„Die Abenteuer des Odysseus“ Von Göttern, Helden, Königen und starken Frauen Schau-Spiel von Chris Alexander nach Homer Inszenierung Till Rickelt (2008 / 2009) Odysseus, König von Ithaka und Held des trojanischen Krieges, wird nach zehnjähriger Irrfahrt schiffbrüchig an den Strand von Phäakien gespült. Hier finden ihn die junge Prinzessin Nausikaa und ihre Dienerin. Am Hof ihres Vaters, König Alkinoos, beginnt Odysseus, der Prinzessin und dem König die Geschichte seiner abenteuerlichen Reise zu erzählen: Vom Sieg über Troja nach zehnjähriger Belagerung, von der verhängnisvollen Begegnung mit dem Riesen Polyphem, der, von Odysseus des Augenlichtes beraubt, den Fluch des Meergottes Poseidon auf Odysseus herabbeschwört - Odysseus soll die Heimat niemals wieder sehen. Falls es jedoch Poseidons Wille sei, Odysseus die Heimkehr zu gewähren, dann erst nach vielen Jahren und allein, ohne seine Gefährten. Auf seiner Fahrt trifft Odysseus Aiolus, den Beherrscher der Winde, gelangt zu einer Insel mit seltsamen Früchten, die jedem, der von ihnen isst, Sinn und Verstand rauben, und begegnet der schönen Zauberin Zirze, die Odysseus Männer zunächst in Schweine verwandelt, nur um sich dann unsterblich in ihn zu verlieben. Zirze schickt Odysseus schließlich sogar hinab ins Totenreich, damit er endlich von ihr loskommt und vielleicht doch noch den Weg in die Heimat findet, wo seine Frau Penelope sich seit vielen Jahren der Bedrängung durch mehrere hundert Freier erwehren muss, die immer schamloser die Ehe und Odysseus Königskrone fordern. In höchster Not gelingt es Penelope, die Freier mit einer allerletzten List noch einmal hinzuhalten: Sie lädt zu einem Wettkampf im Bogenschiessen, bei welchem dem Sieger als Preis die Ehe mit Penelope und die Herrschaft über Ithaka winkt... Chris Alexander, Gründungsmitglied der bremer shakespeare company, hat die "Odyssee" von Homer in ein packendes und unterhaltsames Theaterspektakel ganz in der Tradition des shakespearschen Volkstheaters verwandelt, wo auf tiefe Weisheiten die wildesten Clownerien zu folgen pflegten und zu jedem strahlenden Held sich ein Diener oder eine Zofe gesellte, um das Publikum an ihrer eigenen Sichtweise auf die Haupt- und Staatsaktionen der Großen und Mächtigen teilhaben zu lassen. Oder, in diesem Fall, zwei Matrosen von Odysseus Besatzung, bei denen die einsamen Entscheidungen ihres Oberkommandierenden in den allermeisten Fällen nicht unbedingt begeisterte Beifallsstürme zur Folge haben... Von „Achilles“ bis „Zyklopen“ Hintergrundinformationen zu Gestalten, Schauplätzen und Ereignissen Achilles oder Achill, Sohn des Peleus und der Meeresnymphe Thetis. Als Sohn eines menschlichen Vaters und einer göttlichen Mutter war er sterblich. Thetis versuchte aber, ihn zumindest unverwundbar zu machen, indem sie ihn in ein heiliges Feuer hielt, doch weil sie ihn dabei an der Ferse festhielt, berührte das Feuer diese nicht. Somit blieb Achill an der Ferse verwundbar. Achilles war der stärkste und wildeste Kämpfer im Trojanischen Krieg. Homer nennt ihn meist den Schnellfüßigen. Nach einem Streit mit Agamemnon um die schöne Sklavin Briseis zog Achill sich vom Kampf zurück und griff erst wieder ein, um seinen Freund Patroklus zu rächen; dabei tötete er dessen Besieger Hektor, den stärksten Helden der Trojaner. In den bekanntesten Versionen von Achilles' Tod wurde er vom Gott Apollon getötet, der den Pfeil des Paris auf die verwundbare Achillesferse gelenkt hatte. In späteren Versionen wurde Achilles die Liebe zum Verhängnis. Er hatte sich in Polyxena verliebt, die jüngste Tochter von König Priamus. Zum vorgeschützten Zweck der Eheschließung mit ihr wurde er waffenlos in den Apollon- Tempel von Thymbra gelockt und dort von Paris und dessen Bruder Deiphobos getötet. Agamemnon, König von Mykene. Nachdem er den ersten Mann von Klytaimnestra getötet hatte, nahm er diese zur Frau. Als Oberbefehlshaber der Griechen führt er die griechischen Fürsten gegen Troja. Agamemnon, den die „Ilias“ häufig arrogant und egoistisch darstellt, führte