Leben nach dem Tod Robert Oberhumer 5a/2005 Beurteiler: Prof. Kügerl 2 Literaturverzeichnis: Internetadressen: 1.http://www.pinselpark.com 2.http://www.gespensterweb.de 3.http://www.glueckleben.de 4.http://www.scheffel-gymnasium.de 5.http://www.psi-infos.de 6.http://www.altenpflege-tod-und-sterben.de Bücher: Robert Oberhumer 1.E.K.R: Interviews mit Sterbenden, New York, 1969 2.Monika Specht-Tomann, Doris Tropper: Zeit zu trauern/ Kinder und Erwachsene verstehen und begleiten, Düsseldorf, 2001 3.Jorgos Canacakis: Ich sehe deine Tränen/Trauern, Klagen, Leben können, Zürich, 1987 5a/2005 3 Leben nach dem Tod ............................................................. 4 1. Was verstehe ich darunter ................................................. 4 2. Was bedeutet für mich Leben ........ Error! Bookmark not defined. 3. Der Glaube an ein Leben nach dem Tod........................... 6 3.1 Leben nach dem Tod in den Religionen ....................... 6 3.1.1 Die östlichen Religionen ........................................ 7 a) Der Hinduismus .......................................................... 7 b) Der Buddhismus.......................................................... 7 c) Der Universismus ........................................................ 7 3.1.2 Die westlichen Religionen ...................................... 8 a) Das Judentum .............................................................. 8 b) Das Christentum.......................................................... 8 c) Der Islam ..................................................................... 8 3.2 Volksglaube ................................................................. 8 4.Elisabeth Kübler-Ross ....................................................... 9 4.1Die Angst vor dem Tod ................................................. 9 4.2 Die Phasen eines Sterbenden...................................... 10 1.Phase: Nichtwahrhabenwollen und Isolierung............ 10 2. Phase: Zorn................................................................ 10 3. Phase: Verhandeln ..................................................... 10 4. Phase: Depression...................................................... 11 5. Phase: Zustimmung ................................................... 11 5. Trauer ............................................................................. 11 6. Nahtodeserlebnisse ......................................................... 11 7. Was geschieht nach dem Tod? ........................................ 12 Robert Oberhumer 5a/2005 4 Menge Geld zugeben, ungefähr drei Leben nach Millionen Euro, das Einzige was er dafür tun müsste, wäre es dem Reichen seine dem Tod Seele zu geben, sich in diesem Fall zu entscheiden. Wahrscheinlich würde sich der Arme für das Geld entscheiden, doch 1. Was darunter verstehe ich Was ist Leben nach dem Tod? Vielleicht ein neuer Anfang, oder das endgültige Ende des Lebens? Dieses Thema betrifft jeden, da jeder einmal sterben muss, trotzdem meiden viele dieses Thema, weil sie Angst vor dem Tod haben. Aber es könnte ja sein, dass hinter dem Tod auch etwas Gutes steckt. Möglicherweise ist es so, dass beim Tod der Körper stirbt, also dass das Herz, der Magen, die Leber und so weiter ihre Funktionen beenden und damit der Körper nicht mehr lebensfähig ist, aber die Seele weiterlebt. Für mich ist die Seele allgegenwärtig, jedes Lebewesen hat eine Seele und jedes braucht sie auch. Die Seele kann man aber nicht sehen, nur fühlen. Ohne Seele würde man gedankenlos in der