Eine junge Frau als Chefin - Medizinische Hochschule Hannover

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Emma H
mhh Info Oktober 2002
Eine junge Frau als Chefin –
das ist immer noch eher die Ausnahme als die Regel. Dr. Heike Alz leitet seit einem Jahr die mhh-Apotheke.
Info-Redakteurin Bettina Bandel sprach mit ihr
Dr. Heike Alz:
Sie leitet seit Oktober 2001
die mhh-Apotheke
Frau Dr. Heike Alz, zunächst waren Sie Mitarbeiterin, jetzt
sind Sie die Leiterin der mhh-Apotheke und somit für 30
Angestellte verantwortlich. War es für Sie ein Problem, ihre
Rolle zu wechseln?
Nein. Ich hatte bereits weitreichende Aufgaben im Bereich
Organisation und Personal, bevor ich die Leitung übernahm.
Zeitgleich mit meinem Wechsel nahm ich am FührungskräfteEntwicklungsprogramm teil, das mir schnell Unsicherheit
nahm und bei speziellen Problemen half. Mit den ApothekerKollegen komme ich sehr gut aus. Außerdem gibt es viele
Menschen in der mhh, die Lust haben, etwas zu bewegen und
zu verändern. So stagniert nichts – und das macht Spaß.
Eines Ihrer Ziele ist es, die Serviceleistungen zu stärken. Was
bedeutet das für Sie?
Service heißt, die Patientinnen und Patienten optimal zu versorgen. Dazu müssen wir individuell und zeitnah Medikamente bereit- und herstellen. Deswegen haben wir zum Beispiel die Abläufe von der Bestellung eines Medikaments bis zur
Lieferung optimiert. Das Stationspersonal fordert online Arzneimittel an und wir bestellen dann elektronisch beim Großhandel. Notfallpräparate können so innerhalb von zwei Stunden geliefert werden. Ein weiteres Pilotprojekt zum Einkauf
über eine Internet-Plattform ist angelaufen. Zudem werden wir
die Zytostatikazubereitung um 50 Prozent erweitern und einige Virostatika zubereiten. Wir unterstützen immer mehr die
Forschung, indem wir Medikationen für Studien bereitstellen.
Um die Qualität unserer Arzneimittel zu dokumentieren,
wird sich die Apotheke im nächsten Jahr zertifizieren lassen.
Sie sind erst 31 Jahre alt und eine Frau – akzeptiert »Mann«
Sie als Chefin?
Manchmal sind Kollegen oder Pharmavertreter verblüfft, eine
junge Frau anzutreffen, da ähnliche Positionen meistens von
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Männern besetzt sind. Das bedeutet für mich, dass ich mir
verstärkt Akzeptanz durch fachliche und menschliche Kompetenz erarbeiten muss. Hier in der Abteilung heißt es im Speziellen, Mitarbeitergespräche zu führen, lenkend einzugreifen
sowie meine Ideen und Ziele möglichst früh abzustecken und
mitzuteilen.
Sie sind verheiratet und haben ein vierjähriges Kind. Wie vereinen Sie Familie und Beruf?
Unser Tagesablauf ist recht straff organisiert, damit wir möglichst viel Zeit füreinander haben. Für mich sind Familie und
Beruf keine Gegensätze, die sich nicht vereinen lassen. Im
Gegenteil: Das eine gibt mir Kraft für das andere.
Welche Tipps können Sie Frauen geben, die gern in Führungspositionen arbeiten möchten?
Sie sollten nicht in die Rolle verfallen, dass sie es als Frauen
schwerer haben als Männer. Ich empfehle ihnen, einen eigenen Weg zu wählen und offensiv zu sein. Sie dürfen sich nicht
verunsichern lassen und keine Angst haben, ihre Position zu
vertreten. Es ist wichtig, Ziele zu setzen und diese transparent
zu machen. Mit Einsatzbereitschaft und Kreativität lassen
sich Familie und Beruf gut vereinen.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Ich möchte meine Ziele in der Apotheke verwirklichen und
hoffe, dabei nicht zu ungeduldig zu sein. Ich möchte dabei
Leute um mich haben, die motiviert sind und Freude an ihrer
Arbeit haben – eben ein zufriedenes Team. Vor allem wünsche ich mir, in Zukunft noch stärker und zeitnäher auf die
Bedürfnisse der Klinik eingehen zu können.
