antike

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Antike
Florentia (Florenz) wurde erheblich später als das auf einem Hügel in der Nähe gelegene Faesulae (Fiesole) gegründet. Wie der Name zeigt, wurde es
zu römischer Zeit und wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Bau der Via Flaminius (einem Teil der späteren Via Cassia) von Bononia
(Bologna) nach Arretium (Arezzo) 187 v. Chr. am Übergang dieser Straße über den Arnus (Arno) gebaut. Aus antiken Zeiten ist wenig über die Stadt
bekannt; im Krieg zwischen Marius und Sulla scheint sie in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein, und im Jahr 15 n. Chr. widersetzte sie sich der
Umleitung eines Teils des Wassers des Clanis (Chiana) in den Arno. Tacitus erwähnt die Kolonie, und Florus beschreibt sie als eine der municipia
splendissima.
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Mittelalter
Ein Bischof von Florenz wird im Jahr 313 erwähnt. Das erste Ereignis von Bedeutung ist die Belagerung der Stadt durch die Goten im Jahr 405 und
ihre Befreiung durch den römischen General Stilicho. Totila belagerte 542 Florenz, wurde aber von einer kaiserlichen Garnison unter Justinian
zurückgeschlagen; später wurde es von den Goten besetzt. Die Langobarden tauchten 570 in der Toskana auf, und im achten Jahrhundert wird ein
Gudibrandus Dux civitatis Florentinorum genannt, woraus man schließen kann, dass Florenz die Hauptstadt eines Herzogtums (eine der
Untereinheiten des Langobardenreiches) war.
Karl der Große war 786 in Florenz und verlieh der Stadt viele Begünstigungen, die durch ihre Lage an der Straße von Norditalien nach Rom an
Bedeutung gewann. Zur Zeit des Kampfes gegen die Simonie und die Korruption des Klerus stand San Giovanni Gualberto vom Kloster San Salvi an
der Spitze der Bewegung in Florenz. Die simonische Wahl von Pietro Mezzabarba zum Bischof von Florenz 1068 verursachte schwerwiegende
Unruhen und eine lange Kontroverse mit Rom, die nach einer Feuerprobe des Mönchs Petrus Igneus aus der Reformbewegung mit dessen Triumpf
endete. Dieses Ereignis markiert den Beginn eines florentinischen Selbstbewusstseins.
Unter den karolingischen Kaisern war die Toskana ein Markgraftum, und die Markgrafen wurden so mächtig, dass sie selbst dem Reich gegenüber
gefährlich werden konnten. Unter Kaiser Otto I. war ein Ugo († 1001) Markgraf, und Kaiser Konrad II. (1024 gewählt) ernannte Bonifaz von Canossa
zum Markgrafen von Tuszien, einem Territorium, das sich vom Po bis zu den Grenzen des römischen Staates erstreckte. Bonifaz starb 1052, und im
folgenden Jahr ging das Markgraftum auf seine Tochter über, die berühmte Gräfin Matilda, die vierzig Jahre lang herrschte und in der Geschichte
Italiens in dieser Epoche eine prominente Rolle spielte.
In den Investiturkriegen stand Matilda stets auf der päpstlichen Seite (später Guelfen genannt) gegen den Kaiser und die Partei, die dann Ghibellinen
genannt wurde; sie führte oft selbst Armeen in die Schlacht. Zu dieser Zeit begann das Volk von Florenz erstmals Einfluss zu gewinnen, und während
die Gräfin den Gerichtshöfen im Namen des Reichs präsidierte, wurde sie von einer Gruppe von Feudaladligen, Richtern, Juristen etc. assistiert, die
wie sonst in der Toskana die boni homines oder sapientes bildeten. Da die Gräfin häufig abwesend war, fällten die boni homines ohne sie Urteile und
ebneten so den Weg für eine freie Stadt. Die Bürger befanden sich in Opposition zum Adel im Hügelland um die Stadt, teutonischen Lehnsmännern
mit ghibellischen Sympathien, die mit ihren Handelsinteressen interferierten. Florenz führte mit diesen Adligen und anderen Städten häufig auf eigene
Rechnung Krieg, wenn auch im Namen der Gräfin. Die Bürger fingen an, sich in Gruppen und Verbänden zu organisieren, die den Keim für die arti
oder Gilden bildeten. Nach dem Tod der Markgräfin Matilda 1115 beherrschten und verwalteten die grandi oder boni homines weiterhin die Justiz,
jetzt aber im Namen des Volkes – eine Änderung, die sich zunächst kaum bemerkbar machte, die aber die Gründung der Kommune markiert.
