ERGEBNISPROTOKOLL zur Abschlussveranstaltung im Beteiligungsprozess zur Unterstützung der Erstellung der nationalen Klimawandel-Anpassungsstrategie am 6. Juli 2011 in der Diplomatischen Akademie Wien Moderation: Georg Tappeiner und Wolfgang Gerlich Protokoll: Andrea Prutsch und Maria Balas (Umweltbundesamt GmbH) 10:10-10:20 Begrüßung durch: Karl Kienzl (Stv. Geschäftsführer Umweltbundesamt GmbH) Herr Karl Kienzl begrüßt die TeilnehmerInnen und bedankt sich für das Interesse an dem Thema „Klimawandel und Anpassung“ und für die Mitarbeit im Rahmen des Beteiligungsprozesses. Ebenfalls bedankt sich Herr Kienzl im Namen des Umweltbundesamts beim Lebensministerium für die gute Zusammenarbeit und beim Klima- und Energiefonds, der diesen Prozess durch die Finanzierung ermöglicht hat. Herr Kienzl weist in seiner Begrüßung auf den Newsletter zu Klimawandel- und Anpassung hin, der auch nach Ende des Beteiligungsprozesses weiter läuft und für EntscheidungsträgerInnen relevantes Wissen bereit stellt. (Newsletter-Link: http://www.klimawandelanpassung.at/newsletter-registrierung/) Helmut Hojesky (Abteilungsleiter V/4, Lebensministerium) Herr Helmut Hojesky betont, dass sich die Anpassung an den Klimawandel in den letzten Jahren als „Nischenthema“ weiter entwickelt hat und vor allem aufgrund der fehlenden Erfolge im Klimaschutz zukünftig eine wichtige Rolle einnehmen wird. Dies gilt auch für Österreich: die Strategie zur Anpassung an den Klimawandel wird im Sommer 2012 in den politischen Prozess eingebracht und soll dann schrittweise umgesetzt werden. Auch Herr Hojesky bedankt sich bei allen Beteiligten für die Mitarbeit, beim Umweltbundesamt für die Organisation und Durchführung und beim Klima- und Energiefonds für die Finanzierung des Beteiligungsprozesses. 10:20-11:10 reclip:century: Regionale Klimaszenarien für Österreich Wolfgang Loibl (AIT) und Herbert Formayer (BOKU Wien) Herr Wolfgang Loibl (Projektleiter) und Herr Herbert Formayer (Projektpartner) stellen die Methode und erste Ergebnisse aus reclip:century vor. Reclip:century erzeugt ein für Österreich „maßgeschneidertes“ Ensemble von regionalen 1 Klimaszenarien in einer Auflösung von 10 x 10 km bis 2050. Das Ziel ist es, einheitliche Datensätze für Klima- und KlimafolgenforscherInnen im Internet bereit zu stellen (Herbst 2011). Das Projekt wurde vom AIT geleitet und die Ergebnisse in Kooperation mit der BOKU Met, Wegener Center Uni Graz und der ZAMG durch Finanzierung des Klima- und Energiefonds erarbeitet. Die Ergebnisse der Ensembles widerspiegeln die Bandbreite der regionalen Effekte des Klimawandels. Die Temperaturtrends sind eindeutig und zeigen in allen Szenarien einen deutlichen Anstieg (im Sommer bis zu 2,5 °C). Beim Niederschlag zeigen sich große Differenzen; zudem muss davon ausgegangen werden, dass es im Mittel zu einer Überschätzung des Niederschlags kommt, da die Globalmodelle von einer zu hohen Feuchtigkeit ausgehen. Für kleiner-skalige Aussagen müssen die Klimadaten weiter nachbearbeitet und hinsichtlich einer spezifischen Fragestellung ausgewertet werden. Eine Österreichweite Auflösung der Daten auf 2 - 3 km benötigt aber noch geschätzt weitere zehn Jahre an Bearbeitungszeit (dann wird es auch möglich sein, bessere Aussagen zu den Extremereignissen zu machen). Im nächsten Schritt werden im Rahmen von reclip:century die Daten in der Auflösung von 10 x 10 km bis 2100 berechnet. (für Details siehe Präsentation 1 im Anhang) 11:00-11:15 Ziele und Resümee: Beteiligungsprozess