Aus der Klinik und Poliklinik für Hals-,Nasen

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Aus der Klinik und Poliklinik für Hals-,Nasen- und Ohrenheilkunde
der Universität zu Köln
Direktor: Universitätsprofessor Dr. med. Dr. h. c. K.-B. Hüttenbrink
Untersuchung
des
Hörvermögens
Stickstoffmonoxidsynthase
II
und
(NOS
II)
der
Morphologie
defizienten
der
Mäusen
Cochlea
sowie
von
deren
Peroxynitritbildung im Vergleich zum korrespondierenden Wild Typ während der
Alterung.
Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde
der Hohen Medizinischen Fakultät
der Universität zu Köln
vorgelegt von
Daniel Theodor Labbé
aus Unna
promoviert am 1. Februar 2017
2
Dekan: Universitätsprofessor Dr. med. Dr. h.c. Th. Krieg
1. Berichterstatter: Professor Dr. med. O. Michel
2. Berichterstatter: Universitätsprofessor Dr. med. W. Bloch
3. Berichterstatter: Privatdozent Dr. med. K. Helling
Erklärung:
Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Dissertationsschrift ohne unzulässige Hilfe
Dritter und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe; die aus
fremden Quellen direkt oder indirekt übernommenen Gedanken sind als solche kenntlich
gemacht.
Bei der Auswahl und Auswertung des Materials sowie bei der Herstellung des Manuskriptes
habe ich Unterstützungsleistungen von folgenden Personen erhalten:
Herrn Professor Dr. med. O. Michel
Herrn Universitätsprofessor Dr. med. W. Bloch
Herrn Universitätsprofessor Dr. med. K. Addicks
Herrn Universitätsprofessor Dr. med. B. Schick
Weitere Personen waren an der geistigen Herstellung der vorliegenden Arbeit nicht beteiligt.
Insbesondere habe ich nicht die Hilfe einer Promotionsberaterin/eines Promotionsberaters in
Anspruch genommen. Dritte haben von mir weder unmittelbar noch mittelbar geldwerte
Leistungen für Arbeiten erhalten, die mit dem Inhalt der vorgelegten Dissertation in
Verbindung stehen.
Die Dissertationsschrift wurde von mir bisher weder im Inland noch im Ausland in gleicher
oder ähnlicher Form einer anderen Prüfungsbehörde vorgelegt.
Köln 12.05.2016
Daniel Labbé
3
Die in dieser Arbeit angegebenen Experimente sind nach entsprechender Anleitung
durch Herrn Professor Dr. med. O. Michel, Herrn Universitätsprofessor Dr. med. W.
Bloch, Herrn Universitätsprofessor Dr. med. K. Addicks, Herrn Universitätsprofessor Dr.
med. B. Schick, Herrn Dr. med. Axel Mickenhagen, Frau Svanhild Heger und Frau
Jolanta Koslowzki von mir selbst durchgeführt worden.
4
Danksagung
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die zum Gelingen dieser Arbeit
beigetragen haben.
Besonders danke ich meinem Doktorvater, Herrn Professor Dr. Olaf Michel. Ihm
verdanke ich meine heutige Berufswahl und die Begeisterung für die experimentelle
Innenohrforschung. Ich denke heute noch oft an die inspirierenden Gespräche und die
hervorragenden Arbeitsbedingungen in unserem Kölner Labor.
Mein aufrichtiger Dank gilt Herrn Professor Dr. Wilhelm Bloch für seine kritische und
geduldige Auseinandersetzung mit den Ideen rund um die Arbeit und für seine
praktische Anleitung im Bereich der morphologischen und immunhistochemischen
Auswertung.
Meinem klinischen Lehrer Herrn Professor Dr. Bernhard Schick möchte ich für seinen
Rat und seine Geduld bei der Umsetzung der Veröffentlichung und für die wertvollen
Kommentare bei der Erstellung des Manuscripts an dieser Stelle besonders danken.
Für die Bereitstellung der Knockout Mäuse möchte ich an dieser Stelle Herrn Professor
Dr. Eddy Liew danken.
Frau Svanhild Heger und Frau Jolanta Koslowzki möchte ich für die außerordentlich
nette und kompetente Unterstützung rund um die technischen Probleme der Histologie
und Immunhistochemie danken. Von beiden durfte ich von der Pike auf alles lernen.
Dr. rer. nat. Axel Mickenhagen möchte ich herzlich für seine Unterstützung bei der
Elektronenmikroskopie und für seinen unerschütterlichen Optimismus danken.
Der Jean Uhrmacher-Stiftung gilt mein tiefer Dank für die Bereitstellung eines Teils der
finanziellen Mittel für den Kauf der Verbrauchsmaterialen und Tiere.
Nicht zuletzt möchte ich der Stiftung Maria Pesch für das Stipendium zur Unterstützung
der Promotion danken, welches es mir ermöglichte, zumindest frei von finanzieller Sorge
die umfangreichen Experimente für diese Arbeit durchzuführen.
5
Meinen Eltern
6
Inhalt
Abkürzungen ............................................................................................. 8
1. Einleitung .............................................................................................. 9
1. 1. Eigenschaften von Stickstoffmonoxid (NO) .................................................................. 9
1.1.1. Der NO/sGC/cGMP Signalweg ............................................................................... 9
1.1.2. Direkte NO Wirkung auf intrazelluläre Signalkaskaden ........................................ 10
1.1.3. NO Wirkung auf die Genexpression und Transkriptionsfaktoren ......................... 10
1.1.4. Reactive nitrogen Species (RNS) ........................................................................... 11
1.2. Komplexe Wirkung von NO auf die Apoptose ............................................................. 11
1.2.1. Proapoptotische Eigenschaften von NO ................................................................. 12
1.2.2. Antiapoptotische Eigenschaften von NO ............................................................... 12
1.3. NO Synthasen ................................................................................................................ 13
1.4. NO im Innenohr ............................................................................................................ 13
1.4.2. Physiologische Funktion von NO im Innenohr ...................................................... 14
1.4.3. Pathophysiologische Prozesse von NO im Innenohr ............................................. 15
1.5. Modell und Fragestellung.............................................................................................. 16
2. Methodik und Ergebnisse ....................................................................... 17
2.1. Gruppen und Tiere ........................................................................................................ 17
2.2. Methodik der BERA Untersuchung .............................................................................. 17
2.3. Herstellung der Lösungen und Puffer ........................................................................... 19
2.4. Methodik der Rasterelektronenmikroskopie (REM) ..................................................... 21
2.4.1. Vorbereitung der Proben für die REM Analyse ..................................................... 21
2.4.2. REM Analyse ......................................................................................................... 22
2.5. Methodik der Immunhistochemie ................................................................................. 22
2.6. Ergebnisse der BERA Untersuchung ............................................................................ 25
2.6.1. Vergleich der Hörschwelle Click-Stimulus............................................................ 26
2.6.2. BERA 4 kHz Stimulus ........................................................................................... 27
2.6.3. BERA 8 kHz Stimulus ........................................................................................... 28
2.6.4. BERA 12 kHz Stimulus ......................................................................................... 29
2.7. Ergebnisse der Rasterelektronenmikroskopie ............................................................... 30
2.7.1. Innere Haarzellen (IHC) ......................................................................................... 30
3.2.2. Äußere Haarzellen (OHC) ...................................................................................... 30
7
2.8. Ergebnisse der immunhistochemischen Untersuchungen ............................................. 34
2.8.1. Immunhistochemische Untersuchung mit anti-NOS II ......................................... 34
2.8.2. Immunhistochemische Untersuchung mit anti-Nitrotyrosine ................................ 36
3. Diskussion ........................................................................................... 40
3.1. Hereditäre Hörstörung bei NOS II defizienten Tieren? ................................................ 40
3.2. Verlauf der Hörstörung im Beobachtungszeitraum ...................................................... 41
3.3. Kritische Betrachtung von Model und Methoden ......................................................... 44
3.3.1. Einsatz der BERA zur Bestimmung des Hörvermögens ........................................ 44
3.3.2. Kritische Betrachtung des Mausmodel .................................................................. 44
3.3.3. Einsatz von Immunhistochemie und REM............................................................. 45
4. Zusammenfassung ............................................................................... 46
5. Literaturverzeichnis .............................................................................. 47
6. Vorabveröffentlichung von Ergebnissen ................................................... 55
7. Anhang ............................................................................................... 56
7.1. Abbildungsverzeichnis .................................................................................................. 56
8. Lebenslauf ........................................................................................... 57
8
Abkürzungen
Abb.
AP-1
Aqua dest.
BERA
BSA
Ca²+
cGMP
DAB
DAF-2
dB SPL
DC
DNS
ERK1/2
GDA
H2O2
HC
HCl
HSP
IHC
JNK
kHz
KO
l
L-NAME
MAPK
NaCl
NaOH
NADP
NADPH
NF-κ B
NO
NOS
OOHC
ONOOp38 MAPK
PARP
PB
PBS
PFA
PKB
PKG
RNS
ROS
sGC
SGC
VEGF
WT
Abbildung
Activator-Protein 1
Destilliertes Wasser
Brainstem evoked response audiometry
Bovine Serum Albumin Fraktion V
Kalzium
cyclic guanosine monophosphate
Diaminobenzidin
4,5-Diaminofluorescein
Dezibel sound pressure level
Deiter’sche Zelle
Desoxyribonukleinsäure
extracellular regulated Kinase 1/2
Glutaldialdehyd
Wasserstoffperoxid
Hensen'sche Zelle
Salzsäure
heat shock protein
innere Haarzelle
c-Jun N-Terminal Kinase
Kilohertz
Knock out
Liter
NG-Nitroarginin-Methylester
mitogen activated kinase
Natriumchlorid
Natronlauge
Nicotinsäureamid-Adenin-Dinukleotid-Phosphat
reduzierte Form von NADP
Nucleärer Faktor Kappa B
Stickstoffmonoxid
Stickstoffmonoxidsynthase
Superoxid
äußere Haarzelle
Peroxynitrit
p38 stress activated MAPK
Poly-ADP-ribose-Polymerase
Phosphatpuffer
Phosphatpuffer mit Salz
Paraformaldehyd
Proteinkinase-B
Proteinkinase-G
reactive nitrogen species
reactive oxygen species
lösliche Guanylatzyklase
Spiralganglionzellen
vascular endothelial growth factor
Wildtyp
9
1. Einleitung
1. 1. Eigenschaften von Stickstoffmonoxid (NO)
Das Molekül Stickstoffmonoxid (NO) ist leicht diffusibel und ungeladen. Es ist sehr
reaktiv und hat im Gewebe eine Halbwertszeit von weniger als 1 Sekunde. Es ist in der
Lage leicht Membranen zu passieren. Durch Interaktion mit anderen Molekülen wie z.B.
Sauerstoffradikalen (O-) kann NO auch als NO+ oder NO- vorkommen. Außerdem sind
Derivate, sogenannte reactive nitrogen species (RNS), aus der Verbindung von NO mit
anderen Molekülen beschrieben. Eine dieser RNS ist das Peroxynitrit (ONOO-), welches
ebenfalls hochreaktiv ist [72].
Diese Eigenschaften machen NO zu einem idealen autokrinen als auch parakrinen
Botenstoff. NO wird von 3 Isoformen der Stickstoffmonoxidsynthase (NOS) synthetisiert.
Bei der enzymatischen Spaltung von L-Arginin zu Citrullin entsteht NO. Kofaktoren der
NOS sind dabei NADPH, Kalzium und Calmodulin [4].
