Aschenputtel-Dasein Straubings bekräftigt

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STRAUBING,
06.03.15
Leserbrief zum Bericht „Kein Kuschelgrußwort für Brunner“ vom 06.03.15 mit Bitte um Veröffentlichung:
Jetzt hat das Schicksal wieder grausam das arme Deggendorf ereilt - Aschenputtel-Dasein Straubings bekräftigt
Nun hat also „Heimat“-Staatsminister Dr.Markus Söder unter Rechtfertigung von „Niederbayernminister“ Helmut Brunner das AschenputtelDasein Straubings bekräftigt. Unser Oberzentrum ging wieder vollig leer aus bei der an sich völlig richtigen und Behördenverlagerung mit
insgesamt 2250 Arbeitsplatzen aus Ballungsräumen, bei der fraglos zu Recht Orte wie Zwiesel und Regen zum Zuge kommen.
Doch muss mit hoher Priörität das offensichtlich dahinvegetierende Deggendorf mit 130 Stellen versorgt werden? Offenbar schon,
nachdem es ja schon mit Tausenden Studenten viel höher belastet ist als die Gäubodenmetropole. Ja, das von Staatssekretär Sibler am
Kabinettstisch vertretene Deggendorf muss als Ausgleich für die vielen Studies vorrangig mit einer weiteren Landesbehörde gestärkt
werden.
Gut, dass unser wohlhabendes und von Staatsregierung immer bestens (mit leeren Versprechungen) versorgtes Straubing nicht zu den
strukturschwachen Räumen gehört wie der OTH-Standort Amberg-Weiden mit 3.500 Studierenden oder der offenbar verarmende
Arbeitsagentur-, Bundespolizei-, Landgerichts- Wasserwirtschaftsamts- Strassenbauamts-Dienststellen-Standort Deggendorf plus Zollamt
in Plattling. Wirklich gut. Denn wir hätten keinen Staatssekretär Sibler zur Hand, der uns helfen könnte. Gut, dass unser Straubing keinerlei
Nachholbedarf in Sachen Studien- bzw. Arbeitsplatzen im öffentlichen Dienst hat, sonst wären ja die guten CSU-Drähte zur
Staatsregierung schon längst durchgeglüht. Aber wir konnten sie unbeansprucht lassen, haben ja keine Benachteiligung zu beklagen. Sind
ja wohl versorgt vom Landesherrn und seinen Ministern.
Apropos Sibler: Ach, Sibler hat uns ja versprochen „werden die Hochschule dramatisch ausbauen“. Das mit dem Drama bewahrheitet sich
je derzeit mit dem schleppenden Vorankommen mit Containerstapeln zu einem völlig unambitionierten Ausbauziel von 500 - 1000
Studierenden im Jahr Zweitausendirgendwann. Eine „Konkurrenzsituation wird ausgeschlossen“, titelte der Niederbayernteil am 11.
Februar ob des zwischenzeitlich neu ausgerufenen „Hochschulkonzepts für Südostbayern.“ Da kann der Kleinwagen auf der Standspur
aber froh sein, dass sein Fortkommen nicht von der überholenden Grosskarosse am Überholstreifen unbehelligt bleibt. Ja, auf die
Staatsregierung ist Verlass. War schon immer so. Steht seit Jahren zum Längstversprochenen in unbekannter Dimension: 500 - 1000
Studierenden im Jahr Zweitausendirgendwann eben.
Ach ja, 1000 neue Studienplätze wurden ja jetzt grade parallel. mit den Behörden auch verteilt. Auf Standorte, die sicher alle schön länger
drauf warten als Straubing. Aber unsere Gäuboden-Metropolregion braucht sich vor keiner neuen Bürde weiterer Studentenhorden zu
ängstigen – der Kelch ging grade noch an uns vorüber. Sibler, Brunner und Söder und wem auch immer sei Dank.
