Research Collection Doctoral Thesis Die Bedeutung des RNS-abbauenden Enzymsystems für die Anreicherung von 5'-Nukleotiden in zubereiteten Kartoffeln Author(s): Dumelin, Erich Publication Date: 1975 Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-000107266 Rights / License: In Copyright - Non-Commercial Use Permitted This page was generated automatically upon download from the ETH Zurich Research Collection. For more information please consult the Terms of use. ETH Library Diss. ETH 5511 Die Bedeutung des RNS-abbauenden Enzymsystems für die Anreicherung von 5'-Nukleotiden in zubereiteten Kartoffeln ABHANDLUNG zur Erlangung des Titels eines Doktors der technischen Wissenschaften der EIDGENÖSSISCHEN TECHNISCHEN HOCHSCHULE ZÜRICH vorgelegt von ERICH DUMELIN dipl. Ing. Agr. ETH geboren von am 1. April 1946 Hüttlingen (Kt. Thurgau) Angenommen auf Antrag von Prof. Dr. J. Solms, Referent Prof. Dr. H. Neukom, Korreferent Juris Druck + Verlag 1975 Zürich ISBN 3 260 03960 0 für Ruth und meine Eltern Meinem verehrten Lehrer, Herrn Professor Dr. J. Solms danke ich fUr seine wertvollen Ratschläge, Diskussionen Mein besonderer Dank Eidgenössischen Alkoholverwaltung, Bern, die finanzielle gilt der und Anregungen. fUr Unterstützung. Ferner danke ich: den Eidgenössischen Forschungsanstalten Changins (VD) und Zürich-Reckenholz, fUr Landwirtschaftlichen für die Beschaffung der Pflanzenbau, Kartoffelproben, sowie allen Mitarbeitern des Instituts fUr Lebensmittelwissenschaft ETHZ, die mir bei der Ausführung der vorliegenden Arbeit behilflich waren. Leer - Vide - Empty -7- Inhaltsverzeichnis 9 1. Einleitung 2. Literaturbesprechung 10 Vorkommen und 2.2. Ribonukleinsäuren und Nukleotide 2.2.1. Angriff Bedeutung von von 13 Ribonukleinsäuren durch 2.2.1.1. Einteilung 2.2.1.2. Vorkommen, und 10 5'-Nukleotiden 2.1. Enzyme Wirkungsweise unter besonderer der Enzyme 3. Angriff Experimenteller 3.1. 3.2. von 13 Berücksichtigung 18 der Kartoffeln 2.2.2. 13 Ribonukleinsäuren durch Säuren und Basen 20 21 Teil 21 Materialien 21 3.1.1. Kartoffeln, Herkunft und 3.1.2. Herstellung 3.1.3. Testsubstrate für Enzyme 24 3.1.4. Testenzyme 25 des Sorte 21 Enzymextraktes 26 Methoden 3.2.1. Bestimmung der Enzymaktivitäten mit spezifischen 26 Substraten 3.2.2. 26 3.2.1.1. Ribonuklease 3.2.1.2. Phosphodiesterase I 3.2.1.3. Phosphodiesterase II 3.2.1.4. Phosphatase 3.2.1.5. Phosphatase Bestimmung der 29 30 und 5'-Nukleotidase Enzymaktivitäten durch RNS-Abbau 3.2.2.1. Gesamter RNS-Abbau 3.2.2.2. Analyse von 27 RNS-Abbauprodukten 31 32 32 33 -8- 3.2.3. Bestimmung der gesamten Enzymaktivitäten im Kartoffelhomogenisaf 4. 3.2.4. Intrazelluläre 3.2.5. pH-Messungen 36 Lokalisierung von 37 Enzymen in frischen Kartoffeln 37 Resultate 4.1. 39 Charakterisierung von Enzymaktivitäten mit spezifischen Substraten 4.2. 39 Charakterisierung von Enzymaktivitäten beim Abbau Ribonukleinsäure 4.3. Enzymaktivitäten 4.4. Intrazelluläre 4.5. pH-Werte von 54 im Kartoffelhomogenisaf Lokalisierung von in der Kartoffelknolle Enzymen 63 65 65 5. Diskussion 71 6. Zusammenfassung 78 7. Literaturverzeichnis 80 -9- 1. Einleitung Kaum ein Nahrungsmittel wie die Kartoffel. Die dene zunehmende bezug auf die ben sich Bedeutung Schwierigkeiten de dessen Abhängigkeit von (3) eine so Lebensgewohnheiten zentrale Stellung ein und die damit verbun¬ kuchenfertigen Erzeugnissen brachten jedoch Farbe, Textur in der und neutrale Flavor wird in Geschmacksbildung jedoch sehr geschätzt, der Kartof¬ und so wur¬ Sorte, Wachstumsbedingungen, Reifegrad, Lagerung und von oft diskutiert. Neuere Arbeiten sammengefasst bei NURSTEN BURI der Ernährung der Kartoffeln verschiedene Probleme mit sich. So erga¬ angenehme Verarbeitung schon unserer Aenderungen Veredelung fel. Gerade der nimmt in und SHEEN weist im besonderen auf die (1), zu diesem Thema finden sich zu- sowie bei LIPSITS und SIKILINDA (2). nichtflüchtigen, niedermolekularen Inhalts¬ stoffe der Kartoffeln und ihre Bedeutung für den Flavor hin. Neben den freien Amino¬ säuren wurden dabei die Zusammenhänge zwischen Geschmack und Gehalt kleotiden untersucht; denn schon früher zeigte sich ein relativ hoher in zubereiteten Kartoffeln Schwankungen (4). Dieser kann aber unterworfen sein. Untersuchungen je (6) von KLEIN Die vorliegende Enzymsystem Enzyme RNS in genügender über die und der Menge Anreicherung von einem von Nukleotidgehait Bildung dieser Nukleotide Kochprozesses durch angereichert werden einen (5). Nach Angaben vorhanden. Arbeit soll daher einen Ueberblick der Kartoffelknolle und gen. Dabei wird gangen. wäre Abbau der RNS 5'-Nu¬ nach Herkunft und Sorte starken Hessen die Vermutung aufkommen, dass sie während des spezifischen, enzymatischen an geben über Beziehungen zwischen den das RNS-abbauende Eigenschaften dieser 5'-Nukleotiden in zubereiteten Kartoffeln aufzei¬ Enzymextrakt als natürlich gegebenem Mischsystem ausge¬ - 10- Literaturbesprechung 2. 2.1. Die Vorkommen und Speisequalität Bedeutung von 5'-Nukleotiden Nahrungsmittels eines wird nach Nährwert, Farbe, Textur, Be¬ kömmlichkeit, Aroma und Geschmack beurteilt. Aroma und Geschmack bilden die Gesamtheit der für den Flavor verantwortlichen und erfassbaren Merkmale. In frü¬ heren Jahren hat sich das Interesse vor allem auf die flüchtigen Aromastoffe kon¬ zentriert, wobei deren Erforschung durch die Anwendung neuartiger Trenn- und Identifikationsmethoden einen Bearbeitung ungeahnten Aufschwung der Geschmacksstoffe wurde siologischen Wert genommen. Es hingegen eher mittelkomponenten immer auch direkt in Unlösliche oder kolloidal deutlicher, Beziehung zu dass viele Nahrungsmittel entscheidend beeinflussen, grosse Bedeutung besitzt, Beurteilung Für die von mit gerade bei der Kartoffel geschmackliche ist die Konzentration eines Geschmacksstoffes gehört die in ihrer Wirkung und durch Interaktionen abschwächen oder verstärken. Be¬ geschmacklichen Eigenschaften die als sogenannte Geschmacksverstärker wirken können. Zu den zu wie z.B. die Bedeutung. Zudem können sich Geschmackskomponenten sonders interessant sind dabei die oder ihrer sind. einbezogen (7). überlagern, überdecken Nukleotide wichtig Da sie aber die Textur werden Einflüsse dieser Stoffe oft in die Geschmackswahrnehmung grosser und diese vor¬ nichtftüchtige Nahrungs¬ Substanzen, Stärke, können kaum Geschmacksempfindungen hervorrufen. der phy¬ flüchtige Aromastoffe ihrem Geschmackswert meist hochmolekulare gelöste, Die im Hinblick auf ihren oder auf ihre Rolle als Precursoren für zeigte sich aber (1). genommen hat Eigenschaft, der 5'-Nukleotide, Eigenheiten dieser dass sie im Konzentrationsbereich ihres Vorkommens Anwendung keinen wahrnehmbaren Eigengeschmack aufweisen. Bei Zugabe Fleisch- oder GemUsegerichten vermögen sie aber den Flavor des Nahrungsmittels -11 stark zu steigern und bei einer Mischung das 10 bis 15fache von zudem Wirkung Glutamat durch eine ist besonders ausgeprägt erniedrigt, 0,01-proz. 5'-IMP-Lösung um und anderseits der Geschmacksschwellenwert von 5'-IMP und 5'-AMP durch eine herabgesetzt (9). Diese Glutamat und 5'-Nuk!eofiden. So wird einerseits der Ge¬ von schmacksschwellenwert (8). verbessern zu - Diese 0,1-proz. Glutamatlösung um das Hundertfache Verstärkung zeigt jedoch keinen linearen Verlauf temperaturabhängig. Geschmacksverstärkende Eigenschaften Nukleotiden aber auch in Kombination mit anderen Aminosäuren und ist kommen den (10), zu ganz (11). besonders bei Kartoffeln Nukleotide sind chemisch recht stabil und werden bei normalen Koch- und Lagerungs¬ bedingungen nicht verändert. Sterilisationsverluste sehr niedrigem eintreten pH (bei (12). Grosse Verluste können len Lebensmitteln vorkommenden Phosphomonoesterasen störung dieser Enzyme ist daher bei technologischer eine vorangehende Erwärmung Nachdem 1960 in auf 75 Japan erstmals ribonukleotiden und 120 vor allem durch die in vie¬ verursacht werden. Zur Zer¬ Anwendung von 5'-Nukleotiden 85 C erforderlich. - eine C) können hingegen bei geschmacksverstärkende Mischung Mononatrium-1-glutamat zum Verkauf erschienen in der Folge zahlreiche wissenschaftliche angeboten Arbeiten, von 5'-Purin- wurde (13), die über das Vorkommen und Verhalten der 5'-Nukleotide in Lebensmitteln berichten. Die meisten Veröffent¬ lichungen befassen sich aber und anderen Materialien Nach SHIMAZONO muster in vier und mit tierischen Produkten und (12, (12) 14 Gruppen eingeteilt. Der aus Verbindung, freigesetzt allem Nukleotide, die hauptsächlich am von nur wenige mit pflanzlichen 20). werden die Adenosinnukleotide, welche vorhandenen - Nahrungsmittel nach dem Nukleotidverteilungs- Fleischtyp (1. Gruppe) enthält ATP, einer in Gewebe werden. Der vom vor allem Inosin- "Energietyp" reichlich Pflanzentyp (2. Gruppe) enthält vor Uridinderivaten abgeleitet sind. Die Nukleotide sind hier Aufbau und Umbau der Zucker und Polysaccharide beteiligt; man -12- spricht daher eher Pilze. Die Milch vom Stoffwechselt/p. (3. Gruppe) nimmt eine besondere ist aber besonders reich wenig Nukleotide, gehören Dazu an Stellung Orotsäure, Pyrimidinnukleotide. Beim Autolysaftyp (4. Gruppe) allem Gemüse und vor ein. Sie enthält nur dem Precursor der werden die Nukleotide durch autolvtischen Abbau der RNS freigesetzt. Besonders bekannt ist dafür die Nu- kleotidanreicherung Die Untersuchungen in Shii-take (21). der niedermolekularen Inhaltsstoffe in zeigten einen überraschend hohen Gehalt dadurch im besondere pflanzlichen Bereich Stellung zwischen den der RNS der neben dem bereits erwähnten Shii-take Pilz eine nichtfluchtigen Inhaltsstoffen (11). Nach Nahrungsmittel, bei denen freigesetzt 5'-Nukleotiden. Kartoffeln nehmen ein. Anhand rekonstituierter Extrakte konnten die toffeln deutlich gezeigt werden Gruppe an gekochten Kartoffeln werden. und der BURI Beziehungen Geschmacksqualität der (5) gehören Kar¬ die Kartoffeln zur die Nukleotide durch autolvtischen Abbau - 2.2. 