Ernährung: Essen gegen Tumore?

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02|Inhalt
01
02
ÜBERDENAUTOR
INHALT
03
ESSENGEGENKREBS
Kann eine gesunde Ernährung dem
Krebsvorbeugen?
04
SMOOTHIES
Gesunde Fitmacher oder trendige
Dickmacher?
05
TIPP
ZehnguteGründe,mitdemRauchen
aufzuhören
06
GESüNDERESSEN
01
Flexitarier-Fleischja,aberbitteganzbewusst!
02
ProblemfallZucker–VolkskrankheitDiabetesTyp-2
03
AbnehmenmitEiweißpulver?
04
Wasser:ElixierdesLebens
07
IMPRESSUM
03|EssengegenKrebs
Kanneinegesunde
ErnährungdemKrebs
vorbeugen?
VONWISSEN.DE
DassesimAlltagsinnvollist,GefahrenausdemWegzugehen,
leuchtetjedemein:WirfasseneinheißesBackblechmitTopflappenan,
schauennachrechtsundlinks,bevorwireineStraßeüberqueren.
ImmerhinvermeidenwirsoschmerzhafteundfolgenreicheUnfälle.Aber
beieinersoschleichendenundfürunswenigfassbarenKrankheitwie
Krebssiehtdasschonganzandersaus:WassollenhierVorsichtund
Präventionhelfen?Mehralsmanglaubt.
ESSENGEGENKREBS–KANNEINEGESUNDEERNÄHRUNGDEMKREBS
VORBEUGEN?
D
ass es im Alltag sinnvoll ist, Gefahren aus dem Weg zu
gehen,leuchtetjedemein:WirfasseneinheißesBackblech
mitTopflappenan,schauennachrechtsundlinks,bevorwir
eine Straße überqueren. Immerhin vermeiden wir so
schmerzhafteundfolgenreicheUnfälle.Aberbeieinersoschleichenden
undfürunswenigfassbarenKrankheitwieKrebssiehtdasschonganz
anders aus: Was sollen hier Vorsicht und Prävention helfen? Mehr als
manglaubt.
Klar ist zwar, dass genetische “Unfälle” der Hauptauslöser für Krebs
sind: Beim Kopieren von Zellen passieren Fehler oder ein
Genbuchstabe in unserem Erbgut ist verändert. Dadurch funktionieren
Kontrollprogramme nicht mehr richtig und eine defekte Zelle kann
unkontrolliert beginnen zu wachsen und sich zu vermehren. Solche
genetischen “Unfälle” passieren besonders häufig, wenn wir älter
werden,deshalbhäufensichvieleKrebsartenbeiälterenMenschen.
ErnährungkannvieleKrebsfällevermeiden
Aber das ist nur die halbe Geschichte. Denn ob ein “Genunfall” auftritt
und zu Krebs führt, wird auch durch äußere Einflüsse bestimmt. So
erhöhenRauchenundAlkoholdasRisikofürschädlicheGenmutationen
und schwächen die Fähigkeit
des Körpers, diese Defekte
rechtzeitigzureparieren.Durch
einen gesunden Lebensstil
lässtsichdasRisikofüreinige
besonders häufige Krebsarten
dagegen senken. Experten
schätzen, dass durch eine
vollwertige
Ernährung,
ausreichendBewegungunddie
Vermeidung von Übergewicht
etwadieHälfteallerKrebsfälle
vermiedenwerdenkönnte.
ObstundGemüsehabenbeieinigen
Aberkanndas,waswirtäglich
Krebsarteneineschützende
Wirkung.peangdao/thinkstock
essen
tatsächlich
Krebs
vorbeugen?DieseFragebeschäftigtWissenschaftlerseitvielenJahren,
denndieZusammenhängesindziemlichkompliziertundauchnochnicht
bis ins Detail aufgeschlüsselt. Dennoch gibt es mittlerweile einige
konkreteHinweisedarauf,welcheLebensmittelsichpositiv,welcheeher
negativaufunserRisikofürverschiedenenKrebsartenauswirken.
SparsammitrotemFleischundWurst
Sogiltesalswahrscheinlich,dassvorallem“rotes”FleischvomRind,
Schwein oder Schaf das Risiko für Dickdarmkrebs erhöht. An dieser
zweihäufigsten Tumorerkrankung in Deutschland erkranken jedes Jahr
etwa 70.000 Menschen. Sie ist aber nur zu zehn Prozent genetisch
bedingt, den Rest beeinflusst vor allem die Ernährung. Wenn weniger
Wurst und Fleischwaren gegessen würden, ließen sich nach
Expertenschätzungen daher die Darmkrebsfälle in Deutschland deutlich
senken.
AuchdieZubereitungsartvonFleischundFleischwarenspielteineRolle:
DurchSalzen,PökelnoderRäuchernbildensichgesundheitsschädliche
StoffewieNitrosamine.ZudementhaltendiemeistenWurstwarenviele
gesättigte Fetten, die den Verdauungstrakt ebenfalls ungünstig
beeinflussen und zudem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
erhöhen. Forscher empfehlen deshalb, verarbeitete Fleischprodukte
ehersparsamzuessen.Dennschonbeiknapp100GrammWurstund
CoproTagerhöhtsichdasRisikoeinesfrühzeitigenTodesumdeftige
18Prozent,wie2013eineeuropaweiteStudieergab.
ObstundGemüse:BunteGesundmacher
Dass Obst und Gemüse gesund sind, ist nicht neu. Denn sie enthalten
unter anderem lebenswichtige und gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe
wie Vitamine, Mineralstoffe, sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe und
jede Menge Ballaststoffe. Viele dieser Inhaltsstoffe helfen über
komplizierte
Stoffwechselvorgängeauch,dasKrebsrisikozusenken.SohabenObst
und Gemüse eine schützende Wirkung besonders vor Krebs des
Dickdarms, des Mund- und Rachenraums, der Speiseröhre sowie des
Kehlkopfes.
Wichtig dabei: Die schützende Wirkung von Obst und Gemüse geht
meist nicht auf einzelne Inhaltsstoffe zurück – das Gesamtpaket ist
entscheidend. Experten raten daher davon ab, per Vitaminpille oder
Pulver gezielt nur einzelne Zusatzstoffe einzunehmen. Studien zeigen,
dassdasganzeObstoderGemüsemeisteffektiverwirkt.Hinzukommt,
dass wir damit auch reichlich Ballaststoffe aufnehmen – und die regen
die Darmtätigkeit an und helfen so, schädliche Stoffe schneller aus
unserem Körper zu entfernen. Empfohlen wird, täglich mindestens 400
GrammGemüseund250GrammObstzuessen.
Übergewichtvermeiden
Aber es kommt nicht nur darauf an, was wir essen, sondern auch wie
viel. Denn auch Übergewicht scheint unseren Körper anfälliger für
bestimmteKrebsartenzumachen.WerdieüberschüssigenPfundevor
allem im Bauchbereich hat, hat ein erhöhtes Darmkrebsrisiko, wie
Studien zeigen. Bei Frauen erhöht zu viel Körperfett das
Brustkrebsrisiko, denn durch das Fett steigen Insulin- und
Östrogenspiegelan.
EssengegenKrebs–TippszurgesundenErnährung:
1. Essen Sie viel frisches Obst und Gemüse. Denn je mehr Obst und
Gemüse ein Mensch isst, desto stärker senkt er sein Erkrankungsrisiko.
ErsetzenSiezumBeispieldennachmittäglichenKucheneinfachdurchein
2.
3.
4.
5.
süßesStückObst.
Essen Sie wenig Fleisch und Fleischwaren. Zwei bis dreimal mal pro
Woche kleine Portionen Fleisch reichen aus, um den Körper mit den
nötigenNährstoffenzuversorgen.
GreifenSieanstellevonFleischeinbiszweimalproWochezuFisch,vor
allemzuMeeresfisch(etwaHering,Makrele,Lachs).Erenthältaußerden
wichtigen Spurenelementen Jod und Selen vor allem Omega-3
Fettsäuren.
Ballaststoffe regen die Verdauung an, Schadstoffe werden so schneller
ausgeschieden. Essen Sie daher möglichst viele Vollkornprodukte,
GemüseundObst.