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Aufstieg der Republik
Nach 1138 begann man die boni homines Konsuln zu nennen, während die Bevölkerung in die grandi oder delle torri (das heißt die adligen Familien,
die Türme hatten), und die arti oder Handelsgilden unterteilt war. Zunächst wurden die Konsuln, von denen es jeweils zwölf (zwei für jeden
Stadtbezirk) gegeben zu haben scheint, von den delle torri gewählt, und sie wurden beraten von einem Rat von hundert boni homines, in denen die arti
vorherrschten. Die Regierung kam so in die Hände einiger weniger mächtiger Familien. Die Republik dehnte nun ihren Machtbereich aus. 1125 wurde
Fiesole geplündert und zerstört, aber der Adel im Umland, geschützt von kaiserlichen Markgrafen, war immer noch einflussreich. Die frühen
Markgrafen hatten den Florentinern gestattet, Krieg gegen die Alberti-Familie zu führen, deren Festungen sie zerstörten. Kaiser Lothar III. zwang
Florenz, sich seiner Autorität zu unterwerfen, aber nach seinem Tod 1137 kehrten die Dinge wieder in ihren alten Zustand zurück, und die Florentiner
kämpfen erfolgreich gegen die mächtigen Grafen Guidi.
Friedrich Barbarossa hingegen, der 1152 zum Kaiser gewählt wurde, ließ seine Autorität in der Toskana spüren und ernannte einen Welfen von
Bayern zum Markgrafen. Florenz und andere Städte wurden gezwungen, Truppen für die Feldzüge des Kaisers in der Lombardei zu stellen, und er
begann, eine zentralisierte kaiserliche Bürokratie in der Toskana einzurichten. Er ernannte einen potestas (Statthalter), der in San Miniato residierte
(daher der Name San Miniato al Tedesco), den Kaiser vertrat und dessen Autorität im Contado ausübte; diese doppelte Autorität der consoli in der
Stadt und des potestas im Hinterland verursachte Verwirrung.
Um 1176 waren die Florentiner die Herren des gesamten Territoriums der Diözesen von Florenz und Fiesole; aber ein bürgerlicher Aufruhr brach in
der Stadt zwischen den Konsuln und den höheren Adligen aus, der von den Alberti angeführt wurde und von vielen feudalen Familien verstärkt wurde,
die gezwungen worden waren, ihre Burgen zu verlassen und in der Stadt zu wohnen (1177-1180). Am Ende siegten die Alberti zwar nicht, aber es
gelang ihnen, gelegentlich als Konsuln zugelassen zu werden.
Florenz bildete nun eine Liga mit den Hauptstädten der Toskana, schloss mit den Guidi Frieden und demütigte die Alberti, deren Burg in Semifonte
zerstört wurde (1202). Später gab es einen potestas innerhalb der Stadt, der für ein Jahr gewählt wurde und der von sieben Räten und sieben rectores
super capilibus artium unterstützt wurde. Dies stellte einen Triumpf der feudalen Partei dar, die die Unterstützung der arti minori oder niederen Zünfte
gewonnen hatte. Die Potestas waren von da an Fremde, und 1207 wurde diese Würde an Gualfredotto da Milano verliehen; ein neuer Rat wurde
gebildete, das consiglio del comune, während der ältere Senat weiter bestand. Die Florentiner machten sich nun daran, die Handelsstraßen nach Rom
zu öffnen, denn ihre Stadt war bereits ein wichtiges industrielles und Bankenzentrum.
Vertreibung der Medici
Ihm folgte sein Sohn Piero nach, der keine der Qualitäten seines Vaters hatte und eine Reihe politischer Fehler machte. Als Karl VIII. von Frankreich
nach Italien kam um Neapel zu erobern, entschied Piero Neapel zu unterstützen, obwohl die traditionellen Sympathien des Volks auf der Seite des
französischen Königs waren. Und als Karl auf Florentiner Territorium eintraf und Sarzana besetzte, ging Piero in sein Lager und bat ihn um
Entschuldigung. Der König verlangte die Abtretung Pisas, Livornos und anderer Städte, was Piero gestattete. Bei seiner Rückkehr nach Florenz am 8.
