ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS BeneFIX 250 I.E. Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG BeneFIX 250 I.E. Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung enthält nominal 250 I.E. rekombinanten Blutgerinnungsfaktor IX (Nonacog alfa) in jeder Durchstechflasche Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung. Das mit dem mitgelieferten 5 ml Wasser für Injektionszwecke aufgelöste Präparat enthält ca. 50 I.E./ml rekombinanten Blutgerinnungsfaktor. Die Wirksamkeit (I.E.) wird anhand eines Ein-Stufen-Tests nach Ph. Eur bestimmt. Die spezifische Aktivität von BeneFIX, rekombinanter Blutgerinnungsfaktor IX, beträgt mindestens 240 I.E./mg Protein. BeneFIX enthält rekombinanten Blutgerinnungsfaktor IX (INN = Nonacog alfa). Bei dem rekombinanten Blutgerinnungsfaktor handelt es sich um ein gereinigtes einkettiges Protein mit 415 Aminosäuren. Die primäre Aminosäurensequenz ist vergleichbar mit der allelischen Form Ala148 des aus Plasma hergestellten Faktors IX. Einige post-translationale Modifikationen des rekombinanten Moleküls unterscheiden sich von denen des aus Plasma hergestellten Moleküls. Der rekombinante Blutgerinnungsfaktor IX ist ein Glykoprotein, das von gentechnisch veränderten Säugetierzellen (Ovarial-Zellinie des chinesischen Hamsters [CHO]) sezerniert wird. Hilfsstoffe siehe unter 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Therapie und Prophylaxe von Blutungen bei Patienten mit Hämophilie B (angeborener Mangel an Faktor IX) 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Die Therapie soll unter Aufsicht eines in der Behandlung von Haemophilie erfahrenen Arztes eingeleitet werden. Dosierung Die Dosierung und Dauer der Substitutionstherapie sind vom Schweregrad des Faktor-IX-Mangels, Ort und Ausmaß der Blutung und vom klinischen Zustand des Patienten abhängig. Um sicherzustellen, daß der gewünschte Faktor IX-Spiegel erreicht wird, wird eine genaue Überwachung mittels Faktor IX-Aktivitäts-Bestimmung geraten. Die Dosierung sollte anhand der Faktor IX-Aktivität, den pharmakokinetischen Parametern wie Halbwertszeit und Recovery, ebenso wie nach der klinischen Situation berechnet werden, um die Dosierung angemessen anzupassen. Die zu verabreichende Menge und Häufigkeit sollte sich immer an der klinischen Wirksamkeit des Einzelpatienten orientieren. Faktor IX Präparate müssen nur selten mehrmals täglich verabreicht werden. 2 Die Zahl der verabreichten Faktor IX-Einheiten wird in Internationalen Einheiten (I.E.), die dem aktuellen WHO-Standard für Faktor IX-Produkte entsprechen, angegeben. Die Faktor IX-Aktivität im Plasma wird entweder als Prozentsatz (entsprechend des normalen Plasmas des Menschen) oder in Internationalen Einheiten (entsprechend des internationalen Standards für Faktor IX im Plasma), ausgedrückt. 1 Internationale Einheit (I.E.) an Faktor IX-Aktivität entspricht der Menge von Faktor IX in 1 ml normalem Plasma des Menschen. Die Bestimmung der benötigten Dosis an BeneFIX kann auf der Grundlage erfolgen, daß eine Einheit der Faktor-IX-Aktivität pro kg Körpergewicht den Spiegel an zirkulierendem Faktor IX durchschnittlich um ca. 0,7 I.E./dl erhöht. (0,3-1,4 I.E./dl). Pharmakokinetische Parameter müssen bei jedem Patienten regelmäßig geprüft und die Dosierung muß dementsprechend angepaßt werden. Die benötigte Dosis wird unter Verwendung der nachfolgenden Formel bestimmt: Erforderliche Faktor-IXEinheiten (I.E.) = Körpergewicht (kg) X Erwünschter FaktorIX-Anstieg (%) oder (I.E./dl) X reziproke, beobacht. Recovery Für eine Recovery von 0,7 I.E./dl (durchschnittlichern Anstieg von Faktor IX), gilt dann: Erforderliche Faktor-IXEinheiten (I.E.) = Körpergewicht (kg) X Erwünschter FaktorIX-Anstieg (%) oder (I.E./dl) X 1,4 IE/kg Im Falle folgender haemorrhagischer Ereignisse, darf die Faktor IX Aktivität im angegebenen Zeitraum nicht unter den angegebenen Plasmaaktivitätsspiegel (in % des Normalwerts oder in I.E./dl) fallen. Folgende Tabelle kann als Richtlinie für Blutungsepisoden und chirurgische Eingriffe verwendet werden. Grad der Blutung/Operationsart benötigte Faktor IX Spiegel in % oder I.E./dl Dosierungshäufigkeit (Stunden)/ Therapiedauer (Tage) frühe Gelenks-, Muskel- oder orale Blutung 20 - 40 mittelschwere Gelenks- oder Muskelblutung, Haematome 30 - 60 Lebensbedrohlichen Blutungen 60 - 100 alle 24 Stunden wiederholen. Mindestens 1 Tag bis die Blutungsepisode, die durch Schmerz angezeigt wird, beendet oder Heilung erfolgt ist. Die Infusion alle 24 Stunden für 3 – 4 Tage oder mehr wiederholen, bis Schmerzen und akutes Gebrechen aufhören. Die Infusion alle 8 – 24 Stunden bis zur Heilung wiederholen Blutung Chirurgische Eingriffe Kleine einschließlich Zahnextraktion Große 30 – 60 alle 24 Stunden, mindestens 1 Tag, bis die Heilung erfolgt ist. 80 – 100 (prae- und postoperativ) Die Infusion bis zur adaequaten Wundheilung alle 8 – 24 Stunden wiederholen, danach die Therapie für mindestens 7 weitere Tage fortsetzen um eine 3 Faktor IX-Aktivität von 30% 60% (I.E./dl) aufrechtzuerhalten. Zur Bestimmung der benötigten Dosis und Infusionshäufigkeit wird während der Behandlung eine regelmäßige Kontrolle des Faktor IX-Spiegels empfohlen. Insbesondere ist bei großen operativen Eingriffen eine genaue Überwachung der Substitutionstherapie durch genaue Bestimmung der Blutgerinnungsfaktoren (plasmatische Faktor IX-Aktivität) erforderlich. Die Antwort des Einzelpatienten auf Faktor IX kann unterschiedlich sein, da verschiedene Spiegel der in vivo recovery erreicht und verschieden Halbwertszeiten nachgewiesen werden. BeneFIX kann zur Langzeitprophylaxe von Blutungen bei Patienten mit schwerer Haemophilie B verabreicht werden. In klinischen Studien wurde zur routinemäßigen Sekundärprophylaxe eine Dosis von ca. 40 I.E./kg (Bereich: 13 – 78 I.E./kg) in 3- bis 4-tägigem Abstand verabreicht. Bei jüngeren Patienten können kürzere Dosisintervalle oder höhere Dosen erforderlich sein. Es liegen nur ungenügende Daten vor um BeneFIX für Kinder unter 6 Jahren zu empfehlen. Vorläufige Daten aus klinischen Wirksamkeitsstudien bei Kindern über 6 Jahren zeigen aber, daß, selbst wenn kein Faktor-IX-Hemmkörper vorhanden war, die Dosis bei mehreren Patienten erhöht werden mußte. In klinischen Studien mußte bei 57% der Patienten wegen einer niedrigeren Recovery als erwartetet oder um einen ausreichenden therapeutischen Effekt zu erreichen oder beides, die Dosis auf durchschnittlich >50 I.E./kg erhöht werden. Deshalb müssen sowohl die Faktor-IX-Aktivität im Plasma, als auch die pharmakokinetischen Parameter, wie z. B. Recovery und Halbwertszeit, entsprechend den klinischen Erfordernissen gründlich überwacht werden, um die Dosierung je nach Bedarf anzupassen. Wenn Dosierungen > 100 I.E./kg wiederholt während der routinemäßigen Prophylaxe benötigt wurden, sollte ein Wechsel zu einem anderen Faktor IX-Produkt in Erwägung gezogen werden. Patienten müssen auf Bildung von Faktor-IX-Hemmkörpern überwacht werden. Wird die erwartete Faktor-IX-Aktivität im Plasma nicht erreicht, oder können Blutungen nicht mit einer angemessenen Dosis gestillt werden, muß ein biologischer Test durchgeführt werden, um festzustellen, ob ein Faktor-IX-Hemmkörper vorhanden ist. Bei Patienten mit hohem Antikörperspiegel kann eine Faktor IX-Therapie nicht wirksam sein und andere therapeutische Maßnahmen müssen in Betracht gezogen werden. Die Behandlung solcher Patienten sollten von Ärzten mit Erfahrung in der Behandlung von Hämophilie durchgeführt werden. Siehe auch Punkt 4.4. Art der Verabreichung BeneFIX wird nach Auflösen des lyophilisierten Pulvers zur Herstellung einer Injektionslösung in sterilem Wasser für Injektionszwecke intravenös verabreicht (siehe Punkt 6.6). Die Lösung sollte sofort oder innerhalb von 3 Stunden, verwendet werden. Da die Verwendung von BeneFIX als kontinuierliche Infusion nicht untersucht wurde, darf BeneFIX nicht mit Infusionslösungen gemischt oder als kontinuierliche Infusion verabreicht werden. BeneFIX muß langsam injiziert werden. In den meisten Fällen wurde eine Injektionsrate von 4 ml/min gut vertragen. 4.3 Gegenanzeigen Bekannte Überempfindlichkeit gegen Hamsterproteine oder andere Bestandteile des Präparates. 4 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Bei Patienten, die bereits mit Faktor IX-haltigen Produkten behandelt wurden (previously treated patients = PTPs), werden neutralisierende Antikörper (Hemmkörper) nur sehr selten nachgewiesen. Da bei klinischen Studien ein mit BeneFIX behandelter PTP einen klinisch relevanten Hemmkörper niedrigen Titers entwickelte und da zur Antigenität des rekombinanten Faktor IX noch wenig Erfahrungswerte vorliegen, müssen Patienten, die mit BeneFIX behandelt werden, sorgfältig auf die Bildung von Faktor-IX-Hemmkörpern überwacht werden. Für diese Hemmkörper muß unter Verwendung geeigneter biologischer Testverfahren eine Titration in Bethesda-Einheiten (B.U.) durchgeführt werden. Zur Behandlung von Patienten, die zuvor noch nicht mit Faktor IX-Präparaten behandelt wurden (previously untreated patients = PUPs), mit BeneFIX liegen keine ausreichenden Ergebnisse aus laufenden klinischen Studien vor. Wie bei allen intravenös verabreichten Proteinprodukten können allergische Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Das Produkt enthält Spuren von Hamsterproteinen. Es wurden bei Faktor IX-Produkten, wie auch bei BeneFIX, potentiell lebensbedrohliche anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen beobachtet. Die Patienten müssen deshalb über frühe Anzeichen von Überempfindlichkeitsreaktionen aufgeklärt werden, darunter Atembeschwerden, Kurzatmigkeit, Schluckbeschwerden, Urtikaria, , Engegefühl in der Brustgegend, Stenoseatmung, Juckreiz, Blutdruckabfall und Anaphylaxie. Wenn allergische oder anaphylaktoide Reaktionen auftreten, muß die Verabreichung von BeneFIX sofort abgebrochen und eine geeigneten Behandlung eingeleitet werden. In einigen Fällen führten diese Reaktionen zu einer schweren Anaphylaxie. Bei Schock muß die Behandlung den Regeln der modernen Schockterapie folgen. Im Falle von schweren allergischen Reaktionen sollten alternative hämostatische Maßnahmen ergriffen werden In der Literatur wurde über einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten eines Faktor IXHemmkörpers und allergischen Reaktionen berichtet. Deshalb sollten Patienten, die eine allergische Reaktion entwickeln, auf die Anwesenheit eines Hemmkörpers untersucht werden. Weiterhin sollte bedacht werden, daß Patienten mit Faktor IX-Hemmkörpern ein erhöhtes anaphylaktisches Risiko bei fortgesetzter Behandlung mit Faktor IX aufweisen können. Aufgrund des Risikos von allergischen Reaktionen, sollte die anfängliche Behandlung mit Faktor IX nach Ermessen des behandelnden Arztes unter medizinischer Beobachtung erfolgen, um die Möglichkeit einer angemessenen Therapie der allergischen Reaktionen sicherzustellen. Die Dosierung muß an die pharmakokinetische Daten eines jeden Patienten angepaßt werden. Obwohl BeneFIX nur Faktor IX enthält, muß das Risiko einer Thrombosebildung und einer Verbrauchskoagulopathie (DIC) berücksichtigt werden. Da bei Verwendung von Konzentraten mit Faktor-IX-Komplexen in der Vergangenheit thromboembolische Komplikationen beobachtet wurden, können Produkte mit Faktor IX eine potentielle Gefährdung darstellen für Patienten, die Anzeichen einer Fibrinolyse aufweisen oder unter Verbrauchskoagulopathie leiden (DIC). Wegen des Risikos thromboembolischer Komplikationen ist bei Patienten mit Lebererkrankungen, bei frisch operierten Patienten, bei Neugeborenen und bei Patienten, bei denen das Risiko thrombotischer Ereignisse oder einer Verbrauchskoagulopathie besteht, eine klinische Beobachtung mit geeigneten biologischen Testverfahren erforderlich, um Frühzeichen einer thrombotischen Komplikation oder einer Verbrauchskoagulopathie festzustellen. In den genannten Fällen muß der Vorteil einer Behandlung mit BeneFIX gegen die Risiken abgewogen werden. Es wurde während der Verabreichung von BeneFIX über Agglutination von roten Blutkörperchen im Schlauchsystem oder der Spritze berichtet. Bis jetzt wurden keine klinischen Folgen im Zusammenhang mit diesen Berichten beobachtet. Wenn eine Agglutination von roten Blutkörperchen im Schlauchsystem oder in der Spritze bemerkt wird, muß das ganze Material ( Schlauchsystem, 5 Spritze, BeneFIX-Lösung) verworfen und der Verabreichungsvorgang mit einer neuen Packung wiederholt werden. Es liegen Berichte über das Auftreten eines nephrotischen Syndroms nach versuchter Immuntoleranzinduktion bei Haemophilie B Patienten mit Faktor IX-Inhibitor und allergischen Reaktionen in der Anamnese vor. Sicherheit und Wirksamkeit von BeneFIX zur Immuntoleranzinduktion wurde nicht nachgewiesen. Im Interesse des Patienten wir empfohlen, wenn möglich bei jeder Anwendung von BeneFIX, den Namen und Chargennummer des Produktes zu vermerken. 4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Es sind keine Wechselwirkungen von rekombinanten Blutgerinnungsfaktoren mit anderen Arzneimitteln bekannt. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Es wurden keine Reproduktionsstudien am Tier mit Faktor IX Produkten durchgeführt. Wegen des geringen Auftretens von Haemophilie B bei Frauen gibt es keine Erfahrung zur Anwendung von Faktor IX während der Schwangerschaft und Stillzeit. Deshalb sollte Faktor IX in der Schwangerschaft und Stillperiode nur bei eindeutiger Indikationsstellung angewendet werden. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Es liegen keine Hinweise darauf vor, daß BeneFIX die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zur Bedienung von Geräten/Maschinen beeinträchtigen könnte. 4.8 Nebenwirkungen Überempfindlichkeit oder allergische Reaktionen (welche Quincke-Ödem, Brennen und Stechen an der Infusionsstelle, Schüttelfrost, Hitzegefühl, generalisierte Urtikaria, Juckreiz, Blutdruckabfall, Lethargie, Übelkeit, Ruhelosigkeit, Tachykardie, Engegefühl in der Brust, Kribbeln, Erbrechen, Stenoseatmung einschließen können) wurden selten bei Patienten, die mit Faktor IX-haltigen Präparaten, einschließlich BeneFIX behandelt wurden beobachtet. In einigen Fällen führten diese Reaktionen zu einer schweren Anaphylaxie. Allergische Reaktionen sind in engem zeitlichen Zusammenhang mit der Entwicklung von Faktor IX Inhibitor aufgetreten (siehe auch Punkt 4.4). Die Ätiologie allergischer Reaktionen in Verbindung mit BeneFIX und anderen Faktor IX-Produkten konnte noch nicht geklärt werden. Diese Reaktionen sind potentiell lebensbedrohlich. Wenn eine allergische Reaktion auftritt, muß die Gabe von BeneFIX sofort unterbrochen werden. Im Falle von schweren allergischen Reaktionen sollten alternative hämostatische Maßnahmen in Erwägung gezogen werden. Die erforderliche Behandlung hängt von der Art und Schwere der Nebenwirkung ab (siehe Punkt 4.4). Aufgrund des Herstellungsverfahrens enthält BeneFIX Spuren von Hamster Zellproteinen. Überempfindlichkeitsreaktionen können auftreten. Es liegen Berichte über das Auftreten eines nephrotischen Syndroms nach Gaben von hohen Dosen von aus Plasmahergestelltem Faktor IX zur Induktion einer Immuntoleranz bei Hämophilie B Patienten mit Faktor IX Hemmkörpern und einer anamnestisch bekannten allergischen Reaktion vor. Selten wurde bei Patienten, die mit BeneFIX behandelt wurden, über Beschwerden an der Infusionsstelle, verändertes Geschmacksempfinden, brennendes Gefühl in Kiefer und Schädel, Benommenheit, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, trockenes Husten/Niesen, Fieber und Phlebitis/Zellulitis an der Injektionsstelle berichtet. 12 Tage nach Gabe einer Dosis BeneFIX bei einer Blutungsepisode kam es bei einem Hepatitis C-Antikörper positiven Patienten zum Niereninfarkt. Es 6 ist nicht sicher, ob ein Zusammenhang zwischen dem Infarkt und der vorherigen Gabe von BeneFIX besteht. Der Patient wurde weiterhin mit BeneFIX behandelt. Patienten mit Haemophilie B können neutralisierende Antikörper (Inhibitoren) gegen Faktor IX entwickeln. Bei Auftreten solcher Inhibitoren kann sich dieser Zustand in einem unzureichenden klinischen Ansprechen manifestieren. In solchen Fällen wird die Kontaktaufnahme mit einem, auf Haemophilie spezialisiertes Zentrum, empfohlen. Bei einem von 56 mit BeneFIX behandelten Patienten, die zuvor Plasmaprodukte erhalten hatten, wurde ein klinisch relevanter, geringer Hemmkörpertiter nachgewiesen. Bei diesem Patienten konnte die Behandlung mit BeneFIX fortgesetzt werden, ohne daß ein Anstieg des Hemmkörpertiters gegenüber den anamnestischen Werten oder anaphylaktische Reaktionen festgestellt wurden. Es gibt keine ausreichenden Daten über das Auftreten von Inhibitoren in PUPs. 4.9 Überdosierung Es wurden über keine Überdosierung im Zusammenhang mit rekombinanten Faktor IX Produkten berichtet. