Anlagepolitik Wirtschaft und Finanzmärkte Juli 2013 Inhaltsverzeichnis Titelbild Stadt: Morcote Fotograf: Dejan Jovanovic 1 Editorial Der Spagat der Nationalbank 2 Wirtschaft US-Notenbank: Fingerspitzengefühl ist gefragt 4 Z insen und Renditen Ist die Luft bereits wieder draussen? 5 Aktienmärkte Konsolidierung nach stürmischem Start 6 Währungen Leitzinssenkung: Aussie unter Druck 7 Rohstoffmärkte Rohwarenpreise geben nach 8 Anlagestrategie US-Notenbank gibt den Takt vor Perspektive Nachrangige Bankanleihen: Grüsse aus der zweiten Reihe Daniel Wachter, Analyst Aktienempfehlungsliste Impressum Herausgeber Hyposwiss Privatbank AG Stauffacherstrasse 41 CH-8021 Zürich Tel. +41 (0)44 214 31 11 Fax +41 (0)44 211 52 23 www.hyposwiss.ch Analystenteam Caroline Hilb Paraskevopoulos Thomas Stucki, CFA Thomas Stadelmann, CIIA Patrick Häfeli, CFA Dr. Alexander F. Galli Redaktionsschluss 24. Juni 2013 Erscheinung monatlich Editorial Der Spagat der Nationalbank Liebe Anlegerin Lieber Anleger Der Präsident des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank, Thomas Jordan, muss sich manchmal vorkommen wie Odysseus im Angesicht von Skylla und Charybdis. Einerseits droht der Strudel der Charybdis in Form des starken Frankens die Schweizer Wirtschaft zu verschlucken. Auf der anderen Seite droht die Skylla des sich weiter aufheizenden Immobilienmarktes. Die Zinspolitik der Nationalbank kann sich nur für die Bekämpfung von einem dieser Übel entscheiden. Momentan ist es der Franken, der stärker gewichtet wird. Die SNB wird deshalb ihre Nullzinspolitik und die seit zwei Jahren geltende Untergrenze des Euro zum Franken von 1.20 vorderhand unverändert belassen. Sie wird weiterhin bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Wichtigkeit der Durchsetzung der Euro-Untergrenze betonen. Als Argumente werden dabei wie bisher neben der Überbewertung des Frankens auch mögliche Deflationsgefahren herhalten müssen. Mit dieser Politik liegt die SNB im aktuellen Umfeld richtig. Obwohl die Schweizer Wirtschaft sich gegenüber den Einflüssen der andauernden Rezession im Euroraum widerstandsfähig zeigt, brauchen die Schweizer Unternehmen, welche in Konkurrenz zu Firmen aus dem Euroraum stehen, die Planungssicherheit durch die Untergrenze des Euros zum Franken. Ansonsten würden noch mehr Arbeitsplätze unwiderruflich ins Ausland abwandern. Je länger jedoch die nominellen Zinsen in der Schweiz so tief bleiben wie heute, umso grösser wird die Gefahr einer Immobilienblase in immer mehr Regionen. Welche Probleme das Platzen einer Immobilienblase verursachen kann, haben wir in der Schweiz zu Beginn der 90er Jahre schmerzlich erfahren. Zudem sind die Folgen der Subprime-Krise in den USA noch allen in schlechter Erinnerung. Die SNB wird deshalb die anhaltende Ausweitung des Hypothekarvolumens und vor allem die damit verbundene Zunahme der Verschuldung der Schweizer Haushalte mit Sorge beobachten. Die bisherigen Massnahmen, dazu gehört der zusätzliche Eigenkapitalpuffer für die Banken, sind nur Schattenboxen und bremsen die Dynamik der Kreditaufnahme kaum. Das Geld ist ja so «billig» zu haben. Eine wirksame Entspannung im Kreditwachstum der privaten Haushalte kann nur durch deutlich höhere Zinsen erreicht werden, das weiss auch die SNB. Der Moment wird kommen, in dem die SNB die Gefahr der Verschuldung höher gewichten wird als ein Anstieg des Frankenkurses. Sie wird dann die Zinsen in der Schweiz anheben, auch wenn die Europäische Zentralbank zu diesem Zeitpunkt an ihrer Tiefzinspolitik festhalten sollte. Die SNB wird in diesem Fall bewusst das Risiko eingehen, zur Durchsetzung der Euro-Untergrenze die Geldschatulle zusätzlich öffnen zu müssen. Wann dieser Moment kommt, ist aus heutiger Sicht aber noch nicht abschätzbar. Dr. Thomas Stucki Chief Investment Officer Juli 2013 Anlagepolitik 1 Wirtschaft US-Notenbank: Fingerspitzengefühl ist gefragt Der US-Wirtschaft geht es immer besser. Was eigentlich eine gute Nachricht ist, macht die Arbeit für US-Notenbankpräsident Ben Bernanke um einiges anspruchsvoller. Wann ist der Zeitpunkt gekommen, um aus der stark expansiven Geldpolitik auszusteigen? Diese Frage bewegt die Märkte. Denn wenn der US-Notenbankpräsident hustet, bekommen die Finanzmärkte Schnupfen. Die expansive Geldpolitik der US-Notenbank Fed hat vieles wieder ins Lot gebracht, was die Finanzkrise im Ungleichgewicht hinterlassen hatte. Dem US-Bankensektor geht es wieder gut. Auch, weil die US-Regierung zusammen mit der US-Notenbank ein gigantisches Re-Kapitalisierungsprogramm über 700 Milliarden US-Dollar lanciert hatte. 