TÄTIGKEITSBERICHT 2006 Januar 2007 Inhaltsverzeichnis I. Allgemeiner Überblick Seite 2 II. Abgeschlossene Forschungsprojekte 2006 Seite 5 III. Laufende Forschungsprojekte Seite 19 IV. Neue Projekte 2007 Seite 27 V. Publikationsreihe des Instituts Seite 27 VI. MitarbeiterInnen am IKF Seite 28 2 I. Allgemeiner Überblick Ohne seinen interdisziplinären sozialwissenschaftlichen Charakter zu verändern, hat das Institut für Konfliktforschung (IKF) sein Forschungsprofil im abgelaufenen Jahr 2006 geschärft. Als Ergebnis der Weiterentwicklung der Forschungstätigkeit des Instituts sind die Forschungsschwerpunkte gestrafft und teilweise neu formuliert worden, ohne dass dies in irgendeiner Form die Kontinuität des Instituts beeinträchtigt hätte. Die Forschungstätigkeit des Instituts ist nunmehr in folgenden Schwerpunkten zusammengefasst: • Demokratieforschung - Forschung zur Demokratieentwicklung in liberalen politischen (Sub-)Systemen - Forschung zur Demokratieentwicklung der EU • Cleavages in Politik und Gesellschaft - Genderforschung - Migrations-/Integrationsforschung - Säkularisierungsforschung • Sicherheitsforschung - Sicherheit im Rechtsstaat - Sicherheit im Sozialstaat - Gewaltforschung • Vorurteilsforschung - Forschung zu Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Misogynie - Forschung bzw. Ausbildungsangebote im Bereich der Politischen Bildung • Historische Sozialforschung - Frauen und NS-Verfolgung (insbes. Ravensbrück und Mauthausen) - Oral History und Politik des Erinnerns. Diese inhaltliche Straffung hängt auch mit einem wesentlichen Aspekt institutsinterner Reflexion zusammen. Im Rahmen der Förderung des Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur zur „Dynamischen Qualitätssicherung“ hat das IKF den Verein „ImKontext“ mit einer Organisationsentwicklungsberatung beauftragt, die im Herbst 2006 begonnen hat und sich 2007 fortsetzen wird. Diese Beratung und die damit verbundene Reflexion haben dazu geführt, dass im Institutsalltag über die immer unter Zeitdruck ste- 3 hende Forschungstätigkeit, jeweils bezogen auf ganz konkrete Projekte, hinaus ein allgemeines Nachdenken über die Positionierung des IKF erfolgte. Diese Reflexion hat zum ersten das Resultat gebracht, dass das wissenschaftliche Profil des Instituts etwas weniger als Addition des tatsächlich laufenden Forschungsbetriebs, sondern darüber hinaus auch als eine von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Instituts gemeinsam gesteuerte Entwicklung zu sehen ist. Mit anderen Worten: Um als wissenschaftliches Institut zu bestehen, versteht sich das Institut nicht nur durch von außen kommende Impulse (sprich: Forschungsaufträge), sondern auch durch eine von innen kommende Profilierung gesteuerte Einrichtung. Die Reflexion hat weiter zur Folge, dass sich am Institut die Bemühungen vertieft haben, die im Personalmanagement entwickelten Methoden der Teamführung (z.B. teilstandardisierte Gespräche mit MitarbeiterInnen) verstärkt anzuwenden. Dadurch wird die „corporate identity“ des gesamten Instituts unterstrichen. 2006 hat, ebenfalls finanziert durch die „Dynamische Qualitätssicherung“, erstmals der internationale Wissenschaftliche Beirat getagt. Die Rolle dieses Beirates hat sich bis dahin auf individuelle Beratung beschränkt. Diese Beratung von Fall zu Fall, zumeist bezogen auf ein konkretes Projekt und im Kontakt mit einem Mitglied des aus vier Personen bestehenden Beirats, wurde nunmehr durch eine strukturierte Konferenz- bzw. Gesprächsform mit dem Beirat als Gremium auf einem anderen Niveau weitergeführt. Dadurch haben die Beiratsmitglieder erstmals in ihrer Gesamtheit das Institut und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen lernen können – und diese konnten in einen direkten, nicht nur fachliche, sondern auch forschungspolitische Fragen betreffenden Austausch mit dem Beirat treten. 2006 war ein Jahr, das für das IKF insgesamt unter dem Gesichtspunkt der Konsolidierung gestanden ist. Die ständigen Kooperationen konnten fortgeführt werden, wobei insbesondere die Zusammenarbeit mit dem „Sir Peter Ustinov-Institut zur Erforschung und Bekämpfung von Vorurteilen“ hervorzuheben ist – eine Kooperation, die die Veranstaltung von öffentlich zugänglichen Konferenzen, wissenschaftliche Publikationen und die inhaltliche und organisatorische Ausgestaltung einer spezifischen, seit 2004 eingerichteten und von der Stadt Wien finanzierten Gastprofessur an der Universität Wien umfasst. 4 Auch die Internationalität des Instituts wurde ausgebaut – ausgedrückt in internationalen Projektkooperationen wie etwa im Zusammenhang mit dem Projekt „Säkularisierung und geschlechtsspezifische Konstruktion der ‚anderen’ Religion“. Zur Konsolidierung zählt weiter, dass sich die Kooperation mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, mit der Stadt Wien und mit dem Jubiläumsfonds der Nationalbank fortgesetzt hat. Diese verschiedenen Formen der Kooperation sind vor allem auch als Stützung des Instituts in Form der Sicherung der Infrastruktur von zentraler Bedeutung. Die Publikationsreihe des Instituts beim Verlag Braumüller – „Studien zur Konfliktforschung“ – stand 2006 in besonders erkennbarem Zusammenhang mit den verschiedenen Institutsaktivitäten. So konnten die Ergebnisse der gemeinsam mit dem Sir Peter UstinovInstitut 2006 durchgeführten internationalen Konferenz „Der Westen und die Islamische Welt – Fakten und Vorurteile“ noch im selben Jahr in dieser Reihe veröffentlicht werden. Die Internationalität, insbesondere auch mit Blickrichtung Kooperationen im Rahmen der Europäischen Union, wird weiterhin die strategische Orientierung des IKF bestimmen. Dadurch soll auch – und das ist für die Perspektive der MitarbeiterInnen und damit des Instituts als besonders wichtig hervorzuheben – den Institutstätigkeiten mehr Berechenbarkeit und damit den MitarbeiterInnen mehr berufliche Sicherheit ermöglicht werden. Univ.Prof. Dr. Anton Pelinka Wissenschaftlicher Leiter 5 II. Abgeschlossene Forschungsprojekte 2006 Perspektiven des Monitoring und der Bekämpfung von Korruption im Rahmen der EU Projektleitung: Univ. Prof. Dr. Anton Pelinka Durchführung: DDr. Hubert Sickinger Finanzierung: Bundesministerium für Inneres Fertigstellung: April 2006 Das Projekt untersucht in geraffter Form folgende Punkte: Einleitend werden die Anti-Korruptions-Politiken der EU, deren wichtigste Zielsetzungen und institutionellen Limitationen skizziert und auf die Frage der Messbarkeit und internationalen Vergleichbarkeit von Korruptionsniveaus (bezogen auf die EU-Mitgliedstaaten) eingegangen; anschließend werden international vergleichende Indizes der Verbreitung von Korruption und Ergebnisse von vergleichenden Unternehmens- und Bevölkerungsumfragen beschrieben; weitere Kapitel befassen sich mit internationalen Konventionen gegen Korruption und den mit ihnen verknüpften Monitoring-Mechanismen (insbesondere der OECD und des Europarats / GRECO), sowie einem internationalen Vergleich von Regelungen der Parteienund Wahlkampffinanzierung als Schlüsselbereiche möglicher politischer Korruption (für die es mittlerweile auch im Rahmen des Europarates Empfehlungen gibt, die dem Monitoring durch GRECO unterliegen). Den Abschluss bilden Überlegungen, wie derartige (auf quantitativen Rankings und PeerReviews basierende) Rankings und Verfahren auf EU-Ebene ergänzt werden könnten, um Druck auf die Mitgliedstaaten (und Beitrittskandidaten) in Richtung verstärkter Korruptionsbekämpfung ausüben zu können. 6 Forschungsdokumentation „Fremdenfeindlichkeit in Österreich“ / 3 Projektleitung: Mag.a Dr.in Brigitte Halbmayr Durchführung: Mag.a Karin Bischof Mag.a Dr.in Brigitte Halbmayr Mag.a Kerstin Lercher Bernadette Goldberger (Praktikantin) Finanzierung: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Fertigstellung: Mai 2006 Die Forschungsdokumentation „Fremdenfeindlichkeit in Österreich“/3 stellt ein neuerliches Update der bereits 1997 im Rahmen des Forschungsschwerpunkts „Fremdenfeindlichkeit - Erforschung, Erklärung und Gegenstrategien“ erstellten Datenbank dar. Waren in dieser Fassung gut 500 Forschungsprojekte und Hochschulschriften in Österreich seit Beginn der Zweiten Republik dokumentiert, wurde die Datenbank in einem Update 2001 mit 200 weiteren Datensätzen ergänzt. Die Aktualisierung vom Mai 2006, welche wissenschaftliche Arbeiten aus den Jahren 2001 bis 2005 beinhaltet, erweitert die Datenbank um 465 neue Datensätze. Spezifikum der Datenbank, welche die in Österreich erstellte „Graue Literatur“ zum weit gefassten Themenbereich Fremdenfeindlichkeit sammelt und präsentiert (insgesamt nahezu 1200 Arbeiten), ist die qualitative Aufbereitung der Hochschulschriften und Forschungsberichte. Das heißt, dass die in der Datenbank bzw. Dokumentation enthaltenen Projekte nach Themenbereichen gegliedert und nach Relevanz für den Themenkomplex Fremdenfeindlichkeit systematisiert sind. Die relevanten Arbeiten (sehr hoher Bezug zum Thema Fremdenfeindlichkeit) – das neue Update weist 324 solcher Arbeiten