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Antihämorrhagischer Blutgerinnungsfaktor IX, ATC-Code B02BD04 BeneFIX enthält rekombinanten Blutgerinnungsfaktor IX (nonacog alfa). Bei dem rekombinanten Blutgerinnungsfaktor IX handelt es sich um ein einkettiges Glykoprotein mit einer relativen Molekülmasse von ca. 55.000 Dalton, das zur Familie der Serin-Proteasen der Vitamin-K-abhängigen Blutgerinnungsfaktoren gehört. Der rekombinante Blutgerinnungsfaktor IX ist ein rekombinantes Proteintherapeutikum, dessen strukturellen und funktionellen Eigenschaften mit denen des endogenen Faktor IX vergleichbar sind. Faktor IX wird durch einen Komplex aus Faktor VII und Gewebefaktor auf exogenem Weg (extrinsisches System) sowie durch Faktor XIa auf endogenem Weg (intrinsisches System) aktiviert. Der aktivierte Faktor IX aktiviert in Verbindung mit dem aktivierten Faktor VIII den Faktor X. Dies führt zur Umwandlung von Prothrombin in Thrombin, das dann Fibrinogen in Fibrin umsetzt. Damit wird die Blutgerinnung (Gerinnselbildung) ermöglicht. Die Aktivität des Faktors IX ist bei Hämophilie B entweder nicht vorhanden oder aber stark vermindert. Eine Substitutionstherapie kann erforderlich sein. Haemophilie B ist eine geschlechtsspezifische hereditäre Blutgerinnungsstörung aufgrund eines verminderten Faktor IX Spiegels, die, entweder spontan oder aufgrund eines Unfalls oder chirurgischen Eingriffs, zu einer profusen Blutung in Gelenken, Muskeln oder inneren Organen führt. Da bei Substitutionstherapie der Faktor IX-Plasmaspiegel erhöht ist, wird eine vorübergehende Korrektur des Faktormangels und eine Abnahme der Blutungstendenz möglich. Es liegen nur ungenügende Daten vor um BeneFIX für Kinder unter 6 Jahren zu empfehlen. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Die Infusion von Benefix in 56 PTP Patienten (Ausgangswerte) mit Hämophilie B zeigte eine in vivoRecovery von 12 - 62% (Mittelwert 33,6 +/- 10,2%). Eine Internationale Einheit BeneFIX zeigte einen mittleren Anstieg von 0,7 I.E./dl (0,3 -1,4 I.E./dl) des im Blut zirkulierenden Faktor IX. Die biologische Halbwertszeit liegt zwischen 10 bis 38 Stunden (Mittelwert 19,5 +/- 5 Stunden). 7 Bei einem Teil der 56 Patienten liegen Ausgangswerte bis zu 24 Monaten vor. Die pharmakokinetischen Daten für diese Patienetn zu unterschiedlichen Zeitpunkten sind aus der folgenden Tabelle ersichtlich: Table 1. rFIX Zusammenfassung der pharmakokinetischen Parameter der Aktivität in Monaten von bereits behandelten Patienten Parameter Monat n Mittelwert Median SD Bereich 95% CI Recovery (%) 0 6 12 18 24 56 53 50 47 47 33.7 31.8 31.3 30.7 31.0 31.5 31.0 30.5 28.9 30.6 10.31 9.04 8.75 9.24 8.80 15.3–62.2 15.3–56.7 16.2–53.1 12.6–62.1 16.2–59.4 30.9, 36.4 29.4, 34.3 28.8, 33.7 28.0, 33.5 28.4, 33.6 FIX Anstieg (I.E./dl pro I.E./kg) 0 6 12 18 24 56 53 50 47 47 0.75 0.71 0.70 0.68 0.69 0.70 0.69 0.68 0.64 0.68 0.23 0.20 0.19 0.21 0.20 0.34–1.38 0.34–1.26 0.36–1.18 0.28–1.38 0.36–1.32 0.69, 0.81 0.65, 0.76 0.64, 0.75 0.62, 0.74 0.63, 0.75 Eliminationshalbwertszeit (Std.) 0 6 12 18 24 56 53 49 46 45 19.3 19.8 18.5 18.9 18.9 19.1 18.2 16.6 16.3 17.3 4.97 6.26 5.89 7.02 6.84 11.1–36.4 9.6–38.2 10.6–33.7 10.7–38.3 10.9–42.2 18.0, 20.7 18.1, 21.6 16.8, 20.2 16.8, 21.0 16.8, 20.9 AUC0-∞ (I.E. × Std./dl) 0 6 12 18 24 56 53 49 46 45 619.8 579.8 575.7 561.8 577.6 605.2 562.2 566.0 560.9 551.7 155.7 146.1 151.0 155.6 154.7 366.5–1072.6 330.9–900.1 290.3–1080.8 254.5–940.8 284.1–1045.4 578.1, 661.5 539.5, 620.1 532.4, 619.1 515.7, 608.0 531.1, 624.1 0 6 12 18 24 54 52 48 44 43 2.0 2.3 2.2 2.0 1.8 1.5 1.0 1.2 1.3 0.78 1.60 2.62 2.70 1.94 2.07 0.07-5.73 0.12-9.98 0.13-14.34 0.13-6.21 0.11-7.43 1.6,2.5 1.5,3.0 1.5,3.0 1.4,2.6 1.1,2.4 0 6 12 18 24 56 53 49 46 45 8.4 9.2 9.3 9.6 9.2 8.2 8.9 8.8 8.9 9.1 2.01 2.48 2.53 2.85 2.40 4.66-13.64 5.55-15.11 4.63-17.22 5.31-19.65 4.78-17.60 7.86,8.94 8.53,9.89 8.56,10.01 8.78,10.47 8.52,9.96 Halbwertszeit Anfangsphase (Std.) Clearance (ml/Std./kg) 56 0 24.35,27.60 15.81-46.09 6.07 25.8 26.0 53 6 24.01,27.15 13.44-42.26 5.68 25.3 25.6 49 12 22.75,26.47 14.83-38.75 6.47 22.2 24.6 46 18 22.55,26.94 15.30-50.75 7.40 22.7 24.7 45 24 23.00,27.17 15.65-47.52 6.94 23.9 25.1 Die Ergebnisse schließen einen Patienten, bei dem das Auftreten eines Inhibitors nach 9 Monaten beobachtet wurde, aus. AUC0 - ∞ = Fläche unter dem Zeitverlauf der Plasmakonzentration (Area Under the Curve) MRT = Mittlere Verweilzeit SD = Standardabweichung CI = Konfidenzintervall MRT (Std.) Im Vergleich zu pdFIX war die Recovery von rFIX um 30% niedriger. Pharmakokinetische Parameter nach intravenöser Einzel- und Mehrfachdosis wurden auch in verschiedenen Spezies bestimmt. Die pharmakokinetischen Parameter, die man aus den vergleichenden Studien von rFIX und pdFIX 8 gewann, waren gleich zu denen, die man aus Studien am Menschen gewonnen hat. Die Strukturunterschiede, die sich im rFIX-im Vergleich zum pdFIX -Molekül zeigen, tragen zur unterschiedlichen Recovery im Vergleich zum pdFIX bei. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit BeneFIX weist keine genschädigende Wirkung auf. Es wurden keine Studien zur Kanzerogenität, zur Beeinträchtigung der Fertilität oder zur fetalen Entwicklung durchgeführt. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Hilfsstoffe Pulver Saccharose Glycin L-Histidin Polysorbat 80 Lösungsmittel Wasser für Injektionszwecke 6.2 Inkompatibilitäten Das Produkt darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. Es sollte nur das beigepackte Infusionsset verwendet werden. Behandlungsfehler können, als Folge einer Adsorption des humanen Blutgerinnungsfaktor IX an der inneren Oberfläche einiger Infusionsbestecke, auftreten. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 2 Jahre Nach dem Auflösen das Präparat unverzüglich oder innerhalb von 3 Stunden verwenden. 6.4 Besondere Lagerungshinweise BeneFIX nach Ablauf des auf dem Etikett angegebenen Verfalldatums nicht mehr verwenden. Das Präparat nicht einfrieren, um eine Beschädigung der Durchstechflasche mit Lösungsmittel zu vermeiden. Der Händler/Apotheker muß BeneFIX durchgehend im Kühlschrank bei 2-8°C lagern. Auch der Patient muß das Produkt stets im Kühlschrank bei 2-8°C lagern. Für den ambulanten Einsatz darf das Produkt einmalig aus dem Kühlschrank entnommen und max. 1 Monat bei Raumtemperatur (bis 25°C) gelagert werden. Nach Ablauf dieser Frist darf das Produkt nicht erneut im Kühlschrank gelagert, sondern sollte verwendet oder vernichtet werden. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Das geschlossene Behältersystem für die 250-I.E.-Applikationsform von BeneFIX, besteht aus einem 10-ml-Typ-I-Glasdurchstechflasche (Ph.Eur.)mit Gummistopfen (20 mm AD) und einer Verschlußkappe mit Aufreißlasche (20 mm AD). 9 Jede Durchstechflasche mit BeneFIX wird mit einer Durchstechflasche mit Wasser für Injektionszwecke und folgendem Zubehör geliefert - eine doppelseitige Kanüle - ein Filterdorn - ein Mini-Infusionsset - eine 10 ml sterile Einmalspritze zur Verabreichung - zwei Alkoholtupfer - zwei Pflaster 6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung Genaue Anweisungen zum Auflösen und Verabreichen sind der Gebrauchs-information zu BeneFIX, rekombinanter Blutgerinnungsfaktor IX, zu entnehmen. Das lyophilisierte BeneFIX Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung mit Hilfe der doppelseitigen Übertragungskanüle in dem mitgelieferten Lösungsmittel (Wasser für Injektionszwecke) auflösen. Die Durchstechflasche leicht schwenken, bis sich die Trockensubstanz aufgelöst hat. Nach dem Auflösen die Lösung durch den Filterdorn (mitgeliefert) in eine sterile Einmalspritze aufziehen. Die Lösung sollte klar und farblos sein. Die Lösung bei sichtbarer Trübung oder Verfärbung verwerfen. Nach dem Auflösen ist die Lösung unverzüglich oder innerhalb von 3 Stunden zu verwenden. Nicht verbrauchte Lösung, leere Durchstechflaschen sowie verwendete Kanülen und Spritzen sind gemäß den anzuwendenden nationalen Erfordernissen zu entsorgen. Alle Arzneimittel ordnungsgemäß lagern. Arzneimittel für Kinder unzugänglich und außerhalb deren Sichtweite aufbewahren. 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER Genetics Institute of Europe B.V. Fraunhoferstrasse 15 D-82152 Planegg / Martinsried Deutschland 8. ZULASSUNGSNUMMER EU/1/97/047/001 9. DATUM DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 27. August 1997 10. STAND DER INFORMATION 10 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS BeneFIX 500 I.E. Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG BeneFIX 500 I.E. Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung enthält nominal 500 I.E. rekombinanten Blutgerinnungsfaktor IX (Nonacog alfa) in jeder Durchstechflasche Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung. Das mit dem mitgelieferten 5 ml Wasser für Injektionszwecke aufgelöste Präparat enthält ca. 100 I.E./ml rekombinanten Blutgerinnungsfaktor. Die Wirksamkeit (I.E.) wird anhand eines Ein-Stufen-Tests nach Ph. Eur bestimmt. Die spezifische Aktivität von BeneFIX, rekombinanter Blutgerinnungsfaktor IX, beträgt mindestens 240 I.E./mg Protein. BeneFIX enthält rekombinanten Blutgerinnungsfaktor IX (INN = Nonacog alfa). Bei dem rekombinanten Blutgerinnungsfaktor handelt es sich um ein gereinigtes einkettiges Protein mit 415 Aminosäuren. Die primäre Aminosäurensequenz ist vergleichbar mit der allelischen Form Ala148 des aus Plasma hergestellten Faktors IX. Einige post-translationale Modifikationen des rekombinanten Moleküls unterscheiden sich von denen des aus Plasma hergestellten Moleküls. Der rekombinante Blutgerinnungsfaktor IX ist ein Glykoprotein, das von gentechnisch veränderten Säugetierzellen (Ovarial-Zellinie des chinesischen Hamsters [CHO]) sezerniert wird. Hilfsstoffe siehe unter 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Therapie und Prophylaxe von Blutungen bei Patienten mit Hämophilie B (angeborener Mangel an Faktor IX) 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Die Therapie soll unter Aufsicht eines in der Behandlung von Haemophilie erfahrenen Arztes eingeleitet werden. Dosierung Die Dosierung und Dauer der Substitutionstherapie sind vom Schweregrad des Faktor-IX-Mangels, Ort und Ausmaß der Blutung und vom klinischen Zustand des Patienten abhängig. Um sicherzustellen, daß der gewünschte Faktor IX-Spiegel erreicht wird, wird eine genaue Überwachung mittels Faktor IX-Aktivitäts-Bestimmung geraten. Die Dosierung sollte anhand der Faktor IX-Aktivität, den pharmakokinetischen Parametern wie Halbwertszeit und Recovery, ebenso wie nach der klinischen Situation berechnet werden, um die Dosierung angemessen anzupassen. Die zu verabreichende Menge und Häufigkeit sollte sich immer an der klinischen Wirksamkeit des Einzelpatienten orientieren. Faktor IX Präparate müssen nur selten mehrmals täglich verabreicht werden. 11 Die Zahl der verabreichten Faktor IX-Einheiten wird in Internationalen Einheiten (I.E.), die dem aktuellen WHO-Standard für Faktor IX-Produkte entsprechen, angegeben. Die Faktor IX-Aktivität im Plasma wird entweder als Prozentsatz (entsprechend des normalen Plasmas des Menschen) oder in Internationalen Einheiten (entsprechend des internationalen Standards für Faktor IX im Plasma), ausgedrückt. 1 Internationale Einheit (I.E.) an Faktor IX-Aktivität entspricht der Menge von Faktor IX in 1 ml normalem Plasma des Menschen. Die Bestimmung der benötigten Dosis an BeneFIX kann auf der Grundlage erfolgen, daß eine Einheit der Faktor-IX-Aktivität pro kg Körpergewicht den Spiegel an zirkulierendem Faktor IX durchschnittlich um ca. 0,7 I.E./dl erhöht. (0,3-1,4 I.E./dl). Pharmakokinetische Parameter müssen bei jedem Patienten regelmäßig geprüft und die Dosierung muß dementsprechend angepaßt werden. Die benötigte Dosis wird unter Verwendung der nachfolgenden Formel bestimmt: Erforderliche Faktor-IXEinheiten (I.E.) = Körpergewicht (kg) X Erwünschter FaktorIX-Anstieg (%) oder (I.E./dl) X reziproke, beobacht. Recovery Für eine Recovery von 0,7 I.E./dl (durchschnittlichern Anstieg von Faktor IX), gilt dann: Erforderliche Faktor-IXEinheiten (I.E.) = Körpergewicht (kg) X Erwünschter FaktorIX-Anstieg (%) oder (I.E./dl) X 1,4 IE/kg Im Falle folgender haemorrhagischer Ereignisse, darf die Faktor IX Aktivität im angegebenen Zeitraum nicht unter den angegebenen Plasmaaktivitätsspiegel (in % des Normalwerts oder in I.E./dl) fallen. Folgende Tabelle kann als Richtlinie für Blutungsepisoden und chirurgische Eingriffe verwendet werden. Grad der Blutung/Operationsart benötigte Faktor IX Spiegel in % oder I.E./dl Dosierungshäufigkeit (Stunden)/ Therapiedauer (Tage) frühe Gelenks-, Muskel- oder orale Blutung 20 - 40 mittelschwere Gelenks- oder Muskelblutung, Haematome 30 - 60 Lebensbedrohlichen Blutungen 60 - 100 alle 24 Stunden wiederholen. Mindestens 1 Tag bis die Blutungsepisode, die durch Schmerz angezeigt wird, beendet oder Heilung erfolgt ist. Die Infusion alle 24 Stunden für 3 – 4 Tage oder mehr wiederholen, bis Schmerzen und akutes Gebrechen aufhören. Die Infusion alle 8 – 24 Stunden bis zur Heilung wiederholen Blutung Chirurgische Eingriffe Kleine einschließlich Zahnextraktion Große 30 – 60 alle 24 Stunden, mindestens 1 Tag, bis die Heilung erfolgt ist. 80 – 100 (prae- und postoperativ) Die Infusion bis zur adaequaten Wundheilung alle 8 – 24 Stunden wiederholen, danach die Therapie für mindestens 7 weitere Tage fortsetzen um eine 12 Faktor IX-Aktivität von 30% 60% (I.E./dl) aufrechtzuerhalten. Zur Bestimmung der benötigten Dosis und Infusionshäufigkeit wird während der Behandlung eine regelmäßige Kontrolle des Faktor IX-Spiegels empfohlen. Insbesondere ist bei großen operativen Eingriffen eine genaue Überwachung der Substitutionstherapie durch genaue Bestimmung der Blutgerinnungsfaktoren (plasmatische Faktor IX-Aktivität) erforderlich. Die Antwort des Einzelpatienten auf Faktor IX kann unterschiedlich sein, da verschiedene Spiegel der in vivo recovery erreicht und verschieden Halbwertszeiten nachgewiesen werden. BeneFIX kann zur Langzeitprophylaxe von Blutungen bei Patienten mit schwerer Haemophilie B verabreicht werden. In klinischen Studien wurde zur routinemäßigen Sekundärprophylaxe eine Dosis von ca. 40 I.E./kg (Bereich: 13 – 78 I.E./kg) in 3- bis 4-tägigem Abstand verabreicht. Bei jüngeren Patienten können kürzere Dosisintervalle oder höhere Dosen erforderlich sein. Es liegen nur ungenügende Daten vor um BeneFIX für Kinder unter 6 Jahren zu empfehlen. Vorläufige Daten aus klinischen Wirksamkeitsstudien bei Kindern über 6 Jahren zeigen aber, daß, selbst wenn kein Faktor-IX-Hemmkörper vorhanden war, die Dosis bei mehreren Patienten erhöht werden mußte. In klinischen Studien mußte bei 57% der Patienten wegen einer niedrigeren Recovery als erwartetet oder um einen ausreichenden therapeutischen Effekt zu erreichen oder beides, die Dosis auf durchschnittlich >50 I.E./kg erhöht werden. Deshalb müssen sowohl die Faktor-IX-Aktivität im Plasma, als auch die pharmakokinetischen Parameter, wie z. B. Recovery und Halbwertszeit, entsprechend den klinischen Erfordernissen gründlich überwacht werden, um die Dosierung je nach Bedarf anzupassen. Wenn Dosierungen > 100 I.E./kg wiederholt während der routinemäßigen Prophylaxe benötigt wurden, sollte ein Wechsel zu einem anderen Faktor IX-Produkt in Erwägung gezogen werden. Patienten müssen auf Bildung von Faktor-IX-Hemmkörpern überwacht werden. Wird die erwartete Faktor-IX-Aktivität im Plasma nicht erreicht, oder können Blutungen nicht mit einer angemessenen Dosis gestillt werden, muß ein biologischer Test durchgeführt werden, um festzustellen, ob ein Faktor-IX-Hemmkörper vorhanden ist. Bei Patienten mit hohem Antikörperspiegel kann eine Faktor IX-Therapie nicht wirksam sein und andere therapeutische Maßnahmen müssen in Betracht gezogen werden. Die Behandlung solcher Patienten sollten von Ärzten mit Erfahrung in der Behandlung von Hämophilie durchgeführt werden. Siehe auch Punkt 4.4. Art der Verabreichung BeneFIX wird nach Auflösen des lyophilisierten Pulvers zur Herstellung einer Injektionslösung in sterilem Wasser für Injektionszwecke intravenös verabreicht (siehe Punkt 6.6). Die Lösung sollte sofort oder innerhalb von 3 Stunden, verwendet werden. Da die Verwendung von BeneFIX als kontinuierliche Infusion nicht untersucht wurde, darf BeneFIX nicht mit Infusionslösungen gemischt oder als kontinuierliche Infusion verabreicht werden. BeneFIX muß langsam injiziert werden. In den meisten Fällen wurde eine Injektionsrate von 4 ml/min gut vertragen. 