WEGA - Linzer Astronomische Gemeinschaft

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Linzer Astronomische Gemeinschaft
im O.Ö. Volksbildungswerk
JOHANNES KEPLER
WEGA
Harmonices Mundi Libri V
Nr. 8
XXXVII. Jahrgang
www.sternwarte.at
Tel. 0732 / 67 40 42
November 2007
„Der Meteoritenfall von Prambachkirchen - zum 75. Jahrestag“
Herbert Raab, Linzer Astronomische Gemeinschaft
Vortrag am Montag, 19. November 2007 um 19:30 Uhr im
Landeskulturzentrum Ursulinenhof, Kl. Saal 2. Stock
Vor 75 Jahren, am 5. November
1932, ging in der zur Gemeinde
Prambachkirchen gehörigen Ortschaft Obergallsbach ein Meteorit nieder. Bis heute blieb dieser
Meteoritenfall das letzte derartige
Ereignis in unserem Bundesland.
Aus Anlass dieses Jahrestages soll
der Fall noch einmal mit Originalzitaten der Augenzeugen dieses seltenen Naturphänomens dargestellt
werden. Auch für die sechs weite-
Ergänzend zu dem Vortrag
möchten wir auf die Meteoritenausstellung hinweisen, die bis 18.
November 2007 in Prambachkirchen
zu sehen ist. Details dazu entnehmen Sie bitte den Clubnachrichten.
Gäste sind willkommen!
Die Vereinsleitung
ren Meteoriten, die bisher in Österreich gefunden werden konnten,
werden die Umstände ihres Fundes
kurz beschrieben. Darüber Hinaus
wird im Rahmen des Vortrags kurz
auf die Klassifikation der Meteorite
eingegangen, und die Einordnung
des Prambachkirchner Meteoriten
in das Klassifikationsschema wird
erläutert.
CLUBNACHRICHTEN
Meteoritenausstellung
Im Kultursaal (Volksschule) der
Gemeinde Prambachkirchen ist noch bis
zum Sonntag, den 18. November 2007
eine Meteoritenausstellung zu sehen.
Neben dem Meteorstein von Prambachkirchen sind noch etwa 50 andere Meteorite verschiedenster Klassen zu sehen.
Letztere wurden von Mitgliedern der
Linzer Astronomischen Gemeinschaft
als Leihgaben zur Verfügung gestellt.
Ergänzt wird die Ausstellung durch
informative Schautafeln zur Metoritenkunde.
Die Ausstellung ist aber nur gegen
vorherige Anmeldung beim Gemeindeamt Prambachkirchen (07277 / 23 02-0)
zugänglich.
IMPRESSUM
Mailing-Liste
Wir möchten noch einmal auf unsere
Mailingliste für LAG-Mitglieder hinweisen. Über den E-Mail-Verteiler werden
Mitglieder über die Aktivitäten der
LAG informiert, gelegentlich auch über
aktuelle Ereignisse am Himmel. Um auf
die Mailingliste aufgenommen zu werden, schicken Sie bitte eine E-Mail an
[email protected].
WEGA in neuem Layout
Beginnend mit der nächsten Ausgabe
wird unsere Vereinszeitung Wega in
einem neuen Layout erscheinen. Wir
hoffen, unserem Mitteilungsblatt damit
nicht nur ein neues, moderneres Aussehen zu geben, sonder auch von den
Möglichkeiten des Farbdrucks besser
Gebrauch machen zu können.
Österr. Himmelskalender
Bereits im 52. Jahrgang erscheint der
vom Österreichischen Astronomischen
Verein herausgegebene und von Prof.
Hermann Mucke genauest verfasste
„Österreichische Himmelskalender“.
Auf 146 Seiten finden sich die wichtigsten Daten für Beobachtungen mit
freiem Auge oder kleinen Instrumenten,
speziell berechnet für Österreich.
Der Himmelskalender kann vom
Astronomischen Büro Wien (Hasenwartgasse 32, 1230 Wien; Tel. 01 / 889
35 41, Fax DW 11) bezogen werden.
Zusendeauftrag = Zahlung von EUR
13,25 auf das PSK-Konto 7907.948 (BLZ
60000).
