PDF - Deutscher Sparkassen

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s Finanzgruppe
Deutscher Sparkassen- und Giroverband
Es gilt das gesprochene Wort
Rede
des Präsidenten des
Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes
Georg Fahrenschon
anlässlich der Pressekonferenz Diagnose Mittelstand 2013
am 06. Februar 2013 in Berlin
Deutscher Sparkassenund Giroverband
Charlottenstraße 47
10117 Berlin
Meine Damen und Herren,
ich begrüße Sie im Sparkassenhaus zur Vorlage der Ergebnisse der neuesten Diagnose
Mittelstand.
I. Einleitung
Die Fassung 2013 ist die zwölfte Ausgabe dieser Analyseserie, die inzwischen als das
Standardwerk zum Thema Mittelstand in Deutschland etabliert ist. Es stützt sich auf unseren
„Datenschatz“, die größte hierzulande existierende Sammlung von Jahresabschlüssen
deutscher Unternehmen überhaupt. Auch Großunternehmen sind in unserer Datenbank
enthalten und können mit ihren Bilanzrelationen zum Vergleich herangezogen werden. Aber
unsere Kunden sind vor allem die Mittelständler. Sie liegen uns besonders am Herzen. Dort
kennen sich die Sparkassen besonders gut aus.
In den vollständig abgeschlossenen Bilanzjahren bis 2010 liegen uns jeweils bis zu 267.000
Jahresabschlüsse vor. Zum Ende 2011 sind es bereits 123.000 Bilanzen, auf deren Basis eine
gute Trendrechnung für diesen Stichtag möglich ist. Um auch ein aktuelles Bild von der Lage
des Mittelstandes in der Zeit um den allerjüngsten Jahreswechsel zeichnen zu können, führt
die „Diagnose“ als ihr zweites Standbein stets eine Befragung unter den Mittelstandsexperten
aller Sparkassen durch. Wir zapfen hier also unsere hervorragenden Kenntnisse vor Ort an und
stellen sie zu einem deutschlandweiten, aber auch nach Regionen differenzierbaren Lagebild
zusammen. Ferner beinhaltet die Diagnose auch immer eine inhaltliche Analyse zu einem
Schwerpunktthema, das uns besonders umtreibt. Das ist derzeit die Niedrigzinsphase.
Sie finden in der Broschüre eine umfangreiche Darstellung, wie es zu der derzeitigen
außergewöhnlichen Zinssituation gekommen ist, welche Auswirkungen dies auf die
Mittelständler hat und welche Chancen, aber auch welche Gefahren die niedrigen Zinsen
heraufbeschwören können.
Drei Trends werden in der Diagnose Mittelstand 2013 ganz deutlich:
1. Die Eigenkapitalreserven der mittelständischen Unternehmen – wir verstehen darunter alle
Unternehmen mit Jahresumsätzen bis hinauf zu 50 Mio. Euro – sind so hoch wie noch nie.
Die Unternehmen nähern sich mit ihren Werten inzwischen immer mehr denen der
Großunternehmen an.
2. Die derzeitige Krise mit dem anhaltend niedrigen Zinsniveau verunsichert den Mittelstand.
Die Zurückhaltung bei den Investitionsfinanzierungen ist deutlich spürbar, der Mittelstand
hält Liquidität und wartet auf die nächste Aufschwungphase.
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3. Wir halten eine deutliche Belebung des Wachstums schon in diesem Jahr trotz schwieriger
Ausgangslage für durchaus möglich. Ein Wachstum von gut einem Prozent ist aus unserer
Sicht erreichbar.
Doch zunächst zu den konkreten Ergebnissen, den harten Fakten der Bilanzdatenanalyse:
II. Eigenkapitalquote
Seit mehr als einer Dekade – über den gesamten Zeitraum der Diagnosen hinweg –
verzeichnen wir einen stetigen Anstieg der Eigenkapitalquoten. Dies hat sich auch 2011 weiter
fortgesetzt. Die mittlere Eigenkapitalquote der mittelständischen Unternehmen erreichte
19,8 % nach 16,9 % im Jahr zuvor.