auf – sind auch mit einem Abstract dargestellt, zusätzlich zu über 20 Merkmalen, mit denen alle Arbeiten beschrieben sind (sofern die Informationen dafür zugänglich waren). Die Abstracts geben einen Überblick über Aufbau und Inhalt der Arbeiten, erläutern die Fragestellungen und angewandten Methoden und gehen kurz auf die wichtigsten Ergebnisse ein. Die Datenbank ermöglicht InteressentInnen ein rasches Auffinden der gesuchten Studien und bietet darüber hinaus auch eine Vielzahl von Informationen inhaltlicher und formaler Art. 7 Die Datenbank ist seit 2001 online abrufbar und via bm:bwk und Institut für Konfliktforschung unter der Adresse http://datenbank.ikf.ac.at zugänglich. Zusätzlich finden sich unter dieser Adresse, neben einer Einführung in den Gebrauch der Datenbank, auch Adressenlisten zu den Forschung finanzierenden sowie Forschung durchführenden Institutionen. Kosten häuslicher Gewalt in Österreich Projektleitung: Dr.in Birgitt Haller Durchführung: Dr. in Evelyn Dawid Dr. in Birgitt Haller Konsulentin: Univ.Prof. Dr. in Gudrun Biffl, WIFO Finanzierung: Bundesministerium für Justiz Bundesministerium für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz Fertigstellung: Juni 2006 78 Millionen Euro betragen die Kosten, die pro Jahr in Österreich durch familiäre Gewalt entstehen – sowohl durch Gewalt von Männern gegen Frauen als auch durch häusliche Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Die Studie berücksichtigt dabei sämtliche verfügbaren Zahlen – die aber mangels zahlreicher Statistiken und Kostenaufstellungen keineswegs vollständig sind. Lücken wurden durch wissenschaftlich fundierte Schätzungen überbrückt, die aus den vorhandenen Teilzahlen sorgfältig hochgerechnet wurden. Kosten konnten in den Bereichen Polizei, Justiz, Sozialhilfe, Arbeit, Gesundheit und soziale Einrichtungen eruiert werden. Die Studie ist auf den Homepages des IKF (www.ikf.ac.at) und der Bundesministerien für Justiz sowie für Soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz zugänglich. 8 Staatliche Politikfinanzierung als Instrument gegen politische Korruption? Projektleitung: Univ.Prof. Dr. Ferdinand Karlhofer Durchführung: DDr. Hubert Sickinger Finanzierung: Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank Projekt Nr. 11142 Fertigstellung: August 2006 Das Projekt behandelt die Frage, ob – und mit welchen zusätzlichen Regelungselementen – die staatliche Parteienfinanzierung ein Mittel gegen politische Korruption darstellen kann. Behandelt wird die Problematik der Definition und Messung von (politischer) Korruption. Weiters wird ein Überblick über die komparative Literatur zur political finance geboten. Anschließend wird das Thema anhand von Fallstudien zu sieben Parteiendemokratien (Großbritannien, Schweden, Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande und Österreich) vertieft – also zu entwickelten Industriestaaten mit jahrzehntelang ungebrochener demokratischer Tradition, aber deutlich differenzierten parteipolitischen Traditionen, unterschiedlich hoher parteipolitischer Organisationsdichte, unterschiedlichen Höhen der staatlichen Parteienfinanzierung sowie unterschiedlich großzügigen Bezahlungsmodalitäten für PolitikerInnen und vor allem einem als unterschiedlich hoch wahrgenommenen Korruptionsniveau. Es gibt, wie auch die Auswahl der Fallstudien (Staaten mit unterschiedlichen Kombinationen hoher/niedriger Politikfinanzierung bzw. Korruption) zeigt, keinen direkten Zusammenhang zwischen der Höhe staatlicher Politikfinanzierung und politischer Korruption. Staatliche Parteienfinanzierung ist durchaus ein geeignetes Mittel, Kostendruck von den Parteien zu nehmen und ihre Korruptionsanfälligkeit zu reduzieren. Ebenso wichtig sind aber einerseits darüber hinausgehende Elemente des Regulierungssystems der Politikfinanzierung (v.a. Transparenzvorschriften über Spenden und effektive externe Kontrollinstanzen). Auch strukturelle Merkmale des Parteiensystems und des Systems der Interessenvermittlung spielen eine entscheidende Rolle: Parteien, die sich organisatorisch und personell als disziplinierte Akteure darstellen, sind weniger korruptionsanfällig als faktionalisierte Parteien. Neokorporatistische Systeme der Interessenvermittlung machen den „Kauf“ politischer Entscheidungen (als Variante illegitimer Interessenvermittlung) teils weniger 9 wichtig für Unternehmen, teils auch weniger wirksam (da Interessenvermittlung primär über hoch aggregierte Verbände verläuft). Evaluierung von „Help U. Eine Initiative der Wiener Linien und des Fonds Soziales Wien“ Projektleitung: Dr.in Birgitt Haller Durchführung Dr.in Birgitt Haller Dr.in Evelyn Dawid Mag.a Kerstin Lercher Finanzierung Sucht- und Drogenkoordination Wien Gemeinnützige GmbH Fertigstellung September 2006 Seit Oktober 2005 ist Help U, ein Pilotprojekt der Sucht- und Drogenkoordination Wien (SDW, vorher: des Fonds Soziales Wien) in Kooperation mit den Wiener Linien, am Karlsplatz aktiv. Das Help U-Team besteht aus acht Personen (inklusive Teamleiterin), die je zur Hälfte Beschäftigte der Wiener Linien bzw. der SDW sind. Die Initiative verfügt über ein Stützpunktlokal am Karlsplatz, und die Teammitglieder gehen in Zweiergruppen am gesamten Areal Streife (Karlsplatz-Passagen, Ladenstraße, Bahnsteige, Zwischengeschosse, Resselpark). Als Erkennungszeichen tragen sie auffällige orange Shirts mit dem Help U-Logo. Aufgabe der zwischen Juli und September 2006 durchgeführten Evaluation des Pilotprojektes war es zu erheben, ob und inwieweit die jeweiligen für die verschiedenen NutzerInnen intern formulierten Projektziele bislang erreicht wurden bzw. worin Schwierigkeiten für eine Zielerreichung liegen. Das zentrale Erhebungsinstrument waren Interviews, die sowohl mit Teammitgliedern von Help U als auch mit NutzerInnen (Geschäftsleuten, PassantInnen, Drogen- und AlkoholkonsumentInnen, VertreterInnen der am Karlsplatz angesiedelten Kultur- und Bildungseinrichtungen sowie VertreterInnen der Wiener Linien, der Bezirkspolitik, der Exekutive, der städtischen Verwaltung und der am Karlsplatz aktiven sozialen Einrichtungen) geführt wurden. 10 Help U soll Konflikte am Karlsplatz bzw. deren Eskalation verhindern, und zwar insbesondere dadurch, dass Randgruppenangehörige zu einem sozial verträglichen Verhalten angehalten werden. Die Erreichung dieses Zieles ist kaum objektivierbar: zum einen, weil der Projektstart von Help U mit anderen Maßnahmen am Karlsplatz zeitlich zusammenfällt, wie etwa der Parkneugestaltung oder der Einführung der Schutzzone, zum anderen, weil keine umfassenden Statistiken über störende Vorfälle und diesbezügliche Beschwerden geführt werden. Als Indiz für Verbesserungen kann allerdings gewertet werden, dass im Herbst 2006 beim Bürgerdienst (MA 55) angegeben wurde, in den vergangenen Monaten seien im Unterschied zu früher keine Beschwerden den Karlsplatz betreffend eingegangen. Bei den meisten interviewten Gruppen überwog deutlich das positive Feedback für die Tätigkeit von Help U: bei den DrogenkonsumentInnen, den Geschäftsleuten, den MitarbeiterInnen von am Karlsplatz tätigen sozialen Einrichtungen und von Bildungs- und Kulturinstitutionen, bei BezirkspolitikerInnen, bei Befragten aus der Wiener Stadtverwaltung und bei der Polizei. Bei den Interviews mit den Geschäftsleuten war auffällig, dass sich manche mit der Präsenz von DrogenkonsumentInnen und anderen Randgruppen am Karlsplatz abgefunden hatten bzw. diese als wenig problematisch empfanden, wogegen andere die Situation als unerträglich bezeichneten. Da der Geschäftsstandort für diese Wahrnehmung tendenziell nicht ausschlaggebend ist (Einschätzungen in benachbarten Geschäften fielen deutlich unterschiedlich aus), liegt die Vermutung nahe, dass die Wahrnehmungen stark durch individuelle Haltungen gegenüber DrogenkonsumentInnen beeinflusst sind. Die von den MitarbeiterInnen von Help U geschilderten Verhaltensänderungen bei DrogenkonsumentInnen bzw. das Reagieren auf das Ansichtig-Werden der MitarbeiterInnen, ohne dass eine verbale Aufforderung notwendig sei, wurden von den befragten DrogenkonsumentInnen bestätigt. Wegen der ständigen Erneuerung der Drogenszene ist aber nicht absehbar, dass sich Interventionen durch Help U erübrigen. Evaluierung des zweiten Mentoring-Programms der Universität Wien Projektleitung: Mag.a Dr.in Helga Amesberger Durchführung: Mag.a Dr.in Helga Amesberger 11 Mag.a Karin Bischof Finanzierung: Universität Wien, Referat Frauenförderung und Gleichstellung Fertigstellung: Oktober 2006 Das Mentoringprogramm muv der Universität Wien wurde erstmals 2000 bis 2003 als Maßnahme zur Förderung von Nachwuchswissenschafterinnen erfolgreich durchgeführt. Vierzig Nachwuchswissenschafterinnen aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen und Fakultäten nahmen am letzten Mentoringprogramm (Oktober 2004 bis Dezember 2006) teil. Die Mentoringbeziehungen bestanden formal für drei Semester und beinhalteten Treffen im Ausmaß von mindestens zehn Stunden pro Semester. Die zehn aus den 40 