LINZER ASTRONOMISCHE GEMEINSCHAFT
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Allgemeine Sparkasse Linz, Kto.Nr.: 0000-013889, BLZ 20.320
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32. ASTRONOMISCHE FRÜHJAHRSTAGUNG WÜRZBURG
Seit 1977 ist es üblich, daß Herr Erich
Meyer der Einladung zur astronomischen Frühjahrstagung in Würzburg
folgt, meist in Begleitung von einigen Mitgliedern der LAG. So sind wir
auch heuer wieder, dem Aufruf von
Dr. Fleischmann gefolgt. Es waren die
Vortragenden Herr Erich Meyer und
Herr Klaus Bernhard, sowie als Zuhörer, Frau Edith Meyer und ich, Erwin
Obermair.
Am 21. April 2007 um 14 Uhr begann,
bei herrlichem Wetter, die Reise von
Linz nach Würzburg. Im Hotel belegten wir die bestellten Zimmer. Nach
einen ausgiebigen Stadtspaziergang
trafen wir die ersten Tagungsteilnehmer im Hotel Strauß, beim Abendessen.
Am nächsten Tag fanden wir uns
um 9 Uhr im Hörsaal des physikalischen
Instituts der Universität Würzburg ein. An
diesen bedeutenden Ort entdeckte der
Physiker Konrad Röntgen 1895, die
nach Ihm benannten Röntgenstahlen.
Bis zur Eröffnung durch den Veranstalter Dr. Fleischmann füllte sich der etwa
500 Personen fassende Hörsaal, mit
geschätzten 100 Zuhörern.
Den ersten Vortrag bestritt Herr
Bernhard Hanisch aus Frankfurt unter
dem Titel: Mit Spiegel und Prisma ein
viertel Jahrhundert. - Ein Streifzug
durch 25 Jahre amateurspektroskopische Sternbeobachtung. Der Vortragende berichtete über die Spektralklassifikation Planetarischer-Nebel,
von Wolf-Rayet Sternen, von der Sonnenfinsternis 1999, von spektroskopischen Doppelsternen und Be-Sternen
mit Zeitreihen. Als Spektroskop kamen
Objektivprismen auf Flüssigkeitsbasis,
(Ethanol) und Glasbasis zum Einsatz.
Damit konnte Herr Hanisch „verbotene Linien“ in extrem dünnen
Gasen aufspüren, sowie Dichte-, Ionisations- und Temperaturmessungen
vornehmen. Ebenso Elemente in den
Sternhüllen identifizieren und deren
Expansionsgeschwindigkeiten bestimmen. Auch spektroskopische Doppelsterne konnte er aufspüren und bei BeSternen die Dichteschwankungen in
der Sternhülle verfolgen. Als Teleskop
reichte Herrn Hanisch zuerst ein 15cm
Refraktor und später ein 25cm Spiegelteleskop. Aufgezeichnet wurden die
Spektren auf einen Negativ-Film und
danach mit einer CCD-Kamera. Die
Rot- und Blaubereiche des Spektrums
begrenzten IR- und UV-Filter.
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Als zweiter Vortragende war Herr
Ronald Stoyan an der Reihe mit dem
Titel: Charles Messier und seine Himmelsobjekte. Herr Stoyan berichtete
ausführlich über die Entstehung des
beliebten Sternkatalogs, eingebettet
in den Lebenslauf von Messier. Trotz
der kleinen und sehr schwachen Teleskope (90mm Achromat und 150mm
Spiegel), gelangen Ihm viele Entdeckungen. Auch die Überprüfungen
unbekannter und bereits bekannter
Nebelhafter Objekte führte er durch.
Die Auflistung der 110 bekannten
Objekte wurden ursprünglich in 3 einzelnen Katalogen veröffentlicht. Herr
Stoyan hat seine Informationen über
Messier in einem großartigen Buch
mit dem Titel „Atlas der Messierobjekte“ zusammen gefaßt. Besonders
Eindrucksvoll sind die vielen neuen
Abbildungen der schönen Himmelsobjekte. Besonders erfreulich die Aufnahmen von Gerald Rehmann und
Michael Jäger.
