8 AKTUELLES INTERNATIONALER ERFAHRUNGSAUSTAUSCH Königswinter (elf) – Vom 17. bis zum 19. Juni trafen sich internationale Krebsexperten im Rahmen der 7. Mildred Scheel Cancer Conference der Deutschen Krebshilfe, um aktuelle Entwicklungen in der onkologischen Forschung zu diskutieren. Jedes Jahr erhalten in Deutschland etwa eine halbe Million Menschen die Diagnose Krebs – Tendenz steigend. Wissenschaftlicher Fortschritt spielt daher eine Schlüsselrolle, um den großen Herausforderungen in Zukunft begegnen zu können. Vor diesem Hintergrund ist es der Deutschen Krebshilfe ein besonderes Anliegen, auch den wissenschaftlichen Nachwuchs für onkologische Themen zu begeistern und bei der Umsetzung innovativer ­Ideen zu unterstützen. Aus diesem Grund erhielten junge Wissenschaftler auch während der 7. Mildred Scheel Cancer Conference wieder die Möglichkeit, ihre Forschungsergebnisse in Form eines Posters zu präsentieren und mit ihren Kollegen und den Experten in den Dialog zu treten. Wissenschaftler aus dem In- und Ausland trafen sich zur 7. Mildred Scheel Cancer Conference auf dem Petersberg bei Bonn. Auch in diesem Jahr stand die 7. Mildred Scheel Cancer Conference der Deutschen Krebshilfe mit rund 250 Teilnehmern aus dem In- und Ausland wieder ganz im Zeichen der internationalen Kommunikation und Vernetzung von onkologischen Forschern und Ärzten. Von neuen Ansätzen für Immuntherapien bis hin zur personalisierten Krebsmedizin diskutierten die Experten innovative Ideen der Krebsforschung. Das operative Entfernen eines Tumors, die Strahlentherapie und die Chemotherapie sind die klassischen Behandlungsverfahren gegen Krebs. Krebsforscher und -mediziner arbeiten heute verstärkt auch an der Entwicklung ergänzender und moderner Behandlungsstrategien, die gezielt Krebszellen angreifen und dabei gesundes Gewebe schonen. Große Fortschritte wurden dabei in den letzten Jahren auf dem Gebiet der Immuntherapie erzielt. Die Referenten der Tagung erläuterten neue Ansätze, Antikörper oder ganze Immunzellen zur möglichst schonenden Behandlung von Krebs einzusetzen. Nicht alle Patienten sprechen gleichermaßen auf eine bestimmte Therapieform an – das ist bekannt. Woran liegt das und wie lässt sich vorhersagen, ob ein Therapieverfahren bei einem Patienten wirksam ist? Bei der personalisierten Medizin geht es darum, individuell die optimale Behandlung zu finden. Dieses hochaktuelle Thema wurde als weiterer Schwerpunkt der Konferenz rege diskutiert. Drei Wissenschaftlern wurde dabei eine besondere Ehre zuteil: Am dritten und letzten Tag der Konferenz prämierte die Deutsche Krebshilfe ihre hervorragend präsentierten Forschungsergebnisse mit einem Posterpreis in Höhe von jeweils 1.000 Euro. Dr. Ralf Wiedemuth vom Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden entwickelt Strategien, um die Teilung von Tumorzellen zu bremsen. Dr. Benita Wolf vom Suisse Institute for Experimental Cancer Research in Lausanne erforscht molekulare Faktoren, die die zelluläre Teilungsmaschinerie beeinflussen, und Christoph Weigel vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg untersucht die Mechanismen, die zur Fibrose infolge einer Strahlentherapie führen können. Die stolzen Gewinner der Posterpreise: Dr. Ralf Wiedemuth, Dr. Benita Wolf und Christoph Weigel. Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 3/2015