die griechische Armee mit Stärke, aber auch rücksichtslos und eigennützig. Durch seinen Raub der Kriegstrophäe des Achilles, der Jungfrau Briseis, stürzte er die Griechen in eine Krise, da sich Achilles gekränkt vom Kampf zurückzog. Nach Trojas Fall kehrte Agamemnon mit der trojanischen Prinzessin Kassandra nach Mykene zurück. Dort wurde er von seiner Frau Klytaimnestra und ihrem Geliebten Aigisthos im Bad ermordet. Aphrodite, die Göttin der Liebe, der Schönheit und der sinnlichen Begierde, römischer Name: Venus. Der Sage nach soll Aphrodite den Trojanischen Krieg ausgelöst haben, als sie mit Hera und Athene den trojanischen Königssohn Paris um das Urteil ersucht habe, welche von ihnen die Schönste sei. Dabei versuchte jede Göttin, ihn zu bestechen, und der Trojaner entschied sich für Aphrodite, da sie ihm die schönste Frau der Welt versprochen hatte. Dieses „Urteil des Paris“ und der daraus resultierende Raub der Helena gilt als mythologischer Auslöser des Zuges der Griechen gegen Troja. Während der zehnjährigen Belagerung unterstützte Aphrodite, gemeinsam mit Ares, Troja nach Kräften, doch standen Hera und Athene auf der Seite der Griechen. Hektor, älteste Sohn des Priamus, des Königs von Troja, und dessen Frau Hekabe. Er ist der wichtigste Held und Heerführer Trojas im Trojanischen Krieg. Im Verlauf der Schlachten der „Ilias“ gelingt es den Trojanern, die Griechen bis zu ihren Schiffen zurück zu drängen, da sie Hektor und den anderen trojanischen Helden nichts entgegensetzen können, solange der grollende Achilles sich weigert, an der Schlacht teilzunehmen. In der bedrohlichen Situation legt Patroklus, der Freund des Achilles, mit seinem Einverständnis dessen Rüstung an und führt an seiner statt die Gefolgsleute des Achilles in die Schlacht. Es gelingt, die Trojaner zurückzuschlagen. Patroklus selbst wird aber von Hektor erschlagen. Achilles greift darauf hin erneut in das Geschehen ein und treibt die Trojaner zurück in die Stadt. Hektor bleibt als einziger vor den Mauern und wird von Achilles besiegt. Sterbend bittet Hektor, dass seine Leiche der Stadt zurückgegeben wird, doch Achilles durchbohrt ihm die Fersen und schleift den Leichnam zwölf Tage um das Grab seines Freundes. Um dem ein Ende zu setzen, beauftragt Zeus Thetis, Achilles' Mutter, ihren Sohn zur Vernunft zu bringen. Dieser lässt sich von König Priamus – der sich als Bittsteller nächtens ins Lager der Griechen schleicht – endlich zum Mitleid bewegen und überlässt ihm den Leichnam. Die „Ilias“ endet mit einer elftägigen Trauer der Trojaner um Hektor. Homer (griechisch Homeros), überlieferter Name des Verfassers der mythologischen Heldenepen „Ilias“ und „Odyssee“. Über das Leben Homers ist nichts Sicheres bekannt. Die antike biographische Überlieferung hat legendär anekdotischen Charakter. Umstritten ist die Datierung der homerischen Epen (Mitte des 7. Jahrhunderts vor Chr.?) Die „Ilias“ (ca.15700 Verse) spielt im neunten Jahr der Belagerung von Troja und stellt eine 51 Tage (von denen nur wenige ausführlich erzählt sind) umfassende Episode aus dem Gesamtverlauf der Trojasage dar, wobei sie vielfach Bezug nimmt auf ältere Sagenelemente (z.B. die Entführung Helenas und den Untergang Trojas). Die Frage, inwieweit sich ein historischer Kern aus der „Ilias“ herauskristallisieren lässt, kann auch durch neuere Ausgrabungen in Troja (beim heutigen Hisarlik in der Türkei) nicht sicher entschieden werden. Die „Odyssee“ (ca. 12100 Verse) spielt im zwanzigsten Jahr nach der Abfahrt des Odysseus von Ithaka und stellt die großepische Form einer Heimkehrsage dar, wie sie von zahlreichen griechischen Helden erzählt wurde. Auch alte Seefahrermärchen und Elemente der Argonautensage sind in die Handlung eingeflossen. Ithaka, gebirgige Insel im jonischen Meer an der Westküste Griechenlands zwischen Kephallenia und Leukas. Da geographische und archäologische Befunde nicht mit der homerischen Beschreibung Ithakas übereinstimmen, entwickelte W. Dörpfeld (1927) die umstrittene Theorie, das antike Ithaka sei