Ich schaff`s – Gespräch mit dem Kind (begleitend ‚Ich schaff`s!

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Förderschwerpunkte: Lernen – Sprache – Sehen – Hören – körperliche und motorische Entwicklung –
emotionale und soziale Entwicklung – geistige Entwicklung – Autismus
1.
Ich schaff’s – Gespräch mit den Eltern bzw. der Lehrkraft
Ich schaff’s! – Programm kurz erläutern
Besprochene Probleme in einer Tabelle
notieren:
Den Eltern und der Lehrkraft könnte man
anbieten:

Ich habe darüber nachgedacht, was
wohl im Moment für ... wichtig wäre zu
lernen. Mein Eindruck ist, dass... Was
meinen Sie dazu?

Es wäre schön, wenn Sie Ihren
Eindruck von ... schildern könnten.

Was meinen Sie, sollte ... lernen?
Probleme in Fähigkeiten verwandeln:

Welches Verhalten
lernenswert an?

(Problem
‚runterbrechen’:
Eigenschaft genau ...?)

Nehmen Sie …. in seiner Problematik,
Verweigerung ernst?

sehen
Sie
Probleme

Was soll ... stattdessen tun? (als
Fähigkeit in die Tabelle eintragen)

Was glauben Sie, sollte ... lernen, damit
...

Welche Fähigkeit könnte ... lernen, um
die Situation besser zu meistern?
als
Welche
Fähigkeiten
Fähigkeit erarbeiten, mit der begonnen
werden könnte:

Wo wird ... wohl den schnellsten
Fortschritt machen, wo lässt sich am
Wie tut ... das? (Verhalten beschreiben)

leichtesten ein erster Erfolg erzielen?

Wer ist von dem Verhalten betroffen?


Wozu wird das Kind wohl am besten zu
gewinnen sein?
Was löst dieses Verhalten aus? (Was
bei wem?)


Wobei hätten Sie die größte Motivation
bzw. könnten Sie gut unterstützen?
Wie reagieren Sie üblicherweise?


Wo ist das Verhalten sinnvoll, wo nicht?
Was ist für das Kind besonders wichtig
zu lernen?

Welche positive Funktion
Verhalten für das System?

Welchen
Nutzen
haben
die
Betroffenen? Wann tut ... es? – Wann
tut ... es nicht?  Wie hat ... das
geschafft?
Rundbrief Obb Nr. 22 / September 2013
hat
das
 Das Kind entscheidet!
K. Schmitt und G. Gassert-Trefftz
Förderschwerpunkte: Lernen – Sprache – Sehen – Hören – körperliche und motorische Entwicklung –
emotionale und soziale Entwicklung – geistige Entwicklung – Autismus
2.
Ich schaff’s – Gespräch mit dem Kind
(begleitend „Ich schaff’s! – Heft“ mit dem Kind ausfüllen)
1 Mein Ziel
(Schritte 1 und 2: Probleme in zu
erlernende Fähigkeiten verwandeln und
Ziel formulieren)
Ich habe mit ... gesprochen. Wir haben uns
Gedanken gemacht, was du
ihrer/seiner Einschätzung nach noch
lernen kannst oder noch besser können
möchtest
Aber vielleicht sagst du erst einmal selbst,
was du noch lernen kannst!
 Was möchtest du neu lernen oder
noch besser können?
 Was möchtest du, dass in der
Schule noch besser wird?
 Was hast du für Ziele?
 Was könntest du denn dafür als
erstes angehen?
Wenn
das
Kind
von
eigenen
Verhaltensweisen erzählt, die es abbauen
möchte:
 Wo ist es gut gewesen, dass du ...?
 Was hast du davon, wenn du dich
so verhältst?
 Was bringt dich dazu, dass du... ?
 Was denken andere, wenn du...?
 Was wirst du stattdessen tun?
Wir waren uns darüber einig, dass du
lernen kannst, ... Was denkst du dazu?
Kind entscheidet, was es lernen möchte
Wenn das Ziel zu groß ist:
Überlege noch einmal – was kannst du
wirklich schaffen?
oder:
Ich könnte das nicht, den ganzen Tag...
Rundbrief Obb Nr. 22 / September 2013

Hast du eine Idee, wie lange/wie oft du
es schaffen kannst?
Ziel konkretisieren:

