Physiologie. 199 methode weiterhin allein verwendet wurde. Die Saugleistung wurde z. T. mit dem R e n n e r sehen, z. T. mit dem automatischen Potometer nach B r a u n e r und K ö c k e m a n n gemessen. Der Widerstand ist das Verhältnis von Saugspannung zu Saugleistung. Der|jWiderstand wurde durch Klemmen oder durch Anbringen von Gelatineschichten an der Schnitt­ fläche der Zweige erhöht und nach eingetretenem Gleichgewicht zwischen Transpiration und Saugung wurden Saugspannung, Saugleistung und Ge­ samtwiderstand von neuem festgestellt. Der Widerstand der geklemmten oder verstopften Stelle allein wurde durch Saugspannung und Saugleistung einer am Stumpf direkt über dem künstlichen Widerstand angebrachten Saugpumpe bestimmt. Ist der Widerstand des ungeklemmten Stumpfes zu vernachlässigen, so sollte die Differenz der Widerstände am geklemmten oder verstopften Zweig und dem nicht geklemmten gleich dem mit der Saug­ pumpe ermittelten sein, falls die Saugspannung der Blattzellen die einzige Kraftquelle für die Wasserbewegung ist. Bei aktiver Beteiligung lebender Zellen, die, wie etwa beim Wurzeldruck, durch größere Saugspannung (oder Leistung?) zu stärkerer Tätigkeit angeregt würden, sollte diese Differenz kleiner sein als der Pumpenwert des Widerstandes und das um so mehr, je größer die Saugspannung resp. je größer der künstliche Widerstand ist. Das Umgekehrte ist der FaÜ, was damit erklärt wird, daß durch Anbringen des künstlichen Widerstandes von genügender Größe der innere Wider­ stand der Achsen und Blätter gegen den Wassertransport, möglicherweise infolge von Entquellung, sich erhöhte. Im ungeklemmten Zweig variieren die Saugspannung von 4,3—8,7 Atm., die Saugleistung von 8,5—62,5 Einheiten, der Widerstand von 9—72 Ein­ heiten. Durch den künstlichen Widerstand wird die Saugspannung auf das 1,06—2,5fache gesteigert, die Saugleistung ist in einem Falle erhöht, sonst von 1/1,06—1/8 erniedrigt. Die höchste gemessene Saugspannung betrug 19,5 Atm. Auf die künstliche Erhöhung des Widerstandes antwortet S y r i n g a durch Erhöhung der Saugspannung und meist noch mehr durch Erniedrigung der Saugleistung. Die Folge ist jedenfalls ein „ineipient drying". Die Kohäsionszüge in den Gefäßen wurden an verschiedenen Objekten nach den Methoden von K ö h n l e i n , R e n n e r und A r c i c h o v s k i j z. T. vergleichsweise bestimmt. Unter günstigen Transpirations­ bedingungen dürften bei S y r i n g a in 1% m Stammhöhe in den Ge­ fäßen meist negative Drucke herrschen. Die letzte Methode der „lebenden Manometer", deren Trägheit allerdings noch zu bestimmen wäre, scheint eine Zukunft ZU haben. Bachmann (Leipzig). Tageeva, Sophie, Z u r F r a g e des Z u s a m m e n h a n g e s zwi­ schen A s s i m i l a t i o n und Ertragsfähigkeit. Planta 1932. 17, 758—793. Verf.n verbindet die Fragen des Photoperiodismus mit der Physiologie der Assimilation. Die Tatsache, daß die Langtagpflanzen bei Kurztagkultur einen höheren Ertrag liefern, gemessen an der Produktion organischer Substanz, und die Kurztagpflanzen unter denselben Bedingungen den Er­ trag vermindern, veranlaßten Verf.n zu der Vermutung, bei den Langtag­ pflanzen unter Kurztagkultur gegebenenfalls eine höhere Assimilations­ intensität zu finden und umgekehrt auch bei den Kurztagpflanzen irgend­ eine Beziehung zwischen Tageslichtdauer der Aufzuchtszeit und der Assi­ milation zu finden, in dem Sinne, daß bei etwaiger vorhandener Beziehung