Apropos Söder, der ist uns eh wohlgesonnen: Sein Ministerialrat Rainer Veit erneuerte und „betonte“ mit Schreiben vom 20.Mai 2014 an
den VCD seine Zusicherung vom Dezember 2013, dass „das Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat auch
zukünftig die landesplanerische Entwicklung des Oberzentrums Straubing im Auge behalten“ wird. Ja, man kann offenbar frohen Mutes aus
München beäugen, wie sich die Untertanen in Unterbayern mit leeren Worten abspeisen lassen. Spannend wird bei dieser Gemengelage,
welche hehren (leeren?) Versprechungen Söder bei der Eröffnung des Gäubodenvolksfestes draufsatteln wird. Vielleicht, dass man die
Zusage von 500 - 1000 Studierenden im Jahr Zweitausendirgendwann selbstverständlich einhalten wird. Oder so.
Nachfrage bestünde – zusätzlich zum Einhalten aller bisherigen Versprechungen, was an sich eine Selbstverständlichkeit sein muss, selbst
im so sauberen politischen Geschäft - nach einer Aufnahme der Verlängerung der Bahnsteigunterführung am Bahnhof Straubing in
Richtung Süden in das Finanzierungsvolumen des barrierefreien Ausbaus des Bahnhofs. Oder nach einer konkreten Verbesserung der
Bahnanbindung Straubings mit einem durchgehender Halbstundentakt zumindest beginnend in den in den Schul- und Berufsverkehrszeiten
auf der Gäubodenbahn sowie weiteren Fahrten auf der Strecke Plattling – Straubing – Regensburg – Neumarkt, die Anschlüsse mit kurzen
Umsteigezeiten von den agilis-Regionalzügen in die und von den ICEs in Regensburg herstellen, nämlich zu ICE 228, 28, 26, 90, 22 und
20 sowie von ICE 21, 23 und 91.
Doch da wird wahrscheinlich noch ein unabweisbarer Bedarf für einen 10-Minuten-Takt auf der S(ibler)-Bahn-Stammstrecke zwischen
Plattling und Deggendorf dazwischen kommen – und vielleicht kommt er ja dann gar nicht, sondern fährt lieber auf Siblers Einladung zum
Speck-Knödel-Werfen nach Deggendorf.
Apropos Speck-Knödel und neuer niederbayerischer Speckgürtel um DEG: Absolut als Notwendigkeit gesehen werden muss, dass
Niederbayerns Bezirkshauptstadt als scheinbar am Hungertuch nagender auch strukturschwacher Bereich gilt (führt am Rande des
VCFO-PM KG-SR-BOG
Münchner Speckgürtels offenbar ein zähes Rindl-Dasein), sozusagen als Kabinetts-Nachtisch mit einem „Grünen Zentrum“ mit 100 Stellen
bedacht wurde.
Und noch ein Apropos Zellmeier: MdL Josef Zellmeier, unser regionaler Fürsprecher. Aber ein Für-was-sprecher? Ein Fürsprecher für die
Frechheiten aus Richtung Sibler, Söder, Staatsregierung in toto, wenn er die Systematische Benachteiligung Straubings noch explizit
schönredet (Niederbayernteil vom 3. März),die anderen Regionen, wie Straubing, hätten in den vergangenen Jahren bereits profitiert. Es
reicht also für seinen Wahlkreis. Ja, es reicht wirklich.
Das Einfordern von gerechter Behandlung Straubings sieht jedenfalls anders aus, höchste Zeit und gut, dass OB Markus Pannermayr dies
auch „unseren“ Abgeordneten klar darlegt und erkannt hat, dass auf Siblers immer wiederkehrende Beschwichtungs-BesäuselungsVersprechen kein Verlass ist bzw. dass sie wertlos sind. Es musste seit langem klar sein, dass dieser Deggendorf-Lobbyist kein
verlässlicher Sachwalter der Belange Straubings ist, CSU-Parteifreund hin oder her.
Kulturelles Positivum am Schluss: In Straubing gibt´s dann dafür eine Sondervorstellung des (Knall-)Erbsen-Musicals Oschnputtl, gemäss
der Rolle, die das eigentliche „Herz Altbayerns“ in der Neuzeit spielt. Auch Hauptrollen sind nicht immer erstrebenswert, zumindest nicht
mit CSU-Statisten, die gerne ihre tollen Einflussmöglichkeiten bei der Landesherrschaft herausstellen, sie aber weder haben noch nutzen.
Mit freundlichen Grüssen
Johann Meindorfer
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