Induktion und Reparatur Strahlen-induzierter DNA

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Aus der Abteilung Toxikologie und Krebsrisikofaktoren
am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg (DKFZ)
(Direktor: Prof. Dr. rer. nat. H. Bartsch)
Induktion und Reparatur Strahlen-induzierter DNA-Schäden in Lymphozyten von
Brustkrebspatientinnen: Korrelation mit akuten Hautreaktionen nach Radiotherapie
INAUGURAL-DISSERTATION
zur
Erlangung des Medizinischen Doktorgrades
der Medizinischen Fakultät
der Albert-Ludwigs-Universität
Freiburg i. Brsg.
Vorgelegt
2004
von
Reinhard Frank Wilhelm Ebbeler
geboren in
Osnabrück
Dekan
Prof. Dr. med. Josef Zentner
1. Gutachter
Prof. Dr. rer. nat. Helmut Bartsch
2. Gutachter
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hermann Frommhold
Jahr der Promotion
2004
I | Widmung
iii
Meiner Mutter, R eg i na Ebbel er , geb. K es tenu s ,
und meinem Vater, R e i n h o l d E b b e l e r
II | Zitate
iv
Ein guter Mann bleibt immer Anfänger
(Bonus vir semper tiro)
MARTIAL, EPIGR. 12, 51
Der Mensch muß das Gute und Große wollen,
das Übrige hängt vom Schicksal ab.
ALEXANDER FREIHERR VON HUMBOLDT
III | Danksagung
III.
v
DANKSAGUNG
Bei Herrn P r of . Dr . r er . nat. Hel mu t B ar t s ch möchte ich mich für die hervorragende
Unterstützung und die Möglichkeit bedanken, daß ich in seiner Abteilung für Toxikologie und
Krebsrisikofaktoren am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg diese Arbeit
durchführen konnte.
Herrn P r o f . D r . m ed . D r . h . c . H e r m a n n F r o m m h o l d , Ärztlicher Direktor der
Abteilung Strahlentherapie in der Radiologischen Universitätsklinik der Albert-LudwigsUniversität Freiburg i. Brsg., danke ich für die Übernahmen des zweiten Referats.
Besonders herzlich danke ich Frau P D . D r . r e r . nat . O d i l i a P o p a n d a für ihre
immerwährende Unterstützung und ihr besonderes Engagement, sowohl in der experimentellen
Phase als auch bei der Niederschrift dieser Arbeit. Dieses wurde durch die räumliche Entfernung
in dieser Phase der Arbeit noch verkompliziert. Daher mein ganz besonderer Dank an sie.
Ein herzlicher Dank geht auch an Herrn Dr. rer. nat. Peter Schmezer , der mir bei Fragen
immer tatkräftig zur Seite stand.
Ebenfalls bedanken möchte ich mich bei Frau P D. Dr . J enny Chang - Cl au de als
Projektleiterin.
Eine Danksagung auch an Frau Dr . P . H. Dorothee T wa r del l a und Frau
I r mg ar d Hel mbol d von der Abteilung Genetische Epidemiologie des DKFZ für die
Bearbeitung und Bereitstellung der epidemiologischen Daten.
Besonders herzlich danken möchte ich Herrn R ei nhar d Gl i ni or z sowie Herrn
Otto Zel e zny und in ganz besonderer Weise Herrn P ete r Waas , die mir jederzeit während
der Versuchsdurchführungen im Labor – und bei Fragen auch später – zur Seite gestanden
haben.
Schließlich möchte ich Ri ta M ar ti na Wi l ma Ebbel er , T i na K r amer , And r ea Roos ,
Daniel Do ischer, Matthias Kö hnlein und Timo Schnitt für ihre Unterstützung bei
der Niederschrift dieser Arbeit danken. Sie alle haben mir bei Fragen zur Datenverarbeitung und
beim Korrekturlesen sehr geholfen.
Darüberhinaus gebührt Dank auch all den Patienten für ihre Zustimmung zur Teilnahme an
dieser Versuchsreihe und an das Personal in den beteiligten Kliniken für ihre Arbeit im Rahmen
dieser Studie. In diesem Zusammenhang möchte ich mich auch bei den klinischen Partnern
III | Danksagung
vi
bedanken: Der A b t e i l u n g f ü r g y n ä k o l o g i s c h e R a d i o l o g i e der Heidelberger
Universitätsklinik; der K l i n i k f ü r R a d i o t h e r a p i e u n d R a d i o o n k o l o g i e der St.
Vincentius-Klinik in Karlsruhe; der K l i n i k f ü r R a d i o t h e r a p i e , Städtisches Klinikum
Karlsruhe gGmbH, und der A b t e i l u n g f ü r R a d i o o n k o l o g i e im Institut für klinische
Radiologie des Universitätsklinikums Mannheim.
Schließlich geht noch mein Dank an das Bundesamt für Strahlenschutz in Salzgitter, das diese
Arbeit unterstützt hat (Projektnummern ST. Sch. 4116 und 4233).
IV | Inhaltsverzeichnis
IV.
vii
INHALTSVERZEICHNIS
TITELBLATT
........................................
i
....................................
ii
I.
WIDMUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
iii
II.
ZITATE
iv
III.
DANKSAGUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
v - vi
IV.
INHALTSVERZEICHNIS
vii - x
1.
ZUSAMMENFASSUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.
EINLEITUNG
ZWEITE SEITE
..............................................
...........................
......................................
1
2 - 12
2.1
Induktion von DNA-Schäden durch γ-Strahlen
.......................
3
2.1.1
Reparaturmechanismen von Strahlen-induzierten DNA-Schäden . . . . . . . . . .
4
2.2
Epidemiologie des Brustkrebses
..........................................
5
2.3
Brustkrebstherapie
............................................................
6
2.4
Vorhersehbarkeit der klinische Wirkung einer Strahlentherapie
...
7
2.5
Eignung des Komet-Assay für die Messung von DNA-Schäden
...
9
2.6
Bestimmung der DNA-Reparaturkapazität als Marker für klinische
Strahlenempfindlichkeit
........................................
12
2.S
2.S
3.
Abbildung 2.2
Abbildung 2.3
SKIZZE ZUR SCHÄDIGUNGSMÖGLICHKEIT FÜR
..............
DAS MENSCHLICHE ERBGUT
13
SKIZZE ZUR SCHADENSETZUNG
14
MATERIAL UND METHODEN
..............
....................
15 - 31
IV | Inhaltsverzeichnis
viii
3.1
MATERIALIEN
....................................................................
3.1.1
Lösungen und Reagenzien
3.1.1.1
15
...................................................
15
Zellkulturmedien
..............................................................
15
3.1.1.2
Lösungen/Puffer
..............................................................
15
3.1.2
Chemikalien
....................................................................
16
3.1.3
Geräte
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
18
3.1.4
Software . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
20
3.2
METHODEN
22
3.2.1
Das Kollektiv der zu untersuchenden Patientinnen
3.2.2
Dosis-Wirkungs-Kurve
3.2.3
Isolierung von Lymphozyten vor Versuchsbeginn
3.2.4
Bestimmung der DNA-Reparaturkapazität
3.2.5
Kultivierung und Bestrahlung der Lymphozyten
3.2.6
Einstellen der Zellkonzentration für den Komet-Assay
3.2.7
Bestrahlen der Zellen
3.2.8
Inkubation und Aufbringen auf die Objektträger
3.2.9
Lyse und Elektrophorese
3.2.10
Auswertung im Fluoreszenzmikroskop und Dokumentation
3.2.11
Standardisierung der Technik
3.S1
Abbildung 3.1 –
Graphiken A bis F
SKIZZE ZUM VERSUCHSAUFBAU
Abbildung 3.2
SKIZZE
3.S2
......................................................................
..................
22
.......................................................
23
......................
24
.............................
24
......................
25
..............
26
.........................................................
26
......................
26
...................................................
28
.......
29
..............................................
31
................
32 - 34
ZUR DARSTELLUNG DES ABLAUFS DER
EPIDEMIOLOGISCHEN DATENER-HEBUNG ..........
35
4.
4.1
4.2
ERGEBNISSE
........................................
Optimierung der Einzelzell-Mikrogelelektrophorese (Komet- Assay) für
die Bestimmung der Reparatur von durch γ-Strahlen- induzierten DNASchäden/Technische Verbesserungen des Versuchs .....................................
Bestimmung einer optimalen Dosis für die Charakterisierung der
Reparaturkapazität in Lymphozyten
....................................
36 - 59
36
37
IV | Inhaltsverzeichnis
ix
4.3
Definition der DNA-Reparaturkapazität
4.4
Einführung einer Referenzprobe
4.5
Beschreibung der untersuchten Patientinnen
.........................
44
4.5.1
Das Patientinnenkollektiv/Aufschlüsselung der Auswertung der
Patientinnenproben
...........................................................
44
4.5.2
Klinische Merkmale der Patientinnen
45
4.6
Ausschluß von Proben aufgrund von experimentellen Parametern
48
4.7
Vergleich mit der Referenzprobe
..........................................
49
4.8
Induktion eines DNA-Schadens und Feststellung der DNAReparaturkapazität in γ-bestrahlten Lymphozyten von Brustkrebspatientinnen
....................................................................
49
Vergleich der DNA-Reparaturkapazität mit der klinisch ermittelten
Strahlenempfindlichkeit in Form von Hautreaktionen
54
4.9
5.
.................................
40
..........................................
41
...................................
DISKUSSION
........................................
60 - 72
5.1
Grundlagen der vorliegenden Arbeit
........................................
60
5.2
Bestimmung von Strahlensensitivität durch Messung der DNAReparatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
61
Einsatz des alkalischen Komet-Assay für die Identifizierung von
Patienten mit verstärkter in vitro-Radiosensitivität
....................
64
5.3
5.4
Korrelation der in vitro-bestimmten Strahlenempfindlichkeit mit den
klinischen Daten
69
5.5
Weitere Faktoren, welche die individuelle Strahlensensitivität
beeinflussen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
70
6.
AUSBLICK
..........................................
73 - 74
7.
LITERATUR
........................................
75 - 90
V.
TABELLENANHANG
.............................
xi - xix
V.1
Tabelle der Patientenproben in numerischer Reihenfolge
...........
xi
V.2
Tabelle der Referenzproben in numerischer Reihenfolge
...........
xviii
IV | Inhaltsverzeichnis
x
VI.
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
....................
VII.
VERÖFFENTLICHUNGEN AUS DER ARBEIT
VIII.
LEBENSLAUF
IX.
SELBSTÄNDIGKEITSERKLÄRUNG
...
......................................
..............
xx - xxi
xxii
xxiii - xxv
xxvi
II.
Kapitel 1 | Zusammenfassung
1.
1
ZUSAMMENFASSUNG
Zielsetzung: Die Reparatur von Strahlen-induzierten DNA-Schäden ist ein wichtiger Faktor für
die Empfänglichkeit eines Patienten, ungewünschte Nebeneffekte bei der Strahlentherapie zu
entwickeln, und für seine Neigung, später weitere Tumoren auszubilden. Mit dem Komet-Assay
sollte ermittelt werden, ob eine Korrelation besteht zwischen den in vitro gemessenen Daten
der Strahlenempfindlichkeit von Zellen und den klinischen Nebenwirkungen der Strahlentherapie
von Brustkrebspatientinnen.
Material/Methoden: Eine Gruppe von Brustkrebspatientinnen, die nach brusterhaltendender
Operation eine therapeutische Strahlenbehandlung erhalten haben, wurde in einer prospektiven
epidemiologischen Studie zusammengefaßt. Als Anzeichen einer klinischen Radiosensitivität galt
das Auftreten von ungewünschten Nebenreaktionen der Haut im Bestrahlungsfeld. Kryokonservierte, periphere Lymphozyten von 113 Patientinnen dieser Studie wurden mit γ-Strahlen
(je 5 Gy) bestrahlt und mit dem alkalischen Komet-Assay untersucht. Um die Wiederholbarkeit
dieses Versuchs zu testen, lief in 26 Versuchsdurchgängen jeweils die Probe eines gesunden
Lymphozytenspenders mit. Daraus wurde ein Variationskoeffizient von 0,3 errechnet.
Ergebnisse: Zur Charakterisierung der experimentell ermittelten Strahlenempfindlichkeit wurde
die Schädigung nach Bestrahlung und die Reparaturkapazität nach 15 und 30 min sowie zwischen
15 und 30 min herangezogen. Diese Parameter schwankten bei den Patientinnen mehr als bei den
Kontrollpersonen. Bei 11 Patientinnen konnte eine deutlich gesteigerte DNA-Schädigung nach
Bestrahlung der Zellen festgestellt werden, bei jeweils sieben Patientinnen eine deutlich reduzierte
DNA-Reparaturfähigkeit nach 15 und nach 30 min. Im klinischen Vergleich zeigten sich sechs
Patienten als radiosensitiv, indem sie (nach einer Gesamtdosis von 50 Gy) eine feuchte Desquamation der Haut im Bestrahlungsfeld aufwiesen. Der Vergleich der beiden Gruppen von empfindlichen Patientinnen (i n v i v o / i n v i t r o ) zeigte nur eine geringe Übereinstimmung.
Schlußfolgerungen: Durch Verwendung des alkalischen Komet-Assays, wie hier beschrieben,
zeigte sich, daß Brustkrebspatientinnen identifiziert werden konnten, die abnormale zelluläre Effekte nach Bestrahlung aufwiesen. Diese Reparaturdefizite korrelierten allerdings nur zu einem
sehr geringen Ausmaß mit der Ausbildung einer akuten klinischen Strahlensensitivität im Bestrahlungsfeld der Haut. Da verminderte DNA-Reparaturkapazität bei der Ausbildung von späten
Bestrahlungseffekten eine Rolle spielen kann, sollte für weitere Korrelationen das Auftreten von
Spätschäden im weiteren Verlauf der Studie erfaßt werden.
Kapitel 2 | Einleitung
2.
2
EINLEITUNG
Die Stabilität des menschlichen Genoms ist lebenslang vielfach durch äußere und innere Faktoren bedroht [aus: Hoeijmakers, 2001; vgl. auch Ames, 1983; Guyton et Kensler, 1993; Martin et
al . , 1997; Gatti, 1998; Colleu-Durel et al . , 2001, u.a..; s.a. Abbildung 2.2 auf der Seite 13 –
„Schadensmöglichkeit an DNA-Strukturen“]:
-
Chemikalien und Strahlenbelastung aus der Umwelt (UV-Strahlen der Sonne, ionisierende Strahlung, chemisch-toxische Stoffe etc.).
-
Zwischenprodukte des normalen Zellmetabolismus (Superoxid-Anionen, Hydroxylradikale, Hydrogenperoxide etc.).
-
Spontaner Zerfall bestimmter DNA-Strukturen unter physiologischen Bedingungen
(Deaminisierung von Adenin, Cytosin, Guanin).
Alle diese Faktoren können Schäden in der DNA auslösen, die zum Zelltod, aber auch zu Mutationen und letztendlich zur malignen Entartung von Zellen führen können. Um dies zu verhindern, hat die Zelle Reparaturmechanismen entwickelt, die sehr spezifisch für die einzelnen Schadensarten sind [De Laat et al . , 1999; Mol et al. , 1999; De Boer et Hoeijmakers, 2000; Zhou et
al. , 2000; Hoeijmakers, 2001].
Gerade die Wirkung einer Strahlentherapie, deren klinische Nebenwirkungen sowie ihre auslösenden Faktoren Gegenstand dieser Arbeit sind, beruht darauf, daß die DNA in den Tumorzellen
– aber auch in den Normalzellen – geschädigt wird. Es ist daher anzunehmen, daß das Reparaturvermögen von Normalzellen ein wichtiger Faktor für die Verträglichkeit einer Strahlentherapie
sein kann. In dieser Arbeit wurde die zelluläre Reparaturfähigkeit nach γ-Bestrahlung ermittelt
und geprüft, ob sich aufgrund dieser Reparaturfähigkeit die klinischen Nebenwirkungen eines
Patienten auf die Strahlentherapie vorhersagen lassen.
Kapitel 2 | Einleitung
2.1
3
Induktion von DNA-Schäden durch γ-Strahlen
Nach γ-Bestrahlung von Zellen beobachtet man in der Hauptsache Einzel- und Doppelstrangbrüche sowie zahlreiche oxidative DNA-Schäden. Diese entstehen aufgrund von OH-Radikalen,
die während der Bestrahlung gebildet werden. Diese Schäden werden durch verschiedene DNAReparaturmechanismen beseitigt [Thacker, 1986].
Darüber hinaus verlieren einzelne Zellen die Fähigkeit zur Zellteilung: Sie gehen zugrunde. Dies
ist der häufigste Effekt radioaktiver Strahlung (deterministischer Schaden ) und ist bei der
Strahlentherapie von Tumoren erwünscht [Dewey et al., 1995; Yarnold, 1997].
Überleben die Zellen trotz veränderter, nicht reparierter Erbinformation, teilen sie sich weiter,
und die veränderte Erbinformation wird so auf die Tochterzellen weitergegeben. Dadurch
kommt es zur Mutation oder gar zu Transformation der betroffenen Zelle. Bei Schäden in bestimmten Genbereichen, die zu Mutationen in Tumorsuppressorgenen und Proto-Onkogenen
führen, können die Zellen weiterleben und sich teilen, so daß Tumore entstehen [Rosen et al.,
1999]. Auf diese Weise kann eine der am meisten gefürchteten Spätfolgen einer Therapie entstehen, nämlich ein Sekundärkarzinom. Durch die Zerstörung der DNA – und mangelhafte Reparaturmöglichkeiten, s.u. – kann es zu den malignen Zweiterkrankungen oder sonstigen Leiden
kommen, da dadurch das Genom in sich instabil wird [Jasin, 2000].
In der Klinik findet man schädliche Folgen einer Strahlentherapie als Nebenwirkungen im gesunden Gewebe. Man unterscheidet zwischen akuten Schäden und Spätschäden einer Therapie: Bei
der Brustbestrahlung treten akute Frühschäden bis zu 90 Tagen nach Therapiebeginn auf [Perez
et Brady, 1993 a]: Erytheme im Bestrahlungsfeld, leichte bis mittelstarke Ödeme, eine sich entwickelnde reduzierte Schweißsekretion sowie feuchte Desquamationen, Ulzerationen, Haemorrhagien und Nekrosen. Im Gesamtorganismus kann es darüber hinaus zu Übelkeit, Erbrechen, Mukositis und Dermatitis kommen.
Demgegenüber können Spätschäden noch mehr als 5 Jahre nach Therapiebeginn auftreten [Perez
et Brady, 1993 b]. Im Falle einer Brustbestrahlung versteht man unter Spätschäden vor allem die
Entwicklung von schweren Hautveränderungen wie Fibrosierungen und Teleangiektasien. In
weiteren bestrahlten Gebieten handelt es sich um das Auftreten von Pneumonitis und radiogener
Lungenfibrose, Perikarditis oder auch das Auftreten von Augenlinsentrübung, Sterilität, das
Lhermitte - Syndrom oder teratogene Schäden (bei Bestrahlungen in utero ). Darüber hinaus
Kapitel 2 | Einleitung
4
treten Zweitneoplasien auf, die sich häufig erst Jahre nach Abschluß der Strahlentherapie entwickeln.
2.1.1
Reparaturmechanismen von Strahlen-induzierten DNA-Schäden
Angesichts der vielfältigen Anzahl von Schäden existieren mehrere Reparatursysteme, die sich auf
jeweils einzelne, spezifische Schadensvorfälle spezialisiert haben (eine Übersicht über die verschiedenen Schädigungsarten, der gesetzten Schäden und deren Reparaturmöglichkeiten ist in
Abbildung 2.3 auf der Seite 14 dargestellt):
Die Nukleotid-Exzisions-Reparatur (NER) repariert Helix-Distorsions-Schäden, welche die Basenpaarung stören und die Transkription und Replikation beeinträchtigen. Allerdings spielt dieser
Mechanismus bei der Reparatur von γ-induzierten Schäden nur eine geringe Rolle, er wird häufiger gefunden bei UV-induzierten DNA-Schäden. Wenn das Reparatursystem der NukleotidExzisions-Reparatur aufgrund eines Gendefekts nicht funktioniert, können Erkrankungen entstehen: Z.B. Xeroderma pigmentosum , das Cockayne- Syndrom und die Trychothio-
dystrophie .
Die Basen-Exzisions-Reparatur (BER) stellt den Ausgangszustand bei Veränderungen von Basen
– durch oxidative Schäden – und bei Einzelstrangbrüchen, wie sie bei γ-Strahlung entstehen, wieder her. Die Veränderung der Basen ist gering, so daß die Transkription und Replikation bei diesen Schäden nicht unbedingt beeinträchtigt sein müssen, es kommt aber häufig zu Miskodierungen bei der Weitergabe der DNA-Information an die Tochterzelle.
Es wurden bisher keine menschlichen Erkrankungen bei BER-Insuffizienz festgestellt [Hoeijmakers, 2001].
Bei Doppelstrangbrüchen (DS) ist die Reparatur schwieriger, weil der entsprechende komplementäre DNA-Strang ebenfalls zerstört ist (und falsch reparierte DS-Brüche bilden einen Risikofaktor für verstärkte zelluläre Strahlenempfindlichkeit [Powell et al., 1998]). Zwei Reparatursysteme haben sich herausgebildet: Die homologe Rekombination (HR) und das End-
Joining (EJ), die in verschiedenen Zellzyklusphasen zum Einsatz kommen [Shiloh, 2001]).
Kapitel 2 | Einleitung
5
Das End-Joining kann jedoch fehleranfällig sein, so daß es zu unpassender Rekombination der
DNA-Stränge kommt. Bei etwaigen Defekten in der Reparatur von Doppelstrangbrüchen können Krankheiten entstehen, die eine Krebsdisposition darstellen oder Immundefekte, Übersensitivität gegenüber Röntgenstrahlen oder chromosomale Instabilitäten beinhalten: Z.B. die Ataxi a
teleangiectasia selbst, eine Ataxia-teleangiectasia- Variante oder das NijmegenBreakage-Syndrom . Es kann bei Vorliegen der o.a. Gendefekte zu extremen Nebenwirkungen der Strahlentherapie kommen mit der Gefahr einer malignen Zweiterkrankung [Gatti, 2001].
2.2
Epidemiologie des Brustkrebses
Am Mamma-Karzinom (eine maligne Entartung von Drüsenepithelien der Brust) erkrankt in
westlichen Ländern durchschnittlich jede 8.- 10. Frau, das entspricht rund 23 % aller malignen
Erkrankungen der Frau [Possinger et Grosse, 2000]. Der Erkrankungsgipfel liegt zwischen dem
45. und 65. Lebensjahr. In der Bundesrepublik Deutschland lag die Zahl der Krebsfälle zwischen
1986 und 1990 bei 86 203, davon 12 235 im Osten und 73 968 im Westen Deutschlands [Becker
et Wahrendorf, 1998].
Neben Lungenkrebs ist das Mamma-Karzinom somit die am häufigsten auftretende Krebsart in
der westlichen Welt, an der die Patientinnen versterben [Abraham et Allegra, 2001]; besonders
bei Frauen zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr ist es die häufigste Todesursache. Bei Männern
ist diese Krebsart sehr viel seltener: Es besteht ein Verhältnis von weniger als 1 zu 100 000 Männern; im Jahre 2000 wurden in den gesamten USA z.B. lediglich 1 400 Fälle von Brustkrebs bei
Männern diagnostiziert [Abraham et Allegra, 2001].
