Forschung aktuell Osteoimmunologie – revisited Neue Einblicke in das Wechselspiel von Immunsystem und Knochen S. Jeleazcov1; C. Scherbel1; M. Rauner2 1Medizinische Klinik 3 – Rheumatologie und Immunologie, Universitätsklinkum Erlangen; 2Medizinische Klinik und Poliklinik III, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden Osteoimmunologie ist ein interdisziplinärer Forschungsbereich, der die Verknüpfungen zwischen den Zellen des Immunsystems und dem Knochen untersucht. Erste Erkenntnisse über die enge Vernetzung der beiden Systeme wurden vor etwas über 15 Jahren mit der Entdeckung des Proteins Receptor Activator of NF-Kappa-B-Ligand (RANKL) gewonnen. Seitdem hat sich das Forschungsfeld Osteoimmunologie geformt und viele molekulare Effekte des Immunsystems auf den Knochen konnten entschlüsselt werden. Einen großen Beitrag zur Erforschung des Wechselspiels zwischen Entzündungszellen, Botenstoffen und Knochenzellen und somit zur Pathogenese von Knochenschädigungen aufgrund entzündlicher Prozesse hat das von der Deutschen Forschungsgesellschaft geförderte Schwerpunktprogramm 1468 IMMUNOBONE in den vergangenen vier Jahren geleistet. Rund 20 Projektgruppen aus den Fachbereichen Rheumatologie, Immunologie und Osteologie konnten bereits zur Identifizierung wesentlicher zellulärer Interaktionen beitragen. Den Wissenschaftlern gelang es vor allem, neue Mechanismen zu beschreiben, die Einfluss auf die Knochenneubildung und Entzündungsreaktion im Knochen nehmen. Weiterhin konnten wichtige molekulare Mechanismen der Osteoklastendifferenzierung sowie nukleären Rezeptoren mit anaboler Wirkung im Knochenstoffwechsel identifiziert werden. Ei- Korrespondenzadresse Sandra Jeleazcov, M. A. Universitätsklinikum Erlangen Medizinische Klinik 3 – Rheumatologie und Immunologie Ulmenweg 18, 91054 Erlangen E-Mail: [email protected] nige der innerhalb des IMMUNOBONEVerbunds gewonnenen Erkenntnisse werden im Folgenden dargestellt und könnten Grundlagen zur Entwicklung innovativer Therapieansätze für die Behandlung von rheumatisch entzündlichen Erkrankungen bilden. Entdeckung neuer Details des Wirkmechanismus von Kortison Aufgrund der antiinflammatorischen Wirkung von Glukokortikoiden (GC) werden diese in Form von Kortison oder synthetischen Analoga seit über 60 Jahren, trotz diverser negativer Effekte, erfolgreich zur Behandlung von Entzündungserkrankungen, insbesondere bei rheumatoider Arthritis (RA), eingesetzt. Mittels zellspezifischer glukokortikoiddefizienter Mäuse konnte im Modell der antigeninduzierten Arthritis (AIA) gezeigt werden, dass GCs über den dimerisierten Glukokortikoidrezeptor (GR) wirken und dabei die Aktivierung des T-Zellen-Subtyps TH17 hemmen. Im Gegensatz zu den entzündungshemmenden Wirkungen war bei der GC-induzierten Osteoporose die Aktivität des monomeren GR in Osteoblasten für die Knochenformation verantwortlich. Ebenso konnten innerhalb der molekularbiologischen Untersuchungen neue GR-Monomer-unterdrückte Zielgene identifiziert werden (z. B. IL-11). Diese sind für die Osteoblastendifferenzierung verantwortlich und lösen möglicherweise die Nebenwirkungen von GCs wie Kortison aus. Die Ergebnisse haben nicht nur das konventionelle Dogma der therapeutischen GC-Wirkung herausgefordert, sondern sie wurden auch herangezogen, um neue Kriterien zu formulieren, die GR-Modulatoren erfüllen sollten, um innerhalb der antientzündlichen Therapie den Knochen zu schonen (1) (▶ Abb. 