Mentees gebildeten Kleingruppen wurden von jeweils einer/einem MentorIn, allesamt ProfessorInnen der Universität Wien, unterstützt. In der vorliegenden Evaluierung gegen Ende des zweiten Durchgangs fand zum einen erstmals eine repräsentative Überprüfung der Effekte statt und zum anderen wurde auch Problemstellen analytisch nachgegangen. In Hinblick auf das Gesamtziel der Dokumentation und Analyse von Erfolg und Verbesserungsmöglichkeiten der Mentoring-Beziehungen verfolgte die Evaluierung folgende Teilziele, wobei ein Methodenmix von quantitativer Fragebogenerhebung unter den Mentees und halbstandardisierten Leitfandeninterviews mit Mentees und MentorInnen zur Anwendung kam: - die repräsentative Erhebung von Akzeptanz und Zufriedenheit der teilnehmenden Mentees mit dem Programm, - die repräsentative Erhebung von konkreten Veränderungen, die sich im Verlauf des MP für die Mentees ergeben haben, von ursprünglichen Erwartungen und deren Erfüllung sowie von persönlichem Nutzen bzw. mittel- und längerfristigen Effekten des MP auf die wissenschaftliche Laufbahn, - die Identifikation von hemmenden und fördernden Faktoren in den MentoringBeziehungen sowie im Setting des Projekts, - die Analyse der Problemfelder bzw. der besonders gelungenen Aspekte, - das Herausarbeiten von Verbesserungsmöglichkeiten bzw. Empfehlungen in Hinblick auf den nächsten Programmdurchlauf. Insgesamt wurde das Mentoringprogramm von den Befragten sehr positiv beurteilt und die Evaluierung ergab, dass die gesteckten Ziele weitgehend erreicht wurden. 12 Affirmative Action für MigrantInnen? Am Beispiel Österreich. Durchführung: Dr. Radostin Kaloianov Finanzierung: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (Post-doc Fellowship GSK) Fertigstellung: Oktober 2006 Unter den Bedingungen zunehmender Drittländerimmigration nach Österreich, der damit verbundenen demographischen und normativen Diversifizierung der Gesellschaft, der Virulenz der politischen Instrumentalisierbarkeit der „Ausländerfrage“ in Wahlkampfzeiten sowie den vereinzelten Versuchen von Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung wie der Stadt Wien, affirmativ-integrative Angebote an die migrantische Bevölkerung zu richten, geht die Forschungsarbeit der Beantwortung von drei Fragen nach: Was ist Affirmative Action-Politik? Welche normativen Notwendigkeiten sprechen für den Einsatz von Affirmative Action-Politik? Welche praktischen Gestaltungsmöglichkeiten haben solche politischen Maßnahmen? Im ersten Teil der Arbeit werden Affirmative Action-Politiken als zeitlich limitierte Politiken der aufwertungsorientierten Berichtigung von diskriminierungsmotivierten Benachteiligungen von Personen und Gruppen vorgestellt, die sich einer zweifach paradoxen Aufgabe stellen müssen: eine Revolutionierung der Diskriminierungs- und Benachteiligungsverhältnisse einer Gesellschaft vorzunehmen, die (1) ohne Revolutionen auskommen muss und Revoltenprävention bezweckt und die (2) die Machtstellung derjenigen Akteure unterminiert, die erst dank ihrer Machtstellung Affirmative Action-Politiken für diskriminierte und benachteiligte soziale Gruppen in die Wege leiten. Im zweiten Teil werden die drei distinkten Begründungswege von Affirmative ActionPolitik vorgestellt und die Frage beantwortet, mit welchen normativen Mitteln solche Maßnahmen geltend gemacht werden können. In diesem Zusammenhang erweist sich jener Begründungsweg, der sich auf die normative Idee sozialer Diversität stützt, als besonders aussichtsreich zur Einforderung von Affirmative Action-Politik. Dennoch sollen Affirmative Action-Politiken, die in Hinblick auf die Tatsache der Abwertung und Unterdrückung von soziokultureller Diversität und ausgehend vom anerkennungsmoralischen Verständnis 13 von sozialer Diversität als Diversitätspolitiken zustande kommen, den aufwertungspraktischen Kern von Affirmative Action-Politik nicht aus den Augen verlieren und nicht zu reinen Verwertungsmaßnahmen verkommen, die nur mehr die Interessen der Aufnahmegesellschaft bedienen und das Empowerment der Betroffenen durch Diskriminierung und Benachteiligung zur Nebensache verkommen lassen. Im dritten Teil wird die praktische Möglichkeit von Affirmative Action-Politik untersucht und anhand von zwei zusammenhängenden Praktikabilitätsproblemen – die Identifikation der Problemlagen und der Betroffenen – die Frage behandelt, ob Affirmative ActionPolitiken, wenn sie als normativ notwendig erkannt und argumentiert werden können, dann doch nicht an der Unmöglichkeit ihrer praktischen Umsetzung scheitern. Integration im ländlichen Raum Projektleitung: Mag.a Dr.in Brigitte Halbmayr Durchführung: Mag.a Karin Bischof Mag.a Dr.in Brigitte Halbmayr Mag.a Kerstin Lercher Mag.a Barbara Liegl Finanzierung: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Fertigstellung: Dezember 2006 Ausgangspunkt für die Forschungsarbeit „Integration im ländlichen Raum“ war eine Fragebogenerhebung in sämtlichen niederösterreichischen Gemeinden (nach Möglichkeit bei BürgermeisterInnen) in Bezug auf Problem- und Bedürfnislagen hinsichtlich der Integration von Zugewanderten. Diese Erhebung (mit einer Rücklaufquote von 43 Prozent) wurde im Zuge des EQUAL-Projekts „Verschiedene Herkunft – gemeinsame Zukunft“ durchgeführt, das insgesamt einen kommunalpolitischen Schwerpunkt aufwies (Ziel dieses Projekts war die Leitbildentwicklung zur Integration von Zugewanderten in den vier niederösterreichischen Modellgemeinden Guntramsdorf, Hainburg, Krems und Traismauer). Die statistische Auswertung der Umfrage in allen Gemeinden konzentrierte sich auf Unterschiede im Integrationsverständnis, Problemsicht, Konflikthäufigkeit, Problemursachen und konkreten Unterstützungsbedarf von Seiten des Landes Niederösterreich. 14 Durch Mittel aus der Qualitätssicherung war es nun möglich, die Ergebnisse dieser Erhebung an konkrete Bedingungen in den einzelnen Gemeinden rückzubinden, wie etwa die politischen Verhältnisse im Gemeinderat, den AusländerInnenanteil in der Gemeinde (deren Größe und nationale Zusammensetzung), soziodemographische Daten der GemeindebewohnerInnen, Wirtschaftsstruktur der Gemeinde, Erwerbsquote der AusländerInnen, Religionszugehörigkeit etc. Der Auswertung dieser Daten liegt die Annahme zugrunde, dass Integration auch als kleinräumiger Prozess beschreibbar ist. Darauf aufbauend lässt sich die These entwickeln, dass der (individuelle) Zugang zum Thema Integration neben überregionalen und nationalen bzw. globalen Diskussionen vor allem auch von Faktoren beeinflusst wird, die in der jeweils persönlichen Umgebung zu verorten sind wie eben Bezugspunkte aus der Arbeitswelt, der auditiven bzw. visuellen Wahrnehmbarkeit von Zugewanderten, kulturelle bzw. religiöse Zuschreibungen an Zugewanderte oder die politische Ausrichtung der Gemeinde. Die Frage war also, in welchem Zusammenhang diverse Einschätzungen und Sichtweisen („weiche Daten“) zum Thema Integration mit „harten Daten“ (Strukturdaten/numerisch fassbare Daten) stehen. Gefragt wird beispielsweise danach, mit welchen Faktoren die Wahrnehmung von Problemlagen korreliert oder auch, welche Faktoren den Bedarf nach Integrationsmaßnahmen seitens der Mehrheitsgesellschaft beeinflussen. Die Ergebnisse der Auswertung verweisen auf wichtige Ansatzpunkte in der Etablierung von Integration als neues Handlungsfeld für die Kommunalpolitik. Ausgangspunkt dabei ist die Einsicht, dass Integrationsleistungen auch von der Mehrheitsgesellschaft erbracht werden müssen. Bereits erstellte bzw. in Arbeit befindliche kommunale Integrationsleitbilder verdeutlichen dies. Die Eckpunkte lassen sich mit den Begriffen Sensibilisierungsmaßnahmen, Schaffung entsprechender (administrativer und politischer) Rahmenbedingungen, um Gleichstellung zu ermöglichen, und Entwicklung von interkultureller Kompetenz sowie Pouvoir zur Umsetzung der geplanten Maßnahmen umreißen. Dabei sind die spezifischen Situationen vor Ort zu berücksichtigen, sowohl was strukturelle und sozioökonomische Aspekte als auch subjektive (bzw. gruppenspezifische) Wahrnehmungen und Bedürfnisse innerhalb der Bevölkerung anbelangt. 