Informationen zur Fettabsaugung (Liposuktion) Die ästhetischen Ansprüche vieler Menschen sind in den letzten Jahren stark gestiegen und Fortschritte in der modernen Medizin haben Operationsmethoden hervorgebracht, die uns heute erlauben, Probleme anzugehen, deren chirurgische Lösung noch vor wenigen Jahren mit erheblichen Risiken verbunden war. Die vererbte Verteilung von unerwünschten Fettpolstern ist trotz bewusster Ernährung und gezieltem Problemzonentraining für viele Menschen ein Problem. Unter Einsatz der modernen schonenden Absaugverfahren gelingt es, das Bindegewebe mit den darin enthaltenen Blut-und Lymphgefäßen sowie Nervenbahnen zu schonen. Es stehen verschiedene Techniken der Fettabsaugung zur Verfügung; hierzu zählen die Ultraschalltechnik, die Laser- und Wasserstrahllipolyse sowie die Absaugung mittels feinster Absaugkanülen (Durchmesser 2-4 mm), letztere auch in Kombination mit einem Vibrationshandgriff. Auf Grund der sicheren Handhabung und der guten Ergebnisse kommen bei uns feinste Absaugkanülen zum Einsatz. Im Vorbereitungsgespräch wollen wir Ihre Wünsche und Erwartungen kennenlernen und Ihnen die Möglichkeiten und Grenzen der Methode erklären. Nach der ersten Beratung sollten Sie sich nicht gleich für oder gegen eine Behandlung entscheiden, sondern in Ruhe über alles zuhause nachdenken. Wir wünschen uns informierte Patienten, welche die Möglichkeiten der Methode realistisch einschätzen. Wir beraten Sie gern. Sie sollten jedoch vorher diese Information lesen, um darüber hinaus gehende Fragen in einem Gespräch mit uns zu klären. Diät versus Fettabsaugung - die entscheidenden Unterschiede Die Anzahl der Fettzellen wird durch die Ernährung in der frühen Kindheit und durch Vererbung festgelegt. Nur bei massiver Gewichtszunahme werden im Erwachsenenalter neue Fettzellen angelegt. Normale Gewichtsschwankungen beeinflussen nur die Größe der Fettzellen und nicht die Anzahl. Entsprechend wird eine Diät auch immer nur die Größe der Fettzellen verändern. Mit den folgenden Zeichnungen möchte ich Ihnen die entscheidenden Unterschiede symbolisch verdeutlichen: Abb.1: Schichtdicke des Fettgewebes - Beeinflussung durch Diät. Es ändert sich nur die Größe der Fettzellen, die Anzahl bleibt konstant. Abb 2: Bei der Fettabsaugung werden Fettzellen mit speziellen Hohlnadeln dauerhaft abgesaugt. Es gelingt so, die Körperform neu zu modellieren. Die Anzahl der Fettzellen wird z.B. halbiert. Abb 3: Auch nach der Absaugung unterliegen die verbliebenen Fettzellen Schwankungen durch die Ernährungsweise. Die Abbildungen zeigen den dauerhaften Erfolg der Absaugung. Die verbliebenen Fettzellen verändern wie zuvor ihre Größe, die abgesaugte Problemzone wird an Gewichtsschwankungen aber deutlich weniger teilnehmen. Es gibt für Absaugungen am Bauch eine Einschränkung vor allem bei Männern: Man(n) kann auch im Bauch zunehmen. Vor dem Darm hat jeder Mensch eine Fettschürze, die Fett einlagern kann. Die Absaugung beseitigt das Fett unter der Haut, aber nicht das Fett in der Bauchhöhle! Insofern ist die Absaugung kein Freifahrtticket für ungezügeltes Essen - vor allem nicht für Absaugungen am Rettungsring bei Männern. Welche Patienten sind für die Fettabsaugung geeignet? Ideal geeignet sind gesunde Patienten unter 40 Jahren mit guter Hautelastizität, die trotz Normalgewicht Problemzonen haben. Diese Problemzonen sind oft erblich bedingt und können durch Diät und Training nicht beseitigt werden. Das bedeutet aber nicht, daß ältere Menschen ungeeignet sind. Jeder weiß, dass die Hautbeschaffenheit bei zwei Menschen gleichen Alters sehr unterschiedlich sein kann. Bei schlaffer Haut ist mehr Geduld bis zur endgültigen Abheilung erforderlich. Überschüssige Haut kann evtl. sogar in gleicher Sitzung (z.B. am Bauch) operativ entfernt werden (Abdominoplastik). Wenn verschiedene ausgedehnte Körperregionen behandelt werden sollen, muss gegebenenfalls in mehreren Schritten