Reaktionen von Halogeno-Phosphin-M etall(II)-K om plexen mit organischen Aziden. Phosphatriazen-Kobalt(II)-Kom plexe Reactions of Halogeno Phosphine M etal(II) Complexes with Organic Azides. Phosphatriazene Cobalt(II) Complexes W o lfg a n g B e c k , W o lfr a m R ie b e r und H e lm u t K ir m a ie r Institut für Anorganische Chemie der U niversität München (Z. Naturforsch. T i b. 528-532 [1977]; eingegangen am 22. Dezember 1976) Phosphinimine Cobalt(II) Complexes, Phosphatriazenes The phosphine complexes Co(PR 3 )2 X 2 (X = CI, Br; R = E t, Ph, CeHn) react with furoylazide (furNs) at 25 °C to give the phosphinimine compounds Co(furN;=PR3)2X 2 . At lower temperatures the intermediate complex Co[furN3P(C 6 H n ) 3 ]Br 2 • E t 2 0 with phospha­ triazene as ligand could be isolated. In Fortführung unserer Arbeiten über Reaktionen von Metall(O)-Komplexen mit organischen Aziden2 berichten wir im folgenden über Umsetzungen von phosphinhaltigen Metall(II)-Verbindungen, speziell von Kobalt(II), mit Furoylazid. Bei den Reaktio­ nen organischer Azide mit phosphinhaltigen Metallkomplexen treten als Nebenprodukte häufig die entsprechenden Phosphinimine R sP ^ N R ' auf2-3. Diese resultieren aus der bekannten Reaktion des vom Komplex abgespaltenen Phosphins mit dem Azid4. R3P + R'N 3 -^ R 3P = N -N = N -R '— -► R3P = NR' -N 2 Der Mechanismus der Zersetzung der ,S t a u d i n ­ Addukte‘ R 3P = N 3R' wurde von B o c k und S c h n ö l l e r aufgeklärt5. B o c k und t o m D i e c k stellten auch Komplexe des Phosphinimins Ph 3P = N H mit Metallcarbonylen d ar6. Metall(II)halogenid-Verbindungen mit diesem Liganden wur­ den erstmals von A p p e l 7 erhalten; mit Pli3P = N P h wurden Komplexe von NiCl2 und C0 CI2 beschrie­ ben8. ger Die Kobaltverbindungen Co(PR 3)2X 2 setzen sich mit Furoylazid in Lösung (Benzol, Aceton, CH2CI2) bei Raumtemperatur rasch unter N 2-Entwicklung zu den Phosphinimin-Komplexen 1 u m : Sonderdruckanforderungen an Prof. Dr. W. B e c k , Institut für Anorganische Chemie der Universität München, Meiserstraße 1. D -8000 München 2. Co(PR 3)2X 2 ------C o(furN =PR 3)2X 2 — JN2 la lb lc ld le X R CI Br CI Br Br Ph Ph Et Et C6Hn Die blauen Komplexe 1 zersetzen sich in Wasser rasch unter Abspaltung des Phosphinimins. In Aceton-Lösung sind sie nach Molmassebestimmungen zum Teil dissoziiert gemäß CoL2Cl2 ^ C0 LCI2 + L (L = Phosphinimin). Die Komplexe 1 sind in Lösung labil. Durch Zu­ gabe von Deutero-Triphenylphosphin P(CeD 5)3 oder dem Phosphinimin (CeDs)3 P = N fu r zu Lösungen von CoBr2(PPh 3)2 bzw. CoBr2(Ph 3P = N fu r )2 in Ben­ zol oder Methylenchlorid und Isolierung der Ver­ bindungen läßt sich IR-spektroskopisch feststellen (^C-D —2270 c n r 1, <5C-D ~840 cm-1), daß sowohl die Phosphin- wie auch die Phosphiniminliganden in Lösung leicht durch deuterierte Spezies ausge­ tauscht werden. Die Verbindungen lb , d und e sind auch direkt aus den Phosphiniminen und wasser­ freiem CoBr2 in Methylenchlorid zugänglich. Aus CoBr2 und Ph 3P = N fu r in Benzol wurde neben 1 b auch die phosphiniminärmere Verbindung Co(Ph 3P = N fu r)B r 2 • CßHe isoliert; dies steht in Unauthenticated Download Date | 11/2/17 5:37 PM W . Beck et al. • P h osphatriazen-K obalt(II)-K om plexe Einklang m it den Ergebnissen von Y a t s im ir s k ii et a l.8, daß in Lösungen von C0 X 2 und P h sP ^ N P h die beiden Spezies Co(Ph 3P = N P h ) 2X 2 und Co(Ph3P = N P h )X 2 • Solvens auftreten. In den IR -Spektren (Tab. I) erscheinen die vP = N -B an den der Komplexe 1 gegenüber den freien Liganden nur wenig verschoben, während bei der Koordination des am N-Atom unsubstituierten Phosphinimins an Metall(O) die vP=N -Schw ingung nach kleineren Wellenzahlen rückt6. Die Intensität der vP = N -B an d en in 1 ist gegenüber den freien Phosphiniminliganden wesentlich geringer. Das magnetische Moment von 1 a ist mit juett — 5,11 B.M. charakteristisch für einen oktaedrischen Kobalt(II)Komplex m it hohem Bahnmomentbeitrag9. Die niedrige Lage der >'C=0-Bande des Euroylrests läßt auf Koordination des Ketosauerstoffs schließen und weist auf eine Chelat-Struktur (vgl. Abbildung) hin. Jedoch ist auch eine polymer oktaedrische Struktur in festem Zustand möglich, während in Lösung wohl tetraedrische Spezies vorliegen. 11 pph3 Bei den Umsetzungen der Phosphin-Kobaltverbindungen mit Furoylazid entstehen zunächst grüne Niederschläge, die sich unter ^ -E n tw ick lu n g in die blauen Komplexe 1 um wandeln. Bei — 18 bis 0 °C lassen sich im Falle der P E t 3- und P(C 6H n ) 3-Verbindungen diese Zwischenstufen abfangen. Sie werden IR-spektroskopisch eindeutig als Komplexe 5 29 m it den S t a u d i n g e r - Addukten R 3P = N - N = N - R ' identifiziert: C o(fu rN = N -N = PR3)nX 2 2a X = Cl, R = Et, 2b X = Br, R = C6H n ; r 1. 2 a zeigt im IR-Spektrum zwei Banden bei 1290 cm -1 (v P = N ) und 970 cm ' 1 (vN -N ), deren Intensität beim Erwärmen rasch abnimmt, wobei sich die Substanz unter Gasentwicklung blau färbt. Gleichzeitig tritt eine neue Absorption bei 1130 cm -1 (v P = N -R ) auf. 2 b, das auch direkt aus CoBr2 und fu r N = N -N = P (C 6H n )3 erhalten und als ÄtherAddukt isoliert wurde, ist in festem Zustand auch bei 20 °C längere Zeit haltbar und zersetzt sich erst bei ca. 135-140 °C zu lb. Die Phosphatriazene werden durch Kom plex­ bindung stabilisiert. Die N 2-Abspaltung erfolgt aus den Komplexen sowohl in Lösung wie in festem Zu­ stand bei etwa 20-40 °C höheren Temperaturen als aus den freien S t a u d i n g e r - Addukten (vgl. Tab. I I ) . Die STAUDiNGER-Addukte R 3P = Ny-N ^= N a- R ' können durch sterische oder elektronische Effekte stabilisiert werden. Thermisch stabile Phosphatri­ azene enthalten elektronenziehende Substituenten R' am N -A tom 4-5 und elektronenschiebende Reste R am Phosphor10. So erscheint durch Bindung des K obalts (K o b a lt(II) wirkt als Lewis-Säure) am