13 Ribonukleinsäuren und Nukleotide 2.2.1. Angriff 2.2.1.1. Ribonukleinsäuren durch Enzyme von Einteilung und Wirkungsweise der Enzyme RNS-abbauende Enzyme lassen sich wie bei die Einteilung gemäss den gewählt wurde zubauen. Dazu Oligo- wo¬ Enzymkommission und Mononukleotide ab¬ Ribonukleasen (3.1.4.) Phosphodiesterasen (3.1.4.) Nukleasen (3.1.4.) Polynukleotid-Phosphorylasen (2.7.7.) Dazu Sie die Nukleotide in Nukleoside und spalten gehören: 5'-Nukleotidasen (3.1.3.) 3'-Nukleotidasen (3.1.3.) Phosphatasen (3.1.3.) Ribose-1-phosphat folgenden Hauptgruppen einteilen, der Internationalen gehören: Nukleosid-spaltende Enzyme. Im Empfehlungen in drei Sie vermögen die RNS in Nukleotid-spaltende Enzyme. Orthophosphat. folgt (22). RNS-spaltende Enzyme. oder - Sie spalten und Purin- bzw. die Nukleoside in die Pyrimidinbasen. Dazu gehören: N-Glykosidasen (3.2.2.) Nukleosid-Phosphorylasen (2.4.2.) werden die einzelnen Endprodukte Ribose Enzyme eingehender besprochen. -14- NH2 Figur Die 1: Primärstruktur der RNS Ribonukleasen oder Purin-Nukleotidrests eines Pyrimidin- des benachbarten Nukleotids auf die Nukleotids unter einen Transfer-Mechanismus und wurden daher Nukleotidyl-Transferasen zugeordnet (23). früher den eines katalysieren unter Auflösung Bildung des eines zyklischen spezifisch aus zu einer 3'-Phosphat 5'-Stellung oder Purin- In einem zweiten Schritt wird Diesters das 3'-Nukleotid sie heute das der 2'-Stellung desselben Pyrimidin- diesterasen, wobei klassische Ribonukleasen als (22). übertragen Polynukleotids zyklischen Nukleotids. Bindung spaltende Enzyme gehören sind Sie gebildet. Als Internukleotid- speziellen Gruppe Endoenzyme von Phospho¬ wirken und sehr basen¬ -15- Phosphodiesterasen spalten, wobei ihre sind Enzyme Spezifität aber nicht zeigen auf Oligonukleotide Sie die stets Phosphorsäurediester hydrolytisch auf Nukleotidderivate beschränkt ist. Exoenzymaktivität Zuckerspezifität auf. Eine nicht erkennbar. Aufgrund ihrer Substratspezifität in drei setzen. Sie welche Phosphodiesterasen, an - und I partielle nukleotidartigen Substraten und Produktbildung werden sie welche zum Typ der Oligonukleotid 5'-Mononukleotide dem Ende des an Oligonukleotids an, des Zuckeranteils aufweist und frei¬ das eine gehören zum (Schlangengift-Typ), aus greifen gewöhnlich gehören einem 3'-Hydroxylgruppe Typ der Phosphodiesterase setzen. Sie aus greifen gewöhnlich nicht veresterte - nur Typen aufgeteilt (24, 25): Phosphodiesterasen, - ist bei Basenspezifität und weisen einem am Oligonukleotid 3'-Mononukleotide freien 5'-Hydroxyl-Ende Phosphodiesterase Phosphodiesterasen, welche zyklisch veresterte II frei¬ des Zuckeranteils (Milz-Typ), Nukleosidphosphate hydrolisieren. Wobei eine weitere Unterteilung vorgenommen wird in: 3',5'-zyklische Phosphodiesterasen (Produkte: 5'-Nukleotide) 2',3'-zyklische Phosphodiesterasen (Produkte: 3'-Nukleotide) Die Nukleasen hydrolytisch zu gehören ebenfalls spalten Pentosebausteine auf und sprechen tur an. zu den vermögen. Sie weisen vor Zudem weisen sie oft Exo- und Endoenzymaktivität Phosphodiesterasen bezeichnet werden, Diester (27). jedoch die Phosphorsäurediester eine zusätzliche für Spezifität allem bei DNS-Substraten stark auf die Struk¬ nicht trennbarer Weise mit anderen Enzymen als Enzymen, auf und sind in bisher gekoppelt (26). denn diese Sie sollten daher nicht spalten definitionsgemäss nur -16- Den Polynukleotid-Phosphory grosse wird Bedeutung zugeschrieben (28). Doch haben phosphat von RNS auch Nukleotide den vermögen am vor (29, 30, 31). Je nach Abbau der RNS beteiligt. abzuspalten und Bedingungen allem für die neuere Polynukleotid-Nukleotidyltransferasen dass diese als oder lasen RNS-Synthese Untersuchungen gezeigt, in Anwesenheit von Ortho- Nukieosiddiphosphate sind sie daher an der zu bil¬ Synthese Spezifische Untersuchungen beschränkten sich aber bisher auf Mikroorganismen. Die 5'-Nukleotidasen monoesterasen und entsprechende katalysieren Nukleosid und eine erhebliche gehören Bedeutung den zu den streng spezifischen Orthophosphat. in der Analytik substratspezifischen Phospho¬ Abbau Sie haben von 5'-Nukleotiden in das von aufgrund ihrer Spezifität Nukleinsäuren und ihrer Abbau¬ produkte erlangt. Die 3 '-Nukleotidasen monoesterasen, Gegensatz zu gehören ebenfalls katalysieren jedoch spezifisch zu die Hydrolyse den 5'-Nukleotidasen scheinen sie streng Unterteilung esterasen erfolgt der am gruppenspezifischen Phosphatasen der Tradition So wird unterschieden in che von saure entsprechend nach dem oder alkalische 3'-Nukleotiden. Im spezifisch Derivate, benötigen sie doch eine freie 2'-Hydroxylgruppe Eine spezifischen Phospho¬ den streng zu sein auf RNS- Zuckerrest oder (32). Phosphomono¬ pH-Optimum ihrer Wirkung. Phosphatasen, die aber alle die systematische Bezeichnung Orthophosphomonoester-Phosphohydrolasen glei¬ tragen (22). -17- Die Nukleosidasen die entsprechende Base. ergab, sich später spalten die Nukleoside hydrolytisch Sie sind in ihrer Aktivität schon mussten sie jedoch zum Teil den vor in die Pentose und lange bekannt (33). Wie allem in Tieren und Mikro¬ organismen weit verbreiteten Nukleosid-Phosphorylasen zugeteilt werden (34). Nukleosid-Phosphorylasen Anwesenheit phosphat an von Orthophosphat verestert wird. Das der Reaktion direkt insofern eine besondere der Orthophosphat zu am Stellung ein, als RNS-Abbau direkt den Reaktionsverlauf wandlung von der Zuckeranteil ist dabei also nicht Mydrolasen. den Nukleosidsynthese beteiligt Neben den lösen, wobei zu N-glykosidische Bindung Zwischenprodukten bilden die lytische Abspaltung Aminogruppe Spezifität bezüglich es ist von Aminopurinen oder Verknüpfung Enzyme oder Um¬ welche durch -pyrimidinen um Enzyme Eine hydro¬ Veränderun¬ mit hoher Bedeutung, ob diese in freier Form oder als (-sid) gebunden vorliegt (36). Weit verbreitet deaminasen (37), während der Fleischreifung durch Desaminierung die in der Lebensmittelchemie aktivere 5'-IMP umzuwandeln vermögen weitere Reaktionsgleichgewicht entziehen. gen der Basen bewirken können. Es handelt sich dabei meist der Base; in die Klasse (35). N ukl eodeaminasen, in sondern je nach Reaktionsbedingungen auch indem sie durch erneute diese dem Pentose¬ Aktivator, beteiligten Enzymen können noch beeinflussen, der sie in nur Sie nehmen im RNS-Metabolismus sein können Gruppe solcher Enzyme Nukleotid zum beteiligte Komponente. Diese Enzyme gehören der Transferasen und nicht an vermögen die (12). vor sind tierische Adenosin- allem bekannt sind, weil sie das 5'-AMP in das geschmacks¬ -18- 2.2.1.2. Einige Vorkommen, der RNS-Abbau am untersucht oder zumindest (39) PITT Die men. hat die besonderer unter beteiligten Enzyme der Kartoffeln wurden auch in Kartoffeln schon nachgewiesen. Anreicherung Aktivitätsmessungen Ribonukleasen kommen Berücksichtigung einer Ribonuklease wurden dabei bei praktisch aus Kartoffeln vorgenom¬ pH 5,0 durchgeführt. in sämtlichen lebenden Zellen vor. tersucht ist die Rinder-Pankreas-Ribonuklease, die auch als erstes Primärstruktur bekannt (40). Einige war nukleasen weisen eine sehr hohe In Kartoffeln wurden auch sen. Das pH-Optimum aber am praktisch überall eingehendsten Identifizierung ihrer Aktivität vor. (47, Die zwei 55 - von pH-Optima auf liegt im Bereich nachgewiesen Schlangengift- Die in von Charakterisierung von in ihrer - 46). Typen nachgewie¬ pH 4,5 - 9,3 (47 - 51). Schlangengift (52),kommen Milzphosphodiesterasen und die untersucht worden und werden oft als und (41 Enzym un¬ pflanzlichen Ribo¬ aller drei Phosphodiesterasen pflanzliche Phosphodiesterasen auf Temperaturstabilität wurden erstmals Phosphodiesterasen der bisher bekannten Am besten analytische Hilfsmittel Nukleinsäuren verwendet weisen ebenfalls eine hohe sind zur (53, 54), Einige Temperaturstabilität 58). BJOERK zwischen (59) pH 5,2 aus - 6,1 über 60 C rasch inaktiviert. Die erleidet bei einem Kartoffeln isolierten E ndonuk leasen pH-Optimum resp. von von pH 6,0 - 7,0 auf und werden bei NOMURA et al. weisen Temperaturen (60) beschriebene Endonuklease pH 7,0 nach 30-minütiger Vorerwärmung bei -19- 54 C keine Aktivitätsverluste, Am besten bekannt ist die bereits einige weitere wird aber bei 83 C rasch inaktiviert. Staphylokokken-Nuklease (61), pflanzlichen Aus Kartoffeln wurden bisher auch zwei es aber noch nicht gelungen ist, Phosphatase abzutrennen. Enzym eine zweiten So diese zeigt das gemischte Aktivität bei Aktivitäts-Optimum bei 5 '-N ukl eotidasen völlig von einem von einem zweiten von KORNBERG und PRICER pH-Optimum pH 9,4 zeigt dieses eine Optimum bei pH 9,3 grössere pH 5,0. Bei Enzym jedoch eine einem spezifische p-Nitrophenylphosphat und Aktivität auf 3'-Nukleotide, aber p-Nitrophenylphosphat. praktisch vollständige Inaktivierung Vorerwärmung bei von (64) isolierte (65) isolierte 5'-Nukleotidase hingegen zeigt bei KLEIN ebenfalls keine Aktivität auf isoliert, wobei