6. 5 Unterscheidungsmöglichkeiten für Synapsen 1. nach dem Ort: - axo-somatische Synapsen - axo-dendritische Synapsen - axo-axonische Synapsen (selten) - axo-muskuläre Synapsen = motorische Endplatte 2. nach der Wirkung: - erregende Synapsen: rufen Depolarisation, EPSPs hervor - hemmende Synapsen: rufen Hyperpolarisation; IPSPs hervor 3. nach der Geschwindigkeit bzw. der Art der Impulsübertragung: - chemische = „normal“ schnelle Synapsen mit ligandengesteuerten Ionenkanälen: Transmitter binden an Rezeptoren, die gleichzeitig Ionenkanäle sind, wodurch sich diese Kanäle öffnen. („schnelle“ Transmitter: Glutamat, GABA, Glycin, Acetylcholin an der motorischen Endplatte) - superschnelle = elektrische Synapsen (Gap Junctions): Zwischen aufeinander folgenden Zellen bestehen Plasmabrücken, durch die nahezu ungehindert Ionen und somit elektrische Ladungen und Impulse fließen können. Vorkommen: Herzmuskel, Netzhaut, glatte Muskulatur - langsame Synapsen: Transmitter binden an der postsynaptischen Membran an Rezeptoren, die nicht direkt mit Ionenkanälen gekoppelt sind. Die Besetzung der Rezeptoren durch die Transmitter löst nach dem second -messenger –Prinzip (vgl. Schroedel S. 317) eine Kette von chemischen Reaktionen aus. Am Anfang der Kaskade steht die Aktivierung eines G-Proteins und meist die Umwandlung von ATP durch die Adenylatcyclase in cAMP (=cyclo-AMP; d. h. kreisförmiges AMP) oder auch von GTP in cGMP. Je nach Rezeptor und betroffener Zelle kommt es zu unterschiedlichen Folgen: Öffnen oder Schließen von Ionenkanälen (evtl. über Zwischenschritte), oder/und Wirkung im Zellkern (genomische Effekte, z. B. Anschalten von Genen) oder Modulierung von Rezeptoren („langsame“ Transmitter: Noradrenalin, Dopamin, Serotonin, auch Glutamat, Acetylcholin im parasympathischen System) 4. nach den Transmittern: - noradrenerge Synapsen: Noradrenalin; im ZNS und Teilen des Sympathicus - dopaminerge Synapsen: Dopamin; im Gehirn - serotonerge Synapsen: Serotonin ; im Gehirn - cholinerge Synapsen: Acetylcholin, aber zwei grundverschiedene Rezeptortypen: a) nikotinische Acetylcholinrezeptoren: vor allem motorische Endplatte, d. h. somatisches NS „schnelle“ Synapsen, direktes Öffnen von Ionenkanälen vor allem Na+-Einstrom und Depolarisation; Nicotin = Agonist, Curare = Antagonist b) muscarinische Acetylcholinrezeptoren: vor allem im Parasympathicus langsame Synpasen; d. h. erst über G-Protein-Aktivierung und evtl. eine secondmessenger-Kaskade werden Ionenkanäle geöffnet (für K+ im Herzen) oder geschlossen (für K+ in Teilen von Gehirn und Sympathicus). Muscarin,(ein Pilzgift) = Agonist; Atropin, (Gift der Tollkirsche)= Antagonist.