Andrea Prutsch und Maria Balas (Umweltbundesamt GmbH) Frau Maria Balas und Frau Andrea Prutsch präsentieren die Ziele des Beteiligungsprozesses, einige Eckpunkte und ein kurzes Resümee vonseiten des Umweltbundesamts. Der österreichische Prozess zur Erstellung der nationalen Anpassungsstrategie wurde durch einen vom Klima- und Energiefond finanzierten Beteiligungsprozess begleitet und unterstützt. Die erste Phase des Beteiligungsprozesses lief von Sommer 2008 bis Sommer 2010 und folgende Sektoren wurden diskutiert: Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft, Elektrizität und Tourismus. Die aktuelle Phase II startete im Herbst 2010 und wurde mit der heutigen Veranstaltung abgeschlossen. In der Phase II werden folgende fünf Sektoren bearbeitet: Bauen und Wohnen, Gesundheit, Verkehrsinfrastruktur, Schutz vor Naturgefahren und Ökosysteme/Biodiversität. Das Ziel des Prozesses ist es, die Qualität und den Umsetzungserfolg der Anpassungsstrategie zu erhöhen, da verschiedene Sichtweisen, Interessen und Bedürfnisse sowie breit gestreute Expertise und Erfahrungen aus der Praxis eingebracht werden. Ebenfalls sollen durch den Beteiligungsprozess eine fundierte Informationsquelle zur Verfügung gestellt (Link: www.klimawandelanpassung.at) und eine Möglichkeit zum Austausch eingerichtet werden. Unserer Meinung nach wurde durch den Beteiligungsprozess vor allem eine Stärkung des Bewusstseins für die Notwendigkeit zur Anpassung erreicht. Weiters hoffen wir – neben den wichtigen inhaltlichen Inputs zur Strategie - einen Raum für Erfahrungsaustausch und für eine bessere Vernetzung geschaffen zu haben. (Details siehe Präsentation 2 im Anhang) 11:15-12:30 Vorstellung der Ergebnisse aus den Sektor-Workshops Zwei bis drei Personen wurden im Vorfeld gebeten, die Ergebnisse aus den SektorWorkshops bei der Abschlussveranstaltung zu präsentieren. Die Präsentationen wurden als Handout in die Tagungsmappe gelegt und können auch im Anhang nachgelesen werden. 2 Bauen und Wohnen: Robert Lechner (Ökologieinstitut) o Workshops waren gut besucht o Basis waren Handlungsempfehlungen aus Policy Paper (basierend auf ExpertInnenstudie von Amann et al. 2010) o bei den Workshops wurde durchaus auch kontrovers diskutiert o großes Thema war sommerliche Behaglichkeit und Witterungsbeständigkeit von Gebäuden und damit verbunden die Diskussion rund um die Wohnbauförderung und weiteren formalen Aspekten o Ergebnis: Qualität annehmbar und Vollständigkeit auch Gesundheit: Fritz Wagner (BM für Gesundheit), Marion Jaros (Wiener Umweltanwaltschaft) und Susanne Zimmermann (Forum Umweltbildung) o 3 Personen im Vortrag als Spiegelbild für die große Bandbreite an Meinungen zum Themenfeld Gesundheit und Klimawandel o Papier wurde in den Workshops auf die wesentlichen Punkte reduziert (vor allem Umgang mit Hitze und Hochwasser, neue Infektionskrankheiten, Pflanzenmanagement und Monitoring) o Schlaglicht Überhitzung: wichtigste Auswirkung auf die Gesundheit – vor allem für sensible Personengruppen wie ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen - wird das Überhitzen der Innenräume sein (enger Konnex zu Bauen und Wohnen, wobei dieser Aspekt dort nur gestreift wird; daher wird eine engere Kooperation zwischen den Sektoren angeregt) o wesentlich für den Sektor ist die (schulische und außer-schulische) Bildung; Voraussetzung dafür ist die Zielgruppen-gerechte Information o Für die Validierung und Evaluierung von Maßnahmen ist eine umfassende Datenbasis notwendig. Es