Praxisprojekt Datenschutz Nachteile für... 1. Ärzte, Apotheken, Krankenhäuser 2. Den Patienten Wie oben erwähnt bringt die elektronische Gesundheitskarte Vorteile sowohl für die Seite der Ärzte, Apotheken und Krankenkassen als auch für die Patienten. Dass die Neueinführung der Karte aber auch Risiken und Nachteile birgt, sollte nicht übersehen werden. 1. Nachteile für Ärzte, Apotheken, Krankenhäuser Betrachten wir zunächst die negativen Auswirkungen für Ärzte, Apotheken, Krankenhäuser und andere Institutionen, die mit der Karte arbeiten: Die neuen Gerätschaften wie Kartenlesegeräte, Patiententerminals sowie die dazugehörige Technik und Software müssen angeschafft und die Mitarbeiter für den Umgang damit geschult werden. Weitere Nachteile sowohl für Ärzte als zwangsläufig auch für den Patienten können sich ergeben, wenn letztere sich bereit erklären, am parallel zur Gesundheitskarte eingeführten Hausarztvertrag teilzunehmen. So haben Ärzte auf Grund der leitliniengerechten Behandlung laut Integrationsvertrag , HÄVG und MGDA keine ärztliche Therapiefreiheit mehr. Vor allem bei Patienten jenseits des fünfzigsten Lebensjahres sollen die Arzneimittelausgaben gesenkt werden. Chronisch kranke Patienten sollen zur Teilnahme am „Disease Management Program“ überredet werden. Pikant ist hierbei die Tatsache, dass der Arzt ab einer bestimmten Anzahl von Teilnehmern extra vergütet wird. Für den Patienten selber ergibt sich durch die Teilnahme vorrangig eine Kostenersparnis von 30 € pro Jahr. Dies ist den oben genannten Kritikpunkten allerdings gegenüberzustellen. Überwies ein Arzt seine Patienten bisher zu einem Krankenhaus, das für die vorliegende Krankheit die seiner Meinung nach beste Behandlung gewährleistet, so muss er jetzt eines wählen, das laut der ebenfalls im Rahmen des Hausarztvertrags eingeführten „Transparenzliste Krankenhaus“ den Patienten möglichst kostengünstig behandelt. Bestimmte medizinische Leistungen, die bisher üblicherweise im Krankenhaus stationär behandelt wurden, sollen nach Einführung der Gesundheitskarte nur noch ambulant durchgeführt werden. 2. Nachteile für die Patienten Leidtragender der größten Nachteile ist der Patient. Im Bezug auf den Datenschutz kann man sagen, dass das bisher strikt gehütete Arztgeheimnis mit der elektronischen Gesundheitskarte aufgeweicht wird. Die Krankenkassen erhalten Abrechnungs- und Leistungsdaten durch die Karte und schon vorausgehend durch die Einführung der Diagnoseklassifikation ICD-10 versichtertenbezogen. Dadurch wird die Verarbeitung der Daten zwar erheblich erleichtert, aber da es sich um hochsensible, patientenbezogene Daten handelt, ist dieser vermeintlich positive Effekt bedenklich. Zusätzlich werden Angaben zur sozialen Situation wie Familienstand, Wohnumfeld, Einkommen und mit einer Schlüsselnummer sogar die sexuelle Orientierung erfasst. Doch sollte man sich fragen, welche Daten ein Arzt oder eine Krankenkasse wirklich benötigt? Ein weiterer nicht zu vernachlässigender Punkt ist die Tatsache, dass Datenströme heutzutage kaum noch kontrollierbar sind. Der Patient kann also nicht mit Sicherheit wissen, ob seine Daten zur kostengünstigeren Bearbeitung in Billiglohnländer ausgelagert oder an Dienstleister und private Stellen weitergeleitet werden. Doch nicht nur in Hinsicht auf den Datenschutz können Probleme auftreten. Auch in der Anwendung sind jetzt schon Nachteile zu erkennen. In den Apotheken soll der Patient über mögliche Wechselwirkungen seiner Medikamente mit zuvor schon verschriebenen Arzneien aufgeklärt werden. Hierzu steht aber in kaum einer Apotheke ausreichend privater Raum zur Verfügung, sodass die Patienten vor Augen und Ohren anderer Anwesenden über die Anwendung und Wirkung seiner Medikament aufgeklärt werden muss. Auch die Bedienung des so genannten Patiententerminals kann sich schwierig gestalten. Konnte man falsche Rezepte bisher einfach vernichten, so bleiben sie jetzt auf der Karte und sind eigenhändig nur umständlich zu löschen. Genau so verhält es sich mit Rezepten, die man nicht sofort einlösen möchte. In Papierform konnte man sie einfach in der Jackentasche stecken lassen, wohingegen man sie in elektronischer Form erst am Terminal auf der Karte verstecken“ muss. http://ppdatenschutz.pp.funpic.de/joomla_test Powered by Joomla! Generiert: 21 February, 2008, 10:14 Praxisprojekt Datenschutz Schwierig kann der Umgang mit Karte und Terminal vor allem für alte und behinderte Patienten werden sowie generell für diejenigen, die keine große Affinität zu technischen Geräten besitzen. Dabei stellt sich die Frage, ob auf diesem Weg die Patientenrechte gewahrt werden. Zuletzt sollte man sich fragen, was passiert, wenn die Technik mal ausfällt. Die Bedienung der eGK erfolgt computergestützt. Wie jeder Computer im Hausgebrauch sind auch die Geräte, die im Zusammenhang mit der eGK verwendet werden, anfällig für SoftwareProbleme. Auf die Frage, was passiert, wenn die Rechner ausfallen, fehlt bisher die Antwort. http://ppdatenschutz.pp.funpic.de/joomla_test Powered by Joomla! Generiert: 21 February, 2008, 10:14