ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Lysodren 500 mg Tabletten 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Jede Tablette enthält 500 mg Mitotan Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Tablette. Weiße, bikonvexe, runde eingekerbte Tabletten. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Symptomatische Behandlung des fortgeschrittenen (nicht-resezierbaren, metastasierenden oder rezidivierenden) Nebennierenrindenkarzinoms . Die Wirkung von Lysodren bei nicht-funktionellem Nebennierenrindenkarzinom ist nicht belegt. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Die Behandlung muss von einem entsprechend erfahrenen Spezialisten eingeleitet werden, bis ein stabiles Dosierungsschema erreicht worden ist. Erwachsene Patienten Die Behandlung sollte mit 2-3 g Mitotan pro Tag begonnen werden. Die gesamte Tagesdosis kann entsprechend dem Bedarf des Patienten in zwei oder drei Dosen aufgeteilt werden. Lysodren sollte vorzugsweise während der Mahlzeiten eingenommen werden (siehe Abschnitt 4.5). Nach zwei Monaten Behandlung (kumulative Dosis von 200 g) oder im Falle von Toxizität kann die Dosis auf 1-2 g pro Tag reduziert werden. Wenn schwerwiegende Nebenwirkungen, wie Neurotoxizität, auftreten, ist es möglicherweise erforderlich, die Behandlung mit Mitotan vorübergehend zu unterbrechen. Im Falle einer geringen Toxizität sollte die Dosis reduziert werden, bis die maximal tolerierte Dosierung erreicht ist. Die Überwachung des Plasmaspiegels, soweit möglich, sollte in Erwägung gezogen werden. Eine neurologische Toxizität ist mit Konzentrationen von über 18-20 mg/l in Verbindung gebracht worden, deshalb sollte dieser Grenzwert nicht erreicht werden. Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass Wirkstoffspiegel im Plasma über 14 mg/l zu einer verbesserten Wirksamkeit führen können. Bei einer Neueinstellung der Dosis sollte berücksichtigt werden, dass diese keine sofortigen Veränderungen des Mitotan-Plasmaspiegels hervorruft. Wenn eine Plasmaüberwachung möglich ist, könnte die Anfangsdosis von Lysodren auf 4-6 g täglich eingestellt werden, aufgeteilt in mehrere Dosen, bis eine kumulative Dosis von 75 g erreicht wird (in ca. 15 Tagen). Danach ist eine Überwachung einmal im Monat sinnvoll, bis eine stabile Dosierung erreicht wurde (siehe Abschnitt 4.4). Die Behandlung mit Lysodren sollte fortgesetzt werden, solange ein klinischer Nutzen zu beobachten ist. Wenn nach drei Monaten bei einer optimalen Dosis (basierend auf empirischen und/oder Arzneimittel-Überwachungskriterien) kein klinischer Nutzen zu beobachten ist, und wenn keine 2 Toxizität beobachtet wurde, kann eine Dosiserhöhung auf bis zu 6 g täglich erwogen werden. Pädiatrische Patienten Die Sicherheit und Wirksamkeit von Mitotan bei Patienten unter 18 Jahren ist nicht belegt ; derzeit stehen für diese Altersgruppe nur sehr beeingeschränkte Daten zur Verfügung. Die pädiatrische Dosis wurde noch nicht ausreichend bestimmt, es scheint jedoch, dass sie der von erwachsenen Patienten entspricht: Die Behandlung sollte bei Kindern und Jugendlichen mit 1,5 bis 3,5 g/m2/Tag begonnen werden und kann nach 2 oder 3 Monaten entsprechend dem Mitotanspiegel im Plasma reduziert werden. Wie bei Erwachsenen sollte die Dosis im Falle einer schweren Toxizität reduziert werden (siehe oben). Die gesamte Tagesdosis kann entsprechend dem Bedarf des Patienten in zwei oder drei Dosen aufgeteilt werden. Lysodren sollte vorzugsweise während der Mahlzeiten eingenommen werden. Eingeschränkte Leberfunktion Da Mitotan hauptsächlich in der Leber metabolisiert wird, ist zu erwarten, dass sich der Mitotanspiegel im Plasma erhöht, wenn die Leberfunktion beeinträchtigt ist. Es gibt keine Erfahrungen mit der Anwendung von Mitotan bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion, daher sind die Daten nicht ausreichend, um für diese Gruppe Dosierungsempfehlungen zu geben. Bis weitere Daten zur Verfügung stehen, wird die Anwendung von Mitotan bei Patienten mit einer schweren Einschränkung der Leberfunktion nicht empfohlen, und in Fällen einer leichten bis mäßigen Einschränkung der Leberfunktion sollte mit Vorsicht vorgegangen werden. Die Überwachung der Mitotanspiegel im Plasma wird bei diesen Patienten besonders empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). Eingeschränkte Nierenfunktion Es gibt keine Erfahrungen mit der Anwendung von Mitotan bei Patienten mit einer Nierenschädigung eingeschränkten Nierenfunktion, daher sind die Daten nicht ausreichend, um für diese Gruppe Dosierungsempfehlungen zu geben. Bis weitere Daten zur Verfügung stehen, wird die Anwendung von Mitotan bei Patienten mit einer schweren Einschränkung der Nierenfunktion nicht empfohlen, und in Fällen einer leichten bis mäßigen Einschränkung der Nierenfunktion sollte mit Vorsicht vorgegangen werden. Die Überwachung des Mitotangspiegels im Plasma wird bei diesen Patienten besonders empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). Ältere Patienten Es gibt keine Erfahrungen mit der Anwendung von Mitotan bei älteren Patienten, daher sind die Daten nicht ausreichend, um für diese Gruppe Dosierungsempfehlungen zu geben. Bis weitere Daten zur Verfügung stehen, sollte mit Vorsicht vorgegangen werden; eine häufige Überwachung des Mitotanspiegels im Plasma wird unbedingt empfohlen. 