FR - Frankfurt vom 25. August 2011

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ie Geschmacksknospen auf
der Zunge besitzen sogenannte Rezeptoren, die auf die Erkennung von Fettgeschmack spezialisiert sind. Das haben Maria
Mercedes Galindo und Maik Behrens vom Deutschen Institut für
Ernährungsforschung in Potsdam
in Versuchen mit einer künstlichen Zunge herausgefunden. Wie
sie im Fachmagazin Chemical
Senses berichten, wird die Antenne durch langkettige Fettsäuren
aktiviert, die in Butter, Olivenöl
und Co. enthalten sind.
Bislang waren in den Geschmacksknospen der Zunge lediglich Rezeptoren bekannt, die
auf eine der fünf Grundgeschmacksrichtungen süß, sauer,
bitter, salzig und umami – eine Art
Fleischgeschmack – ansprechen.
Sie melden die Eindrücke ans Gehirn weiter. Noch ist unklar, ob
mit dem neuen Rezeptor für Fett,
er trägt die Bezeichnung GPR120,
nun eine sechste Grundgeschmacksrichtung entdeckt ist. Es
fehlt der Nachweis, dass die Fettantennen das Signal ans Gehirn
weiterleiten. (abg.)
D
Neuer Zungenrezeptor
Eine Antenne
für Fettaroma
Das Relikt des Insektenfressers
Juramaia sinensis. ZHE-XI LUO/CMNH
m Nordosten Chinas haben Forscher das Fossil des ältesten bekannten höheren Säugetiers entdeckt. Der nur 17 Gramm wiegende Insektenfresser namens Juramaia sinensis lebte vor rund 160
Millionen Jahren. Damit sei das
Fossil rund 35 Millionen Jahre älter als alle bisherigen Funde dieser Tiergruppe. „Juramaia ist damit entweder eine Urgroßtante
oder die Urgroßmutter aller heute
lebenden höheren Säugetiere“,
berichten die Wissenschaftler im
Fachmagazin Nature. Zu den höheren Säugetieren, den sogenannten Plazenta-Tieren, gehören heute rund 90 Prozent aller
Säugetiere, darunter auch der
Mensch. Das neue Fossil verschiebt die Trennung der Plazenta-Tiere von den Beuteltieren weiter in die Vergangenheit. DNAAnalysen deuteten zwar bereits
auf eine Trennung vor rund 160
Millionen Jahren hin. Fossile Belege dafür fehlten jedoch. (dapd)
I
Insektenfresser lebte vor
160 Millionen Jahren
Ältestes
Säugetier
entdeckt
D
Sie würden jedoch die Schulen
am liebsten in den Dschungel
verlegen, oder?
Nein, wir müssen die Schulen
weder im Dschungel bauen noch
ganze Wälder auf unseren Pausenhöfen errichten, um eine sinn-
Sie halten Kinder, die im Wald
spielen, für eine bedrohte Spezies. Ist die Entfremdung tatsächlich so weit fortgeschritten?
Das gilt natürlich nicht für alle.
Und ich möchte auch betonen,
dass Kinder, die in einer Stadt aufwachsen, sich nicht automatisch
von der Natur entfremden. Aber
lassen Sie uns realistisch sein: Im
Jahr 2008 lebte mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in großen
und kleineren Städten. Wenn diese Menschen in ihrem Alltag eine
bedeutsame Verbindung zur Natur haben und bewahren wollen,
dann brauchen wir eine neue und
innovative Stadtplanung. In vielen Städten gibt es viel mehr Natur als man auf den ersten Blick erwarten könnte. Stadt und Natur –
das ist kein Widerspruch. Und es
gibt keinen Grund, Natur und Naturerleben immer nur in der Vergangenheit zu verorten.
Für Sie sind die Neuen Medien
der Hauptgrund, warum Kinder
die Natur meiden. Heißt das
schlicht: Natur ist gut, Computer
sind schlecht?
Nein, überhaupt nicht! Ich
glaube eher, dass die Angst der Eltern vor Gefahren die Kinder sehr
viel mehr vom Spielen in der Natur abhält als elektronische Medien. Andererseits hat eine US-Studie herausgefunden, dass Kinder
bis zu 50 Stunden in der Woche
mit irgendeinem elektronischen
Gerät verbringen. Das frisst natürlich jene Zeit auf, die sie frei in der
Natur verbringen könnten. Es wäre zwar kontraproduktiv, Computer-Spiele zu verbieten. Aber es
kommt auf die richtige Balance
an: Je mehr wir uns mit Hightech
umgeben, desto mehr Natur brauchen wir.