vorgegangen werden. Näheres sollten Sie besser im persönlichen Gespräch klären, um Ihr individuelles Anliegen zu besprechen. Auch über sonstige Erkrankungen und frühere Wundheilungsstörungen müssen Sie uns informieren. Störungen der Blutgerinnung verbieten die Operation. Was bedeutet Tumeszenz-Lokalanaesthesie? Der Begriff Tumeszenz leitet sich aus dem lateinischen "tumescere" - (anschwellen) ab. Lokalanaesthesie bedeutet -örtliche Betäubung-. Nach Betäubung der notwendigen Einstichstellen an der Haut mit einer Mininadel wird die Tumeszenzlösung in die Fettpolster eingespritzt. Die Lösung enthält neben örtlichem Betäubungsmittel weitere Zusätze, die einen sehr schonenden Eingriff ermöglichen. Der Vorgang der Einspritzung der Tumenszenslösung ist so gut wie schmerzfrei, wird jedoch als Druck im Gewebe wahrgenommen. Je nach Umfang der zu behandelnden Problemzone werden mehrere Liter dieser Flüssigkeit eingespritzt. Diese Form der Betäubung stellt seit 1987 die erfolgreiche Grundlage für Fettabsaugungen dar und wurde durch den amerikanischen Arzt Jeffrey Klein erstmals beschrieben. Neben den genannten Punkten bietet die Tumeszenz-Lokalanaesthesie einen weiteren großen Vorteil gegenüber der Operation in Vollnarkose. Ein wacher Patient kann während der Operation leicht seine Körperlage verändern, was für den Operateur sehr hilfreich ist. Manche Körperkonturen werden überhaupt erst durch den Lagewechsel bei erhaltenem Muskeltonus beurteilbar. Weitere Neuerungen Es gibt Problemzonen, die durch einen besonders hohen Bindegewebsanteil schwieriger in der Behandlung für den Operateur und die Patientin / den Patienten sind. Hierzu zählen der Oberbauch und der Rücken, aber auch gelegentlich andere Körperregionen. Hier stellt die Vibrationstechnik einen weiteren Vorteil dar (sog. Rüttlerkanülentechnik). Weitere Neuerungen sind in Aussicht. An welchen Körperregionen kann die Absaugung erfolgen? Prinzipiell ist fast jede Körperregion behandelbar. Frauen neigen dazu, im Bereich der äußeren Oberschenkel ( Reithose ), der inneren Oberschenkel, am Unterbauch, der Hüfte und am Gesäß Fett einzulagern. Bei Männern findet sich das Fett vorzugsweise am Bauch, der Hüfte ( Rettungsring ), am Nacken und Rücken. Ein Sonderfall sind Frauen mit sogenannten Lipödemen. Hierbei bestehen dauerhafte lokalisierte Fettansammlungen an den Ober- und / oder Unterschenkeln bis zum Knöchel. Ein schmerzhaftes Fettpolster kann über den Schuhrand hängen und weder durch Diät, Fitnesstraining, Wassertabletten oder Gummistrümpfe beseitigt werden. Diese Gesundheitsstörung konnte bisher nie behandelt werden und wird von den betroffenen Frauen als Schicksal ertragen. Mit der Behandlung durch Absaugung kann nicht nur die Form der Beine erheblich verbessert werden, sondern auch eine Verminderung oder sogar vollständige Beseitigung der Schmerzen! Wichtige Informationen zum Ablauf der Liposuktion 1. Vor der Operation Günstig ist eine ausgewogene vitaminreiche Ernährung. Übermäßigen Kaffee-, oder / und Nikotinkonsum bitten wir, wenn möglich, zu vermeiden, oder zumindest zu reduzieren. Bitte trinken Sie vor- und am Operationstag keinen Alkohol und kleiden Sie sich weder eng noch elegant. 2. Der OP-Tag Am Operationstag nehmen Sie ein leichtes Frühstück ein oder ein leichtes Mittagessen, falls die Operation für den Nachmittag geplant ist. Zur Körperpflege verzichten Sie bitte am OP-Tag auf die Anwendung von Salben oder Pflegelotionen im OP-Bereich. Zum allgemeinen Schutz der Patienten, erfolgt deshalb regelhaft eine Thromboseprophylaxe mittels Injektionen unter die Haut für -5-Tage sowie die Einnahme eines Antibiotikums für -3-Tage. Nach der Aufnahme erhalten Sie bequeme Op-Kleidung und werden zum Operationsraum begleitet .Im Operationsraum werden als erstes Fotos zur späteren Erfolgskontrolle gemacht. Es folgt die Markierung der Problemzonen im Stehen. Abgesehen von der Operation am Doppelkinn