15 „Zwischen Industrie und Politik“ – 100. Geburtstag von Karl Waldbrunner Projektleitung: Univ. Prof. Dr. Anton Pelinka Durchführung: Dr. Manfred Zollinger Mag. Walter Fend Finanzierung: AIC Androsch International Management Consulting GmbH Fertigstellung: Dezember 2006 Die Tätigkeit im Berichtszeitraum stand im Zeichen der Herausgabe des Buches „Karl Waldbrunner – Pragmatischer Visionär für das neue Österreich“. Die Veröffentlichung der Publikation war für den 22. November geplant; dieser Termin konnte eingehalten werden. „RAXEN 7“ Projektleitung: Univ.Prof. Dr. Hannes Tretter Univ.Prof. Dr. Anton Pelinka Univ.Prof. Dr.in Ruth Wodak Durchführung: Mag.a Barbara Liegl Mag.a Katharina Köhler (Institut für Sprachwissenschaft, Uni Wien) Dr.in Marta Hodasz (BIM-Forschungsverein) Finanzierung: Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC) über BIM-Forschungsverein Fertigstellung: Jänner 2007 Die 1997 von der EU eingerichtete Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC) ist für den Aufbau des europäischen Informationsnetzwerkes „RAXEN“ (Racism and Xenophobia Network) verantwortlich. RAXEN vernetzt nichtstaatliche und staatliche Organisationen sowie Forschungseinrichtungen und hat die Aufgabe, Informationen und Daten über Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zu sammeln, zu verarbeiten und an das EUMC weiterzuleiten. Um diesen transnationalen Informationsaustausch zu erleichtern und die Vergleichbarkeit der in den jeweiligen Mitgliedstaaten erhobenen Daten auf EU-Ebene zu garantieren, wurden vom EUMC National Focal Points als innerstaatliche Koordinationsstellen eingesetzt. Sie koordinieren 16 den Informationsfluss sowohl zwischen den auf einzelstaatlicher Ebene agierenden spezialisierten Institutionen, den sogenannten „key actors“, als auch zwischen diesen HauptakteurInnen und der Europäischen Beobachtungsstelle. Das österreichische Team setzt sich aus VertreterInnen der folgenden drei Forschungseinrichtungen zusammen: dem Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte-Forschungsverein, dem Institut für Sprachwissenschaft der Universität Wien und dem Institut für Konfliktforschung. Der National Focal Point für Österreich wurde im Jänner 2006 beauftragt, die siebente RAXEN-Phase durchzuführen. Dabei wurde die bereits in der Einstiegsphase 2000 begonnene Koordinierung und Institutionalisierung eines innerösterreichischen Informationsnetzwerkes bestehend aus wissenschaftlichen, staatlichen und nicht-staatlichen ebenso wie sozialpartnerschaftlichen Einrichtungen, die sich gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus engagieren, fortgesetzt. Darüber hinaus wurden die 2001 bzw. 2003 begonnenen Arbeiten in den fünf vom EUMC ausgewählten Schwerpunktbereichen – (1) Änderungen in der Gesetzgebung, die zugewanderte und autochthone Minderheiten betrafen, (2) rassistisch und fremdenfeindlich motivierte Übergriffe, (3) Diskriminierung/Rassismus im Bildungsbereich ebenso wie (4) Diskriminierung/Rassismus im Arbeitsbereich, (5) Diskriminierung/Rassismus am Wohnungsmarkt – fortgesetzt bzw. vertieft. Zu diesen Themenbereichen wurden Statistiken, deskriptives ebenso wie analytisches Datenmaterial für den Zeitraum Jänner bis Oktober 2006 gesammelt, das Einblick in rassistische, fremdenfeindliche, antisemitische und islamfeindliche Einstellungen, Handlungen und Übergriffe in Österreich gibt. Die wichtigsten sich aus diesen quantitativen und qualitativen Daten ergebenden Trends für die fünf Bereiche wurden im „Nationalen Bericht über die Datensammlung zu Österreich“ zusammengefasst. Die in den Berichten erfassten Einrichtungen einschließlich der von ihnen herausgegebenen Publikationen und durchgeführten Projekte werden zusätzlich in einer Datenbank erfasst und können unter http://www.raxen.eumc.eu.int abgerufen werden. Die 2006 vom EUMC zu einem spezifischen Thema in Auftrag gegebene Studie setzt sich mit Trends und Entwicklungen in den Jahren 2000 bis 2005 in den Bereichen Bekämpfung von ethnischer und rassistischer Diskriminierung und Förderung von Gleichstellung aus- 17 einander. In den bereits oben definierten fünf Schwerpunktbereichen wurden auf Basis von statistischem und qualitativem Datenmaterial Entwicklungen in der Datenerfassung, der Etablierung von neu eingerichteten gesetzlichen Institutionen zur Bekämpfung von Diskriminierung und der Umsetzung von good practice Beispielen nachgezeichnet. Die Studie beinhaltet auch ein Hintergrundkapitel zu politischen Entwicklungen im vorgegebenen Beobachtungszeitraum. Weiters hat der National Focal Point die bereits im Jahr 2004 begonnene Aufgabe der Datenaufbereitung für die vom EUMC konzipierten Info Sheets fortgesetzt und aktuelle demographische Daten zur Bevölkerungsvielfalt in der EU, zu Migration und Asylwesen ebenso wie über die 2006 eingerichteten Gleichbehandlungseinrichtungen in den Bundesländern gesammelt und aufbereitet. Diese Daten sollen im Laufe des Jahres 2007 auf der Homepage des EUMC abrufbar sein. Die aktuellsten Daten werden an das EUMC mittels zwei monatlich erstellter Bulletins weitergegeben. Diese beinhalten politische Schlagzeilen, neueste gesetzliche Entwicklungen und relevante Beispiele aus der Rechtssprechung, aktuelle wissenschaftliche Studien und statistische Daten ebenso wie Angaben zu rassistischen Übergriffen und Vorfällen. Diese Informationen finden teilweise Eingang in das EUMC-Bulletin (zu finden unter: ttp://eumc.europa.eu/ Publications Newsletter). Dokumentation der Geschichte der Österreichischen Lagergemeinschaft Ravensbrück Projektleitung: Univ. Prof. Dr. Anton Pelinka Durchführung: Mag.a Dr.in Helga Amesberger Mag.a Dr.in Brigitte Halbmayr Mag.a Kerstin Lercher Finanzierung: Zukunftsfonds der Republik Österreich KR Rudolfine Steindling Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus Renner Institut 18 Amt der Steiermärkischen Landesregierung Bundesministerium für Gesundheit und Frauen Bundesministerium für Soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz Renner Institut Tirol Kommunistische Partei Österreichs SPÖ Bundesfrauenorganisation Fertigstellung: Februar 2007 Die wissenschaftliche Arbeit über das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück im Zusammenhang mit der Verfolgung von ÖsterreicherInnen während des Nationalsozialismus entwickelte sich in den vergangenen Jahren zu einem bedeutenden Forschungsschwerpunkt am IKF. Die Dokumentation der Geschichte der ÖLGR ist Teil dieses Schwerpunktes und des umfassend angelegten Projektes der „Namentlichen Erfassung der ehemaligen österreichischen Inhaftierten im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück“. Die Österreichische Lagergemeinschaft Ravensbrück (ÖLGR), gegründet im Mai 1947, ist ein Zusammenschluss von Überlebenden des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück. In seinen Anfängen zählte der Verein rund 350 Mitglieder; heute hat er nur noch etwa 50 Mitglieder, die das KZ Ravensbrück überlebten. Rund 20 neue Mitglieder der nächsten und übernächsten Generation engagieren sich seit längerem ebenfalls ehrenamtlich. Im Mittelpunkt der Dokumentation stehen die Aktivitäten und Aufgaben der Lagergemeinschaft, sowohl in ihrer Funktion als Versammlungs- und Stützpunkt für ihre Mitglieder als auch hinsichtlich ihres Beitrages zur politischen und historischen Bildung bzw. Aufklärung in Österreich. Eine kritische Analyse der annähernd 60-jährigen Geschichte soll auch ermöglichen, die Anforderungen an die zukünftige Arbeit bei der Fortführung der Lagergemeinschaft genauer zu bestimmen. 19 III. Laufende Forschungsprojekte Prozessbegleitung Projektleitung: Dr.in Birgitt Haller Durchführung: Dr.in Birgitt Haller Mag.a Veronika Hofinger (Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie) Finanzierung: Bundesministerium für Justiz Fertigstellung: März 2007 Das Bundesministerium für Justiz fördert seit dem Jahr 2000 Opferhilfeeinrichtungen, die Prozessbegleitung, verstanden als psychosoziale Betreuung und anwaltliche Vertretung, für Gewaltopfer anbieten. Seit 1. Januar 2006 besteht ein Rechtsanspruch auf Prozessbegleitung für Sexual- und Gewaltopfer sowie für bestimmte nahe Angehörige von durch eine Straftat getöteten Personen. Intention des Forschungsprojektes ist, mit einer Status-quo-Erhebung zu untersuchen, welche Erwartungen an die Prozessbegleitung vor allem von Seiten der Opfer und der Justiz bestehen und ob diese erfüllt werden. Methodisch ist ein Mix von quantitativen und qualitativen Zugängen vorgesehen. Als ein erster Untersuchungsschritt wurde im Herbst 2005 bei den rund 50 vom BMJ geförderten Opferschutzeinrichtungen eine Fragebogenerhebung durchgeführt. Im Anschluss daran erfolgten im gesamten Bundesgebiet Interviews mit MitarbeiterInnen von Opferschutzeinrichtungen, RechtsanwältInnen, Polizei, RichterInnen und StaatsanwältInnen sowie im Bereich der Jugendwohlfahrt und der Kinder- und Jugendanwaltschaften. Ergänzend werden Interviews mit Opfern von verschiedenen Kontexten von Gewalt (etwa durch BeziehungspartnerInnen bzw. durch ihnen unbekannte Personen) über ihre Erwartungen an die Prozessbegleitung und ihre Erfahrungen insbesondere bei Gericht durchgeführt. 