2008 musste sich jede notleidende Bank aus diesem Topf bedienen, um die Eigenkapitalbasis zu stabilisieren. Inzwischen haben viele Institute dieses Geld wieder zurückbezahlt, gleichzeitig können sie ihrer volkswirtschaftlichen Kernaufgabe wieder nachkommen. Das Kreditvolumen in den USA entwickelt sich positiv ohne übers Ziel hinauszuschiessen. Gleichzeitig haben die privaten Haushalte ihre Schuldenlast reduziert. Das ist gut so, denn damit steigt ihr verfügbares Einkommen. Sie benötigen weniger Geld für die Bedienung ihrer Zinslast und können mehr in Konsum, Investitionen oder in ihr Vermögen investieren. Auch vom Arbeitsmarkt kommen mehrheitlich gute Nachrichten. Das Stellenwachstum ist stabil und die Arbeitslosenquote sinkt zwar langsam, aber stetig. Eigentlich wären das alles gute Nachrichten, wenn nicht die Angst vor einer restriktiveren Geldpolitik die Minne an den Finanzmärkten Anfang Juni gestört hätte. betrachtet genau der richtige Weg. Eigentlich war dieser Schritt auch kommunikativ clever, denn die Notenbank hat die Wirtschaftsakteure und Marktteilnehmer auf eine Änderung vorbereitet. Denn irgendwann wird die Fed ihr Anleihen-Kaufprogramm zurückfahren müssen. Beim letzten Zinsentscheid hatte nur eines der ständigen Mitglieder des Board für einen Ausstieg aus den ausserordentlichen Massnahmen, respektive für eine restriktivere Gestaltung der US-Geldpolitik, gestimmt. Überhaupt verlangt die konjunkturelle Situation in den USA noch nicht nach einer restriktiveren Geldpolitik. Obwohl wir die Situation der US-Wirtschaft grundsätzlich positiv einschätzen, sind wir pessimistischer als die breite Meinung an den Märkten. Der vorlaufende Indikator für das verarbeiten- Wirtschaft in Kürze (Zahlen per 24.06.2013) Real GDP QoQ Inflation YoY Arbeitslosenrate Schweiz Deutschland Eurozone USA 0.6% 0.1% – 0.2% 2.4% – 0.5% 1.5% 1.4% 1.4% 3.2% 6.9 % 12.2% 7.6% Quelle: Bloomberg Die Inflationsentwicklung verlangt keine Straffung der Geldpolitik Inflationsrate in % 6.5 5.5 4.5 3.5 2.5 Ein kommunikatives Detail mit breiter Wirkung Die Fed halte es sich offen, den Betrag für ihr Quantitative Easing-Programm 3, welches den Kauf von Hypothekarpapieren und US-Treasuries im Umfang von 85 Milliarden US-Dollar monatlich beinhaltet, zukünftig variabel zu gestalten. Dass sich die US-Notenbank langsam von ihrem starren Programm abwendet und in Anbetracht einer positiven Konjunkturentwicklung mehr Flexibilität signalisiert, ist nüchtern 2 Anlagepolitik Juli 2013 1.5 0.5 – 0.5 – 1.5 – 2.5 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 Inflation YoY Inflationsziel der Fed: 2 % Quelle: Bloomberg de Gewerbe, der ISM Manufacturing, notierte im Mai unter dem kritischen Wert von 50. Das ist nicht besorgniserregend. Diese Entwicklung zeigt, dass die US-Wirtschaft nur moderat wächst und auch gelegentliche Schwächephasen zum Konjunkturbild dazugehören. Die Konjunkturerholung ist auch aus diesem Grund weiterhin auf die Unterstützung durch die US-Notenbank Fed angewiesen. US-Arbeitsmarkt braucht Hilfe von der Fed Die Arbeitslosigkeit in den USA notiert bei 7.6 %. In den letzten drei Monaten hatte die US-Wirtschaft durchschnittlich 155’000 neue Stellen geschaffen. Damit wird die durch die Finanzkrise gerissene Lücke am US-Arbeitsmarkt langsam geschlossen. Fehlten vor zwei US-Stellenwachstum: Verbesserung ja, aber nicht ohne Fed Stellenwachstum in 1’000 600 400 200 0 – 200 – 400 – 600 – 800 –1’000 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 Stellenwachstum in 1’000 (Non-farm Payrolls) Quelle: Bloomberg Jahren noch rund 7 Millionen Stellen im Vergleich zu 2008, so sind es aktuell noch 2.4 Millionen Stellen. Sicher ist diese Lücke beachtlich, ihr Rückgang ist es aber auch. Bei ihrer Geldpolitik fokussiert die Fed auf die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt. So hat sie sich nicht nur ein Inflationsziel von 2 % gesetzt, sondern auch eine Art Schwellenwert am Arbeitsmarkt festgelegt. Sobald die Arbeitslosigkeit 6.5 % erreichen wird, will sich die Fed von ihrer aktuellen Nullzinspolitik verabschieden. Die US-Notenbank geht davon aus, dass dieser Wert 2015 erreicht werden sollte. Aufgrund dieser Erwartung hat die Fed aktuell noch keinen Grund, um an der geldpolitischen Schraube zu drehen. Der US-Arbeitsmarkt bleibt auf die Unterstützung durch die expansive Geldpolitik angewiesen, sei es nicht ökonomisch, so zumindest als psychologischer Stimulus. Ferner verlangt die Entwicklung der Inflationsrate nicht nach einer restriktiveren Gestaltung der Geldpolitik. In den letzten Monaten entwickelte sie sich eher zurück und notiert aktuell bei 1.4%. Für die US-Wirtschaft ist das ein tiefer Wert und liegt deutlich unter dem Inflationsziel der Fed von 2 %. Plant die US-Notenbank den Ausstieg? Wir gehen davon aus, dass die US-Notenbank zuerst die Ausweitung ihrer Bilanz stoppen und die Programme des Quantitative Easings