TrinkenSiereichlich,mindestenseineinhalbLiterFlüssigkeittäglich,gerne
auchmehr,möglichstWasser,ungesüßteTeesoderanderekalorienarme
GetränkewiezumBeispielFruchtsaftschorlen.
6. Essen Sie langsam und achten Sie auf Ihr Sättigungsgefühl. Das hilft
dabei,Übergewichtzuvermeiden.DennauchdieseskanndasKrebsrisiko
erhöhen.
ESSENGEGENTUMORE?
I
n Deutschland leben etwa 1,45 Millionen Menschen mit Krebs.
Konfrontiert mit dieser Diagnose, suchen viele Patienten nach
Hilfe zusätzlich - oder außerhalb - der konventionellen Medizin.
Dabei kommt schnell das Thema Krebsdiäten auf. Diese
versprechen oft mehr als nur eine bessere Lebensqualität. Sie sollen
dasTumorwachstumhemmenodersogarstoppenkönnen.
UnkontrolliertesZellwachstum
Krebs ist keine in sich homogene Krankheit. Bis heute sind über 200
verschiedene Arten bekannt. Sie unterscheiden sich durch die
betroffenen Organe oder Zellstrukturen und können vollkommen
unterschiedliche Auswirkungen auf den Organismus haben. Ebenso
verschiedensinddieBeschwerden,dievonihnenausgehen.
VielesogenannteKrebsdiätenberuhenaufderVorstellung,dassbestimmteLebensmitteldasKrebsrisiko
senkenkönnen,shironosov,thinkstock.com
Alle bösartigen Tumore haben jedoch eines gemeinsam. Durch einen
genetischen „Unfall“ werden bestimmte Abschnitte der Erbsubstanz
verändert. Wenn diese Veränderungen nicht repariert werden, wird die
Erbinformation dauerhaft verfälscht. Kontrollprogramme funktionieren
dadurch nicht mehr und eine defekte Zelle kann unkontrolliert beginnen
zuwachsenundsichzuvermehren.
Tumoreaushungern?
Zwischen Ernährung und Krebs bestehen zahlreiche komplexe
Zusammenhänge.Esgiltalserwiesen,dassbestimmteNahrungsmittel
wieAlkoholodertierischeFettedieEntstehungbestimmterKrebsarten
fördern, und dass andere, wie Vollwertkost oder eine Obst- und
gemüsereiche Diät das Krebsrisiko senken können. Doch das ist
Vorbeugung,nichtTherapie.UndeinenabsolutenSchutzbietetauchdie
gesundeErnährungnicht.
Viele sogenannte Krebsdiäten beruhen auf den gleichen Vorstellungen.
Dem Körper fehlen einerseits bestimmte Nährstoffe, andere hat er im
Übermaß.DiesemUngleichgewichtwirddieErkrankungangelastet.Als
Konsequenz „funktionieren“ diese Diäten alle nach dem gleichen
Schema: Der Mangel wird ausgeglichen, das Übermaß abgebaut. Der
Tumorwird„ausgehungert“,sodieErfinderundVerfechterderDiäten.
WarumStudiennichtimmeraussagekräftigsind
Viele Krebsdiäten berufen sich auf wissenschaftliche Studien oder
Tests. Doch meist stecken nur Versuche mit Zellkulturen dahinter:
Tumorzellen werden dafür im Reagenzglas gezüchtet und mit
verschiedenenKombinationenvonNährstoffenversorgt.Wurdenihnen
bestimmte Nährstoffe versagt, wuchsen sie langsamer. Das Problem
bei diesen Studien liegt im Umfeld: Der menschliche Körper ist ein
komplexes System. Krebszellen in einem lebenden Organismus
reagierenunterUmständennichtaufdiegleicheWeise.
Einige weitergehende Studien von Diäten greifen deshalb auf
Tierversuche zurück. Für zwei der am weitesten verbreiteten
Krebsdiäten, die Breuß-Diät und die Budwig-Diät, wurden solche
wissenschaftlichenStudienjedochniedurchgeführt.
Breuß-Diät:LebensbedrohlicheMangelerscheinungen
Die Breuß-Diät ist eine Variante des Fastens. Ihres Erfinder, Rudolf
Breuß, war überzeugt, dass Krebszellen ausschließlich feste Nahrung
benötigen.DeshalbwirdimRahmenderDiätfestesEssenfür42Tage
langdurchdiverseGemüsesäfteundKräuterteesersetzt.
Es gibt keinen unabhängigen Beweis dafür, dass diese Fastenkur
Krebserkrankungen heilen kann. Tatsächlich führt sie oft zu einer
zusätzlichen Schwächung des Immunsystems und kann bei Erkrankten
zu einer lebensbedrohenden Auszehrung führen. Das Tumorzentrum
Freiburg warnt davor, dass sich nach Beendigen der Diät-Kur das
Krebswachstum sogar noch beschleunigen kann, und bewertet die
Fastenkur als „schädlich bezüglich Lebensqualität“ und „schädlich
bezüglichTumorwirksamkeit“.
Budwig-Diät:Einseitigundunwirksam
Besser mutet sich die von Johanna Budwig entwickelte Diät an: Sie
empfiehlt eine Kombination von Quark und Leinöl, Gemüsesäften und
Nüssen,alsoeinegrundsätzlichgesundeundvollwertigeHeilkost.Doch
auchfürdieseDiätgibteskeinewissenschaftlichenStudien,dieeinen
Heilerfolgbestätigen.
BudwiggingvoneinemgenerellkrebshemmendenEffektvonmehrfach
ungesättigtenFettsäurenaus,ignoriertejedochdeninderZwischenzeit
nachgewiesenen Unterschied zwischen Omega-3- und Omega-6Fettsäuren. Während für Omega-3-Fettsäuren krebshemmende
Wirkungen möglich scheinen, sind für Omega-6-Fettsäuren sogar
krebsfördernde Wirkungen nachgewiesen. Die Diät ist in ihrer
Zusammensetzung recht einseitig und kann daher ebenfalls die
allgemeineLebensqualitätvonErkranktenbeeinträchtigen.
KohlenhydratarmeKost:Nutzennichteindeutig
Eine andere oft empfohlene Kur ist die ketogene - kohlenhydratarme Diät. Krebszellen mögen Zucker. Werden gezüchteten Krebszellen
weniger Kohlenhydrate zugeführt, wachsen sie langsamer, teilen sich
seltener. Dies wurde auch in Tierexperimenten nachgewiesen. Eine
extrem kohlehydratarme Diät führte darin zur Verlangsamung des
Krebswachstums-zumindesttemporär.InmanchenFällenjedochstieg
die Wachstumskurve der Krebszellen später wieder an und ihre
Teilungsrate beschleunigte sich sogar: Die Krebszellen mutierten,
verändertenihrenStoffwechselundgriffenaufandereNahrungsquellen
zurück.
Für menschliche Patienten gibt es bis heute kaum aussagekräftige
Studien. Zwei Serien von Krebspatienten – insgesamt 36 – in
fortgeschrittenenKrankheitsstadienernährtensichvonkohlehydratarmer
Kost. Allerdings beinhaltete keine der beiden Studien eine
Kontrollgruppe – Krebspatienten, die sich normal oder nach einer
anderen Diät ernährten. Somit lassen sich keine eindeutigen
Schlussfolgerungen aus den Studien ziehen. Ob die ketogene Diät
langfristig negativ auf das Wachstum von Krebszellen wirkt, ist bisher
nichtnachgewiesen.WieauchdieanderenKrebsdiätenkannsiejedoch
zuMangelerscheinungenführen.
AuchRohkostistnichtanzuraten
RohkostwirdvonvielenMenschenalsgesünderangesehen.Zueinem
gewissen Grad ist das richtig. Denn längeres Erhitzen zerstört
temperaturempfindliche Stoffe wie Vitamin C oder sekundäre
Pflanzenstoffe. Doch gerade während einer Therapie - sei es Chemo
oder eine moderne Tablettentherapie - kann Rohkost den
Verdauungstraktüberfordern.DennimVergleichzugegarterKostführt
sie zu einer unvollständigeren Verdauung, was die Aufnahme von
manchen Vitaminen und Spurenelementen verschlechtern kann und
Mangelerkrankungenbegünstigt.
