Name: ____________________________________ 2 Allgemein Der Biber ist ein Säugetier. Das heisst, die Jungen werden von der Bibermutter mit Milch gesäugt. Er wird in freier Natur bis zu 20 Jahre alt. Im Durchschnitt werden sie etwa 10 Jahre alt. Biber in Zoos können ein Alter von 30 Jahren erreichen, da sie weniger Krankheiten und immer genügend Nahrung haben. Er fällt mit seinen Nagezähnen ganze Bäume, diese braucht er, um seine Wohnung, die Biberburg, zu bauen. Er verändert mit seiner Bautätigkeit auch die Landschaft. Äste und Bäume gehören auch zu seiner Nahrung. Am liebsten lebt er an langsamen Flüssen umgeben von Mischwald. Das Ufer muss geeignet sein zum Graben, damit er seine Wohnhöhle dahinein graben kann. Gerne hat er weiches Holz, z.B. Weiden, und viele Kraut- und Wasserpflanzen. Flussschlaufen und alte Flussarme gefallen ihm besonders gut. Den Biber sieht man selten. Seine Spuren findet man allerdings leicht. Biberdämme, angenagte und gefällte Bäume sind gut zu sehen. Er verändert seine Umgebung und schafft somit einen Lebensraum, welcher auch für viele andere Tiere geeignet ist. Die Menschen stört das dagegen. Welcher Bauer mag es schon, wenn durch einen Biberdamm ein Fluss gestaut und seine Wiese überschwemmt wird? Oder was ist, wenn der neue Fussweg unterhöhlt wird und einstürzt, weil Biber darunter graben? Der Biber wurde in der Schweiz im 19. Jahrhundert ausgerottet, weil sein Fell und sein Fleisch sehr begehrt waren. Auch verdächtigte man ihn als Fischjäger. Dies stimmt allerdings nicht, da der Biber Vegetarier ist. Seit ~60 Jahren versucht man den Biber wieder in der Schweiz anzusiedeln. Seine Verbreitung ist allerdings schwierig, da es Verbindungen zwischen den Bächen und Flüssen in der Schweiz braucht, damit er sich an neuen Orten ansiedeln kann. Auch sind viele Schweizer Flüsse zu sehr verbaut und bieten den Tieren keinen geeigneten Lebensraum. Bei den dunklen Vierecken auf der Schweizerkarte leben wieder Biber. Zeichne deinen Wohnort ein. Bilder © Pro Natura 3 Fragen zum Text 1. Warum wurde der Biber im 19. Jahrhundert ausgerottet? Nenne drei Gründe. __________________________________________________________ __________________________________________________________ __________________________________________________________ __________________________________________________________ 2. Warum ist es schwer für den Biber in der Schweiz wieder heimisch zu werden? __________________________________________________________ __________________________________________________________ __________________________________________________________ __________________________________________________________ 3. Welchen Lebensraum wünscht sich der Biber? __________________________________________________________ __________________________________________________________ __________________________________________________________ __________________________________________________________ 4. Zu welcher Tierart gehört der Biber? __________________________________________________________ 5. Warum mögen manche Menschen den Biber nicht? __________________________________________________________ __________________________________________________________ __________________________________________________________ __________________________________________________________ 6. In welchen Kantonen leben heute wieder Biber? Schau auf der Karte nach und vergleiche mit der kleinen Karte auf Blatt 1. __________________________________________________________ __________________________________________________________ __________________________________________________________ __________________________________________________________ Bilder © Pro Natura 4 Das Aussehen Grösse: Biber sind die zweitgrössten Nagetiere der Welt. Sie können über 30 kg schwer werden und erreichen eine Länge von über 1m 30 cm. (Biber sind etwas grösser als ein Reh.) Kelle: An Land wirken Biber oft