4.3 Gegenanzeigen Bekannte Überempfindlichkeit gegen Hamsterproteine oder andere Bestandteile des Präparates. 13 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Bei Patienten, die bereits mit Faktor IX-haltigen Produkten behandelt wurden (previously treated patients = PTPs), werden neutralisierende Antikörper (Hemmkörper) nur sehr selten nachgewiesen. Da bei klinischen Studien ein mit BeneFIX behandelter PTP einen klinisch relevanten Hemmkörper niedrigen Titers entwickelte und da zur Antigenität des rekombinanten Faktor IX noch wenig Erfahrungswerte vorliegen, müssen Patienten, die mit BeneFIX behandelt werden, sorgfältig auf die Bildung von Faktor-IX-Hemmkörpern überwacht werden. Für diese Hemmkörper muß unter Verwendung geeigneter biologischer Testverfahren eine Titration in Bethesda-Einheiten (B.U.) durchgeführt werden. Zur Behandlung von Patienten, die zuvor noch nicht mit Faktor IX-Präparaten behandelt wurden (previously untreated patients = PUPs), mit BeneFIX liegen keine ausreichenden Ergebnisse aus laufenden klinischen Studien vor. Wie bei allen intravenös verabreichten Proteinprodukten können allergische Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Das Produkt enthält Spuren von Hamsterproteinen. Es wurden bei Faktor IX-Produkten, wie auch bei BeneFIX, potentiell lebensbedrohliche anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen beobachtet. Die Patienten müssen deshalb über frühe Anzeichen von Überempfindlichkeitsreaktionen aufgeklärt werden, darunter Atembeschwerden, Kurzatmigkeit, Schluckbeschwerden, Urtikaria, , Engegefühl in der Brustgegend, Stenoseatmung, Juckreiz, Blutdruckabfall und Anaphylaxie. Wenn allergische oder anaphylaktoide Reaktionen auftreten, muß die Verabreichung von BeneFIX sofort abgebrochen und eine geeigneten Behandlung eingeleitet werden. In einigen Fällen führten diese Reaktionen zu einer schweren Anaphylaxie. Bei Schock muß die Behandlung den Regeln der modernen Schockterapie folgen. Im Falle von schweren allergischen Reaktionen sollten alternative hämostatische Maßnahmen ergriffen werden In der Literatur wurde über einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten eines Faktor IXHemmkörpers und allergischen Reaktionen berichtet. Deshalb sollten Patienten, die eine allergische Reaktion entwickeln, auf die Anwesenheit eines Hemmkörpers untersucht werden. Weiterhin sollte bedacht werden, daß Patienten mit Faktor IX-Hemmkörpern ein erhöhtes anaphylaktisches Risiko bei fortgesetzter Behandlung mit Faktor IX aufweisen können. Aufgrund des Risikos von allergischen Reaktionen, sollte die anfängliche Behandlung mit Faktor IX nach Ermessen des behandelnden Arztes unter medizinischer Beobachtung erfolgen, um die Möglichkeit einer angemessenen Therapie der allergischen Reaktionen sicherzustellen. Die Dosierung muß an die pharmakokinetische Daten eines jeden Patienten angepaßt werden. Obwohl BeneFIX nur Faktor IX enthält, muß das Risiko einer Thrombosebildung und einer Verbrauchskoagulopathie (DIC) berücksichtigt werden. Da bei Verwendung von Konzentraten mit Faktor-IX-Komplexen in der Vergangenheit thromboembolische Komplikationen beobachtet wurden, können Produkte mit Faktor IX eine potentielle Gefährdung darstellen für Patienten, die Anzeichen einer Fibrinolyse aufweisen oder unter Verbrauchskoagulopathie leiden (DIC). Wegen des Risikos thromboembolischer Komplikationen ist bei Patienten mit Lebererkrankungen, bei frisch operierten Patienten, bei Neugeborenen und bei Patienten, bei denen das Risiko thrombotischer Ereignisse oder einer Verbrauchskoagulopathie besteht, eine klinische Beobachtung mit geeigneten biologischen Testverfahren erforderlich, um Frühzeichen einer thrombotischen Komplikation oder einer Verbrauchskoagulopathie festzustellen. In den genannten Fällen muß der Vorteil einer Behandlung mit BeneFIX gegen die Risiken abgewogen werden. Es wurde während der Verabreichung von BeneFIX über Agglutination von roten Blutkörperchen im Schlauchsystem oder der Spritze berichtet. Bis jetzt wurden keine klinischen Folgen im Zusammenhang mit diesen Berichten beobachtet. Wenn eine Agglutination von roten Blutkörperchen im Schlauchsystem oder in der Spritze bemerkt wird, muß das ganze Material ( Schlauchsystem, 14 Spritze, BeneFIX-Lösung) verworfen und der Verabreichungsvorgang mit einer neuen Packung wiederholt werden. Es liegen Berichte über das Auftreten eines nephrotischen Syndroms nach versuchter Immuntoleranzinduktion bei Haemophilie B Patienten mit Faktor IX-Inhibitor und allergischen Reaktionen in der Anamnese vor. Sicherheit und Wirksamkeit von BeneFIX zur Immuntoleranzinduktion wurde nicht nachgewiesen. Im Interesse des Patienten wir empfohlen, wenn möglich bei jeder Anwendung von BeneFIX, den Namen und Chargennummer des Produktes zu vermerken. 4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Es sind keine Wechselwirkungen von rekombinanten Blutgerinnungsfaktoren mit anderen Arzneimitteln bekannt. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Es wurden keine Reproduktionsstudien am Tier mit Faktor IX Produkten durchgeführt. Wegen des geringen Auftretens von Haemophilie B bei Frauen gibt es keine Erfahrung zur Anwendung von Faktor IX während der Schwangerschaft und Stillzeit. Deshalb sollte Faktor IX in der Schwangerschaft und Stillperiode nur bei eindeutiger Indikationsstellung angewendet werden. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Es liegen keine Hinweise darauf vor, daß BeneFIX die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zur Bedienung von Geräten/Maschinen beeinträchtigen könnte. 4.8 Nebenwirkungen Überempfindlichkeit oder allergische Reaktionen (welche Quincke-Ödem, Brennen und Stechen an der Infusionsstelle, Schüttelfrost, Hitzegefühl, generalisierte Urtikaria, Juckreiz, Blutdruckabfall, Lethargie, Übelkeit, Ruhelosigkeit, Tachykardie, Engegefühl in der Brust, Kribbeln, Erbrechen, Stenoseatmung einschließen können) wurden selten bei Patienten, die mit Faktor IX-haltigen Präparaten, einschließlich BeneFIX behandelt wurden beobachtet. In einigen Fällen führten diese Reaktionen zu einer schweren Anaphylaxie. Allergische Reaktionen sind in engem zeitlichen Zusammenhang mit der Entwicklung von Faktor IX Inhibitor aufgetreten (siehe auch Punkt 4.4). Die Ätiologie allergischer Reaktionen in Verbindung mit BeneFIX und anderen Faktor IX-Produkten konnte noch nicht geklärt werden. Diese Reaktionen sind potentiell lebensbedrohlich. Wenn eine allergische Reaktion auftritt, muß die Gabe von BeneFIX sofort unterbrochen werden. Im Falle von schweren allergischen Reaktionen sollten alternative hämostatische Maßnahmen in Erwägung gezogen werden. Die erforderliche Behandlung hängt von der Art und Schwere der Nebenwirkung ab (siehe Punkt 4.4). Aufgrund des Herstellungsverfahrens enthält BeneFIX Spuren von Hamster Zellproteinen. Überempfindlichkeitsreaktionen können auftreten. Es liegen Berichte über das Auftreten eines nephrotischen Syndroms nach Gaben von hohen Dosen von aus Plasmahergestelltem Faktor IX zur Induktion einer Immuntoleranz bei Hämophilie B Patienten mit Faktor IX Hemmkörpern und einer anamnestisch bekannten allergischen Reaktion vor. Selten wurde bei Patienten, die mit BeneFIX behandelt wurden, über Beschwerden an der Infusionsstelle, verändertes Geschmacksempfinden, brennendes Gefühl in Kiefer und Schädel, Benommenheit, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, trockenes Husten/Niesen, Fieber und Phlebitis/Zellulitis an der Injektionsstelle berichtet. 12 Tage nach Gabe einer Dosis BeneFIX bei einer Blutungsepisode kam es bei einem Hepatitis C-Antikörper positiven Patienten zum Niereninfarkt. Es 15 ist nicht sicher, ob ein Zusammenhang zwischen dem Infarkt und der vorherigen Gabe von BeneFIX besteht. Der Patient wurde weiterhin mit BeneFIX behandelt. Patienten mit Haemophilie B können neutralisierende Antikörper (Inhibitoren) gegen Faktor IX entwickeln. Bei Auftreten solcher Inhibitoren kann sich dieser Zustand in einem unzureichenden klinischen Ansprechen manifestieren. In solchen Fällen wird die Kontaktaufnahme mit einem, auf Haemophilie spezialisiertes Zentrum, empfohlen. Bei einem von 56 mit BeneFIX behandelten Patienten, die zuvor Plasmaprodukte erhalten hatten, wurde ein klinisch relevanter, geringer Hemmkörpertiter nachgewiesen. Bei diesem Patienten konnte die Behandlung mit BeneFIX fortgesetzt werden, ohne daß ein Anstieg des Hemmkörpertiters gegenüber den anamnestischen Werten oder anaphylaktische Reaktionen festgestellt wurden. Es gibt keine ausreichenden Daten über das Auftreten von Inhibitoren in PUPs. 4.9 Überdosierung Es wurden über keine Überdosierung im Zusammenhang mit rekombinanten Faktor IX Produkten berichtet. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Antihämorrhagischer Blutgerinnungsfaktor IX, ATC-Code B02BD04 BeneFIX enthält rekombinanten Blutgerinnungsfaktor IX (nonacog alfa). Bei dem rekombinanten Blutgerinnungsfaktor IX handelt es sich um ein einkettiges Glykoprotein mit einer relativen Molekülmasse von ca. 55.000 Dalton, das zur Familie der Serin-Proteasen der Vitamin-K-abhängigen Blutgerinnungsfaktoren gehört. Der rekombinante Blutgerinnungsfaktor IX ist ein rekombinantes Proteintherapeutikum, dessen strukturellen und funktionellen Eigenschaften mit denen des endogenen Faktor IX vergleichbar sind. Faktor IX wird durch einen Komplex aus Faktor VII und Gewebefaktor auf exogenem Weg (extrinsisches System) sowie durch Faktor XIa auf endogenem Weg (intrinsisches System) aktiviert. Der aktivierte Faktor IX aktiviert in Verbindung mit dem aktivierten Faktor VIII den Faktor X. Dies führt zur Umwandlung von Prothrombin in Thrombin, das dann Fibrinogen in Fibrin umsetzt. Damit wird die Blutgerinnung (Gerinnselbildung) ermöglicht. Die Aktivität des Faktors IX ist bei Hämophilie B entweder nicht vorhanden oder aber stark vermindert. Eine Substitutionstherapie kann erforderlich sein. Haemophilie B ist eine geschlechtsspezifische hereditäre Blutgerinnungsstörung aufgrund eines verminderten Faktor IX Spiegels, die, entweder spontan oder aufgrund eines Unfalls oder chirurgischen Eingriffs, zu einer profusen Blutung in Gelenken, Muskeln oder inneren Organen führt. Da bei Substitutionstherapie der Faktor IX-Plasmaspiegel erhöht ist, wird eine vorübergehende Korrektur des Faktormangels und eine Abnahme der Blutungstendenz möglich. Es liegen nur ungenügende Daten vor um BeneFIX für Kinder unter 6 Jahren zu empfehlen. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Die Infusion von Benefix in 56 PTP Patienten (Ausgangswerte) mit Hämophilie B zeigte eine in vivoRecovery von 12 - 62% (Mittelwert 33,6 +/- 10,2%). Eine Internationale Einheit BeneFIX zeigte einen mittleren Anstieg von 0,7 I.E./dl (0,3 -1,4 I.E./dl) des im Blut zirkulierenden Faktor IX. Die biologische Halbwertszeit liegt zwischen 10 bis 38 Stunden (Mittelwert 19,5 +/- 5 Stunden). 16 Bei einem Teil der 56 Patienten liegen Ausgangswerte bis zu 24 Monaten vor. Die pharmakokinetischen Daten für diese Patienetn zu unterschiedlichen Zeitpunkten sind aus der folgenden Tabelle ersichtlich: Table 1. rFIX Zusammenfassung der pharmakokinetischen Parameter der Aktivität in Monaten von bereits behandelten Patienten Parameter Monat n Mittelwert Median SD Bereich 95% CI Recovery (%) 0 6 12 18 24 56 53 50 47 47 33.7 31.8 31.3 30.7 31.0 31.5 31.0 30.5 28.9 30.6 10.31 9.04 8.75 9.24 8.80 15.3–62.2 15.3–56.7 16.2–53.1 12.6–62.1 16.2–59.4 30.9, 36.4 29.4, 34.3 28.8, 33.7 28.0, 33.5 28.4, 33.6 FIX Anstieg (I.E./dl pro I.E./kg) 0 6 12 18 24 56 53 50 47 47 0.75 0.71 0.70 0.68 0.69 0.70 0.69 0.68 0.64 0.68 0.23 0.20 0.19 0.21 0.20 0.34–1.38 0.34–1.26 0.36–1.18 0.28–1.38 0.36–1.32 0.69, 0.81 0.65, 0.76 0.64, 0.75 0.62, 0.74 0.63, 0.75 Eliminationshalbwertszeit (Std.) 0 6 12 18 24 56 53 49 46 45 19.3 19.8 18.5 18.9 18.9 19.1 18.2 16.6 16.3 17.3 4.97 6.26 5.89 7.02 6.84 11.1–36.4 9.6–38.2 10.6–33.7 10.7–38.3 10.9–42.2 18.0, 20.7 18.1, 21.6 16.8, 20.2 16.8, 21.0 16.8, 20.9 AUC0-∞ (I.E. × Std./dl) 0 6 12 18 24 56 53 49 46 45 619.8 579.8 575.7 561.8 577.6 605.2 562.2 566.0 560.9 551.7 155.7 146.1 151.0 155.6 154.7 366.5–1072.6 330.9–900.1 290.3–1080.8 254.5–940.8 284.1–1045.4 578.1, 661.5 539.5, 620.1 532.4, 619.1 515.7, 608.0 531.1, 624.1 0 6 12 18 24 54 52 48 44 43 2.0 2.3 2.2 2.0 1.8 1.5 1.0 1.2 1.3 0.78 1.60 2.62 2.70 1.94 2.07 0.07-5.73 0.12-9.98 0.13-14.34 0.13-6.21 0.11-7.43 1.6,2.5 1.5,3.0 1.5,3.0 1.4,2.6 1.1,2.4 0 6 12 18 24 56 53 49 46 45 8.4 9.2 9.3 9.6 9.2 8.2 8.9 8.8 8.9 9.1 2.01 2.48 2.53 2.85 2.40 4.66-13.64 5.55-15.11 4.63-17.22 5.31-19.65 4.78-17.60 7.86,8.94 8.53,9.89 8.56,10.01 8.78,10.47 8.52,9.96 Halbwertszeit Anfangsphase (Std.) Clearance (ml/Std./kg) 56 0 24.35,27.60 15.81-46.09 6.07 25.8 26.0 53 6 24.01,27.15 13.44-42.26 5.68 25.3 25.6 49 12 22.75,26.47 14.83-38.75 6.47 22.2 24.6 46 18 22.55,26.94 15.30-50.75 7.40 22.7 24.7 45 24 23.00,27.17 15.65-47.52 6.94 23.9 25.1 Die Ergebnisse schließen einen Patienten, bei dem das Auftreten eines Inhibitors nach 9 Monaten beobachtet wurde, aus. AUC0 - ∞ = Fläche unter dem Zeitverlauf der Plasmakonzentration (Area Under the Curve) MRT = Mittlere Verweilzeit SD = Standardabweichung CI = Konfidenzintervall MRT (Std.) Im Vergleich zu pdFIX war die Recovery von rFIX um 30% niedriger. Pharmakokinetische Parameter nach intravenöser Einzel- und Mehrfachdosis wurden auch in verschiedenen Spezies bestimmt. Die pharmakokinetischen Parameter, die man aus den vergleichenden Studien von rFIX und pdFIX 17 gewann, waren gleich zu denen, die man aus Studien am Menschen gewonnen hat. Die Strukturunterschiede, die sich im rFIX-im Vergleich zum pdFIX -Molekül zeigen, tragen zur unterschiedlichen Recovery im Vergleich zum pdFIX bei. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit BeneFIX weist keine genschädigende Wirkung auf. Es wurden keine Studien zur Kanzerogenität, zur Beeinträchtigung der Fertilität oder zur fetalen Entwicklung durchgeführt. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Hilfsstoffe Pulver Saccharose Glycin L-Histidin Polysorbat 80 Lösungsmittel Wasser für Injektionszwecke 6.2 Inkompatibilitäten Das Produkt darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. Es sollte nur das beigepackte Infusionsset verwendet werden. Behandlungsfehler können, als Folge einer Adsorption des humanen Blutgerinnungsfaktor IX an der inneren Oberfläche einiger Infusionsbestecke, auftreten. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 2 Jahre Nach dem Auflösen das Präparat unverzüglich oder innerhalb von 3 Stunden verwenden. 6.4 Besondere Lagerungshinweise BeneFIX nach Ablauf des auf dem Etikett angegebenen Verfalldatums nicht mehr verwenden. Das Präparat nicht einfrieren, um eine Beschädigung der Durchstechflasche mit Lösungsmittel zu vermeiden. Der Händler/Apotheker muß BeneFIX durchgehend im Kühlschrank bei 2-8°C lagern. Auch der Patient muß das Produkt stets im Kühlschrank bei 2-8°C lagern. Für den ambulanten Einsatz darf das Produkt einmalig aus dem Kühlschrank entnommen und max. 1 Monat bei Raumtemperatur (bis 25°C) gelagert werden. Nach Ablauf dieser Frist darf das Produkt nicht erneut im Kühlschrank gelagert, sondern sollte verwendet oder vernichtet werden. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Das geschlossene Behältersystem für die 500-I.E.