Was wirst du genau tun? Wie wirst du
es tun?
Um konkrete Situation zu finden, evtl.
Beispiele sammeln, wann und wo die
Eigenschaft auftritt.
Frage nach Ausnahmen:
Bestimmt hast du es schon einmal
geschafft, .... Wie hast du das
geschafft?
Bei Zweifel:
Und wenn du’s doch wüsstest?
Andere Kinder würden sagen….
 Kind schreibt das konkret
formulierte, gut erreichbare Ziel auf!
2 Name für das, was ich
möchte (Schritt 4: Name)
lernen
Wie soll das, was du lernen willst, heißen?
Gib‘ dem einen coolen Namen!
Was braucht jemand, um ... zu können?
Vielleicht fällt dir ja jemand oder etwas ein,
das ... sehr gut kann.
Förderschwerpunkte: Lernen – Sprache – Sehen – Hören – körperliche und motorische Entwicklung –
emotionale und soziale Entwicklung – geistige Entwicklung – Autismus
3 Was bringt das Ganze?
(Schritt 3: Nutzen)
Was hättest Du davon? Was bringt es
dir...? Was wäre daran gut für dich?
Was hätten andere davon?
Was glauben die anderen, was du davon
hättest?
 Ergebnisse schriftlich festhalten
4 So sieht es aus, wenn ich es kann...
(Teil des 9. Schrittes: Beschreiben)
Stell’ dir vor, du kannst es schon, wie
würde das genau aussehen?
 Was tust du genau?

Wie schaust du?

Was könntest du sagen?

Was denkst du?

Was fühlst du?

Was ist schwer für dich?

