Ein neues Gesicht! Menschen erkennen wir an ihrem Gesicht. Frisur, Mimik, Augenfarbe und Ausdruck helfen uns bei der Unterscheidung. Ein Gesicht sagt längst nicht alles über den betreffenden Menschen, aber es hat einen hohen Wiedererkennungswert. Denken Sie an die Schaufensterpuppen der Läden. Die Gesichter der Puppen sind derart normiert, dass ein Unterscheiden zwischen ihnen kaum möglich ist. Sie sehen halt alle gleich aus. Unsere Gesichter stehen für unsere Persönlichkeit. Durch sie werden wir von der Umgebung identifiziert. Und das ist wohl auch der Grund, weshalb wir bei Verletzungen im Gesicht viel sensibler reagieren als bei solchen, die nicht sichtbar sind. Was an dieser Stelle für einzelne Personen gilt, hat eine ähnliche Bedeutung für Personen im übertragenen Sinn, also Organisationen, Firmen, Kirchen und Gemeinden. Nicht umsonst kennt die deutsche Sprache den Begriff der „Körperschaft“. Und selbst der Apostel Paulus spricht im Neuen Testament von der Gemeinde als von einem Menschen. Allerdings setzt sich das Gesicht solcher Personen höherer Ordnung nicht aus Knochen, Haut und Haaren zusammen. Dieses Gesicht ist vielmehr das gesamte Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit. Streng genommen gehören dazu der Name, das Logo, die Farben, die Schrift und manchmal auch ein besonderes Gestaltungsraster. Je klarer dieses Erscheinungsbild ist und je deutlicher dieses Gesicht dargestellt wird, umso schneller wird die Organisation wahrgenommen und wiedererkannt. Als Beispiel mögen hier die Tankstellen dienen, die wir mit unseren Autos regelmäßig anfahren. Jedes Kind weiß heutzutage, wohin die blau-weiße Raute, die rot-gelbe Muschel, das grün-gelbe Schild und die rot-blaue Ellipse gehören . Auch die Stiftung Elim mit ihren Bereichen der Gemeinde, Diakonie und Mission hat ihr eigenes Gesicht. Und wie beim Menschen hat sich dieses Gesicht im Laufe der Zeit immer verändert. Einzelne Gesichtszüge wurden geprägt durch die jeweilige Zeit und Generation. Ältere Mitglieder erinnern sich sicherlich noch an das Signet der drei Palmen an einer Quelle, ein Bild für die biblische Überlieferung der Oase namens Elim, wo das Volk Israel auf seiner Wanderung Ruhe fand. Noch heute befindet sich dieses Zeichen auf den Broschen der Schwestern unseres Diakonissenmutterhauses. Entworfen wurden die drei Palmen seinerzeit von der Diakonisse Schwester Elfriede Kabisch. Später wurde dieses Bild von Ulrich Heitmüller zu einer Palme im Wasser stilisiert. Allerdings war das Gesicht der Stiftung nicht immer einheitlich. Schon zu Zeiten von Friedrich Heitmüller, des 1965 verstorbenen Leiters des Gesamtwerks, hatten einzelne Gemeinden das Symbol des Kreuzes mit der Feuerfackel. Hinzu kam auch die zunehmende Verbreitung des Kreuzes im Kreis, wie es der Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland benutzt. Um hier wieder die alte Einheitlichkeit von Gemeinde, Diakonie und Mission zu erreichen, entschloss sich der Vorstand der Stiftung im vergangenen Jahr zu einer neuen Gestaltung des Erscheinungsbildes. Das Ergebnis ist das grüne Kreuz mit blauer Welle. Das Kreuz steht für die Liebe Gottes, die sichtbar in seinem gekreuzigten Sohn wird, die alle Menschen und die ganze Schöpfung umschließt. Die Welle erinnert an das Symbol des Wassers, das Gottes lebendiges Handeln andeutet. Und die Welle dient als ein Zeichen für den Heiligen Geist, der Menschen in eine Bewegung setzen kann. Und last but not least ist sie auch ein Hinweis auf die Dynamik, die unseren Gemeinden und diakonischen Einrichtungen schon immer inne war. Wie schon in der Vergangenheit wird auch der offizielle Name der Stiftung eine Veränderung erhalten. In Zukunft soll die „Freie evangelische Gemeinde - Stiftung Elim“ umbenannt werden in „Freie evangelische Gemeinde in Norddeutschland“. Zum neuen Gesicht gehören außerdem eigene Hausschriften, Hausfarben und Gestaltungsrichtlinien. Wer sich hier für nähere Informationen interessiert, kann sie im Gemeindebüro erhalten. Viel Anerkennung und positive Kritik hat das erneuerte Gesicht unseres Werkes erhalten. Aber ich kann mir vorstellen, dass die beschriebenen Veränderungen dem einen oder der anderen auch Mühe machen. Vielleicht kann dabei folgender Gedanke hilfreich sein: Gesichter und Namen prägen unsere Persönlichkeit. Aber entscheidend bei einzelnen Menschen und ganzen „Körperschaften“ ist am Ende doch nicht das Gesicht, sondern das Herz. Wichtig ist zuerst und zuletzt das Herz, d.h. die Gesinnung, die sich im Handeln äußert. Und solange wir ein Herz haben, das für Gott und die Menschen schlägt, besitzen wir genau die Identität, zu der Christus uns berufen hat. Arndt Schnepper