sind bereits zahlreiche Daten vorhanden, was fehlt ist ein Überblick welche Daten es wo gibt und vor allem die Verknüpfung zwischen den Daten. Die Anpassungsstrategie kann hier wesentliche Unterstützung leisten. Ökosysteme/Biodiversität: Karolina Begusch-Pfefferkorn (BM für Wissenschaft und Forschung) und Andreas Drack (Land Oberösterreich) o in den Workshops wurde konfliktreich diskutiert, jedoch hat der Prozess zu einem Ergebnis geführt, mit dem der Großteil der TeilnehmerInnen zufrieden waren o Besonderheit im Sektor: Papier war noch kein Policy Paper, sondern ein ExpertInnenpapier; dieser Umstand war der Anlass für erste Kritik, da die Rolle des Papiers unklar war o kritisiert wurde, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen aus der ExpertInnenstudie zu stark in andere Sektoren eingreifen und dass damit der Konsens in bereits bearbeiteten Sektoren, wie z.B. der Landwirtschaft und der Forstwirtschaft, in Frage gestellt wird o Handlungsempfehlung zur globalen Verantwortung wurde aufgenommen, da durch Klimawandel-Anpassungsmaßnahmen in Österreich keine BiodiversitätBeeinträchtigungen exportiert werden sollen o Frage des Wissens oder Nicht-Wissens stand in den Workshops im Raum o Thema soll in bestehende Monitoring-Systeme integriert werden; Wechselwirkungen sollten besser heraus gearbeitet werden o Stimmungsbild: im Zuge des Prozesses konnten Konflikte ausgeräumt werden, sodass die vorliegenden Maßnahmen nun durchaus begrüßt werden 3 Schutz vor Naturgefahren Karin Kobald (Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs) und Christian Rachoy (ÖBB-Infrastruktur AG) o Maßnahmen aus dem Policy Paper wurden weitgehend begrüßt o Schäden durch Naturgefahren sind gestiegen, jedoch ist der Einfluss der Klimaänderung noch nicht klar; hier besteht Forschungsbedarf! o Anpassung soll als ständiger Verbesserungsprozess gesehen werden o Datenmaterial ist in vielen Bereichen vorhanden, jedoch sollen diese Informationen besser zusammen geführt werden und leicht zugänglich sein o die enge und verstärkte Kooperation zwischen Bund (Gefahrenzonenpläne) und Länder (Raumordnung) ist wesentliche Voraussetzung für den Schutz vor Naturgefahren o die Forcierung des Wasserrückhalts in der Fläche ist auch für andere Sektoren wesentlich. Derzeit werden pro Tag ca. 10 ha Fläche versiegelt o Kommunikation ist wesentlich (auch wesentlich für die Eigenvorsorge) und zusätzlich spielt die Raumplanung eine wesentliche Rolle o Risikopartnerschaft ist eine Form der Eigenvorsorge, die man selber setzen kann Verkehrsinfrastruktur Klaus Gspan (ASFiNAG), Petra Völkl (Lebensministerium) und Thomas Schuh (ÖBB) o Basis der Diskussion war ExpertInnenstudie von Hr. Knoflacher et al. 2010 o im Rahmen der Workshops wurde das Papier vor allem auf die wesentlichen Maßnahmen fokussieren („Klimaschutz raus - Anpassung rein“) und Redundanzen gestrichen o Fokus auf Verkehrsinfrastruktur ist zu eng gefasst: die Infrastruktur ist zwar empfindlich gegenüber klimatischen Änderungen, jedoch gehen die Maßnahmen darüber hinaus (z.B. Schaffung von Telearbeitsplätzen) und beinhalten auch Aspekte der Mobilität o auch der Verkehr ist ein Querschnittsthema: Verbindung zu Schutz vor Naturgefahren, Raumordnung, usw. o ein genereller Klimawandelanpassungsbonus oder Zuschlag zum jetzigen Stand des Wissens scheint bei der Planung von Infrastruktur derzeit zu früh o ein Aspekt im Sektor Verkehr ist, dass wir Parallelstrukturen zur Verfügung haben sollen, d.h. also mehrere