November 1494 fand er die Opposition gestärkt und seine Popularität gesunken, insbesondere als die Nachricht von den skandalösen Abtretungen an
Karl bekannt wurden. Ihm wurde der Zugang zum Palast verwehrt, und das Volk begann Popolo e libertà entgegen den Medici-Ruf Palle palle (nach
den Kugeln auf dem Medici-Wappen) zu rufen. Mit einer kleinen Eskorte floh er aus der Stadt, kurz darauf auch sein Bruder Giovanni. Am gleichen
Tag erhob sich Pisa gegen die Florentiner und wurde von Karl besetzt.
Die Vertreibung der Medici verursachte Unordnung, aber Piero Capponi Medici und anderen prominente Bürgern gelang es, den Frieden zu bewahren.
Gesandte, einer davon Savonarola, wurden geschickt, um mit dem französischen König zu verhandeln, aber eine Einigung wurde nicht erzielt, bis Karl
am 17. November an der Spitze einer 12.000köpfigen Armee in Florenz eintraf. Trotz ihrer französischen Sympathien waren die Bürger entrüstet über
die Besetzung Sarzanas, und während sie dem König ein großartiges Willkommen bereiteten, mochten sie sein Auftreten als Eroberer nicht. Karl war
vom Reichtum und von der Kultiviertheit der Bürger und vor allem vom festungsgleichen Äußeren ihrer Paläste beeindruckt. Die Signoria ernannte
Piero Capponi zum Gonfaloniere, einen Mann von großem Talent und Patriotismus und in Diplomatie erfahren. Francesco Valori, der Dominikaner
Giorgio Vespucci und der Diplomat Domenico Bonsi wurden Syndikus für die Verhandlungsführung mit dem französischen König.
Karls Forderungen gefielen den Bürgern in keiner Weise, und die Arroganz und Brutalität seiner Soldaten führte zu Aufständen, bei denen sie in den
engen Straßen mit Steinen angegriffen wurden. Als der König eine Rückkehr Piero de Medicis andeutete, forderte die Signoria die Bürger auf, sich
bereitzumachen, zu den Waffen zu greifen. Der Vorschlag wurde fallengelassen, aber Karl verlangte eine immense Geldsumme, bevor er die Stadt
verlassen würde. Lange Debatten folgten, und als er schließlich ein anmaßendes Ultimatum stellte, lehnten die Syndikus es ab. Als dem König klar
wurde, was ein Straßenkampf in Florenz bedeuten würde, war er sofort zu einer Einigung bereit. Er begnügte sich mit 120.000 Florin und willigte ein,
die von ihm eingenommenen Festungen innerhalb von zwei Jahren abzugeben, es sei denn, sein Feldzug gegen Neapel würde früher abgeschlossen;
die Medici sollten verbannt bleiben, aber ihr Kopfgeld wurde aufgehoben. Aber Karl wollte nicht abreisen, was dauerhaft für Beunruhigung in der
Stadt sorgte. Erst am 8. November, nach einer Ermahnung durch Savonarola, den er sehr respektierte, verließ er Florenz.
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Florenz als Handelsmacht
Während sich die Verfassung in einer Weise entwickelte, die für wenig politisches Können und keinerlei Stabilität spricht, hatte das Volk eine
erstaunliche Handelsorganisation aufgebaut. Jeder der sieben arti maggiore oder höheren Gilden war in einem kleinen Staat organisiert, mit seinen
eigenen Räten, Statuten, Versammlungen, Magistraten etc., und setzte in schwierigen Zeiten eine Bürgermiliz ein. Insbesondere Florentiner Textilien
wurden in ganz Europa geschätzt und gekauft, und die Florentiner wurden als erste Kaufleute des Zeitalters betrachtet. Wenn das Leben in der Stadt
auch während der vielen Änderungen in der Regierung und dem fast ständigen Bürgerkrieg ohne Unterbrechung weiterlief, so war dies der Solidität
der Gilden zu verdanken, die ihre Verwaltung auch ohne Regierung führen konnten.
