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www.oncotyrolt.at
Presseinformation
Prostatakrebs – die zwiespältige Rolle des Immunsystems
Oncotyrol-Wissenschaftler suchen nach Antikörpern zum Aufspüren von Krebs
und erforschen die Rolle von Entzündungen
(Innsbruck, 26.11.2010) Das Immunsystem ist die wichtigste Waffe unseres Körpers
im Kampf gegen Krebs. Je besser das Abwehrarsenal des Körpers den „Feind im
eigenen Hause“ bekämpft, umso weniger Chancen hat der Tumor. Zu viel des Guten
kann allerdings auch schaden: Führt die Immunantwort zu chronischen
Entzündungen, fördern diese wiederum die Krebsentstehung.
Oncotyrol-Wissenschaftler um Prof. Helmut Klocker erforschen die zwiespältige Rolle
des Immunsystems bei der Entstehung von Prostatakrebs. Sie suchen gemeinsam
mit dem Firmenpartner Protagen nach Auto-Antikörpern, um Prostatakrebs früher
und genauer zu erkennen als bisher. Ergänzend analysieren die Innsbrucker
Forscher Gewebeproben, um dort Immun- und Entzündungsreaktionen
nachzuweisen. Dabei arbeiten sie mit dem Firmenpartner TissueGnostics
zusammen. Das Projekt, das nun in den neuen Laborgebäuden von Oncotyrol
durchgeführt wird, hat zum Ziel, Serum- und Gewebeanalyse zu verbinden.
Antikörper gegen körpereigene Strukturen
80% aller im Serum vorhandenen Immunglobuline sind Autoantikörper, also
Antikörper, die sich gegen körpereigene Strukturen richten. Nur 20% sind Antikörper
gegen körperfremde Substanzen wie z.B. Krankheitserreger. Diese im gesunden
Menschen vorkommenden Autoantikörper sind gewissermaßen Werkzeuge für
Abbau- und Aufbauprozesse im Körper. Beispielsweise, wenn man vom Fahrrad fällt
und sich das Knie aufschlägt, muss beschädigtes Gewebe abgebaut werden. Dazu
ist das schon fertige Set an Autoantikörpern wichtig, um den Fresszellen beim
Gewebe-Abbau zu helfen.
Auch Krebserkrankungen führen zum Zelltod und damit zur Bildung von
Autoantikörpern, unter anderem weil durch das Tumorwachstum Gewebe zerstört
wird und abstirbt. Diese für Prostatakrebs spezifischen Autoantikörper werden im
Oncotyrol-Projekt mit der Technologie von Protagen aufgespürt werden. So eine
Signatur von 10-100 spezifischen Autoantikörpern bildet ein Muster, das die
"gesunde" Autoimmunität von der krebsspezifischen unterscheidet. Das Projekt ist
bereits so weit fortgeschritten, dass die Ergebnisse nun in einer multizentrischen
Studie untersucht werden.
Die Technologie von TissueGnostics spielt bei der Überprüfung eine wichtige Rolle.
Die Wissenschaftler vermuten, dass zwischen dem Aufbau von Autoantikörpern im
Serum und den Immunreaktionen des Gewebes eine Verbindung besteht. Diese
wollen sie nachweisen, indem Immunzellen in Gewebeproben von Krebspatienten
charakterisiert und gleichzeitig Autoantikörper im Serum gemessen werden.
Wenn im Zuge einer Prostatakrebsoperation Gewebe entfernt wird, kann man in
manchen dieser Proben eine massive Einwanderung von Immunzellen nachweisen –
das Gewebe ist entzündet. Bei anderen ist dies nicht der Fall. Die OncotyrolWissenschaftler vermuten, dass die Entzündungsreaktionen schädlich sind und die
Tumorzellen stimulieren. Es ist daher wichtig, die Verbindung zwischen
Autoantikörpern und Entzündungen zu verstehen. Dann könnte man durch eine
einfache Serumanalyse bereits frühzeitig Entzündungsreaktionen im Prostatabereich
feststellen. Das könnte im Sinne einer Präventionsstrategie oder für die Entwicklung
einer Immuntherapie wichtig sein.
Hintergrund Oncotyrol:
Oncotyrol ist ein Verbund von Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft zur
beschleunigten Entwicklung und Evaluierung individualisierter Krebstherapien, sowie
prognostischer und präventiver Methoden. Im Bereich der Wissenschaft stehen die
drei Tiroler Universitäten im Zentrum. Sie arbeiten mit internationalen
Wissenschaftspartnern wie der Harvard Medical School zusammen. Auf Seiten der
Wirtschaft sind regionale, überregionale und international agierende Konzerne
beteiligt. Oncotyrol wurde im Rahmen des Strukturprogramms COMET der
österreichischen Bundesregierung in Innsbruck gegründet und wird mit nationalen
und Landesmitteln zu rund 50% gefördert. Gemanagt wird das Großprojekt von der
Innsbrucker CEMIT GmbH Center of Excellence in Medicine and IT. CEMIT initiiert
und managt Großforschungsprojekte an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und
Wirtschaft.
www.oncotyrol.at
Rückfragen:
CEMIT – Center of Excellence in Medicine and IT GmbH
Carola Hanisch,
Karl-Kapferer-Straße 5,
6020 Innsbruck
Tel. +43.512.576523-221
Fax. +43.512.576523-301
Email: [email protected],
www.cemit.at
Medizinische Universität Innsbruck,
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Öffentlichkeitsarbeit
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