identisch mit der Insel Leukas. Die Musen sind in der griechischen Mythologie Schutzgöttinnen der Künste. Sie sind Töchter des Zeus und der Mnemosyne, der Göttin der Erinnerung. Odysseus, wichtigster Held im trojanischen Krieg, Hauptgestalt in Homers „Odyssee“, König von Ithaka, Sohn des Laertes und der Antikleia. Odysseus ist einer der vielen Freier der schönen Helena und schlägt ihrem Vater Tyndareos vor, alle Freier der Auserwählten ihre Loyalität und ihren Beistand schwören zu lassen. Zur Belohnung für diesen Rat erhält Odysseus Penelope zur Frau. Als Helena später von Paris nach Troja entführt wird, sind ihre ehemaligen Freier durch den geleisteten Schwur verpflichtet, sie ihrem Gatten Menelaos zurückzuholen. Um dem zu entgehen, täuscht Odysseus vor, wahnsinnig zu sein, indem er verkündet, Salz säen zu wollen, Palamedes jedoch durchschaut ihn und legt Odysseus´ kleinen Sohn Telemachos, vor den Pflug. Odysseus hält den Pflug an, offenbart so seinen gesunden Verstand und muss mit in den Krieg ziehen. Penelope, Tochter des Ikarios, Gattin des Odysseus, die zwei Jahrzehnte treu auf ihren Mann wartet. In dieser Zeit macht ihr eine Vielzahl von Freiern den Hof, die sie sich in den letzten drei Jahren durch das Weben eines Leichentuchs, das sie nachts immer wieder auftrennt, vom Leib hält. In der antiken Literatur wird sie zum Sinnbild unerschütterlicher ehelicher Treue. Poseidon, unberechenbarer und launischer Gott des Meeres, in Rom Neptun genannt. Sein Attribut ist der Dreizack, mit dem er seine Macht über das Wasser ausübt. Mit Apollon baut Poseidon die Stadtmauern um Troja, als König Laomedon die Bezahlung verweigert, kämpft er im trojanischen Krieg auf Seite der Griechen, wenn er auch später Odysseus mit seinem Hass verfolgt, da dieser seinen Sohn Polyphem geblendet hat. Polyphem, Sohn Poseidons, in Homers „Odyssee“ einer der Zyklopen, der Odysseus und seine Mannschaft in seiner Höhle einsperrt und sie der Reihe nach aufzufressen gedenkt. Odysseus, der sich ihm als „Outis“ („Niemand“) vorgestellt hat, macht ihn trunken und sticht ihm einen glühenden Pfahl ins Auge. Als der nun blinde Polyphem die anderen Zyklopen um Hilfe ruft, weil „Niemand“ ihn geblendet habe, erntet er nur Spott und Hohn. Der Trojanische Krieg, bedeutendster Sagenkreis der griechischen Mythologie. Ausgelöst wird der trojanische Krieg durch den Raub der Helena durch den trojanischen Prinzen Paris. Aufgrund eines geleisteten Eides sind die griechischen Führer dazu verpflichtet, dem spartanischen König Menelaos, Helenas Mann, beizustehen. Da die Flotte, deren Oberbefehl Agamemnon, Menelaos Bruder, innehat, durch widrige Winde zurückgehalten wird, opfert Agamemnon als Sühneopfer auf Anraten des Sehers Kalchas seine eigene Tochter Iphigenie. Die Einnahme Trojas gelingt erst nach zehnjähriger Belagerung durch eine List des Odysseus: Die Griechen bauen ein riesiges hölzernes Pferd, in dem sich Soldaten verstecken. Die Trojaner halten das Pferd für ein göttliches Zeichen und ziehen es in ihre Stadt. In der folgenden Nacht öffnen die griechischen Soldaten der Belagerungsarmee die Tore der Stadt. Sirenen, Fabelwesen mit Vogelkörpern und Frauenköpfen. Sie bringen durch ihren bezaubernden Gesang vorbeifahrende Seeleute dazu, ihre Schiffe zu ihrer Insel zu lenken, wo diese an den Felsen zerschellen. Es gelingt nur den Argonauten, auf deren Schiff Orpheus die Sirenen mit seinem Gesang übertönt, und Odysseus, unbeschadet an den Sirenen vorbeizusegeln. Zyklopen oder Kyklopen (griech. Kyklophthalmos für Kreisauge, verkürzt zu Kyklop(h)), Riesen mit nur einem Auge auf der Stirn. Historiker und Mythenforscher nehmen heute allgemein an, dass der frühzeitliche Fund von Elefantenschädeln in Nordafrika oder auf den Mittelmeer-Inseln durch südeuropäische Seeleute und Händler die Legende von den einäugigen Riesen begründete, da die große Nasenöffnung des Schädels leicht fälschlicherweise als eine einzelne große Augenhöhle interpretiert werden kann. Quellen: Lexikon der griechischen Mythologie; Wikipedia