Modi bereit stellen um die Ausfallsrisiken zu minimieren. Aktuell ist aber gerade das Gegenteil der Fall. (Details siehe Präsentation 3-7 im Anhang) 12:30-13:15 Mittagspause 13:15-14:45 Synergien und Konflikte zwischen den Sektoren Nach der Mittagspause werden - nach einer kurzen Präsentation zur Aufgabenstellung - die vorliegenden Arbeitsunterlagen zur Analyse von Synergien und Konflikten in zehn Sektor-spezifischen Arbeitsgruppen diskutiert. Die Einschätzung der Synergien und Konflikte dient als Input für die weitere inhaltliche Ausarbeitung der Strategie und ist wesentlich im Hinblick auf deren Umsetzung. Schutz vor Naturgefahren o einige Ergänzungen in der Matrix vorgenommen o durch eine Flächennutzung ist immer ein Konflikte zu erwarten (+/- wurde durch Blitz ersetzt) o Beispiel Innsbruck: bemüht sich schon seit Jahren um Schaffung von Retentionsflächen in Nachbargemeinden. Dies kann leider trotz finanzieller Abgeltung nicht bewerkstelligt werden. 4 Bauen und Wohnen o in der Gruppe wurde viel diskutiert und es gibt zum vorliegenden Vorschlag große Bestätigung o in der Matrix einige „+“ ergänzt o Aspekt Wohnbauförderung: kann mannigfaltige Auswirkungen auf andere Sektoren haben Wasserwirtschaft o viele „+“, aber auch Blitze ergänzt o Analyse bestehender Daten und Datenerhebung wirkt sich z.B. auf alle anderen Sektoren aus o Verständnisproblem bei Niederwasser: wenn Niederwasser weniger wird, bedeutet dies, dass der Abfluss höher wird – birgt Konfliktpotential mit der EWirtschaft, ist aber positiv für z.B. die Biodiversität Elektrizität o Arbeitsunterlage wurde nur wenig geändert o ergänzt wurde, dass die Sammlung von Daten positiv auf andere Bereiche ist o Anregung: die Forschung/Grundlagenarbeit soll in allen Sektoren gleich gesehen und bewertet werden (d.h. entweder neutral bewerten oder überlegen, welchen Mehrwert die Ergebnisse liefern) Ökosysteme/Biodiversität o wenn Inwertsetzung der Biodiversität im Vordergrund steht, dann kann ein möglicher Konflikt relativiert werden o in der Matrix wurden jedoch einige Blitze ergänzt (z.B. bei Verkehr und EWirtschaft) o Flächenproblematik zieht sich durch alle Maßnahmen hindurch, nachdem die Fläche als solche nicht mehr wird Tourismus o Maßnahmen für den Tourismus oftmals konfliktreich (z.B. durch Verkehrsaufkommen, Flächenkonkurrenz, Wasser und Energiebedarf) o daher wurde bei der Maßnahme 1 zum „+“ noch ein „-„ ergänzt o wesentlich ist eine interdisziplinäre Vorgehensweise Gesundheit o Tabelle intensiv bearbeitet o Konfliktpotenzial: z.B. bei der Öffentlichkeitsarbeit (da es auch eine negative Art und Weise der Öffentlichkeitsarbeit geben kann, z.B. Panikmache) o Blitz bei Kontrolle von Erregern/Ausbreitung und Biodiversität, da sehr Insekten sind Überträger von Infektionskrankheiten sind und die Bekämpfung oftmals von chemischen Mitteln abhängt Verkehr o Ambivalenz im Verkehr: einerseits ist es das „Böse“, das keiner möchte, aber gleichzeitig brauchen wir es alle o aus einigen Blitzen wurde ein „+“ gemacht (z.B. auch bei LW und FW, da die Sicherung der Verkehrsinfrastruktur wesentlich ist für die Erreichbarkeit) o Maßnahmen zur Forschung und Pilotprojekte sind auf einer anderen Ebene und so zum jetzigen Zeitpunkt schwierig zu bewerten Forstwirtschaft o kaum abweichende Meinungen von der Arbeitsunterlage o bei einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung überwiegen die positiven Aspekte o Konflikte mit der Jagd werden sich zukünftig aber verstärken 5 o Wald