1). Forscher aus dem IMMUNOBONE-Konsortium haben mit Compound A bereits einen knochenschonenden GR-Modulator gefunden, der antiinflammatorisch wirkt, aber trotzdem knochenschonend ist (2, 3). Die Arbeiten der Gruppe um Prof. Dr. Jan Tuckermann sowie Dr. Martina Rauner bilden damit eine Grundlage für die Entwicklung von nebenwirkungsarmen Kortisonmedikamenten, insbesondere von Präparaten, die die Einzelmolekülfunktion des GR berücksichtigen. Diese Erkenntnisse sind für erfolgreiche Therapien unerlässlich und können Auswirkungen auf die Entwicklung industrieller Forschungskonzepte haben. Indolamin-2,3-Dioxygenase wirkt auf die Osteoklastogenese Erst kürzlich konnte innerhalb des Forschungsverbunds ein Kontrollmechanismus des adaptiven Immunsystems innerhalb der Knochenresorption beschrieben werden, der bei Biologika wie Abatacept und Ipilimumab greift. CD80/86, ein Molekülpaar, welches von antigenpräsentierenden Zellen exprimiert wird und für die KoStimulation von T-Zellen verantwortlich ist, agiert als negativer Regulator für die Generation von knochenresorbierenden Osteoklasten. In experimentellen Untersuchungen wurde gezeigt, dass CD80/86-gehemmte Mäuse eine Osteopenie aufgrund einer gesteigerten Osteoklastendifferenzierung entwickeln. CD80/86-defiziente Osteoklasten entweichen der physiologi- © Schattauer 2014 Osteologie 3/2014 Downloaded from www.osteologie-journal.de on 2017-11-02 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 220 221 Forschung aktuell schen Hemmung durch CTLA-4 oder regulatorischen T-Zellen. Mechanistisch wird die Einbindung von CD80/86 durch eine CTLA-4-induzierte Aktivierung des Enzyms Indolamin-2,3-Dioxygenase (IDO) in Osteoklastenvorläuferzellen hervorgerufen, welche Tryptophan mindert und die Apoptose fördert. Übereinstimmend zeigten IDO-defiziente Mäuse einen osteopenischen Knochenphänotyp mit einer erhöhten Anzahl von Osteoklastenvorläufern und reifen Osteoklasten (4). Mit der Identifizierung dieses molekularen Mechanismus konnte zum einen die knochenschützende Wirkung immunsuppressiver Basistherapeutika zur Behandlung bei rheumatoider Arthritis, wie Abatacept, nachgewiesen werden. Umgekehrt konnte die Forschergruppe um Prof. Dr. Aline Bozec bei immunaktivierenden Präparaten gegen Tumorerkrankungen wie Ipilimumab nachweisen, dass sich durch die Hemmung von CTLA-4 die Anzahl der knochenabbauenden Zellen erhöht. Diese Erkenntnis über den molekularen Mechanismus verdeutlicht die wesentliche Rolle des adaptiven Immunsystems innerhalb der physiologischen und pathophysiologischen Regulation des Knochenauf- und -abbaus. Autoantikörper als Auslöser für Knochenresorption entziffert Osteoblast Mesenchymale Stromalzelle SEGRA SEGRA X X IL‐11 COL1a1 RANKL/ OPG AP‐1 Knochenformation SEGRA AP‐1 NFB TNF, IL‐6, CXCL10 Knochenresorption MMPs Entzündung Abb. 1 Eigenschaften eines knochenfreundlichen Glukokortikoids. Um möglichst knochenschonend zu wirken, sollten selektive Glukokortikoidrezeptor-Agonisten (SEGRAs) in Osteoblasten nicht mit AP-1 interferieren, da dies zu einer Hemmung der knochenfördernden Wirkung von Interleukin (IL)-11 sowie von Typ-I-Kollagen (COL1a1) führen würde. Des Weiteren sollte in mesenchymalen Stromalzellen die receptor activator of nuclear factor κB ligand (RANKL)/Osteoprotegerin (OPG)-Ratio nicht verändert werden. Die Transkriptionsfaktoren nuclear factor κB (NFκB) und activated protein (AP)-1 sollten gehemmt werden, um die Produktion