unbeholfen. Im Wasser ist ihr Körper perfekt angepasst. Seine Kelle hilft ihm beim Schwimmen zum Steuern. Zusätzlich dient die Kelle als Fettspeicher für die kalte Winterzeit. Er kann damit aber auch seine Artgenossen vor Gefahr warnen. Füsse: Seine Hinterfüsse sind mit Schwimmhäuten versehen. Die Krallen an den Füssen braucht der Biber zum Graben. Seine Vorderfüsse sind geschickte Greifhände. Damit kann er Stecken zum Abnagen festhalten und drehen. Fell: Das Haarkleid besteht aus dichter Unterwolle, die von Grannenhaaren abgedeckt wird. Der Biber putzt sein Fell regelmässig und fettet es mit Öl aus seiner Öldrüse ein. Sein Fell ist in der Regel hell bis dunkelbraun, manchmal auch schwarz. Kopf Nase, Augen und Ohren liegen hoch oben am Kopf. So kann der Biber bei Gefahr fast vollständig abtauchen und nur den oberen Teil des Kopfes zum Sichern aus dem Wasser halten. Sie haben ein Nagergebiss mit 20 Zähnen. Hören und riechen kann der Biber sehr gut, sehen tut er schlecht. Im Nahbereich sieht er nur Grauschattierungen. An der Schnauze hat er Tasthaare, damit kann er sich beim Eintauchen im trüben Wasser orientieren. Schreibe die Teile des Bibers richtig an! Bilder © Pro Natura 5 Biberkreuzworträtsel 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 14 13 15 waagrecht 1 Der Biber braucht sie zum Graben und Festhalten von Ästen. 4 Er sieht nur in ... 5 Sie braucht er um schnell zu schwimmen. 6 Davon hat er hinten zwei. 8 Das macht er bei Gefahr. 10 senkrecht 2 In seiner Kelle legt er einen ... für den Winter an. 3 Wenn er flach im Wasser schwimmt kann er ... . 4 Damit hält er Äste und Stecken. 7 Weil er nicht gut sehen kann, braucht er die besonders. Die findet man unter den Grannenhaaren. 9 Beim Schwimmen kann er mit der Kelle.. . 12 Die braucht er, um Bäume zu fällen. 11 Es besteht aus Grannenhaaren und der Unterwolle. 13 Das macht er im weichen Uferboden. 14 Seine Zähne zeigen uns, dass der Biber ein ... ist. 15 Damit fettet er sein Fell ein, damit er nicht nass wird. Bilder © Pro Natura 6 Lebensweise: Biber leben in Familienverbänden. Dazu gehören die Eltern und die beiden letzten Jungengenerationen. Wenn im Frühling die neuen Jungen geboren werden, müssen die ältesten Jungen das elterliche Revier verlassen und sich ein eigenes suchen. Die Reviere werden von den Familienmitgliedern mit „Bibergeil“, einem Körpersekret, markiert. So können fremde Biber riechen, dass dieses Revier anderen gehört. Die Biberfamilie verteidigt ihr Revier mit Kämpfen. In ihrem Revier bauen die Biber meist mehrere Wohnbaue. Diese können zu ganzen Biberburgen ausgebaut werden. Ein Bau hat einen Eingang, der unter Wasser liegt und einen damit verbundenen Wohnkessel, der über dem Wasserspiegel liegt. Wohnkessel haben sind 1m breit und 30-40 cm hoch. Der Boden wird mit Holzspänen belegt. Die Baue werden ständig ausgebessert. Neben den Bauen gräbt der Biber in seinem Revier auch überall Röhren. Dort kann er sich bei Gefahr verstecken oder sie verbinden unterirdisch zwei Gewässer miteinander. Wenn der Wasserstand einen Flusses zu stark schwankt, baut der Biber Dämme um den Fluss zu stauen. Er baut ein Gerüst und verkeilt darin Äste und Zweige. Dann dichtet er die Zwischenräume mit Schlamm und Pflanzenteilen ab. Wenn der Biber Bäume fällt, entstehen Lichtungen. Mit mehr Sonne wachsen dort andere Pflanzen, Tiere folgen. Im gestauten Fluss finden Fische und andere Wassertiere Ruheplätze. In einem Gebiet, in dem Biber wohnen, hat es also viel mehr Tiere und Pflanzen, als in einem von Biber unbewohnten Gebiet. Schreibe typische Merkmale auf, welche ein Landschaft und der Fluss mit und ohne Biber aufweist. ohne Biberdamm mit Biberdamm Bilder © Pro Natura 7 Lebensraum: Für seine Reviere bevorzugt der Biber langsam fliessende und stehende Gewässer mit reichem Uferbewuchs. Da die Lebensräume bei uns für ihn knapp sind, ist er flexibel geworden. Er baut jetzt auch an Gewässern, welche einfach