beenden wird. In einer ersten Phase wird die Bilanz stabil bleiben, in einer zweiten Phase wird die Bilanzsumme schrumpfen, weil einerseits die Obligationen im Bestand der Fed auslaufen. Andererseits könnte die US-Notenbank zu diesem Zeitpunkt auch damit beginnen, Bilanzpositionen wieder zu verkaufen. In dieser zweiten Phase ist es durchaus möglich, dass die Notenbank auch ihren Referenzzinssatz erhöht. Ob dies aber der Fall sein wird, hängt von der Inflationsentwicklung und vom allgemeinen Konjunkturgang ab. Ben Bernanke hat die Depression der 30er Jahre genau studiert. Er zog den Schluss, dass eine zu restriktive Geldpolitik in einem wirtschaftlich fragilen Umfeld sehr schnell negative Auswirkungen haben kann. Auch wegen dieser Einstellung gehen wir davon aus, dass die Geldpolitik in den USA weiterhin expansiv bleiben wird. n Juli 2013 Anlagepolitik 3 Zinsen und Renditen Ist die Luft bereits wieder draussen? Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe (Treasury) ist im vergangenen Monat stark angestiegen. Auch in der Schweiz reagieren die Zinsen auf die Vorgaben aus den USA. Die Rendite der 10-jährigen Eidgenossenanleihe kletterte ebenfalls nach oben. Setzt sich dieser Zinsanstieg weiter fort oder ist die Luft bereits wieder draussen? zeitlich gar wieder für etwas tiefere Renditen sorgen. Für einen Abbau von Obligationen ist es deshalb noch zu früh. Wir empfehlen den Fokus auf Obligationen mit mittlerer Laufzeit zu legen und bevorzugen Anleihen mit Fälligkeiten zwischen 3– 5 Jahren. n Der deutliche Renditeanstieg in den USA wurde einerseits durch positive US-Konjunkturdaten ausgelöst, andererseits aber vor allem durch die damit verbundenen Diskussionen um einen Ausstieg der Fed aus den quantitativen Massnahmen. Dass sich die Schweizer Zinsen ebenfalls deutlich nach oben bewegten, zeigt einmal mehr, wie stark die Zinsen auch in der Schweiz von der Politik der US-Notenbank abhängig sind. Ausblick Leitzins Welche Auswirkungen hatte der Zinsanstieg auf Anleihen? 24.06.2013 In 3 Monaten Im Gleichschritt mit dem Renditeanstieg bei den Schweiz (SNB) 0.00% 0.00% Staatsanleihen sind auch die Renditen der übEurozone (EZB) 0.50% 0.25 % rigen Anleihen angestiegen. Bei einer Anleihe USA (Fed) 0.25 % 0.25 % mit fixiertem Coupon bedeutet dies unweigerlich ein je nach Laufzeit (Duration) mehr oder weniger deutlicher Preiseinbruch. Beispielswei- Ausblick Kapitalmarktrenditen Staatsanleihen (10 Jahre) se büsste eine US-Dollar-Anleihe mit einer Dura24.06.2013 In 3 Monaten tion von 8 Jahren mehr als 6 % ihres Werts ein. Schweiz 1.077 % 0.85% Bei einer Anleihe mit 4 Jahren Duration lag der Deutschland (Eurozone) 1.811% 1.50 % Preisrückgang noch ungefähr bei 3 %. Auch haUSA 2.537 % 2.20% ben die meisten Obligationenfonds, abhängig von ihrer durchschnittlichen Duration, an Wert Entwicklung Häuserpreise eingebüsst. in 12 Monaten 0.00% 0.25 % 0.25 % Quelle: Bloomberg in 12 Monaten 1.30% 1.90% 2.80% Quelle: Bloomberg Das Aufwärtspotenzial für Renditen bleibt begrenzt Setzt sich der Zinsanstieg nun fort? Für einen weiteren massiven Zinsanstieg fehlen uns die Treiber. Die Wirtschaftsdaten aus den USA haben sich zwar weiter verbessert, das Wirtschaftswachstum ist aber noch immer moderat. Zudem ist nach wie vor keine Inflation in Sicht und die Inflationserwartungen sind tief. Das Aufwärtspotenzial für die Renditen bleibt auch in den nächsten Monaten begrenzt. Kein Abbau der Obligationenquote Wir erwarten für die nächsten Monate seitwärts tendierende Renditen. Ein erneutes Ansteigen der Risikoaversion könnte zwischen4 Anlagepolitik Juli 2013 2.6% 2.4 % 2.2 % 2.0 % 1.8 % 1.6 % 1.4 % 1.2 % 1.0 % Jan 2012 Apr 2012 Juli 2012 Okt 2012 Rendite 10-jähriger US-Treasury Jan 2013 Apr 2013 Quelle: Bloomberg Aktienmärkte Konsolidierung nach stürmischem Start Den Blue Chips Märkten ist ein sehr guter Start ins neue Jahr gelungen. Japan gab den Steilpass und auch andere Märkte zogen mit. Nun aber kam die erwartete Konsolidierung. Vor allem der japanische Aktienmarkt kam unter Abgabedruck. Ausgelöst wurden die Kursrückschläge durch Unsicherheiten über die Geldpolitik und eher enttäuschende Wirtschaftsmeldungen aus China. Vor allem der Nikkei ist in der Zwischenzeit stärker gefallen. Die Wachstumsaussichten sind nach einem unerwartet kräftigen BIPWachstum im ersten Quartal wieder zurückgenommen worden. Aktienmärkte Kurs-Gewinn Verhältnis (mit erwarteten Gewinnen )* Year to Date ( 24.06.2013) SMI 13.72 6.26% EuroStoxx 50 10.86 – 4.71% DAX 11.31 1.05% S& P 500 14.25 10.30% 9.67 –16.29% MSCI Emerging Markets *Quelle: Bloomberg Unsicherheit über weitere Geldpolitik bringt Märkte unter Druck Japans Markt ist liquiditätsgetrieben Dank der extrem expansiven Geldpolitik der Bank of Japan hatte