Die Relaxierung der glatten Muskulatur in Blutgefäßen ist eine der als Erstes
beschriebenen Funktionen von NO [55]. Diese Eigenschaft wird bei nitrathaltige
sublingual Sprays in der antihypertensiven Therapie genutzt. Bis heute ist eine Fülle von
Veröffentlichungen über die Funktion von NO bei nahezu allen physiologischen
Prozessen erschienen. Beispielhaft gilt NO als wichtiger Botenstoff im Gehirn, im Darm,
bei der Immunabwehr und der Blutgerinnung [2,54]. Daneben gibt es viele
Krankheitsbilder wie z.B. M. Parkinson, septischer Schock und Myokardinfarkt, bei
denen pathologisch hohe Mengen von NO und ROS gefunden wurden. NO wird dabei
für einen Teil der Zellschäden verantwortlich gemacht [59]. Seine Wirkung entfaltet NO
auf verschiedenen Signalwegen.
1.1.1. Der NO/sGC/cGMP Signalweg
An erster Stelle ist der „klassische“ NO/sGC/cGMP Signalweg zu nennen. Das NO
aktiviert hierbei direkt die lösliche (soluble) Guanylatzyklase (sGC), die den „second
messenger“ cyclic guanosine monophosphat (cGMP) synthetisiert. Das cGMP aktiviert
wiederum cGMP abhängige Proteinkinasen wie die Proteinkinase G (PKG), die weitere
Enzyme phosphorilieren und so deren katalytischen Zustand ändern. Die NO-vermittelte
Aktivierung
dieses
Signalweges
ist
z.B.
bei
der
oben
angesprochenen
Blutdruckregulation entscheidend. In diesem speziellen Beispiel fungiert das in
Endothelzellen gebildete NO als parakriner Botenstoff, der in den glatten Muskelzellen
die sGC aktiviert und über oben beschriebenen Weg den Muskeltonus senkt. Die
10
Regulation der NO-Synthese und somit des cGMP Spiegels der Zielzelle ist in erster
Linie abhängig von der intrazellulären Kalziumkonzentration. Der Anstieg der
intrazellulären Kalziumkonzentration führt zu einer Steigerung der NO-Synthese [11].
Daneben kann die NO-Synthese auch durch Wachstumsfaktoren wie „vascular
endothelial growth factor“ (VEGF) gesteigert werden. Durch die Stimulation der
Wachstumsfaktor-Rezeptoren wird eine Signalkaskade initiiert, die zur Aktivierung der
Proteinkinase B (PKB) führt. Diese wiederum steigert durch Phosphorilierung der NOS
namentlich der NOS III die NO-Synthese. Der PKB/NO/sGC/cGMP Signalweg spielt
eine zentrale Rolle beim sogenannten „survival signaling“ und kann das Absterben
geschädigter Zellen verhindern [86].
1.1.2. Direkte NO Wirkung auf intrazelluläre Signalkaskaden
Unabhängig vom cGMP Spiegel der Zelle aktiviert NO den „mitogen activated kinase“
Signalweg (MAPK). NO entfaltet seine Wirkung dabei „upstream“ innerhalb des
Signalwegs durch S-Nitrosilierung membrangebundener Wachstumsfaktor- und
Zytokinrezeptoren oder über die direkte Wirkung auf die intrazellulären Kinasen, wie
beispielsweise die Januskinase. Zu den MAPK gehören ihre wichtigsten Vertreter, die
„extracellular regulated Kinase 1/2“ (ERK1/2), „c-Jun N-Terminal Kinase“ (JNK) und die
„p38 stress activated MAPK“ (p38 MAPK). Sie spielen eine wichtige Rolle in der
Regulation von Mitose, Migration und Apoptose von Zellen [15,43,47].
1.1.3. NO Wirkung auf die Genexpression und Transkriptionsfaktoren
Über oben genannte Signalkaskaden hat NO indirekten Einfluss auf die Genexpression
der Zelle. So führt eine Aktivierung des PKB/NO/sGC/cGMP Signalweges wiederum
cGMP-abhängig zu einer Steigerung der Expression von Faktoren wie VEGF, die für die
Gefäßneubildung von entscheidender Bedeutung sind [61].
Promotorelemente, die direkt von NO aktiviert werden, sind bisher nicht bekannt.
Dennoch wirkt NO durch Beeinflussung des Redoxstatus der Zelle auf verschiedene
Transkriptionsfaktoren. Möglich ist dies durch reaktive Thiolreste innerhalb der DNSBindestellen von Transkriptionsfaktoren. Je nach Nitrosilierungszustand dieser Reste
wird eine Bindung an die DNS erleichtert oder erschwert [88].
Beschrieben ist die Aktivierung der Transkriptionsfaktoren NF-κ B und activator-Protein
1 (AP-1) durch NO-Agonisten [44,69]. Nach vorheriger Zytokinstimulation ist dagegen
eine
inhibitorische
Wirkung
durch
NO-Agonisten
auf
die
oben
genannten
Transkriptionsfaktoren beschrieben. Im letzteren Fall fungiert NO möglicherweise als
11
„Fänger“ (scavanger) von O- und inhibiert dadurch die Transkriptionsfaktoren NF- κ B
und activator-Protein 1 (AP-1) [63].
In mehreren Studien wurde gezeigt, dass NO einen Einfluss auf die Genexpression der
sGC hat. NO führt dabei zu einer sogenannten Downregulation der Expression der sGC.
Dieser Effekt wird unter anderem verantwortlich gemacht für die NO-Resistenz von
Zellen bei längerer hoher NO Exposition und hat negativen Einfluss auf die
physiologische Zellfunktion. [19,67,80].
1.1.4. Reactive nitrogen Species (RNS)
Direkt protektive Wirkung kann NO durch Reduktion von freien Sauerstoffradikalen oder
Wasserstoffperoxid (H2O2) entfalten. Ebenso können aus der Reaktion von NO und
freien Radikalen auch schädigende „reactive nitrogen Species“ (RNS) wie Peroxynitrit
(ONOO-) entstehen [31,60]. ONOO- schädigt Zellen durch oxidative und irreversible
Veränderung von Proteinen, Lipidmembranen und DNS. Diese Veränderungen führen
zu Störungen der normalen Zellfunktion. Die sowohl protektiven als auch schädigenden
Einflüsse sind abhängig vom Konzentrationsverhältnis der freien Radikale und NO in
der Zelle. Es ist bekannt, dass NO je nach molarem Verhältnis zu O- dieses abfangen
und entgiften kann oder aber zur Bildung von ONOO- beiträgt: Während äquimolare
sowie hypomolare Mengen an NO im Verhältnis zu O. zur Bildung des schädlichen
ONOO- führen, begünstigt ein NO-Überschuss die protektive Funktion [13,40]. Die
Bildung von ONOO- und anderen RNS ist oft vergesellschaftet mit der Induktion der
Stickstoffmonoxidsynthase II (NOS II), die sehr hohe NO Mengen synthetisiert.
Allerdings ist auch eine protektive Wirkung der NOS II Induktion in verschiedenen
Modellen beschrieben, die sich aus oben Genanntem erklären lässt [41].
1.2. Komplexe Wirkung von NO auf die Apoptose
Apoptose ist der programmierte „Selbstmord“ der Zelle. Sie spielt eine wichtige Rolle in
der Elimination geschädigter oder maligne entarteter Zellen [68]. Sie wird für die
degenerativen Veränderungen bei vielen chronischen Erkrankungen und im Alter
verantwortlich gemacht. Gekennzeichnet ist die Apoptose durch die Aktivierung
zytoplasmatischer Caspasen, die Endonukleasen im Zellkern aktivieren. Die
Endonukleasen zerschneiden die DNS im Zellkern, wodurch die Zelle schließlich
untergeht. Man unterscheidet üblicherweise 3 Phasen des apoptotischen Zelltodes:
Induktionsphase, Effektorphase und Exekutionsphase [9].
Vor einigen Jahren ging man von einem einbahnstraßenartigen Ablauf der Apoptose
aus. Aktuell gibt es viele Hinweise, dass man an verschiedenen Stellen aktiv in den
12
Prozess der Apoptose eingreifen und so Zellen vor dem Untergang bewahren kann.
Dies macht ein besseres Verstehen der Abläufe beim apoptotischen Zelltod
therapeutisch interessant. Als wichtiger Regulator der Apoptose besitzt NO sowohl
antiapoptotische als auch proapoptotische Eigenschaften. Diese lassen sich aus den
oben angesprochenen Wegen der Signalübertragung ableiten, sie sollen aber noch
einmal kurz erläutert werden [9].
1.2.1. Proapoptotische Eigenschaften von NO
Eine schädigende Funktion des gebildeten NO ist in der Regel mit der Bildung von
ONOO- verbunden. Das hochreaktive Metabolit ONOO- entsteht aus der Reaktion
zwischen NO und Superoxid (O-). Wenn die kompensatorische Kapazitäten der Zelle
wie z.B. durch Reduktion von Thion erschöpft sind, kommt es zu oxidativem Zellstress
der zum apoptotischen oder nekrotischen Untergang der Zellen führen kann [13,40]
Dabei können die DNS-Schäden zu einer Aktivierung der poly(ADP-ribose) Polymerase
führen, die als wichtiges Protein der Effektorphase der Apoptose im Kern gilt [74,75].
Schäden an Mitochondrien durch ONOO- können zu dem Austreten von Cytochrom-C
führen, welches als starker Aktivator der Caspasen fungiert [29]. Außerdem ist die
direkte Aktivierung von Caspasen wie der Caspase 3 durch NO beschrieben [5].
1.2.2. Antiapoptotische Eigenschaften von NO
Es
konnte
gezeigt
werden,
dass
NO-Agonisten
in
vielen
Modellen
eine
Apoptoseinduktion verhindern können [46,51]. Außerdem nimmt NO als Botenstoff
direkten Einfluss auf die Steuerung der Apoptose. In verschiedenen Modellen wurde
gezeigt, dass NO die apoptotische Signalkaskade (z.B. Caspase 3, Caspase 8)
inhibieren kann [34]. Durch cGMP vermittelt kann NO die Kalziumkonzentration der Zelle
vermindern. Dadurch kann z.B. die Aktivierung wichtiger Apoptose-Effektoren wie der
Poly-ADP-ribose-Polymerease (PARP) verhindert werden [37,39,48]. NO kann zu einem
Anstieg der Genexpression von Hitzeschockproteinen (HSP) wie HSP70 und HSP32
führen. Diese antiapoptotischen Signalmoleküle verhindern eine Initialisierung der
Apoptose Signalkaskade [38].
Durch einen NO vermittelten Anstieg der Genexpression von Wachstumsfaktoren wie
z.B. VEGF können Zellen zudem resistenter gegen die Apoptoseinduktion gemacht
werden [86]. Pro- und antiapoptotische Eigenschaften von NO sind stark abhängig vom
Redoxstatus der Zelle und müssen in jedem Modell kritisch geprüft werden.
13
1.3. NO Synthasen
Es existieren 3 NOS Isoformen, deren Eigenschaften im Folgenden kurz beschrieben
werden. NOS I spielt vor allem eine Rolle im Nervensystem und hat eine wichtige
Funktion in der Modulation und Freisetzung von Neurotransmittern. Die NOS I ist
Kalzium-Calmodulin abhängig. Durch den Anstieg des intrazellulären Kalziums kommt
es zur Verbindung der NOS I und Calmodulin, was die NO Synthese steigert [8,10].
Neben Kalzium und Calmodulin wurde das Co-Enzym Tetrahydrobiopterin als wichtiger
Faktor der NO Synthese identifiziert. Es gibt Hinweise, dass die NOS I und NOS III in
der Abwesenheit von Tetrahydrobiopterin kein NO, sondern Superoxid synthetisieren
[81,82]. Der Tetrahydrobiopterin- Spiegel kann durch Nikotinabusus, Fehlernährung und
im Alter vermindert sein. Eine exogene Zufuhr kann die Funktionsfähigkeit der NOSynthasen wiederherstellen [20,22,27].