4.3 Gegenanzeigen Überempfindlichkeit gegenüber dem arzneilich wirksamen Bestandteil oder einem der sonstigen Bestandteile. Während der Einnahme von Mitotan ist das Stillen kontraindiziert. Die verzögerte Elimination von Mitotan aus dem Körper nach dem Absetzen von Lysodren muss berücksichtigt werden (siehe Abschnitt 4.6). Lysodren und Spironolacton dürfen nicht gleichzeitig eingenommen werden (siehe Abschnitt 4.5) 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Vor Beginn der Behandlung: Alle verdächtigen Tumorgewebe müssen chirurgisch aus großen metastasierenden Tumormassen entfernt werden, bevor mit der Anwendung von Mitotan begonnen wird. Dies ist notwendig, um die Möglichkeit eines Turmorinfarkts oder einer Tumorblutung aufgrund der schnellen zytotoxischen Wirkung von Mitotan zu minimieren. 3 Schock, schweres Trauma oder Infektion: Mitotan sollte unmittelbar nach einen Schock, einem schweren Trauma oder einer Infektion vorübergehend abgesetzt werden, da die Nebennierensuppression seine Hauptwirkung ist. Unter solchen Umständen sollten exogene Steroide angewendet werden, da die supprimierte Nebenniere möglicherweise nicht sofort damit beginnt, Steroide auszuscheiden. Aufgrund des erhöhten Risikos einer akuten Nebennierenrindeninsuffizienz sind die Patienten darauf hinzuweisen, dass sie im Falle einer Verletzung, Infektion oder anderen Erkrankung sofort Kontakt zu ihrem Arzt aufnehmen müssen. Die Patienten sollten die der Packungsbeilage beiliegende Karte bei sich führen, auf der darauf hingewiesen wird, dass bei ihnen die Gefahr einer Nebenniereninsuffizienz besteht und dass im Notfall die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden müssen. Überwachung des Plasmaspiegels: Die Überwachung des Mitotanspiegels im Plasma kann als Leitfaden für die Lysodren-Dosierung verwendet werden. Dies kann in den Fällen von besonderem Nutzen sein, in denen eine höhere Anfangsdosis für notwendig gehalten wird, um die gewünschten therapeutischen Spiegel schneller zu erzielen (z. B. bei hoch symptomatischen Patienten). Das therapeutische Fenster von Mitotan liegt zwischen 14 mg/l und 20 mg/l. Eine Anpassung der Dosis ist möglicherweise erforderlich, um den korrekten therapeutischen Spiegel zu erhalten und spezielle Nebenwirkungen zu vermeiden. Plasmaspiegel über 20 mg/l können mit schweren Nebenwirkungen verbunden sein und bieten hinsichtlich der Wirksamkeit keine weiteren Vorteile mehr. Eine Überwachung des Plasmaspiegels wird insbesondere bei Patienten empfohlen, bei denen eine eingeschränkte Leberfunktion und/oder eine Niereninsuffizienz vorliegt (siehe Abschnitt 4.2) und bei denen eine Behandlung mit Lysodren für erforderlich gehalten wird. Bei Patienten mit einer schweren Lebererkrankung oder einer schweren Einschränkung der Nierenfunktion liegen keine ausreichenden Daten vor, um die Anwendung von Mitotan zu unterstützen (siehe Abschnitt 4.2). Bei Patienten mit einer leichten oder mäßigen Leber- oder Nierenschädigung muss mit Vorsicht vorgegangen werden. Da Mitotan vorwiegend im Fettgewebe gespeichert wird, muss bei der Behandlung übergewichtiger Patienten mit Vorsicht vorgegangen werden, da es zu einer verzögerten Freisetzung von Mitotan kommen kann. Erkrankungen des Zentralnervensystems: Die langfristige, kontinuierliche Anwendung hoher Dosen von Mitotan kann zu reversiblen Hirnschäden und Funktionsbeeinträchtigungen führen. Verhaltensund neurologische Beurteilungen sollten in regelmäßigen Abständen vorgenommen werden, insbesondere dann, wenn der Plasmaspiegel von Mitotan 20 mg/l übersteigt (siehe Abschnitt 4.8). Risiko einer Nebenniereninsuffizienz: Ein erheblicher Prozentsatz der behandelten Patienten weist Anzeichen einer Nebenniereninsuffizienz auf. Daher kann eine Steroidzufuhr bei diesen Patienten erforderlich sein. Da Mitotan den Plasmaspiegel steroid-bindender Proteine erhöht, sind Bestimmungen des freien Kortisols und Kortikotropins (ACTH) für die optimale Dosierung der Steroid-Substitution erforderlich (siehe Abschnitt 4.8). Frauen im gebärfähigen Alter: Frauen im gebärfähigen Alter sollten angewiesen werden, während der Behandlung mit Mitotan eine geeignete Verhütungsmethode zu veranzuwenden (siehe 4.6). Blutungszeit: Bei Patienten, die mit Mitotan behandelt wurden, wurde über eine verlängerte Blutungszeit berichtet; dies muss berücksichtigt werden, wenn ein chirurgischer Eingriff in Erwägung gezogen wird (siehe Abschnitt 4.8). Warfarin und Antikoagulantien des Cumarin-Typs: Der Arzt muss die Patienten sehr genau im Hinblick auf eine Änderung des Antikoagulantien-Bedarfs überwachen, wenn Mitotan bei Patienten angewendet wird, die Antikoagulantien des Cumarin-Typs einnehmen (siehe Abschnitt 4.5). Mitotan ist ein Leberenzym-Induktor und sollte bei gleichzeitiger Gabe von Arzneimitteln, die durch 4 Leberenzym-Induktion beeinflusst werden, mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.5). Pädiatrische Population: Bei Kindern kann während der Behandlung mit Mitotan eine neuro-psychologische Retardierung beobachtet werden. In derartigen Fällen muss die Schilddrüsenfunktion überprüft werden, um eine mögliche Schilddrüsenschädigung in Verbindung mit der Mitotan-Behandlung zu erkennen. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Spironolacton: Mitotan darf nicht in Kombination mit Spironolacton angewendet werden, da dieses Arzneimittel die Wirkung von Mitotan blockieren kann (siehe Abschnitt 4.3). Warfarin und Antikoagulantien des Cumarin-Typs: Es ist berichtet worden, dass Mitotan den Metabolismus von Warfarin durch den Mechanismus der mikrosomalen Leberenzym-Induktion beschleunigt, was zu einem erhöhten Dosierungsbedarf von Warfarin führt. Daher muss der Arzt die Patienten sehr genau im Hinblick auf eine Änderung des Antikoagulantien-Bedarfs überwachen, wenn Mitotan bei Patienten angewendet wird, die Antikoagulantien des Cumarin-Typs einnehmen. Durch Cytochrom P450 verstoffwechselte Substanzen: Eine induktive Wirkung von Mitotan auf Cytochrom P450 Enzyme ist beobachtet worden. Daher können die Plasmakonzentrationen von Substanzen, die über Cytochrom P450 verstoffwechselt werden, modifiziert werden. Da keine Informationen über die betroffenen speziellen P450 Isoenzyme vorliegen, sollte mit Vorsicht vorgegangen werden, wenn arzneilich wirksame Substanzen, die über diesen Weg verstoffwechselt werden, gleichzeitig verordnet werden, wie zum Beispiel Antikonvulsiva, Rifabutin, Rifampicin, Griseofulvin und Johanniskraut (Hypericum perforatum). Bei hohen Konzentrationen kann es zu Nebenwirkungen im Zentralnervensystem kommen (siehe Abschnitt 4.8). Obwohl keine speziellen Informationen über pharmakodynamische Wechselwirkungen im Zentralnervensystem zur Verfügung stehen, sollte dies berücksichtigt werden, wenn gleichzeitig Arzneimittel verordnet werden, die eine dämpfende Wirkung auf das Zentralnervensystem haben. Daten von verschiedenen Mitotan-Formulierungen lassen darauf schließen, dass durch die Einnahme mit Nahrungsmitteln und/oder Öl die Resorption verbessert wird (siehe Abschnitt 5.2). Es ist bekannt, dass Mitotan das Hormonbindungsprotein im Plasma erhöht: Dies sollte bei der Interpretation von Hormon-Assays berücksichtigt werden. 4.6 Schwangerzeit und Stillzeit Schwangerschaft Daten über eine begrenzte Anzahl exponierter Schwangerschaften weisen darauf hin, dass Mitotan unerwünschte Wirkungen auf die Gesundheit des Fötus hat. Reproduktionsstudien mit Tieren sind mit Mitotan nicht durchgeführt worden. Tierversuche mit ähnlichen Substanzen haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Lysodren darf bei schwangeren Frauen nur dann angewendet verabreicht werden, wenn dies unbedingt erforderlich ist, und der klinische Nutzen deutlich jegliches potentielle Risiko für den Fötus überwiegt. Frauen im gebärfähigen Alter müssen angewiesen werden, während der Behandlung eine geeignete Verhütungsmethode zu veranzuwenden. Die verzögerte Elimination von Mitotan aus dem Körper nach dem Absetzen von Lysodren muss berücksichtigt werden. Stillzeit Aufgrund der lipophilen Beschaffenheit von Mitotan ist es wahrscheinlich, dass das Arzneimittel in die Muttermilch übergeht. Während der Einnahme von Mitotan ist das Stillen kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Es sollte eine Entscheidung getroffen werden, entweder mit dem Stillen aufzuhören 5 oder Lysodren abzusetzen; dies sollte auf individueller Basis und unter Berücksichtigung der Bedeutung der Behandlung für die Mutter entschieden werden. Die verzögerte Elimination von Mitotan aus dem Körper nach dem Absetzen von Lysodren muss berücksichtigt werden. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Lysodren hat einen großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen. Da Sedierung, Lethargie, Schwindel und andere Nebenwirkungen auf das Zentralnervensystem auftreten können, müssen ambulant behandelte Patienten in Bezug auf das Lenken von Fahrzeugen, das Bedienen von Maschinen und andere gefährliche Tätigkeiten, die eine geistige und körperliche Aufmerksamkeit erfordern, entsprechend gewarnt werden. 4.8 Nebenwirkungen Mehr als 80% der mit Mitotan behandelten Patienten wiesen mindestens eine der Nebenwirkungen auf. Die Hauptnebenwirkungen sind: Systemorganklasse Infektionen und parasitäre Erkrankungen Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Erkrankungen des Nervensystems und psychiatrische Erkrankungen Sehr häufig: (> 1 / 10) Verlängerte Blutungszeit Leukopenie Hypercholesterinämie Hypertriglyceridämie Anorexie Asthenie Myasthenie Paresthesie Verwirrung Vertigo Schläfrigkeit Ataxie Nebenwirkungen (Häufigkeit) Häufig: Selten (>1/10.000, (> 1/100 , < 1 / 10) <1/1.000) oder sehr selten (<1/10.000), einschließlich gemeldeter Einzelfälle Opportunistische Mykosen Thrombozytopenie Anämie Hypourikämie Schwindelgefühl Geistiger Verfall Kopfschmerzen Polyneuropathie Bewegungsstörungen Augenerkrankungen Sehstörungen Makulopathie Verschwommenes Sehen Diplopie Linsentrübung Netzhauttoxizität Hypertonie Orthostatische Hypotonie Hitzewallungen Speichelhypersekretion Herz- und Gefäßerkrankungen Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Übelkeit Oberbauchschmerzen Diarrhöe Erbrechen Mukositis 6 Leber- und Gallenerkrankungen Erkrankungen der Haut Hautausschläge und des Unterhautzellgewebes Erkrankungen der Nieren und Harnwege Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdüse Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Untersuchungen Autoimmun-Hepatitis Hämaturie Hämorrhagische Zystitis Proteinurie Gynäkomastie Hyperpyrexie