Was ist leicht für dich?
Bei Schwierigkeiten:
Bestimmt kennst du jemanden, der das gut
macht. Wie macht der das genau?
Du kannst das jetzt hier schon einmal üben
 Rollenspiel
Evtl. spiele ich mit oder spiele selbst mal
das Kind... evtl. Hilfsmittel einbeziehen
5 Was und wer mir hilft!
(Schritte 5, 6, 10:Kraftfigur, Helfer,
öffentlich machen)
Krafttier / Figur / Gegenstand / Symbol,
v.a.für Jugendliche (Kraftfigur):
Welches Tier / welche Figur / welcher
Gegenstand gibt dir dabei Kraft und
kann dich unterstützen?
Rundbrief Obb Nr. 22 / September 2013
Hier kannst du ... aufmalen!
(evtl. auch Collage erstellen)
Wo möchtest du ein Bild davon oder den
Gegenstand aufbewahren?
Möchtest du dir noch ein Bild von ...
zeichnen, das du (zu Hause / in der
Schule) aufhängen kannst / auf den
Tisch kleben kannst?
Menschen (Helfer):
Wer kann dir bei deinem Vorhaben helfen?
Was könnte er/sie konkret tun?
Wie genau kann er/sie dich unterstützen?
 Tabelle ausfüllen
Wie und wann fragst du ihn/sie, ob er/sie
dir hilft?
evtl. auch anbieten, dass man das Kind
beim ‚Fragen’ unterstützt
 evtl. extra Blatt für Helfer:
Hier auf diese Seite können dir deine
Helfer und Freunde was
Aufmunterndes schreiben oder dir was
Schönes malen!
Wer soll noch davon wissen? (Öffentlich
machen)
Wer soll von Deinem Vorhaben erfahren?
(evtl. außer den Helfern, evtl. Klasse)
Wie sollen die anderen von deinem
Vorhaben erfahren?
(Poster, Übungsbuch, Tabelle in
Klasse)
6 Ich schaff’s, weil...
(Schritt 7: Vertrauen aufbauen)
Erzähl’ mal, du hast doch bestimmt schon
einmal etwas Schwieriges geschafft!
Wie hast du das gemacht? (Wenn vom
Kind keine Idee kommt, dann Beispiel
‚Laufen lernen’)
Warum glaubst du, dass du es schaffen
wirst?
Warum glaubt ..., dass du es schaffen
wirst? (Helfer)
 Frage sie doch ruhig einmal, was sie
Förderschwerpunkte: Lernen – Sprache – Sehen – Hören – körperliche und motorische Entwicklung –
emotionale und soziale Entwicklung – geistige Entwicklung – Autismus
so sicher macht, dass du es schaffst?
(evtl. Mitteilung an Eltern...)
Ich glaube fest daran, dass du es schaffen
wirst!
Mir ist ... an dir aufgefallen. Deshalb bin ich
sicher, dass du es schaffen wirst!
Es wird bestimmt so sein, dass es eine
Weile dauern wird, bist du das gelernt
hast.
Aber du wirst es schaffen.
Wie kannst du dich selbst belohnen, wenn
du es geschafft hast?
Wie kann dich ... (Helfer) belohnen?
Oder möchtest du gerne mit allen feiern?
Mit wem? Wo? Was wollt ihr
gemeinsam machen?
7 Wenn’s mal nicht klappt
(Schritt 12: Erinnerungshilfen
Rückschlägen)
Tabelle im
ausfüllen
bei
Es wird bestimmt so sein, dass du es
einmal nicht schaffen wirst.
Das ist nicht schlimm und passiert allen
Menschen, weil wir Menschen sind. (2
Schritte vor, 1 Schritt zurück)!
evtl. eigenes Beispiel: Wenn ich mir etwas
vornehme, ....
Wichtig ist nur, dass du dann wieder daran
denkst!
Wie / von wem möchtest du daran erinnert
werden, wenn du mal deine neue
Fähigkeit vergessen hast? (z.B.:
Krafttier; Lehrerin; Banknachbar; Eltern
fragen beispielsweise jeden Abend, wie
oft es Kind geschafft hat...)
 Wenn du manchmal vergisst, ...,
möchtest du dann, dass ich dir
etwas sage oder soll ich dir lieber
irgendein Zeichen geben?
 Was möchtest du, dass deine Eltern
sagen oder tun, wenn du vergessen
hast, ....?
 Wie möchtest du, dass deine
Klassenkameraden dich daran
erinnern, wenn sie bemerken, dass
du ... vergessen hast?
 Tabelle ausfüllen
8 Belohnung / Feiern
(Schritt 8: Feier planen)
Rundbrief Obb Nr. 22 / September 2013
9 Erfolgstagebuch
(Teil des 9. Schrittes: Zeigen;
Schritt 11: Fähigkeit üben)
Trainingsheft
gemeinsam
Hier (Datum; Situation) hast Du die
Möglichkeit einzutragen, wenn Du ...
geschafft hast!
Und hier (Spalte Unterschrift) kann ...
(Lehrkraft/Eltern/Mitschüler)
unterschreiben, wenn sie Dich dabei
gesehen hat!
Du kannst auch zu einer Person hingehen
und Deine neue Fähigkeit zeigen.
Wem könntest du denn das noch zeigen?
Wann...? Wo...? (Rollenspiel, Spiel,
Vorführung – abhängig von der
einzuübenden Fähigkeit, evtl. auch
Zwischenschritte vorführen, z.B. beim
Schuhebinden einen Knoten)
Was ist leicht für dich zu zeigen? Was ist
schwer für dich?
Hat das Kind sein Ziel erreicht?
Bei einigen Fähigkeiten ist es leicht,
abzuschätzen, ob das Kind sie gelernt hat
oder nicht (z.B. Schuhe binden), bei
manchen ist es schwieriger. Oft können die
Kinder dies gut beurteilen und sind auch
streng mit sich. Auch können Mitschüler
oder die Lehrkraft bei der Beantwortung
der Frage, ob ein Kind die Fähigkeit
gelernt hat, einbezogen werden.
Was meinst du, kannst du jetzt...? (evtl.
vereinbaren weiter zu üben)
Wir könnten ... fragen, was er/sie dazu
denkt?
Förderschwerpunkte: Lernen – Sprache – Sehen – Hören – körperliche und motorische Entwicklung –
emotionale und soziale Entwicklung – geistige Entwicklung – Autismus
10 Feiern und Danken
(Schritt 13: Erfolg feiern und Helfern
danken)
Du hast es wirklich geschafft! Du kannst
jetzt...
Jetzt darfst du... (je nachdem wie das Kind
belohnt werden wollte)
Du hast ja so viele liebe Helfer gehabt.
Bestimmt möchtest du dich bei ihnen
bedanken und sie loben. Wie wirst du
deinen Helfern danken? Wann...?
Wo...?
Rundbrief Obb Nr. 22 / September 2013