Das Auftreten des Mamma-Karzinoms erhöht sich mit dem Alter, die Rate des Inzidenz-Anstiegs
verlangsamt sich jedoch nach der Menopause. Seit 1994 konnte eine ein- bis zweiprozentige Verringerung der Inzidenz in einigen Ländern der westlichen Welt (USA, Kanada, Schweden, GB)
festgestellt werden, was hauptsächlich auf das Screening der Frauen mit Hilfe der Mammographie
zurückgeführt wird [Abraham et Allegra, 2001]. Bei Patientinnen über 50 Jahren konnte sogar
ein Abfall der Mortalität von 25 - 50 % erreicht werden, in den USA nahm die Gesamt-Mortalität
von 1991 bis 1995 um 5,3 % ab [Hoeksema et Law, 1996].
Kapitel 2 | Einleitung
2.3
6
Brustkrebstherapie
Gegenwärtig wird das Mamma-Karzinom auf drei verschiedene Arten therapiert: Entweder durch
Operationen, durch Bestrahlung mit Röntgenstrahlen oder durch Chemotherapie. Hierzu kommt
auch eine Hormontherapie in Frage. Alle diese Methoden können auch abgestuft miteinander
kombiniert werden.
Die wichtigste Therapie im Rahmen der Brustkrebserkrankung ist die Operation. In der PrimärOperation erfolgt die Sichtung der Ausbreitung des Tumors und die Feststellung, ob Lymphknoten mitbetroffen („ i n v as i v “ ) sind oder nicht. Das Ausmaß des Befalls der Lymphknoten ist ein
wichtiger Hinweis für die Ausbreitung des Tumors. Bei allen Operationen wird heute versucht,
möglichst brusterhaltend vorzugehen. Auch der Hormonrezeptorstatus der Primärtumorzellen
wird untersucht, damit man die Empfänglichkeit der Zellen gegenüber einer möglichen Hormontherapie bewerten kann.
Das weitere therapeutische Vorgehen kann aus einer
-
Chemotherapie (z.B. C y c l o p h o s p h a m i d , M e th o t r ex a t , F l u or ur a c i l ) oder
einer
-
Antiöstrogentherapie (z.B. mit T a m o x i f en oder Aromatasehemmern wie z.B.
L e t r o z o l ) oder einer
-
Strahlentherapie bestehen.
Bei einer adjuvanten Strahlentherapie wird nach der Tumorexstirpation das verbliebene Brustgewebe bestrahlt, um ein intramammäres Rezidiv zu vermeiden. Man bestrahlt das Zielgebiet der
Brust dabei mit einer Dosis von bis zu 60 Gy, mittels Fraktionen von 2 Gy an fünf Tagen pro
Woche. Darüber hinaus versieht man das Gebiet der Tumorexstirpation nach der Grundbestrahlung zusätzlich mit einer sog. B o os t - Bestrahlung, deren Dosis sich im Bereich von 10 Gy bewegt. Damit versucht man in dieser Region, in der am häufigsten Karzinom-Rezidive auftreten,
die Bildung von Rückfällen zu verhindern.
Wenn Brustkrebs früh erkannt wird, ist er mittels chirurgischer Maßnahmen, Bestrahlung
und/oder Chemotherapie hochgradig heilbar, da zu diesem frühen Zeitpunkt bei 90 % der Frau-
Kapitel 2 | Einleitung
7
en noch keine Metastasen aufgetreten sind [Abraham et Allegra, 2001]. Die gesamte 5-JahresÜberlebenszeit liegt bei 75 % [Pfleiderer et al . , 2000], wobei es aber individuell sehr unterschiedliche Prognosen geben kann.
2.4
Vorhersehbarkeit der klinische Wirkung einer Strahlentherapie
Unser Ziel war es, einen Test zu entwickeln, mit dem sich im Vorfeld einer Strahlentherapie klinische Zeichen von Strahlenempfindlichkeit, besonders Hautschäden im Bestrahlungsfeld, vorhersagen lassen.
Da eine Strahlentherapie das Genom schädigt, ist anzunehmen, daß das Reparaturvermögen der
Zellen ein wichtiger Faktor für die Verträglichkeit einer Strahlentherapie sein kann. Daher sollte
das Reparaturvermögen nach γ-Bestrahlung in peripheren Lymphozyten von Patienten bestimmt
werden, die sich einer therapeutischen Strahlenbelastung unterziehen mußten. Dieses Reparaturvermögen sollte mit den klinischen Nebenwirkungen der Behandlung korreliert werden.
Somit könnten Therapie-Schemata jeweils abgestimmt für sensitive und nicht-strahlensensitive
Patienten eingesetzt werden [Tucker et al., 1996], denn mehr als 5 % aller Brustkrebspatientinnen zeigen akute Störungen oder aber Spätschäden im Verlauf ihrer Radiotherapie [Turesson et
al., 1996; Rosen et al., 1999]; bei den Patientinnen fallen i ntra- [De Méo et al., 1991], aber
auch v.a. inter individuelle Unterschiede ins Gewicht [Singh et al., 1990; Singh et al., 1991;
Betti et al., 1994; Hartmann et al., 1994; Alapetite et al., 1999].
Bislang sind prospektiv ausgerichtete Studien über die Korrelation zwischen DNAReparaturfähigkeit und klinisch festgestellter Radiosensitivität noch nicht ausreichend durchgeführt worden [Dubray et al., 1999]. In der Radiobiologie wurden schon seit einiger Zeit Versuche durchgeführt, um die Radiosensitivität in vitro zu bestimmen [Joiner et al., 1996; Lambin
et al., 1996; Skov, 1999], so z.B. die Messung
-
des klonogenen Zellüberlebens ( clonogenic survival ) nach Bestrahlung [Weisenthal et Lippman, 1985; Geara et al., 1993; West et al., 1995; Johansen et al.,
1996; Dorr, 1998; Alsbeih et al., 2000; Peacock et al., 2000; West et al. , 2001],
-
der chromosomalen Aberrationen [Barber et al., 2000 b; Scott, 2000] und
Kapitel 2 | Einleitung
-
8
der Reparatur von Strahlen-induzierten DNA-Schäden wie Doppel- oder Einzelstrangbrüche [Kiltie et al., 1999 a; Oppitz et al., 1999; Dikomey et al., 2000, und
Müller et al., 2001].
Diese Versuchsansätze stellten sich in bestimmten Aspekten jedoch nicht als ideal heraus [Bentzen et al., 1993; Geara et al., 1993]; sei es, weil sich nicht die Ergebnisse zeigten, die erwartet
worden waren, oder, daß sich der Test als zu kompliziert und zeitaufwendig für ein generelles
Patienten-Screening erwies (z.B. wurde in vielen Tests mit Fibroblasten- statt wie in der vorliegenden Arbeit mit Lymphozytenzellen gearbeitet [Burnet et al . , 1996 a; Barber et al . , 2000 b;
Peacock et al . , 2000]). Daher sind nun seit beinahe über zehn Jahren Versuche durchgeführt
worden, um in vitro- Radiosensitivität mit weiteren Tests zu bestimmen und diese mit akuten
oder später einsetzenden Strahlenschäden zu vergleichen, dies jedoch mit wechselndem Erfolg
[Burnet et al., 1998; Brock et Tucker, 2000; Dikomey et al., 2000].
Mit Hilfe des Komet-Assay konnte die Radiosensitivität von Ataxia-tel eangiectasia (AT)Patienten in vitro bestimmt werden [Djuzenova et al., 1999; Brammer et al., 2001]. Dabei
fielen zwei Besonderheiten auf: Zum einen war die durch die Bestrahlung ausgelöste Schädigung
(die sog. „Grundschädigung“ des Zellerbgutes) erhöht, zum anderen war die Reparaturfähigkeit
herabgesetzt. Auch in Patienten mit schweren Hautreaktionen nach Bestrahlung wurde eine gegenüber „normal“ reagierenden Patienten signifikant herabgesetzte DNA-Reparaturfähigkeit mit
dem Komet-Assay festgestellt [Alapetite et al., 1999; Oppitz et al., 1999]; allerdings haben
diese Studien aus epidemiologischer Sicht einige Schwachstellen was die Zusammensetzung der
Kollektive und die Charakterisierung der Therapie-Modalitäten sowie die Dokumentation der
Nebeneffekte betrifft [in: Twardella et Chang-Claude, 2002; s.a. Dubray et al . , 1999]. Daher
haben wir entschieden, die Korrelation von DNA-Reparatur und akuten klinischen Nebenwirkungen einer Strahlentherapie im Rahmen einer prospektiven Studie mit Brustkrebs-Patientinnen
durchzuführen, die nach einer brusterhaltenden Operation eine Strahlentherapie erhalten. Für die
Strahlentherapie wurden standardisierte Protokolle entwickelt. Die auftretenden Nebenwirkungen
an der Haut sind einer Erfassung leicht zugänglich.
Ziel war es, einen sowohl schnellen als auch kostengünstigen Test zu entwickeln, der schon vor
der adjuvanten Radiotherapie das Risiko der jeweiligen Patientinnen festzustellen vermag [Barber
et al., 2000 b], starke Nebenwirkungen zu entwickeln. Es gibt nämlich Patientinnen, die besonders gefährdet sind, solche Strahlenschäden zu bekommen [Turesson et al., 1996]. Somit sollte
Kapitel 2 | Einleitung
9
die Möglichkeit gegeben werden, die Bestrahlung individuell auf die besonderen Bedingungen
und genetischen Voraussetzungen der Patientin auszurichten [Barber et al., 2000 b], um eine
möglichst nebenwirkungsfreie Therapie zu erreichen. Der Erfolg der Radiotherapie hängt nämlich in nicht geringem Ausmaß von der Gesamt-Strahlendosis ab. Deren Maximum wiederum
beruht auf der Toleranz des Normal-Gewebes in der zu bestrahlenden Körperregion [Burnet et
al., 1996 b]. Um diesen Zusammenhang zwischen der Strahlenempfindlichkeit von in vitrokultivierten, peripheren Lymphozyten und dem Auftreten von radioaktiv induzierten Hautschäden nachzugehen, wurde in dieser Arbeit der Komet-Assay verwendet.
2.5
Eignung des Komet-Assay für die Messung von DNA-Schäden
Die Anfänge der Entwicklung des Komet-Assayα liegen im Jahre 1984, als Östling und Johanson
erstmalig die Methode einer Einzelzell-Analyse vorstellten, die auf einer Alkali-Lyse von zuvor
bestrahlten Zellen beruhte [Östling et Johanson. , 1984].
Diese Grundtechnik wurde in den darauf folgenden Jahren immer weiter verfeinert. Der KometAssay an sich basiert auf vorher schon entwickelten Methoden wie z.B. der NukleotidSedimentation (Nucleoi d-Sedimentation ) [Cook et Brazell, 1976] und dem Halo-Assay
[McKelvey-Martin et al., 1993], der alkalischen Sedimentation (Alkaline-Sedimentation )
[Kohn et al., 1981] und der alkalischen ( Alkaline ) Elution [McGrath et Williams, 1966;
McBurney et al., 1972]. Entscheidender Schritt der meisten dieser Assays ist das Erkennen von
Einzelstrangbrüchen durch Denaturierung der Doppelstrang-DNA bei hohem pH-Wert
[Ahnström et Erixon, 1973; Rydberg, 1975] und Messung der entstehenden Einzelstränge
[Ahnström et Edvardsson, 1974; Rydberg, 1975; Ahnström, 1988].
Östling und Johanson stellten 1987 ein Modell vor, in dem die Bildung von kometförmigen
Schweifen aus DNA-Partikeln nach Bestrahlung und der Elektrophorese beschrieben wird
[Östling et Johanson, 1987]. Schließlich führte PL Olive den Namen „ Comet-Assay“ ein
[Olive, 1989] und wenig später wurden die ersten Meß-Programme entwickelt, mit denen man
quantitativ den DNA-Gehalt und die Länge des Kometen bestimmen konnte [Olive et al.,
1990].
Kapitel 2 | Einleitung
10
Seitdem wurden diverse Veränderungen in verschiedenen Aspekten des ursprünglichen Versuchsaufbaus vorgenommen [Bauch et al., 1999] und der Komet-Assay-Test konnte sich bei der
Suche nach DNA-Schädigungen und deren Reparatur etablieren [siehe dazu besonders Östling
et al. , 1987; Olive et al. , 1990; Olive et Durand, 1992; Olive et al . , 1993; Fairbairn et al . ,
1995; Hu et al . , 1995; Plappert et al. , 1995; Cerda et al. , 1997; Pool-Zobel et Leucht, 1997;
Ivancsits et al . , 2000; Tice et al . , 2002 etc.].
In Abbildung 2.1 ist das Resultat einer Komet-Analyse zu sehen: Die größeren DNABruchstücke, die im Zellkern verblieben und nicht gewandert sind, bilden den Kopf, die kleineren, im elektrischen Feld gewanderten Partikel formen den Schweif des „Kometen“ (in der Abbildung links oben zu sehen). Im rechten unteren Teil ist eine völlig zerstörte Zelle zu erkennen,
in der keine Reparatur stattgefunden hat: Die gesamte DNA ist zerfallen, der Kopf ist nicht
wahrzunehmen; viele kleine gewanderte Partikel bilden die große, schwammige Wolke eines
„ghosts“ aus!
Abbildung 2.1:
Darstellung eines „Kometen“ und eines „ghost“
Der Komet-Assay hat sich in den letzten 20 Jahren als eine geeignete Technik erwiesen, mit deren
Hilfe man DNA-Schäden in kleinen Zellmengen und in relativ kurzer Zeitspanne feststellen kann
[Singh et al ., 1988; Schmezer et al ., 2001; Mayer et al., 2002]; der ganze Versuch ist innerhalb von 24 Stunden durchführbar und Zellen jeden Gewebetyps können problemlos eingebracht
α
Im folgenden Text wird einfachheitshalber der amerikanische Fachbegriff „KOMET-ASSAY“ (abgekürzt
KA) verwendet; im Deutschen lautet die offizielle Bezeichnung „ALKALISCHE EINZELZELLMIKROGELELEKTROPHORESE“. Eine weitere Schreibvariante ist „COMET-ASSAY“.
Kapitel 2 | Einleitung
11
werden [Deely et Moore, 1992; McKelvey-Martin et al., 1993; Fairbairn et al., 1995; Tice et
Strauss, 1995; Collins et al., 1997].
Darüber hinaus hat er mittlerweile in vielen Bereichen der molekularen Untersuchung von DNASchäden Einzug gehalten [Olive et Durand, 1992; Olive et al. , 1993; Hu et al., 1995; Plappert
et al., 1995; Frenzilli et al., 1996; Cerda et al., 1997; Frenzilli et al . , 1997; McKelvey-Martin
et al., 1997; Pool-Zobel et Leucht, 1997; Speit et Hartmann, 1999; Rajeswari et al., 2000;
Tice et al., 2002 etc.].
Bei der γ-Bestrahlung in vitro treten einerseits einige Doppelstrangbrüche auf, insgesamt aber
nur ca. 5 % [Olive, 1999]; sie sind jedoch in ihrer biologischen Wirkung sehr bedeutend [Iliakis,
1991]. Andere Verfahren sind zu ihrer Bestimmung allerdings besser geeignet als der alkalische
Komet-Assay [Olive et al., 1991; Hu et Hill, 1996; Marples et al., 1998; Sarkaria et al.,
1998].
In der Hauptsache bilden sich bei der γ-Bestrahlung jedoch Einzelstrangbrüche und alkaliempfindliche DNA-Schäden, die dann als solche mit dem alkalischen Komet-Assay gemessen
werden können [McKelvey-Martin et al., 1993; Fairbairn et al., 1995]; aber auch Crosslin-
king- Schäden sind mit diesem Assay feststellbar [Tice et al., 2000].
Im Folgenden ist der prinzipielle experimentelle Ablauf des Komet-Assay dargestellt. Einzelheiten sind dem Kapitel 3 – „Material/Methoden“ – zu entnehmen, die Abbildungsangaben beziehen sich auf die Graphiken 3.1 A - F auf den Seiten 33 bis 35:
-
Die zu untersuchenden Zellen werden – nach entsprechender Vorbehandlung (Abbildung 3.1 - A) – radioaktiver Strahlung ausgesetzt und anschließend in eine Gelschicht auf einem Objektträger aufgebracht (Abbildung 3.1 - B und 2.3 - C).
-
Anschließend werden die Zellen in eine Lyse-Lösung eingebracht, welche die Zellmembranen und Proteine auflöst (Abbildung 3.1 - D). Bei der anschließenden Inkubation im alkalischen Elektrophoresepuffer kann sich die Doppelstrang-DNA entfalten, so daß sich die aufgrund der Einzelstrangbrüche verkürzten DNA-Bruchstücke
später im elektrischen Feld bewegen können (Abbildung 3.1 - E).
-
Für einen bestimmten Zeitraum wird in der Elektrophorese ein elektrisches Feld einer definierten Stärke angelegt, in dem sich die DNA-Bruchstücke zur Anode bewegen können (Abbildung 3.1 - E).
Kapitel 2 | Einleitung
-
12
Zur Auswertung wird die gewanderte DNA mit einem interkalierenden Farbstoff,
der im UV-Licht fluoresziert, angefärbt; anschließend wird die Wanderungsstrecke
der Bruchstücke der einzelnen Zellen im Fluoreszenz-Mikroskop gemessen. Man
verwendet dazu die Messung des Tail-Momentsβ, das die Ausbreitung der DNSBruchstücke im Agarosegel darstellt (Abbildung 3.1 - F).
2.6
Bestimmung der DNA-Reparaturkapazität als Marker für klinische Strahlenempfindlichkeit
Ziel unseres Versuches war, einen Vergleich herzustellen zwischen der Reparaturfähigkeit nach
der in vitro- Bestrahlung von Lymphozyten von Brustkrebspatientinnen und dem Auftreten
von frühzeitigen Hautveränderungen im Bestrahlungsfeld dieser Patientinnen in vivo . Dazu
haben wir die Lymphozytenproben mit γ-Strahlung behandelt und mittels des Komet-Assay die
Reparaturkapazität dieser Zellen bestimmt.
Danach wurden die Ergebnisse des Komet-Assays mit den klinischen Befunden, die während der
Therapie für die Brustkrebs-Patientinnen erhoben wurden, verglichen, um mögliche Zusammenhänge zwischen eventueller mangelhafter Reparaturkapazität der Lymphozyten-Zellen in vitro
und dem Auftreten von Früh-Nebenwirkungen der Radiatio im Bestrahlungsfeld in vivo erkennen zu können.
β
Das "Tail-Moment" ist definiert als das Produkt der Wanderungsstrecke der DNA-Partikel des Schweifes im elektrischen Feld mit der Gesamtmenge an DNA im Schweif (siehe dazu auch Kapitel 4 – „Ergebnisse“).
Kapitel 2 | Einleitung
2.S
- Graphik I -
13
GRAPHIK: SCHÄDIGUNGSMÖGLICHKEITEN DES
MENSCHLICHEN
1
ERBGUTS
3
Exogener UVStrahleneinfluß,
z.B. durch Sonnenstrahlung
5
ALTER
PHAENOTYP
Einfluß des Alters/
Phaenotyps
6
7
4
Einfluß chemisch-toxischer
Stoffe
Punktmutation,
z.B. durch Zwischenprodukte des
Zellmetabolismus
( wie z.B. Hydroxylradikale)
oder
Einfluß ionisierender Strahlen
Einfluß von Medikamenten
°C
d
Abbildung 2.2:
Exogene Faktoren, wie
z.B.Temperatur
Schadensmöglichkeiten an DNA-Strukturen
Abbildung 2.3:
Rekombinations-Reparaturen
(HR, EJ)
„Mismatch
Repair“
“A-G
Mismatch”
“T-C Mismatch”
Insertion
Deletion
Beispiele der durch sie induzierten DNA-Schäden
Nucleotid-Excisions Reparatur
(NER)
„Interstrand crosslink”
Doppelstrangbrüche
Replikationsfehle
r
14
Basen-Excisions Reparatur
(BER)
(6-4)PP
“Bulky
Adduct"
CPD
(= Mitomycin C)]
Röntgenstrahlen
Krebstherapeutika
[cis-Pt (= Cis-Platin),
MMC
DNA-Schädigungsmöglichkeiten
Uracil
“Abasic site”
8-Oxoguanine
Einzelstrangbrüche
Radioaktive Strahlung
UV-Licht
Sauerstoff-Radikale Polyzyklische
Alkylierende
Kohlenwasserstoffe
Agentien
Spontane Reaktionen
Schädliche Einflüsse
Kapitel 2.S | Einleitung
- Graphik II -
Reparatur
-wege
Schadensetzung an der DNA und Reparaturfolgen sowie die auf die
einzelnen Schadensarten spezialisierten Reparaturmechanismen
Kapitel 3 | Material
15
3.
MATERIAL UND METHODEN
3.1
MATERIALIEN
3.1.1
Lösungen und Reagenzien
3.1.1.1
Zellkulturmedien
Das Basis-Medium besteht aus 100 ml RPMI 1640-Medium, welches mit 1 ml L-Glutamin und 1
ml Penicillin-Streptomycin versetzt wird.
Das Nähr-Medium (N-Basic) besteht aus 100 ml Basis-Medium, zu dem man 10 ml Fetales Kälber-Serum (FCS) gibt. Das Nährmedium ist auch die Grundlösung für das Inkubationsmedium.
Dieses Inkubationsmedium erhält man durch das Mischen von 100 ml Nähr-Medium mit 1 ml
10 mM HEPES-Puffer.
Das Fetale Kälber-Serum (FCS) wird von Life Technologies bezogen; 30 min bei 56 °C inaktiviert
und dann in Portionen von 3 ml bzw. 5 ml aufgeteilt.
3.1.1.2
Lösungen/Puffer
Der PBS-Puffer ( „phosphat-gepufferte Kochsalzlösung“ ) wird als Fertiglösung von Life
Technologies bezogen.
Der Lyse-Puffer wird aus 146,4 g NaCl (2,5 M) sowie 1,2 g Trizma-Base (10 mM) und 37,2 g Na2EDTA (100 mM) und 10 g N-Laurylsarcosin-Na-Salz (1%-ig) hergestellt (alle Angaben pro Liter).
Die einzelnen Komponenten werden getrennt angesetzt und erst nach ihrem Lösen vereinigt. Der
pH-Wert der Lösung wird auf 10 eingestellt (zunächst mit NaOH-Plätzchen, dann mit 1
M NaOH). Vor jedem Versuch wird ein entsprechendes Aliquot von Triton X100 und DMSO
zugegeben, um eine Endkonzentration 1 % Triton X100 und 10 % DMSO zu erhalten.
Kapitel 3 | Material
16
Den Elektrophorese-Puffer erhält man durch Mischen von 24 g NaOH (fest) und 0,744 g Na2EDTA (die Angabe gelten jeweils pro 2 Liter). Der Puffer wird vor der Elektrophorese angesetzt
und dann auf 4 °C heruntergekühlt.
Die Low-Melting-Agarose (0,7 %-ig in PBS-Puffer) wird unter kurzem Erhitzen in der Mikrowelle
aufgelöst, das dabei verdunstete Wasser ergänzt und bis zur weiteren Verwendung bei 42 °C im
Wasserbad aufbewahrt.
Das Phytohemagglutinin wird mit 10 ml sterilem Wasser aufgefüllt und nach dem Portionieren bis
zum Einsatz im Versuch bei 4 °C gelagert.
Vom Sybr-Green©-Farbstoff (10 mM) wird vor dem Anfärben jeweils 1 µl Farbstoff in 10 ml TEPuffer gegeben. Die Lösung kann dann maximal eine Woche bei 4 °C gelagert werden.