Verringerte Harnsäurewerte im Blut Erhöhte Plasmacholesterinwerte Erhöhte Plasmatriglyceridwerte Erhöhte Leberenzymwerte Am häufigsten werden Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts gemeldet (10 bis 100% der Patienten); diese Erkrankungen sind reversibel, wenn die Dosis reduziert wird. Einige dieser Wirkungen (Anorexie) können Anzeichen für den Beginn einer Schädigung des Zentralnervensystems sein. • Nebenwirkungen, von denen das Zentralnervensystem betroffen ist, treten bei ca. 40% der Patienten auf. In der Literatur ist über andere Nebenwirkungen auf das Zentralnervensystem berichtet worden, wie zum Beispiel Gedächtnislücken, Aggressivität, zentrales vestibuläres Syndrom, Dysarthrie oder Parkinson-Syndrom. Schwerwiegende Nebenwirkungen scheinen mit der kumulativen Aufnahme von Mitotan in Verbindung zu stehen und treten meist auf, wenn der Mitotanspiegel im Plasma 20 mg/l oder mehr beträgt. Bei hohen Dosen und nach einer längeren Anwendung kann es zu einer Beeinträchtigung der Gehirnfunktion kommen. Die Nebenwirkungen auf das Zentralnervensystem scheinen reversibel zu sein, wenn die Mitotanbehandlung abgesetzt wird, und es zu einer Verringerung des Plasmaspiegels kommt (siehe Abschnitt 4.4). • Stoffwechselstörungen, wie zum Beispiel ein Anstieg der Cholesterin- und Triglyceridwerte im Plasma, sind sehr häufig. • Hautausschläge, die bei 5 bis 25% der Fälle gemeldet wurden, scheinen nicht dosisbezogen zu sein. • Über Leukopenie wurde bei 8 bis 12% der Patienten berichtet. Eine verlängerte Blutungszeit scheint häufig aufzutreten (90 Prozent der Fälle): Obwohl der genaue Mechanismus dieser Nebenwirkung nicht bekannt und der Zusammenhang mit Mitotan oder der zugrundeliegenden Krankheit nicht gesichert ist, sollte dies berücksichtigt werden, wenn ein chirurgischer Eingriff in Erwägung gezogen wird. • Die Aktivität der Leberenzyme (Gamma -GT, Aminotransferase, alkalische Phosphatase) ist häufig erhöht. Bei 7% der Patienten kam es zu einer Autoimmun-Hepatitis, wobei keine weiteren Informationen über den Mechanismus vorliegen. Die Leberenzyme normalisieren sich, wenn die Mitotandosis verringert wird. • Andere vereinzelt aufgetretene Nebenwirkungen sind gemeldet worden. Diese betreffen: das 7 Auge (Sehstörungen, Makulopathie, verschwommenes Sehen, Diplopie, Linsentrübung, Netzhauttoxizität), Nieren und Harnwege (Häematurie, hämorrhagische Cystitis, Proteinurie); Herz-Kreislaufsystem (Hypertonie oder orthostatische Hypotonie und Hitzewallungen) sowie verschiedene Nebenwirkungen, zu denen allgemeine Schmerzen, Hyperpyrexie und ein verringerter Harnsäurewert im Plasma gehören. • Aufgrund seiner adrenolytischen Aktivität und seiner Wirkung auf den Kortisolstoffwechsel löst die Behandlung mit Mitotan eine funktionelle Nebenniereninsuffizienz aus, die eine Hormonesubstitution erforderlich macht. Da Mitotan den Plasmaspiegel der steroidbindenden Proteine erhöht, sind Bestimmungen des freien Kortisols und Kortikotropins (ACTH) für die optimale Dosierung der Steroid-Substitution erforderlich (siehe Abschnitt 4.4). Bei pädiatrischen Patienten: Erkrankungen des Nervensystems: Während der Behandlung mit Mitotan kann eine neuropsychologische Retardierung beobachtet werden. In derartigen Fällen muss die Schilddrüsenfunktion überprüft werden, um eine mögliche Schilddrüsenerkrankung in Verbindung mit der MitotanBehandlung zu erkennen. Während der Behandlung mit Mitotan können eine Schilddrüsenunterfunktion und Wachstumsverzögerung beobachtet werden. 4.9 Überdosierung Eine Mitotan-Überdosierung kann zu Beeinträchtigungen des Zentralnervensystems führen, insbesondere dann, wenn die Mitotanspiegel im Plasma über 20 mg/l liegen. Es sind keine Gegenmittel bei einer Mitotanüberdosis bekannt. Der Patient muss sehr genau überwacht werden, wobei zu berücksichtigen ist, dass die Beeinträchtigung zwar reversibel ist;, es jedoch in Anbetracht der langen Halbwertzeit und der lipophilen Beschaffenheit von Mitotan Wochen dauern kann, bis der Normalzustand wiederhergestellt ist. Andere Nebenwirkungen sollten symptomatisch behandelt werden. Aufgrund seiner lipophilen Beschaffenheit ist Mitotan wahrscheinlich nicht dialysierbar. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: weitere Antineoplastika. ATC-Code: L01XX23 Mitotan ist eine Substanz, die zytotoxisch auf die Nebennieren wirkt und die zwar eine Nebenniereninhibition verursachen kann, offenbar jedoch ohne Zellzerstörung. Sein biochemischer Wirkmechanismus ist nicht bekannt. Die zur Verfügung stehenden Daten lassen darauf schließen, dass Mitotan sowohl den peripheren Stoffwechsel von Steroiden modifiziert als auch die Nebennierenrinde direkt unterdrückt. Durch die Anwendung von Mitotan wird der extra-adrenale Stoffwechsel des Kortisols beim Menschen verändert, was zu einer Reduzierung der messbaren 17-HydroxyKortikosteroide führt, auch wenn der Plasmaspiegel der Kortikosteroide nicht sinkt. Mitotan erhöht offensichtlich die Bildung des 6-beta-hydroxyl-Cholesterins. Mitotan wurde noch nicht in einem klinischen Therapieprogramm untersucht. Die verfügbaren klinischen Informationen stammen hauptsächlich aus veröffentlichten Daten von Patienten mit inoperablem oder metastasierendem Nebennierenkarzinom. In Bezug auf die Gesamtüberlebensrate kommen vier Studien