einer 3'-Nukleotidase oder 5'-Nukleotidase-Wirkung, aber keine Aktivität auf 3'-Nukleotide. Die doch wurden auch Nukleasen eingehender untersucht (62, 63). NOMURA et al. (60) zeigen der 5'-Nukleotidase durch eine 30-minütige 54 C. Entdeckt wurden die 5'-Nukleotidasen zuerst in tierischen Geweben und in Schlan¬ gengift (66, 67). Die Aktivität der 3'-Nukleotidase ist bei Kartoffeln, wie auch bei einigen anderen Pflanzen, eng verbunden mit der 5'-Nukleotidase. Das Enzym weist aber eine höhere Temperaturstabilität Temperaturen um 80 C inaktiviert Das Vorkommen dieser sie schon aus auf und wird bei schwach alkalischem Enzyme pH erst bei (60). ist bei Tieren bisher nicht klar verschiedenen Pflanzen isoliert (68). bewiesen; doch wurden -20- Phosphatase Die bekannt schen 5,0 (69). - Sie wurde auch Isoenzyme (71) sind sehr weit Enzyme nur saure eingehender untersucht Phosphatasen oder mehrere von Optimum 2.2.2. es sich dabei (72) handeln dass in von Säurehydrolyse zur fuhrt die Aktivität (73) von N uk leosidasen vorgenommen. Das weist bei einem zur Abspaltung Freisetzung durchwegs es zur Zellen pH-Optimum von in Kartoffeln nachgewiesene AdenosinpH 4,1 - 4,6 ein Temperatur- Ribonukleinsäuren durch Säuren und Basen Hydrolysetemperaturen kommt muss. pflanzlichen Ribonukleinsäuren können durch Säure und Alkali angegriffen werden führt min¬ um 50 C auf. von Angriff zuspalten; lange zeigt pH-Optima zwi¬ Formen es, und schon vorkommen. REES und DUNCAN spaltende Enzymsystem multiple verbreitet, doch scheint Spezifische Untersuchungen über wurden und Enzym 5,8 (70). Neuere Untersuchungen zeigen, dass destens zwei Diese in der Kartoffel ist ein stark aktives zur der erforderlich. Eine von sind höhere Säurekonzentrationen und Behandlung der Ribonukleinsäuren mit Alkali 2'- und 3'-Nukleotiden. In einem ersten Schritt Bildung zyklischer 2',3'-Nukleotide, werden können. Eine der Basen. Die Purine sind besonders leicht ab¬ Pyrimidine Freisetzung (38). die anschliessend weiter gespalten -21 3. - Experimenteller Teil 3.1. Materialien 3.1.1. Kartoffeln, Herkunft und Sorte Für die enzymatischen Untersuchungen wurden Kartoffeln der Sorte landwirtschaftlichen Schule Rutti-Zollikofen verwendet. Für die wurden Kartoffeln der Sorten schungsanstalt Changins bei 4 C, 3.1.2. Herstellung des halt von 0,002 M wurden nicht verwendet. enzymatischen 18,6 Prozent wurden Cystein enthaltend, Aktivitäten mit Hilfe g spezifischer Substrate geschälte Kartoffeln mit 1000 ml Na-Citrat-Puffer in einem eisgekühlten und der Ueberstand wurde in 80 ml desf. Wasser gelöst und am Mixer x 100 cm) aufgetragen. Extinktion bei 280 Stockholm) nm mit einem TS-Ge- homogenisiert. gefriergetrocknet. Das Homo¬ Das erhaltene Pul¬ Vakuum durch eine G 3 Glasfilter- Sephadex G-25 M Es wurde mit bidest. Wasser eluiert und die kontinuierlich mit Hilfe eines Uvicords II gemessen und wurde (0,05 M, pH 6,0), nutsche abfiltriert. Die Lösung wurde in 2 Portionen auf eine (5 pH-Untersuchungen Enzymextraktes genisat wurde zentrifugiert Kolonne der und Maritta durch die landwirtschaftliche For¬ vorgereinigter Extrakt hergestellt. 100 ein von Verfügung gestellt. Die Lagerung der Kartoffeln erfolgte zur Keimhemmungsmittel Zum Nachweis der ver Bintje Bintje aufgezeichnet. Das Elutionsbild ist in (LKB Producter, Figur 2 dargestellt. 22 ri i 800 400 Figur 2: Fraktionierung i i 1200 i i 1600 des Rohextraktes von 2000 Kartoffeln an i i 2400 Sephadex 2800 ml Eluat G-25 M Elutionsmittel: bidest. Wasser Es wurden 4 Peaks die Aktivität der gaben, hielten waren vor erhalten; diese wurden gesammelt, gefriergetrocknet RNS-angreifenden Enzyme geprüft. Wie die und auf Untersuchungen alle Aktivitäten im Peak I konzentriert. Die weiteren Peaks allem Polyphenole, Aminosäuren, Salze er¬ ent¬ und weitere niedermolekulare Inhaltsstoffe, aber keine enzymatisch aktiven Substanzen. -23 - Die verwendeten Kartoffeln, der Kartoffelextrakt und der getrocknete Enzym¬ extrakt wiesen die in Tabelle 1 zusammengestellten Proteingehalte auf. nach nach KJELDAHL (N x 2000 Rohextrakt, Ueberstand 1860 Rohextrakt, Sediment 140 Enzymextrakt (Peak I) 790 Proteingehalte (mg/100 g Pulver. betrug 65 (75) 755 Kartoffeln und Kartoffelextrakten frische Kartoffeln) Der nach POTTY bestimmte Peak I von POTTY 6,25) Kartoffelknolle Tabelle 1: (74) Proteingehalt Prozent, bezogen des angereicherten Enzymextraktes auf das nach der von Gefriertrocknung erhaltene -24- 3.1.3. Testsubstrate für Enzyme Für die spezifischen Bestimmungen der Enzymaktivitäten wurden die Substrate, alles reinste Produkte des Handels, verwendet: - Cytidin-2',3'-cyclophosphat Bariumsalz (cycl. 2',3'-CMP) (C9HnN307P)2Ba - MG: (ot-N-TMP) C20H20N2Na°8P MG: 470'3 2'-Desoxythymidin-3 '-phosphorsäure-4-nitropheny lester Ammoniumsalz (TMP-PNP) C16H21N4°10P MG: 4-Nitrophenylphosphat C6H4NNa206P - m3 2'-Desoxythymidin-5'-phosphorsäurenaphthyl-(l)-ester Natriumsalz - 34°'2 (PNP-TMP) C16H21N4°10P - MG: 2'-Desoxythymidin-5'-phosphorsäure-4-nitrophenylester Ammoniumsalz - 745,7 Bis-(4-nitrophenyl)-phosphat (BiPNPP) C12H9N2°8P - MG: + 6 Dinatriumsalz H20 Adenosin-5'-monophosphorsäure C10H12N5Na2°7P 460'3 (PNPP) MG: Dinatriumsalz MG: 371,1 (5'-AMP) 391'2 folgenden -25- Für die Aktivitätsmessungen wurden die folgenden Puffersysteme gewählt (76): Na-Citrat/HCI Na-Citrat/NaOH Imidazol/HCI Na-Borat/HCI Glycin/NaOH 3.1.4. Testenzyme FUr die spezifischen Bestimmungen Alkalische Phosphatase aus wurden die Escherichia coli folgenden Enzyme (25 U/mg), Boehringer, Mannheim 5'-Nukleotidase aus Crotalus adamanteus Sigma Chemical Company, St. Louis, USA (115 U/mg Protein), verwendet: -26- Methoden 3.2. 3.2.1. Bestimmung der Enzymaktivitäten 3.2.1.1. Die Ribonuklease Bestimmung Hilfe von spezifischen Substraten mit der Ribonuklease-Aktivität wurde nach CROOK et al. (77) mit cycl. 2',3'-CMP durchgeführt. Bei kontinuierlicher Messung der Reaktion wurden im (Perkin-Elmer 402) zweimal 2,8 ml einer 0,01 -proz. Zweistrohlspektrophotometer gepufferten Substratlösung in QuarzkUvetten in einem thermostatisierten Küvetrenhalter vorgelegt. In eine KUvette wurden 0,2 ml einer 0,8-proz. Extraktlösung gegeben, 0,2 ml dest. Wasser. Die von der Zeit Extinktionsänderung wurde bei 284 in Abhängigkeit aufgezeichnet. Bei diskontinuierlicher Messung Puffer mit 0,1 ml einer 0,8-proz. Extraktlösung inkubiert. mit nm in die andere wurden 0,2 ml 0,3-proz. Substratlösung und 0,5 ml 0,5 ml 20-proz. Trichloressigsäure abgestoppt, verdünnt und die Extinktionsänderung bei 284 Prozenten der grössten gemessenen Aktivität nm Nach 30 Minuten wurde in der Kälte zentrifugiert, 1 : gemessen. Die Werte wurden in angegeben. 3 -27- NH, CH,OH Figur 3: Spaltung der Esterbindung in 2'-Stellung von cycl. 2',3'-CMP durch Ribonuklease 3.2.1.2. Wegen und der die Phosphodiesterase der Bedeutung I dieser Enzymwirkung problematischen Spezifität Bestimmung der zur für die Freisetzung von der Aktivitäten nach drei verschiedenen Methoden Es wurden dabei die folgenden Substrate 5'-Nukleotiden Verfügung stehenden Substrate, erfolgte verwendet: (25, 49, 50). -28- o,n-/ y-o-r-o-f \-no, BiPNPP OH oc-N-TMP CH, CHr-O-P-O—^ sS^H^ y^V OH V-NO, ^^ PNP-TMP OH Figur 4: Spaltung von BiPNPP, oc-N-TMP und PNP-TMP durch Phosphodiesterase I -29- Für die mit BiPNPP und PNP-TMP wurden Aktivitätsmessungen lösung (8 mM/ml) und 0,5 ml Puffer inkubiert. Nach einer Reaktionszeit gabe von 2 ml 0,5 N NaOH. Das 0,1 ml mit von einer 0,2 ml Substrat¬ 0,05-proz. Extraktlösung 30 Minuten wurde abgestoppt freigesetzte p-Nirrophenol (PNP) alkalischen Milieu bei einer Wellenlänge von 405 nm direkt durch Zu¬ konnte im photometrisch be¬ stimmt werden. Bei den Aktivitätsmessungen mit oc-N-TMP wurden die einer 0,025-proz. Extraktlösung während enthielt zusätzlich 1 Prozent einer modifizierten Methode eisgekühlt. Nach geben 5 Minuten wurden mit Substratlösung und 1 Prozent Aethanol. Nach SELIGMAN et al. 0,5 ml 1,5-proz. Na-Laurylsulfat in 1 M und 30 Minuten inkubiert. Die Dimethylformamid von gleichen Ansätze (78) wurden die Ansätze mit Glycin/NaOH-Puffer pH 9,2 abgestoppt 0,5 ml 0,1-proz. Diazoechtblau B beige¬ und nach weiteren 10 Minuten mit 2 ml Dimethylformamid verdünnt. An¬ schliessend wurden die Proben während 10 Minuten auf 50 C erwärmt. Nach 30 Mi¬ nuten konnte der durch das freigesetzte oc-Naphtol (cc-N) gebildete Farbstoff photometrisch bei 590 3.2.1.3. Den Phosphodiesterase Untersuchungen von TMP-PNP bestimmt. Die diesterase I-Aktivität 0,4 Prozent nm bestimmt werden. II RAZZELL (25) entsprechend Messungen wurden wie bei der durchgeführt, jedoch verwendet. und das Diazoechtblau wurde diese Aktivität mit Bestimmung der Phospho¬ wurde eine Extraktkonzentration von -30- •CH, ^^ H* II S*f^n • CHtOH y pi °iK>°Figur 5: 3.2.1.4. Spaltung TMP-PNP durch Phosphodiesterase zur schen Spaltung diesterase I Bestimmung von PNPP beschrieben, der (79). Phosphatase-Aktivität beruht Die Messungen 1° OH 6: Spaltung von wurden vorgenommen. Es wurde verwendet. •=\ Figur II Phosphatase Die Methode losung von PNPP durch Phosphatase analog jedoch eine auf der enzymati- wie bei Phospho¬ 0,0125-proz. Extrakt¬ -31 3.2.1.5. Phosphatase und 5'-Nukleotidase Bestimmung erfolgte Die mit 5'-AMP als 5'-Nukleotidase als auch durch die kann. Der Abbau setzt sich daher Eine die - Substrat, wobei dieses sowohl durch die unspezifischere Phosphatase gespalten aus den Aktivitäten