3.1.2
Chemikalien
Tabelle 3.A.:
Verwendete Chemikalien
Chemikalien
Konzentration
Riedel-De Haen,
Ethanol
Seelze, Deutschland
Life Technologies/Invitrogen
Fetales Kälber-Serum
HEPES-Puffer
L-Glutamin
Bezugsquelle
Karlsruhe, Deutschland
10 mM
200 mM
Life Technologies/Invitrogen
Karlsruhe, Deutschland
Life Technologies/Invitrogen
Karlsruhe, Deutschland
Kapitel 3 | Material
Tabelle 3.A. [Fortsetzung]:
Chemikalien
17
Verwendete Chemikalien
Konzentration
Bezugsquelle
Seakem Low Melting Agarose
Low-Melting Agarose
0,7 %-ig
Biozym
Oldendorf, Deutschland
Na2-EDTA
100 mM
Diverse Hersteller
NaCl
2,5 M
Diverse Hersteller
N-Laurylsarcosin-Na-Salz
1 %-ig
Diverse Hersteller
NaOH
Diverse Hersteller
Life Technologies/Invitrogen
Penicillin-Streptomycin
Phytohemagglutinin (PHG)
Karlsruhe, Deutschland
2 %-ig
Life Technologies/Invitrogen
Karlsruhe, Deutschland
Life Technologies/Invitrogen
RPMI-Medium 1640
Karlsruhe, Deutschland
Sybr-Green©-Farbstoff
10 mM
Trizma-Base
10 mM
Biozol Staining Solution
Eching, Deutschland
Diverse Hersteller
Kapitel 3 | Material
18
Tabelle 3.A. [Fortsetzung].:
Verwendete Chemikalien
Chemikalien
Konzentration
Trypanblau
3.1.3
Bezugsquelle
Diverse Hersteller
Geräte
Tabelle 3.B:
Verwendete Geräte
Geräte
Bemerkungen
Bestrahlungsgerät
„Gammacell 1000“
Edmonton, Kanada
Unterhaching, Deutschland
Schott
div. Glasgeräte
Mainz, Deutschland
Becton & Dickinson
Einweg-Transferpipetten
Färbewanne I
Atomic Energy of Canada Ltd.
Jonsen
CO2-Brutschrank
Elektrophorese-Einheit
Bezugsquellen
Heidelberg, Deutschland
“LKB 2117 Multiphor II”
Amersham Pharmacia Biotec
Freiburg, Deutschland
Glaswerk Wertheim
Wertheim, Deutschland
Kapitel 3 | Material
Tabelle 3.B. [Fortsetzung]:
Geräte
19
Verwendete Geräte
Bemerkungen
Bezugsquellen
Neolab Heidelberg
Färbewanne II
Glaswerk Wertheim
Wertheim, Deutschland
Fluoreszenzmikroskop
Kunststoff-Reagenzröhrchen
„Blue Cap“
Leucosep®-Tubes
Lichtmikroskop
Neubauer-Zählkammer
Leica Leitz Laborlux 11
15 ml/50 ml
Leica
Bensheim, Deutschland
Becton & Dickinson
Heidelberg, Deutschland
Greiner Labortechnik
Frickenhausen, Deutschland
Leica
Bensheim, Deutschland
Brand
Landshut, Deutschland
Trevigen
Gaithersburg, MD, USA
Objektträger für Komet-Assay
„Comet Slide“
Vertrieben von:
Biozol Diagnostika Vertrieb
GmbH
Eching, Deutschland
Kapitel 3 | Material
Tabelle 3.B. [Fortsetzung]:
20
Verwendete Geräte
Geräte
Bemerkungen
Sterile Pipettenspitzen
div. Größen
Tischzentrifuge
Modell 5415c
Eppendorf
Hamburg, Deutschland
Eppendorf
Hamburg, Deutschland
Stratagene
Weitbohr-Pipettenspitzen
Amsterdam, Niederlande
Köttermann
Wärmebad
3.1.4
Bezugsquellen
Uetze, Deutschland
Wärmebad
mit Schüttelfläche
Zentrifuge
Modell „Minifuge RF“
Köttermann
Uetze, Deutschland
Heraeus
Hanau, Deutschland
Software
Die Tabelle 3.C führt die in unserem Versuch zur Auswertung der Komet-Schweife verwendete
Software auf. Mit ihrer Hilfe können die DNA-Reparaturkapazitäten bestimmt (durch Messung
der Schweiflänge bzw. -dichte = „Tail Moment“ ) und anschließend berechnet werden.
Kapitel 3 | Material
Tabelle 3.C.:
21
Verwendete Software
Software
Bemerkungen
Bezugsquellen
Kinetik Imaging Ltd.
Analysis Software
Version 4.0
Statistical Analysis Software
Release 8.12 (1999)
Liverpool, Großbritannien
SAS Institute Inc.
Cary, NC, USA
Kapitel 3 | Methoden
22
3.2
Methoden
3.2.1
Das Kollektiv der zu untersuchenden Patientinnen
Bei dem Patientinnenkollektiv handelte es sich um eine unselektierte Kohorte von 478 Brustkrebspatientinnen, die in Kliniken in Heidelberg, Mannheim und Karlsruhe wegen ihrer Brustkrebserkrankung mit einer Strahlentherapie behandelt wurden. Im Rahmen des Projektes wurden
sie in eine prospektive epidemiologische Studie aufgenommen; dabei wurden allerdings Patientinnen, die bereits eine Chemotherapie erhalten hatten, von der Studie ausgenommen.
Der Studie wurde vom Ethik-Komitee der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
zugestimmt (Referenz-Nummer 37/98). Die Patientinnen stimmten ebenfalls ihrer Beteiligung an
der Untersuchung vor Versuchsbeginn schriftlich zu.
Aus logistischen Gründen wurde die Strahlen-induzierte DNA-Reparatur in Proben von 149
Patientinnen untersucht, die bis Dezember 1999 gesammelt wurden; die Ergebnisse von 113 Patientinnen konnten schließlich ausgewertet werden. Das Alter dieser Patientinnen reichte von 36
bis 80 Jahren mit einem Durchschnittsalter von 61 Jahren. Die klinischen Merkmale unterschieden sich im Patientenkollektiv nicht allzu stark: 72 % der chirurgisch entfernten Tumore wurden
als Carcinoma-in-situ sowie T1 charakterisiert, 27 waren im Stadium T2. Bei 72 % der Patientinnen konnten keine Metastasen in Lymphknoten gefunden werden (N0), und 72 % der Patientinnen wurden als frei von Fernmetastasen erklärt (M0).
Alle Patientinnen erhielten im Rahmen ihrer Strahlentherapie eine tangentiale Bestrahlung der
ganzen Brust mit seitlicher und mittlerer Keil-Bestrahlung. Vor der Bestrahlung fand eine Computer-Tomographie statt, die der Therapie-Planung, der Simulation und Verifizierung des Bestrahlungsprozesses sowie der Qualitätssicherung diente. Das Therapie-Schema für alle Patientinnen enthielt ein Dosis-Minimum für die gesamte Brust von 50 Gy. Bestrahlt wurde mit Photonenstrahlen von 4 bis 8 MV, nur eine Patientin wurde mit einem 15 MV-Photonen-Strahl behandelt. Die Fraktionierung lag bei 1,8 bis 2,0 Gy pro Termin mit fünf Bestrahlungen pro Woche; in
drei Bestrahlungszentren wurde eine Boost-Bestrahlung des Tumorbettes angehängt, wobei Photonenstrahlung von 4 bis 8 MV (bei 71,7 % der Patienten) oder Elektronenstrahlen von 10 bis 18
MV (bei 23,9 % der Patientinnen) eingesetzt wurden; die Gesamtdosis der Boosttherapie lag zwischen 5 und 20 Gy.
Kapitel 3 | Methoden
23
Eine Patientin wurde mit Brachytherapie behandelt und vier Patientinnen erhielten überhaupt
keine Boost-Therapie.
Die Abbildung „Schematischer Ablauf der Datenerhebung“ zeigt den Ablauf der therapeutischen
Maßnahmen bei den Patientinnen (Abbildung 3.2 auf der Seite 35):
Die Entnahme der Blutprobe, die für den Komet-Assay in unserer Studie verwendet wurde, fand
bei dem Simulationstermin vor dem ersten therapeutischen Bestrahlungsdurchgang zusammen
mit dem Erstgespräch des Therapeuten mit der Patientin statt. Informationen über den Tumor,
die Therapie und Nebenwirkungen der Strahlentherapie wurden aus den Krankenakten, persönliche Informationen über die Patientinnen mittels eines Fragebogens erworben. Das Sammeln der
Blutproben begann im Juni 1998 (Twardella et al ., 2003).
Während des Bestrahlungsprozesses, der ca. 18 Wochen dauerte, fanden weitere vier Befragungstermine statt. Dabei wurden akute Nebenwirkungen der therapeutischen Strahlentherapie dokumentiert, die sich im Bestrahlungsgebiet der Brust entwickelten und als Indikator für die klinische
Strahlensensitivität angesehen wurden. Dazu diente die Klassifikation der „ Common Toxici-
ty Criteria“ der NIH [National Cancer Institut; 1988; Cancer Therapy Evaluation Program,
1998]. Die Entwicklung von Nebenwirkungen von mindestens Grad 2c wurden als schwer wiegende Nebeneffekte der Bestrahlung angesehen und als Kriterium für die Entwicklung von akuter klinischer Radiosensitivität gewertet. In der vorliegenden Arbeit wurden nur Hautreaktionen
nach dem dritten Untersuchungszeitpunkt (entsprechend etwa einer erhaltenen Strahlendosis von
50,4 Gy) gewertet, um den Einfluß ungleicher Bestrahlungsintensität zu vernachlässigen, welche
die Patientinnen während der Boost-Therapie möglicherweise erhalten haben könnten.
3.2.2
Dosis-Wirkungs-Kurve
Vor dem eigentlichen Experiment wurde in einer Reihe von Versuchsdurchgängen die ideale
Bestrahlungsdosis bestimmt, um eine möglichst optimale Schadenssetzung und daraus folgend
eine aussagekräftige Reparaturmöglichkeit erzeugen zu können. Aufbauend auf dieser DosisWirkungs-Kurve (s.a. Abbildung 4.A. auf der Seite 38) und angesichts der begrenzten Anzahl von
Lymphozyten-Proben haben wir uns entschieden, die Proben mit nur einer einzigen Bestrahlungsdosis von 5 Gy zu versehen und den durch die Bestrahlung induzierten DNA-Schaden bzw.
dessen Reparatur nach 0, 15 und 0 min zu messen.
Kapitel 3 | Methoden
3.2.3
24
Isolierung von Lymphozyten vor Versuchsbeginn
(Die Abbildungen zu den folgenden Kapiteln [die Graphiken 3.1 – A bis F: „Schematische Kurzdarstellung des Komet-Assays“] findet man auf den Seiten 33 bis 35).
Aus der Blutprobe (20 ml in einer Zitrat-Monovette) der Patientin wurden die Lymphozyten mittels Gradientenzentrifugation der Blutprobe bzw. der sog. Lymphozytenmanschette ( buffy-
coat ) über einer Schicht Lymphoprep T M in Leucosep  - Röhrchen abgetrennt. Die Zentrifugation fand bei 800 x g für 15 min bei Raumtemperatur statt. Danach wurde die Schicht, welche die Lymphozyten enthält, entfernt und in zwei Wasch-Schritten mit Phosphat-gepufferter
Salzlösung gereinigt. Aliquots von jeweils ca. 2 x 106 Lymphozyten wurden in eine Nährlösung
(RPMI-1640-Medium mit 50 % inaktiviertem fetalen Kälber-Serum und 10 % Dimethylsulfoxid)
eingebracht, in einem Neolab-Gefrierbehälter langsam auf -80 °C tiefgefroren (bei -1 °C min-1)
und anschließend bis zum Versuchsbeginn in flüssigem Stickstoff tiefgefroren gelagert.
3.2.4
Bestimmung der DNA-Reparaturkapazität
Die Induktion von γ-Strahlen-induzierten Schäden und die anschließende Reparaturfähigkeit der
DNA wurden mittels Komet-Assay bei 149 Brustkrebs-Patientinnen untersucht. Die Versuchsablauf läßt sich in vier Abschnitte einteilen: Zuerst die Bestrahlung der kultivierten Proben, dann
die Reparatur der DNA-Schäden, welche die Zellen im erwärmten Wasserbad erfahren und die
durch Abkühlen und Lyse der Zellen beendet wird, und abschließend die Elektrophorese und die
Auswertung am Mikroskop mit anschließender Bearbeitung der Ergebnisse mit Hilfe eines Computerprogramms und die Dokumentation.
Die einzelnen Schritte werden im Folgenden (Kapitel 3.2.5. bis 3.2.10) näher behandelt:
3.2.5
Kultivierung und Bestrahlung der Lymphozyten
Nachdem die im flüssigen Stickstoff bei -160 °C tiefgefrorenen Lymphozyten durch langsame
Erwärmung kurz vor dem vollständigen Auftauen standen, wurden sie quantitativ in ein 50 ml
Bluecap - Röhrchen überführt und mit PBS auf ein Volumen von 20 ml aufgefüllt.
Kapitel 3 | Methoden
25
Danach wurden sie 10 min lang in einer Zentrifuge bei 1200 U/min zentrifugiert (= 250 x g). Mit
Einmalpipetten wurde der Überstand vorsichtig abpipettiert. Das Pellet wurde in 5 ml PBS resuspendiert, in ein 15 ml Bluecap - Röhrchen überführt und der verbliebene Rest mit 5 ml PBS
nachgespült.
Von der Ausgangslösung wurden 50 µl entnommen, mit 50 µl Trypanblau gemischt und in der
Neubauer-Zählkammer die Zellzahl bestimmt. Die Anzahl der Zellen, die jeweils in standardisierter Menge in die Bestrahlungsröhrchen eingebracht wurden, errechnete sich nach folgender Formel:
X x 2 x 104 x 10 = Zellzahl
X = gezählte Zellen im 16er Feld
Die Zellsuspension wurde erneut 10 min bei 1200 U/min zentrifugiert, der Überstand wieder
verworfen. Zum Rückstand wurden pro 106 Zellen jeweils 1 ml Basis-Medium zugegeben; pro
Milliliter Basis-Medium wurden dann noch jeweils 20 µl PHG (2 %-ig) für die Stimulierung zugegeben.
Bsp.:
200 000 Zellen = 200 µl Basis-Medium + 4 µl PHG
Die Röhrchen wurden (ohne den Deckel ganz zu schließen, um somit die Sauerstoffzufuhr zu
gewährleisten) bei 37 °C und 5 % CO2-Anteil der Luft im CO2-Brutschrank mindestens 20 h
inkubiert. Diesen Vorgang nennt man Reaktivieren der tiefgefrorenen Lymphozyten oder auch
Stimulierung.
Durch die Lagerung im Stickstofftank wurden einige Zellen geschädigt. In der Stimulierung werden die Zellen, die das Tiefgefrieren überstanden haben, regeneriert; Zellen, welche stark geschädigt wurden, sterben ab: So bleiben nur gesunde Zellen für die Versuche übrig.
3.2.6
Einstellen der Zellkonzentration für den Komet-Assay
Nach der 20-stündigen Inkubationszeit wurden die Zellen aus dem Brutschrank entnommen und
10 min bei 1200 U/min zentrifugiert. Der resultierende Überstand wurde abdekantiert, der Rückstand in 1 ml Basis-Nährlösung resuspendiert und die Zellzahl bestimmt (Vorgehensweise s.o.),
diesmal nach der Formel:
Kapitel 3 | Methoden
26
X x 2 x 104 = Zellen/ml
X = gezählte Zellen im 16er Feld
Pro Meßpunkt wurden 105 Zellen benötigt. Aufgrund der ermittelten Zellzahl wurde die Menge
Zellsuspension, welche die 105 Zellen enthält, errechnet, auf die entsprechenden Röhrchen verteilt und mit Basis-Medium auf 500 µl aufgefüllt [Abbildung 2.1 – A].
3.2.7
Bestrahlen der Zellen
Vor der Bestrahlung wurden die Röhrchen zum Kühlen in eine Eiswanne verbracht.
Mittels eines Bestrahlungsgerätes (ein
137
Cs-Strahler) wurden alle Probenröhrchen – bis auf die
Kontrollen – mit jeweils 5 Gy bestrahlt. Dazu wurden jeweils vier Röhrchen in das Bestrahlungsgerät eingebracht. Dabei befanden sich nur die Röhrchen eines experimentellen Zeitpunktes im
Bestrahlungsgerät (z. B. alle Röhrchen der verschiedenen Patienten, die im späteren Verlauf 15
min inkubiert werden sollen), der Rest verblieb in der Eiswanne. In dem Bestrahlungsgerät befand sich eine drehbare Platte, welche die Reagenzgläser an der Strahlenquelle vorbeiführte, so
daß alle Proben die gleiche Strahlungsintensität erhalten hatten [Graphik 2.1 – B]. Nacheinander
wurden nun alle Proben bestrahlt; die gerade nicht bestrahlten Proben wurden weiterhin in der
Eiswanne gekühlt, so sollten spontane Reparaturvorgänge in den gerade bestrahlten Proben weitestgehend verhindert werden.
3.2.8
Inkubation und Aufbringen auf die Objektträger
Ab diesem Versuchsschritt wurde unter Rotlicht-Bedingungen gearbeitet, um zu verhindern, daß
das UV-Licht aus der Leuchtstoff-Röhre weitere DNA-Schäden (wie z.B. Strangbrüche) induzieren konnte.
Die intrazellulär ablaufende Reparatur der Strahlenschäden verlief in ungekühltem Zustand relativ schnell, so daß z.T. schon nach ca. 30 min. (bei Raumtemperatur) die Ausgangswerte der unbestrahlten Zellen erreicht waren; ein Großteil der Schäden war schon nach fünfzehn Minuten
repariert [siehe auch McKelvey-Martin et al., 1993]. Es war jedoch entscheidend, allen Zellen
den gleichen Startpunkt für den Beginn der Reparatur zuzuteilen, damit man die Reparaturkapazität der einzelnen Zellpopulationen vergleichen konnte. Deshalb mußte in den nächsten Schritten
Kapitel 3 | Methoden
27
so zeitsparend wie möglich gearbeitet werden, damit die Messung der Reparaturkapazität von
Lymphozytenzellen unter standardisierten Bedingungen ermöglicht wurde:
Vor dem Inkubationsschritt wurde daher für jede Bestimmung ein Röhrchen mit 350 µl 0,7 %iger Low-Melting-Agarose vorbereitet und bei 42 °C im Wasserbad temperiert; die Objektträger
wurden entsprechend der Zuordnung beschriftet und bereitgelegt.
Die Röhrchen der Zellen, an denen die Ursprungsschädigung der Bestrahlung gemessen werden
sollte (t1 = 0 min), verblieben bis zur Weiterverarbeitung im Eisbad: Bei diesen kam dadurch die
Reparaturfähigkeit der Zellen zum Erliegen (dies war bei ca. 4 °C der Fall). Die Röhrchen mit
den Zellen hingegen, welche die Bestrahlungsschäden ihrer DNA reparieren sollten, wurden zu
diesem Zweck im Wasserbad bei 37 °C inkubiert und nach bestimmten Zeitpunkten (t2 = 15 min
und t3 = 30 min) auf die Objektträger übertragen:
Nach nochmaliger Resuspendierung des Röhrcheninhalts mit der Weitbohr-Pipette wurden 50 µl
der Zellensuspension entnommen und in einem Röhrchen mit 350 µl der warmen Low-MeltingAgarose resuspendiert, vermischt, und die ganze so entstandene Flüssigkeit nochmals 5 mal resuspendiert, um dadurch eine optimale Durchmengung des Gemisches zu erreichen.
Aus der so entstandenen homogenen Flüssigkeit wurden 50 µl entnommen und mit WeitbohrPipetten auf vorher beschrifteten Objektträger-Feldern verteilt. Für jeden Zeitpunkt (t1, t2, und t3)
wurden vier Felder mit jeweils 50 µl der Agarose-Zell-Suspension versehen [Abbildung 2.1 – C].
Die mit dem Gemisch beschichteten Objektträger wurden sofort auf eine mit Eis gekühlte Metallplatte gelegt, damit die Agarose in möglichst kurzer Zeit erstarren konnte und die Reparaturmöglichkeit der Zellen nach der jeweils vorgegebenen Zeit exakt beendet wurde.
Genauso wurden die Zellen der Zeitpunkte t2 und t3 (15 bzw. 30 Minuten) behandelt. Die Proben, die nicht reparieren sollten (t1 = 0 min), wurden im Agarosegemisch sofort nach dem Bestrahlungsvorgang auf die Objektträger aufgebracht und nicht inkubiert, so daß ihnen keine Zeit
zur Reparatur blieb.
3.2.9
Lyse und Elektrophorese
Nachdem die Objektträger jeweils 10 min auf der gekühlten Metallplatte zum Auskühlen und
Härten der Agarose gelegen hatten, wurden die Objektträger zur Lyse in eine mit vorgekühltem
Kapitel 3 | Methoden
28
Lysepuffer gefüllte Färbewanne eingebracht und bei 4 °C im Kühlschrank mindestens eine Stunde dort belassen. Von jedem Ansatz wurde mit einem Aliquot die Vitalität der Zellen mit dem
Trypanblau-Verfahren bestimmt [Abbildung 2.1 – D].
Danach wurden die Objektträger in eine sich im Eisbad befindlichen Elektrophorese-Wanne, die
bis zu der Fläche mit vorgekühltem alkalischem Elektrophoresepuffer gefüllt war, eingelegt. Dazu
gab man jeweils einen Tropfen des Puffers auf die Unterseite des Objektträgers und schob ihn
mittels Pinzetten an die gewünschte Position auf der Auflagefläche, damit eine entsprechende
Haftung vorhanden war. Dies sollte verhindern, daß die Objektträger beim anschließenden Vorgang der Elektrophorese durch die eingefüllte Pufferflüssigkeit von der Unterlage gelöst wurden:
Das hätte die Messung der Wanderungsstrecke unmöglich gemacht, da die OT sich zueinander
verschoben hätten, so daß die Ausrichtung der Agaroseschicht in bezug auf die Kathode und
Anode verrückt wäre.
Wenn sich alle Objektträger, deren Ränder exakt aneinander anschließen mußten, damit standardisierte Bedingungen herrschten, auf der Auflagefläche der Wanne befanden, gab man vorsichtig
weiter von dem gekühlten Elektrophoresepuffer hinzu, bis die Objektträger gerade von einer
Flüssigkeitsschicht bedeckt waren.
Der Elektrophoresepuffer wirkte daraufhin 20 min auf die Objektträger ein. Unter diesen alkalischen Bedingungen wurde eine Denaturierung der Doppelstrang-DNA bewirkt, so daß sie zumindest partiell einzelsträngig vorlag; im anschließenden Elektrophoreseschritt konnten die
DNA-Partikel in der Gelschicht im elektrischen Feld wandern.
Daran schloß sich eine zwanzigminütige Elektrophorese bei 25 Volt und 300 mA an. Die gewünschte Stromstärke wurde über das Hinzufügen oder Entfernen von Pufferflüssigkeit reguliert,
da sich dadurch der elektrische Widerstand in dem Becken veränderte [Abbildung 2.1 – E].
Nach der Elektrophorese wurden die Objektträger aus der Wanne genommen, 5 min lang in einer Färbewanne in ein Ethanolbad getaucht und anschließend ca. eine Viertelstunde an der Luft
getrocknet. Dann wurden die Objektträger beschriftet und in einem Aufbewahrungskasten an
einem geeigneten Ort bei 4 °C bis zur abschließenden Auswertung gelagert.