-Applikationsform von BeneFIX, besteht aus einem 10-ml-Typ-I-Glasdurchstechflasche (Ph.Eur.) mit Gummistopfen (20 mm AD) und einer Verschlußkappe mit Aufreißlasche (20 mm AD). 18 Jede Durchstechflasche mit BeneFIX wird mit einer Durchstechflasche mit Wasser für Injektionszwecke und folgendem Zubehör geliefert - eine doppelseitige Kanüle - ein Filterdorn - ein Mini-Infusionsset - eine 10 ml sterile Einmalspritze zur Verabreichung - zwei Alkoholtupfer - zwei Pflaster 6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung Genaue Anweisungen zum Auflösen und Verabreichen sind der Gebrauchs-information zu BeneFIX, rekombinanter Blutgerinnungsfaktor IX, zu entnehmen. Das lyophilisierte BeneFIX Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung mit Hilfe der doppelseitigen Übertragungskanüle in dem mitgelieferten Lösungsmittel (Wasser für Injektionszwecke) auflösen. Die Durchstechflasche leicht schwenken, bis sich die Trockensubstanz aufgelöst hat. Nach dem Auflösen die Lösung durch den Filterdorn (mitgeliefert) in eine sterile Einmalspritze aufziehen. Die Lösung sollte klar und farblos sein. Die Lösung bei sichtbarer Trübung oder Verfärbung verwerfen. Nach dem Auflösen ist die Lösung unverzüglich oder innerhalb von 3 Stunden zu verwenden. Nicht verbrauchte Lösung, leere Durchstechflaschen sowie verwendete Kanülen und Spritzen sind gemäß den anzuwendenden nationalen Erfordernissen zu entsorgen. Alle Arzneimittel ordnungsgemäß lagern. Arzneimittel für Kinder unzugänglich und außerhalb deren Sichtweite aufbewahren. 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER Genetics Institute of Europe B.V. Fraunhoferstrasse 15 D-82152 Planegg / Martinsried Deutschland 8. ZULASSUNGSNUMMER EU/1/97/047/002 9. DATUM DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 27. August 1997 10. STAND DER INFORMATION 19 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS BeneFIX 1000 I.E. Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG BeneFIX 1000 I.E. Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung enthält nominal 1000 I.E. Rekombinanter Blutgerinnungsfaktor (rekombinanter Blutgerinnungsfaktor IX) in jeder Durchstechflasche Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung. Das mit dem mitgelieferten 10 ml Wasser für Injektionszwecke aufgelöste Präparat enthält ca. 100 I.E./ml rekombinanten Blutgerinnungsfaktor. Die Wirksamkeit (I.E.) wird anhand eines Ein-Stufen-Tests nach Ph. Eur bestimmt. Die spezifische Aktivität von BeneFIX, rekombinanter Blutgerinnungsfaktor IX, beträgt mindestens 240 I.E./mg Protein. BeneFIX enthält rekombinanten Blutgerinnungsfaktor IX (INN = Nonacog alfa). Bei dem rekombinanten Blutgerinnungsfaktor handelt es sich um ein gereinigtes einkettiges Protein mit 415 Aminosäuren. Die primäre Aminosäurensequenz ist vergleichbar mit der allelischen Form Ala148 des aus Plasma hergestellten Faktors IX. Einige post-translationale Modifikationen des rekombinanten Moleküls unterscheiden sich von denen des aus Plasma hergestellten Moleküls. Der rekombinante Blutgerinnungsfaktor IX ist ein Glykoprotein, das von gentechnisch veränderten Säugetierzellen (Ovarial-Zellinie des chinesischen Hamsters [CHO]) sezerniert wird. Hilfsstoffe siehe unter 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Therapie und Prophylaxe von Blutungen bei Patienten mit Hämophilie B (angeborener Mangel an Faktor IX) 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Die Therapie soll unter Aufsicht eines in der Behandlung von Haemophilie erfahrenen Arztes eingeleitet werden. Dosierung Die Dosierung und Dauer der Substitutionstherapie sind vom Schweregrad des Faktor-IX-Mangels, Ort und Ausmaß der Blutung und vom klinischen Zustand des Patienten abhängig. Um sicherzustellen, daß der gewünschte Faktor IX-Spiegel erreicht wird, wird eine genaue Überwachung mittels Faktor IX-Aktivitäts-Bestimmung geraten. Die Dosierung sollte anhand der Faktor IX-Aktivität, den pharmakokinetischen Parametern wie Halbwertszeit und Recovery, ebenso wie nach der klinischen Situation berechnet werden, um die Dosierung angemessen anzupassen. Die zu verabreichende Menge und Häufigkeit sollte sich immer an der klinischen Wirksamkeit des Einzelpatienten orientieren. Faktor IX Präparate müssen nur selten mehrmals täglich verabreicht werden. 20 Die Zahl der verabreichten Faktor IX-Einheiten wird in Internationalen Einheiten (I.E.), die dem aktuellen WHO-Standard für Faktor IX-Produkte entsprechen, angegeben. Die Faktor IX-Aktivität im Plasma wird entweder als Prozentsatz (entsprechend des normalen Plasmas des Menschen) oder in Internationalen Einheiten (entsprechend des internationalen Standards für Faktor IX im Plasma), ausgedrückt. 1 Internationale Einheit (I.E.) an Faktor IX-Aktivität entspricht der Menge von Faktor IX in 1 ml normalem Plasma des Menschen. Die Bestimmung der benötigten Dosis an BeneFIX kann auf der Grundlage erfolgen, daß eine Einheit der Faktor-IX-Aktivität pro kg Körpergewicht den Spiegel an zirkulierendem Faktor IX durchschnittlich um ca. 0,7 I.E./dl erhöht. (0,3-1,4 I.E./dl). Pharmakokinetische Parameter müssen bei jedem Patienten regelmäßig geprüft und die Dosierung muß dementsprechend angepaßt werden. Die benötigte Dosis wird unter Verwendung der nachfolgenden Formel bestimmt: Erforderliche Faktor-IXEinheiten (I.E.) = Körpergewicht (kg) X Erwünschter FaktorIX-Anstieg (%) oder (I.E./dl) X reziproke, beobacht. Recovery Für eine Recovery von 0,7 I.E./dl (durchschnittlichern Anstieg von Faktor IX), gilt dann: Erforderliche Faktor-IXEinheiten (I.E.) = Körpergewicht (kg) X Erwünschter FaktorIX-Anstieg (%) oder (I.E./dl) X 1,4 IE/kg Im Falle folgender haemorrhagischer Ereignisse, darf die Faktor IX Aktivität im angegebenen Zeitraum nicht unter den angegebenen Plasmaaktivitätsspiegel (in % des Normalwerts oder in I.E./dl) fallen. Folgende Tabelle kann als Richtlinie für Blutungsepisoden und chirurgische Eingriffe verwendet werden. Grad der Blutung/Operationsart benötigte Faktor IX Spiegel in % oder I.E./dl Dosierungshäufigkeit (Stunden)/ Therapiedauer (Tage) frühe Gelenks-, Muskel- oder orale Blutung 20 - 40 mittelschwere Gelenks- oder Muskelblutung, Haematome 30 - 60 Lebensbedrohlichen Blutungen 60 - 100 alle 24 Stunden wiederholen. Mindestens 1 Tag bis die Blutungsepisode, die durch Schmerz angezeigt wird, beendet oder Heilung erfolgt ist. Die Infusion alle 24 Stunden für 3 – 4 Tage oder mehr wiederholen, bis Schmerzen und akutes Gebrechen aufhören. Die Infusion alle 8 – 24 Stunden bis zur Heilung wiederholen Blutung Chirurgische Eingriffe Kleine einschließlich Zahnextraktion Große 30 – 60 alle 24 Stunden, mindestens 1 Tag, bis die Heilung erfolgt ist. 80 – 100 (prae- und postoperativ) Die Infusion bis zur adaequaten Wundheilung alle 8 – 24 Stunden wiederholen, danach die Therapie für mindestens 7 weitere Tage fortsetzen um eine 21 Faktor IX-Aktivität von 30% 60% (I.E./dl) aufrechtzuerhalten. Zur Bestimmung der benötigten Dosis und Infusionshäufigkeit wird während der Behandlung eine regelmäßige Kontrolle des Faktor IX-Spiegels empfohlen. Insbesondere ist bei großen operativen Eingriffen eine genaue Überwachung der Substitutionstherapie durch genaue Bestimmung der Blutgerinnungsfaktoren (plasmatische Faktor IX-Aktivität) erforderlich. Die Antwort des Einzelpatienten auf Faktor IX kann unterschiedlich sein, da verschiedene Spiegel der in vivo recovery erreicht und verschieden Halbwertszeiten nachgewiesen werden. BeneFIX kann zur Langzeitprophylaxe von Blutungen bei Patienten mit schwerer Haemophilie B verabreicht werden. In klinischen Studien wurde zur routinemäßigen Sekundärprophylaxe eine Dosis von ca. 40 I.E./kg (Bereich: 13 – 78 I.E./kg) in 3- bis 4-tägigem Abstand verabreicht. Bei jüngeren Patienten können kürzere Dosisintervalle oder höhere Dosen erforderlich sein. Es liegen nur ungenügende Daten vor um BeneFIX für Kinder unter 6 Jahren zu empfehlen. Vorläufige Daten aus klinischen Wirksamkeitsstudien bei Kindern über 6 Jahren zeigen aber, daß, selbst wenn kein Faktor-IX-Hemmkörper vorhanden war, die Dosis bei mehreren Patienten erhöht werden mußte. In klinischen Studien mußte bei 57% der Patienten wegen einer niedrigeren Recovery als erwartetet oder um einen ausreichenden therapeutischen Effekt zu erreichen oder beides, die Dosis auf durchschnittlich >50 I.E./kg erhöht werden. Deshalb müssen sowohl die Faktor-IX-Aktivität im Plasma, als auch die pharmakokinetischen Parameter, wie z. B. Recovery und Halbwertszeit, entsprechend den klinischen Erfordernissen gründlich überwacht werden, um die Dosierung je nach Bedarf anzupassen. Wenn Dosierungen > 100 I.E./kg wiederholt während der routinemäßigen Prophylaxe benötigt wurden, sollte ein Wechsel zu einem anderen Faktor IX-Produkt in Erwägung gezogen werden. Patienten müssen auf Bildung von Faktor-IX-Hemmkörpern überwacht werden. Wird die erwartete Faktor-IX-Aktivität im Plasma nicht erreicht, oder können Blutungen nicht mit einer angemessenen Dosis gestillt werden, muß ein biologischer Test durchgeführt werden, um festzustellen, ob ein Faktor-IX-Hemmkörper vorhanden ist. Bei Patienten mit hohem Antikörperspiegel kann eine Faktor IX-Therapie nicht wirksam sein und andere therapeutische Maßnahmen müssen in Betracht gezogen werden. Die Behandlung solcher Patienten sollten von Ärzten mit Erfahrung in der Behandlung von Hämophilie durchgeführt werden. Siehe auch Punkt 4.4. Art der Verabreichung BeneFIX wird nach Auflösen des lyophilisierten Pulvers zur Herstellung einer Injektionslösung in sterilem Wasser für Injektionszwecke intravenös verabreicht (siehe Punkt 6.6). Die Lösung sollte sofort oder innerhalb von 3 Stunden, verwendet werden. Da die Verwendung von BeneFIX als kontinuierliche Infusion nicht untersucht wurde, darf BeneFIX nicht mit Infusionslösungen gemischt oder als kontinuierliche Infusion verabreicht werden. BeneFIX muß langsam injiziert werden. In den meisten Fällen wurde eine Injektionsrate von 4 ml/min gut vertragen. 4.3 Gegenanzeigen Bekannte Überempfindlichkeit gegen Hamsterproteine oder andere Bestandteile des Präparates. 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Bei Patienten, die bereits mit Faktor IX-haltigen Produkten behandelt wurden (previously treated patients = PTPs), werden neutralisierende Antikörper (Hemmkörper) nur sehr selten nachgewiesen. 22 Da bei klinischen Studien ein mit BeneFIX behandelter PTP einen klinisch relevanten Hemmkörper niedrigen Titers entwickelte und da zur Antigenität des rekombinanten Faktor IX noch wenig Erfahrungswerte vorliegen, müssen Patienten, die mit BeneFIX behandelt werden, sorgfältig auf die Bildung von Faktor-IX-Hemmkörpern überwacht werden. Für diese Hemmkörper muß unter Verwendung geeigneter biologischer Testverfahren eine Titration in Bethesda-Einheiten (B.U.) durchgeführt werden. Zur Behandlung von Patienten, die zuvor noch nicht mit Faktor IX-Präparaten behandelt wurden (previously untreated patients = PUPs), mit BeneFIX liegen keine ausreichenden Ergebnisse aus laufenden klinischen Studien vor. Wie bei allen intravenös verabreichten Proteinprodukten können allergische Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Das Produkt enthält Spuren von Hamsterproteinen. Es wurden bei Faktor IX-Produkten, wie auch bei BeneFIX, potentiell lebensbedrohliche anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen beobachtet. Die Patienten müssen deshalb über frühe Anzeichen von Überempfindlichkeitsreaktionen aufgeklärt werden, darunter Atembeschwerden, Kurzatmigkeit, Schluckbeschwerden, Urtikaria, , Engegefühl in der Brustgegend, Stenoseatmung, Juckreiz, Blutdruckabfall und Anaphylaxie. Wenn allergische oder anaphylaktoide Reaktionen auftreten, muß die Verabreichung von BeneFIX sofort abgebrochen und eine geeigneten Behandlung eingeleitet werden. In einigen Fällen führten diese Reaktionen zu einer schweren Anaphylaxie. Bei Schock muß die Behandlung den Regeln der modernen Schockterapie folgen. Im Falle von schweren allergischen Reaktionen sollten alternative hämostatische Maßnahmen ergriffen werden In der Literatur wurde über einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten eines Faktor IXHemmkörpers und allergischen Reaktionen berichtet. Deshalb sollten Patienten, die eine allergische Reaktion entwickeln, auf die Anwesenheit eines Hemmkörpers untersucht werden. Weiterhin sollte bedacht werden, daß Patienten mit Faktor IX-Hemmkörpern ein erhöhtes anaphylaktisches Risiko bei fortgesetzter Behandlung mit Faktor IX aufweisen können. Aufgrund des Risikos von allergischen Reaktionen, sollte die anfängliche Behandlung mit Faktor IX nach Ermessen des behandelnden Arztes unter medizinischer Beobachtung erfolgen, um die Möglichkeit einer angemessenen Therapie der allergischen Reaktionen sicherzustellen. Die Dosierung muß an die pharmakokinetische Daten eines jeden Patienten angepaßt werden. Obwohl BeneFIX nur Faktor IX enthält, muß das Risiko einer Thrombosebildung und einer Verbrauchskoagulopathie (DIC) berücksichtigt werden. Da bei Verwendung von Konzentraten mit Faktor-IX-Komplexen in der Vergangenheit thromboembolische Komplikationen beobachtet wurden, können Produkte mit Faktor IX eine potentielle Gefährdung darstellen für Patienten, die Anzeichen einer Fibrinolyse aufweisen oder unter Verbrauchskoagulopathie leiden (DIC). Wegen des Risikos thromboembolischer Komplikationen ist bei Patienten mit Lebererkrankungen, bei frisch operierten Patienten, bei Neugeborenen und bei Patienten, bei denen das Risiko thrombotischer Ereignisse oder einer Verbrauchskoagulopathie besteht, eine klinische Beobachtung mit geeigneten biologischen Testverfahren erforderlich, um Frühzeichen einer thrombotischen Komplikation oder einer Verbrauchskoagulopathie festzustellen. In den genannten Fällen muß der Vorteil einer Behandlung mit BeneFIX gegen die Risiken abgewogen werden. Es wurde während der Verabreichung von BeneFIX über Agglutination von roten Blutkörperchen im Schlauchsystem oder der Spritze berichtet. Bis jetzt wurden keine klinischen Folgen im Zusammenhang mit diesen Berichten beobachtet. Wenn eine Agglutination von roten Blutkörperchen im Schlauchsystem oder in der Spritze bemerkt wird, muß das ganze Material ( Schlauchsystem, Spritze, BeneFIX-Lösung) verworfen und der Verabreichungsvorgang mit einer neuen Packung wiederholt werden. 23 Es liegen Berichte über das Auftreten eines nephrotischen Syndroms nach versuchter Immuntoleranzinduktion bei Haemophilie B Patienten mit Faktor IX-Inhibitor und allergischen Reaktionen in der Anamnese vor. Sicherheit und Wirksamkeit von BeneFIX zur Immuntoleranzinduktion wurde nicht nachgewiesen. Im Interesse des Patienten wir empfohlen, wenn möglich bei jeder Anwendung von BeneFIX, den Namen und Chargennummer des Produktes zu vermerken. 4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Es sind keine Wechselwirkungen von rekombinanten Blutgerinnungsfaktoren mit anderen Arzneimitteln bekannt. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Es wurden keine Reproduktionsstudien am Tier mit Faktor IX Produkten durchgeführt. Wegen des geringen Auftretens von Haemophilie B bei Frauen gibt es keine Erfahrung zur Anwendung von Faktor IX während der Schwangerschaft und Stillzeit. Deshalb sollte Faktor IX in der Schwangerschaft und Stillperiode nur bei eindeutiger Indikationsstellung angewendet werden. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Es liegen keine Hinweise darauf vor, daß BeneFIX die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zur Bedienung von Geräten/Maschinen beeinträchtigen könnte. 