Noch in den 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts verfügte fast die Hälfte der
Mittelständler über gar kein Eigenkapital. Die ersten Diagnosen hatten mittlere Quoten von
zwei bis vier Prozent ermittelt – Relationen, die heute wie aus einer anderen Welt erscheinen.
Inzwischen gleicht sich die Eigenkapitalausstattung der Mittelständler den international
üblichen Eigenkapitalausstattungen an. Dieser langfristige Trend ist zum einen die Folge von
äußeren Anforderungen – denken Sie etwa an die Vorgaben von Basel II. Auch die Sparkassen
haben ihre Kunden stets ermuntert und auf dem Weg zur Schaffung entsprechender Reserven
begleitet. Zum anderen sind die gestiegenen Quoten aber auch das Spiegelbild der guten
Ertragslage weiter Teile der deutschen Unternehmenslandschaft in den vergangenen Jahren.
Dies hat es ermöglicht, dass aus einbehaltenen Gewinnen entsprechende Reserven gebildet
werden konnten. Der erneute Anstieg ist vor allem angesichts der Unsicherheiten in der
europäischen Staatsschuldenkrise zu begrüßen. Diese führt natürlich zu Verunsicherungen.
Dass sich die deutsche Wirtschaft davon vergleichsweise wenig beeindrucken lässt, hängt
auch mit der Gewissheit eines beruhigenden Eigenkapitalpolsters zusammen.
Nun brachte das vierte Quartal 2012 eine Schrumpfung des Bruttoinlandsproduktes auch in
Deutschland. In vielen Branchen ist die Investitionstätigkeit aus Verunsicherung über den
weiteren Krisenverlauf erst einmal angehalten worden. Rückschläge und neuerliche
Eskalationen sind – auch wenn wir dies nicht für wahrscheinlich halten – nicht völlig
auszuschließen. In einer solchen Situation ist es gut, wenn wir diagnostizieren können, dass
der deutsche Mittelstand über so viel Eigenkapitalreserven verfügt wie noch nie.
Nur noch 23,7 % der Unternehmen – vorwiegend kleine Personengesellschaften, bei denen
der Unternehmer selbst die Haftung stellt – weisen im Unternehmen selbst gar kein
Eigenkapital aus.
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III. Umsatzrentabilität
Ein Blick auf die anderen Kennzahlen aus der Bilanzdatenanalyse zeigt, dass sich die
Ertragslage der Unternehmen auch weiterhin auf einem guten Niveau bewegt. In der
Trendrechnung für 2011 erscheint für den gesamten Mittelstand eine Umsatzrentabilität1 von
6,5 %. Das ist etwas weniger als 2010. Darin sehen wir aber vor allem einen statistischen
Hintergrund: Die uns jetzt vorliegende Hälfte der 2011er-Bilanzen enthält tendenziell die
Zahlen größerer Mittelständler. In der noch ausstehenden Hälfte erwarten wir vor allem noch
Abschlüsse von kleinen Unternehmen. Diese haben aber typischerweise die höchsten
Umsatzrenditen. Sie erkennen dies an den 12,8 % in der Rubrik der Unternehmen mit einem
Jahresumsatz von bis zu einer Mio. Euro. In dieser Größenklasse ist sogar ein Anstieg
gegenüber dem Vorjahr eingetreten. Wenn noch mehr von diesen renditeträchtigen
Abschlüssen der kleinen Unternehmen eingehen, dann ist damit zu rechnen, dass der
endgültige Wert für den gesamten Mittelstand noch etwas höher sein wird als der heute
vorläufig gemeldete Wert.
Ein weiteres Indiz für die robuste Ertraglage ist, dass in allen Größenklassen der Anteil der
Unternehmen weiter gestiegen ist, die Gewinne ausweisen. 2011 haben nur noch 17,2 % aller
mittelständischen Unternehmen mit Verlusten abgeschlossen – ein weiterer erfreulicher
Rekordwert in der Zeitreihe unserer Diagnosen.