Kapitel 3 | Methoden
3.2.10
29
Auswertung im Fluoreszenzmikroskop und Dokumentation
Unter dem Fluoreszenz-Mikroskop ermittelte man die Wanderungsstrecke der DNA-Partikel in
der Agaroseschicht, die während der Elektrophorese zur Anode gewandert waren: Während man
bei den Methoden der Lichtmikroskopie mit sichtbarem Licht der Wellenlänge 400 - 800 nm
arbeitet, macht es die Verwendung von kurzwelligem Licht – im Wellenbereich 300 - 400 nm –
möglich, bestimmte Strukturen oder Substanzen der Zelle selektiv anzufärben. Man beleuchtet
dabei das Objekt mit kurzwelligem Licht und beobachtet das langwellige Licht (Fluoreszenzlicht),
was von dem an die DNA-Partikel angelagertem Sybr-Green  - Farbstoff emittiert wird.
Unmittelbar vor Beginn der Auswertung wurde die Zell-DNA in der Agaroseschicht auf dem
Objektträger mit 50 µl einer 0,1 % -igen Sybr-Green  - Lösung (einem interkalierendem Farbstoff in TE-Puffer) bedeckt, um die DNA-Partikel sichtbar zu machen. Der Einwirkvorgang dauerte mindestens 10 min. Danach wurden Deckgläschen aufgelegt und die Auswertung konnte
beginnen:
Mit einem Laborlux K-Mikroskop (Leica) und bei 400facher Vergrößerung wurde die Migrationstrecke der jeweiligen Zell-DNA fluoreszenzmikroskopisch ausgewertet und die Länge mittels
eines rechnergestützten Meßprogramms bestimmt [Abbildung 2.1 – F].
Pro Objektträger wurden jeweils die Kometen von 51 Zellen ausgemessen. Bei der Messung
wurde die Kometenlänge des Schweifes erfaßt und jeweils die Intensität des Kopfes und des
Schweifes, was jeweilig auf die Anzahl der DNA-Partikel schließen läßt. Aus den Daten der 51
Einzelwerte wurde anschließend der Median gebildet. So konnten folgende Parameter ermittelt
werden:
a.)
Der Median der Kometen-Tail-Länge (in µm), also der Länge des Schweifes;
b.)
Der Median der Menge der Tail-DNA (in %), kann aus der Intensität der Fluoreszenz des Kometen-Schweifes bestimmt werden;
Kapitel 3 | Methoden
c.)
30
Der Median des Tail-Moments (der Median ist der mittlere Tail-Moment der ausgewerteten Zellen; in der Regel, bei 51 Zellen, der 26. Wert). Das Tail-Moment wird
folgendermaßen berechnet:
Tail-Moment = Wanderungsstrecke der DNA-Partikel des Schweifes x Gesamtmenge der
DNA im Schweif
d.)
Die Anzahl der Zellen, die vom Auswertsystem nicht erfaßt werden können
(„ghosts“) : Zellen, die im Versuchsverlauf so geschädigt wurden, daß ihr Schweif
so groß und blaß wird, daß er nicht mehr erfaßt werden konnte, wurden „ ghosts“
genannt. Sie wurden ermittelt und ihre Zahl in einer Tabelle aufgenommen und prozentual ausgewertet, ohne daß sie den Median beeinflussen.
Anschließend wurden die Ergebnisse mit der Statistical Analysis Software weiter verarbeitet (Dokumentation des Versuches, Statistik, Versuchsauswertung mit eindeutiger Versuchsbeschreibung und eine graphische Auswertung). Um eine Korrelation zwischen den drei AssayParametern herauszufinden, wurde der Spearman - Rank-Correlation-Koeffizient verwendet.
Gezeichnet wurden die Graphiken mit SigmaPlot 2001 für Windows , Version 7.0. Die
Objektträger mit den Zellen wurden danach für spätere (Zweit-) Untersuchungen unter trockenen und kühlen (4 °C) Bedingungen aufbewahrt.
Mit Hilfe dieses Versuchsaufbaues war es möglich, folgende fünf zelluläre Reparaturparameter zu
untersuchen:
a.)
Die Grundschädigung bei nicht-bestrahlten Zellen;
b.)
Die durch die Bestrahlung ausgelösten DNA-Schäden, direkt gemessen nach der Bestrahlung (t=0 min);
c.)
DNA-Reparaturkapazität nach fünfzehn Minuten, definiert als
[1 - (mittleres Tail-Moment nach 15 min Reparaturzeit / mittleres Tail-Moment nach 0
min Reparaturzeit)]
d.)
DNA-Reparaturkapazität nach dreißig Minuten (gemäß modifizierter o.a. Formel);
Kapitel 3 | Methoden
e.)
31
DNA-Reparaturkapazität zwischen fünfzehn und dreißig Minuten gemäß der Formel
[1 - (mittleres Tail-Moment nach 30 min Reparaturzeit / mittleres Tail-Moment nach 15
min Reparaturzeit)]
34 der untersuchten 149 Blutproben wurden nicht verarbeitet, da zu wenig lebensfähige Zellen
nach der Stimulierung zur Verfügung standen. Weitere zwei Patientinnen erfüllten nicht die an
die Probandinnen gestellten Kriterien. Somit konnten schließlich die Proben von insgesamt 113
Patientinnen für diesen Versuch verwendet werden.
3.2.11
Standardisierung der Technik
Um experimentelle Variabilität festzustellen, ließen wir in jedem 2. bis 3. Versuchsdurchgang in
identischer Weise einen „internen Standard“ mitlaufen. Die Zellen stammten von einer Blutprobe
(450 ml) eines gesunden Spenders der Blutbank der Universität Heidelberg. So konnte man an
dem Versuchsergebnis erkennen, ob eine hohe Anzahl an „ghosts“ an etwaigen Fehlern im
Versuchsablauf lag oder an im Vorfeld des Versuchs stark geschädigten Zellen der Probandinnen.
Insgesamt wurde diese Referenzprobe in 26 Versuchsdurchläufen mitgeführt und anschließend
ausgewertet.
Kapitel 3.S1 | Material...
Abbildung 3.1 – A bis F:
Schematische Kurzdarstellung des Komet-Assays
A: Gewinnen, Auftrennen und
Vorbehandeln der Lymphozyten
t3=
30 min
Kontrolle
1
3
4
3 4
2
t1=
0 min
t2=
15 min
2
1
1
2
3
2
1
1
3
2
4
3
2
4
Zur Bestrahlung (3.A – B)
1
- Gr aphik zum Ver s uchsauf bau -
32
3
4
4
Auftrennung der bestrahlten bzw. unbehandelten Zellen in Gruppen:
Zum einen die bestrahlten Proben, die sofort und ohne Reparaturmöglichkeit auf die Objektträger aufgebracht werden (t1= 0 min); dann die,
welchen eine bestimmte Zeit in der Inkubation zur Reparatur gegeben
wird (t2= 15 min und t3= 30 min) und schließlich dann die unbestrahlten
Zellen der „Kontrollgruppe“.
Bleiben von der
Bestrahlung
ausgeschlossen:
Kontrollgruppe
Kapitel 3.S1 | Material...
Abbildung 3.1 – A bis F [Fortsetzung]:
33
- Gr aphik zum Ver s uchsauf bau -
Schematische Kurzdarstellung des Komet-Assays
B: Bestrahlung der Zellen
Bestrahlungsvorgang
Zellproben in Behältern für die Bestrahlung
C: Aufbringen der Zellen
auf Objektträger
Zellen in der Agaroseschicht auf dem Objektträger
Low-melting Agarose
D: Lysevorgang
Objektträger mit aufgebrachten
Zellen in der Agarose
Lyse-Lösung
Kapitel 3.S1 | Material...
Abbildung 3.1 – A bis F [Fortsetzung]:
E: Elektrophorese
34
- Gr aphik zum Ver s uchsauf bau -
Schematische Kurzdarstellung des Komet-Assays
ANODE +
Im elektrischen
Feld wandernde
DNABruchstücke aus
den Zellkernen
Angelegtes elektrisches Feld
KATHODE –
Anfärben mit Sybr-Green [ohne Abbildung]
F: Auswertung
UV-Strahlenquelle
des Mikroskops
Gewanderte DNA-Bruchstücke in der
Agaroseschicht auf dem Objektträger
Sichtbarmachung
der gewanderten
Kometen mit dem
Farbstoff unter
dem UVMikroskop
Gemessene Wanderstrecke der DNABruchstücke in der Elektrophorse
Kapitel 3.S2 | Material...
3.S2
- Ablauf der Datenerhebung -
35
SKIZZE
ZUR
DARSTELLUNG DES
EPIDEMIOLOGISCHEN DATENERHEBUNG
ABLAUFS
DER
Folgende Skizze zeigt die Darstellung des Ablaufs der prospektiven epidemiologischen Studie zur
Bestimmung der Strahlenempfindlichkeit. Beginn der Datenerhebung war im Jahr 1998. Vor der
Strahlentherapie
wurde
die
Blutprobe
zur
experimentellen
Bestimmung
der
Dokumentation von Nebenwirkungen,
der Lebensqualität
und Hautpflege
6 Wochen
Abbildung 3.2: Schematischer Ablauf der Datenerhebung
NAHME
-Einwilligung
-Fragebogen
-BLUTENT-
Einige Tage
X Wochen
1,5 Wochen
BoostBestrahlung
Basistherapie
(Bestrahlungszyklen)
SimulationsBestrahlung
Erstgespräch
Schematischer Ablauf der Datenerhebung:
Nachsorg
e
Strahlenempfindlichkeit entnommen:
Kapitel 4 | Ergebnisse
36
4.
ERGEBNISSE
4.1
Optimierung der Einzelzell-Mikrogelelektrophorese (Komet-Assay) für die Bestimmung der Reparatur von durch γ-Strahlen-induzierten DNA-Schäden/Technische
Verbesserungen des Versuchs
Bevor der Komet-Assay in unserer Studie eingesetzt werden konnte, mußten einige Arbeitsschritte optimiert und das in der Abteilung verwendete Protokoll insbesondere in den folgenden zwei
Punkten verbessert werden:
1)
In der ursprünglichen Versuchsanordnung (erstmals beschrieben von Östling et Johanson, 1984) wurden die Objektträger vor dem Aufbringen des Zell-AgaroseGemisches aufwendig präpariert, damit die aufzubringende Schicht auf dem Objektträger hält.
Diese Arbeiten wurden durch die Einführung von neuen Objektträgern [CometSlides-Objektträger, Trevigen/USA] mit schon industriell aufgebrachten AgaroseOberflächen vereinfacht, so daß die Zell-Agarose-Suspensionen direkt ohne weitere
Zwischenschritte auf die Objektträger-Felder aufgebracht werden können. Dies ermöglicht sehr kurze Prozessierungszeiten zwischen γ-Bestrahlung und Lyse, so daß
die in dieser Zeit bereits ablaufenden Reparaturvorgänge so gering wie möglich gehalten werden können.
2)
Für die Anfärbung der DNA im Fluoreszenzmikroskop wurde als Farbstoff das weniger toxische Sybr-Green  statt des vorher verwendeten Ethidiumbromids eingeführt. Dadurch wurde zusätzlich der Nachweis der DNA empfindlicher. Darüber
hinaus kann Sybr-Green  zu Auswertungszwecken auch auf getrockneten Objektträgern angewandt werden, was eine Lagerung der Objektträger für spätere Analysen
oder Zwischenuntersuchungen ermöglicht. Dies gestattet auch Nachuntersuchungen
nach einer längeren Zeit des Lagerns der Objektträger (unter entsprechend geeigneten Bedingungen).
Kapitel 4 | Ergebnisse
4.2
37
Bestimmung einer optimalen Dosis für die Charakterisierung der Reparaturkapazität
in Lymphozyten
Ausgangsmaterial für die Bestimmung der DNA-Reparaturkapazität nach γ-Bestrahlung in
vitro waren kryo-konservierte periphere Blutlymphozyten von Brustkrebspatientinnen. Eine
detaillierte Bestimmung der Fähigkeit einer Patientin, die durch γ-Strahlen ausgelösten DNASchäden zu reparieren, würde erfordern, das Ausmaß der Schädigung nach steigenden Dosen und
ihr Verschwinden nach verschiedenen Reparaturzeiten zu messen. Für diesen hohen experimentellen Aufwand konnten aus den erhaltenen Blutproben aber nicht genügend periphere Blutzellen
gewonnen werden. Daher sollte mit Hilfe von – den eigentlichen Untersuchungen vorgeschalteten – Dosis-Wirkungs-Experimenten und der entsprechenden Zeitkinetik die Dosis und Zeit
ermittelt werden, bei denen sowohl die Anfangsschädigung als auch die Reparaturfähigkeit am
besten charakterisiert werden können. Abbildungen 3.1 – A bis F (Seite 32 - 34) zeigen schematisch die Durchführung des Experiments.
Die Lymphozyten eines gesunden Spenders wurden jeweils mit 0, 2.5, 5 und 10 Gy bestrahlt. Die
dadurch verursachten DNA-Schäden – Einzelstrangbrüche und alkali-sensitive DNA-Schäden –
wurden sofort nach der Bestrahlung (t1=0 min) sowie nach t2=15 min und t3=30 min nach Bestrahlung bestimmt.
Um die DNA-Schädigung zu quantifizieren, wurde das Olive-Tail-Moment nach Durchführung der alkalischen Elektrophorese mit einem automatischen Meßsystem bei der fluoreszenzmikroskopischen Auswertung gemessen [Schmezer e t a l . , 2001].
Abbildung 4.1 zeigt die Ergebnisse der Dosis-Wirkungs-Untersuchung. Die angegebenen Werte
sind Mittelwerte von jeweils 3 Medianen der 51 Einzelwerte. Man erkennt, daß direkt nach der
Bestrahlung das Tail-Moment mit der Dosis ansteigt. Bei Zellen, die nicht bestrahlt wurden, blieb
das Tail-Moment bei 1.0. Es wurde kein Schaden festgestellt.
In den Abbildungen 4.2 und 4.3 sind zwei Zellen abgebildet: Abbildung 4.2 zeigt eine Zelle nach
Bestrahlung und geringer Reparaturleistung, in der Abbildung 4.3 ist eine ebenfalls bestrahlte
Zelle nach erfolgreicher Reparatur dargestellt.
Nach 15 bzw. 30 min nimmt die DNA-Schädigung bei allen Dosen ab, die Zellen haben repariert. Dabei wird nach 30 min eine Reparatur-Leistung erreicht, die mindestens eine Halbierung
Kapitel 4 | Ergebnisse
38
des ursprünglich gesetzten Schadens bewirkt und bis zu einer Reparaturleistung von 70 % reicht.
In weiteren Experimenten wurden ähnliche Ergebnisse erzielt. Eine Messung des Tail-Moments
der Zellen, die mit 20 Gy bestrahlt wurden, ist verworfen worden, da die erzielte Schädigung zu
stark ist und nicht mehr als Fluoreszenz erfaßt werden kann. Diese sich bildenden Partikelwolken
werden „ghosts“ genannt. Sie entstehen, wenn die Zellen (sei es durch etwaige Vorschädigungen – z.B. wenn keine ausreichenden Reparaturmechanismen mehr vorhanden sind – oder durch
den Bestrahlungsprozeß an sich) so stark geschädigt sind, daß ihre DNA zerstört ist und nicht
mehr repariert werden kann. Sie bestehen jeweils aus einer Wolke kleiner und kleinster DNAPartikelchen des zerstörten und nicht wieder reparierten Genommaterials. Diese „ghosts“ sind
für eine automatische maschinelle Auswertung ungeeignet. In Abbildung 4.4 sind einige solcher
nicht-auswertbaren „ghosts“ dargestellt.
30
25
TailMoment
20
15
10
5
0
0 Gy
2.5 Gy
5.0 Gy
10.0 Gy
γ−Bestrahlung
Reparaturzeit = 0 min
Abbildung 4.1:
Reparaturzeit = 15 min
Reparaturzeit = 30 min
Die Dosis-Wirkungs-Kurve von bestrahlten Lymphozyten einer ReferenzBlutprobe
Kapitel 4 | Ergebnisse
39
Aufgrund der Dosis-Wirkungs-Kurve und der Vorstellung, daß für den Versuch nur eine begrenzte Anzahl von Patienten-Lymphozytenproben zur Verfügung steht, entschieden wir uns, die
Zellen im Hauptversuch mit 5 Gy zu bestrahlen, da bei höheren Werten (10 bzw. 20 Gy) zu viele
„ghosts“ entstehen würden, die nicht mehr automatisch ausgewertet werden könnten. Dadurch
wurden die Meßwerte zu unsicher. Außerdem ist eine schnelle Auswertung deswegen nicht mehr
möglich.
Komet
mit
Kopf
und
Schweif, unter
dem
Fluores-
zens-mikroskop
sichtbar
ge-
macht.
Abbildung 4.2:
Lymphozyt nach Bestrahlung
Eine
Zelle
ohne
Schweifbildung nach
einer
Reparaturzeit
von t3=30 min; hier
sind
alle
Schäden
DNArepariert
worden.
Abbildung 4.3:
Bestrahlter Lymphozyt nach 30 min Reparaturzeit
Bei Bestrahlungswerten von 2.5 Gy konnte die Schädigung zwar deutlich vom Hintergrund unterschieden werden; auch ist die Reparaturkapazität prozentual gleich wie bei der Bestrahlung mit
Kapitel 4 | Ergebnisse
40
5 Gy. Dennoch ist bei letzterer der Meßbereich größer, was die Datenerhebung der Meßwerte
sicherer macht.
Als Meßpunkte wurde eine Reparaturdauer von 0, 15 und 30 min gewählt; um den Hintergrundschaden bestimmen zu können, wurde auch eine unbestrahlte Lymphozytenprobe als Referenzprobe hinzugefügt (siehe dazu auch Kapitel 3 – „Material/Methoden“).
Abbildung 4.4:
4.3
Mehrere nicht auswertbare Zellen (sog. „ghosts“ )
Definition der DNA-Reparaturkapazität
Die DNA-Schäden nach γ-Bestrahlung wurden im Komet-Assay als sogenanntes „Tail-
Moment“ gemessen. Dies ist definiert als durchschnittliche Wanderungsstrecke der DNA im
elektrischen Feld, multipliziert mit dem Prozentsatz an DNA im Kometen-Schweif: die sog.
„Comet-Tail-Length“ spiegelt die Größe der gewanderten DNA wieder (je kleiner die Partikelchen, desto länger der Schweif, desto stärker ist die DNA geschädigt); die Intensität und die
Helligkeit des Schweifes zeigen dagegen das Verhältnis von relaxierten zu den wirklich freien
Partikeln an. Denn, wie Östling und Johanson beobachteten, ist das Ausmaß freigesetzter DNA
aus dem Kometenkopf in den Schweif eine Funktion der Bestrahlungsdosis [Östling et Johan-
Kapitel 4 | Ergebnisse
41
son, 1984]. Dabei spielen zwei Faktoren eine Rolle: Zum einen die Größe der DNA-Bruchstücke
und zum anderen die Anzahl an „broken ends“ . Diese können zwar noch an größeren DNAPartikeln haften, aber auch schon eine gewisse Strecke selbst wandern [Fairbairn at al ., 1995].
Die DNA-Reparaturkapazität ist der Anteil des Schadens, der nach 15 oder 30 min repariert werden konnte. In einer Formel ausgedrückt heißt dies:
DNA- Reparatur-Kapazität = 1 – (Tail-Moment bei 30 [15] min / Tail-Moment bei 0 min)
Gemäß dieser Definition sind die Unterschiede zwischen guten und schlechten Reparierern deutlich zu erkennen. Gute Reparierer haben Werte, die sich nahe an der 1.0 befinden, während
schlechte Reparierer Werte bei der DNA-Reparatur-Kapazität haben, die sich mehr der 0 annähern.
4.4
Einführung einer Referenzprobe
Als interne Referenzprobe lief in unseren Versuchen in regelmäßigen Abständen die Probe eines
gesunden Lymphozytenspenders aus der Blutbank der Heidelberger Universitätsklinik mit. Damit
sollte überprüft werden, ob unerwartete Ergebnisse (z.B. viele „ghosts“ oder ein erhöhtes TailMoment der unbehandelten Kontrollen) durch experimentelle Faktoren – was dann in der Referenzprobe zu sehen wäre – oder durch etwaige Vorschädigung der Blutprobe – ohne Auswirkung
auf die Referenzprobe – bedingt sind. Zusätzlich konnte damit der Variationskoeffizient der Methode bestimmt werden.
Die in den einzelnen Versuchen erzielten Ergebnisse sind in der Tabelle V.B in Kapitel V.2 –
„Tabelle der Referenzproben in numerischer Reihenfolge“ – im Anhang (Seite XVIII) aufgeführt.
Bei den 16 Experimenten mit Zellen des Kontrollspenders fällt auf, daß das Tail-Moment der
unbehandelten Kontrollen in allen Fällen unter 5 liegt, darüber hinaus liegen nicht mehr als 16
nichtauswertbare Zellen pro Objektträgerfeld vor.
Kapitel 4 | Ergebnisse
42
Auffallend ist die hohe Schwankung der Daten in den verschiedenen Versuchsdurchgängen, die
für die bestrahlten Zellen jeweils für die Kontrolle und die Meßzeiten t1, t2 und t3 bestimmt wurden. In Form eines Graphen stellen sich die Daten wie in Abb. 4.5. gezeigt dar.
Median-Tail-Momente
Verteilung der Referenz-Ergebnisse nach Reparaturzeit
20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
Kontrolle
0 min
15 min
30 min
Reparaturzeit
# 1
# 7
# 13
Abbildung 4.5:
# 2
# 8
# 14
Verteilung der
Reparaturzeiten
# 3
# 9
# 15
Ergebnisse
# 4
# 10
# 16
der
# 5
# 11
Referenz-Probe,
# 6
# 12
Median
geordnet
nach
In einer anderen Darstellung dieser Werte (Abbildung 4.6) kann jedoch erkannt werden, daß die
Reparatur in den einzelnen Versuchsdurchgängen unabhängig von der Höhe der Anfangsschädigung voranschreitet, die Schaden zu einem ähnlichen Prozentsatz repariert werden und die Ausgangswerte ( c f . „Kontrolle“) nahezu erreicht bzw. teilweise sogar überschritten werden.
Die erhaltenen Daten der Referenzprobe wurden mit denen der Patientenproben verglichen, mit
dem Ergebnis, daß die Streuung der Werte in der Patientengruppe größer war als bei den Referenzproben: Die Mittelwerte sind in den Abbildungen 4.5 und 4.6 jeweils neben den Einzelwerten der jeweiligen Referenzproben gesondert dargestellt.
Kapitel 4 | Ergebnisse
43
Weil die Referenz-Probe von einer gesunden Person stammt, die daher normal auf Strahlung
reagieren sollteχ, wurde der 90 %-Bereich der erhaltenen Werte dazu benutzt, sog. „Cut-
Points“ , also Grenzwerte, zu bestimmen, um so den Bereich der normalen Strahlenreaktion zu
begrenzen.
Mit Hilfe des Mittelwertes und der Standardabweichung der Referenzprobe wurde für die Bestimmung der DNA-Reparaturkapazität ein Variationskoeffizient von 0.3 berechnet.
Verteilung der Referenz-Ergebnisse nach Versuchsdurchgängen
20
18
Median-Tail-Momente
16
14
12
10
8
6
4
2
0
# 1
# 4
# 7
# 10
# 13
# 16 Median
Proben-Nummer
Kontrolle
Abbildung 4.6:
0 min
15 min
30 min
Verteilung der Ergebnisse der Referenz-Probe, geordnet nach Versuchsdurchgängen
Obwohl die i n t r a - individuelle Variation bei unserem Einsatz des Komet-Assay bei 30 % lag,
konnten Patientinnen mit Reparaturdefekten identifiziert werden, da der i n t er - individuelle
Schwankungsbereich der DNA-Reparaturkapazität bedeutend höher ist als die experimentelle
Variabilität des Komet-Assay.