4.8 Nebenwirkungen Überempfindlichkeit oder allergische Reaktionen (welche Quincke-Ödem, Brennen und Stechen an der Infusionsstelle, Schüttelfrost, Hitzegefühl, generalisierte Urtikaria, Juckreiz, Blutdruckabfall, Lethargie, Übelkeit, Ruhelosigkeit, Tachykardie, Engegefühl in der Brust, Kribbeln, Erbrechen, Stenoseatmung einschließen können) wurden selten bei Patienten, die mit Faktor IX-haltigen Präparaten, einschließlich BeneFIX behandelt wurden beobachtet. In einigen Fällen führten diese Reaktionen zu einer schweren Anaphylaxie. Allergische Reaktionen sind in engem zeitlichen Zusammenhang mit der Entwicklung von Faktor IX Inhibitor aufgetreten (siehe auch Punkt 4.4). Die Ätiologie allergischer Reaktionen in Verbindung mit BeneFIX und anderen Faktor IX-Produkten konnte noch nicht geklärt werden. Diese Reaktionen sind potentiell lebensbedrohlich. Wenn eine allergische Reaktion auftritt, muß die Gabe von BeneFIX sofort unterbrochen werden. Im Falle von schweren allergischen Reaktionen sollten alternative hämostatische Maßnahmen in Erwägung gezogen werden. Die erforderliche Behandlung hängt von der Art und Schwere der Nebenwirkung ab (siehe Punkt 4.4). Aufgrund des Herstellungsverfahrens enthält BeneFIX Spuren von Hamster Zellproteinen. Überempfindlichkeitsreaktionen können auftreten. Es liegen Berichte über das Auftreten eines nephrotischen Syndroms nach Gaben von hohen Dosen von aus Plasmahergestelltem Faktor IX zur Induktion einer Immuntoleranz bei Hämophilie B Patienten mit Faktor IX Hemmkörpern und einer anamnestisch bekannten allergischen Reaktion vor. Selten wurde bei Patienten, die mit BeneFIX behandelt wurden, über Beschwerden an der Infusionsstelle, verändertes Geschmacksempfinden, brennendes Gefühl in Kiefer und Schädel, Benommenheit, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, trockenes Husten/Niesen, Fieber und Phlebitis/Zellulitis an der Injektionsstelle berichtet. 12 Tage nach Gabe einer Dosis BeneFIX bei einer Blutungsepisode kam es bei einem Hepatitis C-Antikörper positiven Patienten zum Niereninfarkt. Es ist nicht sicher, ob ein Zusammenhang zwischen dem Infarkt und der vorherigen Gabe von BeneFIX besteht. Der Patient wurde weiterhin mit BeneFIX behandelt. 24 Patienten mit Haemophilie B können neutralisierende Antikörper (Inhibitoren) gegen Faktor IX entwickeln. Bei Auftreten solcher Inhibitoren kann sich dieser Zustand in einem unzureichenden klinischen Ansprechen manifestieren. In solchen Fällen wird die Kontaktaufnahme mit einem, auf Haemophilie spezialisiertes Zentrum, empfohlen. Bei einem von 56 mit BeneFIX behandelten Patienten, die zuvor Plasmaprodukte erhalten hatten, wurde ein klinisch relevanter, geringer Hemmkörpertiter nachgewiesen. Bei diesem Patienten konnte die Behandlung mit BeneFIX fortgesetzt werden, ohne daß ein Anstieg des Hemmkörpertiters gegenüber den anamnestischen Werten oder anaphylaktische Reaktionen festgestellt wurden. Es gibt keine ausreichenden Daten über das Auftreten von Inhibitoren in PUPs. 4.9 Überdosierung Es wurden über keine Überdosierung im Zusammenhang mit rekombinanten Faktor IX Produkten berichtet. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Antihämorrhagischer Blutgerinnungsfaktor IX, ATC-Code B02BD04 BeneFIX enthält rekombinanten Blutgerinnungsfaktor IX (nonacog alfa). Bei dem rekombinanten Blutgerinnungsfaktor IX handelt es sich um ein einkettiges Glykoprotein mit einer relativen Molekülmasse von ca. 55.000 Dalton, das zur Familie der Serin-Proteasen der Vitamin-K-abhängigen Blutgerinnungsfaktoren gehört. Der rekombinante Blutgerinnungsfaktor IX ist ein rekombinantes Proteintherapeutikum, dessen strukturellen und funktionellen Eigenschaften mit denen des endogenen Faktor IX vergleichbar sind. Faktor IX wird durch einen Komplex aus Faktor VII und Gewebefaktor auf exogenem Weg (extrinsisches System) sowie durch Faktor XIa auf endogenem Weg (intrinsisches System) aktiviert. Der aktivierte Faktor IX aktiviert in Verbindung mit dem aktivierten Faktor VIII den Faktor X. Dies führt zur Umwandlung von Prothrombin in Thrombin, das dann Fibrinogen in Fibrin umsetzt. Damit wird die Blutgerinnung (Gerinnselbildung) ermöglicht. Die Aktivität des Faktors IX ist bei Hämophilie B entweder nicht vorhanden oder aber stark vermindert. Eine Substitutionstherapie kann erforderlich sein. Haemophilie B ist eine geschlechtsspezifische hereditäre Blutgerinnungsstörung aufgrund eines verminderten Faktor IX Spiegels, die, entweder spontan oder aufgrund eines Unfalls oder chirurgischen Eingriffs, zu einer profusen Blutung in Gelenken, Muskeln oder inneren Organen führt. Da bei Substitutionstherapie der Faktor IX-Plasmaspiegel erhöht ist, wird eine vorübergehende Korrektur des Faktormangels und eine Abnahme der Blutungstendenz möglich. Es liegen nur ungenügende Daten vor um BeneFIX für Kinder unter 6 Jahren zu empfehlen. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Die Infusion von Benefix in 56 PTP Patienten (Ausgangswerte) mit Hämophilie B zeigte eine in vivoRecovery von 12 - 62% (Mittelwert 33,6 +/- 10,2%). Eine Internationale Einheit BeneFIX zeigte einen mittleren Anstieg von 0,7 I.E./dl (0,3 -1,4 I.E./dl) des im Blut zirkulierenden Faktor IX. Die biologische Halbwertszeit liegt zwischen 10 bis 38 Stunden (Mittelwert 19,5 +/- 5 Stunden). Bei einem Teil der 56 Patienten liegen Ausgangswerte bis zu 24 Monaten vor. Die pharmakokinetischen Daten für diese Patienetn zu unterschiedlichen Zeitpunkten sind aus der folgenden Tabelle ersichtlich: 25 Table 1. rFIX Zusammenfassung der pharmakokinetischen Parameter der Aktivität in Monaten von bereits behandelten Patienten Parameter Monat n Mittelwert Median SD Bereich 95% CI Recovery (%) 0 6 12 18 24 56 53 50 47 47 33.7 31.8 31.3 30.7 31.0 31.5 31.0 30.5 28.9 30.6 10.31 9.04 8.75 9.24 8.80 15.3–62.2 15.3–56.7 16.2–53.1 12.6–62.1 16.2–59.4 30.9, 36.4 29.4, 34.3 28.8, 33.7 28.0, 33.5 28.4, 33.6 FIX Anstieg (I.E./dl pro I.E./kg) 0 6 12 18 24 56 53 50 47 47 0.75 0.71 0.70 0.68 0.69 0.70 0.69 0.68 0.64 0.68 0.23 0.20 0.19 0.21 0.20 0.34–1.38 0.34–1.26 0.36–1.18 0.28–1.38 0.36–1.32 0.69, 0.81 0.65, 0.76 0.64, 0.75 0.62, 0.74 0.63, 0.75 Eliminationshalbwertszeit (Std.) 0 6 12 18 24 56 53 49 46 45 19.3 19.8 18.5 18.9 18.9 19.1 18.2 16.6 16.3 17.3 4.97 6.26 5.89 7.02 6.84 11.1–36.4 9.6–38.2 10.6–33.7 10.7–38.3 10.9–42.2 18.0, 20.7 18.1, 21.6 16.8, 20.2 16.8, 21.0 16.8, 20.9 AUC0-∞ (I.E. × Std./dl) 0 6 12 18 24 56 53 49 46 45 619.8 579.8 575.7 561.8 577.6 605.2 562.2 566.0 560.9 551.7 155.7 146.1 151.0 155.6 154.7 366.5–1072.6 330.9–900.1 290.3–1080.8 254.5–940.8 284.1–1045.4 578.1, 661.5 539.5, 620.1 532.4, 619.1 515.7, 608.0 531.1, 624.1 0 6 12 18 24 54 52 48 44 43 2.0 2.3 2.2 2.0 1.8 1.5 1.0 1.2 1.3 0.78 1.60 2.62 2.70 1.94 2.07 0.07-5.73 0.12-9.98 0.13-14.34 0.13-6.21 0.11-7.43 1.6,2.5 1.5,3.0 1.5,3.0 1.4,2.6 1.1,2.4 0 6 12 18 24 56 53 49 46 45 8.4 9.2 9.3 9.6 9.2 8.2 8.9 8.8 8.9 9.1 2.01 2.48 2.53 2.85 2.40 4.66-13.64 5.55-15.11 4.63-17.22 5.31-19.65 4.78-17.60 7.86,8.94 8.53,9.89 8.56,10.01 8.78,10.47 8.52,9.96 Halbwertszeit Anfangsphase (Std.) Clearance (ml/Std./kg) 24.35,27.60 15.81-46.09 6.07 25.8 26.0 56 0 24.01,27.15 13.44-42.26 5.68 25.3 25.6 53 6 22.75,26.47 14.83-38.75 6.47 22.2 24.6 49 12 22.55,26.94 15.30-50.75 7.40 22.7 24.7 46 18 23.00,27.17 15.65-47.52 6.94 23.9 25.1 45 24 Die Ergebnisse schließen einen Patienten, bei dem das Auftreten eines Inhibitors nach 9 Monaten beobachtet wurde, aus. AUC0 - ∞ = Fläche unter dem Zeitverlauf der Plasmakonzentration (Area Under the Curve) MRT = Mittlere Verweilzeit SD = Standardabweichung CI = Konfidenzintervall MRT (Std.) Im Vergleich zu pdFIX war die Recovery von rFIX um 30% niedriger. Pharmakokinetische Parameter nach intravenöser Einzel- und Mehrfachdosis wurden auch in verschiedenen Spezies bestimmt. Die pharmakokinetischen Parameter, die man aus den vergleichenden Studien von rFIX und pdFIX gewann, waren gleich zu denen, die man aus Studien am Menschen gewonnen hat. Die Strukturunterschiede, die sich im rFIX-im Vergleich zum pdFIX -Molekül zeigen, tragen zur unterschiedlichen Recovery im Vergleich zum pdFIX bei. 26 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit BeneFIX weist keine genschädigende Wirkung auf. Es wurden keine Studien zur Kanzerogenität, zur Beeinträchtigung der Fertilität oder zur fetalen Entwicklung durchgeführt. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Hilfsstoffe Pulver Saccharose Glycin L-Histidin Polysorbat 80 Lösungsmittel Wasser für Injektionszwecke 6.2 Inkompatibilitäten Das Produkt darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. Es sollte nur das beigepackte Infusionsset verwendet werden. Behandlungsfehler können, als Folge einer Adsorption des humanen Blutgerinnungsfaktor IX an der inneren Oberfläche einiger Infusionsbestecke, auftreten. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 2 Jahre Nach dem Auflösen das Präparat unverzüglich oder innerhalb von 3 Stunden verwenden. 6.4 Besondere Lagerungshinweise BeneFIX nach Ablauf des auf dem Etikett angegebenen Verfalldatums nicht mehr verwenden. Das Präparat nicht einfrieren, um eine Beschädigung der Durchstechflasche mit Lösungsmittel zu vermeiden. Der Händler/Apotheker muß BeneFIX durchgehend im Kühlschrank bei 2-8°C lagern. Auch der Patient muß das Produkt stets im Kühlschrank bei 2-8°C lagern. Für den ambulanten Einsatz darf das Produkt einmalig aus dem Kühlschrank entnommen und max. 1 Monat bei Raumtemperatur (bis 25°C) gelagert werden. Nach Ablauf dieser Frist darf das Produkt nicht erneut im Kühlschrank gelagert, sondern sollte verwendet oder vernichtet werden. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Das geschlossene Behältersystem für die 1000-I.E.-Applikationsform von BeneFIX, besteht aus einem 10-ml-Typ-I-Glasdurchstechflasche (Ph.Eur.) mit Gummistopfen (20 mm AD) und einer Verschlußkappe mit Aufreißlasche (20 mm AD). Jede Durchstechflasche mit BeneFIX wird mit einer Durchstechflasche mit Wasser für Injektionszwecke und folgendem Zubehör geliefert - eine doppelseitige Kanüle - ein Filterdorn 27 - ein Mini-Infusionsset - eine 10 ml sterile Einmalspritze zur Verabreichung - zwei Alkoholtupfer - zwei Pflaster 6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung Genaue Anweisungen zum Auflösen und Verabreichen sind der Gebrauchs-information zu BeneFIX, rekombinanter Blutgerinnungsfaktor IX, zu entnehmen. Das lyophilisierte BeneFIX Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung mit Hilfe der doppelseitigen Übertragungskanüle in dem mitgelieferten Lösungsmittel (Wasser für Injektionszwecke) auflösen. Die Durchstechflasche leicht schwenken, bis sich die Trockensubstanz aufgelöst hat. Nach dem Auflösen die Lösung durch den Filterdorn (mitgeliefert) in eine sterile Einmalspritze aufziehen. Die Lösung sollte klar und farblos sein. Die Lösung bei sichtbarer Trübung oder Verfärbung verwerfen. Nach dem Auflösen ist die Lösung unverzüglich oder innerhalb von 3 Stunden zu verwenden. Nicht verbrauchte Lösung, leere Durchstechflaschen sowie verwendete Kanülen und Spritzen sind gemäß den anzuwendenden nationalen Erfordernissen zu entsorgen. Alle Arzneimittel ordnungsgemäß lagern. Arzneimittel für Kinder unzugänglich und außerhalb deren Sichtweite aufbewahren. 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER Genetics Institute of Europe B.V. Fraunhoferstrasse 15 D-82152 Planegg / Martinsried Deutschland 8. ZULASSUNGSNUMMER EU/1/97/047/003 9. DATUM DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 27. August 1997 10. STAND DER INFORMATION 28 ANHANG IIII ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE 29 B. PACKUNGSBEILAGE 30 Packungsbeilage Bezeichnung des Arzneimittels BeneFIX 250 I.E. Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung rekombinanter Blutgerinnungsfaktor IX (Nonacog alfa) Arzneilich wirksamer Bestandteil und Hilfsstoffe Wirksamer Bestandteil: Hilfsstoffe: Lösungsmittel: rekombinanter Blutgerinnungsfaktor IX (Nonacog alfa) Saccharose, Glycin, L-Histidin, Polysorbat 80 Wasser für Injektionszwecke Pharmazeutische Form Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung - zur intravenösen Injektion - nur zur einmaligen Anwendung. Darreichungsform und Packungsgröße BeneFIX 250 I.E./Durchstechflasche rekombinanter Blutgerinnungsfaktor IX Das Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung enthält nominal: 250 I.E./Durchstechflasche (I.E. = Internationale Einheiten) Das aufgelöste Präparat enthält nominell: 50 I.E./ml nach Auflösen Packungsinhalt Die BeneFIX-Packung enthält: • Eine Durchstechflasche mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung enthält 250 I.E. rekombinanten Blutgerinnungsfaktor IX und Hilfsstoffe • Eine Durchstechflasche mit 5 ml Wasser für Injektionszwecke zum Auflösen, gesamten Inhalt verwenden. • Eine doppelseitige Kanüle • Ein Filterdorn • Ein Mini-Infusionsset • Eine sterile 10-ml-Einmalspritze zur Verabreichung • Zwei Alkoholtupfer • Zwei Heftpflaster Stoffgruppe und Wirkungsweise Bei BeneFIX handelt es sich um ein gentechnisch hergestelltes Blutgerinnungsfaktor-IX-Präparat. Patienten mit Hämophilie B (Christmas-Disease) weisen einen Mangel an Faktor IX auf. Bei diesen Patienten wird Faktor IX durch BeneFIX ersetzt und so die Gerinnungsfähigkeit des Blutes wiederhergestellt. Zulassungsinhaber Genetics Institute of Europe B.V. Fraunhoferstrasse 15 D-82152 Planegg / Martinsried Deutschland 31 Hersteller Baxter S.A. Boulevard René Branquart 80 F-7860 Lessines Belgien Angaben, die vor der Verabreichung des Arzneimittels beachtet werden müssen Anwendungsgebiete Behandlung und Prophylaxe von Blutungen bei Patienten mit Hämophilie B (angeborener Mangel an Faktor ) Dieses Produkt wurde Ihnen persönlich verschrieben. Gegenanzeigen Bekannte Überempfindlichkeit gegen Hamsterproteine oder andere Bestandteile des Präparates. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen Suchen Sie sofort den Arzt auf, wenn die Blutung nicht wie erwartet aufhört. Bei Patienten, die bereits mit Faktor IX-haltigen Produkten behandelt wurden (previously treated patients = PTPs), werden neutralisierende Antikörper (Hemmkörper) nur sehr selten nachgewiesen. Da bei klinischen Studien ein mit BeneFIX behandelter PTP einen klinisch relevanten Hemmkörper niedrigen Titers entwickelte und da zur Antigenität des rekombinanten Faktor IX noch wenig Erfahrungswerte vorliegen, sollte während der Behandlung mit BeneFIX sorgfältig darauf geachtet werden, ob Sie Faktor-IX-Hemmkörperentwickeln. Zur Behandlung von Patienten, die zuvor noch nicht mit Faktor IX-Präparaten behandelt wurden (previously untreated patients = PUPs), mit BeneFIX liegen bisher keine ausreichende Ergebnisse aus laufenden klinischen Studien vor. Wie bei allen intravenös verabreichten Proteinprodukten können allergische Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Das Produkt enthält Spuren von Hamsterproteinen. Es wurden bei Faktor IX-Produkten, wie auch bei BeneFIX, potentiell lebensbedrohliche anaphylaktische Reaktionen beobachtet. Frühe Anzeichen hierfür sind unter anderem Atembeschwerden, Kurzatmigkeit, Schwellung, Nesselsucht, Juckreiz, Engegefühl in der Brustgegend, keuchende Atmung, niedriger Blutdruck oder Anaphylaxie (schwere allergische Reaktion, die Schluck- und/oder Atembeschwerden, Rötungen oder Schwellungen im Gesicht und/oder an den Händen hervorrufen kann). Wenn allergische oder anaphylaktoide Reaktionen auftreten, beenden Sie sofort die Infusion, kontaktieren Sie einen Arzt oder suchen Sie sofort eine medizinische Notfalleinrichtung auf. Im Falle von schweren allergischen Reaktionen sollte eine alternative Therapie in Erwägung gezogen werden. In der Literatur wurde über einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten eines Faktor IXHemmkörpers und allergischen Reaktionen berichtet. Deshalb sollten Patienten, die eine allergische Reaktion entwickeln, auf die Anwesenheit eines Hemmkörpers untersucht werden. Weiterhin sollte bedacht werden, daß Patienten mit Faktor IX-Hemmkörpern ein erhöhtes anaphylaktisches Risiko bei fortgesetzter Behandlung mit Faktor IX aufweisen können. 