von Zytokinen und Matrixmetalloproteinasen (MMPs) zu unterbinden; mod. nach Baschant et al. Nature Reviews Rheumatology 2012. ACPAs bereits vor Ausbruch einer rheumatoiden Arthritis im Blutserum nachweisbar sind. Anhand ihrer Konzentration im Blut kann frühzeitig eine Aussage zur Risikoeinschätzung erfolgen. Über welchen Me- chanismus ACPAs zur Pathogenese einer rheumatoiden Arthritis beitragen, konnte die Erlanger Gruppe ebenfalls aufklären. Die Ergebnisse zeigen, dass ACPAs Proteinstrukturen auf Osteoklasten erkennen Osteoklastenvorläufer Entzündliche Gelenkerkrankungen, wie RA, gehören zu den Autoimmunerkrankungen, bei denen die Immunantwort zur Schädigung bis hin zur Zerstörung der Gelenke führt. Innerhalb von unterschiedlichen Projekten des IMMUNOBONE-Konsortiums wurden in den vergangenen Jahren verschiedene Antikörper als Auslöser für eine Autoimmunerkrankung identifiziert. Die Erlanger Forschergruppe um Prof. Dr. Georg Schett wies innerhalb der ersten Förderperiode des Schwerpunktprogramms eine starke und spezifische Verbindung zwischen Autoantikörpern gegen citrullinierte Proteine (ACPA) und Serummarker für die osteoklastenvermittelte Knochenresorption bei Patienten mit rheumatoider Arthritis nach. Aus klinischen Studien ist bekannt, dass SEGRA Osteoblastenvorläufer OPG WNT PPAR Osteoblasten Osteoklast Osteozyten Zunahme der Knochendichte Abbildung 2 Abb. 2 Aktivierung von peroxisome proliferator-activated receptor (PPAR)β/δ führt zu einer Zunahme der Knochendichte. Aktivierung von PPARβ/δ in Osteoblasten führt zu einer Stimulation der Produktion von Osteoprotegerin (OPG) sowie zu einer Aktivierung des Wnt-Signalwegs. Dies führt zu einer vermehrten Osteoblastendifferenzierung sowie einer gehemmten Osteoklastendifferenzierung und somit zu einer Steigerung der Knochendichte. Osteologie 3/2014 © Schattauer 2014 Downloaded from www.osteologie-journal.de on 2017-11-02 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. Forschung aktuell können und somit die Genese dieser knochenabbauenden Zellen fördern. Die Übertragung von gereinigten humanen Autoantikörpern gegen mutiertes citrulliniertes Vimentin bindet nicht nur an der Osteoklastenoberfläche, sondern führt ebenso zu einer stabilen Induktion der Osteoklastenbildung und damit zum Knochenabbau (5). Die wissenschaftlichen Ergebnisse eines Zusammenschlusses aus mehreren Arbeitsgruppen unter Leitung von Prof. Dr. Falk Nimmerjahn zeigen, dass neben verschiedenen Zytokinen, insbesondere dem Tumornekrosefaktors (TNF)-α, auch dem fragment crystallizable γ receptor (FcγR) eine wesentliche Rolle in der Stimulation der Osteoklastogenese zukommt. Die experimentellen Untersuchungen ergaben, dass die Osteoklastogenese direkt durch Immunglobulin G (IgG) beeinflusst wird, welches an aktivierte Fcγ-Rezeptoren auf unreifen Osteoklasten bindet (6). Damit wurde eine neue kritische Rolle von Autoantikörpern und deren Einfluss auf die osteoklastenmediierte Knochenresorption bei der rheumatoiden Arthritis identifiziert. Diese Daten über Faktoren, die sowohl Entzündung als auch die Knochenentwicklung steuern, verdeutlichen das enge Wech- selspiel zwischen dem Immunsystem und dem Knochen. Lipidoxidation als Schlüssel zur Entsorgung toter Zellen In allen Entzündungsprozessen und Erneuerungsmechanismen treffen Immunzellen neben Krankheitserregern auf körpereigene apoptotische Zellen. Wie jedoch die Zellen des Immunsystems zwischen Erregern und