Tatsächlich raten Ärzte bei Krebspatienten oft sogar zum Gegenteil:
Selbst Lebensmittel, die normalerweise als Rohkost verzehrt werden,
wie zum Beispiel Obst, sollten gekocht werden, damit sie besser
verträglich sind. Das wichtige ist, dass Nährstoffe aufgenommen
werden. In Deutschland enthalten im Allgemeinen auch verarbeitete
Lebensmittel genügend Vitamine, Spurenelemente und sekundäre
Pflanzenstoffe.
Ausgewogenessenundauchmalgenießen
„Studien bestätigen, dass spezielle Diäten keinen Vorteil für das
Überleben von Krebspatienten haben“, erklärt Jutta Hübner von der
Deutschen
Krebsgesellschaft.
„Auch
spezielle
Nahrungsergänzungsmittel sind in der Regel überflüssig.“ Wichtig ist,
dassdieBetroffenenausgewogenessenundeineausreichendeZufuhr
vonKohlenhydraten,Vitaminen,EiweißenundFettenachten.
Eine vegetarische Ernährung ist nicht nötig oder angeraten. Es gibt
keine Einwände gegen den moderaten - Verzehr von
Fleisch. Hierfür gibt es jedoch
Ausnahmen:
Gepökeltes
Fleisch, rotes Fleisch, und
tierische
Fette
sollten
vermieden werden. Doch auf
keinen Fall sollen sich
Krebspatienten jeden Genuss
versagen: Schokolade und
Kuchen sind kein Tabu. Die
beinahe
einzige
Regel:
Deutliches Übergewicht sollte
vermiedenwerden.
RohkostistfürKrebspatienteninderRegel
nichtanzuraten.rkit,pixabay.com/Public
Domain
BroschürederDeutschenKrebshilfezur“ErnährungbeiKrebs”(PDF)
04|Smoothies
GesundeFitmacher
odertrendige
Dickmacher?
VONWISSEN.DE
FünfPortionenObstundGemüsetäglich–solautetdieFaustregelfür
WohlbefindenundGesundheit.DassolldenVitamin-undMineralstoffBedarfunseresKörpersdeckenhelfenundunsfitmachen.
GESUNDEFITMACHERODERTRENDIGEDICKMACHER?
F
ünf Portionen Obst und Gemüse täglich – so lautet die
Faustregel für Wohlbefinden und Gesundheit. Das soll den
Vitamin- und Mineralstoff-Bedarf unseres Körpers decken
helfen und uns fit machen. Aber viele von uns haben keine
ZeitoderkeineLust,ständigaufeinemStückApfelodereinerBanane
herumzukauen. Da ist die pürierte Variante - der Smoothie – schon
praktischer.UndleckeristdersämigeSaftobendrein.
Kein Wunder, dass man heute Smoothies in jedem Supermarkt
bekommt,imBioladenodersogarbeimBäcker.Aberwastaugendiese
fertigen Frucht-Drinks? Das wollten Nährstoffexperten des Portals
nu3.de wissen und haben 43 unterschiedlicher Handelsformen und
Hersteller analysiert. Sie prüften dabei den Kaloriengehalt, den
Zuckergehalt und auch, ob die Smoothies künstliche Aroma- oder
Konservierungsstoffeenthielten.
Erdbeer-SmoothiemitZutaten,obs/nu3GmbH/MichaelDive
EherSüßspeisealsObstportion
Das Ergebnis: Einige der gekauften Smoothies sind eher trendige
DickmacheralsgesundeFitmacher.Sieenthaltenpro100Milliliterbiszu
87Kilokalorien-dasistviermalsovielwiebeispielsweiseApfelschorle.
Einige Smoothies enthalten sogar mehr Kalorien als Cola. Damit
entspricht der Smoothie nicht mehr einer Portion Obst, sondern eher
einer Süßspeise. Wer mehrfach am Tag eine kleine Flasche dieses
Fruchtdrinkstrinkt,derhatschnellzuvieleKalorienintus–langfristigist
eine“Smoothie-Wampe”dieFolge.
Besondere Vorsicht ist offenbar bei den Smoothies geboten, die in
kleinen Lebensmittelgeschäften oder Bäckereien verkauft werden: Von
den16ProbenwarjedeViertemitZuckerversetzt.Entwarnunggeben
dieLebensmittelwissenschaftlerdagegenhinsichtlichdesEinsatzesvon
künstlichen Aroma- oder Konservierungsstoffen: Diese konnten bei
keinemdergetestetenProduktenachgewiesenwerden.
MehrZucker,aberwenigerVitamine
Zwar ohne Industriezucker, aber mit einem hohen Anteil an günstigem
Obst wie Banane und Apfel wird bei einem Drittel der Smoothies
nachgeholfen.Kritisch:DiesehabeneinenhohenFruchtzuckeranteilund
damit mehr Kalorien. Besonders für Kinder, Diabetiker oder ältere
MenschenmitwenigBewegunginihremAlltagkanndiesaufDauerzu
Übergewichtführen.
EindauerhafterErsatzfürObstoderGemüsesindgekaufteSmoothies
aber ohnehin nicht. Denn weil sie aus Fruchtfleisch ohne Schale
produziert werden, fehlen ihnen die wertvollen Vitamine, Mineralstoffe
undSpurenelemente,sowiediesekundärenPflanzen-undBallaststoffe,
die unter und in der Schale stecken. Und auch um den täglichen
Flüssigkeitsbedarfzudecken,sinddieFruchtdrinksnichtgeeignet.
Einfachselbstgemacht
Am besten ist es, wenn man sich den Smoothie einfach selbst macht.
HiereinpaarVorschläge:
Sommer-SmoothiemitfrischenBeeren
Einfach von verschiedenen Beerensorten jeweils eine Handvoll in den
Mixer geben. Gut schmeckt beispielsweise eine Mischung aus
Erdbeere,Himbeere,JohannisbeereundBlaubeere.
EiskalterErdbeer-Smoothie
EineBananemitzwölfgroßenErdbeerenundsechsbiszehnEiswürfeln
mixen, dazu ein paar Blättchen frische Minze und schon ist der
erfrischendeSommer-Fruchtdrinkfertig.
Melonen-Buttermilch-Smoothie
Besonders kalorienarm und erfrischend zugleich ist dieser Smoothie
aus 100 Gramm Wassermelone, einem Pfirsich und 50 Milliliter
Buttermilch.Wermöchte,kanndieButtermilchauchdurchSaftersetzen.
05|Tipp
ZehnguteGründe,mit
demRauchen
aufzuhören
VONWISSEN.DE
SiesinddieKlassikerunterdenGesundheitsfolgendesRauchens:
LungenkrebsundRaucherhusten,fachsprachlichchronisch-obstruktiven
Lungenerkrankung(COPD).ImmerhinjederzehnteRauchererkranktim
LaufeseinesLebensanLungenkrebs,etwadieHälfteentwickelteine
COPD.Soweitsobekannt.
ZEHNGUTEGRÜNDE,MITDEMRAUCHENAUFZUHÖREN
S
ie sind die Klassiker unter den Gesundheitsfolgen des
Rauchens: Lungenkrebs und Raucherhusten, fachsprachlich
chronisch-obstruktiven
Lungenerkrankung
(COPD).
Immerhin jeder zehnte Raucher erkrankt im Laufe seines
LebensanLungenkrebs,etwadieHälfteentwickelteineCOPD.Soweit
sobekannt.
AuchdasRaucherbein–eineVerengungderBeingefäßebeiRauchern
ist als klassische Folge des blauen Dunsts längst nichts Neues mehr.
AberNikotin,TeerundCohabennochweitausmehrFolgen,dievielen
Menschen nicht oder zumindest nur zum Teil bekannt ist. Hier die Top
TenderwenigerbekanntenRaucherfolgen.
1.Rauchenmachtunfruchtbar
Wer Kinder möchte, sollte mit dem Rauchen aufhören. Denn gleich
mehrereStudienhabengezeigt,dassbesondersdasNikotinimTabak
eineschädlicheWirkungaufdiemännlichenSpermienhat.Siesindbei
RauchernwenigerbeweglichundauchihreAußenhülleistnichtsostabil
wie bei Nichtrauchern. Auch das Erbgut und die Entwicklung der
Spermien werden beeinträchtigt – DANN-Schäden wurden sogar bei
Passivrauchern nachgewiesen. Im Extremfall kann das dazu führen,
dassderMannunfruchtbarwird.