beider Bestimmung der spezifischen 5'-Nukleotidase-Aktivität Phosphatase abgetrennt KLEIN (6) entsprechend, oder total setzte 20-proz. Trichloressigsäure. folgende, Zur Messung abgestoppt des nur durch versetzt. sulfonsäure-Lösung zugegeben und Natriumhydrogensulfit sorgfältig verrieben, sung in dest. Wasser hergestellt. Das 1 ml von freigesetzten Orthophosphates (P.) (80) Amino-naphthol Wellenlänge werden 2 g von 660 zum Reagens gemessen. Für l-Amino-2-Naphthol-4- und 12 g Natriumsulfit und nm (wasserfrei) ist im Kühlschrank 1 Woche halt*"". Vi . « OH Figur 7: Spaltung von OH 5'-AMP durch in Gebrauch wird eine 2,5-proz. Lö¬ 00 1 zur 2,5-proz. NH, HO—f- O-CH, 0,2 ml wird sofort gut durchmischt. Nach weiteren es Amino-naphthol-sulfonsäure-Lösung einer Reibschale von Zugabe Nach 20 Minuten wird 0,1 ml 10 Minuten wird die Extinktion bei einer g wenn Extraktlö¬ modifizierte Methode nach FISKE und SUBBAROW Ammoniummolybdatlösung Sulfonsäure, 12 möglich, 0,4-proz. Anwendung. Dabei wird 1 ml Probe mit je 1 ml 2 N H.SO, und 1 ml die zusammen. zusammen aus ml Puffer und 0,1 ml einer Reaktion wurde nach 30 Minuten sung. Die ist werden kann. Der Methode sich der Reaktionsansatz 5'-AMP-Lösung (25 mM/ml), 0,5 kam die gehemmt Enzyme werden Phosphatase und 5'-Nukleotidase - -32- Bestimmung 3.2.2. Enzymaktivitäten durch RNS-Abbau der Gesamter RNS-Abbau 3.2.2.1. Zur Bestimmung der gesamten nukleinsäure purum Enzymaktivitäten (Fluka A.G., Buchs) 100 g RNS wurden in 500 ml Wasser ein fünffaches Volumen an gebildete Niederschlag mit Wasser-Eisessig (1 Niederschlag nm gelöst (pH mehr festzustellen war. Die Bestimmung des RNS-Abbaus de, wie dies in Figur gelöst, und der gelassen. abgesaugt, zweimal Relnigungsprozess Der wurde nennenswerte Extinktion Schliesslich wurde der Niederschlag mit abso¬ gespült und getrocknet. erfolgte nach ANFINSEN der säurelöslichen et al. (81) durch Abbauprodukte nach Ausfällung die Gesamtaktivität der RNS-abbauenden 8 schematisch wurde 96-proz. Aethanol gewaschen. gefällten Probe keine lutem Aethanol und zuletzt mit Aether Perchlorsäure, wobei und 15 Minuten stehen und dreimal mit 20 ml im Ueberstand einer quantitative Bestimmung 7,0). Anschliessend unter wurde Über einem Büchnertrichter wurde sodann in 400 ml Wasser wiederholt, bis bei 260 5) : folgt vorgereinigt. verwendet und wie Eisessig zugegeben Der durch RNS-Abbau wurde Ribo¬ mit Enzyme erfasst wur¬ dargestellt ist. -OH "OH HO Phosphodiesterase Figur 8: II Angriffsstellen Ribonuklease der RNS-abbauenden Enzyme Phosphodiesterase I -33 1 ml einer - 0,2-proz. gepufferten RNS-Lösung Extraktlösung wurde mit Uranylazetat-Perchlorsäure (0,75/25 %) abgestoppt. Nacht in der Kälte stehen gelassen, zentrifugiert wurde die Extinktion bei 260 (Zeiss, PMQ II) Extinktion von 1 0,2 ml einer 0,1-proz. inkubiert. Die Reaktion wurde nach 30 Minuten mit 0,5 ml von nm gegen einen gemessen. Nach WILSON Die Proben wurden über und 1 10 verdünnt. Sodann : Blindwert im (45) entspricht 1,0 einer Zunahme der Konzentration an Spektrophotometer eine Zunahme der RNS-Abbauprodukten uM/ml. 3.2.2.2. Analyse von RNS-Abbauprodukten In dieser Versuchsserie wurden die beim RNS-Abbau freigesetzten 3'-Nukleotide, 5'-Nukleotide und Nukleoside durch eine besondere analytische Versuchsanord¬ nung erfasst. Durch Variation der te Reaktionsbedingungen (Temperatur dabei das Zusammenwirken der verschiedenen quantitative Bestimmung fische Analysen führt. So die mit erfolgte der verschiedenen Produkte wurde Reinenzymen, die Enzyme verfolgt Bestimmung zum der Nukleotide indirekt durch oder die Abbauprodukte abgetrennt. Säureausfällung, wurden durch Ultrafiltration Ein Schema der Teil durch Versuchsanordnung ist in vom konn¬ spezi¬ durchge¬ Messung wurden die sondern durch pH) werden. Die Teil mit chemischen Methoden Reinenzyme freigesetzten Orthophosphates. Daher im Versuchsansatz nicht durch zum und des durch Kartoffelenzyme Erhitzung inaktiviert; Enzym-Substrat-Gemisch Figur 9 dargestellt. min) Nukleoside P.2 + P.l Nukleoside i P.3 + ULTRAFILTRATION + i P.l tidase 3'-Nukleotide + i P.3 5'-Nukleo- (MG < lO'OOO) P.2 Nukleoside 5'-Nukleotide 1 : 3'-Nukleotide + Nukleoside 3'-, 5'-Nukleotide (Oligonukleotide) Enzymextrakt i : Nukleoside Phosphatase P.l 3'-, 5'-Nukleotide RNS, Oligonukleotide Hefe-RNS tidase RNS, Oligo¬ nukleotide, 3'-Nukleotide Nukleoside P.3-P.1 i i P.2-P.3 i Gesamt-Nukleotide RNS-Abbauprodukten von + 5'-Nukleo- RNS, Oligonukleotide 3'-, 5'-Nukleotide 12 HITZEINAKTIVIERUNG (100°C, Phosphatase + i : : Schema der i Analyse RNS, Oligonukleotide 9: Nukleoside Figur i P.l i P.2-P.1 -35- Für die Versuchsansätze wurden je 11 ml einer Lösung mit 1 ml einer gepufferten 0,22-proz. RNS- 1-proz. Extraktlösung inkubiert. Nach 30 Minuten wurden die Proben inaktiviert. Für die Hitzeinaktivierung wurde rasch auf 100 C erhitzt und 12 Minuten die Temperatur eingehalten. Sodann wurde Analysen analoger Blindwert verwendet. Ein und vorerhitztem Extrakt Für die "Inaktivierung" und später bei 2°C zentrifugiert und der Ueberstand für die wurde mit erhitzter Substratlösung zusammengestellt. durch Ultrafiltration wurden die Proben sofort auf einem AMICON-Ultrafiltrationsgerät, eingefroren Modell 12, durch eine UM-10 Diaflo-Membran filtriert. Als Blindwert diente eine reine Substrat¬ lösung. Das Filtrat wurde in Fraktionen 1 ml von aufgefangen; sowie die letzten zwei Fraktionen wurden verworfen. Die die ersten drei übrigen wurden für die späteren Analysen verwendet. Der gesamte RNS-Abbau wurde nach der bereits beschriebenen Methode durch Ausfällung mit Uranylazetat-Perchlorsäure und spektrophotometrischer Messung bestimmt. Die Nukleoside wurden mittelt. Um störende Trübungen Probe wurde mit 0,5 ml fugiert. aufgrund Sodann wurden der zu Menge des freigesetzten Orthophosphates vermeiden wurde wie Uranylazetat-Perchlorsäure folgt vorgegangen. versetzt und in der Kälte zentri¬ 0,1 ml einer 0,1-proz. Rinderserumalbumin-Lösung 0,5 ml 20-proz. Trichloressigsäure zugegeben, über Nacht wahrt und nochmals zentrifugiert. Die anschliessende und im Kühlschrank aufbe¬ Phosphatbestimmung erfolgte wie bereits beschrieben. Zur zur Bestimmung der freigesetzten Nukleotide spezifischen Bestimmung er¬ 0,5 ml wurde alkalische Phosphatase der 5'-Nukleotide 5'-Nukleotidase verwendet. und -36- Für die Analyse HCl-Puffer auf Phosphatase mit wurde pH 8,0 eingestellt, Tris/HC I -Puffer, 0,05 (entsprechend Das 1 0,1 ml (entsprechend 1 U) Enzymlösung 0,5 ml Probe mit 5'-Nukleotidase wurde Bestimmung M MgC ^enthaltend, auf mit 0,4 ml 0,25 M pH 9,0 eingestellt, versetzt und 30 Minuten U) Enzymlösung freigesetzte Orthophosphat 0,4 ml 1 M Tris/ mit inkubiert. versetzt und 30 Minuten bei 25 C Für die mit 0,5 ml Probe mit 0,1 ml bei 3/ C inkubiert. Nukleosid-Bestimmung be¬ wurde wie bei der schrieben gemessen. 3.2.3. Zur Bestimmung Untersuchung eigenen Enzyme, homogenisat wie der gesamten des in Angriffs - ten. Das tem ein 6,5) gegeben. Homogenisat Rühren gehalten. aliquoter von folgt hergestellt. zu Kartoffelhomogenisat im kartoffeleigenen RNS durch der Abhängigkeit wurden in einem Mixer pH 5,0 Enzymaktivitäten Temperatur 250 g und gewaschene pH, und die kartoffel¬ wurde Kartoffel¬ geschälte Kartoffeln 500 ml vorerwärmtem Na-Cirrat-Puffer Die Homogenisation erfolgte bei (0,1 M, 52 C während 6 Minu¬ wurde sodann weitere 24 Minuten bei 52 C unter leich¬ Nach einer Inkubationszeit von total 30 Minuten wurde Teil entnommen, rasch auf 100 C erhitzt, 15 Minuten bei dieser Temperatur belassen und sodann zenrrifugiert. quantitativen Analysen verwendet, RNS-Abbauprodukten beschrieben Der Ueberstand wurde für die wie dies im wurde. Kapitel 3.2.2.2. Analyse von -37- 3.2.4. Intrazellulare FUr die Versuche zur Kartoffelgewebe im Lokalisierung intrazellulären Lokalisierung der RNS-abbauenden Enzyme Zellorganellen Dabei wurde versucht, die Zellen organellen möglichst wenig so von Saccharose und 0,002 M Die Organellen send erfolgten die Phosphodiesterase 3.2.5. Die pH-Messungen pH-Werte g, 10 Minuten) USA) Der Ueberstand wurde während 10 Sekunden Phosphatase wurde sodann abge¬ entsprechenden Menge aufgeschlossen. Anschlies¬ Ribonuklease, Phosphodiesterase I, von nach den üblichen Methoden. in frischen Kartoffeln in Kartoffeln wurden mit einer besonderen Einstichelektrode Zürich), Einstichtiefe in Ultraschallbehandlung (Sonifier, wurden durch Aktivitätsmessungen II und Cyste in enthaltend, aufgearbeitet. Das Homogenisat 110'OOOg zentrifugiert. LS-75, Branson Instruments, (0,05 M, pH 6,5), Zentrifugation (500 trennt, und das Sediment wurde in einer dem Ueberstand gelöst. abgetrennt. Sand, ZelltrUmmern und Zellwänden. Eine parallele Probe wurde in reiner Pufferlösung während 120 Minuten bei speziell aufge¬ loslichen Anteil und 20 ml Na-Citrat-Puffer (Gewicht/Volumen) befreite das Homogenisat vom in schonend aufzuschliessen, dass die Zell¬ einem Mörser zerrieben. Eine anschliessende Puffer (82) zerstört wurden. Dazu wurden 10 g Kartoffeln mit gewaschenem Quarzsand 15 Prozent Enzymen wurden nach CASTELFRANCO et al. arbeiteten Proben die intakten 10 g von 25 mm, J0 (Ingold AG, 6 mm, gemessen. Der 3 Minuten nach dem Einstich an¬ gezeigte Wert wurde abgelesen. Frische Kartoffeln der Sorten Binrje und Maritta wurden auf die Abhängigkeit des pH-Wertes an vom Standort untersucht. Es standen Produkte des verschiedenen Orten