zu dem Schluss, dass die Behandlung mit Mitotan die Überlebensrate nicht erhöht, wohingegen in fünf weiteren Studien festgestellt wird, dass es zu einem Anstieg der Überlebensrate kommt. Unter den Letzteren stellten drei Studien einen solchen Anstieg nur bei Patienten fest, bei denen der Mitotanspiegel im Plasma über 14 mg/l lag. Im Hinblick auf eine totale oder teilweise Rückbildung des Tumors und/oder der Metastasen wurde in elf Studien eine gewisse Verbesserung und gelegentlich eine verlängerte Remission festgestellt. In einigen Studien fehlen 8 jedoch objektive Kriterien zur Evaluierung des Ansprechens des Tumors oder sie werden nicht berichtet. Es gibt dennoch einige Studien, die genaue Informationen über die teilweise oder komplette Rückbildung eines Tumors liefern und belegen, dass die Mindestdosis von 14 mg/l notwendig zu sein scheint, um eine objektive Tumorregression zu bewirken. Außerdem löst Mitotan eine Nebenniereninsuffizienz aus, die bei Patienten mit sekretierendem Nebennierenkarzinom zum Verschwinden des Cushing-Syndroms führt und eine Hormonsubstitutionstherapie erforderlich macht. Pädiatrische Population: Die klinischen Informationen stammen zum größten Teil aus einer großen retrospektiven Studie mit Kindern (durchschnittliches Alter 4 Jahre), die einen nicht reserzierbaren Primärtumor aufwiesen oder bei denen ein Wiederauftreten des Tumors oder eine Metastasierung vorlag; die meisten der Kinder (75%) wiesen endokrine sSymptome auf. Mitotan wurde allein oder in Kombination mit einer Chemotherapie mit verschiedenen Wirkstoffen angewendet. Insgesamt betrug das erkrankungsfreie Intervall 7 Monate (2 bis 16 Monate). Bei 40% der Kinder kam es zu einem Wiederauftreten der Krankheit; die Überlebensrate nach 5 Jahren betrug 49%. Die beobachteten Nebenwirkungen waren nahezu mit denen bei Erwachsenen vergleichbar; es wurden jedoch auch eine neuropsychologische Retardierung, Schilddrüsenunterfunktion und Wachstumsverzögerung festgestellt. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften In einer Studie, die mit Patienten mit einem Nebennierenkarzinom durchgeführt wurde, die täglich mit 2 bis 3 g Mitotan behandelt wurden, war eine hoch signifikante Korrelation zwischen der Mitotankonzentration im Plasma und der Mitotan-Gesamtdosis festzustellen. Die Zielkonzentration von Mitotan im Plasma (14 mg/l) wurde bei allen Patienten innerhalb von 3 bis 5 Monaten erreicht und die Mitotan-Gesamtdosis betrug zwischen 283 und 387 g x Behandlungstage (Durchschnittswert: 363 g x Behandlungstage). Der Schwellenwert von 20 mg/l wurde bei kumulativen Mengen von ca. 500 g Mitotan erreicht. In einer anderen Studie erhielten drei Patienten mit einem Nebennierenkarzinom Lysodren gemäß einem speziellen Protokoll, welches die schnelle Gabe einer hohen Dosis erlaubte, wenn das Arzneimittel gut toleriert wurde: 3 g (in Form von 3 Einnahmen) an Tag 1, 4,5 g an Tag 2, 6 g an Tag 3, 7,5 g an Tag 4 und 9 g an Tag 5. Diese Mitotan-Dosis wurde abhängig von den Nebenwirkungen und dem Mitotanspiegel im Plasma entweder beibehalten oder verringert. Es gab einen positiven linearen Zusammenhang zwischen der kumulativen Dosis von Lysodren und dem Mitotanspiegel im Plasma. Bei 2 von 3 Patienten wurde ein Plasmapiegel von mehr als 14 mg/l innerhalb von 15 Tagen und bei einem von ihnen ein Spiegel von 20 mg/l innerhalb von ca. 30 Tagen erreicht. Außerdem stieg in beiden Studien bei einigen Patienten der Mitotanspiegel im Plasma weiterhin an, obwohl die tägliche Mitotandosis beibehalten oder verringert wurde. Die Gabe von Lysodrentabletten zusammen mit Nahrung erhöhte die Resorption (siehe Abschnitt 4.2), obwohl keine quantitative Messung der relativen Bioverfügbarkeit durchgeführt worden ist. Autopsiedaten von Patienten zeigen, dass Mitotan in den meisten Geweben des Körpers zu finden ist, wobei Fett der Hauptspeicherungsort ist. Stoffwechselstudien am Menschen haben die entsprechende Säure, o,p’-DDA, als den wesentlichen zirkulierenden Metaboliten identifiziert, zusammen mit kleineren Mengen des o,p’-DDE-Analogen von Mitotan. Es wurde kein unverändertes Mitotan in der Galle oder im Urin gefunden, wo o,p’-DDA vorherrschend ist, zusammen mit einigen seiner hydroxylierten Derivate. Nach intravenöser Anwendung wurden 25% der Dosis als Metabolite innerhalb von 24 Stunden ausgeschieden. Nach dem Absetzen der Mitotanbehandlung wird dieses langsam aus den Speichern im Fett freigesetzt, was zu terminalen Plasma-Halbwertzeiten zwischen 18 und 159 Tagen führt. Angaben über die Induktion mit Cytochrom P450 siehe Abschnitt 4.5 9 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Präklinische Daten zur allgemeinen Toxizität von Mitotan sind nur eingeschränkt vorhanden. Reproduktionstoxizitätsstudien sind mit Mitotan nicht durchgeführt worden. Es ist jedoch bekannt, dass DDT und andere PCB-analoge Substanzen schädliche Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit, Schwangerschaft und Entwicklung haben und es ist zu erwarten, dass Mitotan die gleichen Eigenschaften aufweist. Die Gentoxizität und das kanzerogene Potential von Mitotan sind nicht untersucht worden. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Sonstige Bestandteile Maisstärke Mikrokristalline Cellulose (E 460) Macrogol 3350 Hochdisperses Siliciumdioxid 6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre. Nach Öffnen: 1 Jahr. 6.4 Besondere Lagerungshinweise Im Originalbehältnis aufbewahren. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Quadratische, undurchsichtige weiße HDPE Flasche mit 100 Tabletten. Packung mit 1 Flasche. 6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung Die Handhabung dieses Arzneimittels darf nicht durch andere Personen als den Patienten und seine Pflegenden und insbesondere nicht für durch schwangere Frauen erfolgen. Pflegende müsen bei der Handhabung der Tabletten Einmalhandschuhe verwenden. Keine Tabletten verwenden, die Zeichen von Beschädigungen aufweisen; diese müssen entsprechend den nationalen Anforderungen entsorgt werden. Unbenutzte Behältnisse oder teilweise geleerte Flaschen sind entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen. 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER Laboratoire HRA Pharma 15 rue Béranger 75003 Paris Frankreich 10 8. ZULASSUNGSNUMMER EU/0/00/000/000 9. DATUM DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 10. STAND DER INFORMATION 11 ANHANG II A. INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST B. BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN 12 A. INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST Name und Anschrift des Herstellers, der für die Chargenfreigabe verantwortlich ist Bristol-Myers Squibb S.p.A. Via del Murillo Km. 2.800 04010 Sermoneta (Latina) Italien B. BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN • BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN GEBRAUCH, DIE DEM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN AUFERLEGT WERDEN Arzneimittel auf eingeschränkte ärztliche Verschreibung (siehe Anhang I: Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels, Abschnitt 4.2). • SONSTIGE BEDINGUNGEN Der Inhaber dieser Genehmigung für das Inverkehrbringen muss die Europäische Kommission über die Vermarktungspläne für das nach dieser Entscheidung genehmigte Arzneimittel informieren. 13 ANHANG III ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE 14 A. ETIKETTIERUNG 15 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS ÄUSSERE UMHÜLLUNG 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Lysodren 500 mg Tabletten Mitotan 2. ARZNEILICH WIRKSAMER BESTANDTEIL Eine Tablette enthält 500 mg Mitotan 3. SONSTIGE bBESTANDTEILE 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT Tablette. Flasche mit 100 Tabletten. 5. ART(EN) DER ANWENDUNG Zum Einnehmen Lesen Sie vor dem Öffnen der Flasche sorgfältig die Packungsbeilage. 6. KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH 8. VERFALLSDATUM Verwendbar bis: {MM/JJJJ} Nach Öffnen: 1 Jahr. 16 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Im Originalbehältnis aufbewahren. 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN . Unbenutzte Behältnisse oder teilweise geleerte Flaschen sind entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen. 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Laboratoire HRA Pharma 15 rue Béranger 75003 Paris Frankreich 12. ZULASSUNGSNUMMER EU/0/00/000/000 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: {Nummer} 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig. 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 17 MINDESTANGABEN AUF KLEINEN BEHÄLTNISSEN UMKARTONS FLASCHENETIKETT 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE ART DER ANWENDUNG Lysodren 500 mg Tabletten Mitotan Zum Einnehmen 2. ART DER ANWENDUNG Lesen Sie vor dem Öffnen der Flasche sorgfältig die Packungsbeilage. 3. VERFALLDATUM Verwendbar bis: {MM/JJJJ} Nach Öffnen: 1 Jahr. 4. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: {Nummer} 5. INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN 100 Tabletten. 18 B. PACKUNGSBEILAGE 19 GEBRAUCHSINFORMATION Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen. - Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. - Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. - Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie. Diese Packungsbeilage beinhaltet: 1. Was ist Lysodren und wofür wird es angewendet? 2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Lysodren beachten? 3. Wie ist Lysodren einzunehmen? 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? 5. Wie ist Lysodren aufzubewahren? 6. Weitere Angaben Lysodren 500 mg Tabletten Mitotan Der arzneilich wirksame Bestandteil dieses Arzneimittels ist Mitotan. Jede Tablette enthält 500 mg Mitotan Die sonstigen Bestandteile sind Maisstärke, Mikrokristalline Cellulose (E 460), Macrogol 3350, hochdisperses Siliciumdioxid. Lysodren-Tabletten sind in Flaschen mit 100 Tabletten erhältlich. Pharmazeutischer Unternehmer: Laboratoire HRA Pharma 15 rue Béranger F - 75003 Paris Frankreich Hersteller: Bristol-Myers Squibb S.p.A., Via del Murillo Km. 2.800 I - 04010 Sermoneta (LT) Italien 1. WAS IST LYSODREN UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET? Lysodren ist ein Arzneimittel, das zur Behandlung der Symptome des fortgeschrittenen (nicht resezierbaren, metastasierenden oder rezidivierenden) Nebennierenrindenkarzinoms bestimmt ist. 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAME VON LYSODREN BEACHTEN? Lysodren darf nicht eingenommen werden: • • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Mitotan oder einem der sonstigen Bestandteile von Lysodren sind. wenn Sie stillen. 