Als dritter Vortragende war Herr
Klaus Bernhard aus Linz an der Reihe
mit dem Titel: Neue veränderliche
Sterne aus den ROSE/ROSAT Datenbanken. Klaus stellte zuerst seine „Balkonsternwarte“ mit Hindernissen in
Form von Sträuchern auf des Nachbars
Terrasse vor. Als Ergänzung zu seinen
verhinderten Beobachtungen, durchsucht er im Internet die Aufnahmen
der Röntgensateliten ROTSE-I und
ROSAT, nach veränderlichen Objekten. So konnte er mehrere Zwergnovas
nachweisen. Das sind meist alte enge
Doppelsterne wobei ein schwerer aber
kleiner weißer Zwerg von einem leichten roten Zwerg, Materie absaugt. In
fast regelmäßigen Abständen kommt
es zu Helligkeitsausbrüchen die das
100 fache der normalen Leuchtkraft
erreichen. Auch aktive Riesen-Sterne
von 100 facher Sonnenmasse, erfaßt
ROSAT im Röntgenlicht, das sind
Sterne mit riesen Sonnenflecken die
20% der Sternoberfläche betragen
können.
Als vierter Vortrag war Frau Silvia
Kowollik an der Reihe mit dem Titel:
Planetenbeobachtung mit Webcam und
Vidiomodul SK 1004-X. Frau Kowollik
zeigte ebenfalls Ihre „Balkonsternwarte“ mit Ausrüstung. Dazu gehören
ein kleines 6“ Teleskop mit 750 mm
Brennweite. Wichtige Zusatzgeräte
sind Nachführung, Balowlinse oder
Okularprojektion mit Verlängerungshülsen, Webcam 47K von Philips, 1 1⁄4“
Adapter, S/W Videokamera, IR- und
UV Filter sowie ein PC. Die Filter dienen zum abschneiden der Ränder des
Spektrums, die wegen der unscharfen
Abbildung in diesen Bereichen entstehen (verschiedene Brennweiten in
UV und IR). Eine entsprechende Software (Giotto und Bildbearbeitungsprogramme) hilft die gewonnenen
Rohbilder zu schärfen und zu mitteln.
Neben ausgezeichneten Planetenaufnahmen beeindruckten die Videofilme. Frau Kowollik zeigte damit die
Jupiterrotation, und die Vorbeigänge
der Monde vorm Jupiter sowie deren
Schatten auf der Planetenscheibe. Das
Kippen der Saturnringe im Verlauf
von drei Jahren, den Monddurchgang
ohne Nachführung am Fernrohr und
die rotierende Venus in Schwarz/Weiß
mit IR Filter.
Als fünfter Vortragender war Ing.
Erich Meyer aus Linz an der Reihe
mit dem Titel: Photographische Vermessung von Körpern unseres Sonnensystems im Helligkeitsbereich von
23 mag. Nach einer kurzen Vorstellung der Sternwarte in Davidschlag,
mit der dazugehörigen Ausrüstung,
ging Erich der Frage nach, warum in
der Astrometrie die Erdbahnkreuzer
und die lichtschwachen Objekte zu
seinen bevorzugten Kandidaten zählen. Ausgehend vom Signal- RauschAbstand, wurde die Belichtungszeit
zum bestimmenden Faktor für die
erreichbare Größenklasse. Das zeigten
mehrere Diagramme, wobei sich die
Stärke des Nutzsignals, im Vergleich zu
den Geräte bedingten Störungen, wie
Thermisches-, Auslese- und VerstärkerRauschen, noch deutlich abhebt. Die
zur Positionsbestimmung gerade noch
tauglichen Sternabbildungen von 23
mag, benötigen somit eine 3 stündige
Belichtungszeit. Ausgehend von einer
Optik mit 600 mm Durchmesser, einer
gekühlten CCD Kamera und das bei
„unbewegten“ Objekten.
Objekte waren nicht in den Katalogen
erfaßt und werden jetzt von Profis
überprüft. Den Abschluß bildete eine
Aufnahme des Südlichen Sommerhimmels (1. Novemberhälfte) mit den
beiden Magelanschen-Wolken in 70°
Höhe, und einer 19h40m alten Mondsichel. Es war der Bericht, eines visuellen Beobachters mit extremen jedoch
für ihn punktförmigen Motiven.