In vielen Geweben, wie Skelettmuskel, Nervenzellen und im Innenohr ist die NOS I
konstitutiv exprimiert [3,53,57]. Im Zentralnervensystem nimmt die NOS I z.B. Einfluss
auf die Langzeitpotenzierung im Hippocampus, die für das Lernen und die Erinnerung
von entscheidender Bedeutung ist [28]. Eine zellschädigende Wirkung hat die NOS I
vermittelte Aktivierung von N-Methyl-D-Aspartat-Rezeptoren bei einer Hirnischämie.
Hier verstärkt die NO-Synthese das Absterben von Nervenzellen [62].
Ebenfalls konstitutiv exprimiert ist die NOS III. Die NOS III wird vor allem im Endothel
der Blutgefäße exprimiert. Eine wichtige Funktion ist hierbei die Regulation des
Muskeltonus der glatten Gefäßmuskulatur. NO diffundiert hierbei als parakriner
Botenstoff von der Endothelzelle in die benachbarten glatten Muskelzellen und senkt
über die Aktivierung der löslichen Guanylatzyklase (sGC) den Muskeltonus des
Blutgefäßes. Dieser Mechanismus wurde zuerst 1987 beschrieben [32].
Die NOS II ist in den meisten Zellen unter physiologischen Bedingungen nicht
exprimiert. Sie wurde daher ursprünglich als induzierbare NOS (iNOS) bezeichnet. Die
NOS II synthetisiert unabhängig vom intrazellulärem Ca²+ hohe Mengen NO, denn sie
bindet das Ca²+ und Calmodulin als Untereinheit kovalent [7]. Eine wichtige Rolle der
NOS II ist in Makrophagen nachgewiesen, wo die hohe NOS II abhängige NOProduktion zur Immunabwehr genutzt wird. Die NO-Produktion in Makrophagen hilft bei
der gezielten Zerstörung von viral oder bakteriell infizierten Zellen [85]. Bei NOS II
defizienten Tieren wurde eine erhöhte Anfälligkeit gegen Infekte nachgewiesen [83].
1.4. NO im Innenohr
Der erste indirekte Nachweis einer NO Bildung im Innenohr gelang Fessenden et al.
durch histochemische Versuche mit der NADPH-Diaphorase Methode [17]. Diese
14
Methode ermöglicht nicht die Unterscheidung zwischen den 3 bekannten NOS
Isoformen, sie kann aber als indirekter Nachweis einer NO-Bildung genutzt werden [65].
Eine erhöhte Bildung von NO im Innenohr wurde indirekt nach Glutamat Exposition 1999
mit Hilfe der NADPH-Diaphorase Methode nachgewiesen [66]. In der Folge wurde der
direkte Nachweis einer NO-Bildung im Innenohr in den äußeren Haarzellen (OHC)
erbracht.
Als
Methode
verwendete
die
Arbeitsgruppe
um
Takumida
4,5-
Diaminofluorescein (DAF-2), einen Fluoreszenzfarbstoff, der intrazellulär aufgenommen
werden kann und durch die Reaktion mit NO bei einer Wellenlänge von 495 nm grün
fluoresziert [76].
Einen Überblick über die Expression der NOS-Isoenzyme im Meerschweinchen mittels
Immunhistochemie lieferten mehrere Arbeitsgruppen [17,21,53]. Die Autoren kamen
hierbei zu unterschiedlichen Ergebnissen. Die Expression der NOS III wurde von Michel
et al. im Meerschweinchen in äußeren Haarzellen nicht gefunden wurde [53], während
die andere Arbeitsgruppe eine Expression in äußeren Haarzellen beschreiben [21]. Die
NOS I wurde von allen Autoren im sensorischen Epithel und dem Spiralganglion
gefunden aber auch im Ligamentum spirale. Die unterschiedlichen Ergebnisse könnten
auf die verschiedenen kommerziellen Antikörper und Unterschiede in der Methodik
zurückzuführen sein.
In der Maus ist die Expression der NOS III und NOS I in äußeren Haarzellen von der
Arbeitsgruppe um Michel beschrieben, hier gibt es aber keine Vergleichsarbeit [23].
Diese Arbeitsgruppe beschrieb zudem im Meerschweinchen als auch in der Maus das
Vorkommen der löslichen Guanylat Cyclase (sGC) und des sekundären Botenstoffes
cGMP in Haarzellen, Stützzellen, der Stria vascularis, dem Spiralligament und dem
Spiralganglion [53].
Unstrittig ist zwischen allen Autoren ist, dass die NOS II unter physiologischen
Bedingungen nicht exprimiert wird [16,18,53,77].
1.4.2. Physiologische Funktion von NO im Innenohr
Michel et al. folgerten aus der Expression der NOS Synthasen, der sGC und dem
sekundären Botenstoff cGMP, dass der NO/sGC/cGMP-Signalweg auch im Innenohr
eine wichtige physiologische Funktion haben könnte [53]. Auch die anderen Autoren
vermuten, dass NO über cGMP vermittelt im Innenohr an der Durchblutungsregulation,
Neurotransmission und Signaltransduktion beteiligt ist [18,53,77]. In einer Untersuchung
von Matsunobu konnte gezeigt werden, dass NO den Kalziumspiegel in Stützzellen
senken kann [52]. Das NO eine wichtige Funktion in der Kalziumhomöostase der
inneren Haarzelle spielt und durch einen negativ Feedback Mechanismus den
Kalziumeinstrom begrenzt wurde ebenfalls beschrieben. Es wurde vermutet, dass NO
15
so einen Einfluss auf die Transmitterfreisetzung an den Synapsen der inneren Haarzelle
ausübt [70]. Es wurde außerdem gezeigt, dass ein Ansteigen der Kalziumkonzentration
in der äußeren Haarzelle zu einer Steigerung der NO-Synthese führt [71].
In vielen Organsystemen spielt NO eine wichtige Rolle in der Durchblutungsregulation.
Im Innenohr wurde bisher gezeigt, dass die lokale Applikation des unspezifischen NOSBlockers N-nitro-L-arginine-methyl ester (L-NAME) die Durchblutung vermindert.
Hierbei fanden Hoshijima et al. heraus, dass bei systemischer Gabe von L-NAME in
erster Linie die großen Widerstandsgefäße den cochleären Blutfluss mindern und bei
Applikation über die Rundfenstermembran die Kapillaren im Spiralligament den
Widerstand erhöhen [30]. Über die Funktion der konstitutiv exprimierten NOS I und NOS
III im Spiralganglion gibt es bisher keine weiterführenden Untersuchungen. Auch hier
wurde eine Rolle in der Signaltransduktion vermutet [78].
Durch die Arbeitsgruppe um Michel wurden weitere Proteine des NO/sGC/cGMP
Signalweges im Innenohr identifiziert. Hess et al. beschrieben die Expression der
„Extracellular Regulated Kinase 1/2“ (ERK1/2), die als wichtige Kinase des MAPKSignalweges gilt und NO-abhängig aktiviert werden kann. Sie beschrieben, dass die
ERK1/2 unter physiologischen Bedingungen in der Cochlea inaktiv ist [26]. In einer
weiteren Untersuchung der Arbeitsgruppe wurde eine Aktivierung der ERK1/2 nach
VEGF Stimulation im Innenohr gezeigt. Ein Hinweis der darauf hindeuten könnte, dass
Wachstumsfaktoren auch im Innenohr Einfluss auf die längerfristige NO-Homöostase
haben [24]. Auch die Expression der Proteinkinase-B, die steigernden Einfluss auf die
NO-Synthese
hat,
wurde
im
Innenohr
beschrieben
[25].
Weiterführende
Untersuchungen dieser Signalwege im Innenohr stehen noch aus.
1.4.3. Pathophysiologische Prozesse von NO im Innenohr
Es wird angenommen, dass NO eine wichtige Rolle bei verschiedenen Erkrankungen
des Innenohres spielt. In den meisten Modellen für diese Erkrankungen wurde eine
Induktion der NOS II beobachtet und vermutet, dass diese Induktion zu einer
pathologisch gesteigerten NO-Synthese führt. Namentlich wurde eine NOS II Induktion
bei lokaler Behandlung mit Lipopolysacchariden im Meerschweinchen [79], nach
Lärmtrauma
im
Meerschweinchen
[6,12],
nach
experimentell
erzeugtem
endolymphatischem Hydrops im Meerschweinchen [42], so wie in Spiralganglionzellen
von alternden Mäusen [84] nachgewiesen. Die letztere Arbeit wurde nur an
Spiralganglionzellen durchgeführt. Die Frage, ob der Alterungsprozess in den anderen
Bereichen des Innenohres ebenfalls zu einer NOS II Induktion führt, wurde nicht
untersucht.
16
Nach experimentell erzeugtem Hydrops in Meerschweinchen wurde außerdem die
vermehrte Bildung von ONOO- detektiert. Es wurde vermutet, dass die Bildung von
ONOO- zu vermehrter Apoptose als auch zu funktionellen Störungen führen könnte [42]
1.5. Modell und Fragestellung
Die vorliegende Arbeit verwendet eine NOS II defiziente Maus (KO-Maus) und seinen
korrespondierenden Wildtyp (WT-Maus). Die genauen Angaben zu den Tieren sind
unter 2.1. dargestellt.
Im Experiment wurden KO-Mäuse und WT-Mäuse im Verlauf der natürlichen Alterung
untersucht. Die Tiere wurden 3 Altersgruppen zugeordnet: 1-2 Monate, 6-8 Monate und
12-14 Monate. Zunächst wurde das Hörvermögen der KO- und WT-Mäuse bestimmt.
Als Methode wurde hierbei die Ableitung von frühen akustisch evozierter
Hirnstammpotentialen in Form einer BERA („brainstem evoked response audiometry“
angewandt. Die BERA sollte als funktionelle Untersuchung die Frage beantworten, ob
eine Hörstörung der genetisch veränderten Tiere vorläge.
Zusätzlich wurden rasterelektronenmikroskopische Untersuchungen durchgeführt, um
Haarzellverluste festzustellen und ggfs. zu quantifizieren. Ferner wurde untersucht, ob
es bei WT-Mäusen des verwendeten Inzuchtstammes (SV129S6) zu einer Induktion der
NOS II während der Alterung kommt. Hierbei wurde die Cochlea an Schnittpräparaten
beurteilt [84].
Abschließend wurden vergleichende Färbungen von WT- und KO-Mäusen mit einem
Nitrotyrosin-Antikörper durchgeführt, um indirekt die Bildung von ONOO- nachzuweisen
und zwischen WT-Mäusen und KO-Mäusen zu vergleichen.
17
2. Methodik und Ergebnisse
2.1. Gruppen und Tiere
Die NOS II defizienten Tiere wurden unserer Arbeitsgruppe freundlicherweise vom
Institut für Mikrobiologie der Universität Glasgow von Prof. Dr. Liew zur Verfügung
gestellt. Bei diesen Tieren war die DNS so verändert, dass eine nicht zur NO-Synthese
fähige NOS II exprimiert wird. Wie die NOS II defizienten Tiere hergestellt wurden, ist
an anderer Stelle beschrieben [83]. Die Wildtypen wurden von M+B (Møllegaard and
Bomholtgård Breeding and Research Center, Denmark) gekauft. Für alle Versuche
wurden weibliche, homozygote Mäuse mit Genotyp NOS II (-/-) oder Genotyp NOS II
(+/+) vom Inzuchtstamm SV129S6 benutzt. Vereinfachend werden die Tiere mit
Genotyp NOS II (-/-) im folgenden Test als Knockouts (KO) und die Tiere mit Genotyp
NOS II (+/+) als Wildtypen (WT) bezeichnet.
Alle Tiere wurden unter Standardbedingungen mit 24h Tag-Nacht Rhythmus, Futter und
Wasser ad libidum gehalten. Insgesamt wurden 59 Mäuse für das Experiment
verwendet. Das Experiment wurde durch die zuständige Behörde genehmigt
(Bezirksregierung Köln, Genehmigung K03/00).