Gegend herumirren, ohne Grund zu Leben. Ich würde auch meine Seele nicht z. B. gegen Geld verkaufen, weil ich dadurch sehr große Zweifel bekommen würde, über den normalen Zustand meines Körpers. Es muss also schwierig sein, wenn ein Reicher, einem Armen anbietet, ihm jede Robert Oberhumer was geschieht dann? Gar nichts, oder fehlt dem Armen plötzlich etwas. Kommt man wenn man seine Seele verkauft nicht in den Himmel, oder woanders hin nach dem Tod. Vielleicht, oder es hat einfach keinen Einfluss auf ein Leben nach dem Tod. Ich glaube es beeinflusst nicht die Seele das Leben nach dem Tod, sondern die Dinge die man tut. Die Hinduisten glauben zum Beispiel, dass gute Taten gute Folgen haben und schlechte Taten schlechte Folgen haben, „Karma“. Ungefähr so denke ich auch über ein Leben nach dem Tod, nicht so , dass wenn ich jetzt jemanden beschimpfe oder mich mit jemanden prügle, ich im Leben nach dem Tod die ganze Zeit beschimpft oder verprügelt werde. Ich meine, dass meine Aktivitäten und Wünsche alles beeinflussen. Ich glaube also auf eine bestimmte Weise an ein Leben nach dem Tod. Bei mir schaut es so aus, ich sterbe, der Körper verwest, die Seele lebt weiter, sie reist in der Gegend herum, man sieht die Dinge, die man sehen möchte, die Menschen die man gern hat, macht Dinge 5a/2005 5 die einem Spaß machen und so weiter. So geht es immer dahin, praktisch endlos, Wenn ich aber wenn soll es kümmern, da man ja näher darüber nachdenke, fällt mir auf, sowieso nichts vom vorigen Leben weis. dass es doch sein könnte, dass man schon Vielleicht gibt es Menschen, welche Tod ist. Man sieht zwar oft Dinge die genau auf Dinge kamen, die das Alles man nicht wahrhaben will, zum Beispiel bestätigen. Wenn man soviel darüber den Tod eines Verwandten, schlechte nachdenkt, kann es auch passieren, dass Schularbeiten, Unfälle, einem gefällt sein man vor lauter Wissen über das Leben Aussehen nicht, oder man „stirbt“. All nicht mehr weiterleben will, weil sich diese Dinge sehen nicht wie Wünsche nur alles wiederholt. Obwohl man doch aus, doch das Unterbewusstsein kann das ein neues Gedächtnis bekommt. Das ist alles beeinflussen. Wie ist es dann, wenn für mich Leben nach dem Tod. man wieder „stirbt“, sozusagen im Tod, ist das Leben nach dem Tod, oder eher doch Tod nach dem Leben. Es vermischt sich alles. Normalerweise wird man gezeugt, kommt zur Welt, lebt, stirbt. Also, Tod nach dem Leben. Eigentlich bleibt es gleich, es ändern sich immer nur die Ausdrücke. Wenn wir alle tot wären und alle Toten leben würden dreht es sich wieder gleich. So wird es immer komischer, wenn wir jetzt leben und dann sterben, kommt man dann in eine andere Welt, aber mit den gleichen Gedanken, so dass man weiß, dass man gelebt hat, oder man kommt in eine andere Welt mit neuem Körper. Ich glaube, jeder stirbt, aber kommt wieder auf die Erde und alles beginnt für denjenigen wieder neu, ohne dass man weiß, dass man schon gelebt 2. Was bedeutet für mich Leben Natürlich ist Leben für mich sehr wichtig, was hätte es sonst für einen Sinn zu leben. Leben hat zwei Seiten, einerseits eine gute, anderseits eine schlechte, die gute Seite ist der ganze Spaß den man im Leben haben kann. Es gibt so viele lustige Dinge, die man tun kann und welche die Lebensqualität heben, für jeden gibt es etwas was Spaß macht. Jedoch die schlechte Seite am Leben ist, dass man fast sein ganzes Leben lang arbeiten muss, wobei das nicht wirklich etwas schlechtes ist, es macht eher die verdienten Dinge noch schöner, Arbeit ist meistens nur anstrengend. hat. Und