Den sechsten Vortrag präsentierte
Frau Petra Mayer über: Historische
Mondzeichnungen vom 17. bis zum
20. Jahrhundert. Angefangen von Galilei Galileo, über Langrenus, Antonius
Maria Schyrleus de Rheita, folgten weitere 25 Zeichner. Mit der Vorstellung
ihrer Instrumente und einigen Beispielen der so entstandenen Zeichnungen
sowie der Vergleiche mit Fotos, zeigen
eine erstaunliche Vielfalt. Lediglich
die Proportionen waren, zumindest
am Anfang, noch mangelhaft. Walter
Goodrarcre führte daher in seinen
Karten 1433 Messpunkte ein und verbesserte so die Genauigkeit. Nachher
hatten deswegen Ladislaus Weinke,
und Johann Nepomuk Krieger Fotos
zeichnerisch retuschiert und damit
die Fotos „geschärft“. Noch im 20.
Jahrhundert zeichnete Philip Fauth
einen Mondatlas mit 3,5 m Durchmesser mit enormem Detailreichtum.
Der Atlas zählt heute zu den astronomischen Raritäten. Den Anschluß zum
21. Jahrhundert bildete eine schöne
Aufnahme vom Vollmond mit dem
Durchgang der ISS - Raumstation.
Herr Martin Krahn, als siebenter
Vortragender zeigte: Herbig - Haro
- Objekte „Interessante Ziele für CCD
- Fotographen“ und Nachtrag zu 2006
„Hyper Velocity Stars“ gefunden 23,8
mag. Herr Martin Krahn zeigte sehr
schöne H Alpha Aufnahmen mit Filter
von Herbig - Haro - Objekten und zum
Vergleich Hubble Tiefenaufnahmen
mit Gravitationslinsen- Linien. Herbig- Haro- Objekte sind Proto- Sterne
mit Schockfronten aus Gasen. Sie treten vermehrt in der Milchstrassenebene auf. Die Sterne sind sehr heiß
und groß, sie bewegen sich trotz ihrer
enormen Entfernung sehr schnell (bis
über 550 km pro Sekunde). Die von
Herrn Krahn selbst aufgenommenen
und gezeigten Objekte waren HVS 1
bis HVS4.
Herr Dr. Eberhard H. Bredner aus
Ahlen - Dohlberg als achter Vortragender berichtet über: Video-Kameras für
die Beobachtung von Bedeckungen,
ein persönlicher Bericht, Instrumentierung und Kamaras. Herr Bredner
zeigte mit verschiedenen Instrumenten und Kameras, Videos über Sternbedeckungen vom Mond. Besonders aber
interessieren ihn die seltenen Sternbedeckungen durch vorüberziehende
Kleinplaneten. Je nach Helligkeit können mit Videokameras Zeitauflösungen von 20 Millisekunden (15 mag)
bis 2,56 Sekunden erreicht werden. In
der Regel sind bei Kleinplaneten 0,3
bis 0,6 Sekunden erforderlich. Durch
viele gleichzeitige Beobachtungen
solcher Bedeckungen an verschiedenen Orten, lassen sich die Form und
Grösse des Planetoiden ermitteln. In
der Nacht nach der Tagung erfolgte
eine solche Bedeckung, die auf der
Würzburger Sternwarte unter der Leitung von Herrn Bredner mit seiner
Videokamera beobachtet wurde.
Herr Stefan Schuchhart berichtet weiters über: Planetarische Nebel in der
Magelanschen Wolke - visuelle Beobachtung von exotischen Objekten in
Namibia. Herr Schuchhart zeigte zum
Beginn Bilder von den MagelanschenWolken mit den Hubble- Teleskop. Er
fragte sich was kann man bei guten
Beobachtungsbedingungen und Helligkeiten um 14 mag noch erkennen.
Ausgerüstet mit 507 Aufsuchekärtchen
von 2 Bogenminuten Gesichtsfeld,
begann er die Suche in den beiden
Zwerggalaxien. Bei Zodiakallicht und
Gegenschein zeigten sich im 20 Zöller punktförmige Objekte bis 17 mag,
und im 12,5 Zöller noch 16,3 mag. Die
Identifizierung erfolgte durch abwechselndes Beobachten mit und ohne O
III Filter. So konnte er in der Kleinen
Magelanschen-Wolke 8 und in der
Großen 45 Nebeln identifizieren. Drei
Der letzte Vortragende Herr Daniel
Fischer aus Königswinter berichtet
über die Sonnenperlen und etruskische Vasen - die Schönheit ringförmiger Sonnenfinsternisse. Herr Daniel
Fischer flog nach Gujana Kouru um
dort die ringförmige Sonnenfinsternis 2006 zu beobachten. Er ist bekannt
durch zahlreiche Beiträge in astronomischen Zeitschriften, sowie Autor
sehr aktueller Bücher. Er spezialisierte
sich jetzt auf ringförmige Finsternisse.