Die Gruppen bestanden aus folgenden Tieren:
Gruppe 1: WT 1-2 Monate (N=10 WT Alter 1.4±0.5 Monate)
Gruppe 2: KO 1-2 Monate (N=8 KO Alter 1.4±0.5 Monate)
Gruppe 3: WT 6-8 Monate (N=8 Alter 7.1±0.8 Monate)
Gruppe 4: KO 6-8 Monate (N=10 Alter 7.3±0.4 Monate)
Gruppe 5: WT 12-14 Monate (N=12 Alter 13.1±1.0 Monate)
Gruppe 6: KO 12-14 Monate (N=11 Alter 12.6±0.8 Monate )
2.2. Methodik der BERA Untersuchung
Die Funktion der Hörbahn wurde durch das Ableiten akustisch evozierter
Hirnstammpotenziale in „far-field-Technik“ gemessen („brainstem evoked response
audiometry“ BERA). Hierzu wurde für alle Messungen ein Nicolet Pathfinder 1 (Nicolet
Biomedical Instruments, Wisconsin, USA) verwendet.
18
Die Mäuse wurden vor Beginn der Messung durch die intramuskuläre Gabe von
100mg/kg
Körpergewicht
Ketamin-Hydrochlorid
(Sigma-Aldrich,
München,
Deutschland) und 2mg/kg Körpergewicht Medetomidin-Hydrochlorid (Dormitor®, Pfizer,
Deutschland) anästhesiert. Anschließend wurde mit einem Handotoskop eine Otitis
media inspektorisch ausgeschloßen.
Die Hörschwelle beider Ohren wurde getrennt bestimmt. Zur Messung des rechten
Ohres wurde eine Nadelelektrode subkutan hinter dem rechten Mastoid eingestochen
(Referenzelektrode). Eine zweite Nadelelektrode wurde am Vertex eingestochen (aktive
Elektrode) und die dritte (Erde) wurde hinter dem linken Mastoid platziert. Zur Messung
des linken Ohres wurde analog vorgegangen. Das Gehör wurde mit Click-Bursts von 3
ms Dauer und einer „Rise-Fall-Time“ von 1 ms stimuliert, während das kontralaterale
Ohr gleitend mit einer um –20 dB geringeren Intensität vertäubt wurde.
Neben der Hörprüfung mit Click-Bursts wurden frequenzspezifische Messungen mit
Reintönen in „notched-noise“ Technik für 4 kHz, 6 kHz und 12 kHz durchgeführt. Bei
allen Messungen wurden die Artefaktfiltereinstellungen auf 3000 Hz Hochpassfilter und
300 Hz Tiefpassfilter gesetzt. Die Sensitivität der Messung wurde auf 50 µv festgelegt.
Eine Messkurve wurde aus 250 Mittelungen erstellt. Zur Bestimmung der Hörschwelle
wurden zunächst stark überschwellige Reize verwendet, die bis zur Hörschwelle in 5
dB-Schritten vermindert wurden. Die Hörschwelle wurde definiert durch das
Verschwinden reproduzierbarer BERA-Messkurven unter Beachtung von Welle V.
Während der Messung wurde die Körpertemperatur der Tiere mit Hilfe einer
selbstgefertigten Messsonde überwacht und durch den Einsatz einer selbstgefertigten
manuell regulierbaren Wärmematte konstant bei 37,5°C ±-1°C gehalten.
19
2.3. Herstellung der Lösungen und Puffer
Die
Zusammensetzung
der
für
die
Rasterelektronenmikroskopie
und
die
Immunhistochemie verwendeten Lösungen und Puffer ist in diesem Abschnitt
aufgelistet.
Cacodylatepuffer 0,1 M
- 250 ml Aqua dest.
- 10,75 g Na-Cacodylat
- pH auf 7,4 mit HCl und NaOH titrieren
Diaminobenzidin-Lösung (DAB-Lösung)
- 15 ml 0,1 M PB
- 7,5 mg Diaminobenzidin (DAB)
- 300 µl 0,05 M Nickel-II-Sulfat
- 300 µl 10% β-D-Glucose
- 50 µl Glucose Oxidase [1,2 mg/ml]
- Frischen Ansatz nach dem Mischen filtrieren (593 ½ Porendichte) und direkt
verbrauchen
Paraformaldehyd 4% in PBS (4% PFA)
- 4 g/l Paraformaldehyd in 40 ml Aqua dest. unter Erwärmen auf 50-60°C lösen
- Die trübe Lösung durch Zugabe von 1 n NaOH klären und erkalten lassen.
- Die Lösung filtrieren
- Nun 50 ml 0,2 M PBS hinzugeben
- Auf pH 7,4 mit HCl titrieren und auf 100 ml auffüllen
20
Phosphatpuffer 0,1 M (PB)
-1 l Aqua dest.
- Dinatrium-Hydrogenphosphat-Dihydrat 14,4 g
- Natrium-Dihydrogenphosphat-Monohydrat 2,6 g
- pH auf 7,4 mit HCl und NaOH titrieren
Phosphatpuffer gesalzen 0,1 M (PBS)
- 1 l Aqua dest. (für 0,2 M PBS 500 ml Aqua dest.)
- Dinatrium-Hydrogenphosphat-Dihydrat 14,4 g
- Natrium-Dihydrogenphosphat-Monohydrat 2,6 g
- Natriumchlorid 8,766g
- pH auf 7,4 mit HCl und Natronlauge (NaOH) titrieren
Trispuffer gesalzen 0,05 M (TBS)
- 6,057 g Tris(hydroxymethyl)-aminomethan in 250 mg Aqua dest. lösen
- 8,766 g Natriumchlorid dazugeben
- mit 1 n Salzsäure (HCl) auf pH 7,6 titrieren
- mit Aqua dest. auf 1000 ml auffüllen
- Erneute pH Kontrolle und ggfs. mit HCl und Natronlauge (NaOH) titrieren
21
2.4. Methodik der Rasterelektronenmikroskopie (REM)
2.4.1. Vorbereitung der Proben für die REM Analyse
Nach der Bestimmung der Hörschwelle wurden die anästhesierten Mäuse durch
zervikale Dislokation getötet. Die Felsenbeine wurden daraufhin entnommen und direkt
in 4 °C kaltem 2% Glutaldialdehyd (Sigma-Aldrich, München Deutschland) in
Cacodylatpuffer (2% GDA) fixiert. Unter einem Stereomikroskop Stemi SV6 (Carl Zeiss,
Jena Deutschland) wurden die Felsenbeine daraufhin eröffnet. Für ein besseres
Eindringen des 2% GDA wurde mikroskopisch der Stapes exartikuliert und das runde
Fenster eröffnet. Ein drittes artifizielles Fenster wurde durch vorsichtige FeinnadelPräparation am Apex der Cochlea nahe dem Helikotrema angelegt. Durch dieses 3.
Fenster wurde anschließend die Cochlea mit Hilfe einer feinen Insulinspritze mit 2%
GDA perfundiert, um eine rasche Fixation für einen guten Strukturerhalt des Gewebes
zu erreichen. Die Proben wurden dann für weitere 6 h in derselben Lösung bei 4 °C
immersionsfixiert. Nach Ablauf der 6 h wurde das Fixiermittel durch dreimaliges Spülen
mit Cacodylatpuffer ausgewaschen. Nun folgte die Häutchenpräparation unter dem
Mikroskop.
Zunächst wurde mit einer feinen Pinzette das knöcherne Labyrinth um die Cochlea
vollständig entfernt. Danach wurde mit einer spitzen Pinzette das Spiralligament und die
Stria vascularis reseziert und die Tektorialmembran vorsichtig vom Helikotrema
beginnend mit der Pinzette abgehoben. Das fertige Präparat wurde dann direkt für 1 h
in 2 % Osmiumtetraoxid in Cacodylatpuffer nachfixiert, um die Elektronendichte für eine
bessere Bildschärfe bei der späteren Analyse zu erhöhen. Das überschüssige
Osmiumtetraoxid wurde durch dreimaliges Waschen mit Cacodylatpuffer entfernt. Nun
wurden die Proben in einer aufsteigenden Alkoholreihe (2 x 40 % Ethanol, 2 x 70 %
Ethanol, 2 x 96 % Ethanol, 2 x 100 % Isopropanol) entwässert. Jeder Spülschritt dauerte
12 h bei 4 °C. Als Intermedium diente Chloroform, das ebenfalls für 2 x 12 h einwirkte.
Die Proben wurden anschließend getrocknet. Hierzu wurde die kritische PunktTrocknung mit einem CPD 030 (Bal-Tec, Witten, Deutschland) in flüssigem CO2
durchgeführt. Durch wiederholtes Spülen wurde in dem Gerät das Chloroform durch
flüssiges CO2 ersetzt. Danach wurde bei einer Temperatur von 31 °C der Druck in der
Kammer langsam auf 73,8 bar erhöht. An diesem sogenannten kritischen Punkt ging
das flüssige CO2 in den gasförmigen Zustand über. Nun wurde das gasförmige CO 2
langsam aus der Druckkammer abgelassen. Die Proben konnten so bei bestem
Strukturerhalt getrocknet werden. Nach dem Trocknen wurden die Proben auf einen
22
Probenteller geklebt und im SC7640 High Resolution Sputter Coater (Quorumtech,
Hailsham, England) mit einem 3 nm elektronendichten Gold Film überzogen.
2.4.2. REM Analyse
Es folgte die rasterelektronenmikroskopische Analyse der Proben unter einem DSM 962
REM (Carl Zeiss, Jena Deutschland). Hierzu wurden die beschädigten, verlorenen und
intakten Haarzellen kontinuierlich vom Apex bis zur Rundfenstermembran gezählt. Als
Merkmale einer intakten Haarzelle wurde auf das Vorhandensein von Stereozilien sowie
die Anordnung der Zellen im räumlich streng organisierten Corti’schen Organ geachtet.
Für die weitere Analyse war hierbei nicht die totale Anzahl der Haarzellen
ausschlaggebend, es wurde deren Verlust in Prozent angegeben.
2.5. Methodik der Immunhistochemie
Nach der Bestimmung der Hörschwelle wurden die anästhesierten Mäuse durch
zervikale Dislokation getötet. Die Felsenbeine wurden daraufhin entnommen und direkt
in 4 °C kaltem 4% Paraformaldehyd (4% PFA) fixiert. Unter einem Stereomikroskop
Stemi SV6 (Carl Zeiss, Jena, Deutschland) wurden die Felsenbeine daraufhin eröffnet.
Für ein besseres Eindringen des 4% PFA wurde mikroskopisch der Stapes exartikuliert
und das runde Fenster eröffnet. Ein drittes artifizielles Fenster wurde durch vorsichtige
Feinnadel-Präparation am Apex der Cochlea nahe dem Helikotrema angelegt. Durch
dieses 3. Fenster wurde anschließend die Cochlea mit Hilfe einer feinen Insulinspritze
mit 4% PFA perfundiert, um eine rasche Fixation für einen guten Strukturerhalt des
Gewebes zu erreichen. Die Proben wurden dann für weitere 12 h in derselben Lösung
bei 4 °C immersionsfixiert.
Nach Ablauf der 12 h wurde das Fixiermittel durch dreimaliges Spülen mit
Phosphatpuffer (PBS) ausgewaschen. Anschließend wurden die Proben in einer
aufsteigenden Alkoholreihe (2 x 40 % Ethanol, 2 x 70 % Ethanol, 2 x 96 % Ethanol und
2 x 100 % Isopropanol) entwässert. Jeder Spülschritt dauerte 12 h bei 4 °C. Als
Intermedium diente Chloroform, das ebenfalls für 2 x 12 h einwirkte. Die Proben wurden
danach in 60 °C warmes Paraffin für weitere 12 h gegeben und anschließend zur
histologischen Aufarbeitung in Blöcke gegossen. Die fertig eingebetteten Präparate
wurden dann in Serie an einem HM 360 Rotationsmikrotom (Microm, Walldorf,
Deutschland) in 8 µm Dicke geschnitten und
im warmen Wasserbad gestreckt.