20 Die namentliche Erfassung der ehemaligen österreichischen Inhaftierten im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück Projektleitung: Univ. Prof. Dr.in Erika Thurner Durchführung: Mag.a Dr.in Helga Amesberger Mag.a Dr.in Brigitte Halbmayr Finanzierung: Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank Projekt Nr. 11793 Fertigstellung: Juni 2007 Auch 60 Jahre nach der Befreiung des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück steht noch immer nicht fest, wie viele Österreicherinnen und Österreicher dort inhaftiert waren. Da österreichische Häftlinge als Reichsdeutsche geführt wurden, ist es schwierig, die tatsächliche Anzahl von inhaftierten ÖsterreicherInnen zu eruieren (zudem wurden viele Dokumente noch von den Nationalsozialisten vor der Räumung des Lagers vernichtet). In der Literatur wird meist von 800 bis 1.000 ÖsterreicherInnen in Ravensbrück ausgegangen. Unsere bisherigen Recherchen in diversen österreichischen Archiven haben bereits jetzt unsere These bestätigt, dass mindestens doppelt so viele ÖsterreicherInnen in Ravensbrück inhaftiert gewesen sein müssen. Bislang konnten wir die Namen (und teilweise auch deren Verfolgungsgeschichte) von über 2.100 Frauen und Männer eruieren. Eine weitere Erhöhung ist sehr wahrscheinlich, da die Archivrecherchen (vorwiegend Landesarchive, Opferfürsorgeabteilungen der Landesregierungen und Zweigstellen der KZ-Verbände) erst in den Bundesländern Wien, Kärnten und Steiermark weitgehend abgeschlossen sind. Obwohl eine lückenlose Erfassung aller österreichischen Frauen und Männer, die in Ravensbrück inhaftiert waren, nicht durchführbar sein wird, ist es doch Ziel der Studie, möglichst alle Verfolgtengruppen zu berücksichtigen. Insbesondere bei den wegen eines (vermeintlichen) kriminellen Delikts oder angeblicher „Asozialität“ Inhaftierten ist die Quellenlage schwierig. Über jede recherchierte Person wird schließlich eine Kurzbiographie verfasst, mit Informationen über deren Verfolgung sowie das Leben davor und danach. Die gleichzeitig aufgebaute Datenbank soll zu einem späteren Zeitpunkt eine Auswertung in Hinblick auf soziale Herkunft, Verfolgungsgeschichte und das Leben nach 1945 (soferne die Personen überlebt haben) erlauben. 21 Handbuch der Vorurteile Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Anton Pelinka Durchführung: Mag.a Karin Bischof Dr.in Birgitt Haller MMag.a Karin Stögner Finanzierung: Sir Peter Ustinov Institut über voestalpine AG Fertigstellung: September 2007 Am IKF wird die für Jahresende 2007 geplante Publikation eines „Handbuchs der Vorurteile“ vorbereitet. Das Handbuch umfasst zwei Teile: Einerseits sollen die gesellschaftlich relevantesten Vorurteile beschrieben und dabei auch „good practices“ berücksichtigt werden. Zum anderen werden AutorInnen aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen die Verwendung des Begriffs „Vorurteil“ in ihrer Disziplin sowie die Ursachen und Wirkungen von Vorurteilen darstellen. Darüber hinaus soll die gesellschaftliche Funktion von Vorurteilen aus der Sicht der jeweiligen Disziplin beschrieben werden. Beabsichtigt wird, das Handbuch, das als Sachbuch mit wissenschaftlicher Qualifikation gedacht ist, sowohl in englischer als auch in deutscher Sprache zu publizieren. Bei der Auswahl der international renommierten AutorInnen, die über den Einbezug von wissenschaftlichen „peers“ getroffen würde, wurde das IKF von einem Beirat unterstützt. Integrationsleitbild Niederösterreich – Evaluierung und Grundlagenerhebung Projektleitung: Mag.a Dr.in Brigitte Halbmayr Durchführung: Mag.a Karin Bischof Mag.a Dr.in Brigitte Halbmayr Finanzierung: Landesakademie Niederösterreich Fertigstellung: Oktober 2007 22 In Zusammenarbeit mit dem Interkulturellen Zentrum, der Donau-Universität Krems und der ÖAR Regionalberatung wird die Entwicklung eines Integrationsleitbildes für das Land Niederösterreich beratend begleitet. Der Beitrag des IKF besteht zum einen darin, dass in einer Aufbereitung von vorwiegend statistischen Daten der Status quo in Bezug auf Integration umrissen wird. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der sozioökonomischen Lage von MigrantInnen. Insbesondere die Schlüsselbereiche Arbeitsmarkt (inklusive öffentlicher Dienst), Bildung und Wohnen werden auf Landes- und soweit möglich auch auf Bezirksebene beleuchtet. Die Ergebnisse werden den relevanten AkteurInnen der Leitbilderstellung präsentiert. Zum anderen wird eine Evaluierung des Gesamtprojekts der Leitbildentwicklung durchgeführt. Diese weist vorwiegend ergebnisorientierte, aber auch prozessorientierte Aspekte auf. Die Evaluierung wird sich primär mit der Frage beschäftigen, welche Ziele des Projektteams erreicht wurden. Auf Basis verschrifteter Unterlagen, wie etwa standardisierten Protokollen aus verschiedenen Sitzungen aus allen Projektmodulen und Arbeitsphasen, Memos, Diskussionsergebnissen etc., sollen aber auch prozessbezogene Fragestellungen beantwortet werden (Beteiligungsstruktur, Begünstigungen im Projektverlauf, mögliche Planungsfehler, hemmende Faktoren etc.). Antifeminismus und Antisemitismus: eine zeitdiagnostische Studie der historischgesellschaftlichen Vermittlung zweier kultureller Phänomene Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Frank Stern (Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien) Durchführung: MMag.a Karin Stögner Finanzierung: Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank Projekt Nr. 11801 Fertigstellung: Dezember 2007 Der Gegenstandsbereich des Projekts umfasst Antisemitismus und Antifeminismus in ihrer Eigenart, Korrespondenz und Differenz. Eine bedingungsanalytische Rekonstruktion der subjektiven und objektiven Strukturen soll den konzeptionellen Nachvollzug der Wir- 23 kungszusammenhänge beider Phänomene ermöglichen. Dabei sollen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Antisemitismus und Antifeminismus evident werden, indem die jeweils spezifischen Konstellationen, in denen sie stehen, durch diese „Archäologie“ der Vermittlung hervortreten. Neben der Erforschung der wechselseitigen Verschränkung von Sexismus und Rassismus hat sich im letzten Jahrzehnt zumal innerhalb der Gender-Forschung ansatzweise auch das spezifische Ineinandergreifen sexistischer und antisemitischer Stereotype als Forschungsfeld etabliert. Antisemitismus und Antifeminismus auf Gemeinsamkeiten hin untersuchen heißt dabei nicht, einen Vergleich der Unterdrückung und des gesellschaftlichen Ausschlusses von Frauen und von Juden/Jüdinnen anzustellen. Gerade im Blick auf die betroffenen Einzelnen oder sozialen Gruppen ist von einer wie auch immer gearteten Gleichsetzung abzusehen. Sinn erhält eine solche Analyse erst dann, wenn sie auf gesellschaftliche Strukturmomente abzielt und sich dadurch die Möglichkeit eröffnet, Licht in die tief liegenden und vielschichtigen Motive gruppenspezifischer Diskriminierung und Vorurteilsbildung überhaupt zu bringen. Antisemitismus und Antifeminismus richten sich freilich gegen Frauen bzw. gegen Juden/Jüdinnen, die Stereotypen und Repräsentationen jedoch, an denen Diskriminierung und Unterdrückung festgemacht werden, haben mit realen Eigenschaften und Eigenheiten der Betroffenen nichts zu tun. Über verschiedene Projektionsund Ausschlussmechanismen werden Objekte konstruiert, an die sich im Gegenzug wiederum neue Konstruktionen heften. Es handelt sich dabei um von außen durchgängig homogen definierte Gruppen, die bestimmte aufgeprägte Gemeinsamkeiten aufweisen: „Fremdgruppen“, die als solche von der „Mehrheitsgesellschaft“, der „in-group“, unter anderem zum Zwecke der Eigendefinition und Selbstvergewisserung beständig neu errichtet werden. Dabei werden stets zivilisationsgeschichtlich verfestigte Mechanismen des Ausschlusses der „Anderen“ wirksam. Wie die Diskriminierung und Stereotypisierung von Juden/Jüdinnen und von sogenannten „devianten“ Frauen (Frauenrechtlerinnen, Feministinnen, emanzipierten und intellektuellen Frauen) gesellschaftlich zusammenspielt, wie die diesbezüglichen Projektionen jeweils geartet sind und aus welchen unaufgearbeiteten psychischen, historischen und politisch-sozialen Reservoirs sie sich nähren, ist Gegenstand dieses Projekts. 24 Die Analyse der (Re-)Produktion von Repräsentationen und Stereotypen innerhalb solcher Diskurse, in denen sich Antisemitismus und Frauenfeindlichkeit heute überschneiden, und die Art und Weise, wie sie von den antisemitischen und misogynen Bildern des 19. und frühen 20. Jahrhunderts zehren und sich zugleich unterscheiden, ist die Hauptaufgabe der Untersuchung. Dabei werden diskursgeschichtliche Fäden aufgegriffen, um die Rolle des Körpers für antisemitische und sexistische Projektionen in der österreichischen Gegenwartsgesellschaft zu reflektieren und gesellschaftlich zu situieren. Es geht also um die Auffindung von Differenzen und Kontinuitäten innerhalb der Repräsentationsgeschichte von Antisemitismus und Antifeminismus vom Fin de Siècle über den Nationalsozialismus bis in die Gegenwart unter diskurs- und bedingungsanalytischer Perspektive. Die primäre Frage ist, ob sich aus den historisch sich wandelnden Repräsentationen und Stereotypisierungen ein gemeinsamer Kern herausdestillieren lässt, an dem schließlich die strukturellen Wurzeln der Affinität und der gemeinsamen Bedingungen von Antisemitismus und Antifeminismus hervortreten würden. Säkularisierung und geschlechtsspezifische Konstruktion der „anderen“ Religion Projektleitung: Univ. Prof. Dr.in Erika Thurner Durchführung: Mag.a Karin Bischof MMag.a Karin Stögner ProjektpartnerInnen: Dr. Irène Bellier (CNRS, Paris) Dr. Nacira Guénif-Souilamas (Université Paris 13 – Villetaneuse) Doz. Dr. Friedhelm Kröll (Universität Wien, Institut für Soziologie)) Dr. Florian