χ
Wie weitergehende Untersuchungen in unserer Arbeitsgruppe zeigten, liegen die Werte des Lymphozytenspenders im Rahmen der Werte, die auch bei den Lymphozytenproben anderer Spender ermittelt wurden [Mayer e t a l ., 2002].
Kapitel 4 | Ergebnisse
4.5
44
Beschreibung der untersuchten Patientinnen
In diesem Kapitel findet man eine Aufstellung darüber, welche Patientinnen mit ihren Proben in
die Auswertung aufgenommen werden konnten und welche Kriterien dazu angelegt wurden.
Darüber hinaus werden noch Angaben gemacht über die Probengewinnung und es wird auf die
Versuchsdurchführung eingegangen.
4.5.1
Das Patientinnenkollektiv/Aufschlüsselung der Auswertung der Patientinnenproben
Insgesamt umfaßt die Studie 478 Brustkrebspatientinnen. Alle erhielten eine Brust-erhaltende
Operation, der eine Bestrahlung der Brust folgte.
Im Rahmen unserer Teil-Studie zur experimentellen Messung der Strahlenempfindlichkeit wurden kryo-konservierte Lymphozyten-Proben der Patientinnen mit dem Komet-Assay analysiert.
Es wurden 153 Proben untersucht, vier davon jedoch doppelt, so daß effektiv 149 einzelne Blutproben untersucht worden sind. Zusätzlich führten wir in unregelmäßigen Abständen 16-mal
Lymphozyten-Proben eines gesunden Spenders als interne Kontrolle mit (s.o.).
Von den 149 Patientinnen mußten 34 von der weiteren Auswertung ausgeschlossen werden, da
sich zu Anfang des Versuchs, im Vitalitätstest nach der Stimulation, herausstellte, daß die Proben
zu wenig lebende Zellen aufwiesen (bei vierzehn Proben konnte das Sichtfeld der NeubauerKammer mangels intakter Zellen noch nicht einmal ausgezählt werden), oder sich nach der Auswertung zu viele „ghosts“ etc. zeigten (näheres zu den Auswahlkriterien s.u.). Des weiteren
konnten zwei Proben nicht verwendet werden, da die Patientinnen nicht den übrigen Auswahlkriterien der Studie genügten (z.B. schon einmal vorher bestrahlte Patientinnen; stattgefundene Boost-Therapie etc.).
Daher blieben die Daten von 113 Patientinnen für den Vergleich mit der klinischen Strahlenempfindlichkeit übrig. Deren Auswertung ergab folgendes Bild:
Kapitel 4 | Ergebnisse
-
45
76 von ihnen waren in der Auswertung unauffällig, es gab keine Besonderheiten nach
den oben angesprochenen Kriterien (Einzelheiten dazu siehe weiter unten in Kapitel
4.6. – „Ausschluß von Proben aufgrund von experimentellen Parametern“).
-
22 Proben hatten kleinere, aber unbedeutende Auffälligkeiten (z.B. vereinzelt eine
etwas größere Anzahl „ghosts“ als erwartet).
-
15 Blutproben waren auffällig (deutlichere Abweichungen, mehr Meßpunkte sind betroffen). Allerdings war eine deutliche Reparaturleistung erkennbar.
Die einzelnen Ergebnisse sind in der Tabelle V.A – „Patientenproben in numerischer Reihenfolge“ – im Anhang ab der Seite X zusammengefaßt.
4.5.2
Klinische Merkmale der Patientinnen
Im Rahmen der TNM-Tumorklassifikation ließen sich die Patientinnen folgendermaßen zuordnen:
Tabelle 4.A:
Klinische Merkmale des Studienkollektivs
Anzahl der Patienten
Charakterisierungen
(n=113)
Prozent [%]
To
1
0,9
T1
72
63,7
T2
31
27,4
Carcinoma in situ (CIS)
9
8,0
Tumor-Stagingδ
δ
Die einzelnen Staging-Untergruppen werden bei den Patientinnen addiert; so hat jede Patientin eine T, N
und M-Charakterisierung des Tumors. Diese verschiedenen Stadien sind dann in einer Patientin jeweils
noch kombiniert, so daß jede Patientin ihre eigene TNM-Klassenzusammensetzung hat (z.B. kann die
Patientin XY einen Tumor im T2N1M0-Stadium haben).
Kapitel 4 | Ergebnisse
Tabelle 4.A [Fortsetzung]:
46
Klinische Merkmale des Studienkollektivs
Anzahl der Patienten
Charakterisierungen
(n=113)
Prozent [%]
N0
81
71,7
N1
23
20,3
Nx
9
8,0
M0
81
71,7
M1
1
0,9
Mx
29
25,7
M unbekannt
2
1,8
Gut differenziert
20
17,7
Mäßig differenziert
73
64,6
Hoch undifferenziert
16
14,2
unbekannt
4
3,5
Gesamt-Dosis bis zu 50.4 Gy
4
3,5
52.0 Gy bis 56.4 Gy
20
17,7
56.8 Gy bis 60.4 Gy
47
41,6
62.0 Gy bis 66.4 Gy
41
36,3
70 Gy
1
0,9
5 x 2 Gy/Woche
92
81,4
5 x 1.8 Gy/Woche
21
28,6
Tumor-Grading
Bestrahlung der Brust
Aufteilung der GesamtBrustbestrahlung
Kapitel 4 | Ergebnisse
47
Das Alter der Patientinnen liegt zwischen 36 und 80 Jahren, mit einem Durchschnittsalter von 60
Jahren. Im Tumor-Grading ergab sich, daß 70 Frauen (63,6 %) einen mäßig differenzierten, 20
(18,2 %) einen gut und 16 (14,5 %) einen wenig differenzierten Tumor hatten. Bei vier Patientinnen war der Tumorstatus unbekannt.
Die histologische Untersuchung, also die feingewebliche Überprüfung der entarteten Zellen,
zeigt, welche Tumor-Form vorliegt. Es gibt Unterschiede in der Malignität bei den verschiedenen
Tumor-Arten. Tabelle 4.B gibt eine Übersicht über die Verteilung der verschiedenen Tumorarten
in dem untersuchten Patientinnenkollektiv.
Von den ursprünglich 478 Patientinnen erhielten 396 (83 %) eine begleitende Hormontherapie,
70 (15 %) erhielten keine; bei zwölf Patientinnen (2 %) war dies unbekannt.
Die Strahlentherapie dauerte, je nach BK-Klassifikation der Patientinnen, zwischen 35 und 63
Tage mit einem Median von 46 Tagen. Bei den 113 Patientinnen, die schlußendlich in unsere
Studie als auswertbar einfließen konnten, hatte die Gesamtdosis der Bestrahlung eine Verteilung
von 50,4 bis 70 Gray mit einer Häufung bei 50,4 bis 56,4 Gy (20 Patienten oder 18 %), 56,4 bis
60,4 Gy (47 Patienten/42 %) und 60,6 bis 66,4 Gy (41 Patienten/36 %); vier Patientinnen wurden mit weniger als 50,4 Gy bestrahlt (entspricht 4 %) und eine Patientin (1 %) mit 70 Gy. Der
Median hierbei lag bei 60 Gy. Die Boost-Dosis hatte eine Breite von 5 Gy bis zu 20 Gy, dabei lag
der Median bei 10 Gy (die Boost-Dosis ist eine stärkere Strahlendosis, die zumeist am Ende eines
Bestrahlungszyklus liegt und die Tumorzellen verstärkt abtöten soll).
Tabelle 4.B:
Vorkommen der verschiedenen histologischen Tumortypen unter den
Patientinnen
Histologischer Typ
Vorkommen (n=113)
Prozentualer Anteil [%]
- rein speziell
14
12,4
- invasiv lobulär
18
15,9
Kapitel 4 | Ergebnisse
Tabelle 4.B [Forts.]
48
Vorkommen der verschiedenen histologischen Tumortypen unter den
Patientinnen
- invasiv duktal
66
58,4
8
7,1
- gemischt
1
0,9
- unbekannt
6
5,3
- duktales Karzinom in
situ
4.6
Ausschluß von Proben aufgrund von experimentellen Parametern
Nicht alle bearbeiteten Blutproben (s.o.) konnten in die Auswertung mit einbezogen werden, da
einzelne Versuchskriterien von den Normwerten abwichen. Die Proben wurden nicht in das Versuchsergebnis eingebracht, wenn folgende Kriterien negativ ausfielen:
1)
Es wurden im Vitalitätstest nach der Stimulierung (mit Trypanblau durchgeführt)
weniger als 50 % lebende Zellen gefunden. Durch die hohe Anzahl toter Zellen, die
nicht reparieren können, würde die Auswertung des Komet-Assays verfälscht werden.
2)
Es wurden während der Auswertung auf dem untersuchten Objektträgerfeld mehr als
20 „ghosts“ gefunden. Dies bedeutet, daß mehr als 50 % der im Mikroskop erscheinenden Zellen nicht ausgemessen werden können. Daher würde auch hier nur
ein kleiner Teil der bestrahlten Population in das Versuchsergebnis eingehen.
3)
Die unbestrahlten Kontrollen wiesen ein Tail-Moment größer als 15 auf. Dies bedeutet, daß bei diesen Blutproben eine Vorschädigung unbekannten Ursprungs vorlag;
die Ergebnisse wären also nicht mit denen anderer Blutproben bzw. Patientinnen zu
vergleichen.
Kapitel 4 | Ergebnisse
4.7
49
Vergleich mit der Referenzprobe
Betrachtet man die 16 Einzelergebnisse der mitlaufenden Referenzprobe, stellt man fest, daß bei
diesen keine Überschreitungen der Ausschlußparameter vorkommen, wie Anzahl der „ghosts“ ,
Vitalität nach der Stimulation etc.
Zu bemerken bleibt weiterhin, daß die Ergebnisse der mitlaufenden Referenz genau im Rahmen
der Ergebnisse liegen, die wir in Versuchen mit anderen Spender-Lymphozyten erhalten haben,
welche in weiteren Versuchen zur Zeit in unserem Labor untersucht werden [Mayer e t a l . ,
2002]. Daher ist anzunehmen, daß der Spender der Referenzprobe normal auf Bestrahlungen
reagiert.
Induktion eines DNA-Schadens und Feststellung der DNA-Reparaturkapazität in γbestrahlten Lymphozyten von Brustkrebspatientinnen
4.8
Die Proben der 113 Patientinnen wurden mit γ-Strahlen behandelt. Zur Bewertung der Untersuchung der Blutproben mit dem Komet-Assay wurden vier Parameter ausgewählt:
-
Liegt eine Vorschädigung oder ein Hintergrundschaden vor? Dann weisen auch Zellen ohne Bestrahlung ein erhöhtes Tail-Moment auf.
-
Sensitivität: Das Tail-Moment direkt nach der Bestrahlung mit 5 Gy ohne Reparaturzeit zeigt den ursprünglich gesetzten DNA-Schaden an.
-
Die DNA-Reparaturkapazität, bestimmt nach t2=15 min und t3=30 min.
-
Die DNA-Reparaturkapazität für das Zeitintervall zwischen 15 und 30 min.
Im folgenden werden drei Boxplots dargestellt. Dies ist eine visualisierte schematische Häufigkeitsverteilung: Zwischen dem ersten und dritten Quartil wird ein Kasten aufgebaut, in diesen
Bereich fallen 50 % der Beobachtungen. Die seitlich angesetzten „Schnurrhaare“ vermitteln einen
Eindruck, wie weit die restlichen 50 % der Werte streuen.
Die nachfolgend aufgeführten Boxplots stellen zum einen die Hintergrund- bzw. Vorschädigung
in nicht-bestrahlten Zellen (der Proben der Brustkrebspatientinnen) im Vergleich zur ebenfalls
Kapitel 4 | Ergebnisse
50
nicht bestrahlten Referenzprobe (des gesunden Spenders) dar (Boxplot 1/Abbildung 4.8); den
induzierten DNA-Schaden (Boxplot 2/Abbildung 4.9) und die DNA-Reparaturkapazität nach
t2=30 min für die Patienten- und die Referenzgruppe (Boxplot 3/Abbildung 4.10) (mit den Daten der t1-Gruppe wurde ähnlich verfahren):
60
Hintergrundschäden in nichtbestrahlten
Zellen Tail-Momente]
50
40
30
20
10
0
0
1
Referenzprobe
2
Brustkrebspatientinnen
3
Abbildung 4.8: Boxplot 1: Hintergrund-Schädigung in nicht-bestrahlten Zellen
In den Boxplots sind jeweils die Daten aller Patientinnen für einen Reparaturparameter zusammengefaßt. Besonders hervorgehoben sind die Mediane und die 10., 25., 75. und 90. Perzentile.
Gegenübergestellt findet man die Ergebnisse der Referenzprobe des gesunden Lymphozytenspenders, jeweils im linken Boxplot dargestellt.
Aus den drei Abbildungen (Boxplot 1 bis 3) läßt sich erkennen, daß sowohl die Patienten- als
auch die Referenzprobe nahezu identische Median- (durchgezogene Linien) und Mittelwerte (gestrichelte Linien) haben. Ebenfalls ähnliche Werte ergeben sich, wenn man die Ergebnisse der
Patienten-Zellen und der Referenz-Proben innerhalb der 25. und 75. Perzentile betrachtet: Patienten-Zellen werden als „normal“ reagierend auf die γ-Strahlen beschrieben, wenn ihre Werte
innerhalb des 25-75 %-Bereichs des internen Standards liegen. Auch die Patienten, die weniger
Schaden in nicht-bestrahlten oder bestrahlten Zellen aufweisen (Boxplot 4.1 und 4.2) oder eine
höhere DNA-Reparaturkapazität haben (Boxplot 4.3), als es im 25-75 %-Intervall festgelegt ist,
werden als normal-reparierend dargestellt. Es fällt allerdings auf, daß die Streuung der Einzelergebnisse bei den Patientinnen breiter ist.
Kapitel 4 | Ergebnisse
51
DNA-Schäden, induziert durch γStrahlung
[Tail-Momente]
60
50
40
30
20
10
0
1
Referenzprobe
DNA-Reparaturkapazität
[1-(Tail-Moment30min/ Tail-Moment0min)]
Abbildung 4.9:
2
Brustkrebspatientinnen
Boxplot 2: Durch Bestrahlung mit 5 Gy induzierte DNA-Schäden
1.0
0.8
0.6
0.4
0.2
0.0
Abbildung 4.10:
0
1
Referenzprobe
2
Brustkrebspatientinnen
3
Boxplot 3: DNA-Reparaturkapazität nach 30 min
Für den Vergleich zwischen den Ergebnissen der in vitro- Experimente und den klinisch ermittelten Reaktionen der Patientinnen auf die Bestrahlung wurden die Ergebnisse der Referenzprobe
herangezogen, die von einem guten Reparierer stammen. Die Grenzwerte bei der Berechnung
wurden so gesetzt, daß 75 % der Blutbank-Ergebnisse als normal angesehen wurden; die Ergeb-
Kapitel 4 | Ergebnisse
52
nisse, die außerhalb dieser 75 %-Grenze liegen, wurden als schlecht (15 %) oder sehr schlecht
(10 %) bewertet. Die Tabelle 4.C faßt die Grenzen für die Bewertungen zusammen.
Tabelle 4.C:
Parameter
Grenzwerte der Bewertungs-Parameter
normal
erniedrigt/erhöht
niedrig/hoch
1,00 – 0,47
< 0,47 - 0,32
< 0,32
Sensitivität
0 - 14,4
> 14,4 - 18,7
> 18,7
Vorschädigung
0 - 2,43
> 2,43 - 3, 53
> 3,53
Reparaturkapazität
Betrachtet man die einzelnen Parameter der 113 untersuchten und in die Statistik aufgenommenen Patientinnenproben, so wurde eine Häufigkeitsverteilung gefunden, die in Tabelle 4.D dargestellt ist.
Errechnet man die Korrelationen zwischen den einzelnen Assay-Parametern, so erhält man eine
kleine, aber signifikante Rang-Korrelation zwischen den DNA-Schäden, die in nicht-bestrahlten
Zellen vorliegen, und dem dann induzierten DNA-Schaden (r=0.68 und p=0.0001); sowie eine
ebenfalls schwache, aber dennoch signifikante Korrelation zwischen dem induzierten DNASchaden und der DNA-Reparaturkapazität nach 30 min Reparaturdauer (r=0.28, p=0.0032). Das
bedeutet, daß eine hohe Vorschädigung (ein großes Tail-Moment in der unbestrahlten Kontrolle)
mit einer hohen Sensitivität (einem großen Tail-Moment bei 0 Minuten Reparatur) verbunden ist.
Eine signifikante Korrelation zwischen DNA-Schäden, die in nicht-bestrahlten Zellen vorlagen,
und der DNA-Reparaturkapazität nicht gefunden werden.
Kapitel 4 | Ergebnisse
Tabelle 4.D:
53
Häufigkeit verschiedener Kategorien von Reparaturkapazität, Sensitivität
und Vorschädigung im Patientinnen-Kollektiv
erniedrigt/
Parameter
normal
Reparaturkapazität
92 (82 %)
14 (12 %)
7 (6 %)
113 (100 %)
Sensitivität
91 (80 %)
10 (9 %)
12 (11 %)
113 (100 %)
Hintergrundschaden
99 (88 %)
6 (5 %)
8 (7 %)
113 (100 %)
erhöht
niedrig/ hoch gesamt
Von all den Proben der Patientinnen, die wir untersucht haben, wichen einige Daten offensichtlich deutlich von dem gesetzten Rahmen ab, der in den Boxplots 4.1 bis 4.3 als schraffierte Fläche dargestellt ist: All die Patientinnen, deren in vitro- Ergebnisse außerhalb der 90. Perzentile
des internen Standards lagen, wurden als nicht normal angesehen: Sie weisen abnormale experimentelle Marker auf und zeigen daher eine „hochsensitive“ Reaktion der Zellen auf γBestrahlung.
Dies betrifft acht Patientinnen, deren Hintergrund-Schaden sehr stark ist (Boxplot 4.1); zwölf
Patientinnen mit stark erhöhtem DNA-Schaden in den bestrahlten Zellen (Boxplot 4.2); sieben
Patientinnen mit erniedrigter DNA-Reparaturkapazität nach jeweils 15 und 30 min (Boxplot 4.3)
und zwölf Patientinnen, deren DNA-Reparaturkapazität, bestimmt im Zeitintervall zwischen 15
und 30 min, reduziert ist (siehe Tabelle 4.D). Sie gehören daher in die Kategorie „sehr sensitiv“ in
bezug auf Strahlensensitivität.
Patientinnen wiederum, deren Werte zwischen der 76. und 89. Perzentile der Referenzprobe liegen, wurden als „mäßig sensitiv“ eingestuft. Dies waren sechs Patientinnen mit erhöhtem Hintergrund-Schaden; zehn mit verstärkten DNA-Schäden durch Bestrahlung und jeweils 26, 14 und 15
Kapitel 4 | Ergebnisse
54
mit reduzierter DNA-Reparaturkapazität, jeweils betrachtet nach der DNA-Reparaturkapazität
nach 15 und 30 min und im Zeitintervall zwischen diesen beiden Werten.
In keinem Fall wurden Abweichungen vom Normbereich in einem jeden der vier oben aufgeführten experimentellen Parameter gefunden; drei von sieben Patientinnen entwickelten jedoch
eine sehr geringe DNA-Reparaturkapazität sowohl zu den Zeitpunkten t1 als auch t2.
4.9
Vergleich der DNA-Reparaturkapazität mit der klinisch ermittelten Strahlenempfindlichkeit in Form von Hautreaktionen
Wie weiter oben schon angemerkt, wurden als Klassifikationsmerkmale für die Feststellung der
klinischen Radiosensitivität die akuten Strahlenschäden der Haut im Bestrahlungsgebiet der Brust
untersucht. Dies fand bei allen 113 Brustkrebs-Patientinnen, die in unsere Studie eingeschlossen
waren, nach einer Bestrahlungsdosis von 50.4 Gy, also zum Zeitpunkt der dritten Nachkontrolle
im Behandlungszyklus (siehe Graphik 3.2 – „Schematischer Ablauf der Datenerhebung“), statt,
denn bis zu diesem Zeitpunkt verläuft das Bestrahlungsprotokoll für alle Patientinnen in allen
Kliniken etwa gleich.
Sechs Patientinnen zeigten keinerlei Nebenwirkungen, sie tolerierten die Strahlentherapie ohne
Probleme.
87 Patientinnen hingegen entwickelten leichte bis mittelschwere Hautreaktionen.
Weitere 20 Patientinnen zeigten bereits stärkere Hautreizungen, von denen sechs Patientinnen
eine so schwere Hautschädigung ( Desquamation) aufwiesen, daß daraufhin deren Therapie
unterbrochen werden mußte. Diese sechs Patientinnen fallen daher in die Kategorie „hohe klinische Radiosensitivität“.
Die Tabelle 4.E zeigt eine Aufstellung der Häufigkeiten der Nebenwirkungen der 113 Patientinnen.
Kapitel 4 | Ergebnisse
Tabelle 4.E:
Stufe
55
Einteilung der Nebenreaktionen, die nach der Bestrahlung der 113 Brustkrebspatientinnen mit 50 Gy aufgetreten sind
Nebenreaktionen der Haut nach der dritten
Patienten mit Haut-
Kontrolluntersuchung oder Bestrahlung mit ca.
reaktionen in absolu-
50 Gy
ten Zahlen
... in Prozent
0
-
Keine Veränderungen
6
(5,3 %)
1
-
schwaches Erythem,
43
(38,1 %)
-
Epilation;
-
trockene Desquamation;
-
reduzierte Schweißsekretion;
-
leichtes Ödem
-
stärkeres Erythem;
44
(38,9 %)
-
mäßiges Ödem
2b
-
schweres Erythem
14
(12,4 %)
2c
-
Mindestens eine feuchte Desquamation;
6
(5,3 %)
-
Therapieunterbrechung wegen zu star-
0
---
2a
ker Nebenwirkungen
3
-
verschiedene oder sich
vereinigende
Desquamationen
Kapitel 4 | Ergebnisse
Tabelle 4.E [Forts.]:
Stufe
56
Einteilung der Nebenreaktionen, die nach der Bestrahlung der 113 Brustkrebspatientinnen mit 50 Gy aufgetreten sind
Nebenreaktionen der Haut nach der dritten
Patienten mit Haut-
Kontrolluntersuchung oder Bestrahlung mit ca.
reaktionen in absolu-
50 Gy
ten Zahlen
... in Prozent
-
4
-
Ulzerationen;
-
Hämorrhagie;
-
Nekrosen
0
---
In der klinischen Radiosensitivitäts-Prüfung wurden sechs Patientinnen erkannt, die schwere
Hautreaktionen des Typs 2c vor der dritten Inspektion zeigten.
Bei unserer Studie wurde vorab definiert, daß das Auftreten von Hautveränderungen des Typs 2c
bis zur 3. Untersuchung (also bis zum Beginn der Boost-Bestrahlung) als besonders auffällig gilt.
Nach unserer Arbeitshypothese sollten nun die Patientinnen, die eine klinische Empfindlichkeit
auf die Bestrahlung zeigten, auch Auffälligkeiten in den experimentell ermittelten Parametern
zeigen.