sich der Yen gegenüber dem US-Dollar seit Herbst vergangenen Jahres um gut 20 % abgewertet. Die Idee dahinter ist offensichtlich: Damit sollte die unter dem starken Yen leidende Exportindustrie gefördert werden. Es waren denn auch vor allem Exporttitel, die massiv anzogen. Nun zeigen allerdings die japanischen Handelsbilanzzahlen, dass die Rechnung nicht aufging. Die Exporte, insbesondere in die USA und nach Europa, haben weiter abgenommen. Auch hat sich der Wechselkurs des Yen trotz der Massnahmen der Bank of Japan seit Mitte Mai gegenüber dem US-Dollar wieder aufgewertet. Wie geht es bei der Fed weiter? Mutmassungen über die Fortführung der expansiven US-Geldpolitik haben Bewegung an die Aktienmärkte gebracht. Allerdings haben die Investoren in Europa und in Amerika unterschiedlich reagiert. Am stabilsten blieb in diesem Umfeld die amerikanische Börse. In Europa zeigten sich die Märkte eher von ihrer schwachen Seite. Sowohl der Dax als auch der EuroStoxx50 glitten zurück. Relativ stark fiel die Reaktion in der Schweiz aus. Die starke Reaktion der Aktienmärkte auf ein Husten des US-Notenbankchefs zeigt, dass die Rolle der Geldpolitik für die Richtung an den Finanzmärkten von grösster Bedeutung ist. An dieser Konstellation wird sich vorläufig nichts ändern. Wir gehen aber auch davon aus, dass die US-Notenbank ihrer geldpolitischen Linie treu bleiben wird. Performance ausgesuchter Aktienindizes in % 115 105 95 85 75 65 Jan 2011 Juli 2011 Osteuropa EM Jan 2012 Asien EM Juli 2012 Lateinamerika EM Jan 2013 Juli 2013 Quelle: Bloomberg Performancezerfall in den Schwellenländern Nichts Erfreuliches gibt es leider von den Emerging Markets zu berichten. Die täglichen Krawalle in der Türkei haben nun auch die letzten ausländischen Investoren aus dem Land vertrieben, sodass der türkische Markt, wie die meisten Schwellenländer, eine negative Performance aufweist. In China besinnt man sich auf ein etwas nachhaltigeres Wachstum, was offensichtlich unter den Investoren keine Begeisterung auslöste. Der Preisrückgang bei den Rohwaren erschüttert die wirtschaftliche Basis zahlreicher Schwellenländer. Als Folge davon ziehen sich ausländische Investoren zurück. n Juli 2013 Anlagepolitik 5 Währungen Leitzinssenkung: Aussie unter Druck Der australische Dollar ist nach der jüngsten Zinssenkung unter Druck geraten. Innerhalb weniger Wochen hat er gegenüber den wichtigsten Leitwährungen deutlich an Wert verloren. Obwohl das Land auch in diesem Jahr robust wachsen sollte, zeichnet sich zunehmend eine Kluft zwischen Binnen- und Exportwirtschaft ab. über den grossen Leitwährungen eine erkleckliche Zinsdifferenz zugunsten des Aussie bestehen. In Kombination mit dem «AAA-Rating» und dem nach wie vor soliden Konjunkturausblick dürften die Anleger ihr Geld künftig wieder vermehrt in Down Under anlegen. Die Kombination dieser Faktoren dürfte weiteren Rückschlägen entgegen stehen. n Das Gedeihen der australischen Wirtschaft hängt in zunehmendem Masse vom Minensektor ab. Noch vor zehn Jahren fristete der Bergbausektor ein Schattendasein und war gemessen am Bruttoinlandprodukt in seiner Bedeutung nur unwesentlich wichtiger als die Landwirtschaft. Im Sog des chinesischen Rohstoffhungers ist der Bergbau mittlerweile zum drittwichtigsten Sektor in Australiens Wirtschaft aufgestiegen. Wie bedeutend dieser Wirtschaftszweig geworden ist, zeigt sich insbesondere an der Entwicklung der Investitionstätigkeit: Ende 2012 gingen über 40 % aller Investitionen aufs Konto des Minensektors. Schwächerer Binnensektor Obwohl die australische Zentralbank für dieses Jahr noch immer von einem soliden Wachstum von 2.70 % ausgeht, hat sie im Mai den Leitzins von 3.00 % auf noch 2.75 % reduziert. Die Reduktion steht keinesfalls im Widerspruch zur aktuellen konjunkturellen Entwicklung. Die leichte Anpassung wurde insbesondere von der schlechteren Verfassung der Binnenkonjunktur verursacht. Die vorlaufenden Indikatoren deuten auf eine weitere Abschwächung hin. Ferner könnte sich der Boom im Minensektor künftig etwas abkühlen. Geschwächter Aussie Die Leitzinssenkung im Mai hatte zur Folge, dass das positive Zinsdifferenzial australischer Staatsanleihen gegenüber US-Treasuries zurückgekommen ist. Dies hat sich auf den zinssensitiven Aussie negativ ausgewirkt und bewegte viele Finanzinvestoren dazu, sich aus dem australischen Dollar zu verabschieden, auch weil sie eine weitere Zinssenkung nicht ausschliessen. Australischer Dollar bleibt interessant Wir halten die jüngste Korrektur des Aussie für eine Übertreibung. Auch künftig bleibt gegen6 Anlagepolitik Juli 2013 Ausblick Währungen 24.06.2013 In 3 Monaten In 12 Monaten EUR / CHF Währungen 1.2243 1.23 –1.28 1.20 –1.25 USD / CHF 0.9333 0.91–1.01 0.88 – 0.98 EUR / USD 1.3120 1.25 –1.35 1.25 –1.35 Quelle: Bloomberg Sinkende Zinsen belasten die Währung Zinsdifferenz in Basispunkten AUD/USD 300 1.2 1.1 250 1.0 200 0.9 150 0.8 0.7 100 0.6 50 0.5 0 2001 0.4 2003 2005 2007 2011 2013 Zinsdifferenz AU-Staatsanleihen vs. US-Treasuries Wechselkurs AUD/USD Quelle: Bloomberg Rohstoffmärkte Rohwarenpreise geben nach Die Preisentwicklung an den Rohwarenmärkten verläuft jüngst eher schwach. Nicht nur kommen die Edelmetalle wegen der tiefen Inflationserwartungen unter Druck. Auch die konjunktursensitiven Metalle leiden unter der stockenden Konjunkturentwicklung in den Schwellenländern. Während sich die Preise für Palladium und Platin seit Jahresbeginn noch einigermassen halten konnten, sind jene für Gold und Silber stark gesunken. Die tiefen Inflationserwartungen ver- Metalle leiden unter schleppender Konjunktur in den Schwellenländern Preisentwicklung ausgesuchter Metalle indexiert seit 2011 115 110 105 100 95 90 85 80 75 70 Jan 2011 Juli 2011 Kupfer Jan 2012 Juli 2012 Jan 2013 Juli 2013 Aluminium Quelle: Bloomberg anlassen viele Investoren zum Umschichten von Edelmetallen in Aktien. Der Silberpreis ist in den letzten Jahren weitgehend jenem des Goldes gefolgt und liegt gegenwärtig auf einem Mehrjahrestief. Konjunkturflaute drückt Industriemetalle Schon seit längerer Zeit beträchtlich unter Druck steht das Industriemetall Kupfer. Sein Preis reagiert relativ schnell auf konjunkturell bedingte Nachfrageänderungen. Und weil Kupfer primär in den Schwellenländern nachgefragt wird, widerspiegelt der Kupferpreis zumindest teilweise auch die konjunkturelle Lage in den Emerging Markets. Seit Jahresbeginn sank der Kupferpreis um rund 14 %. Dies war vor allem eine Folge des nachlassenden Wachstums in China. Auch der Preis für Blei hat sich in den letzten Jahren zurückgebildet, da die Verwendung von Blei im Hausbau aus gesundheitlichen Gründen generell reduziert oder gar ganz abgebaut wird. Überall eingesetzt wird hingegen Aluminium. Die Nachfrage ist enorm. Der Preis für eine Tonne stieg im Jahre 2008 bis auf über 2’800 US-Dollar. Der hohe Preis induzierte weltweit eine Ausweitung der Produktionskapazitäten für Aluminium. Seit Frühjahr 2011 ist der Aluminiumpreis einerseits wegen Überproduktion und andererseits wegen nachlassender Nachfrage bis auf heute 1’800 US-Dollar je Tonne gefallen. Auch hier ist eine baldige Erholung nicht in Sicht. Gute Ernten bevorzugen den Konsumenten Südwärts gerichtet sind seit Sommer 2012 die wichtigsten Agrarpreise. Die Preise für Weizen, Zucker und Kaffee fielen seither zwischen 10 und 20 Prozent. Dies hängt nun aber weniger mit der Nachfrage als vielmehr mit dem Angebot zusammen. Entgegen früheren Erwartungen prognostizieren die Bauern nun eine sehr hohe Getreideernte, was den Weizenpreis entsprechend reduziert. Die wegen der Flutwelle in Deutschland erwarteten Ernteausfälle haben auf das weltweite Angebot kaum Auswirkungen. Weiter im Negativtrend ist auch der Kaffeepreis. Dies obwohl weltweit immer mehr Kaffee getrunken wird. Der Kaffeeanbau ist in den letzten Jahren aber massiv erweitert worden. n Juli 2013 Anlagepolitik 7 Anlagestrategie US-Notenbank gibt den Takt vor US-Notenbankchef Ben Bernanke ist der mächtigste Mann der Welt – zumindest an den globalen Finanzmärkten. Alleine die Möglichkeit, dass die US-Notenbank ihre expansive Geldpolitik marginal anpassen könnte, brachte Bewegung an die Märkte. Die Aktienmärkte kamen unter Druck und die Zinsen stiegen an. 85 Milliarden US-Dollar – diese Summe investiert die US-Notenbank Fed monatlich in US-Treasuries und Papiere, die mit Hypotheken hinterlegt sind (MBS). 85 Milliarden, das ist eine sehr grosse Zahl. Trotzdem ist es nicht viel mehr als ein Tropfen auf den heissen Stein. Gemessen am Volumen umfassen die verschiedenen Programme des Fed gerade mal 0.2 % des gesamten Marktes. Wenn jetzt Notenbankchef Ben Bernanke langsam die Volumen reduzieren würde, so wäre der ökonomische Einfluss dieser Massnahme gering. Plus, die Geldpolitik würde weiter expansiv bleiben. Auch bei einer Reduktion der Programme kauft die US-Notenbank weiterhin Staatsanleihen und MBS auf und die Bilanz der US-Notenbank wächst weiter. Notenbanken geniessen grenzenloses Vertrauen Unter den Analysten und den Anlegern herrscht die Meinung vor, dass die US-Geldpolitik die Richtung an den Märkten vorgibt. Warum ist das so? Mit dem Ausbruch der Krise vor fünf Jahren übernahmen die Notenbanken eine fast schon «staatstragende» Rolle. Während viele Institutionen und Regierungen der Krise im globalen Finanzsektor in einer Art Starre gegenüber standen, hatten die Notenbanken rund um den Globus, angeführt von der US-Notenbank Fed, bereits eingegriffen und die Lage entschärft. Durch dieses Eingreifen haben sie einerseits enorm viel Vertrauen gewinnen können, andererseits wurde die Rolle der US-Notenbank für das Markttreiben noch dominanter als sie es ohnehin schon war. Der Vorteil dieser Konstellation ist, dass ein zentraler Akteur im Guten die Situation entschärfen kann. Der Nachteil ist aber die Eigendynamik, welche diesem starken Einfluss inne wohnt sowie das grenzenlose Vertrauen, das die Fed an den Märkten geniesst. Die Erwartungen sind überrissen und Enttäuschungen unvermeidbar. 