Nach Karls Sieg über Konradin von Hohenstaufen 1268 schlugen die Florentiner Siena (1269) und machten häufige Raubzüge auf Pisaner
Territorium. Da Karl sich ständig in ihre Angelegenheiten einmischte und stets die grandi oder guelfischen Adligen bevorzugte, wurden einige der
Ghibellinen als Gegengewicht zurückgerufen, was allerdings nur zu weiterem Zwist führte. Nachdem Rudolf von Habsburg, der 1273 zum römischen
König gewählt worden war, mit Papst Nikolaus III. zu einer Einigung gekommen war, wurde Karl 1278 gezwungen, seinen Titel als Reichsvikar in
der Toskana aufzugeben, den er während des Interregnums nach dem Tod Friedrichs II. innegehalten hatte.
1279 schickte Papst Nikolaus seinen Neffen, den Mönchsprediger Latino Frangipani Malabranca, den er im gleichen Jahr zum Kardinalbischof von
Ostia gemacht hatte, um die Parteien in Florenz noch einmal zu versöhnen. Kardinal Latino hatte in gewissem Umfang Erfolg, und ihm wurde eine Art
vorübergehender Diktatur zugestanden. Er erhöhte die Zahl der buoni uomini von 12 auf 14 (8 Guelfen und 6 Ghibellinen), und sie wechselten alle
zwei Monate; sie wurden unterstützt von einem 100köpfigen Rat. Eine 1000köpfige Truppe stand dem Podestà und Capitano zur Verfügung (die nun
beide vom Volk gewählt wurden), um für Ordnung zu sorgen und die grandi zum Befolgen des Gesetzes zu zwingen. Die Sizilianischen Vespern
stärkten durch die Schwächung Karls die Kommune, die nach vollständiger Unabhängigkeit von Kaisern, Königen und Päpsten strebte. Nach 1282
war die Signoria aus 3 (später 6) Priori der Gilden zusammengesetzt; sie endete mit der Verdrängung der buoni uomini, während ein defensor
artificum et artium den Platz des capitano einnahm. So wurde die Republik im wesentlichen eine kaufmännische Gesellschaft, regiert durch die
popolani grassi oder die reichen Kaufleute.
Die Republik machte sich nun an die Aufgabe, die Macht der ghibellinischen Städte Pisa und Arezzo zu brechen. 1289 wurden die Aretini bei
Campaldino vollständig von den Florentinern geschlagen; die Schlacht ist deswegen berühmt, weil Dante daran teilnahm. Der Krieg gegen die
Pisaner, die in der Seeschlacht von La Meloria 1284 von den Genuesen geschlagen worden waren, wurde weniger planvoll vorangetrieben, und 1293
wurde Frieden geschlossen. Aber die grandi, die wesentlich zum Sieg von Campaldino beigetragen hatten, insbesondere Männer wie Corso Donati
und Vieri de Cerchi, wurden mächtiger, und Karl hatte ihre Zahl durch die Ernennung vieler Ritter erhöht. Ihre Versuche, in die Justizadministration
einzugreifen, wurden aber hart zurückgedrängt, und neue Gesetze wurden beschlossen, um ihren Einfluss zu begrenzen. Von den anderen inneren
Reformen sind die Abschaffung der letzten Reste der Leibeigenschaft 1289 und die Erhöhung der Anzahl der arti, zuerst auf 12 und dann auf 21 zu
erwähnen.
Wiedereinsetzung der Medici
Nachdem der Papst zufriedengestellt war, war die Situation in Florenz für den Augenblick weniger kritisch. Der Krieg gegen Pisa wurde
wiederaufgenommen, und 1499 wurde die Stadt vielleicht nur wegen der Verzögerungstaktik des Florentiner Befehlshabers Paolo Vitelli nicht
eingenommen; er wurde daraufhin mit der Anklage des Verrats verhaftet und hingerichtet. Ludwig XII. von Frankreich, der jetzt eine Armee nach
Italien schickte, um Mailand zu erobern, erhielt die Unterstützung der Florentiner. Cesare Borgia, der viele Städte in der Romagna besetzt hatte,
verlangte plötzlich die Wiedereinsetzung der Medici in Florenz, und die Gefahr wurde nur abgewehrt, indem man ihn mit einem beträchtlichen Gehalt
zum Generalkapitän der Florentiner Truppen ernannte (1501).