IV. Gesamtkapitalverzinsung
Bei der Gesamtkapitalverzinsung ist in der Trendrechnung 2011 ebenfalls ein kleiner
Rückgang zu verzeichnen auf nunmehr 11,6 %. Dies könnten erste Vorboten eines
Durchdringens der niedrigen Zinsen in realwirtschaftliche Sphären hinein sein. Wenn sich die
nominalen Zinsen für die Bedienung des Fremdkapitals ändern, lässt dies die
Gesamtkapitalverzinsung zwar eigentlich unberührt. Denn diese Größe beschreibt die Rendite
auf die gesamte Bilanzsumme. Hier werden schlicht Gewinne und zu zahlende Zinsen addiert,
bevor sie auf die gesamte Kapitalbasis bezogen werden. Ein sich verändernder Zinssatz
verschiebt also zunächst einmal nur die Anteile dessen, was Eigenkapitaleigner und
Fremdkapitalgeber aus dem Unternehmen erhalten. Einfach gesagt: Bei niedrigeren Zinsen
bleibt mehr Gewinn für die Bedienung des Eigenkapitals übrig.
Erwirtschaftet werden müssen Zinsen und Gewinne beide aus der Wertschöpfung des
Unternehmens mit den Anlagen auf der Aktivseite der Bilanz. Die Gesamtkapitalverzinsung
wird auf der Aktivseite realwirtschaftlich verdient und hat mit dem Geldzins erst einmal nichts
zu tun. Langfristig gibt es aber doch einen Zusammenhang. Geldanlagen stehen in Konkurrenz
mit den Sachinvestitionen. Und wenn die Alternativkosten mit dem Zins sinken, dann können
und werden eben mehr Investitionsprojekte durchgeführt, auch solche mit einem geringeren
internen kalkulatorischen Zins.
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Betriebsergebnis ins Verhältnis zur unternehmerischen Gesamtleistung (im wesentlichen Umsatzerlöse).
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Über kurz oder lang schlägt sich dies dann in der realen Wertschöpfung des Kapitals nieder,
wie sie in der Gesamtkapitalverzinsung zum Ausdruck kommt.
Bei zweistelligen Renditen besteht aber noch kein Anlass zur Besorgnis. Auch die jüngsten
11,6 % des Mittelstandes und selbst die 6,2 % der Großunternehmen bieten einen
hinreichenden Sicherheitsabstand und Zuschlag für das unternehmerische Risiko gegenüber
dem, was beispielsweise Bundesanleihen mit einer aktuellen Rendite von rund 1,5 % im
zehnjährigen Laufzeitenbereich bieten.
Ähnlich undramatisch entwickelt sich die Personalaufwandsquote. Die 2011 etwas stärker
gestiegenen Löhne und Gehälter wurden von der Umsatzexpansion weitgehend aufgefangen.
Lohnstückkostendruck entsteht noch nicht. Die Wettbewerbsfähigkeit des weit
überwiegenden Teils des deutschen Mittelstandes steht außer Frage.
V. Aktuelle Einschätzung durch Expertenbefragung
Die aktuelle Entwicklung für 2012 lässt sich den entsprechenden Befragungsergebnissen
entnehmen. Hier fallen allerdings die Bewertungen unserer Sparkassenexperten mit Blick auf
ihre Kunden nicht mehr so euphorisch wie 2011 oder gar wie 2010 in der schnellen Erholung
nach der tiefen Rezession von 2009 aus. Ende 2012 sind die Lageeinschätzungen vielmehr
„neutral“. Die erwarteten Verbesserungen entsprechen mit 18,1 % fast den erwarteten
Verschlechterungen mit 21,3 %. Allerdings sollten wir uns deutlich machen, vor welchem
Hintergrund diese Prognosen abgegeben worden sind: Im Schlussquartal 2012 hat es einen
spürbaren gesamtwirtschaftlichen Rückschlag gegeben. Vor diesem Hintergrund spiegelt
diese eher ausgewogene Beurteilung des Mittelstandes durchaus Vertrauen in dessen robuste
Verfassung wider.
Und am Ausbau dieser Robustheit wird weiter gearbeitet. Die Experten in den Sparkassen
beobachten, dass die Eigenkapitalausstattung ihrer Kunden auch 2012 weiter gestiegen ist.