8 Anlagepolitik Juli 2013 Die Kraft der Signalwirkung Dass die Fed eine flexible Gestaltung des Anleihenkaufprogramms (QE3) angekündigt hat, war richtig. Im Sinne einer umsichtigen Gestaltung der Geldpolitik war diese Botschaft für die Märkte sehr wichtig. Dass diese Nachricht an den Aktienmärkten für eine Korrektur sorgte und an den Kapitalmärkten die Zinsen nach oben drückte, war von der Fed wohl erwartet worden. Die Deutlichkeit der Reaktion dürfte aber auch die Notenbanker überrascht haben. Wir halten die starke Marktreaktion für eine Übertreibung. Die Treiber für eine positive Entwicklung an den Aktienmärkten sind intakt, neben der expansiven Geldpolitik zählt auch die Erholung der US-Wirtschaft und der immer stärker werdende Mangel an Alternativen dazu. Am Kapitalmarkt rechnen wir kurzfristig mit einer Gegenbewegung. Fazit/Konklusion: Bei unserer Allokation nehmen wir keine Änderung vor. Unsere Aktienallokation bleibt untergewichtet. Auch die Obligationenallokation bleibt untergewichtet. Gold halten wir weiterhin als Portfoliobaustein aus Diversifikationsgründen. Anlagestrategie Liquidität Aktien Liquidität Obligationen Staatsanleihen Kurze Laufzeiten Euro Edelmetalle Unternehmensanleihen Lange Laufzeiten US-Dollar Konjunktursensitive Rohstoffe Perspektive Nachrangige Bankanleihen: Grüsse aus der zweiten Reihe Grundsätzlich gilt: Nachrangige Anleihen sind keine Standardprodukte. Verallgemeinerungen sind daher schwierig, da die Anleihen sehr unterschiedlich ausgestaltet sind. Auf den ersten Blick sehen nachrangige Anleihen dank hohen Zinssätzen attraktiv aus. Es darf aber nicht ausser Acht gelassen werden, dass diese höheren Renditen auch mit einem signifikant höheren Risiko verbunden sind. Im Konkursfall sind nachrangige Anleihen schlechter gestellt als normale Anleihen. Auch ist ein Zahlungsfall eine rechtlich langwierige Angelegenheit, das angelegte Geld ist in der Regel über Jahre blockiert. Hinzu kommt, dass viele dieser Obligationen «ewig» laufen, sie weisen kein fixes Ablaufdatum aus. Ferner hat der Emittent das Recht, die Zinszahlung aufzuschieben oder gar auszusetzen. All diese Risiken müssen der vermeintlich attraktiven Rendite gegenüber gestellt werden, bevor man sich für eine Investition in ein solches Instrument entscheidet. Anforderungen an die Kernkapitalquote im Umbruch Unverändert können Banken neue Aktien ausgeben und somit ihre Eigenkapitalbasis stärken. Diverse Banken, insbesondere beide Grossbanken, haben dies in grösserem Umfang bereits gemacht. Die Kernkapitalquote muss aber neu nicht nur höher sein als bisher. Die Banken dürfen neuerdings ihre «alten» nachrangigen Anleihen nicht mehr dem Kernkapital zurechnen, was zu einem markanten Rückgang der Quote geführt hat. Die Schweizerische Aufsichtsbehörde Finma hat ihre Anforderungen hochgeschraubt. Neu darf eine Bank nachrangige Anleihen nur noch dann dem Kernkapital zuordnen, wenn diese Anleihe unter bestimmten Bedingungen in Eigenka- Rangfolge von Forderungen gegen Banken bei einem allfälligen Konkurs Passivseite einer Bankbilanz FK Kundeneinlagen Offene Zahlungen zunehmendes Risiko Spezialfall: Nachrangige Bankanleihen Banken sind und waren die grössten Emittenten nachrangiger Anleihen. Hauptgrund dafür ist die spezielle Eigenmittelverordnung für Finanzinstitute. Bei ihrer Geschäftstätigkeit – wie beispielsweise der Vergabe von Hypotheken oder Krediten – müssen die Institute einen Bruchteil des betreffenden Volumens mit Eigenkapital absichern. Dieser Teil des Eigenkapitals dient als Risikopuffer bei allfälligen Kreditausfällen. Bis vor kurzem standen den Banken vor allem zwei Varianten zur Verfügung, um dieser Anforderung gerecht zu werden. In Variante 1 hielten die Banken auf der Eigenkapitalseite durch die Ausgabe neuer Aktien diese Art von Kapital direkt. In Variante 2 bauen die Banken dieses Kapital mittels Herausgabe von nachrangigen Bankanleihen, welche dem harten Kernkapital angerechnet werden durften, auf. Letztgenannte Möglichkeit hatte im Gegensatz zur Aktienkapitalerhöhung den entscheidenden Vorteil, dass dieser Schritt keinen Verwässerungseffekt für die bestehenden Aktionäre zur Folge hatte. Im Zuge der Finanzkrise zeigte sich aber klar und deutlich, dass die