Die Schwäche der Regierung wurde jeden Tag offensichtlicher, mehrere konstitutionelle Änderungen wurden durchgeführt und viele alte Institutionen,
wie die des Podestà und des Capitano del popolo, wurden abgeschafft. Schließlich wurde 1502 das Amt des Gonfaloniere auf Lebenszeit verliehen,
um der Regierung mehr Stabilität zu verleihen; weiterhin hatte er das Recht, der Signoria Gesetzesvorschläge zu unterbreiten. Die Wahl fiel auf Piero
Soderini (1448-1522), einen ehrlichen Mann mit Gemeinsinn, der keiner bestimmten Partei angehörte, dem es aber an Charakterstärke fehlte. Eine
nützliche Maßnahme, die er ergriff, war die Einrichtung einer nationalen Miliz auf Anregung Niccolò Machiavellis (1505). In der Zwischenzeit zog
sich der pisanische Krieg hin, ohne dass viel Fortschritt erzielt wurde. 1503 waren sowohl Piero de Medici als auch Alexander VI. gestorben, womit
zwei Gefahren für die Republik ausgeschaltet waren. Spanien, das sich über die Aufteilung Neapels im Krieg mit Frankreich befand, half den Pisanern
als den Feinden von Florenz, dem Verbündeten von Franz (1501-1504). Als dieser Krieg vorüber war, konnten die Florentiner Pisa belagern (1507),
und 1509 wurde die Stadt durch eine Hungersnot zur Kapitulation gezwungen und abermals von Florenz abhängig.
Nachdem Papst Julius II. mit Frankreich und Spanien gegen Venedig die Liga von Cambrai gebildet hatte, zog er sich 1510 aus ihr zurück und erhob
den Schrei Fuori i Barbari (Raus mit den Barbaren), in Hinblick darauf, die Franzosen aus Italien zu vertreiben. König Ludwig schlug daraufhin ein
ökumenisches Konzil vor, um ein Schisma in der Kirche zu verursachen, und verlangte, dass es auf Florentiner Territorium abgehalten werden solle.
Nach etwas Zögern willigte die Republik ein, und das Konzil wurde in Pisa eröffnet, woraufhin der Papst Florenz umgehend unter ein Interdikt stellte.
Auf Bitten der Florentiner wurde das Konzil nach Mailand verlegt, was sie aber nicht vor dem Zorn des Papstes bewahrte.
Eine spanische Armee unter Taymundo de Cardona und von Kardinal Giovanni de Medici und seinem Bruder Giuliano begleitet drang auf das
Territorium der Republik vor und verlangte 100.000 Florin, die Entlassung Soderinis und die Wiederzulassung der Medici. Soderini bot seinen
Rücktritt an, aber der Große Rat unterstützte ihn, und es wurden Vorkehrungen zur Verteidigung getroffen. Im August nahmen die Spanier Prato im
Sturm und begingen grässliche Greueltaten an den Einwohnern. Florenz war in Panik, eine Gruppe der Ottimati oder Adligen zwang Soderini dazu,
zurückzutreten und die Stadt zu verlassen. Cardonas neue Bedingungen wurden akzeptiert: die Wiederzulassung der Medici, eine Geldzahlung von
150.000 Florin und ein Bündnis mit Spanien. Am 1. September 1512 betraten Giuliano und Giovanni de Medici und ihr Neffe Lorenzo mit spanischen
Truppen Florenz. Ein parlamento wurde einberufen und eine balia gebildet, die den Gran Consiglio abschaffte und eine Verfassung ähnlich der von
Lorenzo Il Magnifico schafften. Giuliano wurde der Defakto-Kopf der Regierung, aber er verfolgte nicht die übliche rachsüchtige Politik seines
Hauses, wenn er auch auf die laurentinische Methode zurückgriff, die Bürger mit glanzvollen Festivitäten zu unterhalten.
