneberg EUR 100,00 100,00 26 -/- Der Berentzen Hof GmbH 3 Dethleffsen Spirituosen GmbH 3 Double Q Whiskey Company Ltd. 1 FIBRES Finance Ltd. 3 149 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anlage 2: Anteilsbesitzliste Firma Sitz Währung Anteil % inkl. Management exkl. Management Eigenkapital TEUR Ergebnis HWD Druck GmbH Düren EUR 100,00 100,00 62 -3 IMS Infrastruktur & Montageservice GmbH Leipzig EUR 100,00 100,00 24 -67 Jürgen Weber Gesellschaft mit beschränkter Haftung 1 3 Elsfleth EUR 100,00 100,00 26 -/- Kornbrennerei Berentzen GmbH 1 Haselünne EUR 100,00 100,00 47 1 KTDaythea Kommunikationstechnik GmbH Berlin EUR 100,00 100,00 515 -2.100 KTD Kommunikationstechnik Holding AG München EUR 100,00 95,01 -182 -246 Elsfleth EUR 100,00 100,00 26 -/- Dublin / Irland EUR 100,00 100,00 -37 -32 Berlin EUR 100,00 100,00 27 1 Arnheim / Niederlande (zuvor: Tolkamer / Niederlande) EUR 100,00 100,00 1.002 91 MSK Kommunikationstechnik GmbH Karlstein am Main EUR 100,00 75,20 -58 -83 MSL Kommunikationstechnik GmbH Lehrte EUR 100,00 75,20 -39 -64 MSW Kommunikationstechnik GmbH Wiesmühl EUR 100,00 75,20 -19 -44 NE Ventures Holdings Limited Dublin / Irland EUR 100,00 100,00 -5 -/- Elsfleth EUR 100,00 100,00 26 -/- Elsfleth EUR 100,00 100,00 33 -/- LANDWIRTH`S GmbH 1 3 MAAFS Limited Mampe - Markenvertrieb GmbH 1 MJR BV Noris Weinbrennereien GmbH 1 3 Pabst & Richarz Vertriebs GmbH Pierre Louge & Cie. GmbH 1 3 1 3 Elsfleth EUR 100,00 100,00 26 -/- Pohland Herrenbekleidungs GmbH & Co. KG Köln EUR 100,00 100,00 6.941 -3.778 Pohland Verwaltungsgesellschaft mbH Köln EUR 100,00 100,00 33 -/- Berlin EUR 100,00 100,00 31 -/- Puschkin International GmbH 1 Quelle La Source SA Saran / Frankreich EUR 99,99 99,99 9.785 -11.124 Richard Scherpe GmbH & Co. KG Krefeld EUR 100,00 100,00 558 36 Richard Scherpe GmbH & Co. KG Düren EUR 100,00 100,00 -632 -232 Norderstedt EUR 100,00 100,00 -424 -441 Richard Scherpe Grafische Betriebe GmbH Rumhaus Hansen GmbH & Co. KG 1 Flensburg EUR 100,00 100,00 1 -/- Schabmüller GmbH Berching EUR 100,00 80,01 4.050 2.340 Schabmüller s.r.o. Asch / Tschechische Republik CZK 100,00 100,00 -4.396 -2.998 Scherpe Verwaltung GmbH Krefeld EUR 100,00 100,00 41 -/- Schleicher Electronic SRL Mailand / Italien EUR 100,00 100,00 12 2 Schleicher Electronic GmbH & Co. KG Berlin EUR 100,00 100,00 424 5 Schleicher Electronic Verwaltungs-GmbH Berlin EUR 100,00 100,00 30 -/- 150 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anlage 2: Anteilsbesitzliste Firma Sitz Währung Anteil % inkl. Management exkl. Management Eigenkapital TEUR Ergebnis Schloß Löwenberg Mineralbrunnen GmbH 1 Grüneberg EUR 100,00 100,00 15 -/- SE Berlin Beteiligungs-GmbH Berlin EUR 100,00 100,00 31 -/- SE Berlin Grundstücksverwaltung GmbH & Co. KG Berlin EUR 100,00 100,00 499 -2 Sechsämtertropfen G. Vetter Spolka z.o.o. Jelenia Gora / Polen PLN 100,00 100,00 -/- -/- Kaiserslautern EUR 100,00 100,00 24 1 Haselünne EUR 100,00 100,00 45 2 Unicorn Beteiligungs AG München EUR 100,00 90,01 20 -22 Vandicon Limited Dublin / Irland EUR 100,00 100,00 495 405 Haselünne EUR 100,00 100,00 2.968 1.523 Haselünne EUR 100,00 100,00 160 10 Wellman France SARL Verdun / Frankreich EUR 100,00 100,00 1.235 133 Wellman International Handelsgesellschaft mbH Dortmund EUR 100,00 100,00 -12 39 EUR 100,00 100,00 22.845 -4.629 SM Elektrosysteme GmbH Strothmann Spirituosen Verwaltung GmbH Vivaris Getränke GmbH & Co. KG Vivaris Getränke Verwaltung GmbH 1 1 Wellman International Ltd. (zuvor: Mullagh / Irland) Dublin / Irland Wellman International Trading Ltd. Dublin / Irland (zuvor: Mullagh / Irland) EUR 100,00 100,00 23.215 625 Wellman International Trustees Staff Ltd. Dublin / Irland (zuvor: Mullagh / Irland) EUR 100,00 100,00 3 -/- Wellman International Trustees Works Ltd. Dublin / Irland (zuvor: Mullagh / Irland) EUR 100,00 100,00 3 -/- Wellman Recycling Branch of WILL Arnheim / Niederlande (zuvor: Mullagh / Irland) EUR 100,00 100,00 -/- -/- Wellman Recycling UK Ltd. Bredford / Großbritannien GBP 100,00 100,00 -/- -/- Westfalia Van Conversion GmbH Rheda-Wiedenbrück EUR 100,00 100,00 1.259 496 Winterapfel