Gebrauchsinformation: Information für Anwender Flutamide Sandoz 250 mg Tabletten Flutamid Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen. - Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie. - Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Das gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4. Was in dieser Packungsbeilage steht 1. Was ist Flutamide Sandoz und wofür wird es angewendet? 2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Flutamide Sandoz beachten? 3. Wie ist Flutamide Sandoz einzunehmen? 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? 5. Wie ist Flutamide Sandoz aufzubewahren? 6. Inhalt der Packung und weitere Informationen 1. Was ist Flutamide Sandoz und wofür wird es angewendet? Flutamide Sandoz gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die Antiandrogene genannt werden. Es blockiert die Wirkung von Testosteron (männliches Hormon) im Körper. Flutamide Sandoz wird zur Behandlung verschiedener Typen des Prostatakarzinoms angewendet. Wenden Sie Flutamide Sandoz nach den Anweisungen Ihres Arztes nur in Monotherapie oder kombiniert mit einem LHRH-Agonisten (Gruppe von Arzneimitteln, die die Produktion von Sexualhormonen wie Testosteron verhindern) an. 2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Flutamide Sandoz beachten? Flutamide Sandoz darf nicht eingenommen werden, wenn Sie allergisch gegen Flutamid oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Flutamide Sandoz einnehmen. - Wenn Sie an Leberfunktionsstörungen leiden und langfristig mit Flutamide Sandoz behandelt werden, wird erst Ihre Leberfunktion untersucht. Wenn aus der Untersuchung hervorgeht, dass Ihre Leber schwer geschädigt ist, dürfen Sie Flutamide Sandoz nicht einnehmen. Darüber hinaus wird empfohlen, die Leberfunktion während einer Langzeitbehandlung regelmäßig durch Ihren Arzt kontrollieren zu lassen. - - - Wenn Ihre Leber normal funktioniert, müssen Sie in den ersten 4 Monaten der Behandlung einmal pro Monat Ihre Leberfunktion kontrollieren lassen. Danach wird Ihr Arzt die Leberfunktion regelmäßig oder bei Auftreten von Anzeichen einer Leberschädigung kontrollieren (zum Beispiel Juckreiz, dunkler Urin, Appetitmangel, Gelbsucht, Druckempfindlichkeit/Schmerzen im rechten Oberbauch, unerklärliche Grippesymptome). Wenn Sie an Nierenfunktionsstörungen leiden, muss Flutamide Sandoz mit Vorsicht verabreicht werden. Da Flutamide Sandoz überhöhte Werte von Testosteron und Estradiol (weibliches Hormon, das in den Eierstöcken produziert wird) im Blut verursachen kann, kann eine Flüssigkeitsansammlung auftreten. Wenn Sie dazu neigen, Flüssigkeit zurückzuhalten, oder schnell geschwollene Fußknöchel bekommen, kann dies bei Ihnen in stärkerem Ausmaß der Fall sein. In schweren Fällen können sich bei Ihnen Schmerzen in der Brust oder Herzinsuffizienz entwickeln. Flutamide Sandoz kann zu erhöhten Werten eines bestimmten Hormons (Estradiol) im Blut führen. Dadurch können Blutgerinnsel entstehen. Flutamide Sandoz ist nur für Männer bestimmt. Während der Behandlung sind Verhütungsmaßnahmen zu treffen. Da gelegentlich Veränderungen der Anzahl und des Aussehens der Spermatozoide beobachtet wurden, muss während der Behandlung eine strenge Empfängnisverhütung angewendet werden. Wenn bei Ihnen keine Kastration vorgenommen wurde und Sie Flutamide Sandoz langfristig einnehmen müssen, kann Ihr Arzt regelmäßig eine Spermauntersuchung vornehmen lassen. Wenn Sie noch andere Arzneimittel einnehmen, lesen Sie bitte auch die Rubrik „Einnahme von Flutamide Sandoz zusammen mit anderen Arzneimitteln“. Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn einer der oben genannten Warnhinweise auf Sie zutrifft oder in der Vergangenheit auf Sie zutraf. Einnahme von Flutamide Sandoz zusammen mit anderen Arzneimitteln Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen. Es traten keine Wechselwirkungen von Flutamid mit Leuprolid auf (bei Prostatkrebs). Es sind jedoch die möglichen Nebenwirkungen der einzelnen Medikamente zu berücksichtigen. Es kann möglicherweise zu Wechselwirkungen von Flutamid mit Mitteln, die die Blutgerinnung hemmen (Anitkoagulantien), kommen. Aus diesem Grund wird eine strenge Kontrolle empfohlen. Möglicherweise ist es erforderlich, die Dosierung des gerinnungshemmenden Mittels anzupassen. Es kann zu Wechselwirkungen dieses Arzneimittels mit Theophyllin auftreten. Die gleichzeitige Verabreichung anderer Arzneimittel, die möglicherweise Leberschäden verursachen, darf ausschließlich nach sorgfältiger Beurteilung der Vorteile und der Risiken erwogen werden. Da dieses Produkt schädlich für Leber und Nieren sein kann, ist übermäßiger Alkoholgenuss zu vermeiden. Einnahme von Flutamide Sandoz zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol Sie müssen einen übermäßigen Alkoholkonsum vermeiden. Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Flutamide Sandoz darf nur durch Männer eingenommen werden. Eine adäquate Empfängnisverhütung während der Behandlung ist unerlässlich. Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Der Einfluss von Flutamide Sandoz auf die Reaktionsfähigkeit oder die Verkehrstüchtigkeit wurde nicht untersucht. Es ist aber bekannt, dass Flutamide Sandoz Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Schwindel und Verwirrtheit verursachen kann. Wenn dies bei Ihnen der Fall ist, dürfen Sie keine Fahrzeuge führen und keine Maschinen oder Werkzeuge bedienen. Flutamide Sandoz enthält Lactose Bitte nehmen Sie Flutamide Sandoz erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie an einer Zuckerunverträglichkeit leiden 3. Wie ist Flutamide Sandoz einzunehmen? Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind. Wenn keine Besserung eintritt, wenden Sie sich bitte erneut an Ihren Arzt. Wenn Ihnen Ihr Arzt nichts anderes empfohlen hat, beträgt die empfohlene Dosis 1 Tablette Flutamide Sandoz dreimal täglich (750 mg/Tag), mit einem Intervall von 8 Stunden, einzunehmen nach der Mahlzeit. Sie müssen Flutamide Sandoz über den Mund (oral) einnehmen. Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wie lange Sie Flutamide Sandoz einnehmen müssen. Brechen Sie Ihre Behandlung nicht vorzeitig ab. Wenn Sie eine größere Menge von Flutamide Sandoz eingenommen haben, als Sie sollten Anzeichen einer Überdosierung sind verminderte Aktivität, Aufrichten der Körperhaare (wie bei Gänsehaut), langsame Atmung, Dekontraktion, Koordinationsstörungen und/oder tränende Augen, Appetitmangel und Erbrechen, Blutprobleme. Wenn Sie zu viel Flutamide Sandoz eingenommen haben, nehmen Sie sofort Kontakt mit Ihrem Arzt, Apotheker oder mit Antigiftzentrum (070/245.245) auf. Wenn Sie die Einnahme von Flutamide Sandoz vergessen haben Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Wenn Sie vergessen haben, Ihre Dosis rechtzeitig einzunehmen, nehmen Sie diese Dosis so bald wie möglich ein. Danach setzen Sie Ihr normales Dosierungsschema fort. Wenn Sie die Einnahme von Flutamide Sandoz abbrechen Wenden Sie sich stets an Ihren Arzt, wenn Sie die Behandlung abbrechen möchten. Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Die folgenden Nebenwirkungen können unter anderem bei einer Behandlung mit Flutamid allein (in Monotherapie) vorkommen: Die häufigsten Nebenwirkungen sind die Bildung von Brüsten beim Mann (Gynäkomastie) und/oder druckempfindliche Brüste, gelegentlich mit Milchabsonderung (Galaktorrhö). Diese Nebenwirkungen verschwinden, wenn die Behandlung abgebrochen oder die Dosierung gesenkt wird. Flutamide Tabletten bringen ein geringes Risiko auf Herz- und Gefäßerkrankungen mit sich. Die folgenden Nebenwirkungen können unter anderem bei einer Kombinationstherapie von Flutamid vorkommen: Die häufigsten Nebenwirkungen, die während einer Kombinationstherapie mit Flutamide Tabletten und einem GnRH-Rezeptor-Agonisten (bei Krebs) festgestellt wurden, waren Hitzewallungen, weniger Lust auf Sex, Impotenz, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Diese Nebenwirkungen (ausgenommen Durchfall) kommen auch vor, wenn Sie nur einen GnRHRezeptor-Agonisten anwenden. Im Allgemeinen kommt die Bildung von Brüsten (Gynäkomastie) bei Kombinationstherapie weniger häufig vor. Für die Klassifizierung der Häufigkeit wurde folgende Konvention verwendet: Sehr häufig (≥ 1/10) Häufig (≥ 1/100, < 1/10) Gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100) Selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000) Sehr selten (<1/10.000) und nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) System/Organklasse Monotherapie Kombinationstherapie mit einem LHRH-Analog Untersuchungen Häufig Vorübergehende abnormale Leberfunktion Erhöhter Harnstoffspiegel im Blut, erhöhter Kreatininspiegel im Serum Selten Blut- und Lymphsystemerkrankungen Selten Lymphödem Sehr selten Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie Hämolytische Anämie, makrozytäre Anämie, Methämoglobinämie, Sulfhämoglobinämie