Der jahrelange Trend setzt sich also einstweilen ungebrochen fort. Wir werden das sicher in
den Bilanzauswertungen der nächsten Jahre sehen.
Schlüsselfaktoren für die weitere Entwicklung sind bekanntlich die Investitionen. Unsere
Experten melden uns, dass rund ein Viertel der Verwendungszwecke der vergebenen
Investitionsfinanzierungen Erweiterungsinvestitionen sind. Das ist etwas weniger als im
Vorjahr, entspricht aber etwa der Aufteilung im Jahre 2010 und dem, was langfristig durchaus
typisch ist. Und das ist in der unsicheren Lage Ende 2012 und der im Jahre 2012 erlebten
Investitionsschwäche im Lande doch mehr als bemerkenswert. Die mittelständischen
Unternehmen haben den Gedanken an Kapazitätsaufbau und Wachstum keineswegs
aufgegeben.
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Gleichwohl stellen wir fest, dass die Mittelständler praktisch in den Startlöchern für den
nächsten Aufschwung stehen. Es gibt die Bereitschaft zu deutlich mehr Investitionen. Deshalb
bedarf es nur eines kleinen positiven Impulses, um das Gaspedal wieder stärker
durchzutreten. Diese Beobachtung ist auch der Grund für uns, ein deutlich höheres Wachstum
als die Bundesregierung 2013 für möglich zu halten.
Die Ergebnisse zu den Perspektiven der Beschäftigung in den mittelständischen Unternehmen
bestätigen die stabile gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Die meisten Antworten gehen von
einer unveränderten Zahl von Arbeitsplätzen aus. Der deutsche Arbeitsmarkt schwenkt – auf
hohem Niveau - in eine Seitwärtsbewegung ein. Das allein ist vor dem Hintergrund der
wirtschaftlichen Situation um Deutschland herum schon eine sehr erfreuliche Entwicklung.
Lassen Sie mich nun zu den Sonderfragen kommen, die wir im Rahmen der Expertenbefragung
durchgeführt haben. Sie kreisen um den uns umtreibenden Themenkomplex
Niedrigzinsphase.
VI. Niedrigzinsphase
Der nun schon vier Jahre andauernde Trend zu immer niedrigeren Zinsen ist Ihnen allen
bekannt.
Bei der Frage nach dem Umgang mit der Niedrigzinsphase zeigen sich bei den
mittelständischen Unternehmen klare Schwerpunkte:
ƒ Am häufigsten – mit fast 40 % – wird eine gesteigerte Liquiditätshaltung genannt. Eine
solche ist plausibel, und wir können das auch anhand der hohen Kontoguthaben, die die
Unternehmen halten, aus unserer Statistik bestätigen.
ƒ Ebenfalls recht häufig – mit fast einem Viertel der Nennungen – wird angeführt, dass die
Unternehmen mehr Rationalisierungsinvestitionen tätigen. Dies ist bei veränderten
Relationen aus Zins und Lohn ebenfalls verständlich. Der Befund sollte aber zum
Nachdenken anregen, ob niedrige Zinsen auf Dauer wirklich so stimulierend sind, wie dies
immer unterstellt wird. Hier finden wir eine Indikation, dass niedrige Zinsen gelegentlich
eben auch Arbeitsplätze infrage stellen können.
ƒ Allerdings wird mit 13,7 % auch Expansion als Folge genannt. Insgesamt kann man bei
dieser Frage aber festhalten, dass die mittelständischen Unternehmen nicht zum
Überschwang neigen, sondern auf die Niedrigzinsphase eher mit Vorsichtsdispositionen
reagieren.
So betreiben die Mittelständler auch kein höheres Leveraging aufgrund der niedrigen Zinsen.
Befragt danach, ob die Finanzierungsstrukturen sich eher in Richtung mehr Eigen- oder mehr
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Fremdkapitalfinanzierungen verschieben, macht die weit überwiegende Zahl der
Sparkassenexperten keine Änderung aus. Ein leichtes Übergewicht ist sogar eher in Richtung
von noch mehr Eigenkapital auszumachen. Schließlich sinken in dem allgemein herrschenden
Anlagenotstand bei Niedrigstzinsen auch die Rendite-Anspruchsniveaus der
Eigenkapitalgeber.