a-N-Atom eine Stabilisierung des Addukts ver­ ständlich. Aus den vorliegenden Daten läßt sich nicht entscheiden, ob auch die ß- oder y-N-Atome an der Koordination beteiligt sind. la a lb a lc a ld a le b fu rN = P P h 3a furN = P(CeD5)3a,c furN = P(C 6 H n ) 3 Verbindung vC—Harom 3049 sch vC = C (Furan) i>P = N y C —Harom 1547 st 1538 st 1530 st 1536 st 1577 st 1608 st 1610 st 1590 m 1582 st 1582 st 1577 st 1579 st 1578 st 1558 m 1560 sch 1565 m 1142 m 1144 m 1130 m 1141 m 1096 st 1145 st 1147 st 1150 m 752 sst 754 st 692 st 692 st 752 st 691 st O II O Verbindung 'S O II O Tab. I. Charakteristische IR-Absorptionsbanden (cm-1) der Phosphinimin- und Phosphatriazen-Komplexe. vC = C V P = N 3— vN -N (Furan) aa 2 b • E t 2 Ob furN 3 = P(C«Hn )3 a 2 1530 st 1593 m 1638 sst 1578 st 1578 m 1580 m 1290 st 1223 m 1240 st 975 st 970 m 961 m a In Nujol, b in KBr, c vC-Darom 2270 sch, <5C-Darom 841 m. Unauthenticated Download Date | 11/2/17 5:37 PM W. B eck et al. • P hosphatriazen-K obalt(T I)-K om plexe 530 Tab. II. Zersetzungspunkte (°C) verschiedener Stac'DiNGER-Addukte und ihrer K obalt-K om plexe. Fest CO Si * 1 = P(C 6 Hh)3 bei 110 °C bei 135 °C F urN 3 = P E t 3 2 Gelöst (in C6 H 6 /CH 2 C12) bei 0 °C rasche Zersetzung a bei 0 °C stabil > 0 °C rasche Zersetzung FurN 3 = P P li 3 Co-Komplex Zers, bei 45 °C Zers, bei 80 °C bei 0 CC Zers, innerhalb weniger min bei 0 °C Zers, in 5-7 Tagen Phosphazid und Co-Komplex sind im festen wie im gelösten Zustand bei 0 °C nicht stabil Für die Bildung von 2 ist von Interesse, ob das organische Azid mit dem koordinierten Phosphin am Metall oder mit dissoziiertem Phosphin reagiert . Obwohl auf Grund des labilen Charakters der Co(PR3 )2X 2-Verbindungen ein dissoziativer Mecha­ nismus nicht auszuschließen ist. erscheint der pri­ märe Angriff des Azids am Komplex plausibel: R N = N -N = P R -, N -N = N I Co /l\ I ^ C o - P R 3 + R 'N 3 C o -P R -, /|\ J |-N den Phosphinoxid-Komplexe CoX2(OPPh3)2. Auch die Reaktionen von Chloramin T (p-CH3C6H 4S0 2 NClNa) mit CoBr2(PPh 3)2 oder von CoBr2 mit Triphenylphosphin-tosylimin bzw. mit dem ,S t a u d i n g e r - Addukt‘ TosN3 = P P h 3 liefern die Phosphinoxid-VerbindungCoBr2(OPPh3 )2. Die Koordination am Metall begünstigt offenbar den Zerfall des Phosphin-tosylimins14, der ähnlich der Bildung von Phosphin- oder Arsinoxiden aus Tosylcyanid und PPh 3 15 bzw. aus N-acylarsiniminen 16 verläuft. Die Nickelverbindungen NiCl2(PR 3)2 (R = Ph, CeHii) reagieren mit Furoylazid unter heftiger Gas­ entwicklung, jedoch konnten hier nur die freien Phosphinimine und keine stabilen PhosphiniminKomplexe erhalten werden. Die Palladium- und Platinverbindungen MCl2(PPh 3)2 (M = Pd, Pt) zei­ gen hingegen mit Furoylazid, auch beim Erhitzen, keine Reaktion. Die Metall-Phosphor-Bindung ist hier zu stabil für eine Insertion des Azids in die M-P-Bindung. Experimenteller Teil Sämtliche Arbeiten wTurden unter trockener N2Atmosphäre in Schlenkrohren ausgeführt. Die Lösungsmittel waren stickstoffgesättigt und ge­ trocknet. 