genügend tief zum Schwimmen und Tauchen sind und deren Wasser im Winter nicht bis zum Grund zufriert. Im Sommer darf das Gewässer aber auch nicht austrocknen. Das Ufer muss grabbar sein, damit er seine Röhren, Gänge und Bauten anlegen kann. Das Wichtigste aber sind Gehölze, welche er im Winter fressen kann. Die Grösse eines Biberrevieres variiert von 1 km bis zu 5 km dem Ufer entlang. Von Menschen lässt sich der Biber normalerweise nicht stören. Er siedelt auch in der Nähe von Ortschaften und Industriegebieten. Biber gestalten ihren Lebensraum nach ihren Wünschen um. Biberdämme stauen Flüsse und bilden so stehende Gewässer. So verändert sich mit der Zeit auch die umliegende Pflanzenwelt. Tauchen: Biber sind hervorragende Taucher. Normalerweise tauchen sie 2-5 min. Bei Gefahr können sie aber bis zu 20 min unter Wasser bleiben. Verbreitung: Solange Lebensräume frei sind, können abwandernde Jungtiere ein eigenes Revier gründen. Sie ziehen Kilometer weit bis sie einen geeigneten Platz finden. Wenn alle Lebensräume besetzt sind, kommt es zu Revierkämpfen, was zu einer höheren Sterblichkeit führt. Bilder © Pro Natura 8 Tages- und Jahreslauf: Biber sind dämmerungs- und nachtaktiv. Ab und zu sieht man sie aber auch tagsüber. Die Nacht verbringt der Biber mit fressen, Revierkontrollen, Dämme ausbessern, spielen und markieren des Revieres. Gegen Morgen tauchen sie dann wieder in ihre Burg. Den Tag verbringen sie mit gegenseitigem putzen und schlafen. Im Frühling verbringen sie den grössten Teil der Nacht mit Nahrungssuche, da ihre Fettreserven aufgebraucht sind. Im Sommer ziehen sie ihre Jungen auf und im Herbst beginnen sie mit dem Anlegen des Wintervorrates. Gleichzeitig werden dann auch die Dämme winterfest gemacht. Biber halten keinen Winterschlaf, solange das Wasser nicht von Eis bedeckt ist, sind sie auch weiterhin an Land aktiv. Bei tiefen Temperaturen tauchen sie unter dem Eis nur noch bis zu ihrem Vorrat und zurück in die Biberburg. Zeichne das passende Bild zum Jahreslauf. Frühling: Sommer: Nahrungssuche Aufzucht der Jungen Herbst: Winter: Anlegen des Wintervorrates kein Winterschlaf Bilder © Pro Natura 9 Nahrung: Biber sind reine Pflanzenfresser. Im Sommerhalbjahr fressen sie vor allem Kräuter, Jungtriebe von Weichhölzern und Knollen und Wurzelstöcke von Teichrosen. Wenn in der Nähe Felder sind, holen sie sich auch schon mal Zuckerrüben, Mais und Getreide. Im Winter ernähren sie sich von Baumrinde. Da Biber nicht klettern können, müssen sie Bäume fällen, um an die Rinde zu gelangen. Sie bevorzugen Weichhölzer, wie Weiden und Pappeln, fressen aber auch Buchen, Eichen und Nadelhölzer. Bäume mit weniger als 10 cm Durchmesser fällen sie in einer Nacht. Bei dickeren sitzen sie schon mal mehrere Nächte daran. Kleinere Pflanzen werden am Ufer gefressen, grössere Pflanzen und Äste zieht der Biber ins Wasser und frisst sie dann an einem geschützten Ort. Ein erwachsenes Tier frisst etwa 1- 3 kg pro Tag. Für den Winter legen sie sich vor dem Eingang des Hauptbaues einen Vorrat an. Den können sie dann auch bei zugefrorenem Wasser erreichen. In der Rinde und in Pflanzen hat es oft leichte Giftstoffe oder schwer verdauliche Stoffe drin. Bakterien im Magen helfen dem Biber diese zu verdauen. Der Magen des Bibers kann sich aber nicht so schnell auf andere Pflanzen umstellen, darum fressen die Biber meist die bekannten Pflanzen und nehmen andere nur, wenn sonst nichts da ist. Schreibe die Baumarten an. Bilder © Pro Natura 10 Junge: Der Biber paart sich im Wasser während des Winters (Januar und Februar). Nach 105 – 109 Tagen Tragzeit werden im Mai/Juni 1-3 behaarte, sehende Junge geboren. Die Jungen sind bei der Geburt 500 g schwer. Sie können von Anfang an schwimmen. Das Tauchen müssen sie aber erst noch lernen. Die kleinen Biber werden 6-8 Wochen gesäugt. Sie bleiben in den ersten Wochen im Bau. Ab der 3. Woche fangen sie an, Gräser und Kräuter zu nagen. Während der gesamten