ist ihr Gesicht auf diesen Aufnahmen nie zu sehen. Danach wird zur Sicherheit eine Infusion gelegt, um Ihnen Sicherheit für den Kreislauf zu bieten. Ein wenig Beruhigungsmittel befreit Sie von der natürlichen Unruhe vor dem Eingriff. Es folgt das Einspritzen der Betäubungsflüssigkeit in die Problemzonen. Dies dauert zwischen 30 und 60 Minuten. Nach Eintritt der Betäubung folgt die schonende Absaugung der verflüssigten Fettzellen mittels feinster Absaugkanülen. Vielleicht empfinden Sie dabei das Gefühl von Berührung und Druck im Gewebe. Sollte Schmerz auftreten, so machen Sie uns bitte darauf aufmerksam, damit wir Ihnen behilflich sein können. Nach der Operation wird zunächst ein provisorischer Verband angelegt. Vor der Heimfahrt erhalten Sie dann einen neuen Verband, ein passendes Mieder und einen Vorrat an Saugkompressen und Unterlagen für die ersten Tage nach der Operation. 3. Die Zeit nach der OP Weil die Tumeszenzlösung teilweise im Gewebe gelöst ist, kann sie durch die Operation nicht vollständig entfernt werden. Der verbleibende Rest fließt in den ersten Tagen nach dem Eingriff über die Miniwunden wieder ab. Am zweiten Tag nach der Operation werden wir die Wunden mit speziellen Klammerpflastern verschließen, die von Ihnen nicht entfernt werden sollen. Die Klammerpflaster sind übrigens wasserfest. Duschen ist erlaubt, nachdem alle kleinen Wunden einen Tag trocken sind. Manchmal entleert sich über die Miniwunden an einzelnen Stellen auch am dritten oder vierten Tag noch Flüssigkeit. Nehmen Sie bitte eine Volldusche erst vor, nachdem alle Miniwunden einen Tag trocken sind. Die Klammerpflaster werden nach einer Woche entfernt. Zur Förderung der Wundheilung und zur Vermeidung von peripherer Stauung, bzw. anderer Komplikationen, sollten Sie sich nach dem Eingriff ausreichend bewegen und viel trinken. Das Mieder wird 14-21 Tage Tag und Nacht getragen, nur zur Körperpflege kann es kurz abgelegt werden. Im Anschluß muß das Mieder für weitere 14-21 Tage tagsüber getragen werden. In speziellen Fällen werden längere Tragezeiten mit dem Patienten besprochen. Mind. für 2, ggf. 3 - 4 Wochen nach dem Eingriff sollten schwere körperliche Anstrengungen vermieden werden. Diesbezüglich findet eine regelmäßige Absprache mit dem beh. Arzt statt. Für 4-6 Wochen sollte der operierte / behandelte Bereich keiner starken, direkten Sonneneinstrahlung, oder Sonnenbankbesuchen ausgesetzt werden. Max. 1-2 Tage nach der Operation, sollten Sie, mit bereits im Vorfeld vereinbarten Terminen, eine ca. 6 x Lymphdrainage-Therapie an Ihrem Wohnort durchführen. Sportliche Aktivitäten sind individuell abzustimmen, frühestens jedoch nach 2-3 Wochen möglich. Hierzu werden Sie nach klinischem Verlauf und Befundlage eine ärztliche Empfehlungen erhalten. Anwendungsverfahren aus den Bereichen Kosmetik und ästhetische Medizin sind zur Ergebnisverbesserung oft sinnvoll, bzw. medizinisch gewünscht. Jedoch sollte hier eine individuelle, befundorientierte Entscheidung im Einzelfall erfolgen. Wie reagiert die Haut auf die Absaugung? Obwohl die Liposuction meist zu einer eindeutig verbesserten Figur führt, ist es nicht realistisch, die Traumfigur oder allgemeine Gewebekonsistenz eines Jugendlichen zu erwarten. Bei überhängendem Bauch ab etwa 40 Jahren Lebensalter gibt es mit der Haut am Unterbauch Probleme. Je kleiner das besaugte Gebiet im Verhältnis zum überschüssigen Fett ist, desto eher sind Hautprobleme in Form von Falten zu erwarten. Sollten bei Ihnen solche Probleme zu erwarten sein, werden wir Sie darauf hinweisen. Gegebenenfalls muss einige Monate später eine Hautstraffungsoperation durchgeführt werden, um das Ergebnis zu optimieren. Wenn vor der Operation ein deutlicher Hautüberhang z. B. am Schambein besteht (sogenannte Fettschürze ), kann die Absaugung mit einer Bauchdeckenstraffung (Abdominoplastik ) kombiniert werden. Bei jedem kosmetischen Eingriff kann eine Korrektur