wurde, zur Verfügung. gleichen Saatgutes, das (Alberswil, Changins, Grangeneuve, Witzwil) angepflanzt -38- In einer weiteren Serie wurde der Einfluss des Pflanzdatums und der von Vorkeimung Bintje-Kartoffeln (Standort Changins) geprüft. Der Verlauf des pH-Wertes während des Kochens der Kartoffeln wurde ebenfalls untersucht. Die Kartoffeln wurden in strömendem pH-Wert wurde die Temperatur von zur Messung von Versuche sagen mindestens erfolgte nach Über die parallel der durchschnittlichen - zum pH-Werte Standort, Pflanzdatum und Vorkeimung eine Probegrösse 20 Knollen bei einer statistischen Sicherheit grenze und gemessen. Vorversuche haben gezeigt, dass Abhängigkeit Dampf erhitzt, (P ) von in von 95 Prozent eine Vertrauens¬ 0,06 pH-Einheiten gewährleisten. Die Auswertung dieser einer Signifikanz von DUNCAN der Unterschiede (83) beschriebenen Methode, ermöglichte. die Aus¬ -39- 4. Resultate 4.1. Charakterisierung von Enzymaktivitäten Künstliche Substrate haben in der lytische Wirkung Im folgenden Regel den relativ einfach auch in mit spezifischen Substraten Vorteil, dass eine spezifisch Mischsystemen nachgewiesen werden die Resultate solcher Messungen für kata- werden kann. wichtigsten RNS-an- die greifenden Enzyme zusammengestellt. In den mit Figuren 10 und 11 ist die cycl. 2',3'-CMP gestellt. Die Daten Ribonuklease als Substrat in zeigen ein Abhängigkeit Aktivität des - von eindeutiges Optimum pH und Enzymextraktes Temperatur der Aktivitäten bei zusammen¬ pH 5,0 und 70°C. Allerdings soll beigefügt werden, dass Aktivitätsmessungen gen ihrer Empfindlichkeit sehr problematisch sind, besonders hochgereinigte Enzympräparate handelt; halt des Ansatzes können die der Aktivität des sene mit Aktivität. Messung denn Begleitstoffe der Reaktion Enzyms erfolgte daher cycl. 2',3'-CMP wenn es und ein hoher empfindlich in Prozenten sich nicht bezogen we¬ um Proteinge¬ stören.Die Angabe auf die grösste gemes¬ -40- Aktivität % 100 V 60 20 ' 4,0 Figur 10: ' 5*0 6^0 ' 7,0 pH Ribonuklease pH-Abhängigkeit Substrat: bei 70 C cycl. 2',3'-CMP Aktivität % 100 A 60 20 - ' " 30 50 °C 70 Figur 11: Ribonuklease Temperaturabhängigkeit bei Substrat: cycl. 2,,3,-CMP pH 5,0 -41 - Phosphodiesterase In den Tabellen 2 bis 4 ist die Aktivität der mengestellt. optimalen von Der in den Figuren gezeigte Aktivitätsverlauf zusam¬ unter Bedingungen bezieht sich auf eine einheitliche Extraktkonzentration 0,05 Prozent (Messungen chen eine 12 und 13 I im linearen Bereich des Reaktionsverlaufes Anpassung). Entsprechend der Bedeutung, die diesem Enzym ermögli¬ zugemessen wurde, wurden 3 verschiedene Substrate verwendet, nämlich BiPNPP, oc-N-TMP und PNP-TMP. unabhängig Die Resultate zeigen, dass vom verwendeten Substrat der Verlauf der der Aktivität Aktivität ähnlich ist. Das pH-Optimum Temperatur-Optimum bei 50 C. Die grössere esterase II te (vgl. später), Verschiebung vität der setzt des Phosphatase, Temperaturstabilität die BiPNPP ebenfalls Temperatur-Optimums. die auf das liegt bei pH 5,5 zu Die spalten der und das Phosphodi¬ vermag, bewirkt eine leich¬ Störung der Messung durch Spaltprodukt PNPP, welches aus BiPNPP die Akti¬ freige¬ wird, wirken kann, ist eher gering. Geringe Abweichungen können auch dem Substrat OC-N-TMP beobachtet werden; mit der strengen wurde, in Spezifität dieses Substrates, es mit kann nicht gesagt werden, ob dies wie sie von LERCH (50) beschrieben Zusammenhang steht. Im stark alkalischen Bereich wurde mit dem Substrat PNP-TMP ein zweites Aktivi¬ das in den täts-Optimum gefunden, tät wurde bereits früher von Prozent der Aktivität bei Figuren 14 RAZZELL pH 5,5. und 15 dargestellt (49) beschrieben und ist. Diese Aktivi¬ beträgt etwa 30 - 40 -42- \.pH 4,0 4,5 5,0 5,5 6,0 6,5 7,0 30 57 61 63 58 52 43 15 40 82 88 90 82 75 62 21 50 100 112 120 124 95 70 30 60 45 90 135 140 121 86 15 70 25 56 91 105 90 59 8 °C \ Tabelle 2: Aktivität der pH \pH und Phosphodiesterase I auf BiPNPP in Temperatur (freigesetztes PNP in 4,0 4,5 30 12 16 24 26 40 15 27 34 35 50 11 27 40 49 60 5 15 25 70 2 3 5 °c 5,0 pM von _3 10 /Ansatz) 6,5 7,0 21 9 5 27 14 9 35 15 10 24 12 3 2 3 2 1 1 5,5 6,0 x Abhängigkeit \. Tabelle 3: Aktivität der von pH und Phosphodiesterase I auf or-N-TMP in Temperatur (freigesetztes oc-N in uM Abhängigkeit _o x 10 /Ansatz) Tabelle 4: 80 (freigesetztes Aktivität der - - PNP in uM x 10 - I auf PNP-TMP in /Ansatz) _3 - - Abhängigkeit - 5 20 42 Phosphodiesterase - 51 58 39 20 70 - - - 65 - 20 56 108 125 120 90 50 60 - 50 96 116 137 129 106 83 50 - 25 63 79 96 89 85 78 40 - 10 7,0 31 6,5 55 6,0 65 5,5 63 5,0 54 4,5 55 \^ 4,0 30 °C \pH von - pH und - - Temperatur - - 44 24 9 - - - - - 9,0 - - - - 8,5 - - - - 8,0 18 - - - 45 - - 15 38 48 36 3 - - - - 13 - 10,0 - 9,5 - 9,3 -44 - PNP resp.ot-N pM 0,12 ' - 0,08 / A / 0,04 ^-A 4,0 Figur 12: 6,0 5,0 Phosphodiesterase 7,0 pH I pH-Abhängigkeit bei 50°C (»^oc-N-TMP (A), Substrate: BiPNPP PNP-TMP () PNP resp.«-N pM 0,12 0,08 ' 0,04 30 Figur 13: 40 60 50 Phosphodiesterase 70 °C I Temperatur-Abhängigkeit bei pH 5,5 Substrate: BiPNPP (•), «-N-TMP (A), PNP-TMP () -45 - PNP pM 0,06 • 0,02 8,0 Figur 14: 9,0 Phosphodiesterase pH-Abhängigkeit 10,0 pH I bei 65 C Substrat: PNP-TMP PNP pM 0,06 /"\ 0,02 30 Figur 15: 70 50 Phosphodiesterase I Temperatur-Abhängigkeit Substrat: PNP-TMP bei pH 9,3 °C -46- Die Aktivität der Phosphodiesterase II ist in Tabelle 5 und den Figuren 16 und 17 charakterisiert. Als Substrat wurde hier TMP-PNP verwendet. Es ergibt sich ist als reich, liegt. diejenige um Im Enzymaktivität, eine der Phosphodiesterase pH 5,5, während Gegensatz die zur das grossenordnungsmässig wesentlich geringer I. Das pH-Optimum liegt Temperatur-Optimum höher Phosphodiesterase und im gleichen Be¬ zwar bei 60 C I konnte keine Aktivität im alkalischen Bereich gefunden werden. N. 4,0 4,5 5,0 5,5 6,0 6,5 7,0 30 36 40 46 54 66 61 48 40 67 70 81 93 107 91 62 50 88 105 118 128 132 98 71 60 60 100 125 143 131 84 34 70 23 41 50 75 62 39 19 pH °c\ Tabelle 5: Aktivität der pH und Phosphodiesterase II auf TMP-PNP in Temperatur (freigesetztes PNP in pM x 10 Abhängigkeit /Ansatz) von •47 PNP pM / 0,14 0,10 0,06 0,02 4,0 Figur 16: 1 iii 1 5,0 6,0 Phosphodiesterase II pH-Abhängigkeit bei i 7,0 pH 60°C Substrat: TMP-PNP PNP pM 0,14 0,10 0,06 0,02 30 Figur 17: 40 Phosphodiesterase 70 60 50 II Temperatur-Abhängigkeit Substrat: TMP-PNP bei pH 5,5 °C -48- Phosphatase Phosphatase den Figuren ist das am besten untersuchte Enzym der Kartoffel; Kartoffel- ist sehr aktiv. Mit dem Substrat PNPP wurden die in Tabelle 6 und 18 und 19 \pM dargestellten Werte erhalten. 4,0 4,5 5,0 5,5 6,0 6,5 7,0 °C\v 30 23 39 71 72 70 48 11 40 38 71 126 115 92 50 13 45 62 105 146 142 93 42 13 50 57 100 136 131 70 31 8 60 51 77 81 64 38 21 5 70 13 22 30 18 11 6 4 Tabelle 6: Aktivität der Phosphatase Temperatur (freigesetztes Es 45 ergeben sich - pH-Optimum 50 C. Somit ist die Optimum vität ein im nachgewiesen werden. PNP in pM das Enzym Abhängigkeit x bei 5,0 und ein Phosphatase Enzymextrakt. auf PNPP in 10 von pH und /Ansatz) Temperatur-Optimum mit dem tiefsten um Temperatur- Im alkalischen Bereich konnte mit PNPP keine Akti¬ -49- PNP pM 0,14 0,10 • 0,06 0,02 i i 4,0 Figur 1 i i 6,0 5,0 i 7,0 pH Phosphatase 18: pH-Abhängigkeit bei 45 C Substrat: PNPP PNP pM /N 0,14 0,10 0,06 0,02 ' "T t — —— 30 Figur 19: » 50 "" '"T" I" 70 Phosphatase Temperatur-Abhängigkeit bei pH 5,0 Substrat: PNPP °C -50- Phosphatase kann bekantlich durch anorganisches Phosphat leicht gehemmt werden, wobei frühere Untersuchungen gezeigt haben, dass die Hemmwirkung mit sinkender Temperatur eingehender untersucht zunimmt. In Tabelle 7 und und dargestellt worden; es Figur 20 ist diese ergibt sich Hemmung ein ausgeprägter Effekt. pM PO~~~/Ansatz Tabelle 7: Hemmung Aktivität _ 100 0.284 69 1.420 25 2.840 16 14.200 9 der Phosphatase in Abhängigkeit (Reaktionstemperatur A/Q, pH 5,0) der (%) Phosphatkonzentration -51 - Aktivität % 100- • 1 1 • 1 \ 50- \ \. ' —i i i 10 Figur 15 /Ansatz PO pM Phosphatase 20: Hemmung bei 47°C in Abhängigkeit und Phosphatkonzentration der pH 5,0 Substrat: PNPP Die Bestimmung k I eoti dase der Gesamtaktivität zusammen von Phosphatase und 5'-Nu- kann mit 5'-AMP als Substrat vorgenommen werden. Die erhaltenen Aktivitäten sind in Tabelle 8 und den Figuren 21 und 22 zusam¬ mengestellt. Es ergeben sich zwei Temperatur-Optimum pH-Optima, und zwischen 45 - zwar bei pH 5,0 und bei pH 9,3 und ein 50 C. Dieser Aktivitätsverlauf kann vergli¬ chen werden mit den Daten, die mit dem Substrat PNPP erhalten wurden (Tabelle 6, Figuren 18 und 19). Ein abweichender Aktivitätsverlauf kann auf Verschiedenhei¬ ten im Verhalten der Enz/ms/steme hinweisen. So zeigen die Figuren 21 und 22 im sauren Bereich einen ähnlichen Verlauf wie die Figuren 18 und 19. die im alkalischen Bereich einer nachgewiesene Aktivität unterschiedlich spezifischen 5'-Nukleotidase zugeschrieben schen Bereich beträgt nur etwa 35 Prozent Hingegen ist und kann wohl werden. Die Aktivität im alkali¬ derjenigen im sauren Bereich. 