11 Weitergeben
(Schritt
14:
weitergeben)
Fähigkeit
anderen
Du kannst jetzt so toll ... Wem kannst du
das denn noch beibringen?
 Wann...? Wo...? Wie...?
12 Nächste Fähigkeit
(Schritt 15: Zur nächsten Fähigkeit
übergehen)
Ich finde es wirklich total super, dass du
jetzt ... so gut kannst! Toll!
Hast Du eine Idee, was du gerne als
Nächstes lernen möchtest?
Evtl. Hilfe: Wir haben damals ja nicht nur
aufgeschrieben, dass du lernen willst,
....
Ich habe mir noch aufgeschrieben...
 Start von vorne 
ICH
schaff’s!
Rundbrief Obb Nr. 22 / September 2013
K. Schmitt und G. Gassert-Trefftz
Seite 6 von 23
1 Mein Ziel
Ich werde
____________________
____________________________
____________________________
____________________________
2 Name für das,
was ich lernen werde
Rundbrief Obb Nr. 22 / September 2013
K. Schmitt und G. Gassert-Trefftz
Seite 7 von 23
3 Was es bringt,
wenn ich es schaffe...
Ich habe davon:
______________________________________
______________________________________
Meine Mitschüler haben davon:
______________________________________
______________________________________
Meine Lehrerin hat davon:
______________________________________
______________________________________
Meine Eltern haben davon:
______________________________________
______________________________________
Andere glauben, dass es mir Folgendes bringt:
______________________________________
______________________________________
Rundbrief Obb Nr. 22 / September 2013
K. Schmitt und G. Gassert-Trefftz
Seite 8 von 23
4 So sehe ich aus, wenn ich es kann
Das tue ich: ____________________________
______________________________________
So schaue ich: __________________________
______________________________________
Das sage ich: ___________________________
______________________________________
Das denke ich:__________________________
______________________________________
Das fühle ich: __________________________
______________________________________
Das ist schwer für mich: __________________
______________________________________
Das ist leicht für mich: ___________________
______________________________________
Rundbrief Obb Nr. 22 / September 2013
K. Schmitt und G. Gassert-Trefftz
Seite 9 von 23
5 Was und wer mir hilft!
Krafttier, Figur, Gegenstand, Symbol:
__________________
Diese Menschen werde ich um Hilfe bitten:
Name
Auch
Was sie tun sollen
diese
Menschen
Unterschrift
sollen
von
meinem
Vorhaben erfahren: ______________________
______________________________________
Rundbrief Obb Nr. 22 / September 2013
K. Schmitt und G. Gassert-Trefftz
Seite 10 von 23
6 Ich schaff’s...
...weil ich _____________________________
______________________________________
______________________________________
______________________________________
_________ glaubt, dass ich es schaffen werde,
weil __________________________________
______________________________________
_________ glaubt, dass ich es schaffen werde,
weil __________________________________
______________________________________
_________ glaubt, dass ich es schaffen werde,
weil __________________________________
______________________________________
Rundbrief Obb Nr. 22 / September 2013
K. Schmitt und G. Gassert-Trefftz
Seite 11 von 23
7 Wenn es mal nicht klappt...
dann möchte ich, dass...
______________________________________
______________________________________
______________________________________
So möchte ich erinnert werden:
Von (Name)
So soll er / sie mich erinnern
Rundbrief Obb Nr. 22 / September 2013
K. Schmitt und G. Gassert-Trefftz
Seite 12 von 23
8 Belohnung – Feier
So werde ich mich selbst belohnen:
______________________________________
So soll mich ____________ belohnen:
______________________________________
So soll mich ____________ belohnen:
______________________________________
So soll mich ____________ belohnen:
______________________________________
ODER
Ich möchte feiern, wenn ich es geschafft habe:
Mit:
_____________________________
Wo:
_____________________________
Was tun: _____________________________
Rundbrief Obb Nr. 22 / September 2013
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Seite 13 von 23
9 Erfolgstagebuch
Ich zeige, dass ich es kann!
Datum
Rundbrief Obb Nr. 22 / September 2013
Situation
Unterschrift
K. Schmitt und G. Gassert-Trefftz
Seite 14 von 23
Für jedes Kind/Jugendlichen eine Fähigkeit
finden, die es erlernen möchte
im Einzelgespräch mit dem Kind /
Jugendlichen oder
in Gruppenarbeit: Kinder / Jugendliche
suchen zusammen für jedes Kind der
Gruppe eine zu lernende Fähigkeit
Im Klassenverband Landkarte mit vier
Fähigkeitsländern als Vorbereitung
erarbeiten
 Land der Schulfähigkeiten
(Fähigkeiten, damit Kinder Erfolg in
der Schule haben)
 Land der Freundschaftsfähigkeiten
(Fähigkeiten, damit Kinder sich mit
Freunden gut verstehen)
 Land der Erwachsenenfähigkeiten
(Fähigkeiten, damit Kinder im
Umgang mit Erwachsenen Erfolg
haben)
 Land des Mutes
(z.B.: Mut, etwas zu sagen; Mut sich
zu weigern etwas Verbotenes zu
tun)
Für jedes Kind einen Namen und eine
Kraftfigur
finden
(evtl.
auch
in
Gruppenarbeit)
Kinder sollen ihre Kraftfigur malen
Rundbrief Obb Nr. 22 / September 2013
Auch die anderen Schritte werden
gemeinsam besprochen (evtl. anhand des