20 • wenn Sie derzeit mit Spironolacton behandelt werden (ein Arzneimittel, das häufig für die Behandlung von Herz-, Leber- oder Nierenerkrankungen verwendet wird). Wenden Sie sich an Ihren Arzt, um zu erfahren, ob Sie Spironolacton einnehmen oder nicht (siehe hierzu “Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln”). Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Lysodren ist erforderlich : Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie schwanger sind, oder planen, schwanger zu werden. Wenn Sie eine Frau sind, und wenn Sie nicht planen, ein Baby zu bekommen, müssen Sie während der Behandlung mit Lysodren eine wirksame Verhütungsmethode anwenden. Dies ist auch der Fall, wenn die Behandlung mit Lysodren abgesetzt wird. Lysodren wird sehr langsam ausgeschieden; es kann mehrere Monate dauern, bevor Lysodren aus Ihrem Körper verschwunden ist. Sie sollten sich deshalb nach Absetzen der Behandlung an Ihren Arzt werden, um eine wirksame Verhütungsmethode zu besprechen. Aufgrund der Wirkung von Lysodren ist es möglich, dass der Arzt Ihnen eine Hormonbehandlung (Steroide) für die Dauer der Behandlung mit Lysodren verordnet. Sie müssen sich auf jeden Fall an Ihren Arzt wenden, wenn Sie verletzt oder krank sind oder eine Infektion haben. Ihr Arzt wird evtl. entscheiden, die Behandlung mit Lysodren vorübergehend abzubrechen, wenn Sie einen Schock, ein schweres Trauma oder eine Infektion haben. Führen Sie die Karte, die Sie am Ende dieser Packungsbeilage finden, immer bei sich. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie unter einer schweren Leber- oder Nierenerkrankung leiden, da Lysodren in diesem Fall möglicherweise für Sie nicht geeignet ist. Lysodren beeinträchtigt die Wirkung anderer Arzneimittel. Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen (siehe “Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln”). Bei Einnahme von Lysodren zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken: Lysodren sollte vorzugsweise während der Mahlzeiten eingenommen werden. Schwangerschaft: Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Wenn Sie schwanger sind ist es möglich, dass Ihr Arzt Ihre Behandlung mit Lysodren ändert, da Lysodren den Fötus schädigen kann. Informieren Sie deshalb immer Ihren Arzt, wenn Sie schwanger sind, oder planen, schwanger zu werden. Wenn Sie eine Frau sind, und wenn Sie nicht planen, ein Baby zu bekommen, müssen Sie während der Behandlung mit Lysodren eine wirksame Verhütungsmethode anwenden. Dies ist auch der Fall, wenn die Behandlung mit Lysodren abgesetzt wird. Lysodren wird sehr langsam ausgeschieden; es kann mehrere Monate dauern, bevor Lysodren aus Ihrem Körper verschwunden ist. Sie sollten sich deshalb nach Absetzen der Behandlung mit Lysodren an Ihren Arzt wenden, um eine wirksame Verhütungsmethode zu besprechen. Stillzeit: Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Nehmen Sie Lysodren nicht ein, wenn Sie Ihr Kind stillen. Lysodren ist wahrscheinlich in der Muttermilch vorhanden. 21 Informieren Sie daher Ihren Arzt immer darüber, wenn Sie stillen oder wenn Sie planen, Ihr Kind zu stillen (siehe “Lysodren darf nicht eingenommen werden”). Ihr Arzt wird entscheiden, ob die Behandlung mit Lysodren abgebrochen werden soll oder Sie das Stillen beenden müssen. Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen: Lysodren hat einen großen Einfluss auf Ihre Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen. Sie sollten sich deshalb an Ihren Arzt wenden, bevor Sie sich an das Steuer eines Fahrzeugs setzen, wenn Sie Maschinen bedienen müssen oder wenn Sie potentiell gefährliche Tätigkeiten ausüben, die Ihre geistige und körperliche Aufmerksamkeit erfordern. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln: Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt (einschließlich pflanzliche Arzneimittel, wie zum Beispiel Johanniskraut). Lysodren darf nicht in Kombination mit Spironolacton angewendet werden (ein Arzneimittel, das häufig für die Behandlung von Herz-, Leber- oder Nierenerkrankungen verwendet wird, siehe „Lysodren darf nicht eingenommen werden“). Lysodren schwächt die Wirkung eines Arzneimittels mit Namen Warfarin (dies ist ein Blutverdünnungsmittel, das dazu dient, Blutgerinnsel zu verhindern). Sie müssen deshalb Ihren Arzt immer darüber informieren, wenn Sie ein blutverdünnendes Arzneimittel einnehmen. Lysodren beeinflusst die Wirkung verschiedener anderer Arzneimittel, wie z.B.: - Arzneimittel, die zur Behandlung der Epilepsie verwendet werden (Antikonvulsiva). - Arzneimittel, die zur Behandlung der Tuberkulose verwendet werden (Rifabutin oder Rifampicin). - Arzneimittel, die zur Behandlung von Pilzinfektionen verwendet werden (Griseofulvin). Lysodren kann auch die Wirkung eines pflanzlichen Arzneimittels mit Namen Johanniskraut (Hypericum perforatum) beeinflussen. 