Klima und Energiepolitik Uwe Witt, MdB-Büro Eva Bulling-Schröter, 30, Juli 2011, Wustermark | Folie 1 ◄ Was uns erwartet Mögliche Schwerpunkte: (6 Blöcke) 1. Herausforderung Klimawandel 2. Überblick Erzeugungsstruktur Deutschland Bilder 3. Potentiale Erneuerbarer Energien – Szenarien 4. GuD-Kraftwerk Wustermark 5. Scheinlösungen CCS und Agroenergien 6. Energiepreise Uwe Witt | Mitarbeiter MdB Eva Bulling-Schröter, Sprecherin für Umweltpolitik | www.linksfraktion.de 2. August 2011 | Folie 2 1. Herausforderung Klimawandel 3 Emissionen Treibhausgas-Emissionen nehmen zu: 2008 rund 40 Prozent mehr CO2 als 1990 4 Erwärmung • Während der vergangenen 25 Jahre sind Temperaturen im Mittel um 0,19 Grad pro Jahrzehnt angestiegen. • Stimmt sehr gut mit den Vorhersagen aufgrund der wachsenden TreibhausgasKonzentration überein. Quelle: Kopenhagen Diagnosis 5 Erwärmung (II) • Selbst im letzten Jahrzehnt hat sich Erwärmungstrend fortgesetzt, obwohl Sonneneinstrahlung abgenommen hat • Natürliche, kurzzeitige Schwankungen treten wie immer weiterhin auf, am Erwärmungstrend jedoch keine signifikanten Veränderungen Quelle: Kopenhagen Diagnosis 6 7 Eisschilde und Gletscher • sowohl der Grönländische als auch der Antarktische Eisschild verlieren immer rascher Masse • Seit 1990 auch Abschmelzen von Gletschern in anderen Regionen der Welt beschleunigt Quelle: Kopenhagen Diagnosis 8 Arktisches Meereis • Rapider Schwund des arktischen Meereises im Sommer: schneller als nach den Projektionen von Klimamodellen zu erwarten war • Eisausdehnung in den Sommern der Jahre 2007 bis 2009 jeweils rund 40 Prozent kleiner als IPPC-Simulation Quelle: Kopenhagen Diagnosis 9 Arktische Eis schmilzt schneller als vom IPCC vorhergesagt Quelle: Kopenhagen Diagnosis 10 Meeresspiegel • Anstieg des Meeresspiegels unterschätzt: In den letzten 15 Jahren 3,4 Millimeter pro Jahr - rund 80 Prozent rascher als in früheren IPCC-Projektionen • bis 2100 wird Meeresspiegel wohl doppelt so stark steigen wie vom IPCC projiziert; bei unverminderten Emissionen einen bis zwei Meter Quelle: Kopenhagen Diagnosis 11 Meeresspiegel (II) • Anstieg wird sich noch Jahrhunderte lang fortsetzen, nachdem die globalen Temperaturen stabilisiert wurden • es ist mit weiterem Anstieg um mehrere Meter in den kommenden Jahrhunderten zu rechnen Quelle: Kopenhagen Diagnosis 12 Irreversible Veränderungen • Ungebremst Erwärmung könnte noch in diesem Jahrhundert abrupte oder irreversible Veränderungen empfindlicher Elemente des Klimasystems anstoßen • z.B. kontinentale Eisschilde, Regenwald im Amazonasgebiet, westafrikanischer Monsun • 2 Grad plus als absolute Obergrenze! Quelle: Kopenhagen Diagnosis 13 14 Begrenzung Erwärmung auf 2 Grad • Für 2 ºC-Ziel: Gipfel der globalen Emissionen zwischen 2015 und 2020 • Fast vollständige Dekarbonisierung der Gesellschaft – deutlich vor 2100 • Pro-Kopf-Emissionen bis zum Jahr 2050 auf unter eine Tonne CO2 (D. heute 10 t) 15 Wettlauf gegen die Zeit Fläche unter der jeweiligen Kurve: klimaverträgliches CO2-Budget (2-Grad-Ziel) Quelle: WBGU 16 Klimaskeptiker • „Klimaskeptiker“: Leugner des menschengemachten Klimawandels • gute Ausseinandersetzung mit Klimaskeptikern unter: http://www.pikpotsdam.de/~stefan/leser_antworten.html • Aktuelles aus der Klimawissenschaft, gut erklärt unter: http://www.scilogs.de/wblogs/blog/klimalounge 17 2. Überblick Energieverbrauch Deutschland 18 ◄Energieversorgung in Deutschland I Struktur der Primärenergieversorgung in Deutschland 2009 11,0 1,5 7,2 -0,4 1,7 Gesamt: 13.398 Petajoule (PJ) Mineralöl Steinkohle 34,9 Braunkohle Erdgas, Erdölgas Atomenergie Wasser, Wind, Sonne andere Erneuerbare Außenhandelssaldo Strom 21,9 11,0 Sonstige 11,3 Uwe Witt | Mitarbeiter MdB Eva Bulling-Schröter, Sprecherin für Umweltpolitik | www.linksfraktion.de 2. August 2011 | Folie 19 ◄Energieversorgung in Deutschland I Energiefluss Deutschland 2008 in Petajoule (1 PJ ≈ 278 GWh) Uwe Witt | Mitarbeiter MdB Eva Bulling-Schröter, Sprecherin für Umweltpolitik | www.linksfraktion.de 2. August 2011 | Folie 20 ◄Energieversorgung in Deutschland I Beitrag der erneuerbaren Energien zur Energiebereitstellung in Deutschland 2009 Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Endenergieverbrauch 10,1 am gesamten Stromverbrauch 16,4 [%] an der gesamten Wärmebereitstellung am gesamten Kraftstoffverbrauch 1) am gesamten Primärenergieverbrauch 8,5 5,5 2) 8,7 1) Der gesamte Verbrauch an Motorkraftstoff, ohne Flugbenzin; Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V. (AGEB); Quelle: BMU-KI III 1 nach Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat); Stand: September 2010; Angaben vorläufig 2) Uwe Witt | Mitarbeiter MdB Eva Bulling-Schröter, Sprecherin für Umweltpolitik | www.linksfraktion.de 2. August 2011 | Folie 21 ◄Energieversorgung in Deutschland I Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch in Deutschland Gesamt: 8.714 PJ 1) Wasserkraft: 0,8 % Windenergie: 1,6 % EE Anteil 2009: 10,1 % 2) Biomasse : 7,0 % fossile Energieträger (Steinkohle, Braunkohle, Erdöl, Erdgas) und Kernenergie: 89,9 % restliche EE: 0,7 % 1) 2) EE: Erneuerbare Energien; Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V. (AGEB); feste und flüssige Biomasse, Biogas, Deponie- und Klärgas, biogener Anteil des Abfalls; Quelle: BMU-KI III 1 nach Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) und ZSW, unter Verwendung von Angaben der AGEB; Abweichungen in den Summen durch Rundungen; Stand: September 2010; Angaben vorläufig Uwe Witt | Mitarbeiter MdB Eva Bulling-Schröter, Sprecherin für Umweltpolitik | www.linksfraktion.de 2. August 2011 | Folie 22 ◄Energieversorgung in Deutschland III Struktur der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland im Jahr 2009 Gesamt: 95,2 TWh Windenergie: 40,5 % Wasserkraft: 20,1 % biogener Anteil des Abfalls: 4,8 % Deponiegas: 1,0 % Photovoltaik: 6,9 % Klärgas: 1,1 % Biogas: 11,0 % biogene flüssige Brennstoffe: 1,5 % biogene Festbrennstoffe: 13,1 % Biomasseanteil *: 32,5 % * feste und flüssige Biomasse, Biogas, Deponie- und Klärgas, biogener Anteil des Abfalls; Strom aus Geothermie aufgrund geringer Strommengen nicht dargestellt; Abweichungen in den Summen durch Rundungen; Quelle: BMU-KI III 1 nach Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat); Stand: September 2010; Angaben vorläufig Uwe Witt | Mitarbeiter MdB Eva Bulling-Schröter, Sprecherin für Umweltpolitik | www.linksfraktion.de 2. August 2011 | Folie 23 3. Potentiale erneuerbarer Energien - Szenarien 24 ◄ Studie SRU 2010 Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU), Studie 2010: „100 Prozent erneuerbare Stromversorgung bis 2050: klimaverträglich, sicher, bezahlbar“ Uwe Witt | Mitarbeiter MdB Eva Bulling-Schröter, Sprecherin für Umweltpolitik | www.linksfraktion.de 2. August 2011 | Folie 