Trainingsheftes
und
des
Gesprächsleitfadens)
Bei Rückschlägen können sich die Kinder
gegenseitig an ihre Fähigkeiten erinnern
Evtl. kann die Gestaltung des TrainingsHeftes als Hausaufgabe erfolgen; Kinder
können damit auch ihre Eltern informieren;
Hinweise
Eltern auch darauf vorbereiten, dass sie
evtl. Helfer sein werden
Auf das Bild können die Kinder auch ihr
Ziel ‚Ich werde...’ schreiben
Bilder können auch als Poster im
Klassenzimmer aufgehängt werden
Evtl. Trainingsheft für jedes Kind
Um alles öffentlich zu machen, kann eine
‚ich schaff’s-Tabelle’ im Klassenzimmer
aufgehängt werden
Namen Fähigkeiten Name
Wie
Namen
der
willst du der
Fähigkeit erinnert Helfer
werden?
Veranstaltungen
Alle Eltern informieren und evtl. mit ihnen
über mögliche zu lernende Fähigkeiten
ihres Kindes sprechen
Themen
‚Ich schaff’s!‘ in der Klasse
Es kann eine Zeitspanne vereinbart
werden (nach ein paar Wochen), nach der
der Fortschritt gemeinsam gefeiert wird;
auch die Eltern können eingeladen werden
K. Schmitt und G. Gassert-Trefftz
Termine
3.
Aktuelles
Förderschwerpunkte: Lernen – Sprache – Sehen – Hören – körperliche und motorische Entwicklung –
emotionale und soziale Entwicklung – geistige Entwicklung – Autismus
Ich schaff’s als einspaltige Vorlage:
Ich schaff’s – Gespräch mit den Eltern bzw. der Lehrkraft
‚Ich schaff’s!‘ – Programm kurz erläutern
Den Eltern und der Lehrkraft könnte man anbieten:
Ich habe darüber nachgedacht, was wohl im Moment für ... wichtig wäre zu
lernen. Mein Eindruck ist, dass... Was meinen Sie dazu?
Es wäre schön, wenn Sie Ihren Eindruck von ... schildern könnten.
Was meinen Sie, sollte ... lernen?
Probleme in Fähigkeiten verwandeln:
Welches Verhalten sehen Sie als lernenswert an?
(Problem ‚runterbrechen’: Welche Eigenschaft genau ...?)
Nehmen Sie …. in seiner Problematik, Verweigerung ernst?
Wie tut ... das? (Verhalten beschreiben)
Wer ist von dem Verhalten betroffen?
Was löst dieses Verhalten aus? (Was bei wem?)
Wie reagieren Sie üblicherweise?
Wo ist das Verhalten sinnvoll, wo nicht?
Welche positive Funktion hat das Verhalten für das System?
Welchen Nutzen haben die Betroffenen?
Wann tut ... es? – Wann tut ... es nicht?  Wie hat ... das geschafft?
Besprochene Probleme in einer Tabelle notieren:
Probleme
Was soll ... stattdessen tun?
Fähigkeiten
(als Fähigkeit in die Tabelle eintragen)
Was glauben Sie, sollte ... lernen, damit ...
Welche Fähigkeit könnte ... lernen, um die Situation besser zu meistern?
Fähigkeit erarbeiten, mit der begonnen werden könnte:
Wo wird ... wohl den schnellsten Fortschritt machen, wo lässt sich am
leichtesten ein erster Erfolg erzielen?
Wozu wird das Kind wohl am besten zu gewinnen sein?
Wobei hätten Sie die größte Motivation bzw. könnten Sie gut unterstützen?
Was ist für das Kind besonders wichtig zu lernen? Das Kind entscheidet!
Rundbrief Obb Nr. 22 / September 2013
‚Ich schaff’s!‘ in der Klasse
 Alle Eltern informieren und evtl. mit ihnen über mögliche zu lernende Fähigkeiten ihres
Kindes sprechen
 Eltern auch darauf vorbereiten, dass sie evtl. Helfer sein werden
 Für jedes Kind / Jugendlichen eine Fähigkeit finden, die es erlernen möchte
 im Einzelgespräch mit dem Kind / Jugendlichen oder
 in Gruppenarbeit: Kinder / Jugendliche suchen zusammen für jedes Kind der
Gruppe eine zu lernende Fähigkeit
 Im Klassenverband Landkarte mit vier Fähigkeitsländern als Vorbereitung
erarbeiten
 Land der Schulfähigkeiten
(Fähigkeiten, damit Kinder Erfolg in der Schule haben)
 Land der Freundschaftsfähigkeiten
(Fähigkeiten, damit Kinder sich mit Freunden gut verstehen)
 Land der Erwachsenenfähigkeiten
(Fähigkeiten, damit Kinder im Umgang mit Erwachsenen Erfolg haben)
 Land des Mutes
(z.B.: Mut, etwas zu sagen; Mut sich zu weigern etwas Verbotenes zu
tun)
 Für jedes Kind einen Namen und eine Kraftfigur finden (evtl. auch in Gruppenarbeit)
 Kinder sollen ihre Kraftfigur malen
 Auf das Bild können die Kinder auch ihr Ziel ‚Ich werde...’ schreiben
 Bilder können auch als Poster im Klassenzimmer aufgehängt werden
 Evtl. Trainingsheft für jedes Kind
 Auch die anderen Schritte werden gemeinsam besprochen (evtl. anhand des
Trainings-heftes und des Gesprächsleitfadens)
 Bei Rückschlägen können sich die Kinder gegenseitig an ihre Fähigkeiten erinnern
 Evtl. kann die Gestaltung des Trainings-Heftes als Hausaufgabe erfolgen; Kinder
können damit auch ihre Eltern informieren;
 Um alles öffentlich zu machen, kann eine ‚ich schaff’s-Tabelle’ im Klassenzimmer
aufgehängt werden
Namen
Fähigkeiten
Name der
Fähigkeit
Wie willst du
erinnert
werden?
Namen der
Helfer
 Es kann eine Zeitspanne vereinbart werden (nach ein paar Wochen), nach der der
Fortschritt gemeinsam gefeiert wird; auch die Eltern können eingeladen werden
Rundbrief Obb Nr. 22 / September 2013
Ich schaff’s – Gespräch mit dem Kind
(begleitend ‚Ich schaff’s! - Heft‘ mit dem Kind ausfüllen)
1 Mein Ziel
(Schritte 1 und 2: Probleme in zu erlernende Fähigkeiten
verwandeln und Ziel formulieren)
Ich habe mit ... gesprochen. Wir haben uns Gedanken gemacht, was du ihrer/seiner
Einschätzung nach noch lernen kannst oder noch besser können möchtest.
Aber vielleicht sagst du erst einmal selbst, was du noch lernen kannst!