körpereigenen abgestorbenen Zellen unterscheiden, so dass es nicht zu einer überschießenden Autoimmunreaktion kommt, war bisher unklar. Innerhalb des IMMUNOBONE-Konsortiums konnte ein Enzym in Gewebsmakrophagen namens 12/15-Lipoxygenase (12/15-LO) identifiziert werden, welches die Aktivierung einer spezialisierten Untergruppe von Gewebsmakophagen, Ly6C(hi) Monozyten, steuert. Diese Zellen besitzen die Fähigkeit, körpereigene tote Zellen und ihre Überreste zu entsorgen. Bakterien und Viren hingegen werden gleichzeitig von proinflammatorischen Zellen bekämpft und beseitigt. In experimentellen Versuchen führte die Blockade von 12/15-LO zu einer gestörten Entsorgung apoptotischer Zellen und endete in einer Autoimmunreaktion. OVX + GW501516 OVX Sham 0.5mm * 3 BV/TV (%) 6 20 1 2 Sham OVX OVX+GW 0 60 40 2 4 0 4 Trabecular thickness per µm ** Trabecular number per mm 8 Sham OVX OVX+GW 0 Sham OVX OVX+GW Abb. 3 Aktivierung des nukleären Rezeptors PPARβ/δ schützt vor Osteoporose; ▲ = PPARδflox/+; ▼ = PPARδSox2-cKO; ◆ = Kontrollgruppe; BV/TV = bone volume per total volume; OVX = ovariektomierte Mäuse; OVX + GW = ovariektomierte Mäuse + PPARβ-spezifischer Agonist GW501516 (GW; 10 mg pro Körpergewicht) Die Zugabe von durch 12/15-LO-oxidierten Phospholipiden konnte die kontrollierte Beseitigung toter Zellen wiederherstellen und eine Autoimmunreaktion verhindern (7). Diese Ergebnisse bekräftigen die enge Vernetzung zwischen dem Immunsystem und dem Knochen. Es ist davon auszugehen, dass der beschriebene Mechanismus in allen Gewebearten im menschlichen Körper stattfindet. Zudem bildet er einen neuen Ansatz für die Entwicklung fortschrittlicher Therapien zur Bekämpfung entzündlicher Erkrankungen. Der Rezeptor PPARβ/δ als Vermittler zwischen Osteoblasten und Osteoklasten Der erhöhte Abbau von Knochenmasse durch Osteoporose ist eine der häufigsten Folgen rheumatisch entzündlicher Erkrankungen. Im Mittelpunkt der osteoimmunologischen Forschung standen lange Zeit die Osteoklasten: Zum einen aufgrund ihrer Herkunft aus dem Knochenmark, zum anderen infolge ihrer starken Aktivierung durch Zytokine (8). Mittlerweile werden zunehmend Therapien diskutiert, die auf die Osteoblastenaktivierung zielen und so zu einem gesteigerten Knochenaufbau führen. Einen essenziellen Beitrag zur Entwicklung moderner Behandlungsmethoden zur Stärkung der Knochenstruktur konnte kürzlich das IMMUNOBONE-Team von Dr. Gerhard Krönke liefern. Sie identifizierten den nukleären Rezeptor PPARβ/δ aus der Gruppe der Peroxisom-Proliferator-aktivierten Rezeptoren (PPARs), der sowohl an der Steuerung der Osteolyse als auch an der Osteogenese beteiligt ist. PPAR-Rezeptoren agieren als metabolische Sensoren und zentrale Regulatoren innerhalb der Fett- und Glukose-Homöostase. Die Gruppe zeigte, dass die Aktivierung von PPARβ/δ den Wnt-abhängigen Signalweg in Osteoblasten und somit die Osteoblastogenese verstärkt. Infolgedessen kommt es zu einer erhöhten Ausschüttung von Osteoprotegrin (OPG) sowie zu einer Hemmung der osteoblastenvermittelten Osteoklastendifferenzierung (▶ Abb. 2). In PPARβ/δ-defizienten Mäusen konnte eine © Schattauer 2014 Osteologie 3/2014 Downloaded from www.osteologie-journal.de on 2017-11-02 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 222 Forschung aktuell = Ppard flox/+ Ppard Sox2-cKO 20 Abb. 4 Deletion des nukleären Rezeptors PPARβ/δ führt zum Verlust an trabekulärem Knochen; BV/ TV = bone volume per total