Erkrankungen des Nervensystems Selten Schwindelgefühl, Kopfschmerzen Gefühllosigkeit, Verwirrung, Nervosität Augenerkrankungen Selten Verschwommenes Sehen Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums Lungensymptome (z. B. Dyspnoe), interstitielle Lungenerkrankung Sehr selten Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Sehr häufig Häufig Selten Durchfall, Übelkeit, Erbrechen Durchfall, Übelkeit, Erbrechen Unspezifische abdominale Störungen, Sodbrennen, Konstipation Unspezifische abdominale Störungen Erkrankungen der Nieren und Harnwege Selten Urogenitale Symptome Bernsteinfarbene Verfärbung des Harns Sehr selten Haut- und Unterhauterkrankungen Selten Pruritus, ecchymatöse Blutungen Hautausschlag Sehr selten Photosensibilitätsreaktion Photosensibilitätsreaktion, Erythem, Geschwüre, bullöse Bläschen, epidermale Nekrolyse Skelettmuskulatur- und Bindegewebserkrankungen Selten Neuromuskuläre Symptome Ess- und Stoffwechselstörungen Häufig Zunahme des Appetits Selten Anorexie Sehr selten Anorexie Hyperglykämie, Verschlechterung einer Diabetes mellitus Infektionen und parasitäre Erkrankungen Selten Herpes Zoster Neoplasmen, benigne, maligne und nicht spezifizierte (inklusive Zysten und Polypen) Sehr selten Neoplasie der männlichen Brust Gefäßerkrankungen Sehr häufig Selten Unbekannt Hitzewallungen Hitzewallungen Hypertonie Thromboembolie Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verbreichungsort Häufig Selten Müdigkeit Ödem, Schwäche, Unwohlsein, Durst, Schmerzen in der Brust Erkrankungen des Immunsystems Selten Lupus-ähnliches Syndrom Ödem, Reizung der Einspritzstelle Leber- und Gallenerkrankungen Häufig Gelegentlich Selten Hepatitis Hepatitis Leberfunktionsstörung Cholestatischer Ikterus, hepatische Enzephalopathie, Leberzellnekrose, Hepatotoxizität mit tödlichem Ausgang Sehr selten Erkrankungen des Fortpflanzungssystems und der Brust Sehr häufig Gynäkomastie und/oder Schmerzen in der Brust, Galaktorrhoe Gelegentlich Selten Verminderte Libido, Impotenz Gynäkomastie Verminderte Libido, verminderte Spermaproduktion Psychische Störungen Häufig Selten Schlaflosigkeit Angst, Depression Depression, Angst Gelegentlich können mikronoduläre Veränderungen im Bereich des Brustdrüsenkörpers auftreten. Bei einer Behandlung mit Flutamid allein kann der Serumtestosteronspiegel zu Beginn ansteigen; außerdem können Hitzewallungen auftreten und der Aufbau des Haares kann sich verändern. Seit dem Inverkehrbringen von Flutamid wurde über Fälle von akuter Niereninsuffizienz (Nierenversagen), interstitieller Nephritis (Entzündung der Nieren mit Blut im Harn, Fieber und Schmerzen in den Seiten) und Myokardischämie (Verlust oder Verringerung der Blutzufuhr zum Herzmuskel) berichtet, ihre Häufigkeit ist aber nicht bekannt. Meldung von Nebenwirkungen Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt über Föderalagentur für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte Abteilung Vigilanz EUROSTATION II Victor Hortaplein, 40/40 B-1060 BRUSSEL Website: www.fagg-afmps.be E-Mail: [email protected] anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden. 5. Wie ist Flutamide Sandoz aufzubewahren? Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf. Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton nach „EXP“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats. Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. 6. Inhalt der Packung und weitere Informationen Was Flutamide Sandoz enthält - Der Wirkstoff ist: Flutamid 250 mg. - Die sonstigen Bestandteile sind: Lactose-Monohydrat (siehe Abschnitt 2), Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, Natriumlaurylsulfat, hochdisperses Siliciumdioxid und Magnesiumstearat. Wie Flutamide Sandoz aussieht und Inhalt der Packung Gelbe, runde und beidseitig konvexe Tabletten mit einer Bruchkerbe. Flutamide Sandoz ist in Blisterpackungen mit 100 Tabletten und Blisterpackungen mit 200 und 300 Tabletten für die Anwendung in Krankenhäusern erhältlich. Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller Pharmazeutischer Unternehmer: Sandoz nv/sa Telecom Gardens Medialaan 40 1800 Vilvoorde Hersteller: Salutas GmbH Otto-von-Guericke-Allee 1 39179 Barleben Deutschland Falls Sie weitere Informationen über das Arzneimittel wünschen, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung: Zulassungsnummer: BE279702 Art der Abgabe Verschreibungspflichtig. Diese Packungsbeilage wurde zuletzt genehmigt im 01/2016.