Was möchtest du neu lernen oder noch besser können?

Was möchtest du, dass in der Schule noch besser wird?

Was hast du für Ziele?

Was könntest du denn dafür als erstes angehen?
Wenn das Kind von eigenen Verhaltensweisen erzählt, die es abbauen möchte:

Wo ist es gut gewesen, dass du...?

Was hast du davon, wenn du dich so verhältst?

Was bringt dich dazu, dass du... ?

Was denken andere, wenn du...?

Was wirst du stattdessen tun?
Wir waren uns darüber einig, dass du lernen kannst, ... Was denkst du dazu?

Kind entscheidet, was es lernen möchte
Wenn das Ziel zu groß ist: Überlege noch einmal – was kannst du wirklich schaffen?
Oder: Ich könnte das nicht, den ganzen Tag...
Hast du eine Idee, wie lange/wie oft du es schaffen kannst?
Ziel konkretisieren: Was wirst du genau tun? Wie wirst du es tun?
Um konkrete Situation zu finden, evtl. Beispiele sammeln, wann und wo die Eigenschaft
auftritt
Frage nach Ausnahmen:
Bestimmt hast du es schon einmal geschafft, .... Wie hast du das geschafft?
(bei Zweifel: Und wenn du’s doch wüsstest? Andere Kinder würden sagen...)