jeder stellt sich wie im vorigen Leben das „Danach“ vor, obwohl viele nicht über den Tod nachdenken wollen. Robert Oberhumer 5a/2005 6 Aber wirklich schlecht sind die ganzen überhaupt gibt. Dadurch würde man Verbrechen, Unglücke und Katastrophen dieses schöne Leben auch gar nicht die andauernd passieren. Wenn schlechte wirklich genießen und so lebt jeder nur so Dinge geschehen denke ich zuerst nicht vor sich hin. Dann wäre es völlig sinnlos wirklich darüber nach, wie schrecklich zu Leben. Wenn auf der ganzen Welt nur das eigentlich ist, die Nachricht zieht so böse Menschen Leben würden und es nur durch meinen Kopf und ich mache mir wenig zu Essen gebe, würde sich jeder nicht viele Gedanken darüber. Aber nach bekämpfen um ja etwas zu Essen zu und nach denke ich, was wohl wäre, bekommen und durch den großen Hass wenn ich jetzt persönlich in so ein jeden Mensches gebe es bald gar keine Geschehen verwickelt wäre und wie ich mehr. mir wünschen würde das doch die Zeit umbringen würden. Wenn man diese zurückgedreht werde. Da kommt es mir, Eigenschaften mischt kommt unser Leben das es so wunderbar ist, sorgenlos zu raus. Manche töten, haben großen Hass, sein, aber meistens vergisst man das. andere keine Nahrung, andere zuviel Wenn jetzt überall nur Fruchtbäume davon und lassen sie verschimmeln, es stehen würden und alle Menschen nett zu funktioniert nur dieses Leben, man einander wären und es kein Leid und könnte vieles verbessern, aber das ist sehr Verbrechen geben würde, dann könnte schwer, weil viele nur hassen. Die guten man ja gar nicht auf den Gedanken und kommen, dass es so etwas Schreckliches mischen sich ständig. „3. Der Glaube an ein Leben nach dem Tod Einer dieser Wege ist die Religion. So wurde schon in den Urreligionen an ein Weiterleben nach dem Tod geglaubt. Religionswissenschaftliche völkerkundliche ergeben, Menschen dass die allen haben Zeiten Sehnsucht im nach Unvergänglichkeit und Unsterblichkeit lebendig ist. Immer hat der Mensch Wege gesucht, die ihn diesem Ziel näher bringen sollten. sich schlechten alle Seiten gegenseitig des Lebens und Forschungen zu Weil 3.1 Leben nach dem Tod in den Religionen Anhand der Religionen, die weltweit ihre Bekenner haben, den "Weltreligionen" soll gezeigt werden, dass es aber unterschiedliche Vorstellungen darüber gibt, was einmal nach dem irdischen Leben kommen soll. Bei den Weltreligionen Robert Oberhumer 5a/2005 7 3.1.1 Die östlichen Religionen setz des Karma geglaubt. Im Gegensatz Die östlichen Religionen werden als zum Hinduismus kann man aber in "Religionen des ewigen Weltgesetzes" Buddhismus aus dem Kreislauf der bezeichnet, weil ihren Vorstellungen nach Wiedergeburten ausbrechen und in das die von "Nirwana" eingehen. Das Nirwana ist ein Seinsgesetzen Zustand vollendeter Seelenruhe, in dem ausgehen. Zu den östlichen Religionen man von der Seelenwanderung befreit ist. Welt ewig ist und unveränderlichen sie zählen der Buddhismus, der Hinduismus und der Universismus. c) Der Universismus Der Universismus setzt, sich aus den a) Der Hinduismus Der Hinduismus chinesischen setzt zusammen. aus Einen einheitlichen chinesischen Glauben Religionsformen hat es nie gegeben. Gemeinsam haben sie zusammen. Gemeinsam haben sie aber jedoch den Ahnenkult.Der verstorbene alle Ahne nimmt nach dem Universismus verschiedenen den Glauben an sich Religionen das "ewige Weltgesetz", das "Karma". weiter am Schicksal seiner Familie teil An das Karma knüpft sich der Glaube an und kann es in einem gewissen Umfang die Seelenwanderung. Es