Die Sonne ging dort bereits verfinstert über dem Atlantik auf und zeigte
tolle „Luftspiegelungen“. Nicht nur
im Wasser sondern als „Fatamorgana“
erschien eine vertikale Umkehrung
des verfinsterten Sonnenbildes. Hervorgerufen durch die Refraktion in
verschieden warmen Luftschichten.
Der komplexe Strahlenverlauf ist
durch eine detaillierte Zeichnung gut
erklärt worden. Das Besondere war
das Auseinanderfließen des unteren
Sonnenrands. Der Umriß des Bildes
erinnerte sehr stark an eine Vase mit
halbrundem Standfuß. In der Abfolge
bezeichnete Herr Fischer die Erscheinungen als „Omegaeffekt“ gefolgt
vom „etruskischen-Vaseneffekt“. Weitere schöne Finsternisbilder rundeten
den Vortrag ab. Dank der schnellen
Sprechweise des Vortragenden hat
die Tagung mit nur wenig Verspätung
geendet.
Nach einem gemeinsamen Abendessen wieder im Hotel Strauß verzichteten wir auf die ohnehin reichlich
besuchte Sternbedeckung um 0h45
in dieser Nacht.Dafür konnten wir am
nächsten Morgen den 23.04.2007, gut
ausgeschlafen die Rückreise nach Linz
antreten.
Erwin Obermair
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ASTRO-BILD DES MONATS
Komet 17P Holmes
Ein völlig überraschender Helligkeits-Ausbruch ist beim Kometen
Holmes 17P zu beobachten. Obwohl
der Komet am 4. Mai 2007 seinen
Sonnen-Nächsten Punkt passierte,
erreichte der Komet zunächst nur
eine Hellgkeit unter 16.ter GrößenKlasse, was für die meisten AmateurTeleskope unbeobachtbar blieb.
Am 24. Oktober meldete ein Beobachter, dass der Komet einen sehr
starken Helligkeits-Anstieg aufwies.
Dieser Trend ging rasch weiter und
innerhalb von 2 Tagen hatte Holms
eine Helligkeit von 2,6 mag erreicht!
Damit hat sich auch Holmes der Liste
der hellsten Kometen wie Hale-Bopp
1997 und McNaught 2007 eingereiht. Bis dato hatte noch kein anderer Komet einen so starken Helligkeits-Ausbruch, wenn man bedenkt,
dass der Komet seinen Perihel vor
6 Monaten hatte. Die beobachtbare
Koma hatte einen Durchmesser von
mindestens 10 Bogen-Minuten, aber
die tatsächliche Koma wird durchaus
größer sein. Ich hatte das Glück den
Kometen am 29. Oktober zu beobachten und auch zu fotografieren.
Leider war das Seeing eher schlecht.
Nebel und störendes Mond-Licht
erschwerten die Beobachtung. An
diesem Tag konnte ich noch keine
Koma mit bloßem Auge erkennen. Aber am 31. Oktober war der Komet am
Nacht-Himmel als verschwommener Nebelfleck wunderbar zu erkennen.
Erst im Refraktor konnte der Komet seine sehr interessante Form in voller
Pracht präsentieren. Es stellt sich jedoch die Frage, warum hat der Komet
erst so spät nach seinem Perihel eine solchen Helligkeits-Ausbruch? Auch
die weitere Helligkeits-Entwicklung und ob die Ausbildung eines prächtigen,
sichtbaren Kometenschweifs voranschreitet, bleibt abzuwarten. Auf jeden
Fall ist der Komet ein absolutes Highlight und wird auch so in die astronomischen Aufzeichnungen von 2007 eingehen.
Die Aufnahme wurde auf der Kepler-Sternwarte Linz durch den 50 cm Cassegrain mit einer Canon EOS20 aufgezeichnet. Die Belichtungs-Zeit betrug
60 Sekunden bei einer Empfindlichkeit von ISO400.
David Voglsam
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