182 Gebilden im Kaum zwischen Zellwand und Cytoplasma. Da Verf

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Physiologie.
Gebilden im Kaum zwischen Zellwand und Cytoplasma. Da Verf. im Modell­
versuch aus Methylenblau- und Kaliumnitratlösungen ähnliche Bildungen
erhält, so erübrigt sich die Annahme, daß Lipoide am Aufbau derselben be­
teiligt sind. Vielmehr soll es sich um kolloidale Koazervate von Methylen­
blaunitrat handeln, die sich in Kristalle verwandeln können. Eine Rot­
färbung der Membranen wird auf Bildung von Methylenazur in der Zellwand
zurückgeführt. Außerdem wird das Verhalten einer Reihe anderer Thioninderivate untersucht. Allgemein erweist sich der Ausfall der Vitalfärbung als
abhängig von der Wasserstoffionenkonzentration, der Konzentration der
Elektrolyte und des Farbstoffes. Eine Farbstoff speicherung in der Vakuole
ist auch aus blockierten Lösungen möglich. Eine Entfärbung des Zellsaftes
durch Kalziumchlorid konnte im Gegensatz zu Bünning nicht beobachtet
werden.
Menke
(Berlin-Dahlem).
Brauner, L., und Brauner, M., Untersuchungen über den photoelektrischen
Effekt in Membranen. I. Weitere Beiträge zum Problem der Lichtpermea­
bilitätsreaktionen. Protoplasma 1937. 28, 230—261.
Wird ein Blatt vonHelodea densa asymmetrisch belichtet, so wird die
bestrahlte Ableitstelle nach einer negativen Vorreaktion elektropositiv gegen­
über den unbelichteten Teilen des Blattes. Da die Höhe des Potentials von
der Konzentration der ableitenden Kaliumchloridlösung abhängig ist — je
verdünnter diese ist, um so höher ist das Endpotential —, so vermuten Verff.,
daß durch die Belichtung ein schon vorher bestehendes Diffusionspotential
verändert wird. Der negative „Vorschlag" wäre eine Folge der OH-Ionen­
bildung beim Einsetzen der Photosynthese.
Als brauchbares Modell zur Aufklärung dieser Verhältnisse erwies sich
ein durch Graphitierung sensibilisiertes Pergamentpapier, das als Membran
in definierte Konzentrationsketten eingeschaltet wird. An diesem System
wird die Wirkung verschiedener Wellenlängen des Lichtes und der Einfluß
verschiedener Ionen studiert.
Auf Grund dieser Versuche kommen Verff. zu folgender Theorie des
photoelektrischen Effektes: Durch Belichtung wird die Beweglichkeit der
Kationen verringert, die der Anionen vergrößert. Der primäre Photoeffekt
besteht aus einer Herabsetzung der negativen Eigenladung der Membran,
aus der sich eine Erhöhung der Anionenbeweglichkeit ergibt. Die verkleinerte
Kationenbeweglichkeit ist die Folge einer verminderten Porenweite der Mem­
bran (sekundärer Photoeffekt). Es sei noch erwähnt, daß Aluminiumchlorid
unter den untersuchten Elektrolyten eine Sonderstellung einnimmt.
Menke
(Berlin-Dahlem).
Schmidt, Ct., Die Wirkung der Lichtqualität auf den Assimilationsapparat
verschieden gefärbter Gewebe. Jahrb. wiss. Bot. 1937. 85, 554—591.
Zur Untersuchung gelangten Vertreter der fueoxanthinarmen Braun­
algen (Xanthophylltyp), fueoxanthinreichen Braunalgen, Rotalgen und eine
Grünalge. Sie wurden mit Licht aus verschiedenen Spektralbereichen und
wechselnder Stärke bestrahlt, die Auswirkungen wurden an den assimilatori­
schen Leistungen (Assimilationsüberschuß) gemessen. Ein Vergleich dieser
Werte läßt keine Beziehungen zur systematischen Stellung erkennen, ebenso­
wenig wie zum örtlichen Vorkommen von Stark- und Schwachlichtpflanzen
und zur Intensitätseinstellung. Dagegen lassen sich an Hand der Assimilations­
werte drei Typen aufstellen, die Pflanzen umfassen: 1. mit gelbbraunem
Gewebe(Phyllitis, Laminaria, Ectocarpus), 2. mit olivbraungrünem und grünem
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