sagt, dass jede als Schutzgeist beeinflussen. Schon der in diesem Leben ausgeführte, moralisch Brauch, Verstorbene durch Opfergaben bedeutsame Handlung das Schicksal des zu erfreuen und zu ihnen zu beten, deutet Lebewesens auf in Wiederverkörperung seiner nächsten bestimmen wird. Hat also jemand in seinem Leben Gutes einen Glauben, in einer menschenähnlichen Daseinsform weiter zu existieren. getan, wird es ihm im folgenden Leben gut gehen. Nach dem Weltgesetz haben alle Lebewesen schon seit Ewigkeit bestehende Seelen, die nur die materiellen Hüllen wechseln. b) Der Buddhismus Auch im Buddhismus wird an einen Zwang zur Wiedergeburt durch das Ge Robert Oberhumer 5a/2005 8 3.1.2 Die westlichen Religionen Gegenüber den östlichen Religionen lehren die westlichen Religionen den Glauben an eine Vergänglichkeit der Welt und an einen persönlichen Gott, der unendlich überlegen die Welt regiert. Trotz der unterschiedlichen Vorstellungen von Gott ist in allen drei westlichen Religionen der Glaube vorhanden, dass die Seele ewig lebt und der Verstorbene einmal auferweckt und nach seinen Taten gerichtet wird. Daraufhin kommen die Menschen entweder an einen Ort der Freude, der Läuterung oder der Verdammnis. Zu den westlichen Weltreligionen gehören das Judentum, das Christentum und der Islam. Gemeinsam beziehen sich alle drei auf das Alte Testament. Auf dieser Grundlage haben sie sich unterschiedlich entwickelt. c) Der Islam Der Islam ist die jüngste westliche Weltreligion. Er bezieht sich zwar auf den gleichen Gott, an den auch die Juden und Christen glauben, hat aber trotzdem eine andere Auffassung vom Willen Gottes, den er "Allah" nennt.“ Wenn ein Moslem gestorben ist, wird er begraben. In der ersten Nacht nach seiner Beisetzung wird er von den Engeln Munkar und Nakir auf seine Rechtgläubigkeit geprüft. Sein ewiges Schicksal entscheidet Glaubenskämpfer, die sich als aber Märtyrer starben, gehen sogleich nach dem Tod in das Paradies ein. Das Paradies ist ein a) Das Judentum Die Juden beziehen sich nur auf das Alte Testament und haben für Gott den Namen Jahwe. schattiger Garten, der von kühlen Strömen durchflossen ist und in dem Speisen, Getränke, Kleider für den Seligen und großäugige Huris, Frauen, deren Fleisch so zart ist, dass das Mark b) Das Christentum ihrer Im Christentum kommt zu den Schriften bereitstehen.“1 Beine hindurchschimmert, des Alten Testaments noch das Neue Testament, das auf der Lehre von Jesus Christus beruht. Jesus lehrte, dass er der Sohn Gottes sei, der den Juden im Alten Testament als der "Messias" angekündigt wird. Jesus nannte Gott "Abba" und unterstrich seine Lehre durch Taten. So erweckte er einen Toten wieder zum Leben. Nach Jesu Lehre ist das "Reich Gottes" näher als die Juden glauben. 3.2 Volksglaube Nicht nur in den Religionen, sondern auch im Volksglauben ist mit dem Tod das Leben nicht zu Ende. Es gibt Erzählungen von lebenden Toten und 1 Online im Internet URL: http://www.pinselpark.org Robert Oberhumer 5a/2005 9 Häusern oder Gegenden, in denen die erkennen die römischkatholische und die Geister herumspucken anglikanische Kirche dieses Phänomen sollen. So erscheinen um Mitternacht durch das Ritual des Exorzismus an, mit angeblich die Gestalten der Verstorbenen dem den "gequälten Seelen" beigestanden auf dem Friedhof, z.B.