2 N = PR3 I N -furoyl-P. P .P-triphe nylphosphinim in fu r -N = P P h z Co /|\ Das sofortige Ausfallen der grünen PhosphazidKomplexe 2 stützt die Annahme. Für die formal analoge Autoxidation des labilen Dichlorobis(triäthylphosphin)kobalts(II) CoCl2(PEt 3)2 -f- O2 — > CoCl2(OPEt3)2 konnten S c h m i d t und Y o k e 11 einen dissoziativen Mechanismus ausschließen; auch hier wird als erster Schritt die Bildung und Umlagerung eines O2Adduktes angenommen. Vermutlich greift bei Reaktionen von Metallkomplexen mit organischen Aziden 3 stets das Azid zunächst am Metall an gemäß dem Schema: R R M - L + RN 3 N -L N -N E N M -N -R N L ^ r M - N 2 l = c o ,2) 2 -N 2 M—L N = N -N = L N -L I M l= c o 12\ p r 3 ,h 13) n2 I M Bei der Umsetzung von CoX2(PPh 3)2 (X = Cl, Br) mit p-Toluolsulfonylazid entstehen die entsprechen­ Zu einer Lösung von 1,05 g (4 mmol) PPh 3 in 5 ml Benzol gibt man 0,55 g (4 mmol) furN 3 in 10 ml Benzol. Sogleich tritt unter leichter Erwär­ mung lebhafte Gasentwicklung auf. Nach 3 Stdn. wird die Lösung filtriert und mit 30 ml Petroläther ein farbloser, feinkristalliner Niederschlag gefällt, der abgesaugt, mit Petroläther gründlich gewaschen und im Hochvakuum getrocknet wird. Schmp. 168-169 °C. C23Hi8N 02P (371,1) Ber. C 74.45 H 4,89 N 3,78, Gef. C 74.47 H 4,86 N3,61. N -furoyl-P .P .P-tricuclohexi/lphosvhinim in fu r - N = P ( C e H n ) 3 0,28 g (2 mmol) furN 3 in 3 ml Äther werden zu 0,55 g (2 mmol) Tricyclohexylphosphin in 10 ml Äther gegeben und 112 Std. unter Rückfluß gekocht. Man saugt den erhaltenen weißen Niederschlag ab und kristallisiert aus CH2Cl2 um. Schmp. 193-194 °C. C23H 36NO2P (389,5) Ber. C 70,85 H 9,31 N 3.59. Gef. C 70.02 H 8,71 N 3 ,ll. Unauthenticated Download Date | 11/2/17 5:37 PM W . B eck et al. • P hosphatriazen-K obalt(II)-K om plexe 531 N -furoyl -P.P.P-tricyclohexylphosphoranyliden triazen D ibrom o(N -furoyl-triphenylphosphinim in )k o b a lt(II); CoBr2( f u r N = P P h 3) • C 6H 6 Man mischt eine Lösung von 2,8 g (10 mmol) P(C6H n )3 in 10 ml CH2Cl2/30 ml Äther bei — 16 °C mit einer Lösung von 1,5 g (11 mmol) furN 3 in 5 ml Äther. Sofort bildet sich ein hellgelber Niederschlag, der bei ca. — 16 °C abgefrittet und mit viel Äther gewaschen wird. Nach dem Trocknen im Hoch­ vakuum ist die gelbe Verbindung auch bei RT längere Zeit stabil. In benzolischer Lösung zersetzt sich die Substanz bei ca. 45-47 °C, die Festsubstanz wird bei ca. 110 °C farblos und schmilzt bei 194 bis 196 °C (Schmp. des Phosphinimins). C23H 36N 30 2P (417,55) Ber. N 10,06, Gef. N 10,16. Erhitzt man eine Suspension von 0,11 g (0,5 mmol) wasserfreiem CoBi’2 in 5 ml Benzol mit einer Lösung von 0,7 g (1,9 mmol) F urN = P P h 3 in 20 ml Benzol 5 Stdn. zum Sieden unter Rückfluß, so erhält man nach dem Erkalten einen tiefblauen kristallinen Niederschlag, der abgesaugt, mit Benzol gewaschen und im Hochvakuum getrocknet wird. Schmp. 