bestehenden Kapitalpuffer der Banken in Stresssi- tuationen nicht ausreichten. Als logische Konsequenz wurden die Vorschriften für die Eigenkapitalausstattung verschärft. Auf internationaler Ebene wird dies nun via Basel III umgesetzt. Vorrangige Schulden Nachrangige Schulden Hybridkapital (u.a. Tier 1-Anleihen, Vorzugsaktien, Wandelanleihen) EK Stammkapital (u.a. Aktien) Quelle: UBS, eigene Darstellung Juli 2013 Anlagepolitik 1 pital (Aktien) gewandelt oder sogar ganz abgeschrieben werden kann (total loss absorbtion). Die Schweizer Bankeninstitute gehen dabei ganz unterschiedliche Wege. Cocos und Write-off Bonds Aktiengesellschaften setzen diese Finma-Anforderung mit sogenannten «CoCo-Anleihen» um. Bei der Credit Suisse-Anleihe wird beim Unterschreiten der vorgeschriebenen Kernkapitalquote der CoCo-Bond in CS-Aktien gewandelt. Oder einfach ausgedrückt: Credit-Suisse-Schuldner werden plötzlich CS-Aktionäre, und mit diesem Schritt werden Schulden zu Eigenkapital. Finanzinstitute, welche durch ihre Rechtsform keine Aktien ausgeben können oder wegen Bedenken zur Kapital-Verwässerung auf CoCos verzichten, geben stattdessen sogenannte «Write-off-Anleihen» heraus. Einige Kantonalbanken, wie die Zürcher oder Glarner Kantonalbank, aber auch die Raiffei- Die Preisentwicklung der Tier -1-Anleihe ZKB 108 106 104 102 100 98 96 94 2012 2013 Tier-1-Anleihen ZKB Quelle: Bloomberg, eigene Darstellung 2 Anlagepolitik Juli 2013 senbank oder die UBS, haben sich kürzlich dieser Instrumente bedient. Im Unterschied zu CoCo-Bonds werden bei einer Trigger-Auslösung keine Aktien eingetauscht, sondern der Nennwert der Anleihe ganz oder teilweise abgeschrieben. Schlimmstenfalls wird ein Schuldenschnitt vollzogen. Damit sinken die Schulden einer Bank mit einem Schlag. Auf der anderen Seite steht der Obligationär. Er verliert auf einen Schlag das eingesetzte Kapital, ganz oder teilweise. Wie verhält sich eine solche Anleihe? Im Moment ist die Unsicherheit angesichts der unsicheren Rechtslage mit den USA bezüglich des Steuerstreits im Bankensektor vergleichsweise gross. Entsprechend sensitiv hat beispielsweise der Preis der nachrangigen ZKB-Obligation reagiert. Diese Anleihe ist eine «Tier-1-Anleihe mit bedingtem Forderungsverzicht». Die Anleihe ist mit der Entwicklung der Eigenkapitalquote verknüpft. Aktuell befindet sich die Kernkapitalquote der ZKB bei 14.7%. Sollte die ZKB beim harten Eigenkapital unter die Marke von 7% fallen oder sollte die Finma eine drohende Insolvenz feststellen, kann der Investor einen vollständigen oder teilweisen Verlust seiner Forderung erleiden. Ab einer Kernkapitalquote von 13.6% räumt sich die Finma einen hohen Ermessungsspielraum ein. Wenn die ZKB diese Quote unterschreitet, kann die Finma verfügen, dass diese Anleihe komplett abgeschrieben werden muss. Im Gegenzug wird das Eigenkapital der Bank entsprechend erhöht. Aus diesem Grund lässt sich die Anleihe dem Eigenkapital anrechnen. Schlussfolgerung Anleger erhalten zwar eine Mehrrendite. Sie müssen sich aber im Klaren darüber sein, dass der Schuldner diesen Zins zahlt, um ein Extremrisiko abzusichern. Schweizer Banken sind hohen asymmetrischen Risiken ausgesetzt. Zusätzlich hat sich die Finma mit Basel III in hohem Masse Ermessensspielraum eingeräumt, deren Effekt sich auf die neuen Obligationen noch schwer abschätzen lässt. Aufgrund dieser Unklarheiten und Risiken raten wir privaten Investoren von Investitionen in solche Instrumente ab. n Aktienempfehlungsliste ISIN Whg Unternehmen Sektor Kurs 24.06.13 Kurs- Gewinnziel Potenzial KGV 2013 K / B Rendite aktuell in % Schweiz CH0012138605 CHF Adecco SA Industrie 51.85 62.00 20% 14.8 2.2 3.5 CH0012142631 CHF Clariant AG Grundstoffe 12.97 16.00 23% 12.3 1.5 2.7 CH0012138530 CHF Credit Suisse Group AG Finanzen 24.46 33.00 35% 9.4 0.9 3.3 CH0012271687 CHF Helvetia Holding AG Finanzen 368.75 450.00 22% 9.2 0.9 4.7 CH0011795959 CHF Kaba Holding AG Industrie 342.00 420.00 23% 16.4 2.4 2.8 CH0025751329 CHF Logitech International SA Technologie 6.34 8.00 26% 31.8 1.6 3.3 CH0012032048 CHF Roche Holding AG Gesundheit 214.10 270.00 26% 14.3 12.8 3.7 CH0024638196 CHF Schindler Holding AG Industrie 126.40 165.00 31% 19.7 5.4 1.9 CH0038388911 CHF Sulzer AG Industrie 144.90 190.00 31% 15.1 2.2 2.3 CH0012255151 CHF Swatch Group AG/The Zyklischer Konsum 486.00 640.00 32% 14.8 2.8 1.6 CH0008038389 CHF Swiss Prime Site AG Finanzen 68.35 86.00 26% 19.8 1.1 5.2 CH0024899483 CHF UBS AG Finanzen 15.44 20.00 30% 16.0 1.3 1.5 106.65 Europa DE0008404005 EUR Allianz SE Finanzen 130.00 22% 8.4 0.9 4.7 GB0008762899 GBp BG Group PLC Energie 1123.50 1440.00 28% 13.9 1.9 1.6 GB0000566504 GBp BHP Billiton PLC Grundstoffe 1674.00 2500.00 49% 10.5 2.1 4.5 DE0005190003 EUR Bayerische