25 ◄ Studie SRU 2010 Methode: • Stundengenaue Auflösung durch Projektion eines heutigen Lastjahres einschließlich Extramwetterlagen • Überprüfung, ob Last 2050 in jeder Stunde gedeckt werden kann durch Erneuerbare oder Speicher • Kostenoptimierung, dadurch veränderter Strommix Uwe Witt | Mitarbeiter MdB Eva Bulling-Schröter, Sprecherin für Umweltpolitik | www.linksfraktion.de 2. August 2011 | Folie 26 ◄ Studie SRU 2010 Annahmen: • S1: Bruttostromverbrauch 500 TWh/a S2: Bruttostromverbrauch 700 TWh/a • Autoverkehr durch E-Mobilität abgedeckt • Ausbau der EE in jetzigem Tempo (6 GW/a), ab 2020 mit verringerter Geschwindigkeit • Kohlekraftwerke, die im Bau oder genehmigt sind, sowie Gaskraftwerke im Bau, genehmigt oder in Planung, werden (zu Ende) gebaut (35 Jahre Laufzeit) • Laufzeiten AKW, wie unter Rot-Grün vereinbart Uwe Witt | Mitarbeiter MdB Eva Bulling-Schröter, Sprecherin für Umweltpolitik | www.linksfraktion.de 2. August 2011 | Folie 27 ◄ Studie SRU 2010 Ergebnisse: • möglich ohne „Übergangstechnologien“ Atom und CCS • diese provozieren im Gegenteil gravierenden Systemkonflikt, spätestens ab 2020! • Ausbau von Stromverbund (NO), Speichern und Netzmanagement für Stromspeicherung und großräumigen Ausgleich Erzeugung • Stromgestehungskosten erhöhen vorübergehend mit maximal 3,5 Cent je KWh Uwe Witt | Mitarbeiter MdB Eva Bulling-Schröter, Sprecherin für Umweltpolitik | www.linksfraktion.de 2. August 2011 | Folie 28 ◄ Studie SRU 2010 Uwe Witt | Mitarbeiter MdB Eva Bulling-Schröter, Sprecherin für Umweltpolitik | www.linksfraktion.de 2. August 2011 | Folie 29 ◄ Studie Fraunhofer / IWES für DUH Uwe Witt | Mitarbeiter MdB Eva Bulling-Schröter, Sprecherin für Umweltpolitik | www.linksfraktion.de 2. August 2011 | Folie 30 ◄ Fazit SRU und Fraunhofer / IWES Systemkonflikt Erneuerbarer mit AKW bzw. Kohle mit CCS: • „Grundlast“ löst sich auf! • entweder Stromüberschüsse oder verringerte Auslastung und geringere Rentabilität konventioneller Kraftwerke • oder aber Angriff auf Vorrangregelung bei der Einspeisung erneuerbarer Energien … Uwe Witt | Mitarbeiter MdB Eva Bulling-Schröter, Sprecherin für Umweltpolitik | www.linksfraktion.de 2. August 2011 | Folie 31 Systemkonflikt bestätigt • Forderung Eon und Élektricité de France (EdF) in Stellungnahme bei britischer Anhörung zur Energiepolitik: Ökostrom auf 33 % (Eon) bzw. 20 bis 25 % (EdF) begrenzen, weil AKWs sonst bei Starkwind so weit heruntergeregt werden müssen, dass diese unrentabel werden. (Frankfurter Rundschau, 24.03.2009) • Ähnliches gilt große fossile Kondensationskraftwerke (Kohle), erst recht mit teurer CCS-Technologie www.linksfraktion.de 32 ◄ Chancen Internationaler Stromverbund Uwe Witt | Mitarbeiter MdB Eva Bulling-Schröter, Sprecherin für Umweltpolitik | www.linksfraktion.de 2. August 2011 | Folie 33 4. GuD-Kraftwerk Wustermark 34 Gaskraftwerk Wustermark Quelle: Wustermark Energie 35 Gaskraftwerk Wustermark Typ: Gas- und Dampfkraftwerk Leistung: 1.200 MW Wirkungsgrad: ca. 59% Brennstoff: Erdgas Kühlung: Luftkühlung Hauptkomponenten: 2 Einheiten, bestehend aus jeweils 1 Gasturbine, 1 Dampfturbine, 1 Generator, 1 Abhitzedampferzeuger Grundstücksgröße: 15,65 ha (dav. versiegelt: ca. 7 ha) Quelle: Wustermark Energie 36 Prinzip GuD-Kraftwerk Quelle: Wikipedia 37 Gaskraftwerk Wustermark Einschätzung: • Gaskraftwerke werden für Übergang ins fossile Zeitalter benötigt – auch