ist für die Wasserwirtschaft wesentlich und wird zukünftig noch wesentlicher werden o Vorsorgemaßnahmen hinsichtlich Feuer sind wesentlich; hier kann sich das Konfliktpotential zukünftig verstärken Landwirtschaft o haben einige Ergänzungen in der Matrix durchgeführt o nachhaltiger Aufbau des Bodens ist auch wesentlich für Schutz vor Naturgefahren und somit Gesundheit o globale Verantwortung im Sektor berücksichtigen 14:45-15:00 Kaffeepause 15:00-16:10 Zwei Querschnittsthemen: Bildung und internationaler Kontext Die Themen „Bildung“ und „ internationaler Kontext“ sind wesentlich im Zusammenhang mit der Anpassung an den Klimawandel und wurden in den SektorWorkshops immer wieder diskutiert. Aus diesem Hintergrund werden diese beiden Aspekte als letzter Programmpunkt der Veranstaltung durch Inputreferate beleuchtet und anschließend in zwei Arbeitsgruppen vertiefend diskutiert. Inputreferat zur Bildung von Markus Langer (Forum Umweltbildung) Herr Markus Langer fokussiert in seinem Vortrag auf drei wesentliche Aspekte: Wie können Inhalte vermittelt werden? Wie können komplexe Zusammenhänge kommuniziert werden? Wie kann eine Verhaltensänderung bewirkt werden? Besonders wesentlich für Kommunikation und Bildung ist es, dass keine Katastrophenthemen im Vordergrund stehen und die Menschen nicht nur mit extrem negativen Bildern konfrontiert werden. Wenn die Anpassung ein Angstthema wird, dann werden die Menschen sich weigern, aus Interesse und mit der notwendigen Freiwilligkeit die Schritte hinsichtlich einer Verhaltensänderung zu setzen. (Details siehe Präsentation 8 im Anhang) Inputreferat zum internationalen Kontext von Franz Breitwieser (BMEIA) Herr Franz Breitwieser streicht in seinem Referat hervor, dass wir aufgrund unserer finanziellen Ausstattung sehr wahrscheinlich die Möglichkeit haben, uns an ein verändertes Klima anzupassen. Jedoch wird der Klimawandel vor allem für jene Länder ein wahres Problem, die nur einen geringen finanziellen Spielraum haben und verstärkt mit Problemen von Trockenheit, der Nahrungssicherheit, von Überschwemmungen, usw. zu kämpfen haben. Die Unterstützungsmöglichkeit Österreichs sieht Herr Breitwieser vor allem durch die Schaffung eines soziopolitischen, wirtschaftlichen und humanitären Umfeldes in den Partnerländern. Wesentlich ist dabei, dass wir unseren eigenen Anpassungsbedarf nicht exportieren und damit die Situation in Entwicklungsländern verschärfen. Die UNO befürchtet eine Gefahr für den Weltfrieden und eine Zunahme an Umweltflüchtlingen. Der Klimawandel stellt eine Herausforderung in der Entwicklungszusammenarbeit dar, der die bereits erzielten Erfolge wieder vernichten kann. (Details siehe Präsentation 9 im Anhang) Austausch der Gruppendiskussionen im Plenum: Bildung o wesentlich sind die Vermittlung von positiven Bildern, da angstgetriebene Vermittlung die Menschen blockiert o in der Diskussion wurden positive Beispiele gesammelt; die positiven Beispiele 6 zeichnen sich dadurch aus, dass es ihnen gelingt, die TeilnehmerInnen zu begeistern o zu den Bildern gehören auch Geschichten; Menschen müssen in der Vermittlung authentisch sein o Zusammenarbeit mit den Schulen ist wesentlich (Kinder und Jugendliche können zu „BotschafterInnen“ gemacht werden) o vieles kann durch die Bildung der Menschen auf lokaler/regionaler Ebene erreicht werden Internationaler Kontext o Grundkonsens in der Gruppe: Internationales sollte in der Strategie noch stärker betont werden und insbesondere auch in der Landwirtschaft, in