32 Aufgrund des Risikos von allergischen Reaktionen bei Faktor IX-Konzentraten, sollte die anfängliche Behandlung mit Faktor IX nach Ermessen des behandelnden Arztes unter medizinischer Beobachtung erfolgen, um die Möglichkeit einer angemessenen Therapie der allergischen Reaktionen sicherzustellen. Auch bei Abwesenheit eines Faktor IX-Hemmkörpers können höhere Dosen von BeneFIX notwendig werden, als bei der Behandlung mit aus Plasma hergestellten Faktor IX-Präparaten. Deshalb muß eine enge Überwachung der plasmatischen Faktor IX-Aktivität sowie eine pharmakokinetische Beurteilung durchgeführt werden, um eine möglichst genaue Dosierung zu erreichen. Wenn die Blutung nicht mit der empfohlenen Dosis kontrolliert werden kann, nehmen Sie Kontakt mit Ihrem Arzt auf. Wenn Sie an Leber- oder Herzerkrankungen leiden oder sich kürzlich einer Operation unterzogen haben, besteht ein erhöhtes Risiko für Blutungskomplikationen. Es wurde während der Verabreichung von BeneFIX über Verklumpungen von roten Blutkörperchen im Schlauchsystem oder der Spritze berichtet. Bis jetzt wurden keine klinischen Folgen im Zusammenhang mit diesen Berichten beobachtet. Wenn eine Verklebung von roten Blutkörperchen im Schlauchsystem oder in der Spritze bemerkt wird, muß das ganze Material (Schlauchsystem, Spritze, BeneFIX-Lösung) verworfen und der Verabreichungsvorgang mit einer neuen Packung wiederholt werden. Es liegen Berichte über das Auftreten einer Nierenerkrankung (nephrotisches Syndrom) nach Gabe von hohen Dosen von aus Plasma hergestelltem Faktor IX zur Induktion einer Immuntoleranz bei Hämophilie B Patienten mit Faktor IX-Hemmkörpern und einer anamnestisch bekannten allergischen Reaktion vor. Es wird empfohlen, wann immer möglich bei jeder Verabreichung von BeneFIX, den Produktnamen und Chargennummer zu dokumentieren. Schwangerschaft und Stillzeit In der Schwangerschaft oder Stillzeit darf BeneFIX nur nach ausdrücklicher ärztlicher Anweisung angewendet werden. Es ist nicht bekannt, ob BeneFIX die Fortpflanzungsfähigkeit beeinflussen kann, oder zu einer Schädigung des Fötus führt, wenn es in der Schwangerschaft angewendet wird. Im Falle einer eintretenden Schwangerschaft oder in der Stillzeit kann der Arzt zum Absetzen der Behandlung mit BeneFIX raten. Wechselwirkung mit anderen Medikamenten Bevor Sie zusammen mit BeneFIX andere Arzneimittel, auch solche die nicht verschrieben wurden, einnehmen, konsultieren Sie Ihren Arzt. Hinweise zur sicheren Anwendung Dosierung Die Dosierung von BeneFIX wird vom Arzt festgelegt. Diese Dosierung und die Behandlungsdauer hängen vom individuellen Bedarf für die Faktor IX-Substitutionstherapie und den pharmakokinetischen Daten (Recovery und Halbwertszeit), die regelmäßig überprüft werden müssen, ab. Im Ermessen des Arztes kann während der Behandlung mit BeneFIX eine Dosisänderung erfolgen. 33 Auflösung und Verabreichung von BeneFIX Die unten beschriebene Vorgehensweise stellt nur eine Richtlinie für das Auflösen und die Verabreichung von BeneFIX dar. Bitte halten Sie sich genau an die von Ihrem Arzt beschriebenen Anweisungen insbesondere zur Venenpunktion. Vor Durchführung der folgenden Verfahren stets die Hände waschen. Bitte unbedingt auf aseptische Arbeitsweise achten. Auflösung BeneFIX wird nach Auflösen in sterilem Wasser für Injektionszwecke (Lösungsmittel) intravenös (i.v.) verabreicht. 1. Die Durchstechflasche mit lyophilisiertem BeneFIX und das Lösungsmittel auf Raumtemperatur bringen. 2. Die Schutzkappen der Durchstechflaschen vom BeneFIX- Konzentrat und dem Lösungsmittel abnehmen, so daß der Gummistopfen sichtbar wird. 3. Die Oberflächen beider Durchstechflaschen mit dem mitgelieferten Alkoholtupfer oder einer anderen antiseptischen Lösung abwischen und trocknen lassen. 4. Die transparente Schutzkappe des kurzen Endes der sterilen doppelseitigen Kanüle entfernen und in die Mitte des Gummistopfens der Lösungsmitteldurchstechflasche einstechen. 5. Die farbige Schutzkappe des langen Endes der sterilen doppelseitigen Kanüle entfernen. Die Lösungsmitteldurchstechflasche umdrehen und, um den Flüssigkeitsaustritt möglichst gering zu halten, das lange Ende der Kanüle rasch durch die Mitte des Gummistopfens der aufrecht stehenden BeneFIX-Durchstechflasche stechen. Abb. 1. Hinweis: Die doppelseitige Kanüle in Richtung Innenwand der BeneFIX-Durchstechflasche halten, um ein starkes Schäumen zu vermeiden. 6. Durch das Vakuum in der BeneFIX-Durchstechflasche wird das Lösungsmittel angesaugt. 7. Nachdem das Lösungsmittel vollständig in die Durchstechflasche mit BeneFIX eingeflossen ist, das lange Ende der Kanüle aus der Durchstechflasche mit BeneFIX herausziehen und die Kanüle zusammen mit der Durchstechflasche mit Lösungsmittel ordnungsgemäß entsorgen. Hinweis: Wenn das Lösungsmittel nicht vollständig in die Durchstechflasche mit BeneFIX übertragen wurde, den Inhalt der Durchstechflasche NICHT VERWENDEN. Nach der Übertragung darf eine kleine Restmenge der Flüssigkeit in der Durchstechflasche mit Lösungsmittel verbleiben. 8. Die Durchstechflasche sanft schwenken, so daß sich das Pulver auflöst. Abb. 2. 9. Die gebrauchsfertige Lösung vor der Verabreichung auf Trübung und Verfärbungen überprüfen. Nur klare, farblose Lösungen verwenden. BeneFIX unverzüglich oder innerhalb von 3 Stunden nach Auflösen verabreichen. Die gebrauchsfertige Lösung kann bis zur Verabreichung bei Raumtemperatur gelagert werden. 34 Verabreichung (intravenöse Injektion) BeneFIX unter Verwendung von sterilen Einmalspritzen aus Kunststoff verabreichen. Die Lösung mit Hilfe der Einmalspritze mit aufgesetztem Filterdorn aus der Durchstechflasche aufziehen. 1. Unter Einhaltung einer aseptischen Arbeitsweise den Filterdorn an der sterilen Einmalspritze anbringen. Hinweis: KEINE LUFT in die Durchstechflasche mit BeneFIX drücken, da dies zu einem teilweisen Verlust des Präparats führen könnte. 2. Das Ende des Filterdorns durch den Gummistopfen der BeneFIX - Durchstechflasche einführen. Abb. 3. 3. Die Durchstechflasche umdrehen und die gebrauchsfertige Lösung in die Spritze aufziehen. Abb. 4. 4. Den Filterdorn entfernen und entsorgen. Hinweis: Benötigt ein Patient mehr als eine Durchstechflasche BeneFIX, so kann der Inhalt mehrerer Durchstechflaschen - unter Verwendung eines neuen, unbenutzten Filterdorns - in dieselbe Spritze aufgezogen werden. 5. Die Spritze am Luer-Anschluß des Infusionssets anbringen. 6. Die BeneFIX-Lösung in das Schlauchsystem überführen, indem Sie den Spritzenkolben herunterdrücken, bis das Schlauchsystem vollständig gefüllt ist. 7. Während Sie die Vene punktieren, halten Sie sich genauestens an die Anwendungshinweise, damit möglichst wenig Blut in das Schlauchsystem eintritt. Es darf kein Blut in die Spritze gelangen. 8. Die Vene punktieren, wie vom Arzt angewiesen. Um sicher zu stellen, daß die Nadel in der Vene liegt, prüfen Sie auf Blutrückfluß, indem Sie den Spritzenkolben ein wenig zurückziehen. 9. Sobald Blut in das Schlauchsystem eintritt, den Spritzenkolben nicht weiter zurückziehen, sondern BeneFIX innerhalb mehrerer Minuten intravenös injizieren. In den meisten Fällen wurde eine Infusionsrate von 4 ml/Minute gut vertragen. Da die Verwendung von BeneFIX als kontinuierliche Infusion nicht untersucht wurde, BeneFIX nicht mit Infusionslösungen mischen oder als kontinuierliche Infusion verabreichen. Um Verletzungen zu vermeiden, nicht verwendete Lösung, leere Durchstechflaschen sowie verwendete Kanülen und Spritzen bitte in einem dafür vorgesehenen Behälter entsorgen. Überdosierung Bei Injektion einer größeren als vom Arzt empfohlen Menge an BeneFIX umgehend der Arzt konsultieren. Nebenwirkungen Falls Sie einen beträchtlichen Anstieg des Bedarfs an BeneFIX bemerken, um eine Blutung zu stillen, bitte unverzüglich den Arzt konsultieren; Ihr Blut muß auf Hemmkörper der Faktor IX-Aktivität untersucht werden. 35 Überempfindlichkeit oder allergische Reaktionen (welche Haut- und Schleimhautschwellung, Brennen und Stechen an der Infusionsstelle, Schüttelfrost, Hitzegefühl, generalisierte Nesselsucht, Juckreiz, Blutdruckabfall, Lustlosigkeit, Tachykardie, Engegefühl in der Brust, Kribbeln, Erbrechen, und keuchende Atmung einschließen können) wurden selten bei Patienten, die mit Faktor IX-haltigen Produkten einschließlich BeneFIX behandelt wurden, beobachtet. In einigen Fällen führten diese Reaktionen zu einer schweren Anaphylaxie. Allergische Reaktionen sind in engem zeitlichen Zusammenhang mit der Entwicklung von Faktor IX Inhibitor aufgetreten (siehe auch Punkt 4.4). Die Ursache allergischer Reaktionen in Verbindung mit BeneFIX konnte noch nicht geklärt werden. Diese Reaktionen sind potentiell lebensbedrohlich. Wenn eine allergische Reaktion auftritt, muß die Gabe von BeneFIX sofort unterbrochen werden. Im Falle von schweren allergischen Reaktionen sollte eine alternative Therapie in Erwägung gezogen werden. Die erforderliche Behandlung hängt von der Art und Schwere der Nebenwirkung ab (siehe auch „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“). Aufgrund der Herstellung enthält BeneFIX Spuren von Hamster-Zellproteinen. Überempfindlichkeitsreaktionen können auftreten. Es liegen Berichte über das Auftreten einer Nierenerkrankung (nephrotisches Syndrom) nach Gabe von hohen Dosen von aus Plasma hergestelltem Faktor IX zur Induktion einer Immuntoleranz bei Hämophilie B Patienten mit Faktor IX-Hemmkörpern und einer anamnestisch bekannten allergischen Reaktion vor. Selten wurde bei Patienten, die mit BeneFIX behandelt wurden, über Beschwerden an der Infusionsstelle, verändertes Geschmacksempfinden, brennendes Gefühl in Kiefer und Schädel, Benommenheit, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, trockenes Husten/Niesen, Fieber und Phlebitis/Zellulitis an der Injektionsstelle berichtet. Bei einem Patienten traten starke Bauchschmerzen auf, die von einer unzureichenden Durchblutung einer bestimmten Nierenregion herrührten (sog. Niereninfarkt). Es ist nicht sicher, ob ein Zusammenhang zwischen dem Infarkt und der vorherigen Gabe von BeneFIX besteht. Patienten mit Hämophilie B können neutralisierende Antikörper (Inhibitoren) gegen Faktor IX entwickeln. Bei Auftreten solcher Inhibitoren kann sich dieser Zustand in einem unzureichenden klinischen Ansprechen manifestieren. In solchen Fällen wird die Kontaktaufnahme mit einem, auf Haemophilie spezialisiertes Zentrum, empfohlen. Ein klinisch relevanter niedrigtitriger Hemmkörper wurde bei einem von 56 BeneFIX-Patienten beobachtet, der kurz vorher andere Plasmaprodukte erhalten hatte. Dieser Patient konnte weiter mit BeneFIX behandelt werden, ohne daß der Hemmkörper anstieg oder eine Anaphylaxie auftrat. Patienten, die mit BeneFIX behandelt werden, sollten auf die Entwicklung von Hemmkörpern hin überwacht werden. Es gibt keine ausreichende Daten über das Auftreten von Inhibitoren bei Patienten, die zuvor noch nicht mit Faktor IX-Präparaten behandelt wurden (PUPs). Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit. Haltbarkeit Das Verfalldatum ist auf der äußeren Umhüllung und den Etiketten der Durchstechflaschen angegeben. Das Präparat darf nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr verwendet werden 36 Besondere Vorsichtsmaßnahmen bei der Lagerung BeneFIX muß durchgehend im Kühlschrank bei 2–8°C gelagert und vor Ablauf des auf dem Etikett angegebenen Verfalldatums verwendet werden. Für den ambulanten Einsatz darf das Produkt einmalig aus dem Kühlschrank entnommen und max. 1 Monat lang bei Raumtemperatur (bis 25°C) gelagert werden. Anschließend das Produkt nicht erneut in den Kühlschrank geben, sondern verbrauchen oder vernichten. Nach Auflösen das Präparat unverzüglich oder innerhalb von 3 Stunden verwenden. Zum Auflösen und Injizieren nur die in der Faltschachtel enthaltenen Spritzen verwenden. NICHT EINFRIEREN, um eine Beschädigung der Durchstechflasche mit Lösungsmittel zu vermeiden. Nur klare und farblose Lösungen verwenden. Alle Arzneimittel und Kanülen für Kinder unzugänglich und außerhalb deren Sichtweite aufbewahren. 37 38 Weitere Angaben Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung. Danmark Baxter A/S Gydevang 43 DK-3450 Allerød Tlf. : 45-48-16 64 00 Nederland Baxter B.V. Kobaltweg 49 NL-3542 CE Utrecht Tel. : 31-30-2488661 Belgique/België/Belgien Luxembourg/Luxemburg Baxter S.A./N.V. Bd. de la Plaine/Pleinlaan 5 B-1050 Bruxelles/Brussel Tél/Tel. : 32-2-6501711 Österreich Baxter Vertriebs GmbH Landstraβer Hauptstraβe 99 /Top 2A A-1031 Wien Tel. : 43-1-711200 Deutschland Baxter Deutschland GmbH Hyland Immuno Division Im Breitspiel 13 D 69126 Heidelberg Tel. : 49-6221-397204 Portugal Baxter Médico Farmacêutica Lda Urbanização Industrial Cabrafiga Estrada Nacional 249/4 Lote 3 2635-047 Rio de Mouro Tel. : 351-21-9158180 Ελλάδα Baxter Hellas EPE Εθνάρχου Μακαρίου 34 Ηλιούπολη GR – 163 41 Αθήνα Tηλ. : 30-1-9959 818 Suomi / Finland Baxter Oy Pakkalankuja 6 FIN - 01510 Vantaa Puh/Tlf. : 358-9-8621111 España BaxterS.L. Gremis, 7 E-46014 Valencia Tel. : 34-96-3860800 Sverige Baxter Medical AB Isafjordsgatan 30 B S-164 94 Kista Tlf. : 46-8-6326400 France Baxter S.A. Avenue Louis Pasteur BP 56 F-78311 Maurepas Cedex Tél. : 33-1-3461.5050 United Kingdom Baxter Healthcare Ltd Wallingford Road Compton Berkshire RG20 7QW Tel. : 44-1635-206265 Ireland Baxter Healthcare Ltd Unit 7 Deansgrange Industrial Estate Blackrock, Dublin Tel. : 353-1-2065500 Italia Baxter S.p.A. Viale Tiziano, 25 I-00196 Roma Tel. : 39-06-324911 Stand der Information:{Datum} 39 Packungsbeilage Bezeichnung des Arzneimittels BeneFIX 500 I.E. Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung rekombinanter Blutgerinnungsfaktor IX (Nonacog alfa) Arzneilich wirksamer Bestandteil und Hilfsstoffe Wirksamer Bestandteil: Hilfsstoffe: Lösungsmittel: rekombinanter Blutgerinnungsfaktor IX (Nonacog alfa) Saccharose, Glycin, L-Histidin, Polysorbat 80 Wasser für Injektionszwecke Pharmazeutische Form Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung - zur intravenösen Injektion - nur zur einmaligen Anwendung. Darreichungsform und Packungsgröße BeneFIX 500 I.E./Durchstechflasche rekombinanter Blutgerinnungsfaktor IX Das Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung enthält nominal: 500 I.E./Durchstechflasche (I.E. = Internationale Einheiten) Das aufgelöste Präparat enthält nominell: 100 I.E./ml nach Auflösen Packungsinhalt Die BeneFIX-Packung enthält: • Eine Durchstechflasche mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung enthält 500 I.E. rekombinanten Blutgerinnungsfaktor IX und Hilfsstoffe • Eine Durchstechflasche mit 5 ml Wasser für Injektionszwecke zum Auflösen, gesamten Inhalt verwenden. • Eine doppelseitige Kanüle • Ein Filterdorn • Ein Mini-Infusionsset • Eine sterile 10-ml-Einmalspritze zur Verabreichung • Zwei Alkoholtupfer • Zwei Heftpflaster Stoffgruppe und Wirkungsweise Bei BeneFIX handelt es sich um ein gentechnisch hergestelltes Blutgerinnungsfaktor-IX-Präparat. Patienten mit Hämophilie B (Christmas-Disease) weisen einen Mangel an Faktor IX auf. Bei diesen Patienten wird Faktor IX durch BeneFIX ersetzt und so die Gerinnungsfähigkeit des Blutes wiederhergestellt. Zulassungsinhaber Genetics Institute of Europe B.V. Fraunhoferstrasse 15 D-82152 Planegg / Martinsried Deutschland 40 Hersteller Baxter S.A. Boulevard René Branquart 80 F-7860 Lessines Belgien Angaben, die vor der Verabreichung des Arzneimittels beachtet werden müssen Anwendungsgebiete Behandlung und Prophylaxe von Blutungen bei Patienten mit Hämophilie B (angeborener Mangel an Faktor ) Dieses Produkt wurde Ihnen persönlich verschrieben. Gegenanzeigen Bekannte Überempfindlichkeit gegen Hamsterproteine oder andere Bestandteile des Präparates. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen Suchen Sie sofort den Arzt auf, wenn die Blutung nicht wie erwartet aufhört. Bei Patienten, die bereits mit Faktor IX-haltigen Produkten behandelt wurden (previously treated patients = PTPs), werden neutralisierende Antikörper (Hemmkörper) nur sehr selten nachgewiesen. Da bei klinischen Studien ein mit BeneFIX behandelter PTP einen klinisch relevanten Hemmkörper niedrigen Titers entwickelte und da zur Antigenität des rekombinanten Faktor IX noch wenig Erfahrungswerte vorliegen, sollte während der Behandlung mit BeneFIX sorgfältig darauf geachtet werden, ob Sie Faktor-IX-Hemmkörperentwickeln. Zur Behandlung von Patienten, die zuvor noch nicht mit Faktor IX-Präparaten behandelt wurden (previously untreated patients = PUPs), mit BeneFIX liegen bisher keine ausreichende Ergebnisse aus laufenden klinischen Studien vor. Wie bei allen intravenös verabreichten Proteinprodukten können allergische Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Das Produkt enthält Spuren von Hamsterproteinen. Es wurden bei Faktor IX-Produkten, wie auch bei BeneFIX, potentiell lebensbedrohliche anaphylaktische Reaktionen beobachtet. Frühe Anzeichen hierfür sind unter anderem Atembeschwerden, Kurzatmigkeit, Schwellung, Nesselsucht, Juckreiz, Engegefühl in der Brustgegend, keuchende Atmung, niedriger Blutdruck oder Anaphylaxie (schwere allergische Reaktion, die Schluck- und/oder Atembeschwerden, Rötungen oder Schwellungen im Gesicht und/oder an den Händen hervorrufen kann). Wenn allergische oder anaphylaktoide Reaktionen auftreten, beenden Sie sofort die Infusion, kontaktieren Sie einen Arzt oder suchen Sie sofort eine medizinische Notfalleinrichtung auf. Im Falle von schweren allergischen Reaktionen sollte eine alternative Therapie in Erwägung gezogen werden. In der Literatur wurde über einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten eines Faktor IXHemmkörpers und allergischen Reaktionen berichtet. Deshalb sollten Patienten, die eine allergische Reaktion entwickeln, auf die Anwesenheit eines Hemmkörpers untersucht werden. Weiterhin sollte bedacht werden, daß Patienten mit Faktor IX-Hemmkörpern ein erhöhtes anaphylaktisches Risiko bei fortgesetzter Behandlung mit Faktor IX aufweisen können. 