Anschließend wurden die Schnitte auf mit 0,1 % Silansäure beschichtete Objektträger
23
transferiert und nach dem Trocknen archiviert. Die besten Schnittebenen dienten der
folgenden immunhistochemischen Untersuchung.
Die fertigen Schnitte wurden zunächst in einer absteigenden Alkoholreihe analog zur
Entwässerung entparaffiniert. Als Intermedium
diente auch hier Chloroform.
Anschließend wurden die entparaffinierten und rehydrierten Proben 3-mal in TBS
gewaschen. Die immunhistochemische Färbung wurde nach der Streptavidin-BiotinMethode durchgeführt. Alle Spül- und Inkubationsschritte erfolgten bei Tageslicht und
Raumtemperatur falls nicht gesondert erwähnt. Die unten aufgeführten Zwischenschritte
dienten dazu, unspezifische Hintergrundfärbung zu vermeiden und die Affinität der
verwendeten Primär- und Sekundärantikörper zu erhöhen. Folgende Primärantikörper
wurden verwendet: Anti-NOS II, rabbit, polyclonal IgG mit einer Verdünnung von 1:1000
(Biomol Deutschland) und Anti-Nitrotyrosin, rabbit, polyclonal IgG 1:500 (Upstate USA).
Als Sekundärantikörper wurde für beide Primärantikörper Goat-anti-rabbit-IgG (DAKO,
Carpinteria, USA) mit einer Verdünnung von 1:400 verwendet. Das genaue
Versuchsprotokoll ist im Folgenden tabellarisch dargestellt.
24
1. Versuchstag
1. 1-mal 30 Minuten spülen im Dunkeln mit 3 % Wasserstoffperoxid in TBS
2. 1-mal 15 Minuten spülen mit 0,5 M Ammoniumchlorid unter Zusatz von 0,25%
Triton-X-100 (Sigma-Aldrich, München, Deutschland) in TBS.
3. 1-mal 5 Minuten spülen mit 1:10 Tween 20® (Sigma-Aldrich, München,
Deutschland) in Aqua dest.
4. 1-mal 5 Minuten spülen mit TBS
5. 1-mal 60 Minuten spülen mit 5% Bovine Serum Albumin Fraktion V (BSA, SigmaAldrich, München, Deutschland) in TBS
6. Inkubation mit den Primärantikörpern für mindestens 12 h bei 4 °C
2. Versuchstag
7. 1-mal 10 Minuten spülen mit Tween 20® (1:10 in Aqua dest.)
8. 3-mal 10 Minuten spülen mit TBS
9. 1-mal 60 Minuten spülen mit dem Sekundärantikörper
10. 4-mal 10 Minuten spülen mit TBS
11. 1-mal 60 Minuten spülen mit Meerrettich-Peroxidase 1:150 in TBS
12. 4-mal 10 Minuten spülen mit TBS
13. Entwicklung der Färbung mit DAB-Lösung unter dem Lichtmikroskop
14. Abstoppen der Entwicklung durch Spülen mit TBS und zügiges Überführen der
Proben in 70 % Ethanol.
15. Langsame Dehydrierung der Proben in einer aufsteigenden Alkoholreihe bis zur
Überführung in Chloroform.
16. Eindecken der vollständig entwässerten Proben mit Entellan® (Merck,
Darmstadt, Deutschland).
Nach der Färbung erfolgte die lichtmikroskopische Beurteilung und Foto-dokumentation
der Präparate unter einem Zeiss Axiophot Lichtmikroskop. Die Proben aus einem
Versuch, die unter gleichen Bedingungen gefärbt wurden, wurden in ihrer Farbintensität
miteinander verglichen.
25
2.6. Ergebnisse der BERA Untersuchung
Die Hörschwelle wurde mittels BERA mit Click-Stimulus sowie frequenzspezifisch wie
in 2.2 beschrieben bestimmt. In Tabelle 1 sind die Mittelwerte mit Standardabweichung
der einzelnen Gruppen auf 1 Kommastelle gerundet angegeben. Außerdem kann in der
Tabelle das durchschnittliche Alter der Tiere mit Standardabweichung und die Anzahl
der Tiere pro Gruppe in der Spalte N abgelesen werden.
Die Rohdaten der Hörschwellen wurden mittels student t-Test verglichen. Das
Signifikanzniveau (p-Wert) wurde auf α ≤ 0.05 festgelegt. In der Tabelle 1 wurden
signifikante Unterschiede zwischen WT und KO Tieren der gleichen Altersstufe fett
hervorgehoben.
Daneben wurden von den Rohdaten Boxplot Diagramme angefertigt und die Daten
mittels des non paremetrischen Mann-Whitney U-Test zusätzlich statistisch verglichen.
Signifikante Unterschiede (α ≤ 0.05 ) im Mann-Whitney U-Test sind im Folgenden durch
Sterne über den Interquartilen angegeben.
Abbildung 1 : BERA-Hörschwellen in dB SPL
Genotyp
Alter
N
Click
4 kHz
8 kHz
12 kHz
1-2
WT
1,4 ±0,5
10
44,3 ±7,9
74,0 ±14,1
21,4 ±14,4
17,4 ±11,4
Monate
KO
1,4 ±0,5
8
51,4 ±8,6
78,2 ±11,5
31,1 ±10,4
22,9 ±9,6
6-8
WT
7,1 ±0,8
8
58,1 ±16,1 87,2 ±9,7
34,7 ±12,0
35,6 ±11,7
Monate
KO
7,3 ±0,4
10
70,8 ±19,7 98,3 ±16,3
48,3 ±20,9
48,3 ±23,7
12-14
WT
13,1 ±1,0
10
71,3 ±16,1 101,3 ±11,9 50,5 ±15,6
53,5 ±14,2
Monate
KO
12,6 ±0,8
10
82,8 ±15,4 102,0 ±13,0 55,5 ±16,8
61,0 ±13,1
26
2.6.1. Vergleich der Hörschwelle Click-Stimulus
Die Hörschwelle betrug in Gruppe 1 (WT 1-2 Monate) 44,3 ±7,9 dB(SPL) (n=10) und
Gruppe 2 (KO 1-2 Monate) 51,4 ±8,6 dB(SPL) (n=8). In den 6-8 Monate alten Tieren
wurden 58,1 ±16,1 dB(SPL) in Gruppe 3 (WT 6-8 Monate) (n=8) und 70,8 ±19,7 dB(SPL)
in Gruppe 4 (KO 6-8 Monate) (n=10) gemessen. Die Differenz von mehr als 10 dB(SPL)
bestand ebenfalls im Vergleich der Gruppen 5 und 6. Hier wurden 71,3 ±16,1 dB(SPL)
(n=10) in Gruppe 5 (WT 12-14 Monate) und 82,8 ±15,4 dB(SPL) in Gruppe 6 (KO 12-14
Monate (n=10) gemessen. In allen untersuchten Altersstufen zeigte der student t-Test
einen signifikanten Unterschied zwischen NOS II defizienten Tieren (KO) und dem
Wildtyp (WT). Als signifikant wurde ein p-Wert α ≤ 0,05 gewertet.
In Abb. 1 sind die Unterschiede in Form eines Boxplot Diagramms visualisiert. Auch der
Mann-Whitney U-Test zeigte signifikante Unterschiede im Vergleich der Gruppen.
Abbildung 2: BERA, Hörschwellen Click-Stimulus
27
2.6.2. BERA 4 kHz Stimulus
Bei 4 kHz gab es für beide statistischen Verfahren nur bei den 6-8 Monate alten Tieren
einen signifikanten Unterschied der Hörschwelle. Gruppe 3 (WT 6-8 Monate) hörte 87,2
±9,7 dB(SPL) (n=8) und Gruppe 4 (KO 6-8 Monate) hörte durchschnittlich 98,3 ±16,3
dB(SPL) (n=10). In Gruppe 5 wurden 101,3 ±11,9 dB(SPL) (n=10) und in Gruppe 6 102,0
±13,0 dB(SPL) (n=10) gemessen. Ein signifikanter Unterschied bestand im Vergleich
der 12-14 Monate alten Mäuse nicht. Die Hörleistung der jungen Wildtypen in Gruppe 1
war mit 74,0 ±14,2 dB(SPL) (n=10) nahezu identisch mit den NOS II defizienten Tieren
der Gruppe 2, bei denen 78,04 ±11,5 dB(SPL) (n=7) gemessen wurde. Unten ist die
Box Plot Darstellung zu sehen.
Abbildung 3: BERA, Hörschwellen 4 kHz-Stimulus
28
2.6.3. BERA 8 kHz Stimulus
In der Messung für 8 kHz wurde ein signifikanter Unterschied bei den 1-2 Monate alten
Tieren gefunden. Gruppe 1 hörte 21,4 ±14,4 dB(SPL) (n=10), während Gruppe 2 31,1
±10,4 dB(SPL) (n=8) hörte. Ein signifikanter Unterschied von fast 15 dB SPL ergab sich
bei den 6-8 Monate alten Tieren. Hier wurden 34,7 ±12,0 dB(SPL) (n=8) in Gruppe 3
und 48,3 ±20,9 dB(SPL) (n=10) in Gruppe 4 gemessen. Die 12-14 Monate alten Tiere
hörten unabhängig vom Genotyp wiederum nahezu gleich gut. Bei den 12-14 Monate
alten WT-Mäusen (Gruppe 5) wurde eine Schwelle von 50,5 ±15,6 dB(SPL) bestimmt,
während die NOS II defizienten Tiere (Gruppe 6) 55,5 ±16,8 dB(SPL) hörten.
Abbildung 4: BERA, Hörschwellen 8 kHz-Stimulus
29
2.6.4. BERA 12 kHz Stimulus
Bei den 1-2 Monate alten Mäusen ergab sich ein nicht signifikanter Unterschied von
etwa 5 dB in beiden Gruppen. Die WT-Mäuse hörten 17,4 ±11,4 dB(SPL) und die NOS
II defizienten Tiere 22,9 ±9,6 dB(SPL). Die 6-8 Monate alten Wildtyptiere (Gruppe 3)
hörten mit 35,6 ±11,7 dB(SPL) signifikant besser als die NOS II defizienten Tiere
(Gruppe 4) mit 48,3 ±23,7 dB(SPL).
Auch bei den 12-14 Monate alten Tieren wurde ein besseres Hörvermögen in Gruppe 5
als in Gruppe 6 gemessen. Gruppe 5 zeigte eine Hörschwelle von 53,5 ±14,2 dB(SPL)
und Gruppe 6 eine Hörschwelle von 61,0 ±13,1 dB(SPL). Der Unterschied von 10
dB(SPL) war hier statistisch nicht signifikant.
Abbildung 5: BERA, Hörschwellen 12 kHz-Stimulus
30
2.7. Ergebnisse der Rasterelektronenmikroskopie
2.7.1. Innere Haarzellen (IHC)
Bei den 1-2 Monate alten Tieren waren die IHC intakt. Die 12-14 Monate alten WTMäuse zeigten ebenfalls keine degenerierten IHC. Von 6 gezählten Proben zeigten nur
2 der 12-14 Monate alten NOS II defizienten Tiere verlorene IHC. Auch bei diesen
beiden Tieren war die Degeneration auf die apikalen Anteile der Cochlea begrenzt. Der
Haarzellverlust in den beiden Tieren ging in den oberen Anteilen sogar über 50% hinaus.