“ In einem werden soll, ihre Ruhe zu finden. „Das naturgeschützten Tal in der Nähe von Schönste, was wir erleben können , ist Düsseldorf liegt das Gut Scheifenhaus. das Mysteriöse. Es ist die Quelle jeder Den wirklichen Kunst und Wissenschaft.3“4 Verstorbener Bewohnern erscheint in unregelmäßigen Abständen eine Hexe: die Scheifenhäuserin. Als 1975 eine Gruppe Städter landwirtschaftlich das bis genutzte dahin Anwesen bezog, wurden die Berichte erstmals über den engeren Umkreis hinaus bekannt. Des Nachts trat ein eindeutig als weiblich empfundenes Wesen mit starker magischer Kraftausstrahlung an das Bett des Schlafenden und versuchte die Decke wegzuziehen. Ein eiskalter Mund legte sich auf den Nacken des Schläfers, und dieser hatte das Gefühl, sein Rückenmark würde ausgesaugt. In anderen Fällen zeigte das Wesen nur mahnend auf die Hauswand, hinter der sich die Scheune befindet. Zuletzt hörte der Geweckte immer ein entfernendes leises, sich Getrappel schnell auf der Holztreppe, die vom Keller bis zum Dachgeschoss führt.“ sollen ruhelos 2 an den Orten gestorben sind. Ihre Existenz wird von einigen Menschen ernst genommen. So Online im Internet URL: www.gespensterweb.de Robert Oberhumer „Elisabeth Kübler-Ross wurde 1927 in Zürich geboren. Nach Beendigung ihres Medizinstudiums heiratete sie den amerikanischen Arzt Emmanuel Ross und siedelte mit ihm in die U.S.A über, wo sie in der Folge in verschiedenen Krankenhäusern arbeitete. Durch ihre Arbeit mit Sterbenden erwarb sie weltweite Reputation. Seit den 80er Jahren beschäftigte sie sich intensiv mit dem Jenseits und schrieb zahlreiche auch ins Deutsche übersetzte Bücher. Elisabeth Kübler-Ross erlitt seit 1995 mehrere Schlaganfälle und lebte danach in Arizona.“5 "Sterben das ist, wie wenn man bald in Ferien fährt. Ich freue mich unheimlich."6 „4.1Die Angst vor dem Tod Einige Geister herumstreifen, an denen sie lebten und 2 4.Elisabeth Kübler-Ross 3 Albert Einstein,Oktober 1930. Online im Internet URL: http://www.gespensterweb.de 4 Online im Internet URL: http://www.glueckleben.de 5 E.K.R: Interviews mit Sterbenden, 1969 The Macmillan Company, New York/CollierMacmillan Ltd., London. 6 Elisabeth-Kübler-Ross, Online im Internet: http://www.scheffel-gymnasium.de 5a/2005 10 Da der Glaube fehlt, dass irdisches Leiden im Himmel belohnt wird, ist auch das Leiden an sich zwecklos geworden. Immer weniger Menschen glauben ja auch an ein Leben nach dem Tode, das an sich vielleicht schon zu den Vorstellungen gehört, mit denen wir unsere Sterblichkeit leugnen. Wenn wir uns aber kein Leben nach dem Tod vorstellen können, haben wir uns mit dem Tode abzufinden; und wenn Leiden zwecklos geworden ist, weil es nicht mehr im Himmel belohnt wird, können wir auch mit der alten Funktion der Kirche nichts mehr anfangen, die uns tröstete und unerträglich schmerzlichen Ereignissen unseres Lebens einen Sinn verlieh. Wer die Sterblichkeit aus religiösen Gründen nicht wahrhaben wollte, konnte Hoffnung aus seinem Glauben schöpfen, doch die Verleugnung des Todes, wie sie von unserer Gesellschaft geübt wird, bietet weder Hoffnung noch Sinn, sondern steigert nur unsere Angst und unseren Vernichtungswillen. Heute sind es weniger die akuten und lebensbedrohlichen Situationen die dem Kinderarzt sorgen bereiten, sondern die Anzahl der Kinder mit psychosomatischen Problemen. Das Leben hat sich in den letzten Jahren sehr gewandelt und gerade diese Veränderungen führen zu steigender Angst vor dem Tod. Schon die ältesten Kulturen lassen erkennen, dass der Mensch den Tod immer schon gefürchtet hat. Im Unterbewusstsein sind wir davon überzeugt, dass wir nicht vom Tod betroffen werden können. Diese psychologische Gegebenheit darf man nicht außer acht lassen, da sie für das Verständnis der wichtigsten und sonst kaum begreiflichen Mitteilungen unserer Patienten sehr wesentlich ist. Zum Verständnis der Zusammenhänge müssen wir wissen, dass das Unterbewusstsein nicht zwischen einem Wunsch und einer Tat entscheiden kann. Dem Todkranken wird das Sterben leichter, wenn man ihm hilft, den Rest Leben zu ertragen, wenn Robert Oberhumer man ihn also nicht nur auf eine Rein medizinische Weise behandelt. 