Nach dem Tod von Julius II. 1513 wurde Giovanni de Medici als Leo X. zum Papst gewählt, ein Ereignis, das die Bedeutung des Hauses enorm
steigerte. Im März 1514 starb Giuliano und wurde gefolgt von Lorenzo, der auch zum Herzog von Urbino gemacht wurde. Bei seinem Tod 1519
übernahm Kardinal Giulio de Medici (Sohn des Giuliano, der in der Pazzi-Verschwörung umbracht worden war) die Regierungsverantwortung. Er traf
auf Opposition und musste die Ottimati gegen die Piagnoni ausspielen, aber er herrschte nicht schlecht und wahrte in jedem Fall die äußeren Formen
der Freiheit. 1523 wurde er als Klemens VII. Papst und schickte seine Verwandten Ippolito und Alessandro, beide minderjährig und unehelich, unter
der Vormundschaft von Kardinal Silvio Passerini nach Florenz. Ippolito wurde Il Magnifico genannt und sollte Herrscher der Republik werden.
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Erneute Vertreibung und Wiedereinsetzung
Aber Kardinal Passerinis Regentschaft stellte sich als höchst unpopulär heraus, und die Stadt brodelte bald vor Unzufriedenheit. Revolten brachen aus,
und Passerini zeigte sich der Situation nicht gewachsen. Die Ottimati waren zum größten Teil anti-Medici, und um 1527 wurde die Position unhaltbar.
Durch den Sacco di Roma wurde der Einfluss des Medici-Papstes Klemens vorübergehend ausgeschaltet. Als Filippo Strozzi und vor allem seine
Ehefrau ihr Gewicht in die Waagschale gegen die Medici warfen und die Magistrate sich für ihren Ausschluss von der Macht aussprachen, verließen
Passerini, Ippolito und Alessandro Florenz (17. Mai 1527).
Ein Consiglio degli Scelti wurde einberufen, und eine Verfassung ähnlich der zu Savonarolas Zeit wurde beschlossen. Der Große Rat wurde
wiederbelebt und Niccolò Capponi zum Gonfaloniere für ein Jahr gemacht. Aber Florenz wurde von seinen Parteien zerrissen: den Ottimati, die ein
Oligarchie wollten; den Palleschi oder Medici, die sie im allgemeinen unterstützten; den Adirati, die Capponi wegen seiner Mäßigung opponierten;
den Arrabbiati, die stark anti-Medici waren, und den Popolani, die die Ottomati ablehnten. Capponi tat sein bestes, die Stadt zu reformieren und die
Situation zu retten, und während er in den inneren Angelegenheiten Savonarolas Ton annahm, sah er die Gefahren der äußeren Situation und erkannte,
dass eine Versöhnung zwischen dem Papst und Kaiser Karl V. verheerende Folgen für Florenz haben würde, denn Klemens würde sicherlich die
Gelegenheit ergreifen, um seine Familie wieder an die Macht zu bringen. Nachdem er trotz Opposition 1525 wieder zum Gonfaloniere gewählt wurde,
versuchte Capponi, Frieden mit dem Papst zu machen. Seine Korrespondenz mit dem Vatikan führte aber zur ungerechtfertigten Beschuldigung des
Hochverrats, und obwohl er freigesprochen wurde, musste er sein Amt abgeben und die Stadt für sechs Monate verlassen.
Francesco Carducci wurde an seiner Stelle zum Gonfaloniere gewählt, und am 29. Juni 1529 schlossen Papst und Kaiser einen Vertrag, in dem
letzterer einwilligte, die Medici wieder in Florenz einzusetzen. Carducci traf Vorkehrungen für eine Belagerung, aber ein großer Teil des Volks war
entweder aus Sympathie für die Medici oder aus Angst gegen ihn, obwohl die Frateschi – wie die Vertreter von Savonarolas Ansichten genannt
wurden – ihn stark unterstützten. Ein Nove della Milizia genanntes Gremium, in dem Michelangelo Buonarotti saß, wurde mit der Verteidigung der
Stadt betraut, und Michelangelo selbst überwachte die Verstärkung der Befestigungsanlagen. Eine höchst unglückliche Wahl für das Oberkommando
über die Armee war Malatesta Baglioni. Im August marschierte eine kaiserliche Armee unter Philibert, Fürst von Orange, auf die Stadt zu. Im
September gab Malatesta Perugia auf, und andere Städte fielen den Kaisertruppen in die Hände. Versuchen, mit dem Papst zu einer Einigung zu
kommen, war kein Erfolg beschieden, und im Oktober begann die Belagerung. Obwohl die Bürger alleine gegen Papsttum und Reich dastanden,
zeigten sie sich unverdrossen. Die herausragendste Persönlichkeit bei diesen Ereignissen war Francesco Ferruccio. Aber Malatesta war im Herzen ein
Verräter und behinderte die Verteidigung der Stadt auf jede Weise. Ferruccio, der Volterra wiedererobert hatte, marschierte nach Gavinana oberhalb
Pistoias, um die Kaisertruppen im Rücken anzugreifen. Eine Schlacht fand an dieser Stelle am 3. August statt, aber trotz Ferruccios Heldenmut wurde
er besiegt und getötet. Der Fürst von Orange fiel ebenfalls in diesem verzweifelten Gefecht. Malatesta trug zu der Niederlage bei, indem er einen
gleichzeitigen Angriff der Belagerten verhinderte.