einige Gas-Großkraftwerke • nur Hälfte der Emissisonen eines Steinkohlekraftwerks • hoher Wirkungsgrad GuD-Kraftwerk (59 %) • sinnvolle Abwärmenutzung ist anzustreben, um Gesamtwirkungsgrad zu erhöhen (auf bis zu 90 %) • Probleme KWK: dauerhafte Wärmenutzung benötigt • ggf. geringere Flexibilität, wenn Wärme bereitgestellt werden muss (Abhängig vom Wärmespeicher) 38 5. Scheinlösungen 39 CCS • Vermeintliche Lösung: Kohlendioxid unter die Erde verklappen CCS - Carbon Capture and Storage = Abscheidung Verdichtung Transport Verpressung und unterirdischen Speicherung … von CO2-Kraftwerksemissionen www.linksfraktion.de 40 CCS-Varianten Quelle: Total AG www.linksfraktion.de 41 Wo befinden sich die potentiellen CO2CO2-Senken? (Quelle: BGR) www.linksfraktion.de 42 Speicher-Risiken • geochemische Prozesse, v.a. Auflösung von Karbonatgestein durch saures CO2-Wasser-Gemisch • druckinduzierte Prozesse, z. B. Aufweitung bestehender kleinerer Risse im Deckgestein durch Überdruck der CO2-Injektion • Leckage durch bestehende Bohrungen; relevant vor allem in Erdöl- bzw. Erdgaslagerstätten • Leckage über unentdeckte Migrationspfade im Deckgestein (Klüfte etc.) • seitliche Ausbreitung des Formationswassers, welches vom eingepressten CO2 verdrängt wird www.linksfraktion.de 43 Leckage-Risiken bei CCS www.linksfraktion.de 44 in Cent/kWh Stromgestehungskosten von CCS und Erneuerbaren liegen 2030 etwa gleichauf Quelle: Wuppertal Institut 2005 www.linksfraktion.de 45 Bewertung CCS (I) • Technologieversprechen, wenn überhaupt, dann erst 2020 verfügbar; Kraftwerkspark wird bis dahin schon zu einem Drittel ersetzt sein. Was wenn CCS scheitert? • Langzeitsicherheit der Speicherung wissenschaftlich unklar. Versuche in Texas führten zur Auflösung von Teilen der Deckschicht. • Wirkungsgrad fällt um bis zu 15 Prozentpunkte, also um ein Drittel. Daraus folgt ein Drittel mehr Kohleeinsatz mit allen Folgen für Wasserhaushalt, Feinstaub und Landschaft. www.linksfraktion.de 46 Bewertung CCS (II) • Exterm teure Technik, Stromgestehungskosten könnten sich verdoppeln und kommen ab 2020 in den Bereich erneuerbarer Energien. Warum dann nicht gleich auf Regenerative setzen? • Konzentration auf neue Grundlastkraftwerke ist im Versorgungssystem kaum kompatibel mit Flexibilität erforderlichen Ausbau erneuerbarer Energien. • Forschungsmittel werden gebunden, die besser für erneuerbare und einen internationalen Stromverbund regenerativer Energien ausgegeben werden sollten. • Verdrängung von Geothermie und Druckluftspeichern möglich. Damit wird Ausbau der Erneuerbaren direkt behindert. www.linksfraktion.de 47 Bewertung CCS (III) • Durch Kohle-CO2-Speicherung wird spätere Nutzung des Untergrunds für immer ausgeschlossen. Betrifft auch Nutzungen, die möglicherweise in der Zukunft nötig oder möglich werden, etwa die vom IPCC ins Spiel gebrachten Netto-Speicherungen von CO2 durch CCS-Biomassekraftwerke ab 2050. • An Kraftwerksgeografie stellten sich völlig neue Anforderungen. So befinden sich unter den rheinischen Kraftwerken keine geeigneten Speicherformationen (Aquifere oder Kavernen). Die liegen in überwiegend in der norddeutschen Tiefebene. sehr lange CO2-Leitungen notwendig weiteres Sicherheits- und Akzeptanzproblem www.linksfraktion.de 48 Fazit CCS • CCS-Versprechen ist Türöffner, um Kohlewirtschaft als angeblich zukunftsfähig darzustellen. • CCS könnte vielleicht Technologie