Basale Kommunikation - Heilpädagogischer Dienst St. Gallen

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Heilpädagogischer Dienst St. Gallen – Glarus
Basale Kommunikation (nach Winfried Mall)
Anita ist 3 Jahre alt. Ihre Laut- und Körpersprache ist bedingt durch ihre schwere
geistige und körperliche Behinderung eingeschränkt und sie reagiert verängstigt,
schreckhaft und nimmt keinerlei Blickkontakt auf. Infolge lang andauernder Trennung
von der Bezugsperson und permanent wechselnder Betreuungspersonen kann sie
keine sichere Bindung aufbauen. So stellt sich die Frage, wie kann es gelingen, das
schwerstbehinderte Mädchen zu verstehen. Ihre Laut- und Körpersprache ist
selbstbezogen und wird von ihr nicht als Kommunikationsmittel eingesetzt.
Mit der Methode der
„Basalen Kommunikation“ (Wilfried Mall, 1995)
und dem
„somatischen Dialog“ (Andreas Fröhlich, 1982) können voraussetzungslos (=basal)
Situationen der Begegnung und der Kommunikation geschaffen werden. Mittels
Atemrhythmus, Lautäußerungen, Berührungen, Bewegungen können Erfahrungen
der primären Kommunikation gemacht werden. Das Erlebnis, verstanden zu werden,
sich angenommen zu fühlen, sich mitteilen zu können, mit dem, was jedem
Menschen gegeben ist, anstrengungsfrei und ohne etwas tun zu müssen. Diese
neuen Erfahrungen der zwischenmenschlichen Kommunikation haben es auch Anita
ermöglicht sich für ihre soziale Umwelt zu öffnen, indem sie nun von sich aus
Blickkontakt sucht und ein Interesse am Gegenüber zeigt indem sie kommuniziert.
Denn grundsätzlich ist jeder Mensch von Geburt an ein sozial-kommunikatives
Wesen.
Literatur: Mall Winfried: Kommunikation mit schwer geistig behinderten Menschen –
ein Werkheft. Heidelberg (Winter)1995 (3.Aufl.)
Petra Rappitsch, Dipl. Heilpädagogin
9000 St. Gallen, 13. September 2016
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