EsgibtvieleguteGründe,mitdemRauchenaufzuhören–egal,wiealtmanist.Nastco,thinkstock.com
2.RauchenverändertdasGehirn–nachhaltig
Dass Zigaretten sich auf Lunge, Atemwege oder Haut auswirken, liegt
nahe. Aber auch das Gehirn wird durch das Rauchen nachhaltig
verändert. Zunächst scheinen die Wirkungen eher positiv: Das Nikotin
wirkt im Gehirn sowohl stimulierend als auch beruhigend und kann
kurzfristig die Konzentrationsfähigkeit verbessern. Doch im Laufe der
ZeitkommteszurGewöhnung:DiepositivenEffektwerdenschwächer
und stattdessen treten bei Entzug typische Symptome wie Gereiztheit,
AngstoderUnlust,aberauchSchlaflosigkeitundKopfschmerzenauf.
Aber das ist nicht alles: Wie bei anderen Süchten auch, wirkt das
Rauchen auf das Belohnungszentrum unseres Denkorgans und
verändert dort die Balance wichtiger Hirnbotenstoffe. Besonders
betroffen ist davon der Botenstoff Glutamat, der auch für das Lernen
eine wichtige Rolle spielt. Eine Studie ergab, dass sich die Zahl der
Andockstellen für Glutamat im Gehirn von Rauchern um bis zu 30
Prozent verringert ist. Dies hielt auch bei Ex-Raucher weiter an, die
schonseit25Wochenabstinentwaren.
3.Passivrauchmachtdick
EigentlichgiltRaucheneheralsSchlankmacher–dickwerdenvorallem
diejenigen, die damit aufhören. Doch für Menschen, die häufig den
Rauchanderereinatmenmüssen–diealsopassivrauchen–kehrtsich
dies um, wie Versuche an Mäusen kürzlich nahelegten. Demnach
aktivieren bestimmte Inhaltsstoffe des Rauchs in der Lunge Moleküle,
die ihrerseits den Insulinstoffwechsel stören. Als Folge gerät der
Blutzuckerspiegel durcheinander. Das führt zu vermehrter
FetteinlagerungundmöglicherweisesogarzueinemerhöhtenRisikofür
Diabetes.
4.RauchenerhöhtdasRheumarisiko
Schon wenige Zigaretten pro Tag erhöhen das Rheumarisiko um mehr
als das Doppelte, wie kürzlich eine Studie zeigte. Je länger jemand
raucht, desto höher ist das Risiko. Grund dafür sind Substanzen im
Zigarettenrauch, die den Angriff des Immunsystems auf die eigenen
Gewebe fördern. Und selbst nach dem Aufhören hält dieser negative
Effekt noch über viele Jahre an. Da hilft nur: So früh wie möglich
aufhören.
5.RauchenfördertParodontose
Raucher haben ein bis zu 15-fach erhöhtes Risiko für
Zahnfleischentzündungen und Parodontose. Je mehr geraucht wird,
desto lockerer sitzen mit der Zeit die Zähne. Schuld daran ist unter
anderem das Nikotin: Weil es die Adern verengt, wird das Zahnfleisch
bei Rauchern nicht mehr so gut durchblutet. Dadurch ist auch die
ImmunabwehrnichtsoeffektivundBakterienundEntzündungenwerden
schlechterbekämpft.WeildasZahnfleischbeiRauchernnichtsoschnell
blutet, fehlt zudem ein wichtiges Frühwarnzeichen. Zu allem Überfluss
greift auch die Behandlung der Parodontose bei Rauchern schlechter
undImplantatefallenleichteraus.
6.PassivrauchenmachtKinderadernalt
Für Eltern ein Grund mehr, um mit dem Rauchen aufzuhören: Kinder
rauchender Eltern haben vorzeitig gealterte Gefäße – ihr Leben lang.
Das belegt 2014 eine umfangreiche Langzeitstudie. Die Gefäßwände
der betroffenen Kinder sind demnach sind dicker und steifer und
erhöhen daher das Risiko für Herzinfarkt und Co. Hinzu kommt: Die
SchädendurchdasfrühePassivrauchensinddirektundirreversibel,wie
die Forscher feststellten. Noch im Erwachsenenalter waren die
Blutgefäße der ehemaligen Raucherkinder physiologisch älter und
kränker.
7.RauchenfördertInfektionenundNierenschäden
NichtnurKrebsundHerzversagen:Werraucht,erhöhtseinRisikoauch
bei Krankheiten, die als nicht typisch raucherbedingt gelten – darunter
InfektionenoderNierenversagen.SosteigtdieGefahrfüreinetödliche
Infektion um das 2- bis 2,7-Fache, weil das Immunsystem weniger
effektiv arbeitet. Solche nicht typischen Raucherkrankheiten sind
immerhin für 17 Prozent der durch Tabak erhöhten Sterberate
verantwortlich,wieUS-Mediziner2015berichteten.Tröstlichaber:Wenn
man mit dem Rauchen aufhört, nimmt auch das Risiko für diese
Erkrankungenwiederab.
8.NarkosensindbeiRauchernschwieriger
Wer raucht oder häufig passiv dem Tabakrauch ausgesetzt ist, der
reagiert schlechter auf Narkose- und Schmerzmittel: Anästhesisten
benötigten in einer Studie 38 Prozent mehr des Betäubungsmittels
Propofol bei Rauchern und immerhin noch 17 Prozent mehr bei
Passivrauchern als bei nichtrauchenden Kontrollpatienten. Auch
SchmerzmittelwirkenbeiRauchernwenigergut,derenDosismussteum
rundeinViertelerhöhtwerden,umdiegleicheWirkungzuerzielen.
9.RauchernschmecktderKaffeenichtmehr
Wer raucht, muss auch Einbußen in seinem Geschmackssinn
hinnehmen. Denn Inhaltsstoffe im Tabakrauch verändern die
Geschmacks-Sensoren für “Bitter” auf der Zunge, wie Forwsdher4
herausgefunden haben. Dadurch können Raucher bittere Aromen
schlechter wahrnehmen. Das wirkt sich beispielsweise beim
morgendlichenKaffeeaus:Erschmecktflachundihmfehltdergewisse
“Kick”. Dummerweise scheint dieser Geschmacksverlust sogar
dauerhaft zu sein: Die Rauchkomponenten blockieren auch nach dem
AufhörendieRegenerationderSensoren.
10.RauchenmachtKinderarm
Der blaue Dunst schadet nicht nur der Gesundheit, er fördert auch die
Kinderarmut, wie britische Forscher kürzlich feststellten. Allein in
GroßbritannienminderndieKostenfürZigarettenbeirauchendenEltern
die Familieneinkünfte so stark, dass es ausreicht, um rund 400.000
KinderoffiziellindieArmutzutreiben.KeinWunder:WeramTageine
Schachtel Zigaretten raucht, gibt pro Jahr mehr als 1.200 Euro aus.
“Das Rauchen senkt die verfügbaren Mittel der Familie, um für ihre
Kinder Nahrung, Kleidung und andere benötigte Dinge zu besorgen”,
erklärtTessaLangleyvonderUniversityofNottingham.
06|GesünderEssen
FLEXITARIER-FLEISCHJA,ABERBITTEGANZBEWUSST!
A
uch an der gerade laufenden Grünen Woche wird es
deutlich: Weniger Fleisch essen liegt durchaus im Trend.
WährendallerdingsVegetarieroderVeganerausethischen,
moralischen oder gesundheitlichen Gründen kein Fleisch
oder tierische Produkte auf ihrem Speiseplan haben, ist dies vielen zu
streng. Sie möchten stattdessen möglichst gemäßigt oder nur
bestimmteQualitätenvonFleischessen.
OdersieverzehrenesnurzubestimmtenGelegenheitenundwenn,dann
maximal dreimal in der Woche. Damit gehören sie zur Gruppe der
Flexitarier.
WarumwirdmanFlexitarier?
Im Grunde greifen Flexitarier Essgewohnheiten auf, zu denen
Ernährungsexpertenschonlangeraten.DiskussionenindenMedienum
weniger Fleisch auf den Speiseplänen, aber auch diverse
LebensmittelskandalevonBSEbiszuPferdefleischinFertigprodukten,
haben ein neues Bewusstsein geschaffen. Inzwischen ist auch die
Palette an Fleischalternativen umfangreicher geworden und das
Angebot an vegetarischen Speisen und Kochbüchern ist facetten- und
abwechslungsreicher. Aber auch Armut und Arbeitslosigkeit können
Gründe dafür sein, warum Konsumenten auf Fleisch sogar verzichten
müssen.