Tabelle 4.F zeigt eine Gegenüberstellung der Patientinnen mit Hautreaktionen nach der klinischen Bestrahlung und der Patientinnen mit veränderten Reparaturparametern aus dem Patientinnenkollektiv. Aus dieser Gegenüberstellung ist erkennbar, daß von den sechs in der klinischen
Reaktion auffälligen Patientinnen bei der Bestrahlung mit 5 Gy in vitro sich in nur einem Falle
eine erhöhte und in einem Fall eine hohe Sensitivität zeigte. Verglichen mit der Gruppe der 107
klinisch unauffälligen Patientinnen, von denen in unserer Studie 9 eine erhöhte und 11 eine hohe
Sensibilität nach dem Bestrahlungsvorgang in vitro zeigten, muß diese Beobachtung jedoch als
nicht signifikant gelten. Eine statistische Berechnung der Signifikanz ist aufgrund der geringen
Gruppengröße nicht möglich.
Kapitel 4 | Ergebnisse
57
Anhand der Daten von Tabelle 4.F ist zudem sichtbar, daß die sieben als sensitiv in bezug auf
DNA-Reparatur-Kapazität nach 15 min herausgefundenen Patientinnen nicht dieselben sind, die
auch in der klinischen Bestrahlung die auffälligen Hautveränderungen zeigten.
Zusammenfassend läßt sich daher sagen, daß keine der klinisch-auffälligen (sensitiven) Patientinnen ebenfalls abnorme Werte in einem der drei experimentellen Parametern zeigten oder hohen
Hintergrundschaden in den Lymphozyten oder sehr geringe DNA-Reparaturkapazität nach 15
oder 30 min. Das zeigt an, daß keine offensichtliche Korrelation besteht zwischen akuter Hautreaktion nach Bestrahlung in vivo und den in vitro - bestimmten Strahleneffekten in Lymphozyten, die in unseren Versuchen untersucht wurden. Sieht man den DNA-Schaden (gesetzt mit
5 Gy) als einen experimentellen Marker an, der die klinische Radiosensitivität bestimmt, so zeigen
zwei der sechs sensitiven Patienten einen verstärkten oder hohen Schaden. Daneben zeigen auch
zwei der sechs Patientinnen mit 2c-Reaktionen während der Radiotherapie eine reduzierte DNSReparaturkapazität im Zeitintervall zwischen 15 und 30 min.
Weil diese Studie prospektiv angelegt war, konnte nur eine kleine Anzahl von Patientinnen anhand der Versuche als „strahlensensitiv“ erkannt werden: Es wurden aus logistischen Gründen
nur die Frühschäden nach der Bestrahlung erfaßt; Spätschäden, die bis zu mehreren Jahren nach
Abschluß einer Strahlen-Therapie auftreten können, müssen in gesonderten Studien betrachtet
werden (weiteres dazu siehe im Kapitel 5 – „Diskussion“ und Kapitel 6 – „Ausblick“). Die statistische Signifikanz unserer Beobachtungen konnte daher rechnerisch nicht verifiziert werden.
In der abschließenden Tabelle (auf den folgenden beiden Seite abgebildet) sind verschiedene
Komet-Assay-Parameter wie Reparaturkapazitäten nach verschiedenen Zeiten (15 Minuten, 30
Minuten sowie der Zeitraum zwischen 15 und 30 Minuten) und Vorschädigungs- und Sensitivitätswerte dargestellt und werden den Ergebnissen der klinischen Strahlenempfindlichkeit gegenübergestellt, wie sie bis zur dritten Untersuchung erkannt wurden.
Kapitel 4 | Ergebnisse
Tabelle 4.F:
58
Komet-Assay-Parameter in Abhängigkeit von der klinischen Strahlenempfindlichkeit, definiert als Auftreten von 2c-Reaktionen bis zur 3. Untersuchung
Auftreten von Typ-2c-Reaktionen bis zur 3.
Untersuchungε
ja (n=6)
nein (n=107)
Reparaturkapazität nach 15 minφ
-
normal
5
73
-
erniedrigt
1
25
-
niedrig
0
7
Reparaturkapazität nach 30 min
-
normal
5
87
-
erniedrigt
1
13
-
niedrig
0
17
Reparaturkapazität zwischen 15 und 30 minφ
-
normal
-
erniedrigt
4
80
-
niedrig
2
13
0
12
-
Vorschädigung
ε
-
normal
6
93
-
erhöht
0
6
-
hoch
0
8
Patientinnen, die eine feuchte Desquamation der Haut entwickelten oder die Strahlentherapie wegen der
Nebeneffekte unterbrechen mußten, wurden gemäß den „ C o m m o n T o x i c i t y C r i t e r i a “ [Cancer
Therapy Evaluation Program, 1998] als „Typ 2c“ klassifiziert.
φ
Für zwei Patientinnen konnte die DNA-Reparaturkapazität nach 15 min nicht bestimmt werden.
Kapitel 4 | Ergebnisse
Tabelle 4.F [Forts.]:
59
Komet-Assay-Parameter in Abhängigkeit von der klinischen Strahlenempfindlichkeit, definiert als Auftreten von 2c-Reaktionen bis zur 3. Untersuchung
Sensitivität (= DNA-Schaden bei 5 Gy)
-
normal
4
87
-
erhöht
1
9
-
hoch
1
11
Kapitel 5 | Diskussion
60
5.
DISKUSSION
5.1
Grundlagen der vorliegenden Arbeit
Bei der Strahlentherapie gelten sowohl akute als auch erst später auftretende Überempfindlichkeitsreaktionen des bestrahlten gesunden Gewebes (und ggf. seiner Umgebung) als Dosislimitierende Faktoren, da nicht nur die entarteten Krebszellen, sondern alle Gewebe – mehr oder
minder – strahlensensitiv sind und daher Einfluß auf des Bestrahlungsendergebnis nehmen können [Brock et al . , 1995; Sekine et al . , 2000].
Zu den wichtigsten Zielen eines Therapiekonzeptes zählt daher – neben dem Überleben des Patienten und der Tumorremissionsrate – das Auftreten von unerwünschten Nebenwirkungen im
gesunden Gewebe zu vermindern oder im besten Falle ganz zu verhindern, was großen Einfluß
auf die Lebensqualität hat [vgl. Seegenschmiedt et al . , 1999].
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, eine Möglichkeit zu finden, um Patientinnen schon vor einer
Strahlentherapie ihr individuelles Risiko für das Auftreten unerwünschter Nebenreaktionen (wie
z.B. Hautschäden) zu nennen, um dann – im Falle einer erhöhten Sensitivität dieser Patientinnen – entweder alternative Behandlungswege zu beschreiten oder die geplante Therapie bei den
gefährdeten Patientinnen ihrer veränderten Verträglichkeit entsprechend zu modifizieren [Dubray
et al . , 1997].
Die auslösenden Faktoren einer erhöhten Strahlenempfindlichkeit bei einem Patienten sind nur
teilweise bekannt [Ben-Josef et al . , 1998; Choi et al . , 2001]. Da aber die in der Therapie verwendeten γ-Strahlen das Genom schädigen [Wheeler et Wierowski, 1983; Little, 1998; Belli et
al . , 2003; Hande et al . , 2003; Heinloth et al . , 2003], liegt die Vermutung nahe, daß die Schädigung der DNA und die Fähigkeit, diese DNA-Schäden wieder aus dem Genom zu entfernen,
wesentlich zur individuellen Strahlenempfindlichkeit beiträgt.
Folglich lautete unsere Hypothese, daß die intrazellulären DNA-Reparaturmechanismen eine
essentielle Rolle in der Vermeidung von zellulären Reaktionen auf die Bestrahlungsvorgänge bilden: eine effiziente DNA-Reparatur sorgt für eine verminderte Strahlenempfindlichkeit der betroffenen Zellen.
Kapitel 5 | Diskussion
61
Im Rahmen der hier vorliegenden Arbeit wurden daher in einer prospektiven epidemiologischen
Studie periphere Blutlymphozyten von Patientinnen, die sich einer Strahlentherapie unterziehen
sollten, auf DNA-Schäden nach in vitro- Bestrahlung und deren Reparatur hin untersucht. Dazu wurde eine optimierte Version des alkalischen Komet-Assay eingesetzt. Die experimentell
bestimmten Reparaturparameter wurden mit dem Auftreten von akuten Hautreaktionen im Bestrahlungsfeld während der Therapie verglichen. Als schädigendes Agens wurde in vitro γStrahlung verwendet: Zwar haben frühere Versuche gezeigt, daß radioaktive Strahlung ein relativ
schwaches Karzinogen ist [Chadwig et al . , 1989; Little, 1989]; aber gegenüber Chemikalien, wie
z.B. polyzyklischen Kohlenwasserstoffen, weist sie Vorteile auf: Die Strahlung kann Zellmembranen ungehindert durchdringen und erlaubt somit eine gleichmäßige, homogene Schädigung des
Genoms [Fairbain et al . , 1995], die weitestgehend unabhängig von Zelleigenschaften ist.
Darüberhinaus werden die Patientinnen in vivo therapeutisch ebenfalls mit γ-Strahlen behandelt. Mit derart identischen Strahlungsarten ist es möglich, die Reparaturkapazität der Zellen nach
der in-vitro- Bestrahlung mit γ-Strahlen unmittelbar mit den klinischen ( in vivo ) Symptomen
nach der therapeutischen γ-Bestrahlung zu korrelieren. Daher ist ein direkter Vergleich zwischen
den experimentellen Ergebnisse und den klinischen Effekten möglich.
5.2
Bestimmung von Strahlensensitivität durch Messung der DNA-Reparatur
Radiosensitivität von Geweben beruht auf verschiedenen Zell- und Enzymsystemen, die durch
die Strahlung geschädigt werden können. Viele genetische Faktoren sind beteiligt. Unter anderem
werden Veränderungen verschiedener Entzündungsreaktionen als ein wesentlicher Faktor bei der
Entstehung der Strahlenschäden angesehen [Senyuk et al . , 2002; Wong et al . , 2003].
Allerdings ist eine intakte DNA unabdingbare Voraussetzung dafür, daß die Zelle normal funktioniert. Daher war unsere Hypothese, daß das Wiederherstellen der Integrität der DNA eine wichtige Rolle im Vermeiden von unerwünschten Zellreaktionen nach Bestrahlung des Genoms spielt
und somit eine adäquate Reparatur von DNA-Schäden die Strahlensensitivität der Zelle heruntersetzt. Zusätzlich spielen bei der Entstehung des Mamma-Karzinoms defekte Tumorsuppressorgene eine nicht unbedeutende Rolle, wie z.B. Mutationen in den Brustkrebs-typischen
BRCA 1 / 2 -Genen [Coleman, 1999; Leong et al., 2000] oder im p53-TumorsuppressorGen. Gerade diese Gene sind mit der Regulation von Reparaturvorgängen, der Zell-ZyklusKontrolle, dem Zell-Wachstum und bei Apoptosevorgängen beteiligt [Deng et Brodie, 2000].
Kapitel 5 | Diskussion
62
Tests, um diese DNA-Defekte direkt spezifisch herauszufinden, sind zur Zeit teilweise allerdings
sehr aufwendig [Angele et Hall, 2000] und klinisch bis aus weiteres noch nicht einsetzbar.
Nach γ-Bestrahlung können in der Zellkern-DNA verschiedene Arten von DNA-Schäden entdeckt werden: Sowohl Einzel- als auch Doppelstrangbrüche sowie darüber hinaus eine große
Anzahl von weiteren Veränderungen des Erbgutes werden durch diese hervorgerufen. Entweder
sind dies direkte Schäden durch die Strahlen oder sie werden durch freie Radikale vermittelt, die
entstehen, wenn es durch die Strahleneinwirkung zur Radiolyse des Wassers kommt [von Sonntag, 1999; Ward, 1999]. Es kommt außerdem zu Cluster-DNA-Schäden, wenn die ionisierende
Strahlung an einigen Stellen stochastisch bedingt konzentrierter auf das genetische Material auftrifft als an anderen DNA-Abschnitten (s.o.) und dieses daher dann dementsprechend stärker
schädigt [Ward, 1999].
Der in dieser Arbeit eingesetzte alkalische Komet-Assay besitzt die Möglichkeit, auch geringe
Mengen dieser DNA-Schäden (hauptsächlich Einzelstrangbrüche und Schäden an alkali-labilen
Stellen [Henderson et al . , 1998; Tice et al . , 2000]) zu erkennen. Hingegen werden Doppelstrangbrüche und ihre Reparatur, die als grundlegend für das Zell-Überleben angesehen werden
[Carlomagno et al., 2000], durch den Komet-Assay nicht in ausreichendem Maße erkannt und
aufgedeckt [Iliakis, 1991; vgl. auch Kapitel 1 – „Einleitung“]. Diese werden, nach fehlender oder
falscher Reparatur, als ursächlich sowohl für Chromosomenabnormalitäten als auch für GenMutation in diesen Zellen angesehen, die bis hin zum Zelltod oder – für den Organismus fataler
– zu malignen Entartungen führen können; sie korrelieren also mit Strahlenschäden auf zellulärer
Ebene [Dikomey et al ., 1998]. Sie sind seltener als die Einzelstrangbrüche, allerdings wegen
ihrer Auswirkungen besonders relevant, da sich auch nach vielen Zellteilungen in den nachfolgenden Generationen Mutationen und andere Veränderungen im Erbgut ergeben können [Little,
2000]. Auch lokale Häufungen mehrerer Schäden kommen vor und addieren sich dann in ihrer
schädigenden Potenz. Darüber hinaus sind Strangbrüche auch noch für die höhergradige Chromatin-Struktur schädlich, da sie das Super-Coiling und die dichte Packung innerhalb des Nucleus stören.
Da aber bei der Bestrahlungsdosis von 5 Gy, die in unserem Versuch bei den Zellen in vitro
angewandt wurde, die DSB nur in geringer Anzahl entstehen, überwiegen die zum überwiegenden Teil mit dem Komet-Assay gut detektierbaren Einzelstrangbrüche. Daher ist ihre Reparaturkapazität repräsentativ für die entstehende Schadensbeseitigung.
Kapitel 5 | Diskussion
63
Für die Untersuchungen wurden periphere Blutlymphozyten gewählt, die sehr einfach durch
Blutentnahme vom Patienten gewonnen werden können. Diese Zellen sind allerdings nicht die
Zielzellen, welche die Nebenreaktionen bei der Brustkrebs-Bestrahlung bedingen; dies sind
hauptsächlich die Epidermiszellen im Bestrahlungsfeld [Johansen et al . , 1996; Kiltie et al.,
1999 b]. Gemäß unserer Hypothese nehmen wir aber an, daß ein genetischer Hintergrund für
mögliche DNA-Reparaturprozesse besteht [Gatti, 2001], so daß die Strahlensensitivität – als
Konsequenz eines fehlgeleiteten Reparaturprozesses – auch in Surrogat-Zellen wie Lymphozyten
meßbar sein sollte [Barber et al., 2000 b; West et al., 2001].
Die Zellantwort auf Schäden an der DNA, die (in unserem Fall) durch Bestrahlung entstehen,
besteht hauptsächlich in der Reparatur dieser Schäden sowie Veränderungen der normalen Zellphysiologie wie dem temporären Innehalten des Zellzyklus an spezifischen „cell -cyclus-
checkpoints“ in den G 1 -, G 2 - und M-Phasen [Lowndes et Murguia, 2000; Zhou et Elledge,
2000], so daß ein weiteres Durchlaufen des Zyklus’ dieser geschädigten Zelle auf diese Weise
verhindert wirdγ.
Es gibt durch Radioaktivität hervorgerufene genetischen Instabilitäten, die zu Mutationen in
Tochterzellen der bestrahlten Zelle führen und von Generation zu Generation akkumulieren
können [Chang et Little, 1992; Little et al., 1997; Little, 2000]. Auch benachbarte, nicht bestrahlte Zellen können durch Inter-Zell-Verbindungen ( „gap junctions“ ) Veränderungen
erfahren (cf. „bystander-effect“ ) [Azzam et al., 1998; Prise et al . , 1998; Little, 2000].
Mit Hilfe des Komet-Assays haben wir die DNA-Reparaturfähigkeit nach spezifischen, durch γStrahlung hervorgerufenen Schädigungen (oxidative Schädigung, Doppel- und Einzelstrangbrüche, Schädigungen an alkali-labilen Stellen, s.o.) messen können; diese Schädigungen werden dabei prinzipiell festgestellt [Trenz et al . , 2002]. Um andere wichtige Faktoren, Schädigungen (insbesondere Doppelstrangbrüche) und Biomarker zu untersuchen und um deren Einfluß auf die
auftretenden Strahlenschäden zu untersuchen, müssen alternative Versuche angesetzt werden,
entweder mit einer Abwandlung des Komet-Assay oder anderen Untersuchungsmethoden [Alapetite et al., 1999; Oppitz et al., 1999; Müller et al., 2001].
γ
Anmerkung: Der Zustand der DNA spielt auch bei ihrem Verhalten im KOMET-ASSAY eine Rolle: DNA
von Zellen, die sich in der S-Phase befinden, zeigen deutlich mehr Schäden als Zellen aus anderen Zell-
Kapitel 5 | Diskussion
64
Mittlerweile sind eine ganze Anzahl von verschiedenen, individuellen Tests zu diesem Zweck
entwickelt worden, wie z.B. der Klonogene-Zellüberlebens-Nachweis ( Cl onogenic-SurvivalTest) [Weisenthal et Lippman, 1985; Geara et al., 1993; West et al., 1995; Dorr, 1998; Peacock et al., 2000], der MTT-Reduktionstest ( M TT-Dye-Conversion ) [Bank et al., 1991;
Weichert et al., 1991] und der Mikronukleus- ( Micronuclei ) - Test [Scott et al., 1998; Scott
et al., 1999; Barber et al., 2000 b; Scott, 2000] sowie der Halo-Assay- Test [Roti Roti et
Wright,
1987],
die
Pu l s -Feld-Gelelektr ophor ese
( Pulsed-Field-Gel-
Electrophoresis , PFGE) oder der von uns verwendete alkalische Komet-Assay [Sarkaria et al., 1998 u.a., siehe Kapitel 2 – „ Einleitung“]. All diese Tests waren jedoch in der Praxis
nicht zufrieden stellend anzuwenden, zumindest nicht im Hinblick auf einen möglichen klinischen Einsatz als allgemeine Screening-Methode (vgl. Kapitel 2).
Wie weiter oben schon bemerkt, sind die Reparaturgeschwindigkeiten bei den verschiedenen
Schädigungsarten (Einzel- und Doppelstrangbrüche sowie Cluster-Schäden oder Schäden an alkali-labilen Stellen) unterschiedlich: Beispielsweise werden die Einzelstrangschäden schneller repariert (innerhalb von Minuten nach der Bestrahlung) als Doppelstrangschäden, deren Reparatur
mehr als zwei Stunden dauern kann [Ward, 1999]. Um dieser Tatsache gerecht zu werden, wurde
das späte Reparaturintervall zwischen t2=15 und t3=30 min. separat untersucht, da so die Schäden
bzw. ihre Reparatur – auch in Hinsicht auf ihre klinische Relevanz – getrennt betrachtet werden
können. So kann die Tatsache, daß zwei Patienten mit Grad-2c-Hautreaktionen im (späten) Reparaturintervall zwischen 15 und 30 min. eine reduzierte DNA-Reparaturkapazität zeigen, darauf
hinweisen, daß die Beobachtung von DNA-Schäden mit „langsamer Reparaturkinetik“ mehr
Informationen liefern, um die klinischen Symptome erklären, als dies bei der Betrachtung von
DNA-Läsionen einer „schnellen“ Reparaturkinetik (wie es z.B. bei Einzelstrangbrüche oder
Schäden an alkali-labilen Stellen) der Fall wäre.
5.3
Einsatz des alkalischen Komet-Assay für die Identifizierung von Patienten mit verstärkter in vitro- Radiosensitivität
Die experimentelle Identifizierung von strahlenempfindlichen Patientinnen erfolgte durch Messung der Strahlenschädigung und DNA-Reparaturfähigkeit nach γ-Bestrahlung mit der alkalischen Mikrogelelektrophorese/Komet-Assay. Die generelle Vorgehensweise beim Komet-Assay
zyklus-Phasen, was man darauf zurückführt, daß die Struktur der sich replizierenden DNA die Wanderung
derselben im elektrischen Feld hemmt [McKelvey-Martin e t a l . , 1993].
Kapitel 5 | Diskussion
65
ist in Kapitel 3 – „Material/Methoden“ – beschrieben worden. Als wichtig herauszustellen bleibt,
daß vor dem Start des eigentlichen Versuchs die Bedingungen zunächst optimiert wurden, u.a.
durch die Einführung neuer Objektträger und dem Mitlaufenlassen einer Referenzprobe in 26
Versuchsdurchgängen, bestehend aus Lymphozyten eines gesunden Spenders (vgl. dazu Kapitel
4.1 – „Optimierung der Einzelzell-Mikrogelelektrophorese [...]“). Durch den Vergleich mit der
Referenzprobe konnte die Reproduzierbarkeit des Komet-Assays bestimmt und mit den daraus
gewonnen Daten die intra-experimentelle Variabilität (ca. 30 %) festgestellt werden [siehe dazu
Graphik 4.5 bzw. Abbildung 4.6].
Weiterhin wurde bei den einzelnen Versuchsdurchgängen während des Versuchsablaufs auf eine
möglichst einheitliche Vorgehensweise geachtet, so daß versucht wurde, hohe interexperimentelle Variabilitäten zu vermeiden.
Problem bei der Studie war, daß einige Blutproben sehr viele tote oder vorgeschädigte Zellen
enthielten (von den 149 insgesamt an dem Versuch teilgenommenen Proben waren es 13, bei
denen weniger als die 51 erforderlichen Zellen auszählbar waren; weitere 13 Proben konnten
wegen mangelnder Zellzahlen überhaupt nicht ausgewertet werden; vgl. Tabelle IV.A. – „Patientenproben in numerischer Reihenfolge“ – im Anhang), was sich schon bei der Vitalitätsüberprüfung nach der Stimulation an der geringen Zellanzahl zeigte. Diese Blutproben wurden ausgesondert und konnten nicht in den Vergleich mit der klinischen Strahlenempfindlichkeit mit einbezogen werden; dazu wurden Ausschlußkriterien aufgestellt, die von den Probenergebnissen zu erfüllen waren (nähere Einzelheiten zu diesen Kriterien in Kapitel 4.6 – „Ausschluß von Proben aufgrund von experimentellen Parametern“).
Als problematisch erwies sich auch das Auftreten der sog. „ghosts“ in den experimentellen
Ergebnissen, welche in einigen Patientinnenproben wegen der vorgeschädigten Zellen überhand
nahmen, so daß es schwierig wurde, in diesen Proben überhaupt die Standards der Versuche einhalten zu können.
Alle prä-experimentellen Bedingungen und äußere Einwirkungen, die vor Beginn des eigentlichen
Versuchs an den Proben vorgenommen wurden, konnten von unserer Seite nicht beeinflußt werden. Allerdings könnte in den früheren Schritten der Behandlung der Zellen ein Grund für das
Auftreten etwaiger Fehler liegen, denn die Lymphozyten wurden im Rahmen der Experimente
vielen Bearbeitungsschritten unterzogen: Probenentnahme in den peripheren Krankenhäusern
(mit der Gefahr unterschiedlicher Behandlung), das Verschicken nach Heidelberg ins Labor, die
Kapitel 5 | Diskussion
66
Aufbereitung und Trennung der Lymphozyten von den übrigen Blutbestandteilen, die Lagerung
im flüssigen Stickstoff und das Stimulieren bis zum endgültigen Versuch mit Bestrahlung, dem
Reparaturschritt, Fixation und der Auswertung. Nur bei den letzten Schritten (ab der Stimulierung) konnten wir für die standardisierten und kontrollierten Bedingungen garantieren. Da man
allerdings im Nachhinein nicht mehr feststellen kann, ob die Schädigungen (erkennbar an einer
geringen Zellanzahl nach der Stimulation) entweder durch prä-experimentelle Bedingungen entstanden sind oder sie aber einen Hinweis darstellen auf eine klinisch bedeutsame Empfindlichkeit
in Bezug auf radioaktive Strahlung, haben wir solche Proben von der Auswertung ausgeschlossen. Allerdings ist es schwierig, einen einzelnen Versuchsschritt für die Fehler verantwortlich zu
machen, beispielsweise die Kryo-Konservierung an sich [Tice et al., 1992]. Auch längerfristiges
Lagern in flüssigem Stickstoff (länger als 371 Tage) führt zu keiner zunehmenden Sensitivität auf
Mutagene bzw. zu einer Änderung der DNA-Reparaturkapazität, wie durch eine unserer vorangegangenen Studien festgestellt werden konnte [Schmezer et al., 2001].