4.2 Die Sterbenden Phasen eines 1.Phase: Nichtwahrhabenwollen und Isolierung Die meisten Patienten reagieren auf die Erkenntnis ihrer bösartigen Krankheit mit „ich doch nicht, das ist ja gar nicht möglich, der Name ist vertauscht worden , das ist gar nicht mein Röntgenbild“. Die Nichtwahrhabenwollenphase ist meistens nur eine vorübergehende Phase, die durch teilweise Akzeptierung abgelöst wird. 2. Phase: Zorn „Wir interpretieren die Welt falsch und behaupten dann, sie täusche uns“7 „Warum gerade ich, warum nicht der?“ den Ärzten und irgendwelchen Leuten wird der Zorn entgegengebracht. Man muss sich in den Patienten hinein versetzen und schauen woher der Zorn eigentlich kommt. Vermutlich wäre jeder von uns zornig wenn er vom äußeren vitalen Leben ausgeschlossen wäre. 3. Phase: Verhandeln Diese Phase ist für den Patienten oft sehr hilfreich. „Wenn Gott beschlossen hat, uns Menschen von der Erde zu nehmen, und all mein zorniges Flehen ihn nicht umstimmen kann, vielleicht gewährt er mir eine freundliche Bitte“. Wie es auch bei Kindern ist, bei Ablehnung sind sie zuerst wütend, schließen sich im Zimmer ein und kommen nachher zur Besinnung, es doch auf eine andere Weise zu versuchen, ist es auch bei vielen Patienten. 7 E.K.R: Interviews mit Sterbenden, S.73 1969 The Macmillan Company, New York/CollierMacmillan Ltd., London. 5a/2005 11 4. Phase: Depression Wenn der Zustand einer Patienten immer schlechter wird, kann dieser das nicht immer nur belächeln. Meist sind sehr teure Operationen nötig, die zum Verkauf von vielen Dingen führen und so zu Verzweiflung. Oder die Patienten werden durch Operationen so entstellt , dass sie es nur schwer verkraften. 5. Phase: Zustimmung Wenn der Patient nicht plötzlich starb, wenn er Hilfe zur Überwindung der ersten Phasen fand, erreicht er ein Stadium , in dem er sein Schicksal nicht mehr so niedergeschlagen oder zornig hinnimmt. Der Patient ist müde und will oft nur dösen oder schlafen. Diese Phase ist fast frei von Gefühlen und es kommt die Zeit der „letzten Ruhe vor der langen Reise.“8 5. Trauer „Trauer hat viele Gesichter, so wie die Angst ist auch sie ein wichtiger Faktor im Leben eines jeden Menschen. Wir können uns der „Lebensfarbe“ Trauer nicht entziehen und müssen geduldig warten, welche Schicksalsschläge und Trauerberge das Leben für jeden einzelnen von uns bereit hält. Sie wird als furchterregende, aber auch weise Alte mit Pferd oder Rabe dargestellt, dann wieder als Mutter und Grab. Die vielen Gesichter der Trauer: Tod der Mutter, Verlust von Sehkraft und Gehör, Arbeitsplatzverlust, Wut, Zorn...“9 „Der Mann einer jungen Mutter lag nach einer schweren Gehirntumor-Operation im 8 E.K.R: Interviews mit Sterbenden, 1969 The Macmillan Company, New York/CollierMacmillan Ltd., London. Krankenhaus. Die Ärzte hatten ihr vorsichtig beizubringen versucht, dass sie nicht alles wegoperieren konnten und sie mit dem Schlimmsten rechnen müsste. Sie nahm an einem Trauerseminar teil. Nach dem Ableben ihres Mannes sollte sie sich überlegen, ob sie nochmals Hilfe brauche. Sie machte noch eine Sitzung und erzählte alles, was für sie bedrückend und unerledigt war. Ihren Vater verlor sie mit 8 Jahren, teilweise war es auch die damalige Angst, die sie in der neuen Situation noch lähmte. Sie konnte dann die restliche Zeit mit ihrem Mann und ihren Kindern im Krankenhaus ohne Angst verbringen. Es blieb nichts unerledigt zurück.