Herr Louv, bei ihren Recherchen
fragten Sie Kinder, warum sie
nicht gern draußen spielen. Ein
Junge hat Ihnen gesagt: „Weil es
dort keine Steckdosen gibt.“ Eine
typische Antwort?
Nein, so eine klare und direkte
Antwort hat mich dann doch
überrascht. Das war allerdings
schon in den 80er-Jahren, als ich
begann, über die fehlende Verbindung zwischen Kindern und der
Natur nachzudenken. Ich befragte damals etwa 300 US-amerikanische Kinder und deren Eltern.
Dieser Junge hatte in einem Satz
kurz und lebendig seine Faszination für elektronische Medien zusammengefasst.
Richard Louv ist
Journalist und gehört zu den bekanntesten Umweltaktivisten in
den USA. In seiner
Heimat haben
seine Bücher eine
neue ökologischpädagogische Bewegung angestoßen.
Louv ist Vorsitzender des Netzwerkes
„Children & Nature“
(www.cnaturenet.org).
ZUR PERSON
In Deutschland lernen Kinder
ziemlich viel über Abfalltrennung, erneuerbare Energien und
den Klimawandel. Sie haben
vielleicht weniger Naturerfahrung als früher, aber immerhin
den Hauch eines ökologischen
Bewusstseins.
Das ist ein guter Start, denn es
ist wichtig zu lernen, dass man
das eigene Nest nicht beschmutzt.
In diesem Punkt ist Deutschland
den USA weit voraus. Ich kenne
eine ganze Reihe von deutschen
Schulen mit einer natur- und umweltfreundlichen Gestaltung, die
ihre Kinder das ganze Jahr dazu
ermuntert, draußen zu spielen.
Das sind wichtige Schritte in Richtung einer Wiedervereinigung
von Mensch und Natur.
Warum nicht?
Als ich 2010 eine Schule auf
den Galapagos-Inseln besuchte,
da lernte ich, dass diese Kinder
nur sehr wenig über diese weltberühmte Region wussten. Die
Schule löste das Problem, indem
sie ihre räumliche Struktur für die
natürliche Umgebung öffnete. Es
gibt nämlich viele Wege, die Natur für den Menschen zurückzugewinnen. Und dabei sind die Tiere und Pflanzen in und um die
Städte genauso wichtig wie die
menschenleere Wildnis.
Zum Beispiel?
Bauernhöfe könnten mit einbezogen werden, damit die Kinder
Tiere und Pflanzen in ihrem Alltag erleben. Davon profitieren ja
nicht nur die Schüler. Kanadische
Forscher haben herausgefunden,
dass auch die Lehrer mit mehr Begeisterung unterrichten, wenn sie
Welche Rolle spielt die Schule für
die Verbindung zwischen Mensch
und Natur?
Eine zentrale, wenn man bedenkt, wie viel Zeit die Kinder
dort verbringen. Ich stelle mir jedoch eine Welt vor, in der neue
Schulen mit Blick auf die Natur
entworfen werden und in der alte
Schulen so umgerüstet werden,
dass die Natur als zentrales Element integriert wird.
Sein Buch „Das letzte
Kind im Wald“ mit einem Vorwort des
Hirnforschers Gerald
Hüther ist gerade in
der Verlagsgruppe
Beltz erschienen,
19,95 Euro.
Der Schulalltag sieht jedoch
meistens anders aus, nämlich
viel Beton und zu wenig Bewe-
viel Zeit in der Natur verbringen.
Jüngste Studien zeigen zudem,
dass Schüler ihre Leistung etwa in
Mathe, den Naturwissenschaften
oder im Lesen enorm steigern,
wenn Naturerfahrung Teil des
Curriculums ist.
gung. Fast jedes zehnte Kind leidet unter ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-HyperaktivitätsStörung). Sie raten, diese Kinder
nicht mit Medikamenten ruhig
zu stellen, sondern stattdessen
Natur-Ritalin zu benutzen. Was
meinen Sie damit?
Einige Forschungen deuten darauf hin, dass ein sinnvoller Naturkontakt in der ADHS-Therapie
Kinder können einen Haufen Dreck in eine magische Welt verwandeln.