volume 15 6 *** 4 10 0.5mm niedrigere β-Catenin-Aktivität im Knochen, eine geringe OPG-Konzentration im Serum und eine erhöhte Anzahl von Osteoklasten, die zu einer Osteopenie führte, nachgewiesen werden. In einem Mausmodell der postmenopausalen Osteoporose war es möglich, durch Fütterung mit dem PPARβ/δ-spezifischen Agonisten GW501516 das Knochenvolumen bei Mäusen mit manifestierter Osteoporose auf Ausgangsniveau zu bringen, sowie ein physiologisches Gleichgewicht zwischen Osteoblasten und Osteoklasten wiederherzustellen. In der nicht ovariektomierten Kontrollgruppe blieb die Knochenhomöostase unangetastet (9). Mit der Erkenntnis, dass PPARβ/δ ein zentraler Spieler innerhalb des Knochenumbaus ist (▶ Abb. 3, ▶ Abb. 4), scheint ein innovativer Ansatz zur Entwicklung neuer Osteoporosetherapien gefunden zu sein. RANKL und Insulinresistenz – ein neuer Spieler bei Diabetes mellitus Typ 2 Ähnlich wie PPAR-Rezeptoren zu den Akteuren des metabolischen Systems zählen, scheint auch RANKL einen Einfluss auf metabolische Vorgänge zu haben. Bekannt ist, dass RANKL eine entscheidende Rolle in der Regulation der Knochenhomöostase spielt. Anhand einer Langzeitstudie konnte eine internationale Forschergruppe mit Beteiligung von Wissenschaftlern aus dem IMMUNOBONE-Netzwerk belegen, dass RANKL zusätzlich auch eine Schlüsselfunktion innerhalb der Entstehung einer Insulinresistenz zukommt und Stoffwechselvorgänge in der Leber anregt. In epide- 2 5 0 miologischen und experimentellen Untersuchungen wurde nachgewiesen, dass RANKL den Transkriptionsfaktor NF-κB in der Leber stimuliert. Messungen der RANKL-Konzentration im Blut bei 1000 Probanden aus der Bruneck-Studie zeigten, dass Personen mit einem hohen RANKL-Titer ein deutlich erhöhtes Diabetes-mellitus-Typ-2 (T2DM)-Risiko entwickelten. Um die molekularen Mechanismen aufzudecken, die zum Entstehen von T2DM beitragen, wurde in einem T2DMMausmodell die RANKL-Aktivität in der Leber gehemmt und so eine Normalisierung des Glukosespiegels erreicht (10). Die medikamentöse Minderung der RANKLAktivität wird bereits zur Behandlung von Osteoporose eingesetzt. Ebenso ist bekannt, dass das in der Diabetestherapie eingesetzte Präparat Metformin die Aktivität von RANKL hemmt. Dieses Wissen in Ausblick Die Vielzahl der Ergebnisse zeigt, dass diverse Verbindungen zwischen dem Immun- und Skelettsystem existieren, die eine komplexe Kommunikationsstruktur bilden. Die interdisziplinäre Forschergruppe des Schwerpunktprogramms 1468 IMMUNOBONE konnte bereits das Wissen über die Interaktionen der beiden Systeme und ihren unterschiedlichen Mitspielern erweitern. Damit ist das Konsortium seinem ursprünglichen Ziel, das Forschungsfeld Osteoimmunologie zu formen, schon heute in weiten Teilen gerecht geworden. Die hier genannten Erkenntnisse bilden nur einen Ausschnitt aus den 69 aktuell publizierten Ergebnissen. * 0 Trabecular thickness per µm = Ppard Sox2-cKO Trabecular number per mm Ppard flox/+ BV/TV (%) 223 60 40 20 0 Verbindung mit dem jetzt verstandenen zellulären Mechanismus könnte die Entwicklung von neuen Behandlungsmethoden zur Prävention und Therapie von Diabetes ermöglichen. Literatur 1. Baschant U, Frappart L, Rauchhaus U et al. Glucocorticoid therapy of antigen-induced arthritis depends on the dimerized glucocorticoid receptor in T cells. Proc Natl Acad Sci U S A 2011. 2. Thiele S, Ziegler N, Tsourdi E et al. 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