155 °C. C29H24CoBr2I\02P (667,9) Ber. C 52,10 H 3,62 N 2,09, Gef. C 53,79 H 3,89 N 1,96. D ichloro-bis( N -furoyl-triäthylphosphinim in )k o b a lt(II) (lc) Zu 0,4 g (1,1 mmol) CoCl2(PEt 3)2 18 in 25 ml Äther werden bei Raumtemperatur 0,35 g (2,5 mmol) FurN 3 in 5 ml Äther gegeben. Sofort fällt ein moos­ 1,3 g (2 mmol) CoCl2(PPh 3)2 17 werden in 40 ml grüner Niederschlag aus; nach ca. 20 sec setzt leb­ Aceton bei Raumtemperatur mit 0,55 g (4 mmol) hafte Gasentwicklung ein. Nach 3 Stdn. hat sich furN 3 versetzt. Sofort fällt ein dunkelgrüner Nieder­ ein zähes blaues Öl gebildet, das durch ausdauerndes schlag aus; nach ca. 15 sec setzt stetige Gasent­ Anreiben mit einem Glasstab zum Kristallisieren wicklung (gef. nach 2 Stdn. 95 ml, ber. 96,5 ml) ein gebracht wird. Der hellblaue feinkristalline Nieder­ und die Lösung färbt sich blau. Nach dreistündiger schlag wird abgesaugt, 4-mal mit je 10 ml Äther Reaktion wird die blaue Lösung filtriert und im gewaschen und im Hochvakuum getrocknet. Schmp. Vakuum eingeengt, bis sich die ersten Kristalle 119-120 °C. Das Umkristallisieren aus C ^C k/Ä ther bilden. Bei 0 °C kristallisiert im Laufe von 2 Tagen gestaltet sich sehr schwierig, da meist nur blaue Öle eine blaue Substanz aus, die abgesaugt, mit wenig anfallen. eisgekühltem Aceton und Äther gewaschen und im Hochvakuum getrocknet wird. Ausbeute lg (57,6%); C22H 3 6CoC12N 204P2 (584,1) Ber. C 45,20 H 6,22 N 4,79, aus der Mutterlauge lassen sich noch 0,6 g (34%) Gef. C 43,88 H 5,93 N 3,91. der blauen Kristalle gewinnen. Sie sind gut löslich in Aceton und CH2CI2, mäßig in CHCI3 , unlöslich in Benzol, Äther und Petroläther. Schmp. 177-178 °C. Reaktion von CoCl%(PEfo)<i und F u rN 3 bei 0 °C Führt man die Umsetzung von 0,2g (0,55mmol) C23H i 8CI2C0 N 2O4P 2 (872,1) CoCl 2(PEt 3)2 in 25 ml Äther und 0,15 g (1,1 mmol) Ber. C 63,35 H 4,16 N3,21, FurN 3 in 5 ml Äther bei 0 °C durch, so bleibt der Gef. C 63,16 H 4,20 N 3,02. entstehende moosgrüne Niederschlag stabil. Man D ibrom o-bis(N -furoyl-triphenylvhosphinim in )saugt durch eine auf 0 °C gekühlte Fritte ab und k o b a lt(II) (lb) trocknet in der Kälte im Hochvakuum. Die Ver­ a) 0,74g (Immol) CoBr2(PPh 3)2 17 in 1 0 ml bindung wird IR-spektroskopisch als C0 CI2(FurN= N -N = P E t3)n CH2CI2 werden bei Raumtemperatur mit 0,55 g (4 mmol) FurN 3 in 5 ml CH2CI2 versetzt. Die sofort charakterisiert. Sie ist bei 0 °C längere Zeit haltbar, entstehende moosgrüne Lösung beginnt nach ca. zersetzt sich aber bei Raumtemperatur innerhalb 10 sec zu gasen (gef. 53 ml, ber. 52,2 ml). Nach von Minuten zum blauen Phosphinimin-Komplex. 3 Stdn. filtriert man die jetzt dunkelblaue Lösung und überschichtet mit ca. 30 ml Äther. Im Laufe D ibrom o-bis(N -furoyl-triäthylphosphinim in) von 3 Tagen entstehen schön ausgebildete blaue k o b a lt(II) (ld) Zu 0,4 g (0,9 mmol) CoBr2(PEt 3)2 werden in 30 ml Kristalle, die nach dem Absaugen mit viel Äther gewaschen und im Hochvakuum getrocknet werden. Äther 0,55 g (4 mmol) festes FurN 3 gegeben. Sofort fällt ein olivgrüner Niederschlag aus, und nach ca. Schmp. 