MICHAEL BREXENDORFF
sehr nützlich sein kann und in einigen Fällen sogar Medikamente
ersetzt. Die Natur kann nicht alles
heilen, aber es gibt zahlreiche Studien, die belegen, dass Aktivitäten
im Grünen die Konzentration und
Leistungsfähigkeit steigern. Wissenschaftler der Universität von
Illinois etwa haben den Einfluss
der Natur auf ADHS-Kinder der
Mittelschicht untersucht. Die Kin-
Das Interview führte: Katja Irle
Was raten Sie geplagten Eltern,
die Ihre Kinder nicht vor die Tür
kriegen?
Kreativ sein! Sie könnten zum
Beispiel anstatt ständig neues
Spielzeug zu kaufen, eine Wagenladung Erde, Schaufel und Eimer
besorgen. Sie werden sehen: Die
Phantasie der Kinder kann einen
Haufen Dreck in eine magische
Welt verwandeln.
Viele Familien haben aber kaum
Möglichkeiten, Natur täglich zu
erleben. Lässt sich diese fehlende
Erfahrung durch etwas anderes
kompensieren, etwa durch Fußballtraining oder andere Sportarten?
Sport und Wettkampf sind natürlich wichtig für das Sozialverhalten und die Gesundheit der
Kinder. Wobei man einschränkend sagen muss, dass zumindest
in Nordamerika die Zahl der übergewichtigen Kinder genau in jenen Jahrzehnten gestiegen ist, in
denen auch der organisierte Sport
boomte. Letztlich kann nichts das
freie Spielen der Kinder ersetzen,
vor allem nicht das ungebundene
Spielen in der Natur.
Sie berufen sich auf die Bindungstheorie, um die Bedeutung
der Natur für die Kinder zu erklären. Warum glauben Sie, dass
die Beziehung zwischen Kind
und Natur ebenso wichtig ist wie
die sichere Bindung zu Mutter
und Vater?
Beides bedingt sich. Die Entwicklungspsychologin
Martha
Farrell Erickson hat nicht nur die
Auswirkungen vom DraußenSpielen auf die Neugierde der Kinder erforscht, sondern auch den
Effekt auf die Eltern-Kind-Bindung. Sie sagt, dass die Bilder, Gerüche und Geräusche draußen die
kindliche Neugierde antreiben
und die Mädchen und Jungen zu
ganz aktiven Entdeckern macht.
Die Eltern wiederum sagten, dass
es ihnen in der Natur viel leichter
fällt, ihre Kinder zu führen und
auf deren Interessen einzugehen.
Vereinfacht könnte man sagen:
Natur kann die Familienstruktur
festigen.
Auch der Göttinger Hirnforscher
Gerald Hüther hat ADHS-Kinder
mehrere Wochen auf eine Alm
geschickt, wo sie ohne Medikamente auskamen. Aber was
nützt einem Hyperaktiven die
intensive Naturerfahrung, wenn
er ins normale Leben zurückkehrt?
Gegenfrage: Wenn die Naturerfahrung tatsächlich dazu führt,
dass Kinder und Erwachsene sich
physisch und psychisch erholen
und aufmerksamer durchs Leben
gehen, warum gestalten wir dann
das „normale Leben“ nicht anders
und binden die Natur wieder in
unseren Alltag ein? Das wäre
doch das Naheliegendste!
der zeigten deutlich weniger Symptome, nachdem sie sich im Grünen aufgehalten hatten. Ein Vater
berichtete: „Mein Sohn kann
stundenlang Golfbälle schlagen
oder angeln. Während dieser Zeit
ist der Junge vollkommen entspannt.“
Tiere wirken wie eine Therapie
er US-amerikanische Umweltaktivist Richard Louv
warnt: „Die Kinder von heute gehören zur ersten Generation, die
ohne direkte Beziehung zur Natur
aufwächst.“ Louv nennt das die
Natur-Defizit-Störung. Sie habe
gravierende Folgen für Körper,
Seele und den nachhaltigen Umgang mit dem Planeten Erde. In
dieser Woche erscheint die deutsche Übersetzung seines Bestsellers „Das letzte Kind im Wald“.
volle Verbindung zur Natur zu
entwickeln. Das wäre nicht besonders praktisch und zudem auch
keine Garantie für Erfolg.