“10 6. Nahtodeserlebnisse „Jede Sekunde sterben auf der Erde zwei Menschen. Wer bewusst dem Tode nahe ist, macht in zwei von drei Fällen weitgehend die gleiche Erfahrung: Er scheint sich von seinem physischen Leib zu lösen und von oben auf ihn herabzuschauen. Dann tritt er in eine tunnelartige Übergangszone ein. Je näher er deren Ausgang kommt, desto stärker wird ein weiß-goldenes, strahlendes Licht, das ihn mit Gefühlen von unendlicher Liebe, Frieden und Glück erfüllt. Er nimmt eine paradiesische Landschaft wahr (in seltenen Fällen allerdings eher ein Höllenszenario). Dort begegnet er verstorbenen Verwandten, religiösen Gestalten oder unbekannten Lichtwesen, mit denen er stumm, anscheinend telepathisch, kommunizieren kann. Ein "Lebensfilm" läuft ab, in dem er wie im Zeitraffer wichtige Stationen seines Lebens nachvollzieht. Wenn Wiederbelebungsversuche erfolgreich sind, fühlt er sich meist abrupt in seinen Körper zurückgerissen. Die Angst vor dem Tod verschwindet, in der Gewissheit, dass es "danach" weitergeht. 9 Monika Specht-Tomann, Doris Tropper: Zeit zu trauern/Kinder und Erwachsene verstehen und begleiten, 2001 Patmos Verlag GmbH & Co. Kg, Düsseldorf, ISBN 3-491-72441-4 Robert Oberhumer 10 Jorgos Canacakis: Ich sehe deine Tränen/Trauern, Klagen, Leben können, 1987 AG Zürich, Kreuz Verlag Stuttgart, S.192-195 5a/2005 12 Die Betroffenen werden ruhiger, heiterer, gelassener, überhaupt seelisch gesünder und religiöser. Ethnologische Studien fanden Berichte darüber in Kulturen rund um den Globus. "Nah-Todeserlebnisse" (gekürzt NDE) sind universelle menschliche Erfahrungen, unabhängig von soziologischen, demographischen oder psychologischen Besonderheiten. Nachdem mehrere populäre Sachbücher das Phänomen einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht hatten insbesondere von Raymond Moody, Kenneth Ring, Elisabeth Kübler-Ross -, begann Mitte der siebziger Jahre seine systematische wissenschaftliche Erforschung. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die 1977 gegründete "International Association for Near Death Studies" (IANDS), in der sich unter dem Vorsitz des Psychiaters Bruce Greyson mittlerweile über eintausend Mitglieder in einem knappen Dutzend Arbeitsgruppen organisiert haben: darunter zahlreiche Psychologen, Parapsychologen, Mediziner und Religionswissenschaftler. Je gewaltigere Datenberge sie vor uns auftürmen, desto deutlicher wird, dass Nahtodeserlebnisse als das ernstgenommen zu werden verdienen, was sie für die Betroffenen selbst fraglos sind: möglicherweise realistische Ausblicke in eine andere Wirklichkeit. Denn: NDEs ( near death experiences) deuten kaum je auf psychische Störungen hin. NDEs sind mehr als phantasievoll ausgestaltete Wunscherfüllungen . NDEs wiederholen nicht einfach bloß die Erfahrung der Geburt. Eher sind sie das Gegenteil davon: Die schmerzvolle Geburtspassage, hinaus in eine fremde, kalte Umgebung mit einem eher bedrohlichen Geburtshelfer, hat wenig zu tun mit dem schwebend leichten, von stärksten Glücksgefühlen begleiteten Gang durch den "Tunnel" ins Licht. Im übrigen unterscheiden sich die NDEs Kaiserschnitt-Entbundener nicht von denen, die "natürlich" zur Welt Gebrachte schildern. Dass NDEs durch Robert Oberhumer Halluzinogene wie LSD und Ketamin oder durch Elektrostimulation künstlich ausgelöst werden können und nachweislich mit erhöhten Aktivitäten bestimmter Hirnareale einhergehen, spricht nicht gegen ihren 11 Wirklichkeitsgehalt.