3.2.2. Äußere Haarzellen (OHC)
Die OHC wurden vom Apex der Cochlea bis zum runden Fenster gezählt. Zur besseren
Übersicht und zur Auswertung wurde die Cochlea hierbei in 12 metrisch gleiche Teile
unterteilt. Die Daten zeigten, dass die Struktur der OHC bei den 1-2 Monate alten Tieren
unabhängig vom Genotyp erhalten war. Es gab keine wesentlichen Verluste. Entlang
der gesamten Cochlea gab es bei den 12-14 Monate alten WT-Mäusen keine
Haarzellverluste die 10% überstiegen. Dagegen war bei den alten KO-Mäusen (Gruppe
6) ein Haarzellverlust festzustellen. Der Verlust der äußeren Haarzellen war in den tiefen
Frequenzen, also apikal stark ausgeprägt und nahm nach basal ab. Die größten
Verluste von ca. 30% fanden sich allerdings nicht genau am Apex sondern etwas weiter
basal, und nahmen bis etwa zur Hälfte der Cochlea wieder ab. Die basale Windung, die
den hohen Frequenzen entspricht, zeigte nur geringfügige Verluste an OHC. Das
Diagramm Abb. 5 zeigt den Verlust an Haarzellen in Bezug zur Distanz vom Apex. In
Abb. 6 sind beispielhafte REM Aufnahmen der Cochela von WT und KO Mäusen
gezeigt.
31
Abbildung 6: Verlust der äußeren Haarzellen.
Abb. 6: In der Y-Achse ist der Verlust in % angegeben. Die X-Achse stellt die Distanz
vom Apex ausgehend dar. Man erkennt, dass vornehmlich die tiefen Frequenzen bis zu
30% Verlust an äußeren Haarzellen aufwiesen. Die basalen Anteile der Cochlea waren
nicht so stark betroffen. Bei den 12-14 Monate alten Wildtypen, sowie den 1-2 Monate
alten Tieren beider Genotypen gab es keine relevanten Haarzellverluste. Es wurden je
n=6 Cochleae ausgezählt.
32
Abbildung 7a und 7b: REM Ultrastruktur der WT und KO Tiere
Abb. 7a: Der Maßstab entspricht 10µm (Balken). Die Bezeichnung OHC in allen Bildern
steht für die äußeren Haarzellen, während die Reihe der inneren Haarzellen durch IHC
gekennzeichnet sind. In der oberen Reihe sind repräsentative Aufsichten auf das
Corti'sche Organ von WT Tieren zu sehen. Ganz links oben erkennt man eine erhaltene
unauffällige Ultrastruktur ohne Verluste von Haarzellen (OHC, IHC) bei einem 2 Monate
alten Tier. In den folgenden Spalten sind Aufnahmen von Tieren aus Gruppe 5 und 6
gezeigt (12-14 Monate alte Tiere). Oben rechts ist die basale Windung von einem
Wildtypen zu sehen. Unten rechts ist die basale Windung einer KO-Maus abgebildet. In
der basalen Windung ist bei beiden Genotypen kein Schaden erkennbar.
33
Abb. 7b: Der Maßstab entspricht 10µm (Balken). Die Bezeichnung OHC in allen Bildern
steht für die äußeren Haarzellen, während die Reihe der inneren Haarzellen durch IHC
gekennzeichnet sind. In der oberen Reihe sind repräsentative Aufsichten auf das
Corti'sche Organ von WT Tieren zu sehen. Gezeigt ist der mittlere Anteil der Cochlea
(links) sowie der apikale Anteil (rechts). Die Pfeile zeigen beispielhaft stellen an denen
der Verlust einer Haarzelle durch eine Deiter’sche Zelle aufgefüllt wurde. Die Verluste
kommen sowohl im Wildtyp als auch im Knockout vor. Die KO-Mäuse sind im Vergleich
jedoch deutlich stärker geschädigt (unter Reihe). Die Sterne (rechts unten) zeigen ein
fast vollständig vernarbtes Corti'sches Organ mit nur noch wenig intakten äußeren
Haarzellen im apikalen Anteil einer 12 Monate alten KO-Maus.
34
2.8. Ergebnisse der immunhistochemischen Untersuchungen
2.8.1. Immunhistochemische Untersuchung mit anti-NOS II
Schnittpräparate aus den Gruppen 1, 3 und 5 (WT-Mäuse je N=6) wurden wie in 2.4.
beschrieben mit anti-NOS II inkubiert und gefärbt. Probeweise wurden auch einige KOMäuse mit anti-NOS II inkubiert. Die 1-2 Monate alten WT-Mäuse (Gruppe 1) zeigten
keine Färbung während in Gruppe 3 (WT 6-8 Monate) und Gruppe 5 (WT 12-14 Monate)
ein Färbung für NOS II festgestellt werden konnte.
In Gruppe 3 wurde NOS II in Deiter’schen Zellen und schwächer in Hensen’schen Zellen
nachgewiesen. Die Haarzellen blieben ungefärbt. Eine deutliche Färbung konnte zudem
in Fibrozyten und Blutgefäßen des Spiralligamentes festgestellt werden. Die Stria
vascularis blieb in Gruppe 3 ungefärbt. Besonders stark konnte eine NOS II in den
Neuronen des Spiralganglion nachgewiesen werden.
In Gruppe 5 fand sich ebenfalls eine Anfärbung im Corti'schen Organ, und hier ähnlich
wie in Gruppe 3 wurde NOS II im Stützzellapparat detektiert, während die Haarzellen
ungefärbt blieben. Im Bereich des Corti'schen Organs konnte zudem festgestellt
werden, dass die Färbung für NOS II von apikal nach basal abnimmt. Gleiches galt
jedoch nicht für das Spiralligament und das Spiralganglion. Hier gab es eine
gleichbleibend starke Färbung in apikalen und basalen Anteilen der Cochlea.
35
Abbildung 8: anti-NOS II Färbung bei 12-14 Monate alten Wildtypen
Abb. 8: Der Maßstab entspricht 10 µm. (Balken). Links oben erkennt man eine geringe
Reaktion im Stützzellapparat. Die Haarzellen (OHC) wurden als negativ gewertet.
Rechts oben ist die Färbung im Spiralligament (SL) dargestellt. Links unten ist eine
deutliche Färbung der Spiralganglionzellen zu erkennen. Der Stern zeigt eine
zytoplasmatische Färbung. Der Pfeil deutet auf eine Zelle mit einen Signal im Nucleus.
Ganz rechts unten ist eine Negativkontrolle (Control) zu sehen. Der Primäre Antikörper
wurde hier nicht hinzugegeben um die Spezifität des insgesamt nicht starken Signals zu
überprüfen.
36
2.8.2. Immunhistochemische Untersuchung mit anti-Nitrotyrosine
Die Färbung für anti-Nitrotyrosin wurde in allen 6 Gruppen durchgeführt. Es wurden je
6 Cochleae aus jeder Gruppe mit dem Nitrotyrosin Antikörper inkubiert. In der
Auswertung wurde auf Unterschiede zwischen WT- und KO-Mäusen gleichen Alters
geachtet.
Im Vergleich zwischen Gruppe 1 und Gruppe 2 fanden sich keine Unterschiede. Eine
geringe Färbung konnte im Spiralligament und den Hensen’schen- und Deiter’schen
Zellen nachgewiesen werden. Im Spiralganglion konnte ebenfalls eine leichte Färbung
in beiden Gruppen festgestellt werden.
In Gruppe 3 und 4 war der Nachweis von Nitrotyrosin in Gruppe 4 am stärksten. Hier
zeigte sich eine starke Färbung vornehmlich im Spiralganglion. Aber auch der
Stützzellapparat des Corti’schen Organs war stärker angefärbt. Gleiches galt für die
Fibrozyten des Spiralligamentes in Gruppe 4. Wenn man die Färbung in Gruppe 4 mit
der in Gruppe 2 vergleicht (1-2 Monate alte KO mit 6-8 Monate alten KO) war ebenfalls
ein Anstieg mit zunehmendem Alter der KO-Mäuse festzustellen, während Gruppe 1
und 3 (WT Mäuse) in der Färbeintensität vergleichbar waren.
Am stärksten konnte Nitrotyrosin in den 12-14 Monate alten Tieren detektiert werden.
Hier zeigten wiederum die KO-Mäuse in Gruppe 6 die stärkste Farbintensität. Vor allem
das Spiralganglion zeigte in Gruppe 6 eine sehr starke Färbung. Im Corti’schen Organ
konnte ebenfalls eine starke Färbung detektiert werden. Es war auffällig, dass eine
starke Färbung im oberen Drittel der Cochlea zu finden war. In diesen Bereichen war
zum Teil die Struktur des Corti’schen Organs verändert und die äußeren Haarzellen
abgestorben. Weiter basal war die Struktur dagegen intakt und die Färbung etwas
geringer. Ein starker Nachweis von Nitrotyrosin konnte auch im Spiralligament erbracht
werden. Gruppe 5 zeigte ebenfalls eine verstärkte Nitrotyrosinbildung, diese war jedoch
viel geringer als die in Gruppe 6. Im Vergleich zu den 6-8 Monate alten Tieren zeigten
sowohl die Proben der WT-Mäuse als auch KO-Mäuse eine deutlich stärkere Färbung.
37
Abbildung 9: Anti-Nitrotyrosin im Corti’sches Organ
Abb. 9: Immunhistochemischer Nachweis von anti-Nitrotyrosin. Maßstab 10 µm
(Balken). In der oberen Reihe sind Aufnahmen von WT Mäusen gezeigt. Von links nach
rechts steigt das Alter der Tiere an. In der unteren Reihe sind Aufnahmen von KO
Mäusen gezeigt. In der Abbildung erkennt man eine deutlich Zunahme der Färbung in
den Stützzellen und den Haarzellen, je älter die Tiere werden. Wie im Ergebnisteil
dargestellt weisen die KO-Tiere der Gruppe 5 und 6 die stärkeren Signale auf als ihre
korrespondierenden WT-Mäuse.
38
Abbildung 10: Anti-Nitrotyrosin im Spiralganglion
Abb. 10: Immunhistochemischer Nachweis von anti-Nitrotyrosin. Maßstab 10 µm
(Balken). In der oberen Reihe sind Aufnahmen von WT Mäusen gezeigt. Von links nach
rechts steigt das Alter der Tiere an. In der unteren Reihe sind Aufnahmen von KO
Mäusen gezeigt. In der Abbildung erkennt man eine deutlich Zunahme der Färbung im
Zytoplasma und den Zellkernen, je älter die Tiere werden. Wie im Ergebnisteil
dargestellt weisen die KO-Tiere der Gruppe 5 und 6 die stärkeren Signale auf als ihre
korrespondierenden WT-Mäuse.
39
Abbildung 11: Anti-Nitrotyrosin im Spiral Ligament und der Stria vascularis
40
Abb. 11: Immunhistochemischer Nachweis von anti-Nitrotyrosin. Maßstab 10 µm
(Balken). In der oberen Reihe sind Aufnahmen von WT Mäusen gezeigt. Von links nach
rechts steigt das Alter der Tiere an. In der unteren Reihe sind Aufnahmen von KO
Mäusen gezeigt. In der Abbildung erkennt man eine deutlich Zunahme der Färbung in
den Fibrozyten des Spiralligamentes, je älter die Tiere werden. Wie im Ergebnisteil
dargestellt weisen die KO-Tiere der Gruppe 5 und 6 die stärkeren Signale auf als ihre
korrespondierenden WT-Mäuse.
3. Diskussion
3.1. Hereditäre Hörstörung bei NOS II defizienten Tieren?
Untersucht wurden WT- und KO-Mäuse in verschiedenen Altersgruppen. Als erste
Altersgruppe wurden 1-2 Monate alte Mäuse gewählt. Im Gegensatz zum Menschen
wird die Maus nicht mit vollständig entwickelter Cochlea geboren. Etwa am 14.
postnatalen Tag ist die Cochlea soweit gereift, dass sich der Gehörgang öffnet und die
Tiere zu hören beginnen. Morphologisch ist die Cochlea am 18. postnatalen Tag
vollständig gereift. Mit 1 Monat, dem Beginn unseres Beobachtungszeitraums ist die
Cochlea also voll entwickelt [49].
