PRESSEMITTEILUNG 2. November 2011 GALERIE DER BAKTERIEN LIFE PROPAGATION SETZT AUF KEIMENDE KUNST BERLIN. Die Vision einer geeinten Welt, in der alle Nationen und Lebewesen in Frieden und Gerechtigkeit nebeneinander existieren können, findet in den interdisziplinären Projekten der Berliner Künstlerin Sabine Kacunko eine BOOTSCHAFT. Ihr überraschendes Medium sind dabei Bakterien. Am 4. November tritt Sabine Kacunko mit einer neuen Kunstaktion in die Öffentlichkeit. Diese ist live dabei, wenn die Künstlerin – ähnlich wie 2005 in Düsseldorf oder 2009 in Peking– die Museumsfassade des Martin Gropius Baus mit einem „Bakterienfilm überzieht“. Zehn Tage lang wird die Entwicklung einer wieder belebten, historischen Bakterienkultur in Echtzeit aus einer Petrischale auf die Außenmauer des Museums übertragen. Es handelt sich dabei um eine Kultur, die mit Unterstützung des Instituts für Mikrobiologie und Hygiene im Berliner Robert-Koch-Forum und des Bundesamts für Materialforschung aus einer fast 200 Jahre alten Sahara-Staubprobe gewonnen wurde. In der Konzeptkunst von Sabine Kacunko erhält diese wiederbelebte historische Bakterienkultur keinen geringeren Auftrag, als unsere Sinne für ein Kunstkonzept zu schärfen, das Visionen geeinter Nationen und Kontinente in einer sich kontinuierlich verbreitenden BOOTSCHAFT formuliert. LIVE AUS DEM MUSEUM – DIE BOOTSCHAFT WÄCHST Bakterien finden in den interdisziplinären Projekten der Berliner Künstlerin Sabine Kacunko eine neue, künstlerische Bestimmung. Deren „Kulturen“, die jenseits aller geographischen oder nationalen Grenzen auf der ganzen Welt zu finden und selbst nach Jahrhunderten langem Schlaf wieder zum Leben zu erwecken sind, benutzt Kacunko als Botschafter von Gleichheit und Frieden der Nationen. Bei „Life Flag“ wehte mit Bakterien als Flaggenmotiv diese Botschaft unlängst durch Berlin. Mit der neuen Kunstaktion „Life Propagation“ geht es nun in die nächste Runde: Ab dem 4. November erhellt ihre Live-Projektion die Außenfassade des Martin-Gropius Bau in Berlin. Bei „Life Propagation“ (Zusammenarbeit mit Prof. Dr. rer. nat. habil. Anna Gorbushina, Leiterin der Abteilung ‚Material und Umwelt’ am Bundesamt für Materialforschung) werden die wiederbelebten historischen Bakterienkulturen in einer Petrischale unter einem Videomikroskop im Museum platziert. Von dort aus wird die Entwicklung und das Wachstum des natürlichen Biofilms der Humboldtschen SaharaStaubprobe an die Außenfassade des Museums projiziert. Zeiten verschmelzen zu einer einheitlichen Sequenz. Das Licht verbindet die verschiedenen zeitlichen, materiellen und inhaltlichen Ebenen. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden somit übereinander 1/2 gelegt und ineinander geblendet. Mit „Life Propagation“ wird Kunst zum Vermittler (zur BOOTSCHAFT) in der Welt. AM ANFANG STAND DIE VISION Zum 300-jährigen Jubiläum der Charité Berlin und im Rahmen des Berliner Wissenschaftsjahrs 2010 startet Sabine Kacunko die performative Kunstaktion „Life Flag“ und entwickelte eine Flagge als Bekenntnis einer verbindenden Einheit in der kulturellen Vielfalt. Darauf zu sehen sind einheitlich gefärbte Mikroorganismen, ein uns allen gemeinsames Bakterium, das einer historischen Sahara-Staubprobe entstammt, welche Alexander von Humboldt 1823 als Geschenk erhielt. Dem Robert-Koch-Forum gelang im Labor Einzigartiges: Die Wiederbelebung dieses seit fast zwei Jahrhunderten schlummernden Bakteriums, das nun die „Life Flag“ ziert. Die Bakterien sind Stellvertreter für Kacunkos Anliegen, ein Zeichen für mehr interkulturelle Kommunikation zu setzen. Unter dem Projekt-Oberbegriff BOOTSCHAFT entwickelt die Künstlerin seit 2005 immer wieder neue Ausdrucksformen ihres Konzepts. Vom 7. Oktober diesen Jahres an wurde die „Life Flag“ eine Woche lang an 80 Botschaften und anderen zentralen Orten in Berlin gehisst und ist offizielles Projekt im Rahmen des UNESCO Jahres zur Annäherung der Kulturen. VON DER KUNST ÜBER DAS BAKTERIUM IN DIE GESELLSCHAFT Die Künstlerin Sabine Kacunko arbeitet seit langem an der Schnittstelle von Kunst und Naturwissenschaft und setzt auf Themen wie Nachhaltigkeit, Demokratisierung und alternative Lebensmodelle. Das Wachstum und die Allgegenwärtigkeit von Bakterien regen sie an, parallele Beobachtungen in der menschlichen Welt künstlerisch umzusetzen. Pressekontakt: raumposition. communications Ippendorfer Allee 53 53127 Bonn t. 0228 – 928 949 07 f. 0228 – 928 949 08 [email protected] Bei Veröffentlichung Beleg erbeten 2/2