45 40 30 590 605 585 385 4,0 493 700 700 690 435 4,5 550 754 798 720 520 5,0 490 715 731 708 542 5,5 135 300 550 562 550 520 6,0 95 120 180 358 350 330 6,5 45 60 78 94 100 85 7,0 - 78 - - 8,0 50 300 285 10 _3 /Ansatz) - - - 10,0 - 9,5 200 - 9,3 - 215 - - 150 9,0 - 268 - 220 8,5 - - 306 - - - 230 - - - 120 Temperatur 280 und 212 - von pH - Abhängigkeit - - 60 350 x und 5'-Nukleotidase auf 5'-AMP in 275 P. in uM Phosphatase 195 von 70 Tabelle 8: Aktivität (freigesetztes 53 P. pM 0,60 0,40 A 0,20 / 4,0 Figur 21: 6,0 Phosphatase \ 8,0 10,0 pH und 5'-Nukleotidase pH-Abhängigkeit bei 50 C Substrat: 5'-AMP P. i pM 0,60 0,40 0,20 •- I 50 30 Figur 22: Phosphatase 70 und 5'-Nukleotidase Temperatur-Abhängigkeit Substrat: 5'-AMP bei pH 5,0 (o) und pH 9,3 (•) -54 Charakterisierung 4.2. von Um den Verhältnissen des nahe zu kommen, wurden - Enzymaktivitäten beim Abbau enzymatischen Angriffs von von Ribonukleinsäure RNS in Kartoffeln möglichst in einer weiteren Serie Versuche mit Hefe-RNS als Substrat angestellt, wobei mögliche Abbauprodukte differenziert analytisch erfasst Die Ergebnisse dieser Serie sind im Beim gesamten folgenden zusammengestellt. RNS-Abbau wurden die RNS in enzymatischen Vorgänge einzig von Als Variable wurden Temperatur gewählt. 9 und den Bei einer Figuren 70 C verschiebt in ten um es von 40 - sich gegen vom 50 C ergibt sich pH 5,0. von der es der Reaktion es Das bei Enzyme beteiligt pH 5,5; bei pH-Optimum aus den um ist 70 C und bei vorherigen Resulta¬ mit verschiedenen sind. kleinerer Temperatur-Optimum liegt bei pH 5,0 auch bereits darauf schliessen, dass mehrere an pH-Optimum Temperatur. pH ebenfalls nicht stabil; Temperatur-Abhängigkeiten ein Ferner zeigt sich ein 60 C. Diese Daten lassen, wie hervorgeht, Die erhaltenen Daten sind in Tabelle zusammengestellt. pH 9,5, unabhängig Abhängigkeit pH 6,0 23 und 24 Temperatur Aktivität bei und durch Uranylazetat-Perchlorsäure charakterisiert. die Zunahme der Löslichkeit pH wurden. pH- und (Abbauprodukte in uM x 10 /Ansatz) _3 pH und Temperatur - 82 245 340 1006 1155 344 107 80 von 100 170 369 785 1475 2118 1648 680 70 Abhängigkeit 102 272 170 68 80 - 412 639 984 1582 1620 984 312 60 Gesamter RNS-Abbau in - - - Tabelle 9: - - - - - 387 540 564 712 589 - - - - - 40 245 153 88 136 50 85 80 95 153 172 - - 238 - 10,0 294 - 9,5 209 - 9,0 51 8,5 17 8,0 40 - 7,5 10 7,0 15 6,5 17 6,0 9 5,5 5 5,0 5 4,5 3 \ 4,0 30 °C \pH -56- lösl. Abbau Produkte pM 2,0 A • 1,2 \ 0,4 ^ \ A^A" 4,0 Figur 23: ^^-A^A-A-A^i^^i 10,0 8,0 6,0 pH Gesamter RNS-Abbau pH-Abhängigkeit bei 40°C (A) und bei 70°C ( ) • Substrat: RNS lös). Abbauprodukte 2,0 • 1,2 0,4 Figur JS • 24: Gesamter RNS-Abbau Temperatur-Abhängigkeit bei pH 5,0 ( ) • Substrat: RNS und pH 6,0 (i -57- Beim RNS-Abbau mit Anal/se der Abbauprodukte wurde ähnlich vorgegan¬ bei der vorstehenden Versuchsserie; doch wurden im Inkubationsmedium mit gen wie spezifischen Analysenmethoden 3'-Nukleotide, 5'-Nukleotide trennt erfasst. Dabei wurde einerseits die mit anschliessender Hitzeinaktivierung pH wiederum Die 10 und - Die Figur Ultrafiltrations-Methode, Anal/se der nach der Ultrafiltration vorgenommenen 25 zusammengestellt. Sie zeigen Nukleotid-Anreicherung bei eine ausgeprägte ist Nukleosid-Freisetzung Die Summe der freigesetzten Nukleotide Temperatur bis 50 C - ist am gebnisse der Figuren 23 und Bei einer lichen pH 6,0. Auffallend und Nukleoside ist in pH-Abhängigkeit Verminderung Verschiebung stimmen mit 50 C und grössten bei pH 6,0. Eine weitere der ist da¬ des 5,5. - Abhängigkeit der Temperaturerhöhung gegen ein Optimum bei pH 5,0 Freisetzung bei höherem pH. Beim RNS-Abbau zeigt sich bei einer auf 60 C eine - am Veränderung und einer starken sind in Tabelle folgende: grössten bei 50 C und pH 5,0 - einer Anal/sen pH-Abhängigkeit. Die zu das optimal bei - fuhrt anderseits die angewendet. Als Variablen wurden Temperatur gewählt. und Ergebnisse und Nukleoside ge¬ Erhöhung pH-Optimums der von Reaktionstemperatur pH 5,5 gegen von 40 C pH 5,0. Diese Er¬ denjenigen des gesamten RNS-Abbaus überein (Tabelle 9, 24). Reaktionstemperatur RNS-Abbauprodukte von Oligonukleotide Temperatur Produkte, welche aufweisen. entsprechen sich und die Summe der Nukleotide. Eine Erhöhung der der säurelöslichen 40 C die Menge der säurelös¬ freigesetzten Nukleoside führt jedoch zu und einer stärkeren Zunahme einen zunehmenden Anteil niedermolekularer 6,0 244 6,5 288 875 5,0 66 310 873 5,5 203 395 703 6,0 154 250 464 6,5 164 386 1779 5,0 120 330 1543 5,5 106 249 873 6,0 104 142 393 6,5 60 5,5 259 240 66 38 50 5,0 329 251 146 143 40 267 232 110 210 C pH 217 55 222 Temperatur, RNS-Abbau 39 96 und Nukleoside Summe der Nukleotide Nukleotide 192 der Produkte durch Ultrafiltration 244 Abtrennung 222 mit 94 Ansatz) pH 141 _3 10 /ml und 177 x Temperatur von 178 RNS-Abbau in in uM Abhängigkeit Nukleoside Tabelle 10: (Abbauprodukte Figur pH von + () Temperatur (•) Nukleoside Abhängigkeit 6,0 Summe der Nukleotide RNS-Abbau RNS-Abbau in 5,0 V und pH mit Abtrennung 6,0 pH 1 \ 5,0 der Nukleoside Nukleotide (o) (•) pH Ansatz) (pM/ml 60"C 6,0 \ der Produkte durch Ultrafiltration 0,2 0,2 O. 0,2 O 0,4 l«7 pM 0,4 50°C RNS in Abbauprodukte 0,4 • der 0,8 1,7 RNSinuM Abbauprodukte 0,8 temperatur: 40 C Reaktions¬ der 0,8 1,7 pM 25: RNS in Abbauprodukte >o Ol -60- Abtrennung Die gere der niedermolekularen Produkte durch Ultrafiltration stellte gerin¬ Anforderungen Inaktivierung die die Reinheit der fUr die an durch Erhitzung. Erste Analysen Untersuchungen Enzyme als verwendeten haben aber gezeigt, dass die während der Ultrafiltration verbleibende Aktivität der Nukleotid-abbauenden Enzyme 40 - Ergebnisse empfindlich die 50 C und sonders Diese aus. kleotide pH-Werten von Beobachtung gab bereits Hinweise, durchgeführt. eine werden. Höhere der Nukleotid-abbauenden Aus diesen Gründen wurden Eine rasche Reinenzyme ermöglichten dass die Spezifität der zur führen Hitzeinaktivierung zu einer In¬ der erwiesen. Die anschliessenden der Ergebnisse verwendeten Enzyme der Proben auf 100 C hat sich für eine differenzierte Vergleich Analyse in welchem Bereich die Nu¬ Temperaturen mit 12-minütige Erhitzung und der 5'-Nukleotide. Ein von Enzyme. gleiche Versuche völlige Inaktivierung als genügend Hilfe der Temperaturbereich über pH 5,0 wirkte sich dieser Nukleotid-Abbau be¬ überhaupt angereichert aktivierung stören kann. Vor allem im Analysen mit Erfassung der 3'-Nukleotide der beiden Methoden Enzyme auch bei zeigte, der Hitzeinakti¬ vierung genügte. Tabelle 11 und Figur 26 zeigen die nach der Hitzeinaktivierung erhaltenen Ergebnis¬ se. - Es Die geht Bestimmung 50 C und - Die folgendes hervor: daraus der 5'-Nukleotide pH 6,0. Auch hier Anreicherung Abhängigkeit, Vergleich von ist eine überaus starke pH-Abhängigkeit festzustellen. 3'-Nukleotiden zeigt eine wesentlich andere ist sie doch erst bei mit den zeigt eine grösstmögliehe Anreicherung bei Temperaturen Temperatur- über 50 C stark zunehmend. Ein Ergebnissen beim gesamten RNS-Abbau lässt vermuten, dass C Tabelle 11: (Abbauprodukte in uM x 10 von Temperatur /ml Ansatz) _3 RNS-Abbau in Abhängigkeit und pH 38 148 214 225 92 192 241 mit Inaktivierung der Enzyme durch Erhitzung 223 89 145 180 178 Nukleoside 214 101 136 97 92 20 13 20 87 23 4 17 3'-Nukleotide 48 110 34 300 6,5 23 69 130 52 41 55 74 36 20 5'-Nukleotide 359 6,0 262 384 5,5 211 345 5,0 60 170 253 6,5 120 342 6,0 161 50 150 306 5,5 65 284 5,0 61 142 97 40 und Nukleoside 37 231 6,5 Nukleotide 6,0 242 5,5 220 5,0 40 215 Summe der Nukleotide pH Temperatur, CM - • Reaktions¬ temperatur: '" 40 C • ^'^- O^ °„ -\ m' 6,0 pH + von der RNS Abbauprodukte pM 0,40- 0,20 und 5,0 Temperatur Nukleoside () (•) (O) RNS-Abbau In Abhängigkeit 5,0 ••—•—' A—* O Abbauprodukte RNS uM 0,40 26: 0,20 Figur Summe der Nukleotide Nukleotide Nukleoside pH mit 6,0 50°C pH 5,0 t s Abbauprodukte der RNS pM 0,40 0,20 (•) (A) der Enzyme durch Erhitzung 5'-Nukleotide Inaktivierung 3'-Nukleotide Ansatz) PH 60°C \ / 6,0 (pM/ml -63 das Optimum gen sich zwei erst - bei 70 C erreicht wird. Optima, eines bei pH 5,0 Bezüglich der pH-Abhängigkeit und ein ausgeprägteres bei pH 6,5 zei¬ oder höher. - Übrigen Ergebnisse stimmen, Die mit einer Ausnahme, erhaltenen Resultaten überein. So zeigt die hängigkeit vom Nukleotidanreicherung pH entgegengesetzte Ergebnisse. Nach mit zunehmendem aktivierung mit den mittels Ultrafiltration pH wird mit zunehmendem pH der Ultrafiltration zeigt sich Nukleotidanreicherung. Bei eine verminderte eine vermehrte bei 60 C in Ab¬ der Hitzein- Nukleotidanreicherung be¬ obachtet. 4.3. Enzymaktivitäten Aufgrund setzung von pH der vorstehenden von und geschätzt im Kartoffel homogenisat Untersuchungen kann angenommen werden, dass die Frei¬ 5'-Nukleotiden in der Kartoffelknolle durch einen kombinierten Effekt Temperatur bewirkt wird, wobei auch die entsprechenden Bereiche ab¬ werden können. Es wurden daher Kartoffelhomogenisate im pH-Bereich von 5,0 bis 6,5 hergestellt und bei 52 C ohne weitere Zusätze inkubiert. Anschliessend wurde die ihren Gehalt an 5'-Nukleotiden und 3'-Nukleotiden sind in Tabelle 12 und Eindeutig ergibt sich vom pH des Figur 27 analysiert. Die Mischung auf Analysendaten zusammengestellt. eine starke Abhängigkeit Mediums, wobei sich bei pH 6,0 der grosse Freisetzung von 5'-Nukleotiden Mengen anreichern. -64 PH - 5,0 6,0 6,5 5'-Nukleotide 485 1138 628 3'-Nukleotide 119 12 243 Gesamt-Nukleotide 604 1150 871 Tabelle 12: Freisetzung von 3'-Nukleotiden und 5'-Nukleotiden in Kartoffel- homogenisaten bei 52 C (Werte in u^kg frische Kartoffeln) Nukleotide uM 1000 1 • 500 5,0 Figur 27: Freisetzung 6,0 von homogenisaten I 6,5 pH 3'-Nukleotiden und 5'-Nukleotiden in Kartoffel in Abhängigkeit frische Kartoffeln) 3'-Nukleotide (Q) 5'-Nukleotide (0) vom pH bei 52°C (Werte in - uM/kg -65- Intrazelluläre Lokalisierung 4.4. Es kann nicht Enzymen von ausgeschlossen werden, spezifische Freisetzung dass die von 5'-Nu- kleotiden wenigstens teilweise durch den intrazellulären Aufbau der Zellen bedingt ist. Aus diesen Gründen wurde auch eine intrazelluläre angestrebt. Es wurde dazu eine isotonische teilung enzymatischen der Aktivitäten tiv kleine Unterschiede in der scher Lösung, Zu ähnlichen verglichen Lokalisierung Ergebnissen gelangten Enzymen Lösung hergestellt. Die intrazelluläre Ver¬ geht Tabelle 13 hervor. Sie zeigt aus Aktivitätsverteilung nach mit einem von et (84) al. rela¬ einem Aufschluss in isotoni¬ vollständigen Aufschluss auch PITT nur in reiner in ihren Pufferlösung. Untersuchungen Über die Lokalisierung einer Ribonuklease in Kartoffeln. 