Im Vergleich der WT- und KO-Mäuse zeigte sich in den Gruppen 1 und 2 eine signifikant
schlechtere
Hörleistung
der
KO-Mäuse
für
Click-Stimuli
sowie
bei
dem
frequenzspezifischen Stimulus für 8 kHz. In der Messung mit dem frequenzspezifischen
Stimulus von 4 kHz und 12 kHz schnitten die KO-Mäuse ebenfalls schlechter ab. In
diesen Frequenzen ergab sich jedoch im student t-Test kein statistisch signifikanter
Unterschied zwischen den Gruppen. Während die BERA-Untersuchung in der
vorliegenden Arbeit deutliche Hinweise auf einen Hörschaden liefert ist dieser
morphologisch bei den jungen Tieren nicht fassbar.
In der REM-Untersuchung wurden keine signifikanten Haarzellverluste in Gruppe 1 und
2 festgestellt. Ebenso gab es keine morphologischen Auffälligkeiten an den
Schnittpräparaten, die für die immunhistochemischen Experimente verwendet wurden.
Auch in der immunhistochemischen Färbung für Anti-Nitrotyrosin konnte in Gruppe 1
und 2 kein Unterschied, der eine Hörstörung erklärt, festgestellt werden. Der Grund für
die Hörstörung kann mit den verwendeten Methoden somit nicht eruiert werden.
Spekulativ könnte ein Fehlen der NOS II während der Embryonalentwicklung bzw.
Reifung der Rezeptoren zu einer hereditären Hörstörung führen.
Hinweise für eine wichtige Funktion der NOS II während der Embryonalentwicklung
lieferte die Arbeit von Arnhold et Al. [1]. In der Arbeit wurde gezeigt, dass es zu einer
41
transienten Induktion der NOS II zwischen dem 16. Tag der Embryonalentwicklung und
dem 6. postnatal Tag kommt.
Wie von verschiedenen Autoren beschrieben, wird die NOS II unter physiologischen
Bedingungen im Säuger und in der menschlichen Cochlea nicht exprimiert
[18,23,53,64,77]. In der vorliegenden Arbeit wurde dieser Befund an den untersuchten
Mäusen erneut geprüft und bestätigt. Die immunhistochemische Untersuchung zeigte
keine Expression der NOS II in Gruppe 1 (WT 1-2 Monate). Im Gegensatz zur adulten
Cochlea konnte die Arbeitsgruppe um Arnhold et. Al. zeigen, dass die NOS II vom 14.
Embryonaltag bis zum 6. postnatalen Tag exprimiert wird, während die anderen
Isoformen noch nicht nachweisbar sind [1]. Ein Fehlen des NOS II in den KO-Mäusen
könnte also bereits während der Reifung der Cochlea zu dem oben beschriebenen
Hörschaden führen. Da der gewählte Beobachtungszeitraum in dieser Arbeit die
Embryonalentwicklung nicht umfasste, sind weitere Experimente zur Klärung
erforderlich.
3.2. Verlauf der Hörstörung im Beobachtungszeitraum
Es wurden 2 weitere Beobachtungspunkte nach 6-8 Monaten (Gruppen 3 WT und 4
KO). und 12-14 Monaten (Gruppen 5 WT und 6 KO) gewählt. Auch hier wurde das
Hörvermögen mittels BERA verglichen.
Nach 6-8 Monaten konnte ein signifikant schlechteres Hörvermögen der KO-Mäuse für
Click-, 8 kHz und 12 kHz- Stimuli gemessen werden. Dagegen gleichen sich die
Hörschwellen von WT- und KO-Tieren nach 12-14 Monaten nahezu an, wobei beide
Genotypen eine deutliche Altersschwerhörigkeit aufzeigten. Dieser Umstand könnte
durch die zur Verfügung stehenden Tiere bedingt sein, welche aus einem Inzuchtstamm
der Reihe 129 stamten.
Zheng et Al. beschrieben in einer Grundlagenarbeit das Hörvermögen von 80
Inzuchtstämmen, die häufig zur Herstellung von Knockouts verwendet werden. Sie
stellten unter anderem fest, dass viele der 129 Substämme unter einer langsam
progredienten Altersschwerhörigkeit leiden [87]. Die genaue Bezeichnung des in dieser
Arbeit verwendeten Inzuchtstamm lautet 129 S6/SvEv, welche in o.g. Arbeit nicht
untersucht wurden.
Eine erste Beschreibung des Hörvermögens des in dieser Arbeit verwendeten Stamm
129 S6/SvEv lieferten Ohlemiller und Gagnon. Die von ihnen gewonnen Daten decken
sich gut mit den Ergebnissen dieser Arbeit [56]. Übereinstimmend wurde ein
progredienter Hörverlust in genetisch unveränderten 129 S6/SvEv gemessen. NOS II
KO-Mäuse waren zum Zeitpunkt der Untersuchung nur von einem weiteren
Inzuchtstamm verfügbar. Die Alternative für den verwendeten 129 S6/SvEv Stamm
42
wären Inzuchtmäuse der C57Bl6J Reihe gewesen. Diese Tiere wurden jedoch direkt als
ungeeignet angesehen, da sie einen schwerwiegenden Gendefekt aufweisen, der zu
einer frühen und schnell verlaufenden Altersdegeneration führt. [36,73]
Die Fragestellung in der vorgelegten Arbeit geht über die Beschreibung des
Hörvermögens von Wildtypen hinaus. Ziel war es, den Effekt einer NOS II Deletion
während der Alterung zu untersuchen. Der langsam progrediente Hörverlust der
Wildtypen macht die Untersuchung der KO-Tiere problematisch: Der Effekt der NOS II
Deletion vermischt sich wahrscheinlich mit dem Effekt des progredienten Hörverlustes
in den WT bei zunehmendem Alter. Abgeleitet werden kann dies aus dem Umstand,
dass es zu einer Angleichung der Hörschwellen bei KO- und WT-Mäusen in Gruppe 5
und Gruppe 6 kommt.
In der immunhistochemischen Untersuchung konnte gezeigt werden, dass es ab einem
Alter von 6 Monaten zu einer Induktion der NOS II in der Cochlea der untersuchten Tiere
kommt, die nach 12-14 Monaten noch weiter zunimmt. Hierbei wurde eine NOS II
Induktion in erster Linie im Spiralganglion gefunden. Schwächer wurde die NOS II in
den Stützzellen und im Spiralligament nachgewiesen. Die Haarzellen blieben ungefärbt
(Abb. 8). Vorbeschrieben ist eine Induktion der NOS II im Innenohr unter verschiedenen
pathophysiologischen
Bedingungen,
wie
nach
lokaler
Behandlung
mit
Lipopolysacchariden im Meerschweinchen [79], nach Lärmtrauma im Meerschweinchen
[6,12],
nach
experimentell
erzeugtem
endolymphatischem
Hydrops
im
Meerschweinchen [42], so wie in Spiralganglionzellen von alternden Mäusen [84]
gefunden.
Durch den Einsatz des NOS II KO Modells sollte in der vorliegenden Untersuchung die
Rolle der NOS II in der alternden Cochlea weiter geklärt werden. Hierzu war zunächst
der Nachweis einer NOS II Induktion in der alternden Cochlea von Wildtypen
erforderlich. Eine NOS II Induktion setzt in dem untersuchten Model nach 6 Monaten
(oder früher) ein. In der vorliegenden Arbeit konnte erstmals gezeigt werden, dass es zu
einer NOS II Induktion über das Spiralganglion hinaus auch im Spiralligament und in
verschiedenen Zellen des Corti’schen Organs kommt.
Einen Hinweis auf die Rolle der NOS II während des Alterungsprozesses liefert die
vorliegende Untersuchung im Hinblick auf die Bildung von Nitrotyrosin. Der verwendete
Antikörper gegen Nitrotyrosin dient als indirekter Nachweis einer vermehrten ONOOBildung. ONOO- schädigt Zellen durch oxidative und irreversible Veränderung von
Proteinen, Lipidmembranen und DNS. Diese Veränderungen führen zu Störungen der
normalen Zellfunktion [13,40]. Durch den verwendeten Antikörper kann dann die
irreversible Nitrierung von Tyrosinresten (also Nitrotyrosin) nachgewiesen werden [33].
43
Der immunhistochemische Nachweis von Nitrotyrosin war bei 6-8 Monate alten WTMäusen im Vergleich zu den 1-2 Monate alten WT-Mäusen kaum erhöht. Erst nach 1214 Monaten nach dem Einsetzen des altersbedingten Hörverlustes war eine vermehrte
ONOO- Bildung detektierbar. Verschiedene Arbeiten haben den Zusammenhang
zwischen altersbedingter Degeneration der Cochlea und dem Nachweis von freien
Radikalen propagiert [35,45,73]. Auch in dem untersuchten Stamm kommt es im Alter
von 12-14 Monaten zu einer vermehrten Bildung freier Radikale.
Bei den KO-Tieren ist die Bildung von Nitrotyrosin sowohl nach 6-8 Monaten als auch
nach 12-14 Monaten im Vergleich zu den korrespondieren WT-Mäusen stärker
ausgeprägt. Dies könnte auf einen relativen NO-Mangel durch das Fehlen der NOS II
Induktion in den KO-Tieren hindeuten. Die sowohl protektiven als auch schädigenden
Einflüsse von NO sind abhängig vom Konzentrationsverhältnis von O- und NO in der
Zelle. Es ist bekannt, dass NO je nach molarem Verhältnis zu O- dieses abfangen und
entgiften kann oder aber zur Bildung des toxischen ONOO- beiträgt: Während
äquimolare sowie hypomolare Mengen an NO im Verhältnis zu O- zur Bildung des
schädlichen ONOO- führen, begünstigt ein NO-Überschuss die protektive Funktion
[13,14]. Mutmaßlich besteht also in den KO ein relativer NO-Mangel bzw. eine im
Verhältnis zu O- hypomolare NO Menge, welche die ONOO- Bildung begünstigt. Die
immunhistochemischen Ergebnisse deuten darauf hin. Einen signifikanten Einfluss von
NO und ONOO- auf die Degeneration der Cochlea im Alter konnte die Arbeit jedoch
nicht nachweisen, da KO- und WT-Mäuse sich im Alter in ihrem Hörvermögen
angleichen. Auf die möglichen Gründe für diese Angleichung wurde weiter oben bereits
eingegangen.
Die REM Untersuchung brachte weitere Hinweise, dass ein Fehlen der NOS II einen
Einfluss auf die Degeneration der Cochlea haben könnte. Der Verlust an OHC lag bei
12-14 Monate alten KO-Mäusen mit 20-30 % im Vergleich zu den WT-Mäusen (10%)
deutlich höher. Einschränkend muss jedoch erneut auf die nahezu gleichen
Hörschwellen der Tiere nach 12-14 Monaten verwiesen werden, was gegen einen
funktionell
relevanten
Haarzellverlust
spricht.
Zudem
beschränkte
sich
der
Haarzellverlust auf die apikalen Anteile der Cochlea. Dies ist untypisch für einen
altersbedingten
Haarzellverlust
oder
eine
altersbedingte
Schwerhörigkeit.
Typischerweise beginnt im Alter die Degeneration der Cochlea bei Mäusen und
Menschen basal und schreitet nach apikal fort [50].
Zusammenfassend wurde in dieser Arbeit herausgearbeitet, dass bei NOS II KOMäusen des untersuchten Stammes (129S6 Sv/Ev) eine leichte angeborene Hörstörung
vorliegt. Auch wenn in der Immunhistochemie und der REM Analyse Anhaltspunkte für
44
eine beschleunigte Degeneration der Cochlea bei KO- Tieren zu finden sind, sind diese
in der BERA nicht nachweisbar. Grund hierfür könnte die Überlagerung anderer
genetischer Defekte in der 129S6 Sv/Ev Maus sein. Eine ähnliche Untersuchung in
einem anderen, von langsam progredienter Schwerhörigkeit nicht betroffenen Stamm,
könnte die Rolle der NOS II im Innenohr weiter klären.
