Geschichte des Quilts:

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Patchwork und Quilt
Patchwork:
Bedeutet wörtlich übersetzt „Flickenarbeit“. Es ist die Kunst, kleine Stoffteile (Quadrate, Dreiecke, Rechtecke, Rauten) in einer bestimmten Ordnung zusammenzunähen, so
dass ein neues Muster entsteht.
Geschichte des Patchwork:
Wahrscheinlich ist diese textile Technik so alt wie die Fähigkeit der Menschen, Stoffe zu weben
und Kleidung daraus herzustellen. Schon im alten Ägypten (1. Jahrtausend v. Chr.) soll es Bettdecken und Segel gegeben haben, die aus verschiedenfarbigen Stoffen oder Häuten zusammengesetzt waren. Man vermutet aber, dass bereits viel früher Formen ausgeschnitten und auf
Kleidungsstücke aufgenäht wurden, um diese zu flicken. Daraus entwickelte sich die Applikationstechnik, die auch ein Bestandteil des Patchwork ist. Man erzählt sich, dass Buddha aus Resten von
Gewändern, die er vom Volk als eine Art Kirchensteuer erhielt, neue Kleidungsstücke anfertigen
ließ. Stoffe waren damals so kostbar, dass man sie nicht so einfach wegwerfen konnte, wie es heute
oft üblich ist.
Geschichte des Quilts:
Die heutige Patchwork- und Quiltkunst hat wohl ihren Ursprung in der
Zeit der nordamerikanischen Einwanderer. In der Anfangszeit stand der
Mangel an Stoffen im Vordergrund. Die Siedler konnten sich nicht
genügend neue Stoffe und Textilien leisten. Sie waren gezwungen, Reste
aus verschlissenen Stoffen herauszuschneiden und wieder zu verwenden.
Daraus wurden wärmende Decken hergestellt.
Aus gepatchten Unter- und Oberseiten, dazwischen eine Füllung aus
Schafwolle oder alten Mantelstoffen. Diese drei Schichten wurden
gequiltet (= gesteppt oder durchnäht) und so zusammengehalten.
Diese Decken gehörten zu jeder Aussteuer einer Frau. Sie besaß meist
13 Stück, wobei die Dreizehnte ihre Hochzeitsdecke war. Die Motive der
Grundmuster waren Bestandteil des Lebens und sie sind uns mit Namen
wie ”Log – Cabin” ( Blockhaus ), ”Pineapple” ( Ananas ), ”Windmill” ( Windmühle ) oder ”Flower –
Basket” ( Blumenkorb ) etc. erhalten.
Mit wachsendem Wohlstand rückte die Herstellung von Zier- und Kunst-Textilien mit Hilfe der
traditionellen Techniken in den Vordergrund. Es entstanden immer mehr Formen und Muster, die
zum Teil heute noch bekannt sind und immer wieder gern verwendet werden.
Amish-People:
Ein besonderes Augenmerk gilt den Arbeiten der ”Amish – People”
aus der Schweiz und Deutschland. Diese Einwanderer sind
Anhänger des strengen Mennoniten Jacob Ammann, der im 17.
Jahrhundert gelebt hat. Sie leben heute in 20 US – Bundesstaaten
und in Ontario – Kanada. Heute
noch leben die ”Amish” nach ihren
alten
Existenzgesetzen,
kein
elektrisches Licht und keine
Maschinen.
Sie
führen
ein
einfaches Leben, in dessen
Zentrum die Religion steht. Ihre
Kleidung ist dunkel und unauffällig. Aber ganz anders ihre Quilts: Rosa-, Violett-, Grün- und
Rottöne verblüffen einen. Man staunt über die Farbvielfalt und die Farbabstufungen in einem
einzigen Quilt, von ganz dunkel bis zu leuchtenden Pastelltönen.
Aberglaube und Bräuche
o Ein gerissener Faden bringt Unglück.
o Schlafe unter einem neuen Quilt und dein Traum wird
wahr.
o Beginne niemals einen Quilt an einem Freitag!
o Quilte niemals an einem Sonntag!
o Ein Mädchen muss bis zu seiner Verlobung 12 Quilts
vollenden... der 13. war der Brautquilt,
doch ein Mädchen, das vor seiner Verlobung damit begann,
sollte dem Aberglauben nach niemals heiraten. Einige
Quellen besagen, die Braut selbst habe keinen Stich
selbst an dem Quilt anbringen dürfen, sondern nur
Freunde und Verwandte.
o Schüttelt ein Mädchen einen neuen Quilt zur Eingangstür hinaus aus, so heiratet es den ersten
Mann, der eintritt.
o Bringt ein unverheiratetes Mädchen den letzten Stich an einem Quilt an, so wird es eine alte
Jungfer.
o Die Katze schütteln: Eine Katze wird in die Mitte des Quilts gesetzt, mehrere Mädchen schütteln
den Quilt, diejenige, an deren Seite die Katze herausspringt, heiratet als nächstes.
o Quilts sollten einen absichtlichen Fehler enthalten zur Erinnerung daran, dass nur Gott etwas
Perfektes schaffen kann
Aufgaben:
Beantworte die folgenden Fragen zum Infotext!
1. Wie lässt sich das Wort „Patchwork“
übersetzen? Woher kennst du diesen Begriff?
2. Auf welchem Mythos basiert die Entstehung
des Patchwork?
3. Wie kam es zu der wirklichen Entwicklung
der Patchwork-Kultur?
4. Was versteht man unter dem „Quilten“?
5. Wer sind die Amish-People und was ist das Besondere an ihrer
Lebensweise?
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