Oberhuber (Forschungszentrum “Diskurs, Politik, Identität”) Finanzierung: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Fertigstellung: März 2008 Ziel des Projekts ist die Herausarbeitung der Funktionsweise des genderspezifischen „othering“ im Kontext sich verstärkender sozialer/kultureller Bruchlinien, die mit religiösen Werten und Bindungen begründet werden und eine Hürde für den europäischen Integrationsprozess darstellen. Es soll gezeigt werden, wie sich in der Zuspitzung aktueller Konfliktlinien entlang religiöser Vielfalt Unsicherheiten in Bezug auf die Säkularisierungstra- 25 ditionen der europäischen Mehrheitsgesellschaften abzeichnen. Die Abgrenzung vom Islam im nach Einheit strebenden Europa stellt dabei ein wesentliches Moment in der Konstruktion einer europäischen Identität dar, in der sexistische und rassistische Diskriminierung tendenziell ausgeblendet wird. Während wissenschaftliche Deutungsmuster religiöser Konfliktlinien oft geschlechtsblind sind, wird im öffentlichen Diskurs die Rolle der Muslimin in der Repräsentation des Islam tendenziell überbetont. Indem das Projekt auf beides reflektiert, trägt es zur Erforschung eines Spannungsfeldes, dessen Virulenz immer offenkundiger wird, bei. Dem Fragenkomplex nach der Funktionsweise des genderspezifischen „othering“ des Islam im europäischen, säkularen Kontext wird zunächst in einem umfassenden Theoriestudium nachgegangen: Religionssoziologische Zugänge, die die „unabgeschlossene Dialektik des abendländischen Säkularisierungsprozesses“ (Habermas) beleuchten und religionspolitologische Ansätze, die die „sakralisierte Nation“ (Ley) als archimedischen Punkt der säkularen Moderne fokussieren, werden kritisch reflektiert und auf ihre geschlechterblinden Flecken überprüft. Der Vergleich zwischen Österreich und Frankreich erfordert auch einen genaueren Blick auf die unterschiedlichen Säkularisierungsmodelle der beiden Nationalstaaten – das staatskorporatistische und das etatistisch-republikanische Modell. Zudem werden Stränge der Vorurteilsforschung, die sich auf die Verwobenheit von Sexismus und Rassismus beziehen, aufgegriffen und in den Kontext von Säkularisierung/Resakralisierung gestellt. Weiters werden historische Orientalismusdiskurse rezipiert, in denen okzidentale vergeschlechtlichte Perzeptionsmuster zum Ausdruck kommen. In einer qualitativen Inhaltsanalyse des aktuellen französischen und österreichischen Mediendiskurses zum EU-Beitritt der Türkei werden genderspezifische Abgrenzungsmechanismen vom Islam untersucht und herausgearbeitet, inwiefern in der Konstruktion der „Anderen“ differierende Diskursstrategien zum Tragen kommen. Für die breite Erfassung themenrelevanter Diskursstränge wird der Mediendiskurs herangezogen, da sich in ihm konkurrierende gesellschaftliche Deutungsmuster widerspiegeln. Als innovativer methodischer Aspekt wird in der Analyse auch das Verhältnis von Text und Bild berücksichtigt. 26 Tätigkeiten für das Sir Peter Ustinov-Institut zur Erforschung und Bekämpfung von Vorurteilen Verantwortlich: Univ.-Prof. Dr. Anton Pelinka In Zusammenarbeit mit: Dr.in Birgitt Haller Finanzierung: Sir Peter Ustinov Institut über MA 7 Fertigstellung: fortlaufend Sir Peter Ustinov hat – mit Unterstützung der Stadt Wien – die Einrichtung eines Instituts zur Erforschung und Bekämpfung von Vorurteilen in Wien initiiert, das nicht nur Veranstaltungen durchführt, sondern auch – wiederum mit Unterstützung der Stadt Wien – eine Gastprofessur an der Universität Wien geschaffen hat. Diese wurde bisher von DDr. HorstEberhard Richter (2004), Dr. Aleida Assmann (2005) und Dr. Peter Loewenberg (2006) wahrgenommen. Für das Sommersemester 2007 wurde Dr. Wolfgang Benz vom Zentrum für Antisemitismusforschung, TU Berlin, eingeladen. Das Sir Peter Ustinov-Institut ist räumlich am Institut für Konfliktforschung angesiedelt, welches für das Ustinov-Institut auch administrative Aufgaben übernimmt. Darüber hinaus wurden vom IKF sowohl die sozialwissenschaftliche Fachliteratur zur Vorurteilsforschung an den österreichischen Universitäten und Universitätsinstituten (2004) als auch verschiedene international im Bereich der Vorurteilsforschung tätige Institutionen (2005) recherchiert. Die Ergebnisse dieser Recherche sind auf der Homepage des Sir Peter UstinovInstituts (www.ustinov.at) zugänglich. Im vergangenen Jahr war das IKF bei der Planung und Durchführung der Tagung „Der Westen und die Islamische Welt – Fakten und Vorurteile“ mit eingebunden. Die Veranstaltung fand am 4. und 5. Mai im Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog statt. Ziel der Veranstaltung war es, zum Abbau der Feindbilder, Stereotype und Vorurteile zwischen dem Westen und der Islamischen Welt beizutragen. Am Symposium nahmen u.a. Udo Steinbach (Direktor des Deutschen Orient Instituts/DOI) und Bert Fragner (Geschäftsführender Direktor des Instituts für Iranistik der ÖAW) teil. Im Verlag Braumüller, Reihe Konfliktforschung, ist im Herbst 2006 eine Publikation über das Symposium erschienen. 27 IV. Neue Projekte 2007 „Namentliche Erfassung der ehemals inhaftierten ÖsterreicherInnen im KZ Ravensbrück“ Nationalfonds der Republik Österreich „Ehemalige weibliche Häftlinge (in Nebenlagern) des KZ Mauthausen“ Bundesministerium für Inneres V. Publikationsreihe des Instituts Die interdisziplinäre Schriftenreihe „Konfliktforschung“ (Braumüller Verlag) des Instituts für Konfliktforschung ist grundsätzlich eine offene Abfolge von Veröffentlichungen. Diese rücken den Begriff „Konflikt“ – eher weit verstanden – in den Mittelpunkt der sozialwissenschaftlichen Analysen. Ohne immer mit einem ausdrücklich „Konflikt“ benannten Phänomen konfrontiert zu sein, ist die Beschreibung und Analyse gesellschaftlicher Entwicklungen auf die Betrachtung sozialer, politischer und ökonomischer Gegensätze angewiesen. Aus diesen vielfachen Gegensätzlichkeiten heraus können historische, aktuelle und zukünftige Entwicklungslinien der Gesellschaft verständlich gemacht werden. Den Forschungsarbeiten des Instituts selbst kommt dabei ein prioritärer Stellenwert zu. 28 VI. MitarbeiterInnen am IKF Wissenschaftliche MitarbeiterInnen Helga Amesberger geb. 1960; Studium der Ethnologie und Soziologie (Mag.a phil.) und Doktoratsstudium am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien (Dr.in phil.). Seit 1993 wissenschaftliche Mitarbeiterin am IKF. Gründungsmitglied der ARGE Wiener Ethnologinnen. Forschungsschwerpunkte: Rassismus, Rechtsextremismus, Nationalsozialismus und Holocaust, feministische Forschung. Aktuelle Publikationen: - „Frauen im Widerstand“, in: Aschauer-Smolik/Alexander Neunherz (Hrsg.): Zivilcourage und widerschtändlisches Verhalten. Dagegenhalten, Innsbruck: Studienverlag, 2006 - Race/"Rasse" und Whiteness - Adäquate Begriffe zur Analyse gesellschaftlicher Ungleichheit? (gemeinsam mit Brigitte Halbmayr), in: L'Homme Z.F.G. 16,2 (2005), 89-97. - Sexualisierte Gewalt. (gemeinsam mit Helga Amesberger und Katrin Auer). Weibliche Erfahrungen in NS-Konzentrationslagern, Wien 2004. - Sexualisierte Gewalt gegen Frauen während der NS-Verfolgung (gemeinsam mit Katrin Auer und Brigitte Halbmayr), in: Context XXI, Nr. 6-7/2003, 7-11. - Gesundheit und medizinische Versorgung von ImmigrantInnen (gemeinsam mit Brigitte Halbmayr und Barbara Liegl), in: Heinz Fassmann/Irene Stacher (Hg.): Österreichischer Migrations- und Integrationsbericht, Klagenfurt 2003, 171-194. - Frauen und rechtsextreme Parteien (gemeinsam mit Brigitte Halbmayr), in: Wolfgang Eismann (Hg.): Rechtspopulismus. Österreichische Krankheit oder europäische Normalität?, Wien 2002, 223-242. - Rechtsextreme Parteien – eine mögliche Heimat für Frauen? (gemeinsam mit Brigitte Halbmayr), Opladen 2002. - Alleinerzieherinnen in Wien, (gemeinsam mit E. Dimitz, R. Finder, H. Schiffbänker, P. Wetzel), Studie der Arbeiterkammer Wien, Juli 2001. 29 - Vom Leben und Überleben - Wege nach Ravensbrück. Das Frauenkonzentrationslager in der Erinnerung, Bd.1: Dokumentation und Analyse, Bd.2: Lebensgeschichten (gemeinsam mit Brigitte Halbmayr), Wien 2001. - ‚Multiple jeopardy’ und die Bedeutung von Differenz in den Analysen afrikanischamerikanischer Wissenschafterinnen (gemeinsam mit Brigitte Halbmayr), in: BMWV (Hg.): Materialien zur Frauenforschung, Wien 1999, 137-162. - Rassismen. Ausgewählte Analysen afrikanisch-amerikanischer Wissenschafterinnen (gemeinsam mit Brigitte Halbmayr), Wien 1998. Karin Bischof geb. 1972; Studium der Politikwissenschaft und Romanistik (Mag.a phil.) an der Universität Wien. Akademikertrainee am IKF, seit November 2002 wissenschaftliche Mitarbeiterin. Forschungsschwerpunkte: Rechtsextremismus, Rassismus, Gender studies, Migration. Aktuelle Publikationen: - Rechtsextremismus: Begriffsdiskussion, Erklärungsmodelle und Parteienauswahl, gemeinsam mit H. Amesberger und B. Halbmayr, in: dies.: Rechtsextreme Parteien, eine mögliche Heimat für Frauen?, Opladen 2002 - Rache von rechts, in: an.schläge 06/2001 Walter J. Fend geb. 1966; Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Soziologie (Mag. phil.) an den Universitäten Innsbruck und Wien. Von 1994 bis 1997 sowie seit Herbst 2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter am IKF. Zwischenzeitlich (1998-2003) Mitglied der OSZE Mission in Kroatien. Forschungsschwerpunkte: Konfliktbewältigung in Südosteuropa, Minderheitenpolitik, Grenzraumforschung, politische Partizipation von MigrantInnen. Aktuelle Publikationen: - Kroatien – Neue Zeiten, in: Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg/IFSH (Hg.): OSZE-Jahrbuch 2001, Baden-Baden 2001, 161-170. (Die englische Version des Jahrbuches erschien Ende 2001). 