Die Hungersnot innerhalb der Stadt war nun sehr groß, und ein wachsender Anteil der Bevölkerung sprach sich für die Kapitulation aus. Die Signoria
begriff schließlich, dass Malatesta ein Verräter war, und entließ ihn. Aber es war zu spät, und er verhielt sich nun, als ob er der Statthalter von Florenz
wäre – als die Truppen versuchten, seine Entlassung durchzusetzen, wendete er die Waffen gegen sie. Am 9. August sah die Signoria, dass alle
Hoffnung vergebens war und ging Verhandlungen mit Don Ferrante Gonzaga ein, dem neuen kaiserlichen Befehlshabenden. Am 12. wurde die
Kapitulation unterzeichnet: Florenz musste eine Entschädigung von 80.000 Florin zahlen; die Medici waren wiederzuberufen; der Kaiser sollte eine
neue Regierung einsetzen, wobei es sich verstand, dass die Freiheit erhalten bleiben sollte. Baccio Valori, ein Medici, der im kaiserlichen Lager
gewesen war, übernahm nun die Verantwortung, und die Stadt wurde von fremden Truppen besetzt. Ein parlamento wurde einberufen, die übliche
balia gebildet und jegliche Opposition zum Schweigen gebracht. Die Stadt wurde Papst Klemens übergeben, der in Verletzung der
Kapitulationsbedingungen Carducci und Girolami (der letzte Gonfaloniere) hängen ließ und Alessandro de Medici, den unehelichen Sohn von
Lorenzo, Herzog von Urbino, am 5. Juli 1531 als Oberhaupt der Republik einsetzte. Im nächsten Jahr wurde die Signoria abgeschafft, Alessandro zum
Gonfaloniere auf Lebenszeit gemacht und seine Herrschaft durch kaiserliches Patent innerhalb seiner Familie erblich gemacht. So verlor Florenz seine
Freiheit und wurde zur Hauptstadt des Herzogtums (später Großherzogtums) Toskana.
Florenz als Hauptstadt der Toskana
Die Medici-Dynastie herrschte in der Toskana bis zum Tod von Gian Gastone 1737. Das Großherzogtum ging dann über auf Franz, Herzog von
Lothringen. Aber bis 1753 wurde es durch eine Regentschaft regiert und wurde dann von Maria Theresia an ihren Sohn Peter Leopold übertragen.
Während der Napoleonischen Kriege wurde Großherzog Ferdinand III. von Habsburg-Lothringen vom Thron gejagt, und die Toskana 1808 vom
französischen Kaiserreich annektiert. 1809 wurde Florenz zur Hauptstadt des Königreichs Etrurien gemacht; aber nach dem Sturz Napoleons 1814
wurde Ferdinand wiedereingesetzt. Er starb 1833 und wurde von Leopold II. gefolgt. 1848 gab es eine liberale Revolutionsbewegung in Florenz, und
Leopold gewährte eine Konstitution. Aber es kam zu Unruhen, und 1849 kehrte der Großherzog mit einer österreichischen Eskorte zurück. 1859, nach
den französisch-italienischen Siegen über die Österreicher in der Lombardei, wurde Leopold durch eine unblutige Revolution in Florenz ausgewiesen,
und die Toskana in das sardinische Königreich annektiert.
1865 wurde Florenz die Hauptstadt des Königreichs Italien. Nach der Besetzung Roms während des französisch-preußischen Kriegs 1870 wurde die
Hauptstadt dann aber in die ewige Stadt verlegt (1871).
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