Motoren Werke AG Zyklischer Konsum 64.56 80.00 24% 8.3 1.4 4.1 FR0000120644 EUR Danone SA Nicht-zyklischer Konsum 55.09 65.00 18% 17.6 2.7 2.7 DE0005140008 EUR Deutsche Bank AG Finanzen 32.81 42.00 28% 8.3 0.5 2.5 DE0005810055 EUR Deutsche Boerse AG Finanzen 47.51 55.00 16% 12.9 2.9 4.5 DE0005552004 EUR Deutsche Post AG Industrie 18.67 22.50 21% 12.9 2.5 4.0 SE0000108656 SEK Telefonaktiebolaget LM Ericsson Technologie 72.60 95.00 31% 15.1 1.7 3.9 93.00 110.00 18% 15.7 2.1 1.3 6.63 9.50 43% 6.8 0.5 0.1 138.15 165.00 19% 16.4 1.9 2.1 119.25 160.00 34% 16.2 2.4 2.7 DE0005785604 EUR Fresenius SE & Co KGaA Gesundheit NL0000303600 EUR ING Groep NV Finanzen DE0006483001 EUR Linde AG Grundstoffe FR0000121014 EUR LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton SA Zyklischer Konsum DE0007257503 EUR Metro AG Nicht-zyklischer Konsum 23.55 29.00 23% 11.5 1.4 4.5 NL0000009355 EUR Unilever NV Nicht-zyklischer Konsum 28.82 36.00 25% 17.3 5.4 3.6 GB00B16GWD56 GBp Vodafone Group PLC Telekommunikation 175.90 210.00 19% 11.4 1.2 5.9 DE0007664039 EUR Volkswagen AG Zyklischer Konsum 146.95 190.00 29% 7.1 0.9 2.8 402.54 500.00 24% 10.2 2.8 2.8 12.30 15.00 22% 13.0 0.6 0.4 Nordamerika US0378331005 USD Apple Inc Technologie US0605051046 USD Bank of America Corp Finanzen US1491231015 USD Caterpillar Inc Industrie 81.52 105.00 29% 11.9 2.9 2.4 US2686481027 USD EMC Corp/MA Technologie 23.72 30.00 26% 12.8 2.2 0.5 US3696041033 USD General Electric Co Industrie 22.93 25.00 9% 0.0 1.9 3.4 US5801351017 USD McDonald's Corp Zyklischer Konsum 97.29 105.00 8% 17.1 6.4 3.3 US7475251036 USD QUALCOMM Inc Technologie 59.89 77.00 29% 13.2 2.7 1.8 Whg = Währung; KGV = Kurs-Gewinn-Verhältnis; K/B = Kurs/Buchwert Verhältnis; Rendite = Dividendenrendite *Unternehmenssitz ungleich Börsenplatz Juli 2013 Anlagepolitik 3 Empfehlungs-Matrix Zyklisch Sektoren/Gewicht Technologie Übergewicht Grundstoffe Untergewicht Industrie Kauf Halten Nokia Cisco Hewlett Packard Intel EMC Infineon SAP Google IBM Microsoft Linde AG Givaudan Sika Arcelor Mittal Glencore Xstrata K + S Holcim Syngenta BASF Heidelberg Cement Rio Tinto Bucher Georg Fischer OC Oerlikon Panalpina Siemens Geberit Meyer Burger Kuehne + Nagel SGS 3M Co Apple Ericsson Clariant Qualcomm BHP Billiton Adecco Sulzer Deutsche Post Kaba Schindler Caterpillar Neutral BG Group Energie Finanzen Zykl. Konsum Defensiv Telekom Übergewicht Neutral Untergewicht Versorger Untergewicht Gesundheit Übergewicht Nichtzykl. Konsum Neutral UBS AG General Electric ENI Total Exxon Chevron Schlumberger Deutsche Börse Baloise Mobimo Swiss Life AXA Commerzbank Citigroup Partners Group Swiss Re Banco Santander HSBC JPMorgan Chase Allianz ING Swiss Prime Site Deutsche Bank Bank of America Julius Baer PSP Swiss Swatch LVMH McDonald’s Kuoni adidas BMW Volkswagen Richemont Daimler Swisscom Deutsche Telekom BT Group France Telecom Nike Fortum RWE GDF Suez Verbund Roche Actelion Lonza Sonova Fresenius SE Galenica Novartis Metro AG Nestlé Barry Callebaut Henkel & Co Amazon.com Telefonica E.ON Aryzta Weatherford Zurich BNP Paribas Munich Re Wells Fargo Insurance BKW FMB Unilever EMS-Chemie ABB Royal Dutch Shell Helvetia Danone Thyssen Krupp BP Banque Cantonal Vaudoise Vodafone Oracle Transocean Neutral Credit Suisse Verkauf Temenos Logitech Johnson & Johnson Pfizer Bayer AG Merck & Co L’Oreal Mondelez Coca Cola Procter & Gamble Nobel Biocare Merck KGaA Straumann Wal-Mart Beiersdorf Quelle: Investment Center Finanzen/Technologie Alfred Steininger Tel: +41 44 214 32 71 E-Mail: [email protected] Zyklischer & Nicht-zyklischer Konsum/Grundstoffe/Telekom/Versorger Jan Widmer Tel: +41 44 214 34 28 E-Mail: [email protected] Gesundheit/Industrie/Energie Thomas Jäger Tel: +41 44 214 34 31 E-Mail: [email protected] Disclaimer: Die Angaben auf dieser Empfehlungsliste und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche auf dieser Empfehlungsliste enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in dieser Empfehlungsliste können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die Zulassung eines auf der Empfehlungsliste aufgeführten Produktes kann in einzelnen oder mehreren Ländern fraglich sein; es wird keine Garantie oder Verantwortung für die Zulassung der empfohlenen oder vom Kunden ausgewählten Produkte insbesondere im Domizilland des Kunden übernommen. Ebensowenig kann eine Verantwortung für die allfälligen steuerlichen Folgen übernommen werden, die der Erwerb eines Produktes nach sich ziehen können. 4 Anlagepolitik Juli 2013 St.Galler Kantonalbank/Hyposwiss Privatbank AG Disclaimer: Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Auf­ forderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. 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