Der US-Autor Richard Louv auf der Suche nach dem letzten Kind im Wald. Pflanzen und
Donnerstag, 25. August 2011 67. Jahrgang Nr. 197 R/S Frankfurter Rundschau
werden“
Frankfurter Rundschau Donnerstag, 25. August 2011 67. Jahrgang Nr. 197 R/S
„Natur müsste Teil des Lehrplans
22 WISSEN & BILDUNG
BELTZ
EINSTEINCHEN
V
FR/GALANTY; QUELLE: STIFTUNG LESEN
Andere
2
Oma 6
Papa 8
Mama und Papa gemeinsam
11
Vorlese-Muffel zu Vorlese-Vorbildern machen. Das ist ein ambitioniertes Ziel, denn die beteiligten
Firmen schenken den Vätern zum
Gratis-Download von Jim Knopf
nicht gleichzeitig mehr Freizeit,
damit sie rechtzeitig zum Vorlesen zu Hause sind.
Dennoch zogen die Initiatoren
eine positive Bilanz. Rund 3 000
Nutzer hat das Projekt nach einem
Jahr. „Wir versuchen, das Paradigma aufzulösen, dass Lesen
ausschließlich weiblich ist – es ist
auch männlich“, sagt der Geschäftsführer der Stiftung Lesen,
Jörg F. Maas. Die Vorstandsvorsitzende der Hessenstiftung, die
Staatssekretärin Petra MüllerKlepper (CDU), forderte die Unternehmen auf, bei familienfreundlichen Strukturen nicht nur
die Frauen, sondern auch die
Männer im Blick zu haben.
Familienfreundlichkeit
ist
zwar für viele Firmen heute ein
werbewirksames
Aushängeschild, in der Praxis tun sich jedoch vor allem Männer schwer,
flexible Arbeitszeiten durchzusetzen. Albert Reicherzer, der das Leseprojekt innerhalb der Commerzbank betreut, hält dagegen:
„Die Präsenzkultur löst sich auf.
Es heißt nicht mehr: nur wer lange am Schreibtisch sitzt, ist gut.“
De facto verändert sich die väterliche Präsenzkultur in der Familie jedoch nur marginal. Laut
einer Allensbachumfrage (Monitor Familienleben 2010) gaben
zwar 76 Prozent der Mütter an, ihre Berufstätigkeit zeitweise für
die Kinderbetreuung unterbrochen zu haben, jedoch nur fünf
Prozent der Väter. Für die mangelnde Mitwirkung der Männer
gab die Mehrheit der Frauen zu
lange beziehungsweise ungünstige Arbeitszeiten an.
Immerhin bringen einige von
diesen Vätern nun Michael Ende
oder Gudrun Pausewang mit nach
Hause. Die Stiftung Lesen hofft
und nimmt zugunsten der Väter
an, dass sie die Texte am Ende
nicht doch wieder den Müttern in
die Hand drücken.
E
nergiereiche Teilchen, aus denen auch die kosmische Strahlung besteht, verstärken in den
oberen
Atmosphärenschichten
die Entstehung von Kondensationskeimen. Das berichten Forscher im Fachmagazin Nature.
Kondensationskeime gelten als
wichtige Vorläufer von Wolken.
Weil Wolken die Sonnenstrahlung
abschirmen, haben sie einen großen Einfluss auf das Erdklima. Die
Wolkenbildung zu verstehen, ist
wichtig für alle Klimamodelle.
Für ihr Experiment füllten die
Forscher eine Wolkenkammer mit
Luft, Wasserdampf sowie etwas
Schwefelsäure und Ammoniak.
Dieses Gemisch simuliert die natürliche Zusammensetzung der
Atmosphäre. Um den Einfluss der
kosmischen Strahlung zu klären,
die etwa durch den Sonnenwind
zur Erde gelenkt wird, half ihnen
Von Jan Oliver Löfken
ein Teilchenbeschleuniger. Sogenannte Pionen trafen auf die simulierte Atmosphäre und regten
die Moleküle an. Diese ballten
sich häufiger zu Kondensationskeimen zusammen, aus denen
Wolken entstehen können.
„Wir haben herausgefunden,
dass kosmische Strahlung die Bildung von Aerosolen in der mittleren Troposphäre und darüber signifikant verstärkt“, sagt Jasper
Kirkby, Sprecher des Cloud-Experiments am Forschungszentrum
Cern bei Genf. Die Simulationen
zeigten zugleich, dass für untere
Atmosphärenschichten bis in etwa einen Kilometer Höhe die Intensität der kosmischen Strahlung nicht mehr für eine intensive
Wolkenbildung ausreichte. Da
dieser Vorgang in der Natur beobachtet wird, tragen vermutlich
weitere
Substanzen
neben
Schwefelsäure und Ammoniak
zur Aerosolbildung bei.
Kosmische Strahlung trägt zu ihrer Entstehung bei
Wie Wolken wachsen
Mama
73
Basis: Familienmitglieder in Prozent
Wer liest den Kindern vor?