StattvoneinerflexitarischenLebensweisekannmanauchvoneinemlaxenVegetarismus
sprechen.monticelllo/thinkstock
TrendzumFleischverzicht–aberauchzumehrFleisch
ZudenFlexitariernzähleninzwischenknapp12ProzentderVerbraucher
inDeutschland,weitere9,5ProzentwollenihrenFleischgenusszukünftig
überdenken und minimieren. Auch wenn sich nach Angaben der
Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) der Pro-KopfFleischverbrauch insgesamt im letzten Jahrzehnt nicht signifikant
verändert hat, so gibt es doch individuelle Unterschiede in der Menge
desVerzehrs.
SohatsicheinerseitsdieAnzahlderVegetarierinderBevölkerungfast
verdoppelt – zwei Drittel von ihnen sind dabei Frauen. Andererseits
aberkämebei13,5ProzentderDeutschensogarmehrFleischaufdem
Teller, wenn es denn günstiger wäre. Das hat im Jahr 2013 eine
repräsentative Befragung der Universitäten Göttingen und Hohenheim
zumFleischkonsuminDeutschlandergeben.
Armut,ArbeitslosigkeitundLebensmittelskandale
Im Grunde greifen Flexitarier Essgewohnheiten auf, die
Ernährungsgesellschaften schon lange raten. Generelle mediale
Diskussionen oder Empfehlungen der Krankenkassen um weniger
FleischaufdenSpeiseplänen,aberauchdiverseLebensmittelskandale
von BSE bis zu Pferdefleisch in Fertigprodukten, haben ein neues
Bewusstsein geschaffen. Inzwischen ist auch die Palette an
Fleischalternativen umfangreicher geworden und das Angebot an
vegetarischen Speisen und Kochbüchern ist facetten- und
abwechslungsreicher. Aber auch Armut und Arbeitslosigkeit können
Gründe dafür sein, warum Konsumenten auf Fleisch sogar verzichten
müssen.
Die 10 Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für
Ernährung(DGE):
1. Lebensmittelvielfalt genießen, dabei vermehrt pflanzliche Lebensmittel
wählen.
2. Reichlich Getreideprodukte essen, am besten aus Vollkorn sowie
Kartoffeln.
3. 5 Portionen Gemüse und Obst am Tag, möglichst frisch, nur kurz gegart
oderverarbeitetalsSaftoderSmoothie.
4. Milch und Milchprodukte täglich, Fisch 1 – 2 x in der Woche, Fleisch,
WurstwarensowieEierinMaßen.
5. WenigFettundfettreicheLebensmittel,besserÖle.
6. ZuckerundSalzinMaßen.
7. ReichlichFlüssigkeit,ambestenohneZucker.
8. Lebensmittel möglichst frisch bei niedrigen Temperaturen schonend
zubereiten.
9. NehmenSiesichZeitzumEssen.
10. InBewegungbleibenundaufdasGewichtachten.
Werisstwas?
Veganer haben jegliche Nahrung tierischen Ursprungs von ihrem
Speisezettel gestrichen. So gibt es keine Eier, Tiermilch, Honig und
auchkeinedaraushergestellteLebensmittelundZusatzstoffe.Weraus
Überzeugungveganlebt,lehntauchdieNutzungtierischerProduktewie
Wollpullover, Federbetten oder Seife ab. In Deutschland ernährt sich
rundeinhalbesProzentderBevölkerungnachdieserMaßgabe.
Frutarier wollen weder Tiere noch Pflanzen schädigen. Sie ernähren
sich vor allem aus Fallobst, Nüssen oder Samen. Honig als
NahrungsmittelakzeptierenjedocheinigeFrutarier.
Zu den Vegetarier gehören rund vier Prozent der deutschen
Bevölkerung. Sie essen zwar kein Fleisch oder Fisch, dafür aber
durchaus Produkte vom lebenden Tier. Je nach Variante sind daher
MilchprodukteundEierdurchausTeildesSpeiseplansoderabernicht.
SoverzichtenOvo-VegetarieraufMilchprodukteundLacto-Vegetarier
auf Eier. Prescetarier schließen den Verzehr von Fleisch aus. Fisch,
Eier,TiermilchundHonigsinderlaubt.
Rohköstler essen grundsätzlich alle Arten von Lebensmitteln - aber nur
inroherForm..BeiderVerarbeitungsolldasEssennichtüber40Grad
erhitztwerden,damitVitamineundEnzymeerhaltenbleiben.
Als Puddingvegetarier werden Menschen genannt, die zwar darauf
achten, dass kein Tier zu Schaden kommt, bei denen aber
gesundheitliche Aspekte, Vitamine, Ballaststoffe oder Kalorien keine
Rollespielen.
DerFreeganermöchtemitseinerHaltungaufdasKonsumverhaltender
Gesellschaft und auf Armut hinweisen. Er verspeist im Grunde alle
Lebensmittelformen, nur darf sie nicht aus kommerziellem Handel
stammen.
PROBLEMFALLZUCKER–VOLKSKRANKHEITDIABETESTYP-2
D
ie Glukose, der Traubenzucker, ist die wichtigste
kurzfristigeEnergiequellefürunserenKörper.Vorallemdas
Gehirn ist abhängig von dieser Energiequelle: Rund die
HälftederGlukose,dieunserKörperverbraucht,gehtallein
auf Konto unseres Denkorgans. Der Zucker ist aber nicht nur
lebensnotwendig, zu viel davon im Blut kann auch gefährlich werden.
Deshalb hat der Körper Mechanismen entwickelt, mit denen die
Zuckerkonzentration im Blut innerhalb gewisser Grenzen konstant
gehaltenwird.
Insulin–einlebenswichtiger“Schlüssel”
Eine wichtige Funktion erfüllt dabei das Insulin, das in Zellen der
Bauchspeicheldrüseproduziertwird.DiesesHormonerstermöglichtes,
dass der Blutzucker von den Zellen und Geweben aufgenommen wird.
Denn es bringt die Zellen dazu, ihre Membranen zu öffnen und den
Zucker aufzunehmen – das Insulin hat daher im wahrsten Sinne des
WorteseineSchlüsselfunktion.BeiMenschenmitDiabetesfunktioniert
dies jedoch nicht richtig – je nach Typ fehlt entweder der “Schlüssel”
oderaberdas“Schloss”klemmt.
ImDiabetes-AlltagistderEinsatzvonLanzettenfürdietäglicheBlutprobeeinleidiges
Muss.thinkstock.com,MikeWatsonImages
BeimTyp-1-Diabetesfehltesam“Schlüssel”:DasImmunsystemgreift
irrtümlich die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse an.
Dadurch werden diese nach und nach zerstört. Schon bald kann der
Körper dadurch kein eigenes Insulin mehr produzieren und der
Blutzuckerspiegel gerät außer Kontrolle. Diese Autoimmunkrankheit
beginnt schon im frühen Kindesalter, von ihr sind jedoch nur rund fünf
ProzentderDiabetikerbetroffen.
DiabetesTyp2:Wenndas“Schloss”klemmt
Viel häufiger ist dagegen der Typ-2-Diabetes - früher auch als
Altersdiabetesbezeichnet.EristdieFolgeeinerkomplexenInteraktion
zwischen Umwelteinflüssen, Lebensstil und Genen und entwickelt sich
meist schleichend. Bei den rund 95 Prozent der Diabetiker, die an
diesemTypleiden,fehlteszunächstnichtamInsulin.Dieseskannaber
nicht richtig wirken, weil das “Schloss” klemmt: Das Insulin kann die
ZellmembranennichtmehrfürdenZuckeröffnen.
Als
Folge
steigt
der
Blutzuckerspiegel, obwohl die
Zellen unseres Körpers ihn
dringend benötigen und daher
immer wieder “Wir-brauchenZucker”-Signale aussenden.