Kind schreibt das konkret formulierte, gut erreichbare Ziel auf!
Rundbrief Obb Nr. 22 / September 2013
2
Name für das, was ich lernen möchte (Schritt 4: Name)
Wie soll das, was du lernen willst, heißen? Gib‘ dem einen coolen Namen!
Was braucht jemand, um ... zu können?
Vielleicht fällt dir ja jemand oder etwas ein, das ... sehr gut kann.
3
Was bringt das Ganze? (Schritt 3: Nutzen)
Was hättest Du davon? Was bringt es dir...? Was wäre daran gut für dich?
Was hätten andere davon?
Was glauben die anderen, was du davon hättest?
 Ergebnisse schriftlich festhalten
4
So sieht es aus, wenn ich es kann... (Teil des 9. Schrittes:
Beschreiben)
Stell’ dir vor, du kannst es schon, wie würde das genau aussehen?

Was tust du genau?

Wie schaust du?

Was könntest du sagen?

Was denkst du?

Was fühlst du?

Was ist schwer für dich?

Was ist leicht für dich?
Bei Schwierigkeiten: Bestimmt kennst du jemanden, der das gut macht. Wie macht
der das genau?
Du kannst das jetzt hier schon einmal üben  Rollenspiel
Evtl. spiele ich mit oder spiele selbst mal das Kind... evtl. Hilfsmittel einbeziehen
5
Was und wer mir hilft! (Schritte 5, 6, 10:Kraftfigur, Helfer, öffentlich machen)
Krafttier / Figur / Gegenstand / Symbol, v.a.für Jugendliche (Kraftfigur):
Welches Tier / welche Figur / welcher Gegenstand gibt dir dabei Kraft und kann dich
unterstützen?
Hier kannst du ... aufmalen! (evtl. auch Collage erstellen)
Wo möchtest du ein Bild davon oder den Gegenstand aufbewahren?
Möchtest du dir noch ein Bild von ... zeichnen, das du (zu Hause / in der Schule)
aufhängen kannst / auf den Tisch kleben kannst?
Menschen (Helfer):
Wer kann dir bei deinem Vorhaben helfen?
Was könnte er/sie konkret tun?
Wie genau kann er/sie dich unterstützen?
Rundbrief Obb Nr. 22 / September 2013
 Tabelle ausfüllen
Wie und wann fragst du ihn/sie, ob er/sie dir hilft?
evtl. auch anbieten, dass man das Kind beim ‚Fragen’ unterstützt