165-167 °C. b) Die gleiche Substanz erhält man durch Ver­ 30 sec setzt stetige Gasentwicklung ein. Nach 4 Stdn. setzen einer Aufschlämmung von 0,08 g (0,4 mmol) hat sich ein dunkelblaues zähes Öl abgesetzt, das wasserfreiem CoBr2 in 3 ml CH2CI2 mit einer Lösung durch Anreiben zum Kristallisieren gebracht wird. von 0,56 g (1,5 mmol) F urN = P P h 3 in 5 ml CH2CI2, Man saugt die hellblauen Kristalle ab, wäscht mit 5-stündiges Rühren und Ausfällen mit ca. 30 ml viel Äther und trocknet im Hochvakuum. Schmp. 118-120 °C (sintert ab 110 °C). Äther. C22H36Br2CoN204P2 (673,0) C23HigCoBr2N204P2 (961,0) Ber. C 57,45 H 3,78 N 2,91, Ber. C 39,22 H 5,39 N 4,16, Gef. C 57,16 H 4,25 N 2,78. Gef. C 39,55 H 5,57 N 3,95. Dichloro-bis( N -furoyl-trivhenylphosvhinim in )lo b a lt(I I ) (la) Unauthenticated Download Date | 11/2/17 5:37 PM 532 W . B eck et cd. ■P h osphatriazen-K obalt(II)-K om plexe D ibrom -bis(N -furoyl-tricyclohexylvhosvhinim in )k o b a lt(II) (le) a) Man versetzt bei Raumtemperatur eine Lö­ sung von 0,39 g (0,5 mmol) CoBr2[P(C6Hn) 3]2 in 25 ml Aceton mit 0,28 g (2 mmol) festem Furoylazid. Sofort entsteht ein grünes Reaktionsgemisch, in welchem nach ca. 2 min schwache Gasentwicklung zu beobachten ist. Nach 1 Tag hat sich eine tief­ blaue Lösung gebildet, die noch 1 Std. zum Sieden erhitzt und darauf bis zum Ausscheiden eines zähen blauen Öles eingeengt wird. Durch Anreiben mit einem Glasstab erhält man hellblaue Kristalle, die aus Aceton/Äther umkristallisiert werden. Schmp. 176-177 °C. b) Die Aufschlämmung von 0,11g (0,5 mmol) wasserfreiem CoBr2 in 5 ml CH2CI2 wird mit einer Lösung von 0,45 g (1,2 mmol) F urN = N -N = P (C 6Hn)3 versetzt und gerührt. Es entsteht eine grüne Lösung, die bei Raumtemperatur im Laufe von 2 Tagen nach tiefblau umschlägt. Durch Überschichten mit ca. 40 ml Äther gewinnt man blaue Kristalle, welche bei 176-177 °C schmelzen. C46H72Br2CoN204P2 (997,2) Ber. C 55,3 H 7,28 N2,81, Gef. C 52,31 H 7,10 N 2,60. Dibrom o(N -furoyl-tricyclohexylphosphoranylidentria zen )k o b a lt(II) • EfaO (2b) a) 780 mg (1 mmol) CoBr2[P(CeHn)3]2 werden in 1 2 3 4 5 6 7 X L IX . Mitteilung über Pseudohalogeno-Metallverbindungen; X L V III. Mitteil. P. H. K r e u t z e r , K . T. S c h o r p p und W. B e c k , Z. Naturforsch. 30b, 544 [1975]. \V . B e c k , M . B a u d e r , G. L a M o n i c a , S. C e n i n i und R . U g o , J. Chem. Soc. (A) 1971, 113; W. B e c k , W. R i e b e r , S. C e n i n i , F. P o r t a und G. L a M o n i c a , J. Chem. Soc. Dalton 1974, 298. Vgl. zusammenfassende Darstellung:,Organic Azides as Sources of Nitrene Species in Organometallic Chemistrv4, S. C e n i n i und G. L a M o n i c a , Inorg. Chim. Acta 18, 279 [1976]. H . S t a u d i n g e r und J. M e y e r , H e l v . C h i m . Acta 2, 635 [1919]; L . H o r n e r und A. G r o s s , L i e b i g s Ann. C h e m . 