Das wiederum bringt die
Bauchspeicheldrüse
dazu,
immer
mehr
Insulin
Zwischen60und80JahrensteigtdasRisiko,
auszuschütten–dasabernicht
an“Alterszucker”zu
erkranken.shutterstock.com
wirkt. Ein Teufelskreis. Hält
dieserlängeran,werdendieinsulinproduzierendenZellensoerschöpft,
dass sie ihre Arbeit einstellen. Damit hat der Betroffene ein doppeltes
Problem: Ihm fehlt Insulin und seine Zellen sind insulin-unsensibel
geworden.
SchuldistderÜberfluss
DieZahlderMenschenmitDiabetesTyp-2nimmtrasantzu:Heutesind
inDeutschlandschonrundzehnProzentderBevölkerungbetroffen,vor
gut 50 Jahren war es erst ein Prozent. Einer der wichtigsten Gründe
dafür ist unsere Lebensweise. Denn auch wenn es eine genetische
Veranlagung zum Diabetes gibt, einen noch größeren Einfluss haben
Ernährung, Körpergewicht und Bewegung. Kein Wunder also, dass mit
der Zunahme übergewichtiger Menschen in den Industrieländern auch
dieZahlderDiabeteskrankensteigt–immerhäufigersindsogarschon
Kinderbetroffen.
Nach den Erkenntnissen der Experten ist es vor allem ein Zuviel an
Kalorien,vorallemauskohlehydratreicherNahrung,dieeinenDiabetes
fördern. Süßigkeiten, gezuckerte Limonaden und Junkfood sind beste
Voraussetzungen, um den Insulin-Stoffwechsel durcheinander zu
bringen. Auch Süßstoffe beispielsweise in Light-Limonaden, scheinen
eineInsulin-Resistenzzubegünstigen.
AberandereFaktorenstehenheuteebenfallsimVerdacht,denDiabetes
zu fördern. So kann schon kurzzeitiger Schlafmangel den InsulinStoffwechsel messbar stören, wie Forscher herausgefunden haben.
Zudem deutet einiges darauf hin, dass Umweltchemikalien wie
Weichmacher und Bisphenol A, aber auch Flammschutzmittel unseren
StoffwechselnegativbeeinflussenunddasDiabetesrisikoerhöhen.
ÜbergewichtverstärktdasProblem
Kommt dann noch Übergewicht dazu und
zu wenig Bewegung, dann steigt das
Risiko, dass unsere Zellen nicht mehr
richtig auf das Insulin reagieren. Studien
zeigen, dass gut zwei Drittel der
Übergewichtigen bereits insulinresistente
MitjedemKilomehraufder
WaagewächstdasRisiko,
zuckerkrankzu
werden.shutterstock.com
Zellen haben. Allerdings: Ganz so simpel
ist das Ganze leider nicht: Zwar tritt
Diabetes häufig in Verbindung mit
Übergewicht auf, aber längst nicht alle Übergewichtigen werden
Diabetiker.
“EsgibtauchfettleibigeMenschenmitInsulinresistenz,dietrotzdemnie
einen Diabetes entwickeln”, erklärt Annette Schürmann vom Deutschen
Institut für Ernährungsforschung (DIfE). Umgekehrt wirkt beugt
BewegungbeieinigenMenscheneffektivereinemDiabetesvoralsbei
anderen. Und auch wer familiär vorbelastet ist, erkrankt nicht
automatisch.SelbstbeigenetischerBelastunglässtsichdieKrankheit
durchausgewogeneErnährungundmehrBewegunghinauszögernoder
verhindern.
Waskannichtun?
Wir können einiges tun, um unser Diabetesrisiko gering zu halten. Und
selbst wenn wir schon an Diabetes erkrankt sind, gibt es einige Tipps,
die helfen, die Krankheit im Zaum zu halten. Wir haben die sieben
wichtigstenfürSiezusammengestellt.
1. Meiden Sie gezuckerte oder mit Süßstoff gesüßte Limonaden. Löschen
SieihrenDurstliebermitungesüßtemFrüchteteeoderWasser.
2. SüßigkeitenwieSchokoladeundFastfoodsolltenSienurinMaßenessen.
FürdenkleinenHungerzwischendurchliebermalineinenApfelbeißen.
3. Wurst und Fleisch mit viel Fett sollten die Ausnahme sein. Denn die
ungesättigten Fette dieser Lebensmittel machen nicht nur dick, sie
beeinträchtigenauchdenStoffwechsel.
4. Achten Sie auf ihr Gewicht und den Bauchumfang. Denn gerade der
FettansatzamRumpfkanndasDiabetesrisikoerhöhen.
5. Vollkornbrot statt Weißmehl, Müsli statt Croissant: Essen Sie möglichst
zuckerarm und ballaststoffreich. Denn dann schüttet der Körper weniger
undlangsamerInsulinaus–unddasschontdieZellen.
6. Bringe Sie ihre Körper regelmäßig in Bewegung. 30 bis 60 Minuten am
Tag sind optimal. Das muss nicht das Fitnessstudio oder langes Joggen
sein, auch ein Spaziergang oder die Fahrt mit dem Fahrrad zur Arbeit
zählenmit.
7. Gönnen Sie sich ausreichend Schlaf und Entspannungsphasen. Denn
SchlafmangelundStresserhöhendasDiabetesrisiko.
ABNEHMENMITEIWEISSPULVER?
D
er menschliche Körper benötigt Eiweiße bzw. Proteine für
lebenswichtige Prozesse. Proteine sind aus Aminosäuren
aufgebaut und kommen in jeder menschlichen Zelle vor.
Eiweiße zählen neben Kohlenhydraten und Fetten zu den
dreiMakronährstoffen.ZweizentraleFunktionensindderAufbauneuer
ZellensowiedieReparaturbeschädigterZellen.
Der menschliche Körper enthält schätzungsweise über 50.000
verschiedene Eiweißstoffe. Es gibt verschiedene Protein-Typen, die
unterschiedlicheFunktionenimKörpererfüllen:
»
StrukturproteineStrukturproteineverleihenZellenihreFormundgeben
demGewebeFestigkeit.TypischeStrukturproteine:KollagenfürHaare
undNägel,KeratinfürBindegewebeundKnorpelsowieElastinfürdie
ElastizitätvonBlutgefäßen
»
KontraktileProteineFürdasZusammenziehenvonMuskelnelementar
wichtig. Ohne diese Proteine könnte sich der Mensch nicht
bewegen:Aktin,Myosin.
»
Speicherproteine Der menschliche Körper benötigt Proteine, um
bestimmteStoffezuspeichern.FerritinzumSpeichernvonEisen.
»
Transportproteine im Blut. Bestimmte Eiweiße besitzen die Funktion,
verschiedene
Substanzen
im
menschlichen
Organismus
zu
transportieren.AlbuminefürdenFettsäuretransport.
»
Sauerstoffbindende Proteine In den roten Blutkörperchen binden einige
Proteine Sauerstoff und transportieren diesen Stoff im Körper z.
B.Hämoglobin,Myoglobin.
»
Schutzproteine(Antikörper) Gelangen Krankheitserreger in den Körper,
wehrt sich dieser durch die Bildung sogenannter Antikörper. Dies sind
Proteine, die den Erreger bekämpfen und den Körper vor Krankheiten
schützen:FibrinogenzurBlutgerinnung
»
Hormone Hormone sind Proteine, die im Körper wichtige Prozesse
steuern. Beispiel für ein Peptidhormon: Insulin zur Regulierung des
Blutzuckerspiegels
»
Enzyme Enzyme sind unter anderem für den Stoffwechsel zuständig.
Generell sorgen Enzyme für den Ablauf bestimmter chemische
Reaktionen im Körper oder beschleunigen diese. Enzyme spalten
Zucker(Glukose)auf,denderMenschüberdieNahrungaufnimmtund
wandelnGlukoseinEnergieum.
AufnahmevonProteinenüberdieNahrungistwichtig
Der menschliche Körper, der zu 15 bis 20 Prozent aus Proteinen
besteht, benötigt eine regelmäßige Zufuhr an Eiweißstoffen. Neben
Proteinen, die im menschlichen Organismus vorhanden sind, gibt es
viele Eiweiße, die der Körper selber nicht herstellen kann (sogenannte
essentielle Aminosäuren). Diese müssen über die Nahrung zugeführt
werden, da Proteine nach ihrer Aufnahme nicht für immer im Körper
bleiben,sonderninnatürlichenProzessenabgebautundüberdieNieren
ausgeschiedenwerden.DieEmpfehlungfürdietäglicheProteinzufuhr:
0,8 g pro Kilogramm Körpergewicht soll ein erwachsener Mensch zu
sich nehmen. Für besondere Lebensabschnitte wie die
Wachstumsphase im Kinder- und Jugendalter oder während einer
SchwangerschaftempfiehltsicheineleichthöhereMenge.