Wenn man den Hintergrundschaden der nicht-bestrahlten Zellen betrachtet, stellt man fest, daß
34 (das entspricht rd. 23 %) der 149 ursprünglich untersuchten Proben eine große Menge an toten Zellen zeigten, oder eine so hohe Hintergrundschädigung aufwiesen, daß eine Induktion der
DNA-Zellschädigung nicht gemessen werden konnte. Nur zwei dieser 34 Patientinnen (5,8 %)
wiesen Nebeneffekte vom Grad 2c auf. Dies ist in naher Übereinstimmung mit den 5,3 % sensibler Patientinnen, die in dem Kollektiv auftraten, für welche Ergebnisse des Komet-Assay verfügbar sind. Damit ist der erhöhte Hintergrundschaden kein Hinweis auf eine besondere Empfindlichkeit der Patientinnen.
Im Rahmen unserer Studie wurden von epidemiologischer Seite diese Patientinnen auf besondere
Lebensumstände, wie z.B. Zigarettenkonsum oder Medikamente, die die DNA angreifen, hin
untersucht. Es konnten aber keine besonderen Einflußmerkmale festgestellt werden (Twardella
et Chang-Claude, 2000). Daher haben wir die Proben dieser Patientinnen von den weiteren Untersuchungen im Rahmen dieser Studie ausgeschlossen, da die hohe Hintergrundschädigung in
diesen Proben auf unbekannte Störfaktoren hinweisen könnte.
Insgesamt kann man dennoch davon ausgehen, daß die prä-experimentellen Schädigungen insgesamt keinen allzu starken negativen Einfluß auf das Gesamtergebnis aufweisen, da die überwiegende Anzahl an Zellproben auszuwerten war. Das heißt, daß wir mit Hilfe des Komet-Assay in
vitro auch tatsächlich Patienten identifizieren konnten, die eine herabgesetzte Reparaturfähigkeit
ihres Genoms nach der Bestrahlung aufweisen. Aufgrund dieses gestörten Reparaturvermögens
Kapitel 5 | Diskussion
67
ist nach unserer Hypothese wahrscheinlich, daß sie auch in vivo nach der Bestrahlung Kandidaten für die Ausbildung von unerwünschten Nebenwirkungen sind.
Zur Beurteilung der experimentellen Ergebnisse wurden folgende Parameter herangezogen:
-
Hintergrundschaden in nicht-bestrahlten Zellen;
-
Strahlen-induzierter DNA-Schaden;
-
DNA-Reparaturkapazität nach 15 bzw. 30 min.
Anhand der Einteilung der Reparatur-Kapazitäten in drei Gruppen (normal, sensitiv, sehr sensitiv
– siehe auch Kapitel 4 – „Ergebnisse“) konnte festgestellt werden, daß sieben Patientinnen eine
DNA-Reparaturkapazität von weniger als 32 % aufwiesen und sich somit als sehr radiosensitiv
herausstellten.
In der Klinik entwickelten sechs der Patientinnen eine feuchte Hautepidermiolyse, die sie (nach
unserem Schema) als Patientinnen mit schweren akuten klinischen Symptomen für Strahlensensitivität auswiesen.
Der direkt unmittelbar durch die Bestrahlung gesetzte DNA-Schaden wird von einigen Autoren
[Alapetite et al . , 1996; Boothman et al . , 1997] als maßgeblich angesehen für die klinische
Strahlenempfindlichkeit, da nämlich eine große Anzahl von DNA-Schäden für die Zelle – auf
einmal auftretend – schädlich ist. In unserer Untersuchung haben sich sechs Patientinnen klinisch
als besonders strahlenempfindlich herausgestellt, da sie sehr starke Nebenwirkungen entwickelten
(Stufe 2c der CTC). Allgemein hat sich gezeigt, daß der induzierte DNA-Schaden durch eine einzige Bestrahlungsdosis in der Lymphozyten-Zell-Linie einer strahlensensitiven Maus bis zu dreimal stärker ist als in deren Eltern-Zell-Linie [Mori et Dizdaroglu, 1994].
Auch von anderen Forschungsgruppen wurde gefunden, daß diese Parameter zwischen verschiedenen Individuen beträchtlich schwanken, auch wenn die applizierte Dosis gleich ist [Alapetite
et al., 1999; Kiltie et al., 1999 a; Oppitz et al., 1999; Dikomey et al., 2000; Müller et al.,
2001]. Eine Erklärung für die großen Unterschiede könnte sein, daß die effektive Dosis, die die
DNA erreicht, beeinflußt wird von in den Zellen enthaltenen sog. Scavenger-Enzymen und
anderen Zell-Metaboliten [Wardman et al., 1992; Mazur, 2000].
Kapitel 5 | Diskussion
68
Dazu kommt noch, daß Mutationen in DNA-Reparaturgenen an sich den initial gesetzten Schaden am Genommaterial verstärken oder zumindest beeinflussen können (siehe dazu Kapitel 1 –
„Einleitung“), wie es bei AT-Patienten der Fall ist [Djuzenova et al., 1999]. Dazu paßt, daß genetische Variationen in den Basen-Exzisions-Reparatur-Genen (die für die Reparatur der geschädigten Basenabschnitte der DNA verantwortlich sind) die Gesamtschadenssumme beeinflussen
können, welche durch die Bestrahlung gesetzt wird [Jones et al., 2002].
Man stellt sich vor, daß die mit dem Komet-Assay entdeckte Variabilität der Anfangsschädigung
der Zellen mit unterschiedlichen genetischen Voraussetzungen auf Unterschiede in der Anhaftung der DNA in der Zellkern-Matrix oder in der Dichte des Chromatins hinweisen könnte
[Brammer et al., 2001]. In den meisten der oben zitierten Arbeiten, die sich mit den klinischen
Aspekten beschäftigten, wurde gezeigt, daß der initiale DNA-Schaden mit der Strahlenempfindlichkeit an sich korreliert, was sich besonders deutlich zeigt, wenn die Spätschäden betrachtet
werden: In einer Studie, die die akuten Strahlenschäden separat von den Spätschäden untersuchte, konnte keine derartige Korrelation aufgezeigt werden [Alapetite et al., 1999]. Daher sollte
auch unser Patientinnenkontingent auf Spätschäden hin untersucht werden (vgl. Kapitel 6 –
„Ausblick“).
Der dritte experimentelle Parameter, die DNA-Reparatur-Kapazität, ist eine Charakterisierung
der Fähigkeit der Zellen, die DNA-Schäden zu reparieren und so die Intaktheit des Genoms wiederherzustellen. In bisherigen Arbeiten wurde meist die DNA-Reparatur-Kapazität nach Bestrahlung untersucht [Alapetite et al., 1999; Kiltie et al., 1999 a; Oppitz et al., 1999; Dikomey et
al., 2000; Müller et al., 2001] und/oder die Anzahl von übrig bleibenden DNA-Schäden nach
Abschluß des Reparaturintervalls [Kiltie et al., 1999 b; Dikomey et al., 2000]. Häufig wurde
ein Zusammenhang gefunden zwischen dem Einfluß von unvollständiger DNA-Reparatur auf
späte Strahlenschäden, die sich größtenteils in Bildung von Fibrose im Bestrahlungsfeld äußert.
Zusammenfassend läßt sich sagen, daß der Komet-Assay in unserer Ausführung geeignet ist,
einen Großteil der durch die γ-Strahlung hervorgerufenen Schäden zuverlässig anzuzeigen. Prinzipiell steht auch einer Eignung als klinischer Screening-Test – zumindest, was die Effektivität
des Arbeitsablaufs angeht – nichts im Wege.
Kapitel 5 | Diskussion
5.4
69
Korrelation der in vitro-bestimmten Strahlenempfindlichkeit mit den klinischen
Daten
Das Ziel, eine Übereinstimmung zwischen den in vivo- auftretenden (bei der therapeutischen
Bestrahlung der Operation) und den durch unsere experimentelle Bestrahlung in vitrohervorgerufenen Auffälligkeiten bei der DNA-Reparatur festzustellen, konnte leider nicht erreicht werden: Es wurden keine eindeutigen Übereinstimmungen erkannt.
Patientinnen, die klinisch eine Haut-Reaktion des Grades 2c nach den „Common Toxicity
Criteria“ des NCI zeigten (s.a. Kap. 1 – „Einleitung“), waren nicht identisch mit denen, deren
Lymphozyten in unserem Versuch durch abweichende Reparaturfähigkeit nach der Bestrahlung
auffielen.
Aus diesem Ergebnis folgt, daß die DNA-Reparaturkapazität, die wir in unseren Versuchen bei
den einzelnen Zellen mit dem Komet-Assay bestimmt haben, nicht repräsentativ ist für die Schäden, die zu den akuten Hautveränderungen führen.
Das kann folgende Gründe haben:
Es existieren viele endogene und exogene pathogenetische Einflüsse, die auf die Entwicklung
von Brustkrebs einen Einfluß haben, von unserem Test, der sich ausschließlich auf DNASchäden bezieht, aber nicht erfaßt werden können (z.B. die histologische Unterklasse des Brustkrebses; Alkohol-Konsum, Ernährung, Lebensstil [Chen et al . , 1997] oder Mutationen in den
BRCA-Genen [siehe dazu Abraham et Allegra, 2001]). Der Komet-Assay, der die Reparatur von
Einzel- und Doppelstrangbrüchen bestimmen kann, mißt dadurch womöglich die Schädigungen,
die keinen so gravierenden Einfluß auf die akuten Hautsymptome haben, aber ihm entgehen die
Faktoren, deren Einfluß auf diese Form von somatischer Schädigung besonders stark ist, wie z.B.
genetische Polymorphismen.
Zum anderen kann es sein, daß die Schädigungen, die durch die Bestrahlung hervorgerufen werden, also die Einzel- und Doppelstrangbrüche und deren nicht-ordnungsgemäß verlaufende Reparatur, nicht für die vorliegenden kurzfristig auftretenden Hautschäden verantwortlich sind,
sondern für längerfristige und erst später auftretende Bestrahlungsschäden der Grund sind (wie
zum Beispiel Degenerationen von Geweben, Atrophien, Fibrosierungen, Teleangiektasien oder
gar später auftretende Nekrosen sowie vor allem Sekundärtumoren).
Kapitel 5 | Diskussion
70
Dazu zählen das Röntgenoderm, das im Gegensatz zu unseren Frühschäden erst relativ spät auftritt und das Bild von diffusen Atrophien der Haut mit dem Auftreten von Hautpigmentierungsstörungen (kleinfleckige De- und Hyperpigmentierung), psoriasisförmige Schuppenbildung und
Gefäßveränderungen in Form von vereinzelten Teleangiektasien und ebenfalls kleinfleckigen und
mitunter zusammenfließenden Erythemen bietet. Später kann es dann noch zum Verlust von
Hautanhangsgebilden und der Bildung von äußerst festem und gefäßarmem Bindegewebe kommen, wie man es bei der Strahlenfibrose beobachten kann. Auf dem Boden eines Röntgenoderms
mit allen seinen Folgen kann es darüber hinaus zum Auftreten eines Strahlenulkus kommen; diese Ulzeration hat eine sehr schlechte Heilungstendenz. All dies sind solche Spätschäden, die erst
in weiteren Befragungen und Untersuchungen der Patientinnen in prospektiven Studien evaluiert
und in Verbindung zu den experimentellen Ergebnissen gesetzt werden können.
Wie oben bereits erwähnt wurde, haben die meisten bisher durchgeführten Studien, die den
Einfluß von strahlenbedingten DNA-Schäden und deren Reparatur untersuchten, eine Korrelation zwischen der herabgesetzten DNA-Reparatur und den späten Strahlenschäden herausgefunden. Diese Spätschäden sind als Nebenreaktionen bei der Strahlentherapie definiert, die sich erst
mehrere Jahre nach Ende der Therapie herausstellen (siehe dazu auch Kapitel 1 – „Einleitung“).
Zum Zeitpunkt der Versuchsanalysen unserer Untersuchung (diese prospektive Studie begann
1998) waren etwaige Spätschäden noch nicht sichtbar. In unserer Studie konnten daher nur akute
und Frühschäden berücksichtigt werden, die während der Therapie oder einige Wochen später
sichtbar wurden. Da es keine eindeutige Beziehung zwischen Früh- und Spätschäden bei der Radiotherapie gibt [Rosen et al., 1999; Barber et al., 2000 b], konnte auch keine Extrapolation
durchgeführt werden.
5.5
Weitere Faktoren, welche die individuelle Strahlensensitivität beeinflussen
Bis zu 5 % aller Brustkrebs-Patientinnen entwickeln nach Abschluß der Strahlentherapie frühe
oder späte Nebenreaktionen im gesunden Gewebe [Turesson et al . , 1996; Rosen et al . , 1999].
Neben dem individuellen Risiko, das von der genetischen Prädisposition abhängt, haben noch
physikalische Parameter [Little, 2000] und stochastische Unterschiede der Beziehungsdichte eine
Einfluß auf das Ausbilden dieser Strahlenschäden.
Kapitel 5 | Diskussion
71
Zusammengefaßt sind die bekannten Faktoren für die Strahlenempfindlichkeit einer Patientin
folgende:
-
Umfang des bestrahlten Gewebes;
-
Gesamtdosis und deren Fraktionierung;
-
Geschlecht, Alter und Phänotyp der bestrahlten Person;
-
Genotyp der Patientin (cf. Gendefekte wie z.B. Ataxia teleangiectasia , d i e
Fanconi-Anämie oder das Nijmegen-breakage-Syndrome [vgl. auch Kapitel 1 –„Einleitung“]);
-
Prämedikation;
-
Bestimmte, den Verlauf der Therapie beeinflussende andere Erkrankungen sowie
-
eine etwaige dem Bestrahlungsvorgang vorausgegangene Chemotherapie.
Aus der Literatur ist bekannt, daß auch der Vergleich zwischen den durch die Strahlen induzierten DNA-Schäden und den klinischen Spätschäden keine vollständige Übereinstimmung zwischen der experimentellen in vitro- und der klinischen in vivo- Strahlensensitivität bringt
[Alapetite et al., 1999; Müller et al ., 2001]. Nicht nur ein DNA-Reparaturdefekt allein trägt zur
Strahlensensitivität bei, auch noch andere Faktoren müssen hierbei vermutet werden, da es nur
eine unvollständige Beziehung dieser beiden Parameter zueinander gibt [Boyle et al., 2002].
Diese Vermutung wird auch durch den Vergleich der Ergebnissen unseres Versuchs mit den dazugehörigen klinischen Patientendaten bestätigt. Auch andere Gewebeeigenarten – wie die Neigung zu Entzündungsreaktionen oder der Zytokinproduktion – können eine größere Rolle in der
Entwicklung von Nebenreaktionen im bestrahlten Hautareal spielen [Rosen et al., 1999].
Wie bei malignen Erkrankungen im Allgemeinen häufig, so kann auch die Radiosensitivität durch
externe und interne Faktoren beeinflußt werden. Ein Beispiel dafür ist z.B. Adipositas (siehe dazu
auch die Arbeit von Gray et al . , 1991; Fernando et al . , 1999 und Araham et Allegra, 2001);
dies kann auch in unserer Studie als ein Störfaktoren wirken. Wie festgestellt werden konnte,
zeigten sich die Patientinnen, die eine ausgeprägte klinische Radiosensitivität aufwiesen, auch als
solche, die ein mehr als durchschnittliches Körpergewicht zeigten als der gesamte Durchschnitt
des beteiligten Patientinnenkollektivs (sie wiesen einen durchschnittlichen Body Mass Index
(B M I ) von 28,4 auf im Gegensatz zur Durchschnitt des Gesamtkollektivs mit einem BMI von
25,4). In übergewichtigen Patienten werden häufig Nebeneffekte der Strahlentherapie in sub-
Kapitel 5 | Diskussion
72
mammillären Hautfalten gefunden. Bei unseren Patientinnen zeigten sich diese Nebeneffekte
aber nicht nur in diesen Hautflächen (bei 4 Patientinnen), sondern auch in anderen Bereichen des
bestrahlten Hautareals (bei 3 Patientinnen) [vgl. dazu auch Twardella et al . , 2003].
Ein weiterer Störfaktor kann das Alter der untersuchten Patienten sein: Wegen anderer Begleiterkrankungen (Ko-Morbidität) können ältere Patienten schlechtere klinische Reaktionen haben;
jüngere Patienten hingegen können schon in dem jungem Alter an Krebs erkrankt sein, da sie
eine verminderten DNA-Reparaturfähigkeit bzw. einen Gendefekt aufweisen [in: Scott et al.,
1998]; daher besteht auch bei ihnen die Gefahr eines verstärkten Auftretens von nicht zu beeinflussenden Störgrößen.
Es zeigte sich, daß die Patientinnen mit Hautreaktionen von Typ 2c nach CTC durchschnittlich
jünger waren als der Durchschnitt der gesamten Studiengruppe (dieses Phänomen wurde auch
schon in anderen Arbeiten festgestellt [Denham et al . , 1995; Pignon et al . , 1997; Barber et
al . , 2000 a]): Während hier das Durchschnittsalter bei 61 Jahren lag (mit einer Bandbreite von 36
bis 80 Jahren), wiesen die sensibilisierten Patientinnen ein Durchschnittsalter von 55 Jahren auf;
bei ihnen reicht das Alterspektrum von 36 bis 69 Jahren.
Betrachtet man nun die zellulären Sensitivitätsparameter, so sah die Altersverteilung folgendermaßen aus: Für beide Gruppen (sensitiv und nicht sensitiv) fanden wir ein Durchschnittsalter
von 60 Jahren; für die Patienten mit einem gesteigerten DNA-Schadens-Potential nach einer Bestrahlung mit 5 Gy zeigte sich eine Altersspektrum von 45 bis 70 Jahren; für die Gruppe mit einer
reduzierten DNA-Reparaturkapazität eine Altersverteilung von 50 bis 76 Jahren. Darüber hinaus
wurden die zellulären DNA-Reparaturparameter aber nicht vom Alter der Patienten beeinflußt.
Weitere, detailliertere Untersuchungen in dieser Richtung wurden vor kurzem veröffentlicht
[Twardella et al. , 2003].
In unserer Arbeit konnte gezeigt werden, daß es möglich ist, experimentell die Patientenproben
zu bestimmen, die eine herabgesetzte DNA-Reparaturfähigkeit aufweisen. In Zukunft sollte der
Test nun dahingehend verbessert werden, daß es mit ihm auch möglich ist, eindeutig auch die
klinisch gefährdeten Patientinnen zu erkennen und herauszufiltern.
Kapitel 6 | Ausblick
6.
73
AUSBLICK
Mit dieser Arbeit konnte gezeigt werden, daß sich der Komet-Assay sehr gut eignet, um DNASchäden aufzuspüren und ihre Reparatur im Zeitverlauf zu messen. Es konnten auch
Patientinnen identifiziert werden, deren Lymphozyten besonders empfindlich auf die Bestrahlung
reagierten oder deren Reparaturkapazität besonders schlecht war.
Leider war die Verbindung zwischen der im Versuch gemessenen DNA-Reparaturkapazität und
dem Auftreten von akuten Strahlenschäden im Bestrahlungsgebiet der Brustkrebspatientinnen
nicht hinreichend signifikant.
Das liegt vor allem darin, daß wir uns bei unserer Arbeit auf Frühschäden konzentriert haben. Im
Gegensatz dazu haben andere Gruppen in der Vergangenheit die Beziehung „prädikativer Test –
Spätschäden nach Radiotherapie“ untersucht.
In Zukunft sollte die Fähigkeit des Komet-Assay, Spätschäden vorhersagen zu können, weiter
analysiert werden. Darüberhinaus kann die Wirkung von radioaktiver Strahlung auch durch
diverse Störfaktoren, wie z.B. gewisse Medikamente, beeinflußt werden. Ebenso läßt sich eine
Tendenz erkennen, daß Frauen mit einem höheren BMI und geringerem Alter eine größere
Wahrscheinlichkeit haben, akuten Reaktionen der Haut nach der therapeutischen Bestrahlung zu
entwickeln [Twardella et al. , 2003]. Die Einflußmöglichkeiten dieser Nebenpunkte sollten auch
in Zukunft im Rahmen weiterer klinischer Studien untersucht werden.
Darüberhinaus wird vorgeschlagen, die Reparatur-Kinetik verschiedener strahlenbedingter DNASchäden genauer zu bestimmen und eine Technik zu entwickeln, um die Genauigkeit der
Reparatur spezifischer DNA-Schäden messen zu können.
Daraus könnten sich Informationen ergeben, um Nebeneffekte von strahlenbedingten Schäden
adäquat voraussagen zu können.
Insbesondere sollte auf die Akquirierung ausreichend intakter Blutproben geachtet werden, daher
sollte die Entnahme standardisiert und die Zeit bis zum Einsatz im Komet-Assay- Test
verkürzt werden. Eine adäquate Zellanzahl zu Beginn des Versuches ist Grundvoraussetzung für
die Auswertung des Versuchs.
Kapitel 6 | Ausblick
74
Darüberhinaus wäre eine weitergehende Standardisierung in der Durchführung des Komet-Assay
der verschiedenen Arbeitsgruppen, die sich mit diesem Test beschäftigen und bislang noch mit
zum Teil verschiedenen Versuchsaufbauten arbeiten, hinsichtlich einer besserer Vergleichbarkeit
der Ergebnisse zu begrüßen [Bocker et al . , 1997; Rojas et al . , 1999; Tice et al . , 2000].
Kapitel 7 | Literatur
75
7.
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V | Tabellenanhang
xi
V.
TABELLENANHANG
V.1
Tabelle der Patientenproben in numerischer Reihenfolge
Im Folgenden werden die Versuchsergebnisse mit dem Komet-Assay für die untersuchten 149
Patientinnen dargestellt. Die Proben sind geordnet nach den vorher festgelegten Verschlüsselungszahlen.