der Forstwirtschaft und in der Gesundheit thematisiert werden o im strategischen Teil der Strategie sollen insbesondere sektor-übergreifende Aspekte behandelt werden. Sektorspezifische Aspekte sollen in den jeweiligen Kapiteln verankert werden o Ernährungssicherheit sowohl im In- als auch in den Entwicklungsländern kann sich zu einem sozialen Problem entwickeln (Futtermittelimporte, Preisvolatilität am Rohstoffsektor, Landnutzungskonkurrenz etc.). Der Aspekt bzw. die Zusammenhänge werden in bestehenden Anpassungsstrategien noch nicht beleuchtet. Die Zusammenhänge, wie z.B. unser Lebensstil und unsere Ernährung sich auf Entwicklungsländer auswirken, ist aufzuzeigen o Auch Sicherheitsaspekte sollen in der Strategie noch im Speziellen erwähnt werden, da sich die Gefahr von terroristischen Anschlägen und bewaffneten Konflikten erhöht o eine Unterstützung Österreichs könnte sein, dass wir das Knowhow in den unterschiedlichen Sektoren expandieren und so Anpassung in anderen Ländern ermöglichen o eine verstärkte Zusammenarbeit auf europäischer Ebene, insbesondere die Flüchtlingsproblematik oder die Unterstützung im Falle von Katastrophen, wird angeregt o Plädoyer zur Regionalisierung entgegen der Globalisierung, da dies die Ebene ist, auf der viele Aktionen durchgeführt werden 16:10 – 16:30 Ausblick durch Helmut Hojesky (Abteilungsleiter V/4, Lebensministerium) Als letzten Programmpunkt der Veranstaltung präsentiert Helmut Hojesky die nächsten Schritte zur Erstellung der nationalen Klimawandel-Anpassungsstrategie. Die Ergebnisse aus dem Beteiligungsprozess werden über den Sommer in das Policy Paper eingearbeitet bzw. werden ggf. noch bestimmte Aspekte nach geschärft. Parallel wird das Policy Paper um folgende Aktivitätsfelder erweitert: Wirtschaft, Katastrophenmanagement, Grün- und Freiräume, Raumordnung, soziale Aspekte des Klimawandels und Kriterien zur Bewertung von Anpassungsoptionen. Die Ergebnisse aus diesen Arbeiten werden am 17. November im Rahmen des 6. Informellen Workshops des Lebensministeriums vorgestellt. Anschließend wird das Policy Paper zur 3. Stellungnahmerunde versendet und auf der Homepage des BMLFUWs veröffentlicht. Das Ziel ist es, die „Nationale KlimawandelAnpassungsstrategie“ im Juni 2012 als Vorlage für den Ministerrat und in die Landesumweltreferenten-Konferenz einzubringen. (Details siehe Präsentation 10 im Anhang) Das Umweltbundesamt bedankt sich bei allen TeilnehmerInnen für das große Interesse am Prozess und für die gute Zusammenarbeit. Herzlichen DANK! 16:30 Ende der Veranstaltung und Ausklang 7 Anhang: Alle gehaltenen Präsentationen Liste der teilnehmenden Personen Bilder der Veranstaltung TeilnehmerInnen Begrüßung durch die Moderatoren Georg Tappeiner und Wolfgang Gerlich Begrüßung durch Helmut Hojesky und Karl Kienzl Vo r t r ag zu Reclip :Cen t u r y vo n Wo lf g an g Lo ib l u n d Her b er t Fo r m ayer Ch r ist ian Rach o y u n d Kar in Ko b ald b ei d er Vo r st ellu n g d er Er g eb n isse au s „ Sch u t z vo r Nat u r g ef ah r en “ Pet r a Vö lkl, Th o m as Sch u h u n d Klau s Gsp an b ei d er Vo r st ellu n g d er Er g eb n isse au s „ Ver keh r sin f r ast r u kt u r “ 8 Gr u p p en d isku ssio n zu Syn er g ien u n d Ko n f likt e Mar ku s Lan g er b eim In p u t r ef er at zu m Th em a „ Bild u n g u n d An p assu n g an d en Klim aw an d el“ Gr u p p en f o t o zu m Ab sch lu ss d er Ver an st alt u n g Gef ö r d er t au s d en Mit t eln d es Klim a- u n d En er g ief o n d s 9