HühnereierenthaltenvieleProteine.pixabay.com©pixel1(CC01.0)
IstpflanzlichesEiweißgesünderalstierisches?
EinzentralerVorteilvonpflanzlichenEiweißenist,dassdieseleichterzu
verstoffwechseln sind als Proteine tierischer Herkunft. Grund: Der
MenschbenötigtbeiderVerstoffwechselungvonpflanzlichenEiweißen
einen geringeren Energieaufwand. Bei rein vegetarischer und veganer
Ernährung können jedoch essentielle Aminosäuren fehlen. Tierisches
Eiweiß ist hochwertiger als pflanzliches, da es den körpereigenen
Proteinen ähnlicher ist. Eine Abdeckung des Eiweißbedarfs nur über
tierischeProduktesolltejedochvermiedenwerden,dadermenschliche
Körper über diese Produkte (z.B. Fleisch, Käse und Milch) neben
Proteinen gleichzeitig einen hohen Anteil an Fett, Salz und Cholesterin
aufnimmt.
ProteineauchinNahrungsergänzungsmittelnvorhanden
DamitdieKörperzellenihreArbeitverrichtenkönnen,benötigensievor
allem für Wachstum und für die körperliche Leistungsfähigkeit Energie.
Eiweiß spielt vor allem für den Muskelaufbau eine wichtige Rolle. Die
Aufnahme von Eiweiß kann neben dem Verzehr von einigen
Lebensmitteln - z.B. Hühnereier, Milchprodukte, Fisch und Fleisch,
Hülsenfrüchte und Nüsse - über Nahrungsergänzungsmittel wie
Eiweißpulvererfolgen.
VerschiedeneSortenvonEiweißpulver
Eiweißpulver ist ein proteinhaltiges Aufbaupräparat. Es gibt
verschiedene Sorten von Eiweißpulver, die sich je nach Proteinquelle
und Produkt laut den Experten von eiweisspulver-test.com für
unterschiedlicheZielsetzungeneignen,wiebeispielsweiseMuskelaufbau
oderGewichtsabnahme.DieWahlorientiertsichalsoandemZiel,das
erreicht werden soll und hängt zudem noch von den persönlichen
Präferenzen bezüglich Inhaltsstoffen, Geschmack etc., ab. Bei
körperlicherAnstrengung,beispielweisewährenddesSports, sind eher
Kohlenhydrate angebracht. Doch danach eignet sich ein Eiweißshake
mitMolkenproteinbestenszurschnellenVersorgungderMuskulaturmit
Aminosäuren. Spitzensportler nehmen die Präparate in Form von
Pulvern und Drinks ebenso ein wie Freizeitsportler. Unterschieden wird
zwischen Präparaten für den Muskelaufbau und solchen für
Ausdauersport.
MehrMuskelndurchdieAufnahmevonEiweißpulver?
Laut Ernährungsexperten tragen Proteine zum Aufbau und Erhalt von
Muskelmasse bei. Diese Aussage ist richtig, jedoch müssen beim
Muskelaufbau noch anderen Komponenten berücksichtigt werden. Drei
Aspekte in der richtigen Dosierung sind beim Muskelaufbau zu
beachten: Training, Ernährung und Regeneration. Die Zufuhr von
EiweißpulverkannzueineroptimiertenErnährungbeitragen.
Ausdauersportler
Proteine
Ausdauersportlerbenötigen
ProteinefürdieEnergiezufuhr.
pixabay.comAntranias(CC0
1.0)
verbrennen
mehr
Beim Ausdauersport fällt aufgrund der
Dauerbelastung ein hoher Energiebedarf
an. Die Hauptenergielieferanten sind
Kohlenhydrate und Fette, aber auch
ProteineliefernEnergie.Mitzunehmender
Entleerung der Kohlenhydratspeicher
steigt der Anteil der Eiweiße, die in
Energie umgewandelt werden. Ein Verlust
an Proteinen zeigt sich an einer erhöhten
AusscheidungvonHarnstoffimUrinoderbeimSchwitzen.
AllgemeineHinweisezurEinnahmevonEiweißpulverbeimSport
Wer sich für die Einnahme von Eiweißpulver entscheidet, sollte dieses
kurz vor oder nach dem Training einnehmen, da Proteine zu diesem
Zeitpunkt auf jeden Fall benötigt werden. Aber auch danach ist eine
stetigeVersorgungdesKörpersmitEiweißentscheidendfürdenErfolg
beim Muskelaufbau. Die schnelle Einnahme nach dem Sport hilft auch
bei der Regeneration, die vor allem für Ausdauersportler wichtig
ist. Des Weiteren hilft neben diesen Hinweisen die Einhaltung einer
einfachenGrundregel:BeiregelmäßigemSportempfiehltsichnachwie
vor eine ausgewogene Ernährung aus Kohlenhydraten, Fetten sowie
Proteinen,umdenEnergiehaushaltkonstanthochzuhalten.
AbnehmendurchEiweißpulver?
DieseFragelässtsichnichteindeutigbeantworten.Menschenverlieren
prinzipiell nur an Körpergewicht, wenn sie weniger Kalorien aufnehmen
als verbrauchen. Eiweißpulver kann als Ergänzung zu einer gesunden
Diät verwendet werden. Gleichzeitig helfen Proteine bei einer
Gewichtsreduktion,dieMuskulaturzuerhalten.
WASSER:ELIXIERDESLEBENS
W
arum ist Wasser so wichtig? Wasser ist der Rohstoff
des Lebens: Jeder Organismus besteht zu einem
gewissen Prozentsatz aus Wasser, und er braucht
WasserzumÜberleben.
Das Leben entstammt sogar dem Wasser – genauer gesagt, dem
Meerwasser. In den Ozeanen der Urzeit bildeten sich aus kleinen
organischen Molekülen jene komplexen Verbindungen, aus denen
schließlichlebendeOrganismenhervorgingen.
Aus den ersten primitiven Lebensformen entwickelte sich eine große
Artenvielfalt mit vielen eindrucksvollen Vertretern; in den ersten 3 Mrd.
JahrenwardasLebenjedochausschließlichandasWassergebunden.
Und in gewissem Sinne hat sich das Leben nie vom Wasser entfernt,
denn alle lebenswichtigen Vorgänge in den Zellen laufen in einer
wässrigenLösungab.
ZuwievielProzentbestehtunserKörperausWasser?
Der Mensch ist ein »Wasserwesen«, da sein Körper zu großen Teilen
ausWasserbesteht.DabeivariiertderWassergehaltimAlter:Während
bei einem Neugeborenen 70–80 % des Körpergewichts aus Wasser
bestehen, sinkt der Anteil im Lauf des Lebens immer weiter ab – bei
Menschen,dieälterals85Jahresind,liegterbeinurnoch45–50 %.
Wasser:UrquelldesLebens
DasBlut,dasgrößtenteilsindenGefäßenzirkuliert,bestehtzuüber50 % aus Wasser. Das meiste Wasser befindet sich innerhalb der
Körperzellen im sog. Intrazellulärraum, der Rest, etwa ein Drittel, im
Extrazellulärraum,alsoaußerhalbderZellen.
WozubrauchtunserKörperWasser?
Der menschliche Stoffwechsel funktioniert nur, wenn dem Körper
ausreichendWasserzurVerfügungsteht.
Wasser regelt die Herzkreislauffunktion und die Verdauung, ist
Lösungsmittel für Salze und Mineralstoffe, Transportmittel für
NährstoffeundAbbauprodukte.ZudemistesfürdieWärmeregulierung
des menschlichen Körpers von zentraler Bedeutung. Durch Schwitzen,
Atmen sowie durch die Ausscheidungen gehen unter normalen
Umständen im Lauf eines Tages etwa 2–3 l Wasser verloren. Dieser
Verlust muss über Nahrung und vor allem über Getränke wieder
ausgeglichen werden, denn schon auf kleinste Veränderungen im
WasserhaushaltreagiertderKörpermitgravierendenStörungen.