Patientenproben in numerischer Reihenfolge
Kontrolle
0 min
15 min
30 min
15
30
15-30
Ghosts (Anzahl)
DNA-Reparaturkapazität
Patientennummer
Meßwerte (Median-Tail-Moments)
102
1,1
4,6
3
2,4
0,35
0,48
0,2
4
103
1,6
9,7
4,4
2,9
0,55
0,70
0,34
2
105
1,9
10,4
3,5
2,5
0,66
0,76
0,29
2
108
1,8
6,9
3,1
2,4
0,55
0,65
0,23
2
115
---
---
---
---
---
---
---
---
122
0,8
5,4
2
1,2
0,63
0,78
0,4
32
125
0,6
6,6
2,3
1,2
0,65
0,82
0,48
44
129
0,6
3,5
1,7
1,1
0,51
0,69
0,35
9
148
0,3
5,3
1,5
0,9
0,72
0,83
0,4
6
167
0,5
9
0,9
1
0,9
0,89
- 0,11
8
177
0,4
5,6
4
0,9
0,29
0,84
0,78
1
191
0,9
12,8
3,8
2,3
0,70
0,82
0,39
5
192
0,6
10,8
4
2,4
0,63
0,78
0,4
3
193
0,6
11
3,9
1,9
0,65
0,83
0,51
4
194
0,5
4,5
2,3
2,6
0,49
0,42
- 0,13
3
Ausschlußkriterien
Tabelle V.A:
D
V | Tabellenanhang
xii
Tabelle V.A [Fortsetzung]:
Patientenproben in numerischer Reihenfolge
0 min
15 min
30 min
15
30
15-30
Ghosts (Anzahl)
196
0,4
4,2
2
2,3
0,52
0,45
- 0,15
4
197
0,3
5,5
1,7
1
0,69
0,82
0,41
5
198
0,8
7,8
5,3
3,2
0,32
0,59
0,40
1
200
0,4
2,4
1
0,6
0,58
0,75
0,4
1
202
---
---
---
---
---
---
---
---
C
203
28
63,9
45,6
38,8
0,29
0,39
0,15
27
A
204
33,8
40,7
38,8
43,1
0,05
- 0,06
- 0,11
36
205
26,5
50,2
48,4
37,4
0,04
0,25
0,23
50
A
206
---
---
---
---
---
---
---
---
D
209
2,4
11,3
10,3
5,4
0,09
0,52
0,48
54
210
0,6
12,4
3,2
1,8
0,74
0,85
0,44
9
211
1,3
11
6,6
2,6
0,40
0,76
0,61
25
212
3
12,2
9,4
6,2
0,23
0,49
0,34
11
215
1,5
14,7
8,3
5
0,44
0,66
0,40
7
220
14
36
32
22,6
0,11
0,37
0,29
92
222
---
---
---
---
---
---
---
---
224
1
3,6
1,3
0,9
0,64
0,75
0,31
10
225
1,5
3,4
2,9
3,6
0,15
- 0,06
- 0,24
3
226
1,1
4,3
3
2
0,30
0,53
0,33
1
227
1,6
8,8
6,6
1,5
0,25
0,83
0,77
2
228
0,4
4,7
2,2
2,5
0,53
0,47
- 0,14
2
229
0,7
6,9
4,3
2,2
0,38
0,68
0,49
6
231
1,6
5,6
4,1
2,6
0,27
0,54
0,37
10
232
0,7
2,3
2
2
0,13
0,13
0
2
233
24,7
14,4
6,2
12
0,57
0,17
- 0,94
18
Ausschlußkriterien
Kontrolle
DNA-Reparaturkapazität
Patientennummer
Meßwerte (Median-Tail-Moments)
D
B
A
V | Tabellenanhang
xiii
Tabelle V.A [Fortsetzung]:
Patientenproben in numerischer Reihenfolge
Kontrolle
0 min
15 min
30 min
15
30
15-30
Ghosts (Anzahl)
Ausschlußkriterien
DNA-Reparaturkapazität
Patientennummer
Meßwerte (Median-Tail-Moments)
235
---
---
---
---
---
---
---
---
D
236
---
---
---
---
---
---
---
---
D
237
32,3
34,3
34
17,4
0,01
0,49
0,49
89
237
---
---
---
---
---
---
---
---
D
238
---
---
---
---
---
---
---
---
D
239
9,3
21,7
4,5
2,1
0,79
0,90
0,53
134
A
240
---
---
---
---
---
---
---
---
D
242
37,4
26,4
30,9
5,1
- 0,17
0,81
0,83
12
A
244
24,3
49,2
1,9
0,4
0.96
0,99
0,79
31
245
1,5
22,4
5,5
5,3
0,75
0,76
0,04
4
246
0,9
5,9
5,4
2,9
0,08
0,51
0,46
3
247
0,1
4,6
1,4
1,3
0,70
0,72
0,07
3
248
0,1
3,8
2,4
2,4
0,37
0,37
0
1
249
3,2
32,2
8,1
6,8
0,75
0,79
0,16
7
250
2
1,3
0,5
5
0,62
- 2.85
-9
55
A
251
3,5
2,7
---
3,3
---
- 0,22
---
5
B
253
40,1
18,8
22
55,3
- 0,17
- 1,94
- 1,5
22
A
254
37,9
44,8
54,6
5,6
- 0,22
0,88
0,90
37
A
255
0,4
3,1
1,9
2,4
0,39
0,23
- 0,26
5
257
---
---
---
---
---
---
---
---
C
259
---
---
---
---
---
---
---
---
C
260
2,4
23,1
10,3
9,4
0,55
0,59
0,09
5
B
260
0,8
7,7
4,9
1,8
0.36
0,77
0,63
4
2003
0,5
6,6
---
3,8
---
0,42
---
1
2004
0,6
6
2,2
1,4
0,63
0,77
0,36
5
B
*
V | Tabellenanhang
xiv
Patientenproben in numerischer Reihenfolge
Kontrolle
0 min
15 min
30 min
15
30
15-30
Ghosts (Anzahl)
DNA-Reparaturkapazität
Patientennummer
Meßwerte (Median-Tail-Moments)
2005
2,9
11,2
7,5
6,4
0,33
0,43
0,15
56
2006
1
5,5
1,7
1,2
0,70
0,78
0,29
4
2007
1,1
7
7,2
3,7
- 0,03
0,47
0,49
24
2500
13,7
40,2
25,8
13
0,36
0,68
0,50
2
2502
1,6
7,4
5,8
4,6
0,22
0,38
0,21
2
2503
0,8
5,7
5,2
3,2
0,09
0,44
0,38
11
2504
1
6,5
2,5
1,9
0,62
0,71
0,24
25
2507
15,1
47,4
10,5
3,3
0,77
0,93
0,69
18
2507
0,7
6,9
3,7
3,8
0,46
0,45
- 0,03
7
2508
0,6
9,3
5,4
3,3
0,42
0.65
0,39
40
2509
0,4
2,5
0,9
0,6
0,64
0,76
0,33
37
2511
3,4
13,6
4,9
4,6
0,64
0,66
0,06
6
2513
15,8
30
15,3
14,2
0,49
0,53
0,07
40
2516
1
10,4
4,1
2,9
0,61
0,72
0,29
6
2520
0,4
4
1,4
0,8
0,65
0,8
0,43
18
2521
1
11,6
8,1
4,9
0,30
0,58
0,40
6
2522
2,3
9,1
3,2
1,9
0,65
0,79
0,41
15
2523
3
8
4,1
1,6
0,49
0,8
0,61
13
2524
0,9
10,6
5,5
3,2
0,48
0,70
0,42
5
2525
0,5
4,2
2,2
1,6
0,48
0,62
0,27
9
2526
0,8
3,4
3,9
2
- 0,15
0,41
0,49
3
2533
0,3
3,3
0,9
0,7
0,73
0,79
0,22
2
2539
1,1
6,7
2
1,1
0,70
0,84
0,45
5
2540
0,7
4,7
3,5
1,5
0,26
0,68
0,57
0
2541
0,4
3,5
1,2
1,2
0,66
0,66
0
3
Ausschlußkriterien
Tabelle V.A [Fortsetzung]:
A
V | Tabellenanhang
xv
Tabelle V.A [Fortsetzung]:
Patientenproben in numerischer Reihenfolge
0 min
15 min
30 min
15
30
15-30
Ghosts (Anzahl)
2542
0,4
3,9
1,4
1,1
0,64
0,72
0,21
4
2545
0,7
9,1
2,4
1,5
0,74
0,84
0,38
2
2546
0,3
4
1,4
1
0,65
0,75
0,29
2
2548
5,1
13,6
7,4
0,1
0,46
0,99
0,99
5
A
2549
0,9
4
1,5
0,3
0,63
0,93
0,8
21
A
2549
0,6
13
3,1
0,2
0,76
0,98
0,94
22
2550
5,1
10,4
2
4,1
0,81
0,58
- 1.05
25
A
2554
---
---
---
---
---
---
---
---
D
2556
0,3
2,9
1,5
1
0,48
0,66
0,33
3
4001
1,2
5,9
4,6
3,9
0,22
0,34
0,15
17
4003
0,6
3,9
3,2
3,1
0,18
0,21
0,03
17
4004
0,9
7,9
4,4
3,6
0,44
0,54
0,18
35
4007
0,9
9,8
1,6
1,6
0,84
0,84
0
5
4008
1,7
16,3
6,6
1,8
0,60
0,89
0,73
13
4009
4,2
8,8
10,4
4,9
- 0,18
0,44
0,53
6
4012
1,1
4,9
3,3
1,8
0,33
0,63
0,45
7
4016
0,5
5,1
1,3
1,3
0,75
0,75
0
4
4018
0,5
10,7
3,5
0,9
0,67
0,91
0,74
16
4019
1,1
6,9
1,6
1,3
0,77
0,81
0,19
4
4024
1,1
11,6
7,9
9,7
0,32
0,16
- 0,23
35
4029
0,7
4,4
1,9
1
0,57
0,77
0,47
1
4036
5,2
8,9
19,5
7
- 1,19
0,21
2,79
74
4037
7
25,7
41,1
17,6
- 0,60
0,32
0,57
46
4038
0,8
4,9
4,1
2,9
0,16
0,41
0,29
74
4039
---
---
---
---
---
---
---
---
Ausschlußkriterien
Kontrolle
DNA-Reparaturkapazität
Patientennummer
Meßwerte (Median-Tail-Moments)
B
D
V | Tabellenanhang
xvi
Tabelle V.A [Fortsetzung]:
Patientenproben in numerischer Reihenfolge
Kontrolle
0 min
15 min
30 min
15
30
15-30
Ghosts (Anzahl)
Ausschlußkriterien
DNA-Reparaturkapazität
Patientennummer
Meßwerte (Median-Tail-Moments)
4040
1,6
10
3,8
2,1
0,62
0,79
0,45
5
B
4041
1,2
8,9
7,1
2,8
0,20
0,69
0,61
49
4042
1
5
3,1
2,1
0,38
0,58
0,32
15
4043
19,2
20,8
22,2
10,2
- 0,07
0,51
0,54
7
4044
4
22,6
15,5
8,6
0,31
0,62
0,45
22
4045
1,6
10,1
8,9
5,3
0,12
0,48
0,40
4
4046
---
---
---
---
---
---
---
---
D
4047
---
---
---
---
---
---
---
---
D
4048
---
---
---
---
---
---
---
---
D
4049
0,5
6,5
7,2
8,2
- 0,11
- 0,26
- 0,14
23
B
4050
0,5
4,2
2,4
1,4
0,43
0,67
0,42
4
B
Legende zur Spalte “Ausschlußkriterien”:
Abkürzung
Bedeutung
A
Es liegen weniger als die für die Auswertung benötigten 51 Zellen pro Objektfeld vor.
B
Es konnten nicht die benötigten drei Objektfelder ausgewertet werden, da sich
mindestens zwei der vier Felder während des Lyse- oder Elektrophoreseprozesses vom Objektträger gelöst haben. Deswegen beruht die Auswertung auf der
Auszählung von nur einem oder zwei Ojektträgerfeldern.
C
Der Versuchsdurchgang mußte aus technischen Gründen abgebrochen werden.
D
Nach der Stimulierung lagen in der Ausgangslösung zu wenige Zellen vor; der
Versuch konnte daher nicht durchgeführt werden.
V | Tabellenanhang
xvii
Legende zur Spalte “Bemerkungen” [Fortsetzung]
Abkürzung
Bedeutung
*
Sonstiger Defekt und technische Schwierigkeiten, die zum Versuchsabbruch
geführt haben.
Anmerkungen zum Aufbau der Tabelle:
-
In der ersten Spalte sind die Patientennummern (gemäß der vorher festgelegten Verschlüsselung) aufgeführt. Wenn zweimal dieselbe Nummer aufgeführt ist, lief die
Probe dieser Patientin zwei verschiedenen Versuchen mit. Dies ist dann der Fall,
wenn z.B. ein Versuch abgebrochen werden mußte etc. (siehe dazu die Legende zur
Spalte „Bemerkungen“).
-
Die nächsten vier Spalten führen die im Rahmen der Auswertung mit der Software
unter dem UV-Mikroskop gemessenen Median-Tail-Moments der untersuchten Zellen auf. Dargestellt sind zum einen die Werte der unbestrahlten Kontrolle und dann
die der γ-bestrahlten Zellen, jeweils zu den Zeitpunkten t1=0 min, t2=15 min und
t3=30 min.
-
Die folgenden drei Spalte enthalten die nach den entsprechenden Formeln (siehe dazu Kapitel 3 „Material/Methoden“) berechneten Werte der DNA-Reparaturkapazität
nach 15 min, nach 30 min und im Zeitraum von 15 bis 30 min nach Abschluß des
Bestrahlungsvorgangs.
-
Die letzte Spalte verweist auf Bemerkungen über besondere Vorkommnisse während
des Experimentes oder sonstige Angaben über die ausgewerteten Zellen. Weitergehende Erläuterungen dazu siehe in der Legende zur Spalte “Bemerkungen” weiter
oben.
Die in kursiv gedruckten Zeilen zeigen die Proben an, deren Ergebnisse aus o.a. Gründen nicht
verwendet werden konnten.
V | Tabellenanhang
V.2
xviii
Tabelle der Referenzproben in numerischer Reihenfolge
Nachstehend erfolgt eine Darstellung aller in den Patientinnen-Versuchsdurchgängen mitgelaufenen Proben des Referenzspenders.
Tabelle V.B:
Zusammenfassung der für die Referenzprobe ermittelten Werte
Probennummer
Kontrolle
0 Min
15 Min
30 Min
15
30
15-30
Ghosts (Anzahl)
DNA-Reparaturkapazität
Versuchsdurchgang der
Patientenproben, bei
dem die Spenderprobe
als Kontrolle mitlief
Meßwerte (Median-TailMoments)
Versuch #2
Probe1
2,1
20
7,7
4,6
0,62
0,77
0,40
6
Versuch #3
Probe2
4,3
16,2
10
10,7
0,38
0,34
- 0.07
1
Versuch #5
Probe3
4,5
10,8
6
2
0,44
0,81
0,67
5
Versuch #8
Probe4
2,2
12,2
5,4
2,6
0,56
0,79
0,52
6
Versuch #9
Probe5
1
8,1
7,6
4,6
0,06
0,43
0,39
2
Versuch #11
Probe6
2,4
4,2
2,5
2,1
0.40
0,5
0,16
6
Versuch #12
Probe7
1,1
8,4
4,8
3,7
0,43
0,56
0,23
6
Versuch #13
Probe8
1,3
17,3
6,6
3,1
0,62
0,82
0,53
5
Versuch #14
Probe9
3,6
13,4
7
5,3
0,48
0,60
0,24
16
Versuch #15
Probe10
0,9
8,6
6,3
3,7
0,27
0,57
0,41
6
Versuch #16
Probe11
2,8
7,6
6,4
5,1
0,16
0,33
0,20
6
Versuch #17
Probe12
1,3
13,8
2,1
1,4
0,85
0,90
0,33
6
Versuch #21
Probe13
0,5
9,1
3,1
1,5
0,66
0,84
0,52
5
Versuch #25
Probe14
0,8
4,9
3,0
1,5
0,39
0,69
0,50
13
Versuch #27
Probe15
1,4
7,6
6,3
5,2
0,17
0,32
0,17
3
Versuch #30
Probe16
0,1
2
1
0,6
0,5
0,7
0,4
2
V | Tabellenanhang
xix
Anmerkungen zum Aufbau der Tabelle:
Die Tabelle der Referenzproben ist so aufgebaut wie die der Patientenproben. Besonderheiten,
die zu besonderen Bemerkungen geführt hätten, gab es keine. Lediglich die 1. und 2. Spalte unterscheidet sich von Tabelle IV.A:
-
Die erste Spalte gibt an, bei welchem Versuchdurchgang der Patientinnenproben die
Spenderlymphozyten jeweils als Referenzprobe mitgelaufen sind.
-
Zu Spalte zwei: Da es sich immer um denselben Spender handelt, wird nur die jeweilige Aliqot-Nummer (Probennummer) angegeben.
VI | Abkürzungsverzeichnis
xx
VI.
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
AT
....................................
Ataxia teleangiectasia
BER
....................................
Basen-Exzisions-Reparatur
BMI
....................................
“Body-Mass-Index”
BRCA1/2
....................................
Brustkrebs-Gen 1 bzw. 2
ca.
....................................
circa
CTC
....................................
“Common-Toxicity-Criteria”
137
CS
....................................
Isotop 137 des Elements Cäsium
DMSO
....................................
Dimethylsulfoxid
DNA
....................................
“Desoxyribo-Nucleic-Acid”
DSB
....................................
Doppelstrangbruch
EJ
....................................
End-Joining
ESB
....................................
Einzelstrangbruch
FCS
....................................
fetales Kälber-Serum
g
....................................
Fallbeschleunigung
Gy
....................................
Gray
h
....................................
Stunde
HEPES
....................................
N-2-Hydroxyethylpiperazin-N-2ethansulfonsäure
HR
....................................
homologe Rekombination
M
....................................
Molar
mA
....................................
milli-Ampere
min
....................................
Minute
mM
....................................
milli-Mol
MV
....................................
Mega-Volt
Na2EDTA
N-Basic
.................................
....................................
Dinatrium-Ethylendiamintetraessigsäure
Nähr-Medium
VI | Abkürzungsverzeichnis
xxi
NCI
....................................
National Cancer Institute
NER
....................................
Nucleotid-Exzisions-Reparatur
NIH
....................................
National Institutes of Health
p
....................................
Grundwahrscheinlichkeit
der
Binominal-
verteilung
PBS
....................................
Phosphat-gepufferte Salzlösung
pH
....................................
pondus Hy drogenii , negativer dekadischer
Logarithmus der Wasserstoffionenkonzentration
PHG
....................................
Phytohemagglutinin
r
....................................
Produktmoment-Korrelationskoeffizient
nach
Spearman
RPMI 1640
.................................
Standardmedium für humane Lymphozyten
nach M o o r e e t a l . / R o s w e l l P a r k M e m oriam Institute Nr. 1640
s
....................................
Standardabweichung
t1 - 3
....................................
Zeitpunkte (t1 =0 min, t2 =15 min und t3 =30
min), nach denen jeweils die Reparaturmöglichkeit der Zellen nach dem Bestrahlungsvorgang
durch Einbringen in das Agarosegemisch und
anschließendes Auflegen auf die Kälteplatte beendet wird.
TE-Puffer
TM
.................................
....................................
TNM-Klassifikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Tris-/EDTA-Puffer
Tail-Moment
Stadieneinteilung von malignen Tumoren; dabei
beschreibt T die Tumorgröße, L die Lymphknotenbeteiligung/-metastasen und M die Bildung
von (Fern-)Metastasen.
UV-Licht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
ultra-violettes Licht
U/min
Umdrehung pro Minute
....................................
VII | Veröffentlichungen
VII.
xxii
VERÖFFENTLICHUNGEN AUS DER ARBEIT
Popanda O, Ebbeler R, Twardella D, Helmbold I, Gotzes F, Schmezer P, Thielmann HW, von
Fournier D, Haase W, Sautter-Biehl ML, Wenz F, Bartsch H et Chang-Claude J ( 2 0 0 3 ) Radiation-induced DNA damage and repair in lymphocytes from breast cancer patients and
their correlation with acute skin reactions to radiotherapy. I n t J R a d i a t O n c o l B i o l P h y s ;
55 (5): 1216-25
Twardella D, Popanda O, Helmbold I, Ebbeler R, Benner A, von Fournier D, Haase W, SautterBihl ML, Wenz F, Schmezer P e t Chang-Claude J ( 2 0 0 3 ) Personal characteristics, therapy
modalities and individual DNA repair capacity as predictive factors of acute skin toxicity
in an unselected cohort of breast cancer patients receiving radiotherapy. R a d i o t h e r O n col; 69 (2): 145-153
VIII | Lebenslauf
VIII.
xxiii
LEBENSLAUF
P ERSÖNLICHE I NFORMATION
Name:
Reinhard Frank Wilhelm Ebbeler
Geburtsdatum:
03. Januar 1976
Geburtsort:
Os nabr ü ck /Nds.
Adresse:
Barsinghäuserstr. 10
30989 Gehrden/Nds.
Kartäuserstr. 18
79102 F r eibu r g /BW
[email protected]
Eltern:
Reinhold Ebbeler
Regina Ebbeler, geb. Kestenus
A USBILDUNG
1982 - 1986
Grundschule Gas te/Nd s . , B ad
Salzdethfurt/Nds., Gehrden/Nds.
1986 - 1988
Orientierungsstufe Gehr den/Nds .
1988 - 1996
Matthias-Claudius-Gymnasium
Gehrden/ Nds.
1996
Abschluss Allgemeine Hochschulreife
U NIVERSITÄRE A USBILDUNG
1996 - 1998
Vorklinischer Studienabschnitt an der
Medizinischen Hochschule Hannover
(MHH); Hannover/Nds.
VIII | Lebenslauf
xxiv
1998
Medizinische Vorprüfung (Physikum)
1998 - 1999
Erster Klinischer Abschnitt an der Al ber tLudwigs-Universität Freiburg i.
B r s g ./BW
1999
Erstes Medizinisches Staatsexamen
United States Medical Licensing Examination
(USMLE) Step I
1999 - 2002
Zweiter Klinischer Abschnitt an der A l ber tLudwigs-Universität Freiburg i.
B r s g . / BW
2002
Zweites Medizinisches Staatsexamen
2002 - 2003
Praktisches Jahr (s.u.)
2003
Drittes Medizinisches Staatsexamen
P RAKTISCHES J AHR
Tertial Innere Medizin:
Onkologische Ambulanz und Station,
Internistische Onkologie, I ns el s pi tal
Bern/CH
Tertial Chirurgie:
Lebertransplantation/Allgemeinchirurgie,
Mount Sinai Hospital, New Yo rk/USA
Lebertransplantation/Kinderchirurgie,
U niver sity of Calif or nia L os Ang eles
(UCLA)/USA
Tertial Radiologie:
Radiolog ische U niver sitätsklinik mit
den Abteilungen Röntgendiagnostik,
Strahlenheilkunde, Nuklearmedizin und der
Sektion Neuroradiologie,
A l b e r t - L u d w i g s - U n iv e r s i t ä t F r e i b u r g
i . B r s g ./BW
VIII | Lebenslauf
xxv
F AMULATUREN
1999
Innere Medizin, Robert-KochKrankenhaus, Gehrden/Nds.
Chirurgische Praxis Dr s. L ü hr /S chl eg el ,
B a r s i n g h a u s e n / Nds.
2000
Neurochirurgie, Inselspi tal Ber n/CH
Plastische Chirurgie, U ni v er s i ty of
Toronto, Toronto/Kanada
2001
Anästhesiologische Universitätsklinik
Charité, Berlin/B
Bernhard-Nocht-Institut für
T r o p e n m e d i z i n , H a m b u r g / HH
Chirurgische Ambulanz, K l i ni k u m der
A l b e r t - L u d w i g s - U n iv e r s i t ä t F r e i b u r g
i . B r s g . / BW
K LINISCHE T ÄTIGKEIT
2004
Ab Februar: Arzt im Praktikum in der
Abteilung Gastroenterologie/Endokrinologie am
Klinikum der G e o r g - A u g u s t - U n i v e r s i t ä t
Göttingen/Nds.
IX | Selbständigkeitserklärung
IX.
xxvi
SELBSTÄNDIGKEITSERKLÄRUNG
Ich erkläre, daß ich die vorliegende Arbeit selbständig und nur unter Verwendung der
angegebenen Hilfsmittel und Literatur angefertigt habe:
Heidelberg, den ______________________
______________________________________
(Reinhard Ebbeler)
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