4.5. pH-Werte in der Kartoffelknolle Die bisherigen Ergebnisse haben gezeigt, der 5'-Nukleotidanreicherung auch chen keit Untersuchungen der wurde daher dem Beachtung geschenkt. Figur 28 dass neben der pH von zeigt den Knolle während des Erhitzens in strömendem ein ganz leichtes Abfallen des Bereich der zen pH-Wertes Verkleisterungstemperatur wird der zwischen 40 pH aber - doch nur 60 C wird in zu Bedeutung grosser pH-Wert Temperatur-Abhängigkeit und dessen pH- und Dampf. Temperatur-Abhängig¬ Temperaturverlauf Zu Beginn der der Stärke bei 60 - 5 Minuten durchlaufen. in der Erwärmung ist beobachten, doch steigt dieser im 70 C wieder unwesentlich beeinflusst. Der ca. ist. In zusätzli¬ an. Im gan¬ Temperaturbereich Phosphodiesterase 1 Phosphodiesterase II Ribonuklease PNPP Phosphatase Puffer Enzym cycl. 2',3'-CMP isotonisch 92 TMP-PNP 92 PNP-TMP 92 Substrat 90 8 Puffer isotonisch 91 8 isotonisch Puffer 82 8 Puffer 88 10 isotonisch 78 9 Medium Ueberstand 18 Abhängigkeit Probeaufarbeitung 12 Intrazelluläre Verteilung der enzymatischen Aktivitäten in Prozenten in der 22 von Sediment Tabelle 13: -67- 20 Figur 28: pH-Werte (- und 30 ) Temperaturverlauf ( min in erhitzten Kartoffeln In weiteren Untersuchungen Kartoffeln in Tabelle 14 Abhängigkeit von Standort und oder Nabelende, Abhängigkeit gezeigt. Alle Messungen durchgeführt. wurde. pH-Werte 16 hervor. und Signifikanz an rohen vom signifikanten keine Ort der wurden daher Es standen Kartoffeln der Sorten Verfügung, wobei dasselbe Saatgut von Klimabedingungen untersucht. zusammengestellte Untersuchungen haben schiede der gemessenen Werte in Knollen pH-Wertes wurde die Variation des am Kronenende der Bintje gehen aus Unter¬ Messung, Kronen- und Maritta vier verschiedenen Orten der Resultate In zur angepflanzt den Tabellen 15 und -68- Ort der Messung pH Krone 6,04 Mitte 6,08 Nabel 6,08 Tabelle 14: pH-Werte Ort der von frischen in - - 0,04 0,05 0,04 Abhängigkeit vom Messung ( | ohne signifikanten Unterschied) Standort Bintje Maritta pH pH Grangene uve 6,00 - Witzwil 5,93 - Alberswil pH-Werte 0,03 6,08 - 0,05 6,06 - 6,06 - 5,97 - 5,90^0,05 5,82^0,05 Changins Tabelle 15: Bintje-Kartoffeln - von hängigkeit frischen Bintje- des Standortes ( | 0,04 0,03 0,03 0,05 und Maritta-Kartoffeln in Ab¬ ohne signifikanten Unterschied) -69- Sorte Standort Maritta pH Grangene uve 6,08 ii Changins 6,06 ii Witzwil 6,06 Bintje Grangene uve 6,00 Maritta Alberswil 5,97 Bintje Witzwil 5,93 ii Changins 5,90 ir Alberswil 5,82 Tabelle 16: Signifikanz hängigkeit der von pH-Unterschiede von Standort und Sorte ( | frischen Kartoffeln in Ab¬ ohne signifikanten Unterschied) Tabelle 15 zeigt, dass innerhalb der gleichen Sorte, in ort, nur zwischen den Extremwerten schied besteht. Eine gibt Gegenüberstellung Bintje-Kartoffeln von doch mehrere eindeutige Unterschiede dass die ten von Reihenfolge dieselbe ist. der Abhängigkeit ein vom Stand¬ signifikanter Unter¬ Sorten und Standorten (Tabelle 16). Zudem ist hingegen er¬ festzustellen, Standorte, geordnet nach den pH-Werten, bei beiden Sor¬ -70- In einer weiteren Serie wurde der Einfluss auf den pH-Wert geprüft. Die Ergebnisse von Pflanzdatum und sind in Tabelle 17 Vorkeimung zusammengestellt; signifikante Unterschiede konnten keine festgestellt werden. nicht Pflanzdatum 3. 7. Mai pH-Werte keit ( | von ohne von 12 Wochen vorgekeimt 0,04 5,85 - 0,05 5,77-0,06 5,80 - 0,06 5,85 April Tabelle 17: vorgekeimt - Bintje-Kartoffeln (Standort Changins) Pflanzdatum und Vorkeimung signifikanten Unterschied) in Abhängig¬ -71 - Diskussion 5. Die vorliegenden Untersuchungen zeigen, system enthalten, das RNS rasch abbaut, wobei Temperatursind. Die und zu dass Kartoffeln ein verschiedenen Zwischen- und pH-Verhältnisse eindeutig in drei Themenkreise Ergebnisse lassen sich komplexes Enzym¬ von Endprodukten grosser diskutieren; und gruppieren Bedeutung diese umfassen: spezifischen Substraten, - die Charakterisierung von Enzymaktivitäten - die Charakterisierung von Enzymaktivitäten beim systemen und - die Die nähere von Enzymaktivitäten Temperatur- mit der einzelnen und Enzymkomponenten, pH-Abhängigkeit. Figur 29 sind die entsprechenden Resultate gefasst. - ein Daraus geht folgendes wichtiges zweites pH 9,3 im Optimum sauren Enzym ist die Dagegen können die erhaltenen Systems übertragen experimentellen Teils Phosphodiesterase I; werden. zusammen- das Akrivitäfs- Bereich bei pH 5,5 und einer Temperatur im alkalischen Bereich und 65 C. Die Gesamtheit dieser Verhalten einer in Hafer des vor eine allem der wichti¬ hervor: und sehr aktives Optimum liegt RNS in Modell¬ spezifischen Substraten erlauben Werte nicht ohne weiteres auf die Gesamtaktivität des In von in frischen Kartoffeln. Charakterisierung gen Faktoren Abbau Homogenisaten, in pH-Verhältnisse Messungen mit (Tabelle 4, Figuren Eigenschaften ist von 14 und 50 C. Ein 15) liegt bei vergleichbar nachgewiesenen Phosphodiesterase (58). mit dem Abbau Substrat C 1,4 1,0 0,6 0,2 • Substrat- V A - 4,0 —, Abbau / 6,0 \ temperatur: 30 Reaktions- A" 4,0 40°C 1 6,0 y-O-O. , (•) (o) (•) (A) pH Substrat- Abbau Substrat- 1,0 1,4 3,2 Abbau 50°C \. 0,6 0,2 " pM • A oi.A\ / / ?-.-•-**-. pH pH pH 60"C \ 6,0 1 /"^ und 4,0 uM 1,4 1,0 0,6 0,2 6,0 vonTemperatur 5'-AMP TMP-PNP «-N-TMP RNS Abhängigkeit Substrate: in 4,0 Zusammenstellung der Aktivitäten der RNS-angreifenden Enzyme (bezogen auf die gleiche Menge Enzymextrakt) pH uM 29: uM 1,4 1,0 0,6 0,2 Figur Enzyme: RNS-abbauende Enzyme Phosphodiesterase I Phosphodiesterase II Phosphatase+5'-Nukleotidase -73 ferner findet sich eine - - Phosphodiesterase II mit einem pH 5,5 und 60 C. Diese Aktivität scheint aber von Aktivitäts-Optimum geringerer Bedeutung sein für den RNS-Abbau. Es handelt sich dabei vermutlich erwähntes die - zu ein schon früher Enzym (48), spezifische Ribonuklease-Aktivität, vorgeht, zeigt ihr Optimum bei wie sie 70 C und turstabilität ist sie mit Ribonukleasen avs Figuren 10 den pH 5,0. Aufgrund vergleichbar, und 11 her¬ der hohen wie sie in Tempera¬ Erbsen, Tabak und (46, 85) nachgewiesen wurden, Mais der Nukleotid-Abbau - um bei Von den erfolgt vor beteiligten Enzymen allem bei 40 wurden eine - 50 C und einem Phosphatase pH von 5,0. und eine 5'-Nukleotidase nachgewiesen. Wenn auch ein quantitativer Vergleich straten nicht direkt Phosphodiesterase möglich ist, I mit der optimalsten Bedingungen 50 C und Die pH-Werten Bestimmungen höheren den sich der 5'-Nukleotidanreicherung So ist Enzyme, dass bei die Temperaturen um von pH 6,0 gegen I und der Hinweise für eine dieser anzunehmen, dass bei Temperaturen 50 C pH 5,0. Ein Ribonuklease, Erklärung jedoch diejenige bevorzugt bei der Aktivität verschiebt geht. Das pH-Optimum Phosphodiesterase Phosphodiesterase, bei über wiegt. Wird der Nukleotid-abbauenden pH 5,5 und höher liegen. vor sprochen wurden, ergibt der Wirkung für eine steigender Temperatur Eigenschaften hängigkeit. zeigt doch ein Vergleich der Eigenschaften der des gesamten RNS-Abbaus zeigen, dass dieser Temperaturen sich dabei mit ab so der Aktivitäten bei den verschiedenen Sub¬ um Vergleich mit wie sie vorhin be¬ Temperatur-/pH-Ab- 40 - 50 C die Aktivität der Ribonuklease über¬ dazu die Aktivität der Nukleotid-abbauenden Enzyme berücksichtigt, -74- so zeigt sich, dass spezifische Untersuchungen der einzelnen Enzyme allein zur des Problems wenig Lösung kleotiden, einem Zwischenprodukt schen den verschiedenen rakterisierung der der Reaktionen, Die und ihre Abhängigkeiten der - mit zusammen zu die Aktivität der die Nukleotid-abbauenden Temperatur-, verglichen Diese von mit der mit der Die verschiedenen Reaktionstemperaturen den beiden Phosphodiesterase Enzyme an Es Nukleosidfreisetzung. Figuren um 25 und 26 50 C vorwiegend auf I, bei höheren weisen im RNS-abbauenden Temperaturen Kartoffelenzyme bei der System eine pH-Abhängigkeit auf, I. zu einer optimalen Anreicherung 50 C und Nukleotidanreicherung pH 6,0. beim RNS-Abbau in Analysenmethoden (Ultrafiltration, Hitzeinaktivierung) lassen sich wie folgt erklären. Der bei den grössere Gehalt verfolgen. Ribonuklease, Phosphodiesterase Ergebnisse zu im Verlaufe folgenden Aussagen: die aber eine stark verschiedene 5'-Nukleotiden durch die von Die Cha¬ vorangehenden Charakterisierung Eigenschaften des komplexen Systems führen Abhängigkeit zwi¬ spezifischen Substraten, an und der spezifischen Substraten der RNS-Abbau beruht bis ähnliche 5'-Nu- wichtig. gegenseitigen Beziehungen Nukleotidanreicherung der Aktivität der "erwünschten" - Aktivitäten ebenso von Beziehungen sind