Wir haben ein weiteres Indiz für die vorsichtige Aufstellung der Mittelständler: Die Sparkassen
haben im vergangenen Jahr Kredite in Höhe von 69,9 Mrd. Euro an Unternehmen und
Selbstständige zugesagt. Das entspricht einem Plus von 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Mit 82 % entfällt der Großteil der Darlehenszusagen 2012 auf den mittel- und langfristigen
Bereich. Die Unternehmen nutzen das herrschende Zinsumfeld also, um sich die Zinsen
langfristig zu sichern. Die Mittelständler benötigen freilich Partner, die ihnen die jetzt
besonders bevorzugten langfristigen Finanzierungen in einem langfristig verlässlichen Umfeld
tatsächlich bereitstellen können. Diese Rolle füllen seit jeher die Sparkassen. Allerdings
müssen wir festhalten, dass es für die Kreditwirtschaft in dem nun schon so lange so niedrigen
Zinsniveau immer schwieriger wird, auskömmliche Margen zu kalkulieren. Dieses Problem
trifft auch die nicht wenigen Mittelständler, die für ihr Geldvermögen selbst
Anlagemöglichkeiten suchen.
Die Niedrigzins-Situation ist für den Mittelstand also ambivalent, keineswegs eindeutig so
günstig, wie es auf den ersten Blick nur auf die Rolle des Mittelstandes als Kreditnehmer
erscheinen mag. Von den gesamtwirtschaftlichen Risiken neuer Blasenbildungen und dem
potenziellen Aufbau von Investitionsruinen einmal ganz zu schweigen. Entscheidend bleibt es
– nicht zuletzt auch mit dem Ziel einer Normalisierung der Zinsen – Rahmenbedingungen zu
schaffen, welche die realwirtschaftlichen Investitionen wieder vorantreiben. Der nach dem
enttäuschenden Verlauf des Sachinvestitionsjahrgangs 2012 aufgelaufene Stau muss jetzt
aufgelöst werden. Auch im Wahljahr sollte eine effizienzorientierte und wachstumsfreundliche
politische Diskussion geführt werden.
VII.
Fazit
Meine Damen und Herren,
lassen Sie mich meine Ausführungen schließen mit einer entsprechenden Perspektive:
2012 war besser als befürchtet, 2013 wird besser als erwartet. Wir halten trotz des schwachen
Endes des Jahres 2012 und der dadurch gedrückten Ausgangsbasis für das neue Jahr 2013
eine Wachstumsrate von gut einem Prozent für möglich. Wir sind uns bewusst, dass dies mehr
ist als von den meisten einschlägigen Institutionen zuletzt prognostiziert. Aber wir stützen
diese Zuversicht nicht zuletzt auf die robuste Grundverfassung und die vorsichtig
optimistische Stimmung, welche die diesjährige Diagnose Mittelstand zeigt.
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Die genannten Wachstumschancen gelten selbstverständlich unter dem Vorbehalt, dass der
Investitionsknoten eben tatsächlich durchschlagen wird und dass es nicht zu einer
neuerlichen Verschärfung der europäischen Schuldenkrise kommt. Und es dürften natürlich
auch nicht weiter die falschen Lehren aus der Krise gezogen werden. Das wäre etwa der Fall,
wenn genau diejenigen Institutionen mit überbordender Regulierung überzogen und
beschädigt werden, die sich als Stabilitätsanker erwiesen haben.
Die Politik hat den Schlüssel zu einem stabilen Wachstum in der Hand. Wenn es gelingt, das
Vertrauen in die Stabilität des Euro insgesamt weiter zu festigen, wird sich die Konjunktur
wieder beleben und Deutschland weiter die Wirtschaftslokomotive des Euroraums bleiben.
Meine Damen und Herren, ich freue mich zu diesen Themen auf Ihre Fragen.
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