41 Aufgrund des Risikos von allergischen Reaktionen bei Faktor IX-Konzentraten, sollte die anfängliche Behandlung mit Faktor IX nach Ermessen des behandelnden Arztes unter medizinischer Beobachtung erfolgen, um die Möglichkeit einer angemessenen Therapie der allergischen Reaktionen sicherzustellen. Auch bei Abwesenheit eines Faktor IX-Hemmkörpers können höhere Dosen von BeneFIX notwendig werden, als bei der Behandlung mit aus Plasma hergestellten Faktor IX-Präparaten. Deshalb muß eine enge Überwachung der plasmatischen Faktor IX-Aktivität sowie eine pharmakokinetische Beurteilung durchgeführt werden, um eine möglichst genaue Dosierung zu erreichen. Wenn die Blutung nicht mit der empfohlenen Dosis kontrolliert werden kann, nehmen Sie Kontakt mit Ihrem Arzt auf. Wenn Sie an Leber- oder Herzerkrankungen leiden oder sich kürzlich einer Operation unterzogen haben, besteht ein erhöhtes Risiko für Blutungskomplikationen. Es wurde während der Verabreichung von BeneFIX über Verklumpungen von roten Blutkörperchen im Schlauchsystem oder der Spritze berichtet. Bis jetzt wurden keine klinischen Folgen im Zusammenhang mit diesen Berichten beobachtet. Wenn eine Verklebung von roten Blutkörperchen im Schlauchsystem oder in der Spritze bemerkt wird, muß das ganze Material (Schlauchsystem, Spritze, BeneFIX-Lösung) verworfen und der Verabreichungsvorgang mit einer neuen Packung wiederholt werden. Es liegen Berichte über das Auftreten einer Nierenerkrankung (nephrotisches Syndrom) nach Gabe von hohen Dosen von aus Plasma hergestelltem Faktor IX zur Induktion einer Immuntoleranz bei Hämophilie B Patienten mit Faktor IX-Hemmkörpern und einer anamnestisch bekannten allergischen Reaktion vor. Es wird empfohlen, wann immer möglich bei jeder Verabreichung von BeneFIX, den Produktnamen und Chargennummer zu dokumentieren. Schwangerschaft und Stillzeit In der Schwangerschaft oder Stillzeit darf BeneFIX nur nach ausdrücklicher ärztlicher Anweisung angewendet werden. Es ist nicht bekannt, ob BeneFIX die Fortpflanzungsfähigkeit beeinflussen kann, oder zu einer Schädigung des Fötus führt, wenn es in der Schwangerschaft angewendet wird. Im Falle einer eintretenden Schwangerschaft oder in der Stillzeit kann der Arzt zum Absetzen der Behandlung mit BeneFIX raten. Wechselwirkung mit anderen Medikamenten Bevor Sie zusammen mit BeneFIX andere Arzneimittel, auch solche die nicht verschrieben wurden, einnehmen, konsultieren Sie Ihren Arzt. Hinweise zur sicheren Anwendung Dosierung Die Dosierung von BeneFIX wird vom Arzt festgelegt. Diese Dosierung und die Behandlungsdauer hängen vom individuellen Bedarf für die Faktor IX-Substitutionstherapie und den pharmakokinetischen Daten (Recovery und Halbwertszeit), die regelmäßig überprüft werden müssen, ab. Im Ermessen des Arztes kann während der Behandlung mit BeneFIX eine Dosisänderung erfolgen. 42 Auflösung und Verabreichung von BeneFIX Die unten beschriebene Vorgehensweise stellt nur eine Richtlinie für das Auflösen und die Verabreichung von BeneFIX dar. Bitte halten Sie sich genau an die von Ihrem Arzt beschriebenen Anweisungen insbesondere zur Venenpunktion. Vor Durchführung der folgenden Verfahren stets die Hände waschen. Bitte unbedingt auf aseptische Arbeitsweise achten. Auflösung BeneFIX wird nach Auflösen in sterilem Wasser für Injektionszwecke (Lösungsmittel) intravenös (i.v.) verabreicht. 1. Die Durchstechflasche mit lyophilisiertem BeneFIX und das Lösungsmittel auf Raumtemperatur bringen. 2. Die Schutzkappen der Durchstechflaschen vom BeneFIX- Konzentrat und dem Lösungsmittel abnehmen, so daß der Gummistopfen sichtbar wird. 3. Die Oberflächen beider Durchstechflaschen mit dem mitgelieferten Alkoholtupfer oder einer anderen antiseptischen Lösung abwischen und trocknen lassen. 4. Die transparente Schutzkappe des kurzen Endes der sterilen doppelseitigen Kanüle entfernen und in die Mitte des Gummistopfens der Lösungsmitteldurchstechflasche einstechen. 5. Die farbige Schutzkappe des langen Endes der sterilen doppelseitigen Kanüle entfernen. Die Lösungsmitteldurchstechflasche umdrehen und, um den Flüssigkeitsaustritt möglichst gering zu halten, das lange Ende der Kanüle rasch durch die Mitte des Gummistopfens der aufrecht stehenden BeneFIX-Durchstechflasche stechen. Abb. 1. Hinweis: Die doppelseitige Kanüle in Richtung Innenwand der BeneFIX-Durchstechflasche halten, um ein starkes Schäumen zu vermeiden. 6. Durch das Vakuum in der BeneFIX-Durchstechflasche wird das Lösungsmittel angesaugt. 7. Nachdem das Lösungsmittel vollständig in die Durchstechflasche mit BeneFIX eingeflossen ist, das lange Ende der Kanüle aus der Durchstechflasche mit BeneFIX herausziehen und die Kanüle zusammen mit der Durchstechflasche mit Lösungsmittel ordnungsgemäß entsorgen. Hinweis: Wenn das Lösungsmittel nicht vollständig in die Durchstechflasche mit BeneFIX übertragen wurde, den Inhalt der Durchstechflasche NICHT VERWENDEN. Nach der Übertragung darf eine kleine Restmenge der Flüssigkeit in der Durchstechflasche mit Lösungsmittel verbleiben. 8. Die Durchstechflasche sanft schwenken, so daß sich das Pulver auflöst. Abb. 2. 9. Die gebrauchsfertige Lösung vor der Verabreichung auf Trübung und Verfärbungen überprüfen. Nur klare, farblose Lösungen verwenden. BeneFIX unverzüglich oder innerhalb von 3 Stunden nach Auflösen verabreichen. Die gebrauchsfertige Lösung kann bis zur Verabreichung bei Raumtemperatur gelagert werden. 43 Verabreichung (intravenöse Injektion) BeneFIX unter Verwendung von sterilen Einmalspritzen aus Kunststoff verabreichen. Die Lösung mit Hilfe der Einmalspritze mit aufgesetztem Filterdorn aus der Durchstechflasche aufziehen. 1. Unter Einhaltung einer aseptischen Arbeitsweise den Filterdorn an der sterilen Einmalspritze anbringen. Hinweis: KEINE LUFT in die Durchstechflasche mit BeneFIX drücken, da dies zu einem teilweisen Verlust des Präparats führen könnte. 2. Das Ende des Filterdorns durch den Gummistopfen der BeneFIX - Durchstechflasche einführen. Abb. 3. 3. Die Durchstechflasche umdrehen und die gebrauchsfertige Lösung in die Spritze aufziehen. Abb. 4. 4. Den Filterdorn entfernen und entsorgen. Hinweis: Benötigt ein Patient mehr als eine Durchstechflasche BeneFIX, so kann der Inhalt mehrerer Durchstechflaschen - unter Verwendung eines neuen, unbenutzten Filterdorns - in dieselbe Spritze aufgezogen werden. 5. Die Spritze am Luer-Anschluß des Infusionssets anbringen. 6. Die BeneFIX-Lösung in das Schlauchsystem überführen, indem Sie den Spritzenkolben herunterdrücken , bis das Schlauchsystem vollständig gefüllt ist. 7. Während Sie die Vene punktieren, halten Sie sich genauestens an die Anwendungshinweise, damit möglichst wenig Blut in das Schlauchsystem eintritt. Es darf kein Blut in die Spritze gelangen. 8. Die Vene punktieren, wie vom Arzt angewiesen. Um sicher zu stellen, daß die Nadel in der Vene liegt, prüfen Sie auf Blutrückfluß, indem Sie den Spritzenkolben ein wenig zurückziehen. 9. Sobald Blut in das Schlauchsystem eintritt, den Spritzenkolben nicht weiter zurückziehen, sondern BeneFIX innerhalb mehrerer Minuten intravenös injizieren In den meisten Fällen wurde eine Infusionsrate von 4 ml/Minute gut vertragen. Da die Verwendung von BeneFIX als kontinuierliche Infusion nicht untersucht wurde, BeneFIX nicht mit Infusionslösungen mischen oder als kontinuierliche Infusion verabreichen. Um Verletzungen zu vermeiden, nicht verwendete Lösung, leere Durchstechflaschen sowie verwendete Kanülen und Spritzen bitte in einem dafür vorgesehenen Behälter entsorgen. Überdosierung Bei Injektion einer größeren als vom Arzt empfohlen Menge an BeneFIX umgehend der Arzt konsultieren. Nebenwirkungen Falls Sie einen beträchtlichen Anstieg des Bedarfs an BeneFIX bemerken, um eine Blutung zu stillen, bitte unverzüglich den Arzt konsultieren; Ihr Blut muß auf Hemmkörper der Faktor IX-Aktivität untersucht werden. 44 Überempfindlichkeit oder allergische Reaktionen (welche Haut- und Schleimhautschwellung, Brennen und Stechen an der Infusionsstelle, Schüttelfrost, Hitzegefühl, generalisierte Nesselsucht, Juckreiz, Blutdruckabfall, Lustlosigkeit, Tachykardie, Engegefühl in der Brust, Kribbeln, Erbrechen, und keuchende Atmung einschließen können) wurden selten bei Patienten, die mit Faktor IX-haltigen Produkten einschließlich BeneFIX behandelt wurden, beobachtet. In einigen Fällen führten diese Reaktionen zu einer schweren Anaphylaxie. Allergische Reaktionen sind in engem zeitlichen Zusammenhang mit der Entwicklung von Faktor IX Inhibitor aufgetreten (siehe auch Punkt 4.4). Die Ursache allergischer Reaktionen in Verbindung mit BeneFIX konnte noch nicht geklärt werden. Diese Reaktionen sind potentiell lebensbedrohlich. Wenn eine allergische Reaktion auftritt, muß die Gabe von BeneFIX sofort unterbrochen werden. Im Falle von schweren allergischen Reaktionen sollte eine alternative Therapie in Erwägung gezogen werden. Die erforderliche Behandlung hängt von der Art und Schwere der Nebenwirkung ab (siehe auch „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“). Aufgrund der Herstellung enthält BeneFIX Spuren von Hamster-Zellproteinen. Überempfindlichkeitsreaktionen können auftreten. Es liegen Berichte über das Auftreten einer Nierenerkrankung (nephrotisches Syndrom) nach Gabe von hohen Dosen von aus Plasma hergestelltem Faktor IX zur Induktion einer Immuntoleranz bei Hämophilie B Patienten mit Faktor IX-Hemmkörpern und einer anamnestisch bekannten allergischen Reaktion vor. Selten wurde bei Patienten, die mit BeneFIX behandelt wurden, über Beschwerden an der Infusionsstelle, verändertes Geschmacksempfinden, brennendes Gefühl in Kiefer und Schädel, Benommenheit, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, trockenes Husten/Niesen, Fieber und Phlebitis/Zellulitis an der Injektionsstelle berichtet. Bei einem Patienten traten starke Bauchschmerzen auf, die von einer unzureichenden Durchblutung einer bestimmten Nierenregion herrührten (sog. Niereninfarkt). Es ist nicht sicher, ob ein Zusammenhang zwischen dem Infarkt und der vorherigen Gabe von BeneFIX besteht. Patienten mit Hämophilie B können neutralisierende Antikörper (Inhibitoren) gegen Faktor IX entwickeln. Bei Auftreten solcher Inhibitoren kann sich dieser Zustand in einem unzureichenden klinischen Ansprechen manifestieren. In solchen Fällen wird die Kontaktaufnahme mit einem, auf Haemophilie spezialisiertes Zentrum, empfohlen. Ein klinisch relevanter niedrigtitriger Hemmkörper wurde bei einem von 56 BeneFIX-Patienten beobachtet, der kurz vorher andere Plasmaprodukte erhalten hatte. Dieser Patient konnte weiter mit BeneFIX behandelt werden, ohne daß der Hemmkörper anstieg oder eine Anaphylaxie auftrat. Patienten, die mit BeneFIX behandelt werden, sollten auf die Entwicklung von Hemmkörpern hin überwacht werden. Es gibt keine ausreichende Daten über das Auftreten von Inhibitoren bei Patienten, die zuvor noch nicht mit Faktor IX-Präparaten behandelt wurden (PUPs). Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit. Haltbarkeit Das Verfalldatum ist auf der äußeren Umhüllung und den Etiketten der Durchstechflaschen angegeben. Das Präparat darf nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr verwendet werden 45 Besondere Vorsichtsmaßnahmen bei der Lagerung BeneFIX muß durchgehend im Kühlschrank bei 2–8°C gelagert und vor Ablauf des auf dem Etikett angegebenen Verfalldatums verwendet werden. Für den ambulanten Einsatz darf das Produkt einmalig aus dem Kühlschrank entnommen und max. 1 Monat lang bei Raumtemperatur (bis 25°C) gelagert werden. Anschließend das Produkt nicht erneut in den Kühlschrank geben, sondern verbrauchen oder vernichten. Nach Auflösen das Präparat unverzüglich oder innerhalb von 3 Stunden verwenden. Zum Auflösen und Injizieren nur die in der Faltschachtel enthaltenen Spritzen verwenden. NICHT EINFRIEREN, um eine Beschädigung der Durchstechflasche mit Lösungsmittel zu vermeiden. Nur klare und farblose Lösungen verwenden. Alle Arzneimittel und Kanülen für Kinder unzugänglich und außerhalb deren Sichtweite aufbewahren. 46 47 Weitere Angaben Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung. Danmark Baxter A/S Gydevang 43 DK-3450 Allerød Tlf. : 45-48-16 64 00 Nederland Baxter B.V. Kobaltweg 49 NL-3542 CE Utrecht Tel. : 31-30-2488661 Belgique/België/Belgien Luxembourg/Luxemburg Baxter S.A./N.V. Bd. de la Plaine/Pleinlaan 5 B-1050 Bruxelles/Brussel Tél/Tel. : 32-2-6501711 Österreich Baxter Vertriebs GmbH Landstraβer Hauptstraβe 99 /Top 2A A-1031 Wien Tel. : 43-1-711200 Deutschland Baxter Deutschland GmbH Hyland Immuno Division Im Breitspiel 13 D 69126 Heidelberg Tel. : 49-6221-397204 Portugal Baxter Médico Farmacêutica Lda Urbanização Industrial Cabrafiga Estrada Nacional 249/4 Lote 3 2635-047 Rio de Mouro Tel. : 351-21-9158180 Ελλάδα Baxter Hellas EPE Εθνάρχου Μακαρίου 34 Ηλιούπολη GR – 163 41 Αθήνα Tηλ. : 30-1-9959 818 Suomi / Finland Baxter Oy Pakkalankuja 6 FIN - 01510 Vantaa Puh/Tlf. : 358-9-8621111 España BaxterS.L. Gremis, 7 E-46014 Valencia Tel. : 34-96-3860800 Sverige Baxter Medical AB Isafjordsgatan 30 B S-164 94 Kista Tlf. : 46-8-6326400 France Baxter S.A. Avenue Louis Pasteur BP 56 F-78311 Maurepas Cedex Tél. : 33-1-3461.5050 United Kingdom Baxter Healthcare Ltd Wallingford Road Compton Berkshire RG20 7QW Tel. : 44-1635-206265 Ireland Baxter Healthcare Ltd Unit 7 Deansgrange Industrial Estate Blackrock, Dublin Tel. : 353-1-2065500 Italia Baxter S.p.A. Viale Tiziano, 25 I-00196 Roma Tel. : 39-06-324911 Stand der Information:{Datum} 48 Packungsbeilage Bezeichnung des Arzneimittels BeneFIX 1000 I.E. Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung rekombinanter Blutgerinnungsfaktor IX (Nonacog alfa) Arzneilich wirksamer Bestandteil und Hilfsstoffe Wirksamer Bestandteil: Hilfsstoffe: Lösungsmittel: rekombinanter Blutgerinnungsfaktor IX (Nonacog alfa) Saccharose, Glycin, L-Histidin, Polysorbat 80 Wasser für Injektionszwecke Pharmazeutische Form Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung - zur intravenösen Injektion - nur zur einmaligen Anwendung. Darreichungsform und Packungsgröße BeneFIX 1000 I.E./Durchstechflasche rekombinanter Blutgerinnungsfaktor IX Das Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung enthält nominal: 1000 I.E./Durchstechflasche (I.E. = Internationale Einheiten) Das aufgelöste Präparat enthält nominell: 100 I.E./ml nach Auflösen Packungsinhalt Die BeneFIX-Packung enthält: • Eine Durchstechflasche mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung enthält 1000 I.E. rekombinanten Blutgerinnungsfaktor IX und Hilfsstoffe • Eine Durchstechflasche mit 10 ml Wasser für Injektionszwecke zum Auflösen, gesamten Inhalt verwenden. • Eine doppelseitige Kanüle • Ein Filterdorn • Ein Mini-Infusionsset • Eine sterile 10-ml-Einmalspritze zur Verabreichung • Zwei Alkoholtupfer • Zwei Heftpflaster Stoffgruppe und Wirkungsweise Bei BeneFIX handelt es sich um ein gentechnisch hergestelltes Blutgerinnungsfaktor-IX-Präparat. Patienten mit Hämophilie B (Christmas-Disease) weisen einen Mangel an Faktor IX auf. Bei diesen Patienten wird Faktor IX durch BeneFIX ersetzt und so die Gerinnungsfähigkeit des Blutes wiederhergestellt. Zulassungsinhaber Genetics Institute of Europe B.V. Fraunhoferstrasse 15 D-82152 Planegg / Martinsried Deutschland 49 Hersteller Baxter S.A. Boulevard René Branquart 80 F-7860 Lessines Belgien Angaben, die vor der Verabreichung des Arzneimittels beachtet werden müssen Anwendungsgebiete Behandlung und Prophylaxe von Blutungen bei Patienten mit Hämophilie B (angeborener Mangel an Faktor ) Dieses Produkt wurde Ihnen persönlich verschrieben. Gegenanzeigen Bekannte Überempfindlichkeit gegen Hamsterproteine oder andere Bestandteile des Präparates Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen Suchen Sie sofort den Arzt auf, wenn die Blutung nicht wie erwartet aufhört. Bei Patienten, die bereits mit Faktor IX-haltigen Produkten behandelt wurden (previously treated patients = PTPs), werden neutralisierende Antikörper (Hemmkörper) nur sehr selten nachgewiesen. Da bei klinischen Studien ein mit BeneFIX behandelter PTP einen klinisch relevanten Hemmkörper niedrigen Titers entwickelte und da zur Antigenität des rekombinanten Faktor IX noch wenig Erfahrungswerte vorliegen, sollte während der Behandlung mit BeneFIX sorgfältig darauf geachtet werden, ob Sie Faktor-IX-Hemmkörperentwickeln. Zur Behandlung von Patienten, die zuvor noch nicht mit Faktor IX-Präparaten behandelt wurden (previously untreated patients = PUPs), mit BeneFIX liegen bisher keine ausreichende Ergebnisse aus laufenden klinischen Studien vor. Wie bei allen intravenös verabreichten Proteinprodukten können allergische Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Das Produkt enthält Spuren von Hamsterproteinen. Es wurden bei Faktor IX-Produkten, wie auch bei BeneFIX, potentiell lebensbedrohliche anaphylaktische Reaktionen beobachtet. Frühe Anzeichen hierfür sind unter anderem Atembeschwerden, Kurzatmigkeit, Schwellung, Nesselsucht, Juckreiz, Engegefühl in der Brustgegend, keuchende Atmung, niedriger Blutdruck oder Anaphylaxie (schwere allergische Reaktion, die Schluck- und/oder Atembeschwerden, Rötungen oder Schwellungen im Gesicht und/oder an den Händen hervorrufen kann). Wenn allergische oder anaphylaktoide Reaktionen auftreten, beenden Sie sofort die Infusion, kontaktieren Sie einen Arzt oder suchen Sie sofort eine medizinische Notfalleinrichtung auf. Im Falle von schweren allergischen Reaktionen sollte eine alternative Therapie in Erwägung gezogen werden. In der Literatur wurde über einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten eines Faktor IXHemmkörpers und allergischen Reaktionen berichtet. Deshalb sollten Patienten, die eine allergische Reaktion entwickeln, auf die Anwesenheit eines Hemmkörpers untersucht werden. Weiterhin sollte bedacht werden, daß Patienten mit Faktor IX-Hemmkörpern ein erhöhtes anaphylaktisches Risiko bei fortgesetzter Behandlung mit Faktor IX aufweisen können. 50 Aufgrund des Risikos von allergischen Reaktionen bei Faktor IX-Konzentraten, sollte die anfängliche Behandlung mit Faktor IX nach Ermessen des behandelnden Arztes unter medizinischer Beobachtung erfolgen, um die Möglichkeit einer angemessenen Therapie der allergischen Reaktionen sicherzustellen. Auch bei Abwesenheit eines Faktor IX-Hemmkörpers können höhere Dosen von BeneFIX notwendig werden, als bei der Behandlung mit aus Plasma hergestellten Faktor IX-Präparaten. Deshalb muß eine enge Überwachung der plasmatischen Faktor IX-Aktivität sowie eine pharmakokinetische Beurteilung durchgeführt werden, um eine möglichst genaue Dosierung zu erreichen. Wenn die Blutung nicht mit der empfohlenen Dosis kontrolliert werden kann, nehmen Sie Kontakt mit Ihrem Arzt auf. Wenn Sie an Leber- oder Herzerkrankungen leiden oder sich kürzlich einer Operation unterzogen haben, besteht ein erhöhtes Risiko für Blutungskomplikationen. Es wurde während der Verabreichung von BeneFIX über Verklumpungen von roten Blutkörperchen im Schlauchsystem oder der Spritze berichtet. Bis jetzt wurden keine klinischen Folgen im Zusammenhang mit diesen Berichten beobachtet. Wenn eine Verklebung von roten Blutkörperchen im Schlauchsystem oder in der Spritze bemerkt wird, muß das ganze Material (Schlauchsystem, Spritze, BeneFIX-Lösung) verworfen und der Verabreichungsvorgang mit einer neuen Packung wiederholt werden. Es liegen Berichte über das Auftreten einer Nierenerkrankung (nephrotisches Syndrom) nach Gabe von hohen Dosen von aus Plasma hergestelltem Faktor IX zur Induktion einer Immuntoleranz bei Hämophilie B Patienten mit Faktor IX-Hemmkörpern und einer anamnestisch bekannten allergischen Reaktion vor. Es wird empfohlen, wann immer möglich bei jeder Verabreichung von BeneFIX, den Produktnamen und Chargennummer zu dokumentieren. Schwangerschaft und Stillzeit In der Schwangerschaft oder Stillzeit darf BeneFIX nur nach ausdrücklicher ärztlicher Anweisung angewendet werden. Es ist nicht bekannt, ob BeneFIX die Fortpflanzungsfähigkeit beeinflussen kann, oder zu einer Schädigung des Fötus führt, wenn es in der Schwangerschaft angewendet wird. Im Falle einer eintretenden Schwangerschaft oder in der Stillzeit kann der Arzt zum Absetzen der Behandlung mit BeneFIX raten. Wechselwirkung mit anderen Medikamenten Bevor Sie zusammen mit BeneFIX andere Arzneimittel, auch solche die nicht verschrieben wurden, einnehmen, konsultieren Sie Ihren Arzt. Hinweise zur sicheren Anwendung Dosierung Die Dosierung von BeneFIX wird vom Arzt festgelegt. Diese Dosierung und die Behandlungsdauer hängen vom individuellen Bedarf für die Faktor IX-Substitutionstherapie und den pharmakokinetischen Daten (Recovery und Halbwertszeit), die regelmäßig überprüft werden müssen, ab. Im Ermessen des Arztes kann während der Behandlung mit BeneFIX eine Dosisänderung erfolgen. 51 Auflösung und Verabreichung von BeneFIX Die unten beschriebene Vorgehensweise stellt nur eine Richtlinie für das Auflösen und die Verabreichung von BeneFIX dar. Bitte halten Sie sich genau an die von Ihrem Arzt beschriebenen Anweisungen insbesondere zur Venenpunktion. Vor Durchführung der folgenden Verfahren stets die Hände waschen. Bitte unbedingt auf aseptische Arbeitsweise achten. Auflösung BeneFIX wird nach Auflösen in sterilem Wasser für Injektionszwecke (Lösungsmittel) intravenös (i.v.) verabreicht. 1. Die Durchstechflasche mit lyophilisiertem BeneFIX und das Lösungsmittel auf Raumtemperatur bringen. 2. Die Schutzkappen der Durchstechflaschen vom BeneFIX- Konzentrat und dem Lösungsmittel abnehmen, so daß der Gummistopfen sichtbar wird. 3. Die Oberflächen beider Durchstechflaschen mit dem mitgelieferten Alkoholtupfer oder einer anderen antiseptischen Lösung abwischen und trocknen lassen. 4. Die transparente Schutzkappe des kurzen Endes der sterilen doppelseitigen Kanüle entfernen und in die Mitte des Gummistopfens der Lösungsmitteldurchstechflasche einstechen. 5. Die farbige Schutzkappe des langen Endes der sterilen doppelseitigen Kanüle entfernen. Die Lösungsmitteldurchstechflasche umdrehen und, um den Flüssigkeitsaustritt möglichst gering zu halten, das lange Ende der Kanüle rasch durch die Mitte des Gummistopfens der aufrecht stehenden BeneFIX-Durchstechflasche stechen. Abb. 1. Hinweis: Die doppelseitige Kanüle in Richtung Innenwand der BeneFIX-Durchstechflasche halten, um ein starkes Schäumen zu vermeiden. 6. Durch das Vakuum in der BeneFIX-Durchstechflasche wird das Lösungsmittel angesaugt. 7. Nachdem das Lösungsmittel vollständig in die Durchstechflasche mit BeneFIX eingeflossen ist, das lange Ende der Kanüle aus der Durchstechflasche mit BeneFIX herausziehen und die Kanüle zusammen mit der Durchstechflasche mit Lösungsmittel ordnungsgemäß entsorgen. Hinweis: Wenn das Lösungsmittel nicht vollständig in die Durchstechflasche mit BeneFIX übertragen wurde, den Inhalt der Durchstechflasche NICHT VERWENDEN. Nach der Übertragung darf eine kleine Restmenge der Flüssigkeit in der Durchstechflasche mit Lösungsmittel verbleiben. 8. Die Durchstechflasche sanft schwenken, so daß sich das Pulver auflöst. Abb. 2. 9. Die gebrauchsfertige Lösung vor der Verabreichung auf Trübung und Verfärbungen überprüfen. Nur klare, farblose Lösungen verwenden. BeneFIX unverzüglich oder innerhalb von 3 Stunden nach Auflösen verabreichen. Die gebrauchsfertige Lösung kann bis zur Verabreichung bei Raumtemperatur gelagert werden. 52 Verabreichung (intravenöse Injektion) BeneFIX unter Verwendung von sterilen Einmalspritzen aus Kunststoff verabreichen. Die Lösung mit Hilfe der Einmalspritze mit aufgesetztem Filterdorn aus der Durchstechflasche aufziehen. 1. Unter Einhaltung einer aseptischen Arbeitsweise den Filterdorn an der sterilen Einmalspritze anbringen. Hinweis: KEINE LUFT in die Durchstechflasche mit BeneFIX drücken, da dies zu einem teilweisen Verlust des Präparats führen könnte. 2. Das Ende des Filterdorns durch den Gummistopfen der BeneFIX - Durchstechflasche einführen. Abb. 3. 3. Die Durchstechflasche umdrehen und die gebrauchsfertige Lösung in die Spritze aufziehen. Abb. 4. 4. Den Filterdorn entfernen und entsorgen. Hinweis: Benötigt ein Patient mehr als eine Durchstechflasche BeneFIX, so kann der Inhalt mehrerer Durchstechflaschen - unter Verwendung eines neuen, unbenutzten Filterdorns - in dieselbe Spritze aufgezogen werden. 5. Die Spritze am Luer-Anschluß des Infusionssets anbringen und die Vene punktieren, wie vom Arzt angewiesen. 6. Die BeneFIX-Lösung in das Schlauchsystem überführen, indem Sie den Spritzenkolben herunterdrücken , bis das Schlauchsystem vollständig gefüllt ist. 7. Während Sie die Vene punktieren, halten Sie sich genauestens an die Anwendungshinweise, damit möglichst wenig Blut in das Schlauchsystem eintritt. Es darf kein Blut in die Spritze gelangen. 8. Die Vene punktieren, wie vom Arzt angewiesen. Um sicher zu stellen, daß die Nadel in der Vene liegt, prüfen Sie auf Blutrückfluß, indem Sie den Spritzenkolben ein wenig zurückziehen. 9. Sobald Blut in das Schlauchsystem eintritt, den Spritzenkolben nicht weiter zurückziehen, sondern BeneFIX innerhalb mehrerer Minuten intravenös injizieren. In den meisten Fällen wurde eine Infusionsrate von 4 ml/Minute gut vertragen. Da die Verwendung von BeneFIX als kontinuierliche Infusion nicht untersucht wurde, BeneFIX nicht mit Infusionslösungen mischen oder als kontinuierliche Infusion verabreichen. Um Verletzungen zu vermeiden, nicht verwendete Lösung, leere Durchstechflaschen sowie verwendete Kanülen und Spritzen bitte in einem dafür vorgesehenen Behälter entsorgen. Überdosierung Bei Injektion einer größeren als vom Arzt empfohlen Menge an BeneFIX umgehend der Arzt konsultieren. 53 Nebenwirkungen Falls Sie einen beträchtlichen Anstieg des Bedarfs an BeneFIX bemerken, um eine Blutung zu stillen, bitte unverzüglich den Arzt konsultieren; Ihr Blut muß auf Hemmkörper der Faktor IX-Aktivität untersucht werden. Überempfindlichkeit oder allergische Reaktionen (welche Haut- und Schleimhautschwellung, Brennen und Stechen an der Infusionsstelle, Schüttelfrost, Hitzegefühl, generalisierte Nesselsucht, Juckreiz, Blutdruckabfall, Lustlosigkeit, Tachykardie, Engegefühl in der Brust, Kribbeln, Erbrechen, und keuchende Atmung einschließen können) wurden selten bei Patienten, die mit Faktor IX-haltigen Produkten einschließlich BeneFIX behandelt wurden, beobachtet. In einigen Fällen führten diese Reaktionen zu einer schweren Anaphylaxie. Allergische Reaktionen sind in engem zeitlichen Zusammenhang mit der Entwicklung von Faktor IX Inhibitor aufgetreten (siehe auch Punkt 4.4). Die Ursache allergischer Reaktionen in Verbindung mit BeneFIX konnte noch nicht geklärt werden. Diese Reaktionen sind potentiell lebensbedrohlich. Wenn eine allergische Reaktion auftritt, muß die Gabe von BeneFIX sofort unterbrochen werden. Im Falle von schweren allergischen Reaktionen sollte eine alternative Therapie in Erwägung gezogen werden. Die erforderliche Behandlung hängt von der Art und Schwere der Nebenwirkung ab (siehe auch „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“). Aufgrund der Herstellung enthält BeneFIX Spuren von Hamster-Zellproteinen. Überempfindlichkeitsreaktionen können auftreten. Es liegen Berichte über das Auftreten einer Nierenerkrankung (nephrotisches Syndrom) nach Gabe von hohen Dosen von aus Plasma hergestelltem Faktor IX zur Induktion einer Immuntoleranz bei Hämophilie B Patienten mit Faktor IX-Hemmkörpern und einer anamnestisch bekannten allergischen Reaktion vor. Selten wurde bei Patienten, die mit BeneFIX behandelt wurden, über Beschwerden an der Infusionsstelle, verändertes Geschmacksempfinden, brennendes Gefühl in Kiefer und Schädel, Benommenheit, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, trockenes Husten/Niesen, Fieber und Phlebitis/Zellulitis an der Injektionsstelle berichtet. Bei einem Patienten traten starke Bauchschmerzen auf, die von einer unzureichenden Durchblutung einer bestimmten Nierenregion herrührten (sog. Niereninfarkt). Es ist nicht sicher, ob ein Zusammenhang zwischen dem Infarkt und der vorherigen Gabe von BeneFIX besteht. Patienten mit Hämophilie B können neutralisierende Antikörper (Inhibitoren) gegen Faktor IX entwickeln. Bei Auftreten solcher Inhibitoren kann sich dieser Zustand in einem unzureichenden klinischen Ansprechen manifestieren. In solchen Fällen wird die Kontaktaufnahme mit einem, auf Haemophilie spezialisiertes Zentrum, empfohlen. Ein klinisch relevanter niedrigtitriger Hemmkörper wurde bei einem von 56 BeneFIX-Patienten beobachtet, der kurz vorher andere Plasmaprodukte erhalten hatte. Dieser Patient konnte weiter mit BeneFIX behandelt werden, ohne daß der Hemmkörper anstieg oder eine Anaphylaxie auftrat. Patienten, die mit BeneFIX behandelt werden, sollten auf die Entwicklung von Hemmkörpern hin überwacht werden. Es gibt keine ausreichende Daten über das Auftreten von Inhibitoren bei Patienten, die zuvor noch nicht mit Faktor IX-Präparaten behandelt wurden (PUPs). Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit. 54 Haltbarkeit Das Verfalldatum ist auf der äußeren Umhüllung und den Etiketten der Durchstechflaschen angegeben. Das Präparat darf nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr verwendet werden Besondere Vorsichtsmaßnahmen bei der Lagerung BeneFIX muß durchgehend im Kühlschrank bei 2–8°C gelagert und vor Ablauf des auf dem Etikett angegebenen Verfalldatums verwendet werden. Für den ambulanten Einsatz darf das Produkt einmalig aus dem Kühlschrank entnommen und max. 1 Monat lang bei Raumtemperatur (bis 25°C) gelagert werden. Anschließend das Produkt nicht erneut in den Kühlschrank geben, sondern verbrauchen oder vernichten. Nach Auflösen das Präparat unverzüglich oder innerhalb von 3 Stunden verwenden. Zum Auflösen und Injizieren nur die in der Faltschachtel enthaltenen Spritzen verwenden. NICHT EINFRIEREN, um eine Beschädigung der Durchstechflasche mit Lösungsmittel zu vermeiden. Nur klare und farblose Lösungen verwenden. Alle Arzneimittel und Kanülen für Kinder unzugänglich und außerhalb deren Sichtweite aufbewahren. 55 56 Weitere Angaben Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung. Danmark Baxter A/S Gydevang 43 DK-3450 Allerød Tlf. : 45-48-16 64 00 Nederland Baxter B.V. Kobaltweg 49 NL-3542 CE Utrecht Tel. : 31-30-2488661 Belgique/België/Belgien Luxembourg/Luxemburg Baxter S.A./N.V. Bd. de la Plaine/Pleinlaan 5 B-1050 Bruxelles/Brussel Tél/Tel. : 32-2-6501711 Österreich Baxter Vertriebs GmbH Landstraβer Hauptstraβe 99 /Top 2A A-1031 Wien Tel. : 43-1-711200 Deutschland Baxter Deutschland GmbH Hyland Immuno Division Im Breitspiel 13 D 69126 Heidelberg Tel. : 49-6221-397204 Portugal Baxter Médico Farmacêutica Lda Urbanização Industrial Cabrafiga Estrada Nacional 249/4 Lote 3 2635-047 Rio de Mouro Tel. : 351-21-9158180 Ελλάδα Baxter Hellas EPE Εθνάρχου Μακαρίου 34 Ηλιούπολη GR – 163 41 Αθήνα Tηλ. : 30-1-9959 818 Suomi / Finland Baxter Oy Pakkalankuja 6 FIN - 01510 Vantaa Puh/Tlf. : 358-9-8621111 España BaxterS.L. Gremis, 7 E-46014 Valencia Tel. : 34-96-3860800 Sverige Baxter Medical AB Isafjordsgatan 30 B S-164 94 Kista Tlf. : 46-8-6326400 France Baxter S.A. Avenue Louis Pasteur BP 56 F-78311 Maurepas Cedex Tél. : 33-1-3461.5050 United Kingdom Baxter Healthcare Ltd Wallingford Road Compton Berkshire RG20 7QW Tel. : 44-1635-206265 Ireland Baxter Healthcare Ltd Unit 7 Deansgrange Industrial Estate Blackrock, Dublin Tel. : 353-1-2065500 Italia Baxter S.p.A. Viale Tiziano, 25 I-00196 Roma Tel. : 39-06-324911 Stand der Information:{Datum} 57