591, 117 [1955]. H . B o c k und M. S c h n ö l l e r , C h e m . B e r . 102, 381 [1969]. H. B o c k und H. t o m D i e c k , Z. Naturforsch. 21b, 739 [1966]; Z. Anorg. Allg. Chem. 345, 9 [1966]; J. S. M i l l e r . M . O. V i s s c h e r und K . G. C a u l t o n , Inorg. Chem. 13, 1632 [1974]. R. A p p e l und R. S c h a a f , Z. Naturforsch. 16b, 405 [1961]; R. A p p e l , Angew. Chem. 73, 533 [1961]. 10 ml CH2CI2 von 0 °C gelöst und mit 0,3 g (2 ,2 mmol) FurN 3 in 5 ml CH2C12 von 0 °C versetzt. Man filtriert die entstandene grüne Lösung in der Kälte und fällt mit ca. 30 ml eiskaltem Äther einen grünen feinkristallinen Niederschlag, der rasch ab­ gesaugt und mit ca. 30 ml eiskaltem Äther ge­ waschen wird. Er wird bei 0 °C aus CH2CI2 mit Äther umgefällt. Im trockenen Zustand ist die Ver­ bindung monatelang haltbar, zersetzt sich aber beim Erhitzen auf ca. 135 °C bzw. beim Stehen unter der Mutterlauge auch bei Raumtemperatur (innerhalb von 1-2 Tagen) zum blauen Phosphinimin-Komplex. Die grüne Lösung des Komplexes in Benzol färbt sich bereits bei 80 °C rasch blau. b) Durch Rühren einer Aufschlämmung von 0,11 g (0,5mmol) wasserfreiem CoBr2 und 0,45g (1,2mmol) FurN = N -N = P(C 6H n )3 in 15 ml CH2CI2 von 0 °C erhält man nach 2 Stdn. eine dunkelgrüne Lösung, aus der sich nach dem Filtrieren mit ca. 30 ml Äther (0 °C) ein grüner feinkristalliner Niederschlag ausfällen läßt, der bei 0 °C abgesaugt, mit Äther ge­ waschen und im Hochvakuum getrocknet wird. C27H46Br2Co03N3P (710,1) Ber. C 45,65 H 6,54 N5,91, Gef. C 46,02 H 6,06 N 5,78. Der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Fonds der Chemischen Industrie danken wir für die Förderung unserer Arbeiten. 8 W. S e i d e l , Angew. Chem. 77, 809 [1965]; K. B. Y a t s i m i r s k i i , Z. A. S h e k a und E. J. S i n y a v s k a y a , Russ. J. Inorg. Chem. 1970, 796. L. S c h l ä f e r und G . G l i e m a n n , ,Einführung in die Ligandenfeldtheorie4, Akademische Verlags­ gesellschaft, Frankfurt/M. 1967. 1 0 R. D. K r o s h e f s k y und J. G . V e r k a d e , Inorg. Chem. 14, 3090 [1975] und dort zit. Lit. 1 1 D. D. S c h m i d t und J. T. Y o k e , J. Amer. Chem. Soc. 93, 637 [1971]. 1 2 J. P. C o l l m a n , M. K u b o t a , F. D. V a s t i n e , J. Y . S u n und J. W. K a n g , J. A m e r . C h e m . S o c . 90, 5430 [1968]. 1 3 W. B e c k und M. B a u d e r , Chem. Ber. 103, 583 [1970]. 1 4 J. E. F r a n z und C. O s u c h , Tetrahedron Letters 1963, 841. 15 A. M. v. L e n s e n und I. C. J a g t , Tetrahedron Letters 1970, 967. 1 6 J. I. G . C a d o g a n und I. G o s n e y , Chem. Commun. 1973, 586. 1 7 F. A. C o t t o n und D. L. G o o d g a m e , J. Amer. Chem. Soc. 83, 1780 [1961]. 1 8 K. A. J e n s e n , Z. Anorg. Allg. Chem. 229, 282 [1936]. 9 H. 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