3.3. Kritische Betrachtung von Model und Methoden
3.3.1. Einsatz der BERA zur Bestimmung des Hörvermögens
In der vorliegenden Arbeit wurde das Hörvermögen von NOS II defizienten Tieren
charakterisiert. Als Methode diente die BERA. Die BERA ist auch im HNO-ärztlichen
Alltag von großer Bedeutung. Sie zeichnet sich durch einfache Durchführbarkeit,
Genauigkeit und hohe Reproduzierbarkeit aus. Auch im Tierexperiment ist dieses
Verfahren bei Mäusen weit verbreitet. In der Untersuchung wurde ein Nicolet Pathfinder
1 verwendet. Das verwendete Gerät wurde ursprünglich für den Einsatz beim Menschen
konzipiert. Grundsätzlich spricht aber nichts gegen den Einsatz auch im Tierexperiment.
Nachteilig war der Umstand, dass mit diesem Gerät neben Click Stimuli nur Reize bis
zu einer Frequenz von 12 kHz generiert und abgeleitet werden konnten. Eine
frequenzspezifische Messung der Hörschwelle in den basalen Anteilen der
Mauscochlea war aus diesem technischen Grund nicht möglich. Auffällig waren die sehr
hohen gemessenen Schwellen bei 4 kHz. Ähnlich hohe absolute Schwellenwerte bei
niedrigen Frequenzen sind allerdings bei Mäusen, speziell auch des 129S6 Sv/Ev
Inzuchtstammes, beschrieben, so dass nicht von einer fehlerhaften Messung
ausgegangen werden muss. Hierbei sei auf vergleichbare Untersuchungen anderer
Autoren in 129 S6/SvEv Mäusen
verwiesen [56,58]. Im Rahmen der technischen
Möglichkeiten waren die Ergebnisse mit dem Nicolet Pathfinder 1 jedoch stets gut
reproduzierbar und das Gerät zeichnete sich durch eine hohe Zuverlässigkeit und
Sensitivität aus.
3.3.2. Kritische Betrachtung des Mausmodel
Auf die Problematik bezüglich der Auswahl der Tiere wurde bereits weiter oben
eingegangen. Für Studien an KO-Tieren die sich mit der altersbedingten Degeneration
der Cochlea beschäftigen sollten nach Möglichkeit nur Tiere verwendet werden, deren
WT keinen langsam progredienten Hörverlust aufweisen. Aufgrund der Verfügbarkeit
von KO-Mäusen sind solche Gedanken allerdings weitestgehend theoretischer Natur.
Speziell für die NOS II gibt es KO-Mäuse von 2 Stämmen; den untersuchten 129S6
Sv/Ev (welcher zur Verfügung gestellt wurde und nicht kommerziell erhältlich ist) und
den C57Bl6J (C57). Die C57 Tiere standen ebenfalls zur Verfügung und wurden anfangs
45
auch untersucht. Bei den C57-Mäusen ist aber eine rapide Degeneration der Cochlea
beschrieben. Diese beruht auf einem definierten genetischen Defekt (Johnson et al.,
1997). Die eigenen Vorversuche zeigten ebenfalls eine rapide Degeneration der C57
WT-Mäuse und der KO-Mäuse, was eine Differenzierung zwischen Genedefekt und
NOS II Deletion unmöglich machte. Die C57 NOS II KO-Mäuse wurden daraufhin für
ungeeignet erachtet. Zu Beginn der Arbeiten 2001 war der Stamm 129S6 Sv/Ev
bezüglich seines Degenerationsverhaltens noch nicht untersucht. Erst 2005 lieferten
Ohlemiller und Gagnon [56] grundlegende Daten hierzu, welche etwa zeitgleich
erarbeitet wurden und sich mit den Ergebnissen in dieser Arbeit gut decken [56]. Eine
mögliche Lösung für weitere Studien mit den vorhandenen NOS II KO-Mäusen stellen
Rückkreuzungen dar. Durch Rückkreuzungen verschiedener Stämme konnte gezeigt
werden, dass das rasche Degenerationsverhalten der Inzuchtstämme so verschwindet
[58]. In der zitierten Arbeit wird ebenfalls auf die Lebenszeit der 129 S6/SvEv
eingegangen. Während die Lebenspanne der Maus etwa 3 Jahre beträgt, endete der
Beobachtungszeitraum in der vorliegenden Arbeit mit 14 Monaten. Eine Erweiterung
des Beobachtungszeitraumes wäre für die Beurteilung der Rolle der NOS II vorteilhaft.
Ebenso
wichtig
wäre
eine
Untersuchung
der
KO-Mäuse
während
der
Embryonalentwicklung. Arnhold et Al. Zeigten, dass zwischen E14 und P6 die NOS II
exprimiert wird und diese möglicherweise Einfluss auf die Differenzierung von
Haarzellen und Neuronen nimmt [1].
3.3.3. Einsatz von Immunhistochemie und REM
Vorteilhaft hat sich die Verwendung verschiedener Techniken in der vorliegenden Arbeit
erwiesen. Die BERA zeigte, dass am Ende des Beobachtungszeitraumes keine
funktionellen Unterschiede zwischen KO- und WT-Mäusen mehr bestehen. Durch den
Einsatz von Immunhistochemie und REM konnten jedoch deutliche Unterschiede bei
der Bildung von ONOO- und dem Verlust äußerer Haarzellen aufgezeigt werden. Diese
Ergebnisse
lassen
weitere
Untersuchungen,
beispielsweise
Rückkreuzungen
interessant erscheinen. Daneben wurde in der vorliegenden Arbeit erstmalig
immunhistochemisch die Induktion der NOS II in der gesamten alternden Cochlea
nachgewiesen. In einer vorausgegangenen Arbeit wurde lediglich die Induktion der NOS
II im Spiralganglion von C57 Mäusen beschrieben [84]. Die Induktion der NOS II in
Stützzellen, dem Spiralganglion und dem Ligamentum Spirale alternder Mäuse deutet
auf eine Rolle während der Alterung hin.
46
4. Zusammenfassung
Die vorgelegte Arbeit untersucht das Hörvermögen und die Altersdegeneration von
Stickstoffmonoxidsynthase II (NOS II) defizienten Mäusen (sog. Knockout- oder KOMäuse). Die NOS II ist eine von 3 bekannten Stickstoffmonoxid-Synthasen (NOSynthasen). Das Besondere Merkmal der NOS II ist, ihre Fähigkeit unter pathologischen
Bedingungen große Mengen NO zu synthetisieren. Eine übermäßige NO Bildung kann
Zellschäden durch reaktive Metabolite wie z.B. Peroxinitrit (ONOO-) verursachen. Es
werden aber auch protektive Eigenschaften von NO diskutiert. Die Untersuchung am
Knockout-Modell sollte einen möglichen schädigenden oder schützenden Einfluss der
NOS II Induktion auf die Altersdegeneration der Cochlea untersuchen.
Bei den adulten KO-Tieren und Wildtypen wurde die Hörschwelle mittels BERA nach 2,6- und 12 Monaten bestimmt. Die Höruntersuchungen zeigten eine milde Hörstörung
bei den adulten KO-Mäusen. Im Verlauf der Alterung wurde eine schnellere Abnahme
des Hörvermögens bei den KO-Tieren beobachtet. Rasterelektronenmikroskopisch
wurden strukturelle Schäden vornehmlich an äußeren Haarzellen der oberen Windung
bei in diesen Tieren beobachtet. Zur weiteren Klärung wurden Schnittpräparate der
Cochlea immunhistochemisch untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass die NOS II
nach 6 und 12 Monaten regelhaft in Wildtyptieren nachgewiesen werden kann. Zudem
wurde immunhistochemisch eine vermehrte Bildung von Nitrotyrosin als indirekter
Nachweis einer vermehrten ONOO- Bildung gefunden.
Aus den Ergebnissen wird gefolgert, dass die NOS II Induktion wahrscheinlich ein
protektiver Mechanismus im Rahmen der Altersdegeneration der Mauscochlea ist.
47
5. Literaturverzeichnis
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6. Vorabveröffentlichung von Ergebnissen
Die Ergebnisse diese Arbeit wurden unter dem Titel: „Hearing impairment, cochlear
morphology and peroxynitrite (ONNO-) formation in adult and aging NOS II knock out mice“
im Journal Acta Oto-Laryngologica (Acta Otolaryngol. 2016 May 18:1-8. [Epub ahead of print])
veröffentlicht.
56
7. Anhang
7.1. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 : BERA-Hörschwellen in dB SPL ...................................................... 25
Abbildung 2: BERA, Hörschwellen Click-Stimulus ................................................. 26
Abbildung 3: BERA, Hörschwellen 4 kHz-Stimulus ................................................ 27
Abbildung 4: BERA, Hörschwellen 8 kHz-Stimulus ................................................ 28
Abbildung 5: BERA, Hörschwellen 12 kHz-Stimulus ............................................... 29
Abbildung 6: Verlust der äußeren Haarzellen. ...................................................... 31
Abbildung 7a und 7b: REM Ultrastruktur der WT und KO Tiere ................................. 32
Abbildung 8: anti-NOS II Färbung bei 12-14 Monate alten Wildtypen .......................... 35
Abbildung 9: Anti-Nitrotyrosin im Corti’sches Organ ............................................... 37
Abbildung 10: Anti-Nitrotyrosin im Spiralganglion .................................................. 38
Abbildung 11: Anti-Nitrotyrosin im Spiral Ligament und der Stria vascularis .................. 39
57
8. Lebenslauf
Daniel Theodor Labbé
Persönliche Daten:
Geburtsdatum :
Geburtsort :
Staatsangehörigkeit:
Konfession :
Fremdsprachen:
Verheiratet:
Kinder:
21. November 1977
Unna, Westfalen
deutsch
katholisch
Englisch, Französisch, Latein
Sonja Weyers-Labbé
Jakob André, * 31. Januar 2007
Helena Petronela * 05.Juni 2010
Schulbildung:
Sept. 1984 – Juni 1988
Sept. 1988 – 1997
Juni 1997
Juli 1997 – Aug. 1998
Friedrich-Ebert Grundschule, Kamen
Hermann-Ehlers Gesamtschule, Kamen
Abitur
Ersatzdienst im Städtischen Hellmig-Krankenhaus
Kamen
Hochschulstudium:
April 1999 – Oktober 2004
März 2001
März 2002
September 2004
Oktober 2004
Oktober 2004 – Oktober 2005
06.12. 2005
Studium der Humanmedizin an der Universität zu Köln
Ärztliche Vorprüfung
1. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung
2. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung
Studium der Humanmedizin an der RWTH Aachen
praktisches Jahr am Elisabeth-Krankenhaus in Rheydt
und am Maria-Hilf-Krankenhaus in Mönchengladbach
mit Wahlfach Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde.
Approbation als Arzt
Klinische Tätigkeit:
Dezember 2005 – Juni 2007
28. September 2011
Assistenzarzt HNO-Heilkunde an der Klinik für Hals-, Nasen-,
Ohrenheilkunde und Plastische Kopf- und Halschirurgie der
RWTH Aachen; Direktor Univ.-Prof. Dr. med. M. Westhofen.
Assistenzarzt HNO-Heilkunde an der Klinik für Hals-, Nasen-,
Ohrenheilkunde der Universität des Saarlandes in Homburg;
Direktor Univ.-Prof. Dr. med. B. Schick.
Anerkennung Facharzt für HNO-Heilkunde
06. Mai 2014
Zusatzbezeichnung Palliativmedizin
Seit Juli 2007
Stipendien :
Juni 2002 bis Juni 2003 Stipendium der Stiftung Maria Pesch zur Unterstützung
der Dissertation.
Unterschrift
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