Kontakt:
Dr. Heike Alz
Telefon: (0511) 532-3131
E-Mail: [email protected]
mhh Info Oktober 2002
Emma H
Wunsch nach Weiterbildung
Am 19. April tagte zum ersten Mal der Stammtisch der
Technischen Assistentinnen und Assistenten
Den Anstoß dazu gab Ende des vergangenen Jahres Marion
Zajtschek. Sie konnte uns, Birgit Debbouz und Barbara Jürgens-Saathoff, für die Gründung einer derartigen Institution
gewinnen. Die Inhalte der Treffen sollten überwiegend fachbezogen sein und Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit
bieten, Erfahrungen und Informationen auszutauschen.
Das Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war
groß und die von uns vorgegebenen Themen wurden begrüßt
und in mancher Hinsicht ergänzt. Es stellte sich heraus, dass
viele den Wunsch nach fachbezogener Weiterbildung haben.
Dieser Punkt wird jetzt vom TA-Stammtisch zusammen mit
der Fort- und Weiterbildung bearbeitet und kann hoffentlich
schon bald in Form von theoretischen und praktischen Kursen
umgesetzt werden.
Wir »Gründungs-TAs« sind sehr zufrieden über die Entwicklung unseres Stammtisches, hoffen auf noch mehr Resonanz und Mitarbeit und begrüßen jede Kollegin und jeden
Kollegen herzlich.
Barbara Jürgens-Saathoff
Alles Neu
mhh erreicht Platz 6
Das mhh-Frauenbüro ist umgezogen und wird
jetzt von Doris Richelmann geleitet
Ergebnis einer Umfrage:
Wo Frauen besser gefördert werden
Doris Richelmann arbeitete zuvor 16 Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin im »Institut Frau und Gesellschaft« (IFG)
in Hannover.
Das Frauenbüro der Hochschule ist seit dem 26. August
nicht mehr im Gebäude K24 untergebracht, sondern im »Et
cetera«, dem ehemaligen Hoechst-Gebäude an der KarlWiechert-Allee 3. Das Sekretariat befindet sich in der 1. Etage,
Raum 1039. Doris Richelmann arbeitet in Raum 1037. Die
Telefon- und die Faxnummer bleiben erhalten, ebenso wie
die E-Mail-Adresse.
Friderike Stüwert
Kontakt:
Doris Richelmann
Telefon: (0511) 532-6501 oder -6502
Fax: (0511) 532-3441
E-Mail: [email protected]
(bb) Die politisch geforderte Gleichstellung von Frauen ist an
keiner der deutschen medizinischen Fakultäten und Hochschulen verwirklicht – zu diesem Ergebnis kam die »Kommission Klinika« der »Bundeskonferenz der Frauenbeauftragten
und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen (BuKoF)« bei
einer Befragung an 31 der insgesamt 37 Einrichtungen. Einige
bieten nach dieser Studie Frauen deutlich bessere Chancen bei
der Vereinbarkeit von Beruf und Familie als andere. Spitzenreiter sind dabei die Charité der Universität Berlin und das
Universitätsklinikum Göttingen. Die mhh erreichte Platz sechs.
Bei der Umfrage mussten neunzig Fragen zu Personalstruktur, Frauenförderplan, Elternzeit und Familienfreundlichkeit beantwortet werden. Ergebnisse sind zum Beispiel:
Von 142.862 Beschäftigten sind 100.170 Frauen. Beim wissenschaftlichen Personal liegt der Frauenanteil aber bei 34
Prozent und in den Spitzenpositionen sogar nur bei 4,5 Prozent. Dabei weisen die medizinischen Fakultäten der neuen
Bundesländer einen deutlich höheren Frauenanteil auf.
Doris Richelmann:
Seit dem 1. September 2002
Leiterin des Frauenbüros
Weitere Ergebnisse:
Professorin Gabriele Kaczmarczyk
Telefon: (030) 450-551022
Kontakt:
Barbara Jürgens-Saathoff, Telefon: (0511) 532-4050,
E-Mail: [email protected]
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