“ “Krankheit und Tod würden, wenn nicht heute, dann morgen, zu denen kommen, die ich liebte, zu mir selbst, und nichts würde übrig bleiben außer Gestank und Würmern. Alle meine Handlungen, was immer ich tat, würden früher oder später vergessen sein und ich selbst nirgends sein. Warum dann sich mit irgend etwas beschäftigen? Ich empfand ein Grauen vor dem, was mich erwartete. Ich konnte nicht geduldig das Ende abwarten und sehnte mich danach, mich zu befreien.”12 7. Was geschieht nach dem Tod? „Die Ärzte nennen es Zwischenleben. Der Mensch ist (hirn-) tot, aber seine Zellen leben weiter, Minuten und Stunden, je nachdem, wie lange sie ohne den lebenswichtigen Sauerstoff auskommen können. Am empfindlichsten sind die Zellen des Gehirns. Sie sterben zuerst (810 Minuten), dann das Herz (15-30 Minuten), die Leber (30-35 Minuten), die Lunge lebt noch knapp eine Stunde und die Niere bis zu zwei. Über 8 Stunden bleiben die Muskeln am Leben, weil sie ihre Energieversorgung auch ohne Sauerstoff aufrecht erhalten können. Auch Spermien können mehrere Tage nach dem Tod noch leben. Magen und Darm arbeiten zunächst weiter, bis zu 24 Stunden. Bald können sie sich aber nicht mehr gegen die eigenen Verdauungssäfte wehren. Die Zellen sterben, der Körper verdaut sich selbst. Pathologen nennen diesen Vorgang Autolyse ("Selbstauflösung"). Bakterien aus dem 11 Online im Internet URL: http://www.psiinfos.de 12 Leo Tolstoi, www.psi-infos.de 5a/2005 13 Darm und aus der Mundhöhle dringen ins Körperinnere vor und greifen die noch lebenden Zellen an. Die Verwesung beginnt. Hat ein Kranker vor seinem Tod Antibiotika erhalten, z.B. auf der Intensivstation, kann sie sich um Wochen verzögern. An der Haut lassen sich bald erste Veränderungen erkennen. Unter der Haut wird das Netz der Venen sichtbar. Schon kurz nach dem Tod zeigen sich die bläulichen Leichenflecken, die entstehen, wenn das Blut im Körper, der Schwerkraft folgend, absinkt. Trotz dieser Veränderungen können die Schweißdrüsen der Haut aber noch über 30 Stunden arbeiten. Und auch bei einem Toten kann man mit Medikamenten eine Gänsehaut hervorrufen. Schreitet die Verwesung weiter fort, blähen Gase, die bei der Verwesung entstehen (vor allem NH3, CO2, H2S und N2), den Körper auf und dringen in die Haut ein. Es entstehen Hautblasen, die sich später mit Flüssigkeit füllen. Bei einer Obduktion lässt sich das Knistern der Gas gefüllten Haut hören. Nach 2 Stunden werden Muskeln unbeweglich. Ihre Energiespeicher werden langsam aufgebraucht und ohne Sauerstoff können sie nicht neu aufgefüllt werden. Die Muskelfasern verhaken sich, die Totenstarre setzt ein. Sie hält bis zu 2 Tagen an und löst sich dann wieder. Warum ist noch ungeklärt. Langsam erkaltet der Körper, je Stunde um ungefähr ein Grad. Je nach Umgebung können manchmal Tage vergehen, bis der Körper wirklich tot ist.“13 In bestimmter Weise glaube ich an ein Leben nach dem Tod, ich finde zwar, dass es ein sehr interessantes Thema ist, aber man sich nicht zu stark damit befassen sollte. Weil man die Zeit die man zu Leben hat nützen und nicht mit Gedanken über eine andere „Seite“ des Lebens vergeuden sollte, da man es ja sowieso irgendwann erfahren wird. 13 Online im Internet URL: http://www.altenpflege-tod-und-sterben.de : Was geschieht nach dem Tod ? Robert Oberhumer 5a/2005 14 Robert Oberhumer 5a/2005