für den Notfall sein. Gefahr besteht aber, das sie von der fossilen Kraftwerksbranche dazu missbraucht wird, so weiter zu machen, wie bislang. • Wegen Behinderung des Ausbaus erneuerbarer Energien durch CCS-Grundlastkraftwerke ist Funktion als Brückentechnologie ins Solarzeitalter fraglich. www.linksfraktion.de 49 Agrokraftstoffe • Nachhaltiges Anbaupotential für Deutschland: 5 bis 7 Prozent Agrokraftstoffe bzw. Öle für BHKWs • Ausbauziele der Bundesregierung etwa drei mal so hoch! • Folge: Importe notwendig: Druck auf Tropenländer steigt, noch mehr Acker- und Urwaldflächen für den Export freizugeben. • Flächenrodungen und Vertreibung von Kleinbauern und Indigenen • Zertifizierung nicht möglich – Problem der indirekten Verdrängung www.linksfraktion.de 50 Agrokraftstoffe (II) Forderungen LINKE: • • • • Ausbauziele auf nachhaltiges Anbaupotential für Deutschland beschränken Einsatz mit höchster Effizienz, also in gekoppelter Produktion von Strom und Wärme statt in Mobilität Ausnahmen Pflanzenöl für Fahrzeuge in der Landwirtschaft Nachhaltigen Verkehr organisieren! www.linksfraktion.de 51 6. Energiepreise 52 Billiger Atomstrom? • Keine niedrigeren Strompreise durch AKW, da teuerster benötigter Strom den Marktpreis bestimmt (meist Steinkohlestrom) • Gewinner sind Billigstromproduzenten: abgeschriebene AKW und Braunkohlekraftwerke • Darum jeder Tag AKW-Laufzeit pro Großkraftwerk rund 1 Millionen Euro Gewinn • Zusätzliche Gewinne (windfall profits) für AKWBetreiber aus Preissteigerung infolge des EUEmissionshandels www.linksfraktion.de 53 Grenzkosten-Preisbildung auf wettbewerblichen Märkten - schematische Darstellung - ◄ Strompreisentwicklung EEG-Umlage erhöht sich 2011 von 2,0 auf 3,5 Cent Aber: • Von 2000 bis 2009 hat sich Strompreis bei 3500 kWh/a Verbrauch (typische Familie) um etwa 27,00 Euro erhöht • davon jedoch ca. 16,00 Euro Erzeugung, Transport, Betrieb und Gewinnw • davon nur 3,30 Euro für EEG-Umlage! Uwe Witt | Mitarbeiter MdB Eva Bulling-Schröter, Sprecherin für Umweltpolitik | www.linksfraktion.de 2. August 2011 | Folie 55 ◄ Strompreisentwicklung Uwe Witt | Mitarbeiter MdB Eva Bulling-Schröter, Sprecherin für Umweltpolitik | www.linksfraktion.de 2. August 2011 | Folie 56 ◄ Strompreisentwicklung Zudem: • etwa 0,6 c/kWh strompreissenkender Effekt der Erneuerbaren durch Vorrangregelung des EEG, weil teuerste fossile (und preissetzende) Kraftwerke nicht mehr benötigt werden • raele Strompreiserhöhung durch Erneuerbare im Jahr 2010 netto rund 1,4 c/kWh, 2011 rund 3 Cent/kWh • EEG-Umlage wird wahrscheinlich nur noch geringfügig ansteigen und mittelfristig sinken Uwe Witt | Mitarbeiter MdB Eva Bulling-Schröter, Sprecherin für Umweltpolitik | www.linksfraktion.de 2. August 2011 | Folie 57 ◄ Kosten Erneuerbare und Fossile Uwe Witt | Mitarbeiter MdB Eva Bulling-Schröter, Sprecherin für Umweltpolitik | www.linksfraktion.de 2. August 2011 | Folie 58 ◄ Oligopol der Energieversorger Anteile der Konzerne an der Kraftwerksleistung in Deutschland Sonstige 16% Eon 28 % EnBW 11% Vattenfall 15% RWE 30% Quelle: Wissenschaftlicher Dienst des Deutschen Bundestags, 2006 www.linksfraktion.de/energie 2. August 2011 | Folie 59 ◄ Besten Dank für die Aufmerksamkeit! Noch Fragen? www.nachhaltig-links.de [email protected] Uwe Witt | Mitarbeiter MdB Eva Bulling-Schröter, Sprecherin für Umweltpolitik | www.linksfraktion.de 2. August 2011 | Folie 60