die wie sie in den Tabellen 10 und 11, bzw. den Enzymaktivitäten überwiegt RNS-Abbaus, bisherigen Beobachtungen dargestellt sind, ermöglichen der Anreicherung möglichst natürlichen, komplexen System im sich dabei die Ergebnisse, die Enzymaktivitäten beim RNS-Abbau ermöglicht schliesslich, spezifischen Eigenheiten die des enzymatischen die bestätigen beitragen. Für Analysen Nukleotiden bei höheren nach der Hitzeinaktivierung Reaktionstemperaturen wird durch die -75- Erfassung endständiger 3'-Phosphatreste se Oligonukleotiden hervorgerufen; an werden bei der Ultrafiltrations-Methode ter Nukleotidgehalt vorgetäuscht, enzymen verursacht wird. Die bei abgetrennt. Dadurch Die mit bei Die Temperatur wie er ser um von Temperaturgradient lenartigen BURI 52 C durchgeführten Untersuchungen haben pH 6,0 wurden ist sicherlich ein weiterer Aufbau der Kartoffel von wichtiger Faktor, begründet liegt. Zudem lassen 5'-Nukleotiden, rasches Erhitzen hingegen 3'-Nukleotiden diesterase I, begünstigt. Man kann annehmen, im zweiten Falle hingegen abbauenden Enzyme in der Kartoffelknolle gemacht werden. Tabelle durch freies phosphat pro 7 und Orthophosphat. kg, Figur die der im knol¬ sich auch die von Erwärmen die An¬ Anreicherung dass im ersten Falle die von Phospho¬ die Ribonuklease bevorteilt wird. Ueber das Vorhandensein eines natürlichen Inhibitionssystems auf die Nukleotid- mUssten zuerst genauere 20 zeigen die starke Untersuchungen Hemmung Frische Kartoffeln enthalten 500 - der Phosphatase 600 mg Ortho- doch kann nicht gesagt werden, wie gross die Bedeutung dieser Phosphatkonzentration ist. Nach KLEIN (65) ist auch eine starke 5'-Nukleotidase durch Nukleoside, nicht aber Die Temperaturbereich, ganzen Kartoffelknollen langsam durchlaufen wird. Die¬ (3) gemachten Beobachtungen erklären, wonach langsames reicherung Figur 27). 12 und bevorzugt 5'-Nukleotide freigesetzt. 52 C erweist sich dabei als ein mittlerer beim Erhitzen Endo- (59). optimaler Temperatur bestätigt (Tabelle Bei Inkubation bei 52 C und von pH 6,5 auffallende 3'-Nukleotidanretcherung Kartoffelhomogenisaten bei pH-Abhängigkeit wird ein erhöh¬ der tatsächlich durch die Aktivität ist eher einer bereits bekannten Endonuklease zuzuschreiben die die¬ Untersuchungen (Tabelle 13) ergaben zur nur intrazellulären vage Phosphat, Hemmung der nachweisbar. Lokalisierung der enzymatischen Aktivitäten Anhaltspunkte. Doch fragt sich, ob im vorliegenden -76 eine System Lokalisierung überhaupt - Bedeutung von sein kann. Einerseits hat sich bereits früher gezeigt, dass erst eine Erwärmung des Gewebes (5), bau führt Zerstörung fällig bekannt, und anderseits ist der inneren Zellstruktur dass Temperaturen über zum 40 C RNS-Abzu einer führen, wobei jeder Lokalisierungseffekt hin¬ wird. Die Ergebnisse dem pH der Untersuchungen über in der Kartoffelknolle den RNS-Abbau haben dazu Beachtung geschenkt wurde. Die geführt, Bedeutung dass des pH- Wertes für das biochemische System der Kartoffelknolle wurde in Zusammenhang mit der Eignung für die Verarbeitung bereits früher erkannt (86, 87). in der Kartoffelknolle im für die gen haben gezeigt, dass sich der von 5'-Nukleotiden günstigen Bereich durch die Erwärmung zeigt die von pH 5,5 - Tatsache, hingegen durch dass die nach den die Offen bleibt jedoch, ob die verschiedenen die in Abhängigkeit halte, oder sogar deren von er pH-Werten Wachstumsbedingun¬ der Proben geordnete der Herkünfte verschiedener Kartoffelsorten identisch ist Reihenfolge Anreicherung 6,5 bewegt. Zudem wird unwesentlich verändert. Eine Beeinflussung des physio¬ der Knollen besteht logischen Zustandes gen. Dies nur pH Die Messun¬ pH-Werte allein signifikant sind, der Herkunft der Kartoffeln verschiedenen Speisequalität, beurteilen zu (Tabelle 16). um Nukleotidge- können. Innerhalb der glei¬ chen Sorte weisen die Proben nämlich eine erstaunliche Homogenität auf. Auch die Untersuchungen über Vorkeimung hen zu die Abhängigkeit wiederholt müssten pH zwischen Abschliessend kann werden kann und von um BURTON Kronen- und Nabelende nicht festgestellt werden, in Kartoffeln bei der pH-Wertes durchgeführt werden, können. Schliesslich konnten die schiede im des Zubereitung dass die auf das von Pflanzdatum und eindeutige Schlüsse zie¬ (88) angegebenen Unter¬ bestätigt Anreicherung werden. von 5'-Nukleotlden gesamte,freie Enzymsystem zurückgeführt Lokalisierungsphänomene nicht von Bedeutung sein dürften. -77 Aufgrund dieser Ergebnisse - kann das RNS-abbauende Enzymsystem der Kartoffel¬ knolle mit anderen bereits früher beschriebenen Systemen sie etwa bei Hefen, Pilzen, Süssmais und Spargeln (14, 21, 85, 89, 90) Aehnliche Systeme sind naturgemäss in jedem pflanzlichen Indessen dürften in der Kartoffelknolle zusätzliche eine Rolle spielen. Von besonderer Bedeutung vorkommen. Gewebe vorhanden. Eigenheiten dürften wie jedoch des Enzymsystems sein: Kartoffelknolle, sowie - der pH-Wert - die Temperaturverhältnisse in der verglichen werden, während der Verarbeitung wobei auch die Erscheinungsform der Knolle und ihr und Zubereitung, Wärmeleitungsverhalten wichtig sind. Es dürfte sicherlich von Interesse sein, diese Faktoren in Zukunft beim Anbau und bei der von Kartoffeln vermehrt Verwertung sammenhänge mit der Speisequalität häufig durchgeführte Vorerwärmung Veränderungen und Anreicherung von zur Erhaltung zu von zu berücksichtigen und mögliche Zu¬ beachten. So ist auch bekannt, dass die Kartoffeln, die der Verhinderung oxydativer einer erwünschten Textur dient 5'-Nukleotiden eine günstige Wirkung besitzt. (91), auch auf die -78- 6. Zusammenfassung 1. In der Eigenschaften dieser Enzyme zubereiteten Kartoffeln und Beziehungen zwischen Anreicherung und der von Die Abbau 5'-Nukleotiden in RNS und im besonderen über das wurde vorerst von ausgegangen. Die einerseits mit spezifischen Die men, wurden einem an Kartoffeln der Sorte Bintje durch¬ Enzymextrakt als natürlich gegebenem Charakterisierung der Enzymaktivitäten erfolgte wurden die von gezeigten Abhängigkeiten RNS in in einem Kar¬ überprüft. pH-Messungen wobei die enzymatische Substraten und anderseits beim Abbau Modellsystemen. Schliesslich toffel homogenisat der gegeben. enzymatischen Untersuchungen Mischsystem Bedeutung Ferner wird eine Uebersicht über den chemischen von der Kartoffeln geführt. Dabei den aufgezeigt. hingewiesen. enzymatischen Abbausystem 4. und In einem einleitenden Teil wird auf das Vorkommen und die 5'-Nukleotide 3. gegeben der Kartoffelknolle Enzymsystem 2. wurden ein Ueberblick über das RNS-abbauende vorliegenden Arbeit wurden an Kartoffeln der Sorten Abhängigkeiten von Bintje und Maritta vorgenom¬ der Sorte, Herkunft und Temperatur geprüft worden sind. 5. Es zeigte sich, dass das für die Freisetzung wichtige Enzym Phosphodiesterase aufweist. Das Optimum 5'-Nukleotiden im die verschiedenen liegt bei Enzyme bei 45 komplexen System pH-Abhängigkeiten 5'-Nukleotiden in Kartoffeln Aktivitäts-Optimum der Ribonuklease der Nukleotid-abbauenden von I ein von der C und 70 C und pH 5,0. bei 50 C und pH 5,5 pH 5,0; dasjenige Für die sind daher neben der Anreicherung Temperaturführung Enzyme verantwortlich. So ergibt sich -79- für die Anreicherung Temperaturen und optimaler Bereich bei ein niedrigerer pH fuhren zu einem Nukleotide, höhere Temperaturen allgemein von 3'-Nukleotiden und tisch 6. ausgeschlossen Die pH-Messungen was für die vom 50 C und zu weitgehenden Abbau einer vermehrten schiede in der ergaben Werte von pH 6,0 genügen, geschmacklichen Qualität gehender geprüft Anreicherung werden. in Kartoffeln Wert der Oligonukleotiden. Lokalisierungseffekte konnten prak¬ im Bereiche Anreicherung der 5'-Nukleotide günstig optimalen pH 6,0. Tiefere werden. um von ist. Wieweit pH 5,5 - 6,5, Abweichungen eindeutige Aussagen über Unter¬ der Kartoffeln zu machen, mUsste ein¬ -80- 7. Literaturverzeichnis 1 NURSTEN, H.E., SHEEN, M.R., J. Sei. Food Agric, 75,643 (1974) 2 LIPSITS, D.V., SIKILINDA, V.A., Appl. Biochem. Microbiol., 8, 225 (1974) 3 BURI, R.C., Diss. Nr. 4647, ETH Zürich (1971) 4 SOLMS, J., SIGNER, V., Z. Lebensmitt. Unters. Forschg., ]37, 5 BURI, R., SOLMS, J., Naturwissenschaften, 58, 56 (1971) 6 KLEIN, W., Z. physiol. 7 MUENSTER, J., Revue Suisse Agric, 3, 27 (1971) 8 WAGNER, J.R., TITUS, D.S., SCHADE, J.E., Food Technol., 17, 730 (1963) 9 KUNINAKA, A., Cambridge, Mass., in: 247 Chem.,^07, Symposium on 179 (1968) (1957) Flavor Potentiation, A.D. Little Inc., 1964 Z. Lebensmitt. Unters. 10 GUTZEIT-WALZ, R., SOLMS, J., 11 BURI, R., SIGNER, V., SOLMS, J., Lebensm. Wiss. 12 SHIMAZONO, H., Food Technol., 13 KUNINAKA, A., KIBI, M., SAKAGUCHI, K., Food Technol., 14 OHTA, S., MAUL, S., SINSKEY, A.J., TANNENBAUM, S.R., Appl. Micro¬ ]8, 294 u. 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April in Huttlingen, TG 1953 - 1959 Primarschule in Mettendorf, TG 1959 - 1961 Sekundärschule in Frauenfeld 1961 - 1965 Kantonsschule in Frauenfeld, 1966 - Maturität 1970 Studium Typus an Abteilung Diplom der Oberrealabteilung, C Eidgenössischen Technischen Hochschule, für Landwirtschaft. als Ingenieur Agronom mit Spezialausbildung in Agrotechnologischer Richtung (heute: Lebensmittel-Ingenieur) seit Feb. 1971 Wissenschaftlicher Mitarbeiter wissenschaft (früher Ausfuhrung am Institut fUr Lebensmittel¬ Agrikulturchemisches Institut), ETH, einer Promotionsarbeit unter der Dr. J. Solms. Leitung von Zürich. Prof.