Aufzuchtszeit werden die Jungen von ihren älteren Geschwistern und ihren Eltern umsorgt. Falls sie zu früh den Bau verlassen wollen, werden sie sofort zurückgebracht. Schreibe auf, was bei den Biberjungen wann geschieht. Jan/Feb Mai/Juni 6-8 W. nach der Geburt 3 W. nach der Geburt 2 Jahre nach der Geburt Viele Junge Biber sterben aber. Gründe dafür sind: - Hochwasser - Raubfische, Füchse, streunende Hunde, - Tod bei der Umstellung von Muttermilch auf Grünfutter Nur 25-50 % der Jungen werden älter als 2 Jahre und können ein eigenes Revier gründen. Bilder © Pro Natura 11 Feinde: Feinde des Bibers sind vor allem der Mensch, der ihnen den Lebensraum verbaut, sie jagt oder sie überfährt. Tiere wie Fuchs, Hund und Raubfische können nur den jungen Bibern gefährlich werden. In besonders strengen Wintern kommt es schon mal vor, dass kleine Bäche bis an den Grund zufrieren und die Biber nicht mehr an ihre Nahrung kommen. Sie verhungern. Arbeitstechnik Wenn du aus viel Text das Wichtigste lernen sollst, gehst du am besten so vor: - Lies den Text genau durch. Tue dies mehrmals, damit du anschliessend kurz erzählen kannst, worum es im Text geht. Nimm nun einen Farbstift und einen Lineal. Unterstreiche die wichtigsten Stichworte in den Texten farbig. 8-ung: Es bringt wenig, ganze Sätze zu unterstreichen. Beim Lernen lernst du nun vor allem die unterstrichenen Wörter. - Versuche aus den Wörtern wieder ganze Sätze zu formulieren. Schreibe das Wichtigste auch auf, damit du es nicht nur mündlich kannst, sondern auch schriftlich. - Du kannst dir auch Fragekarten herstellen. Auf die Vorderseite schreibst du dir eine Frage auf. Auf die Rückseite kommt dann die Antwort, welche du im Text abschreibst. Jetzt kannst du die Fragen immer wieder durchgehen, bis du das Thema beherrscht. - Bitte immer wieder jemanden, dich abzufragen. Damit nichts vergessen geht. Bilder © Pro Natura 12 Lebensweise: Lösung Biber leben in Familienverbänden. Dazu gehören die Eltern und die beiden letzten Jungengenerationen. Wenn im Frühling die neuen Jungen geboren werden, müssen die ältesten Jungen das elterliche Revier verlassen und sich ein eigenes suchen. Die Reviere werden von den Familienmitgliedern mit „Bibergeil“, einem Körpersekret, markiert. So können fremde Biber riechen, dass dieses Revier anderen gehört. Die Biberfamilie verteidigt ihr Revier mit Kämpfen. In ihrem Revier bauen die Biber meist mehrere Wohnbaue. Diese können zu ganzen Biberburgen ausgebaut werden. Ein Bau hat einen Eingang, der unter Wasser liegt und einen damit verbundenen Wohnkessel, der über dem Wasserspiegel liegt. Wohnkessel haben sind 1m breit und 30-40 cm hoch. Der Boden wird mit Holzspänen belegt. Die Baue werden ständig ausgebessert. Neben den Bauen gräbt der Biber in seinem Revier auch überall Röhren. Dort kann er sich bei Gefahr verstecken oder sie verbinden unterirdisch zwei Gewässer miteinander. Wenn der Wasserstand einen Flusses zu stark schwankt, baut der Biber Dämme um den Fluss zu stauen. Er baut ein Gerüst und verkeilt darin Äste und Zweige. Dann dichtet er die Zwischenräume mit Schlamm und Pflanzenteilen ab. Wenn der Biber Bäume fällt, entstehen Lichtungen. Mit mehr Sonne wachsen dort andere Pflanzen, Tiere folgen. Im gestauten Fluss finden Fische und andere Wassertiere Ruheplätze. In einem Gebiet, in dem Biber wohnen, hat es also viel mehr Tiere und Pflanzen, als in einem von Biber unbewohnten Gebiet. Schreibe typische Merkmale auf, welche ein Landschaft und der Fluss mit und ohne Biber aufweist. ohne Biberdamm wenige Tiere mit Biberdamm reiche Tierwelt durch gestautes Wasser mehr verschiedene Pflanzenarten weniger verschiedene Pflanzen Wasserhöhe schwankt mit den Jahreszeiten überschwemmte Ufer; hoher Wasserstand; weniger Schwankungen schattige Waldgebiete gleichmässige Strömung mehr Sonne durch Lichtungen, die durch das Bäumefällen entstanden Ruheplätze für Fische und andere Wassertiere Bilder © Pro Natura