nötig werden, wenn das Ergebnis nicht dem vorher Besprochenen entspricht oder wenn Komplikationen wie Wundheilungsstörungen oder Narbenbildung bzw. Fehlverhalten zu einem ungenügenden Ergebnis führen. Eine Garantie für ein mögliches Eingriffsergebnis kann aus ärztlicher Sicht weder zum Erst,- noch zu Folgeeingriffen gegeben werden. Alle Techniken und med. Maßnahmen dienen jedoch dem Ziel ein zufriedenstellendes, ästhetisch anspruchsvolles Ergebnis, risikoarm und angenehm für den Patienten zu erreichen. Komplikationen / Risiken: Grundsätzlich gibt es auch bei Standartbedingungen keinen völlig risikofreien medizinischen Eingriff, und trotz größter Sorgfalt, können vereinzelt Komplikationen auftreten: - Schmerzen während der Operation, wenn das Anästhesiemittel nicht ausreichend wirkt? In diesem Fall würde das Anästhesiemittel gewechselt oder zusätzliche Medikamente verabreicht. Es erfolgt stets eine Absprache mit dem Patienten. - Blutungen unter der Haut, bei einer Beschädigung kleinerer Gefäße mit Bildung von sogenannten subcutanen Hämatomen. Da die Absaugkanülen stumpf sind, und die Blutgefäße durch die Anästhesielösung komprimiert werden, ist das Risiko sehr gering. Ein sogenannter „Blauer Fleck“ kann jedoch auftreten, heilt aber nach einigen Tagen ab. - Wundflüssigkeit als postoperative Ansammlungen im Gewebe (Serom), welche dann mittels Punktion postoperativ nach Kontrolle durch den Arzt jeweils entfernt würden. - Das Austreten von Wundflüssigkeit aus den Punktionsstellen ist für einige Tage nach dem Eingriff möglich, ja im Sinne des Abflusses wünschenswert. Blutergüsse bilden sich in der Regel nach 2 – max. 4 Wochen zurück. Ein Eingriff ist zu deren Entfernung im Regelfall nicht nötig. - Schwellungen im Operationsbereich bilden sich regelhaft in 3 – 8 Wochen zurück. - Kleinere Schwellungen, Spannungsgefühl und geringe Überempfindlichkeit können bis zu 9 Monate ab Eingriffsdatum andauern, bilden sich in der Regel aber gänzlich zurück. - Infektion der Punktionsstellen sollte umgehend behandelt werden. - Wundheilungsstörungen oder Durchblutungsstörungen mit evtl. Narbenbildung sind sehr selten. -Thrombosen und Embolien, sind nach jedem med. Eingriff theoretisch möglich, wurden bisher jedoch in der Literatur nur sehr selten beschrieben, dabei aber nicht in kausalem Zusammenhang mit der Anwendung der o.g. Lokalanästhetika oder Liposuctionstechnik gesehen. Wundinfektionen, sept. Schock, Hypotonien, Rhythmusstörungen, Lungenödeme,- Embolien können zu einem letalen Ausgang d. Op führen. (Aufklärungspflicht gem. Rechtsmedizin2001/11/275 ff.) - Eine Überempfindlichkeit gegen Medikamente ist generell möglich, klingt in der Regel jedoch rasch ab. Theoretisch möglich sind allergisch Reaktionen wie Asthmaanfälle, Schwellungen der Kehlkopfschleimhaut, Kreislaufkollaps oder Schock und bedürfen der ärztlichen Behandlung. - Unregelmäßigkeiten der Kontur können durch innere Narbenbildung oder unsachgemäßes Verhalten nach dem Eingriff hervorgerufen werden, hier kann eine Nachkorrektur im zeitl. ausreichenden Abstand (6-8 Monate) nötig sein. Die Beurteilung und Planung des Procedere erfolgt jeweils im Rahmen der postoperativen Kontrollen. - Missempfindungen oder Taubheitsgefühle im Eingriffs - u. Punktionsbereich bilden sich im Normalfall innerhalb weniger Wochen/Monaten zurück, nur in absoluten Ausnahmefällen verbleibt ein minimales Taubheitsgefühl im Bereich der oberflächlichen Sensibilität Ihrer Haut. Kosten der Operation Bei der Liposuktion handelt es sich um einen anspruchsvollen und zeitaufwendigen ästhetisch-chirurgischen Eingriff, der nicht von den gesetzlichen oder privaten Krankenkassen übernommen wird. Die Nachbehandlung ist bis zu einer Dauer von 4 Wochen im Operationspreis enthalten. Die Höhe der Kosten ist individuell unterschiedlich und richtet sich nach dem zu erwartenden Aufwand bezüglich Volumen und Umfang der betroffenen Problemzonen.