Getränke GmbH 1 Haselünne EUR 100,00 100,00 26 -/- WVC Einkaufs- und Vertriebs GmbH Rheda-Wiedenbrück EUR 100,00 100,00 24 -1 WVC Service GmbH Rheda-Wiedenbrück EUR 100,00 100,00 21 -3 Kloster Zinna EUR 100,00 100,00 28 -/- 3 Zinnaer Klosterspirituosen GmbH 3 151 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Anlage 2: Anteilsbesitzliste Firma Sitz Währung Anteil % inkl. Management exkl. Management Eigenkapital TEUR Ergebnis Assoziierte Unternehmen Compagnie de Gestion et des Prets Saran / Frankreich EUR 34,90 34,90 50.000 5.675 DERET e. QLS SAS Saran / Frankreich EUR 49,00 49,00 100 -/- DMS Digitaler Medienservice GmbH Norderstedt EUR 50,00 50,00 169 37 Freiherr v. Cramm Brennereigut Harbarnsen GmbH 1 3 Harbarnsen EUR 48,00 48,00 26 -/- GBS + QLS SAS Paris / Frankreich EUR 49,00 49,00 -207 -244 RH Retail Holding GmbH München EUR 24,80 24,80 178 -12 München EUR 100,00 95,00 -21 -46 Köln (zukünftig: Hannover) EUR 100,00 100,00 8.103 -/- Hannover EUR 100,00 100,00 25 -/- München EUR 100,00 100,00 25 -/- Monheim am Rhein (zuvor: München) EUR 100,00 90,00 6 -17 - Mode & Preis Versandhandels GmbH Lörrach EUR 100,00 100,00 7.878 -426 - AURELIUS Asset Invest GmbH (zukünftig: M&P Service GmbH) München (zukünftig: Lörrach) EUR 100,00 97,50 209 185 - Mode & Preis GmbH St. Gallen / Schweiz CHF 100,00 100,00 13 -430 - Mode & Prix SARL (in Liquidation) Schiltigheim / Frankreich EUR 100,00 100,00 -/- -/- - Moda Plus Sp. z.o.o. (in Liquidation) Posen / Polen PLN 100,00 100,00 207 -/- - Moda Plus d.o.o. (in Liquidation) Maribor / Slowenien EUR 100,00 100,00 -91 -230 - Moda Plus s.r.o. Hradec Králové / Tschechische Republik CZK 100,00 100,00 280 -164 Bratislava / Slowakei SKK 100,00 100,00 179 -55 Oslo / Norwegen NOK 26,90 26,90 -/- -/- - AURELIUS Equity Development GmbH - RTL SHOP GmbH (zukünftig: Channel 21 GmbH) 3 - Asia Sourcing GmbH - Channel 21 Broadcasting GmbH - Fashion Retail Holding GmbH (zuvor: AURELIUS Retail Holding GmbH) - Moda Prima s.r.o. Sucra AS (in Liquidation) 1 Die Angaben zum Eigenkapital und dem Ergebnis beruhen teilweise auf ungeprüften Jahresabschlüssen und beziehen sich auf den letzten vorliegenden Jahresabschluss. 1) Diese Gesellschaften werden aus Wesentlichkeitsgründen nicht konsolidiert. Angaben jeweils in Tausend Geldeinheiten der lokalen Währung 3) Keine Angabe, da ein Ergebnisabführungsvertrag vorliegt 2) EUR CHF SKK CZK GBP PLN NOK Euro Schweizer Franken Slowakische Krone Tschechische Krone Britische Pfund Polnische Zloty Norwegische Krone 152 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Bestätigungsvermerk des Abschlußprüfers Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den von der AURELIUS AG, München, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn und Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung und Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung gemäß § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat mit Ausnahme der folgenden Einschränkung zu keinen Einwendungen geführt: Es erfolgt keine Individualisierung der nach IFRS 3 zu machenden Angaben. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss der AURELIUS AG, München, mit der genannten Einschränkung den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens, Finanz und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. München, den 26. März 2009 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gez. Aumann Wirtschaftsprüfer gez. Hager Wirtschaftsprüfer 153 AURELIUS Geschäftsbericht 2008 Impressum Impressum / Kontakt AURELIUS AG Bavariaring 11 80336 München Telefon +49 89 544799-0 Telefax +49 89 544799-55 [email protected] Redaktion AURELIUS AG Ingo Middelmenne Telefon +49 89 544799-0 Telefax +49 89 544799-55 [email protected] Konzept, Gestaltung und Produktion Uschi Kraft Telefon +49 89 544799-0 Telefax +49 89 544799-55 [email protected] Sitz der Gesellschaft: München Registergericht München, Reg. Nr. 161677, Abteilung B Ust-Id: DE 248377455 154 AU R E L I U S AURELIUS AG Bavariaring 11 . 80336 München Telefon +49 89 544799-0 . Telefax +49 89 544799-55 [email protected] . www.aureliusinvest.com