evtl. extra Blatt für Helfer: Hier auf diese Seite können dir deine Helfer und
Freunde
was Aufmunterndes schreiben oder dir was Schönes malen!
Wer soll noch davon wissen? (Öffentlich machen)
Wer soll von Deinem Vorhaben erfahren? (evtl. außer den Helfern, evtl. Klasse)
Wie sollen die anderen von deinem Vorhaben erfahren? (Poster, Übungsbuch, Tabelle
in Klasse)
6
Ich schaff’s, weil...
(Schritt 7: Vertrauen aufbauen)
Erzähl’ mal, du hast doch bestimmt schon einmal etwas Schwieriges geschafft!
Wie hast du das gemacht? (Wenn vom Kind keine Idee kommt, dann Beispiel ‚laufenlernen’)
Warum glaubst du, dass du es schaffen wirst?
Warum glaubt ..., dass du es schaffen wirst? (Helfer)
 Frage sie doch ruhig einmal, was sie so sicher macht, dass du es schaffst?
(evtl. Mitteilung an Eltern...)
Ich glaube fest daran, dass du es schaffen wirst!
Mir ist ... an dir aufgefallen. Deshalb bin ich sicher, dass du es schaffen wirst!
Es wird bestimmt so sein, dass es eine Weile dauern wird, bist du das gelernt hast.
Aber du wirst es schaffen.
7
Wenn’s mal nicht klappt (Schritt 12: Erinnerungshilfen bei Rückschlägen)
Es wird bestimmt so sein, dass du es einmal nicht schaffen wirst.
Das ist nicht schlimm und passiert allen Menschen, weil wir Menschen sind. (2
Schritte vor, 1 Schritt zurück)!
evtl. eigenes Beispiel: Wenn ich mir etwas vornehme, ....
Wichtig ist nur, dass du dann wieder daran denkst!
Wie / von wem möchtest du daran erinnert werden, wenn du mal deine neue
Fähigkeit vergessen hast? (z.B.: Krafttier; Lehrerin; Banknachbar; Eltern fragen
beispielsweise jeden
Abend, wie oft es Kind geschafft hat...)
 Wenn du manchmal vergisst, ..., möchtest du dann, dass ich dir etwas sage oder
soll
ich dir lieber irgendein Zeichen geben?
Rundbrief Obb Nr. 22 / September 2013
 Was möchtest du, dass deine Eltern sagen oder tun, wenn du vergessen hast,
....?
 Wie möchtest du, dass deine Klassenkameraden dich daran erinnern, wenn sie
bemerken, dass du ... vergessen hast?
 Tabelle ausfüllen
8
Belohnung / Feiern (Schritt 8: Feier planen)
Wie kannst du dich selbst belohnen, wenn du es geschafft hast?
Wie kann dich ... (Helfer) belohnen?
Oder möchtest du gerne mit allen feiern? Mit wem? Wo? Was wollt ihr gemeinsam
machen?
9
Erfolgstagebuch (Teil des 9. Schrittes: Zeigen; Schritt 11: Fähigkeit üben)
Tabelle im Trainingsheft gemeinsam ausfüllen
Hier (Datum; Situation) hast Du die Möglichkeit einzutragen, wenn Du ... geschafft
hast!
Und hier (Spalte Unterschrift) kann ... (Lehrkraft/Eltern/Mitschüler) unterschreiben,
wenn sie Dich dabei gesehen hat!
Du kannst auch zu einer Person hingehen und Deine neue Fähigkeit zeigen.
Wem könntest du denn das noch zeigen? Wann...? Wo...? (Rollenspiel, Spiel,
Vorführung –
abhängig von der einzuübenden Fähigkeit, evtl. auch Zwischenschritte vorführen, z.B.
beim
Schuhebinden einen Knoten)
Was ist leicht für dich zu zeigen? Was ist schwer für dich?
Hat das Kind sein Ziel erreich?
Bei einigen Fähigkeiten ist es leicht, abzuschätzen, ob das Kind sie gelernt hat oder nicht
(z.B. Schuhe-binden), bei manchen ist es schwieriger. Oft können die Kinder dies gut
beurteilen und sind auch streng mit sich. Auch können Mitschüler oder die Lehrkraft bei
der Beantwortung der Frage, ob ein Kind die Fähigkeit gelernt hat, einbezogen werden.
Was meinst du, kannst du jetzt...? (evtl. vereinbaren weiter zu üben)
Wir könnten ... fragen, was er/sie dazu denkt?
10
Feiern und Danken (Schritt 13: Erfolg feiern und Helfern danken)
Du hast es wirklich geschafft! Du kannst jetzt...
Jetzt darfst du... (je nachdem wie das Kind belohnt werden wollte)
Du hast ja so viele liebe Helfer gehabt. Bestimmt möchtest du dich bei ihnen
bedanken und sie loben. Wie wirst du deinen Helfern danken? Wann...? Wo...?
Rundbrief Obb Nr. 22 / September 2013
11
Weitergeben (Schritt 14: Fähigkeit anderen weitergeben)
Du kannst jetzt so toll ... Wem kannst du das denn noch beibringen?
 Wann...? Wo...? Wie...?
12
Nächste Fähigkeit (Schritt 15: Zur nächsten Fähigkeit übergehen)
Ich finde es wirklich total super, dass du jetzt ... so gut kannst! Toll!
Hast Du eine Idee, was du gerne als Nächstes lernen möchtest?
Evtl. Hilfe: Wir haben damals ja nicht nur aufgeschrieben, dass du lernen willst, ....
Ich habe mir noch aufgeschrieben...
 Start von vorne 
Rundbrief Obb Nr. 22 / September 2013
Mein Plan
1. Schreibe genau auf, was passiert ist, bevor du in den Trainingsraum geschickt wurdest:
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2. Wen hast du mit deinem Verhalten gestört? Wobei?
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3. Gibt es Gründe dafür, dass du nicht gemacht hast, was man von dir erwartet hat?
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4. Was hat der Lehrer/ die Lehrerin in diesem Moment von dir erwartet?
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5. Mein Plan: In der gleichen Situation werde ich das nächste Mal so reagieren:
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6. Wenn ich an die Störung zurückdenke, dann habe ich folgende Regel nicht beachtet:
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7. Was bietest du selbst als Wiedergutmachung für deine Störung an?
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Meine Unterschrift heute
Datum
TR-Lehrer
Rückmeldung: Mit diesem Plan bin ich einverstanden!
Uhrzeit
Ja
Nein
Lehrer/in: ______________________________
Ich werde diesen Plan nochmals überarbeiten am:
Rundbrief Obb Nr. 22 / September 2013
Uhrzeit:
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