3. WIE IST LYSODREN EINZUNEHMEN? Dosierung und Anwendung: Die Behandlung muss von einem entsprechend erfahrenen Spezialisten eingeleitet werden, bis ein stabiles Dosierungsschema erreicht worden ist. Nehmen Sie Lysodren immer genau nach Anweisung Ihres Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind. Lysodren sollte vorzugsweise während der Mahlzeiten eingenommen werden. Erwachsene Die Behandlung wird mit 2-3 g (4 bis 6 Tabletten) Lysodren pro Tag begonnen. Die tägliche Gesamtdosis kann in zwei oder drei kleineren Dosen eingenommen werden. Möglicherweise entscheidet Ihr Arzt nach zwei Monaten der Behandlung, die Dosis auf 1-2 g (2 bis 4 Tabletten) Lysodren pro Tag zu reduzieren (kumulative Dosis von 200 g); dies wird auch der Fall sein, wenn sich bei Ihnen toxische Wirkungen zeigen. Um die beste Dosis für die Behandlung Ihrer Krankheit zu finden, wird Ihr Arzt möglicherweise die Menge Lysodren überwachen, die Sie in Ihrem Blut haben. 22 Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie irgendwelche Nebenwirkungen bei der Einnahme von Lysodren bemerken. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken (insbesondere im Zentralnervensystem) wird Ihr Arzt möglicherweise entscheiden, Lysodren vorübergehend abzusetzen oder die Dosis zu senken. Kinder Die Tagesdosis Lysodren für Kinder wird von Ihrem Arzt entsprechend des Gewichts und der Größe des Kindes berechnet. Sie können Ihrem Kind Lysodren in zwei oder drei Dosen geben. Art der Anwendung: Zum Einnehmen Die Tabletten sollten möglichst während der Mahlzeiten mit etwas Wasser eingenommen werden. Wenn Sie eine größere Menge Lysodren eingenommen haben, als Sie sollten: Bitte informieren Sie sofort Ihren Arzt, wenn Sie versehentlich eine größere Menge Lysodren eingenommen haben, als Sie sollten, oder wenn ein Kind Tabletten verschluckt hat, bzw. bei dem Kind Nebenwirkungen auftreten (Nebenwirkungen, die das Zentralnervensystem oder den Verdauungstrakt betreffen). Wenn Sie die Einnahme von Lysodren vergessen haben: Wenn Sie versehentlich eine Dosis ausgelassen haben, nehmen Sie bitte die nächste Dosis wie üblich ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? Wie alle Arzneimittel kann Lysodren Nebenwirkungen haben. Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bei der Einnahme von Lysodren bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind. Ein sehr hoher Prozentsatz von Patienten, die mit Lysodren behandelt worden sind, hat während der Einnahme von Lysodren Nebenwirkungen bemerkt. Bei diesen Nebenwirkungen handelt es sich hauptsächlich um: • Verdauungstrakt: Appetitlosigkeit, Übelkeit, Unwohlsein, Erbrechen, Durchfall. • Nebenwirkungen auf das Zentralnervensystem: Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Muskelerkrankungen, ungewöhnliche Sinnesempfindungen, Verwirrtheit, Schwindel, Schläfrigkeitsgefühl, Störungen des Zentralnervensystems, die die Bewegungs- und Koordinationsfähigkeit beeinträchtigen. Weitere Nebenwirkungen, die das Zentralnervensystem betreffen, sind Gedächtnisstörungen, Aggressivität, Schwierigkeiten beim Sprechen. • Nebenwirkungen, die die Haut betreffen: Hautausschläge Die geschätzte Häufigkeit des Auftretens oder der Meldung von Nebenwirkungen wird wie folgt ausgedrückt: Geschätzte Häufigkeit Die Nebenwirkung trat auf oder wurde gemeldet bei: Sehr häufig Mehr als 1 von 10 Patienten Zu den sehr häufigen Nebenwirkungen gehören: Anstieg des Cholesterins und anderer Lipide im Blut, Verringerung der weißen Blutkörperchen, Störungen der Leberfunktion (einschließlich Lebererkrankung mit Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, allgemeinem Unwohlsein, Juckreiz, Gelbfärbung der Haut und Augen und dunklem Urin). 23 Andere Nebenwirkungen, die in Einzelfällen im Zusammenhang mit Lysodren gemeldet wurden, betreffen : das Auge (Sehstörungen, verschwommenes Sehen, Doppeltsehen, Linsentrübung, Netzhautläsionen); Nieren und Harnwege (Blut oder Eiweiß im Urin); Herzprobleme (hoher oder niedriger Blutdruck und Hitzegefühl im Gesicht) sowie verschiedene andere Nebenwirkungen, zu denen allgemeine Schmerzen, Fieber und ein verringerter Harnsäurewert im Plasma gehören. Bei Kindern: Die folgenden Nebenwirkungen wurden beobachtet: Zentralnervensystem (Entwicklungsverzögerung), Schilddrüsenprobleme und Wachstumsverzögerung. 5. WIE IST LYSODREN AUFZUBEWAHREN? Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Im Originalbehältnis aufbewahren. Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und/oder der Flasche angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Sie dürfen keine Tabletten verwenden, die Zeichen von Beschädigungen aufweisen; diese müssen entsprechend den nationalen Anforderungen entsorgt werden (wenden Sie sich an Ihren Apotheker). Nicht verwendete Tabletten dürfen nicht über den Hausmüll entsorgt werden. Unbenutzte Behältnisse oder teilweise geleerte Flaschen sind entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen (wenden Sie sich an Ihren Apotheker). 6. WEITERE ANGABEN Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem Pharmazeutischen Unternehmer in Verbindung. Stand der Information {Datum}. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - LYSODREN PATIENTENKARTE Ich erhalte eine Behandlung mit Lysodren (Mitotan) Der Name meines Arztes lautet: ……………………………………….. Telefon: ………………………………. Bei mir besteht die Gefahr einer akuten Nebenniereninsuffizienz Informationen über das Arzneimittel erhalten Sie von: Laboratoire HRA Pharma Tel: + 33 1 40 33 11 30 [email protected] Im Notfall müssen entsprechendende Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden 24