30 Brigitte Halbmayr geb. 1965; Studium der Soziologie und Politikwissenschaft an der Universität Wien (Dr.in phil.), seit 1992 wissenschaftliche Mitarbeiterin am IKF. Forschungsschwerpunkte: Rechtsextremismus, Rassismus, Integration, gender studies, Oral History, Nationalsozialismus und Holocaust, Frauenforschung, Grenzraumforschung. Aktuelle Publikationen: - Race/“Rasse“ und Whiteness – Adäquate Begriffe zur Analyse gesellschaftlicher Ungleichheit?, in l’homme. Europäische Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft, 16. Jg./2 (2005): Whiteness, S 135-143 - Arbeitskommando “Sonderbau”. Zur Bedeutung und Funktion von Bordellen im KZ, in: Dachauer Hefte. Studien und Dokumente zur Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, 21. Jg., Heft 21: Häftlingsgesellschaft. Dachau 2005, - S 217-236. Sexzwangsarbeit in NS-Konzentrationslagern, in: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hg.): Jahrbuch 2005, zum Schwerpunkt: Frauen im Widerstand und Verfolgung, Wien: LIT-Verlag, S 96-115. - Kommunikation – Macht – Geschlecht. Die Thematisierung von sexualisierter Gewalt in Interviews mit weiblichen und männlichen KZ-Überlebenden. in: >Kunst>Kommunikation>Macht. Sechster Österreichischer Zeitgeschichtetag 2003, Innsbruck-Wien-München-Bozen 2004. - Sexualisierte Gewalt im Kontext nationalsozialistischer Verfolgung (Gemeinsam mit Helga Amesberger und Katrin Auer), in: Zeitschrift für Genozidforschung. 5. Jg., Heft 1/2004, 40-65. - Sexualisierte Gewalt. (Gemeinsam mit Helga Amesberger und Katrin Auer). Weibliche Erfahrungen in NS-Konzentrationslagern, Wien 2004. - „Mauthausen“ im Gedächtnis der Überlebenden. Das „Mauthausen Survivors Documentation Project“. (Gemeinsam mit Gerhard Botz und Helga Amesberger). in: BM für Inneres (Hg.): „Das Gedächtnis von Mauthausen“, Wien 2004, 104-124. - Gesundheit und medizinische Versorgung von ImmigrantInnen (gemeinsam mit Helga Amesberger und Barbara Liegl), in: Heinz Fassmann/Irene Stacher (Hg.): Österreichischer Migrations- und Integrationsbericht, Klagenfurt 2003, 171-194. - Frauen und rechtsextreme Parteien (gemeinsam mit Helga Amesberger), in: Wolfgang Eismann (Hg.): Rechtspopulismus. Österreichische Krankheit oder europäische Normalität?, Wien 2002, 223-242. 31 - Rechtsextreme Parteien – eine mögliche Heimat für Frauen? (gemeinsam mit Helga Amesberger), Opladen 2002. - Vom Leben und Überleben - Wege nach Ravensbrück. Das Frauenkonzentrationslager in der Erinnerung, Bd.1: Dokumentation und Analyse, Bd.2: Lebensgeschichten (gemeinsam mit Helga Amesberger), Wien 2001. - ’Multiple jeopardy’ und die Bedeutung von Differenz in den Analysen afrikanischamerikanischer Wissenschafterinnen (gemeinsam mit Helga Amesberger), in: BMWV (Hg.): Materialien zur Frauenforschung, Wien 1999, 137-162. - Rassismen. Ausgewählte Analysen afrikanisch-amerikanischer Wissenschafterinnen (gemeinsam mit Helga Amesberger), Wien 1998. Birgitt Haller geb. 1961; Studium der Rechtswissenschaft (Dr.in iur.) und der Politikwissenschaft (Mag.a phil.) an der Universität Innsbruck. Seit 1990 wissenschaftliche Mitarbeiterin am IKF; seit 1994 neben der Forschungstätigkeit verantwortlich für das Projektmanagement am Institut. Von 1991 bis 2001 Redakteurin der Österreichischen Zeitschrift für Politikwissenschaft. Lehrbeauftragte am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien. Forschungsschwerpunkte: Politisches System Österreichs, Gewaltforschung, Frauenforschung, Politische Bildung. Aktuelle Publikationen: - Gewalt in der Familie: Evaluierungen des österreichischen Gewaltschutzgesetzes, in: Albin Dearing/Birgitt Haller (Hg.): Schutz vor Gewalt in der Familie. Das österreichische Gewaltschutzgesetz, Wien 2005, 269-388. - Die Situation der Gewaltopfer in Österreich, in: Albin Dearing/Marianne LöschnigGspandl (Hg.): Opferrechte in Österreich, Innsbruck-Wien-München-Bozen 2004, 19-29. - The Austrian Protection from Violence Act, in: Renate Klein/ Bernard Wallner (eds.): Gender, Conflict, and Violence, Innsbruck-Wien-München-Bozen 2004, 2737. - Das Private wird politisch. Gewalt gegen Frauen und das österreichische Gewaltschutzgesetz, in: Jahrbuch für Rechts- und Kriminalsoziologie 2002, 193-206. - Unkonventionelle politische Akteurinnen? Zum politischen Partizipationsverhalten von Frauen, in: Andrei S. Markovits/Sieglinde K. Rosenberger (Hg.): Demokratie – Modus und Telos. Beiträge für Anton Pelinka, Wien 2001, 159-171. 32 - Demokratietheorie und Demokratieverständnis in Österreich, hgg. gemeinsam mit Manuela Delpos, Wien 2001. - Die „schlafenden Panther“. Intensität und Wahrscheinlichkeit der politischen Mobilisierung der älteren Generation in Österreich (gemeinsam mit Ilse König), in: J. Ehmer/P. Gutschner (Hg.): Das Alter im Spiel der Generationen. Historische und sozialwissenschaftliche Beiträge, Wien - Köln – Weimar 2000, 73-90. - Gewalt in der Familie. Eine Evaluierung der Umsetzung des österreichischen Gewaltschutzgesetzes (gemeinsam mit Barbara Liegl), in: A. Dearing/B. Haller (Hg.): Das österreichische Gewaltschutzgesetz, Wien 2000, 165-266. - Wie man Richter wird – wie man Richter macht (gemeinsam mit Nikolaus Dimmel), in: Journal für Rechtspolitik, H.4/2000, 255-264. - Die zwei Seiten der Gewalt. Konflikte zwischen Sicherheitsexekutive und BürgerInnen (gemeinsam mit Ilse König und Anton Pelinka), in: J. Fehérváry/W. Stangl (Hg.): Gewalt und Frieden. Verständigungen über die Sicherheitsexekutive, Wien 1999, 15-34. Radostin Kaloianov geb. 1967 in Burgas, Bulgarien. Studium der Philosophie an der Universität Sofia. M.A. in Philosophie, Universität Amsterdam. Doktor der Philosophie, Universität Wien. Seit Jänner 2005 Post-Doc-Fellow des bm:bwk am IKF. Forschungsschwerpunkte: Philosophische Theorien der sozialen Anerkennung der Gegenwart; Ethik der Anerkennung; Philosophische Anthropologie; Moral- und Sozialphilosophie der Gegenwart; normative Theorien der Migration und der sozialen Inklusion von MigrantInnen. Aktuelle Publikationen: - Konflikttheoretische Grundlagen und Tendenzen der Neuzeit. Die philosophische Auffassung über Konflikt und Konfliktauflösung in der politischen Philosophie von Thomas Hobbes, Wien 2002. - Der gerechte Krieg. Moral-philosophische Rechtfertigungen des gerechten Kriegs, erscheint in: Kritik und Humanismus, 18, 2/2004. - Zur Aktualität von Kants Philosophie. In: Kritik und Humanismus, 17, 1/2004, 275-283. 33 Kerstin Lercher geb. 1980; Studium der Kultur- und Sozialanthropologie (Mag.a phil.) an der Universität Wien, seit 2006 wissenschaftliche Mitarbeiterin am IKF. Forschungsschwerpunkte: Migration, Rassismus, Gender Studies, Nationalsozialismus und Holocaust. Barbara Liegl geb.1970; Studium der Politikwissenschaft und Anglistik (Mag.a phil.) an der Universität Wien, Postgraduate Ausbildung in Politikwissenschaft am Institut für Höhere Studien in Wien. Seit 1999 wissenschaftliche Mitarbeiterin am IKF; 2001 bis 2004 Redakteurin der Österreichischen Zeitschrift für Politikwissenschaft. Forschungsschwerpunkte: Migration, Rassismus/Diskriminierung, Politisches System Österreichs. Aktuelle Publikationen: - Kleinparteien, in: Dachs, Herbert/Peter Gerlich/Herbert Gottweis/Franz Horner/Helmut Kramer/Volkmar Lauber/Wolfgang C. Müller/ Emmerich Talos (Hg.): Handbuch des politischen Systems Österreichs, Wien 2006, 284-293. - Standortbestimmung (gemeinsam mit Susi Bali/Theresia Gabriel/Irene Kloimüller), in: EQUAL-Entwicklungspartnerschaft „Gleiche Chancen im Betrieb“ (Hg.): Handbuch: Gleiche Chancen im Betrieb, Wien 2005, http://www.gleichechancen.at/manual/start.html. - Chronos und Ödipus. Der Kreisky-Androsch-Konflikt (gemeinsam mit Anton Pelinka), Wien 2004. - Combating Religious and Ethnic Discrimination in Employment (gemeinsam mit Bernhard Perchinig und Birgit Weyss), edited by the European Network Against Racism, 2004, Internet: http://www.enar- eu.org/en/publication/discrim employ 04 en.pdf - Gesundheit und medizinische Versorgung von ImmigrantInnen (gemeinsam mit Helga Amesberger und Brigitte Halbmayr), in: Heinz Fassmann/Irene Stacher (Hg.): Österreichischer Migrations- und Integrationsbericht, Klagenfurt 2003, 171194. - Politische Rahmenbedingungen für staatliche Industrieunternehmen im Wandel – ein internationaler Vergleich (gemeinsam mit Hubert Sickinger), in: W. Fremuth/C. 34 Parak (Hg.): Regulierung der Deregulierung von