WannhabenwirDurst?
Bei einem Flüssigkeitsverlust von etwa 0,5 % entsteht ein Durstgefühl,
das mit weiter abnehmendem Wassergehalt des Körpers zunehmend
stärkerwird.Bei2 %vermindertsichbereitsdiekörperlicheundgeistige
Leistungsfähigkeit, bei einer Abnahme um 5 % steigt die
Körpertemperatur an. Ein Wasserlust von 10 % des Körpergewichts
bedingt schwere Krankheitserscheinungen wie Bluteindickung,
Kreislaufversagen, Verwirrtheit. Ein Defizit von mehr als 20 % führt
unweigerlich zum Tod durch Nieren- und Kreislaufversagen: Ohne
Nahrung kann ein Mensch je nach Fettreserven etwa vier Wochen
überstehen,ohneWasserjedochnurwenigeTage.
WieverwendenPflanzenWasser?
WiefürMenschenundTiereistWasserauchfürPflanzenunentbehrlich.
Es ist ebenfalls Hauptbestandteil der Flüssigkeit in den Zellen, die
ihrerseitsdasGewebeunddieOrganederPflanzenaufbauen.
Das Wasser hat darüber hinaus eine Schlüsselrolle bei der
Photosynthese,istLösungsmittelfürdielebensnotwendigenNährstoffe
undübernimmtdenStofftransport.DieAufnahmegeschiehtinderRegel
über die Wurzeln aus dem Erdboden. Das Wasser mit den darin
gelösten Mineralien und Salzen wird vom Xylem, dem Leitgewebe,
aufgenommen und durch die Kapillarkräfte vorrangig zu den Blättern
transportiert. Treibende Kraft ist gewissermaßen die Sonne: Durch die
Spaltöffnungen der Blätter und die Einwirkung des Sonnenlichts geht
eine gewisse Menge an Wasser durch Verdunstung verloren – es
entsteht ein Transpirationssog mit einer Saugwirkung auf das Xylem.
Einem mit Flüssigkeit getränktem Löschpapier gleich steigt so
kontinuierlich Wasser aus den unterirdischen Pflanzenteilen nach oben.
DurchdiesenTranspirationsvorganggelangteinGroßteildesimBoden
versickertenWasserswiederzurückindieAtmosphäre.
WieüberstehenPflanzenextremeTrockenheit?
KakteenbesitzenbeispielsweisenursehrspärlichausgeformteBlätter–
die Stacheln, die den Wasserverlust durch Transpiration möglichst
geringhalten–oderdickeStängel,derenGewebeWasserspeichertund
bei Bedarf diese Vorräte wieder abgeben kann. Manche
Wüstenpflanzen haben lange Wurzeln, um tief im Erdreich liegende
Wasserquellen zu erschließen, andere haben knapp unterhalb der
Oberfläche liegende Wurzeln, um die Oberflächenfeuchtigkeit
aufzunehmen. Wieder andere Pflanzen überleben als Samen, die
manchmal jahrelang im Boden ruhen, bis einsickernder Regen sie
innerhalbkürzesterZeitzumKeimenundBlühenbringt.
WarumüberlebenTiereinderWüste?
Weil auch Tiere mannigfaltige Methoden entwickelt haben, mit deren
HilfelangeTrockenzeitenüberstandenwerdenkönnen.DerGroßteilder
Wüstentiere ist nachtaktiv, da es nachts kälter ist und Wasserverluste
geringerausfallen.
Kamele etwa haben sich hervorragend an den Wassermangel
angepasst.Siekönnenbiszu40 %ihrerKörperflüssigkeitunbeschadet
verlieren und diesen Wasserverlust durch einmaliges Trinken wieder
ausgleichen. Wasserausscheidungen werden so weit wie möglich
minimiert, Ausscheidungsstoffe extrem konzentriert. Zusätzlich können
Fettvorräte aus ihren Höckern durch zelluläre Vorgänge in Wasser
umgewandeltwerden.
WozubrauchenFischeWasser?
Ohne Wasser würden die Fische keine »Luft« mehr bekommen und
ersticken.
Fische können bis zu 90 % des im Wasser gelösten Sauerstoffs mit
ihren Kiemen aufnehmen. Das Wasser fließt ins Maul, passiert die
Kiemenkammern sowie die Kiemen und tritt durch die Kiemenklappen
wieder aus. Der Durchfluss wird durch das Öffnen und Schließen des
Maules geregelt. Bei vielen Hochseefischen (z. B. Haie, Makrelen)
genügtes,mitoffenemMaulzuschwimmen,dochmüssensieständig
inBewegungbleiben.
WirdTrinkwasserknapp?
Aus Sicht der ungestörten Natur steht alles zum Besten, denn Wasser
gibtesaufderErdeinHülleundFülle.
DasfürdasLebenaufderErdeentscheidendeSüßwasserhatzwarnur
einen Anteil von weniger als 3 % an den globalen Wasserreserven,
dennoch wären die vorhandenen Vorkommen mehr als ausreichend.
Allerdings gibt es durch die von Natur aus ungleichmäßige Verteilung,
den verschwenderischen Umgang des Menschen sowie die
Verschmutzung weltweit immer mehr Engpässe bei der
Wasserversorgung. Ein Lösungsansatz: Wasser muss von der
internationalenPolitikalsschützenswertesGutbegriffenwerden.
IstWasserheutenurnocheinLuxusgut?
Auf der ganzen Welt wird leichtfertig mit dem kostbaren Nass
umgegangen: So verbraucht Saudi-Arabien 210 % dessen, was es an
eigenen Wasserressourcen hat. Das durch Öl reich gewordene Land
kannessichleisten,GolfplätzeundSwimmingpoolsmitteninderWüste
zu betreiben – zumindest finanziell. Der Massentourismus hat auf den
Urlaubsinseln Mallorca in Spanien und Koh Samui in Thailand zu
Wassernotständengeführt.FürdieTouristenmussregelmäßigWasser
vom Festland transportiert werden. Schließlich verbrauchen sie bis zu
fünfmalmehrWasseralssienormalerweisezuHausebenötigen.
WofürwirddaskostbareNassgenutzt?
Weltweit benötigen Industriebetriebe 20 % des Wassers, die privaten
Verbraucher benutzen 10 %. Mit 70 % wird in der Landwirtschaft der
weitaus größte Anteil Wasser verbraucht. Dabei geht noch immer die
Hälfte quasi ungenutzt verloren, weil z. B. die Bauern Felder einfach
überfluten,umsiezubewässern,stattjedeeinzelnePflanzezielgerichtet
mit der nötigen Wassermenge zu versorgen. Um die globalen
Wasserreserven nachhaltig zu nutzen, müssen sie besser verwaltet
werden. Andernfalls werde, so ein Bericht der Vereinten Nationen, die
Menschheitlangfristigbedroht.
WusstenSie,dass…
schon der griechische Philosoph Thales von Milet im 6. Jahrhundert
v. Chr. erkannte, dass die Existenz aller Dinge dem Wasser zu
verdankenist?
seit960inValenciajedenDonnerstagdasunabhängigeWassergericht
zusammentritt? Es ist der älteste ständige Gerichtshof der Erde. Acht
Männer vertreten die verschiedenen Gebiete mit den
Bewässerungskanälen, die von den Mauren errichtet wurden, um die
HuertavonValencia,einObst-undGemüseanbaugebiet,mitWasserzu
versorgen.HierwirddasWasserverteiltundbeiStreitigkeitenüberdie
Bewässerung Recht gesprochen. Heute ist das Tribunal auch eine
beliebteTouristenattraktion.
WusstenSie,dass…
die Menschheit heute 45-mal so viel Wasser verbraucht wie noch vor
300Jahren?
nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation weltweit etwa
1,1 Mrd. Menschen keine verlässliche Versorgung mit sauberem
Wasserhaben?
durch Wasserverschmutzung vermutlich jährlich rd. 25 Mio. Menschen
sterben,vorallemindenEntwicklungsländern?
jedes Jahr am 22. März auf Initiative der UNO der Internationale Tag
des Wassers begangen wird? Damit soll auf die überlebenswichtige
BedeutungderRessourcehingewiesenwerden.
die Jahre 2005 bis 2014 zum Jahrzehnt des »Wassers – Quelle des
Lebens«erklärtwordensind?
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