weinmarkt Online-Geschäft der Grossverteiler legt zu Wein per Internet bestellen und sich nach Hause liefern lassen wird immer beliebter. Noch ist der Anteil am Gesamtumsatz marginal. Doch Grossverteiler und Warenhäuser machen mobil und generieren dadurch Zuwachs, und dies nicht im Billigstsegment. Eugen Rieser Rolf Zeller, Leiter coop@home, rechnet mit weiterem, starkem Wachstum. Unter den Grossverteilern und Warenhäusern, die Online-Bestellungen entgegennehmen und die Ware nach Hause liefern, zählen Coop, Migros mit LeShop und die Warenhauskette Manor zu den Marktführern. Ihr Weinsortiment im Netz ist umfangreich. Le Shop rangiert beim OnlineShopping von Lebensmitteln mit 132 Millionen Franken Umsatz im letzten Jahr an der Spitze, gefolgt von Coop mit 66 Millionen Franken (2008). Über ihre Verkaufszahlen und Marktdaten informiert Coop offen: Im Online-Geschäft mit Wein wird knapp 20 Millionen Franken umgesetzt. «Der Online-Markt ist ein Mikrokosmos in der Detailhandelswelt. Der Interneteinkauf floriert, nicht nur beim Wein», so die Einschätzung von Rolf Zeller, Leiter coop@home. Übersee-Weine in Rücklage Wachstumspotenzial sieht der Coop-Online-Händler dank der Gesamtentwicklung des Absatzes über Online-Kanäle, also nicht nur via Bestellung mittels Computer, son«Am besten verkaufen sich Weine dern auch über in mittleren bis höheren Preislagen, mobile Geräte wie unabhänging der Region.» etwa das iPhone. coop@home hat dafür Mitte 2009 eine erfolgreiche «App» lanciert. «Das Handy ist genau das Gerät, das alle immer mit dabei haben. Es zeigt sich, dass diese Geräte vermehrt 10 Weinmarkt Klick mit der Maus, Lieferung nach Haus. nicht nur für Kommunikation, sondern für vieles mehr genutzt würden.» Der klassische Kunde sei männlich und zwischen 30 und 60 Jahre alt, gut ausgebildet und verfüge über ein höheres Einkommen. «Wir stellen aber erfreut fest, dass auch wenig Computer-affine Kundinnen und Kunden online bestellen», hält Rolf Zeller fest. Am besten verkaufen sich Weine in mittleren bis höheren Preislagen, unabhängig der Region. Einbussen verzeichnen Übersee-Weine, dies auf Kosten von Gewächsen aus Europa inklusive der Schweiz. Hier seien vor allem Spezialitäten und auch Bio-Weine gefragt. Der Kaufpreis pro Flasche liegt im Online-Absatz deutlich über zehn Franken. Manor gibt sich zugeknöpft Im Gegensatz zu Coop geht die Warenhauskette Manor sparsam mit der Bekanntgabe von Zahlen um. Alain Stopnicer, Leiter E-Solutions bei Manor, gibt immerhin ein paar Hinweise zum Durchschnittskunden: «Der typische Kunde in unserem Online-Shop keine Weine selber, sondern bedient sich über den Handel oder kauft direkt bei den Winzern ein. Er verfügt auch über eine etwas anders strukturierte Kundschaft als die Konkurrenz. «Es sind junge, erwerbstätige Mütter oder Familien, bei denen die Frauen einkaufen. Eine durchschnittliche Bestellung beträgt 230 Franken. Wir sprechen von einem Grosseinkauf, meist Kartons mit sechs Flaschen Wein zum schnellen Verbrauch, also keine Lagerweine.» Dominique Locher, Marketing & Sales Director LeShop, stellt fest, dass vor allem Frauen das Online-Angebot benutzen. ist ein Weinliebhaber zwischen 35 und 55 Jahren. Mit den durchschnittlich 220 Franken pro Einkauf im Manor-Online-Shop sind wir sehr zufrieden.» Die Angebote aus Frankreich, Italien und der Schweiz in der Preisklasse zwischen 10 bis 15 Franken seien am meisten gefragt. Bezogen auf den Weinumsatz rangiert der Online-Shop im Vergleich zu den 33 ManorSupermärkten auf Platz 6. Erfreulicher Absatz bei Migros Dank des Engagements der Migros – sie besitzt heute 90 Prozent des Aktienkapitals – fand das OnlineVermarktungsunternehmen LeShop zum Erfolg. Im vergangenen Jahr wurden 132 Millionen Franken erwirtschaftet. Dominique Locher, Marketing & Sales Director von LeShop SA in Ecublens, freut sich über die positive Absatzentwicklung: «Der Weinverkauf entwickelt sich «Der Weinverkauf entwickelt sich übermässig positiv; übermässig positiv; er ist um 26 Prozent er ist um 26 Progewachsen.» zent gewachsen. Unser Sortiment umfasst knapp 400 Weine; die wichtigsten Weinländer sind vertreten und natürlich auch die Schweiz.» Verkauft werden rund doppelt so viele rote wie weisse Weine, letzterer macht aber an Terrain gut. Das Wachstum im vergangenen Jahr lag beim Weisswein bei 37, beim Rotwein bei 22 Prozent. LeShop importiert 11 Weinmarkt Preise wie im Laden «Schweizer Weine laufen im Online-Verkauf gut», hält LeShopMarketingchef Dominique Locher fest. Ein weisser Mont-sur-Rolle ist der meistverkaufte Wein überhaupt, bereits auf Platz 4 findet man einen Pinot noir aus Salgesch und unter die Top 20 hats auch eine Petite Arvine geschafft. Die Kundschaft aus der Westschweiz sei mehr nach Frankreich, die Deutschweizer mehr nach Italien hin orientiert. Der durchschnittliche Flaschenpreis beträgt Fr. 7.90. Die Online-Preise sind mit den Ladenpreisen identisch. Trotz Wachstum allenthalben: Gemessen am jährlichen Gesamtumsatz des einheimischen Weinmarkts von geschätzten 1,5 Milliarden Franken liegt der Anteil, der übers Internet verkauft wird, noch unter der 100-Millionen-Marke. Zurzeit generiert coop@home rund 20 Millionen Franken Umsatz mit Wein.