Infrastrukturmärkten. Schiene. Elektrizität. Telekommunikation, Wien 2002, 287-308. - Gewalt in der Familie. Eine Evaluierung der Umsetzung des österreichischen Gewaltschutzgesetzes (gemeinsam mit Birgitt Haller), in: A. Dearing/B. Haller (Hg.): Das österreichische Gewaltschutzgesetz, Wien 2000, 167-266. - Wahlrecht für AusländerInnen (gemeinsam mit Rainer Bauböck), in: Forum Politische Bildung (Hg.): Informationen zur Politischen Bildung, Nr. 17/2000, 80-81. Anton Pelinka geb. 1941; Studium der Rechtswissenschaft (Dr. iur.) an der Universität Wien und der Politikwissenschaft am Institut für Höhere Studien Wien. Seit 1975 Professor für Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck, seit 1990 Wissenschaftlicher Leiter des IKF. Herausgeber (gemeinsam mit Günter Bischof) von „Contemporary Austrian Studies“ (seit 1994). Forschungsschwerpunkte: Politisches System Österreichs, Vergleich Politischer Systeme, Demokratietheorie. Aktuelle Publikationen: - Vergleich politischer Systeme. Wien 2005. - Democracy Indian Style. Subhas Chandra Bose and the Creation of India’s Political Culture, New Brunswick, New Jersey 2003. (Deutsche Ausgabe: Innsbruck 2005) - Grundzüge der Politikwissenschaft, Wien 2003. - Die Zukunft der österreichischen Demokratie (hgg. gemeinsam mit Fritz Plasser und Wolfgang Meixner), Wien 2000. - Österreichische Politik (gemeinsam mit Sieglinde Rosenberger), Wien 2000. (Zweite Auflage: 2003) - The Politics of the Lesser Evil. Leadership, Democracy, and Jaruzelski‘s Poland, New Brunswick (New Jersey) 1999. - Austria. Out of the Shadow of the Past, Boulder (Colorado) 1998. Christian Schaller geb. 1961; Studium der Politikwissenschaft und Geschichte (Dr. phil.) an der Universität Salzburg. Seit 1988 freier wissenschaftlicher Mitarbeiter am IKF. Lehrbeauftragter am Institut für Politikwissenschaft der Universität Salzburg. Seit 1998 Chefredakteur der SWS-Rundschau. 35 Forschungsschwerpunkte: Demokratieforschung, österreichisches politisches System. Aktuelle Publikationen: - Demokratiequalität in Österreich – Am Beispiel politische Partizipation, in: Forum Parlament 1(2003) 2, 53-56. - Zur Qualität der britischen und österreichischen Demokratie – Empirische Befunde und Anregungen für Demokratiereform (gemeinsam mit E. Robert A. Beck), Wien, Graz, Köln 2003. - Demokratie ist nicht gleich Demokratie, in: H. Dachs/H. Fassmann (Hg.): Politische Bildung. Grundlagen – Zugänge – Materialien, Wien 2002, 15-22. - Demokratie- und Verfassungs(reform)-Diskussionen in Österreich (1955-1997) – Ein vergleichender Überblick, in: H. Reinalter (Hg.): Die Zukunft der Demokratie, Innsbruck, Wien, München, Bozen 2002, 76-102. - „Do-it-yourself-Audit“ von Demokratie und Demokratiequalität in Österreich, in: D. Campbell/C. Schaller (Hg.): Demokratiequalität in Österreich. Zustand und Entwicklungsperspektiven, Opladen 2002, 157-169. - Demokratiequalität in Österreich. Zustand und Entwicklungsperspektiven, hgg. gemeinsam mit David Campbell, Opladen 2002. - In vino veritas – Ein Diskurs über Demokratie (gemeinsam mit E. Robert A. Beck), in: C. Brünner u. a. (Hg.): Kultur der Demokratie. Festschrift für Manfried Welan zum 65. Geburtstag, Wien, Köln, Graz 2002, 11-32. - Zur Qualität der österreichischen Demokratie – ausgewählte Untersuchungsergebnisse (gemeinsam mit E. Robert A. Beck), in: Journal für Rechtspolitik 9 (2001) 3, 175-184. - Demokratietheorien: Klassifikationskriterien und Leitsätze im Überblick, in: M. Delpos/B. Haller (Hg.): Demokratietheorie und Demokratieverständnis in Österreich, Wien 2001, 19-36. - Demokratie- und Verfassungs(reform)-Diskussionen in Österreich (1955-1997) – Anmerkungen und Vergleiche, in: Journal für Rechtspolitik 8 (2000) 1, 12-21. - Sozialer Dialog in Europa: Das österreichische Modell der Sozialpartnerschaft vor dem Hintergrund der Erfahrungen nach dem österreichischen EU-Beitritt (gemeinsam mit Anton Pelinka, Hubert Sickinger und Brigitte Unger), Wien 1999 (Schriftenreihe: Arbeit und Arbeitsbeziehungen 9/1999, hg. vom BM für Arbeit, Gesundheit und Soziales). 36 Hubert Sickinger geb. 1965, Studium der Politikwissenschaft (Mag. und Dr. phil.) und der Rechtswissenschaft (Mag. und Dr. iur.) an der Universität Innsbruck. Seit 1992 wissenschaftlicher Mitarbeiter am IKF. Lektor für Politikwissenschaft an der Universität Wien. Forschungsschwerpunkte: Parteienforschung, Politikfinanzierung, Korruptionsforschung, lokale Politikforschung. Aktuelle Publikationen (Auswahl): - Politische Affären und Skandale in Österreich. Von Mayerling bis Waldheim (Hg., gemeinsam mit Michael Gehler). 3. Auflage, Innsbruck/Wien/Bozen: Studienverlag 2007. - Bezirkspolitik in Wien, Innsbruck/Wien/Bozen: Studienverlag 2007. - Politische Korruption, in: Herbert Dachs/Peter Gerlich/Herbert Gottweis/Helmut Kramer/Volkmar Lauber/Wolfgang C. Müller/Emmerich Tálos (Hg.): Politik in Österreich. Das Handbuch, 4. Auflage, Wien: Manz 2006. - Starker Klientelismus – schwache Korruption. Ein österreichisches Paradoxon? in: Verena von Nell/Friedrich Schwitzgebel/Matthias Vollet (Hg.): Korruption im öffentlichen Sektor. Wahrnehmungen, Interpretationen, Reaktionen, Wiesbaden: DUV 2006. - Parlamentarismus, in: Emmerich Tálos (Hg.): Schwarz-Blau. Eine Bilanz des „Neu-Regierens“, Wien: Lit Verlag 2006, S. 70-85. - Neue Spielregeln für die österreichische Parteienfinanzierung, in: Martin Kreutner (Hg.): The Corruption Monster. Ethik, Politik und Korruption, Wien: Czernin 2006, S. 389-408. - Die Finanzierung des Parteienwettbewerbs, in: Josef Schmid/Udo Zolleis (Hg.): Zwischen Anarchie und Strategie. Der Erfolg von Parteiorganisationen, Opladen: VS-Verlag 2005, S. 77-95. - Austria, in: Thomas D. Grant (Hg.): Lobbying, Government Relations, and Campaign Finance Worldwide: Navigating the Laws, Regulations & Practices of National Regimes, Oceana Publications 2005. - Die Entwicklung der österreichischen Politikwissenschaft, in: Helmut Kramer (Hg.): Demokratie und Kritik – 40 Jahre Politikwissenschaft in Österreich, Frankfurt/Main u.a.: Peter Lang 2004, S. 27-69. 37 - Aufstieg und Fall der FPÖ – Zwischen europäischem Trend und österreichischem Sonderweg, Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft 33 (2004) H. 3 (Themenheft, Herausgabe gemeinsam mit Günther Sandner). - Überlegungen zur Reform der österreichischen Parteienfinanzierung, in: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft 31 (2002) H. 1, 73-90. - Parteienfinanzierung im internationalen Vergleich. Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft 31 (2002) H. 1 (Themenheft, Herausgeber). - Zur Demokratiequalität des österreichischen Parlamentarismus, in: David Campbell/Christian Schaller (Hg.): Demokratiequalität in Österreich. Zustand und Entwicklungsperspektiven, Opladen 2002, 47-67. Karin Stögner geb. 1974; Studium der Soziologie und Geschichte (Mag.a rer. soc. oec.) sowie der Romanistik und Anglistik (Mag.a phil.) in Wien und Paris, seit Mai 2002 wissenschaftliche Mitarbeiterin am IKF; derzeit Doktoratsstudium am Institut für Soziologie in Wien. Forschungsschwerpunkte: Frauenforschung, Antisemitismusforschung, Nationalsozialismus und Holocaust. Aktuelle Publikationen: - Zum Bild der Frau als Natur. Einige Überlegungen zur Dialektik der Aufklärung, in: weiber-laut, dokumentation 1999 – 2002, Wien 2002, 87-92. - „Die Hure am Abgrund“ – Allegorie und dialektisches Bild bei Walter Benjamin, in: Quo vadis, Romania? Zeitschrift für eine aktuelle Romanistik, Heft 24/2004, 8190. - Traum-Zeit Moderne – das ewige Bild der Weiblichkeit. Eine Annäherung an Walter Benjamins Passagen-Werk, Wien 2004. - Über einige Gemeinsamkeiten von Antisemitismus und Antifeminismus: in: Jahrbuch des Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, Wien 2005. Manfred Zollinger geb. 1956, Studium der Geschichte und Germanistik in Wien, (Mag. phil., Dr. phil.); 2006 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Konfliktforschung; wissenschaftliche Leitung des Projekts „Karl Waldbrunner und seine Zeit“. 38 Publikationen (Auswahl): - „Karl Waldbrunner – Pragmatischer Visionär für das neue Österreich“ (hg. gemeinsam mit Hannes Androsch und Anton Pelinka), Carl Gerold’s Sohn Wien (2006). - „Karl Waldbrunner - Schnittstellen eines Lebens zwischen Industrie und Politik“, in: Karl Waldbrunner. Pragmatischer Visionär für das neue Österreich, hg. von H. Androsch / A. Pelinka / M. Zollinger, Wien (2006), 17 – 141. - „Der lange Weg zum Wohlstand“, in: Das neue Österreich, Katalog zur Ausstellung im Oberen Belvedere , hg. von Günter Düriegl / Gerbert Frodl, Verlag Österreichische Galerie Belvedere Wien (2005), 287-300. - „Freizeitkultur des 18. Jahrhunderts. Kundmachung zur Öffnung des Wiener Praters vom 7. April 1766“, in: In der Vergangenheit viel Neues. Spuren aus dem 18. Jahrhundert ins Heute, hg. von Harald Heppner / Alois Kernbauer / Nikolaus Reisinger Braumüller Wien, (2004), 191-194. Administrative MitarbeiterInnen am IKF Ulrike Wallner geb. 1967; Sekretariat und Bibliotheksverwaltung. Peter Horn geb. 1963; Buchhaltung.