äter finden Vorlesen ungeheuer wichtig. Das sagten zumindest viele, als die Stiftung Lesen
vor zwei Jahren das Leseverhalten
der Männer erforschte. Einer der
Befragten, Papa von drei Kindern,
fand das Vorlesen sogar so wichtig, dass er immer wieder versuchte, seine Frau dafür zu motivieren.
– anstatt es einfach selbst zu tun.
Das Verhalten dieses Vaters ist
repräsentativ, denn nur jeder
zehnte ist ein Vorleser. In 42 Prozent aller Familien wird gar nicht
oder nur sehr selten vorgelesen.
In den Lesefamilien sind es die
Frauen, die zum Buch greifen. Obwohl Väter in verschiedenen Studien angeben, eine größere Rolle
bei der Erziehung ihrer Kinder
spielen zu wollen, halten sie das
für die Sprachentwicklung und
Sozialisierung so wichtige Vorlesen nicht für ihren Job – oder
glauben, keine Zeit dafür zu haben oder sich in der Kinderliteratur nicht gut auszukennen.
Zumindest letzteres Argument
versuchen die Stiftung Lesen und
die „Hessenstiftung – Familie hat
Zukunft“ seit einem Jahr zu entkräften. Bundesweit können Mitarbeiter von bislang 50 Unternehmen einmal pro Woche Lesematerial aus dem Firmenintranet herunter laden. Zu den Teilnehmern
gehören die Commerzbank AG,
die IHK Darmstadt sowie die Universität Kassel.
Hessenstiftung und Stiftung
Lesen wollen mit dem Projekt am
Rollenverständnis rütteln und
Von Katja Irle
Astronomen der Nasa haben sechs
der bisher kältesten sternenartigen Himmelskörper entdeckt. Die
sogenannten Y-Zwerge sind teilweise nur knapp wärmer als Zimmertemperatur und senden kein
sichtbares Licht aus. Die Temperaturen reichten von 175 Grad Celsius beim wärmsten bis zu nur 25
Grad Celsius beim kältesten YZwerg. Sie gehören zu den „gescheiterten Sternen“: Nur etwa jupitergroß, reicht ihre Masse nicht
aus, um in ihrem Inneren die
Kernfusion zu zünden – den Prozess, der der Sonne und anderen
Sternen ihre Leuchtkraft verleiht.
Sie senden daher nur Infrarotstrahlung aus. Die neu entdeckten
Objekte liegen zwischen 9 und 40
Lichtjahre von unserer Sonne entfernt – und damit quasi vor unserer kosmischen Haustür. (dapd)
Gescheiterte Sterne haben
nur Zimmertemperatur
US-amerikanische Forscher haben einen möglichen Weg gefunden, Ebola zu bekämpfen. Sie
wollen einen Teilschritt blockieren, mit dem die Erreger in die
Zellen des Wirtes eindringen. In
Tierversuchen und in Experimenten mit Zellkulturen waren sie damit bereits erfolgreich. „Unsere
Forschung hat ein wichtiges ZellProtein identifiziert, das der Erreger braucht, um die Infektion zu
verursachen“, berichten die Wissenschaftler der Harvard Medical
School im Magazin Nature. Das
Ebola-Virus gilt als einer der tödlichsten Erreger auf der Erde. Bis
zu 90 Prozent der Erkrankten sterben daran. Bislang gibt es keine
Therapie dagegen. (wsa)
Forscher blockieren
gefährliche Ebola-Viren
NACHRICHTEN
So sah ein Weberknecht vor 300
Millionen Jahren aus.
GARWOOD
Bereits vor 300 Millionen Jahren
gab es Weberknechte, die verblüffende Ähnlichkeit mit ihren heutigen Nachfahren haben. Forscher
der Berliner Humboldt-Universität untersuchten zwei Fossilien
der Spinnentiere mit computertomografischen Methoden. Sie lebten am Ende des Karbonzeitalters
in Frankreich und sind in Steinknollen erhalten. Durch hochauflösende 3D-Bilder ist es gelungen,
Details wie die langen Beine,
Beinspitzen, Krallen oder Mundwerkzeuge darzustellen. Sie zeigen, dass sich die Weberknechte
in 300 Millionen Jahren in ihrem
Körperbau kaum verändert haben. (fr)
Im Intranet finden Väter geeignete Geschichten Weberknechte gab es
schon im Karbonzeitalter
Papa soll vorlesen
WISSEN & BILDUNG 23
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