Teil-Klausur Orthopädie 8. Februar 2007 Version 1 Fragen 1 – 5: offene Bildfragen 6) 7) Was ist kein Risikofaktor für eine Osteoporose? (A) Nikotin - und Alkoholabusus (B) Übergewicht (C) Vorzeitige Menopause oder Ovariektomie (D) Cortison-Dauertherapie (E) Mehrmonatiger Weltraumaufenthalt Ihnen wird ein 4-jähriger Junge vorgestellt, der seit zwei Tagen hinke und nicht mehr spielen wolle. Er zeigt bei der Frage nach Schmerzen auf sein rechtes Knie. Klinisch wirkt er gesund, er ist fieberfrei – obwohl er vor zwei Wochen eine antibiotisch behandelte Infektion der oberen Atemwege durchgemacht hat. Die Entzündungswerte sind unauffällig. Das ViererZeichen ist positiv, sonografisch finden Sie einen Hüftgelenkerguss rechts. Das rechte Knie ist unauffällig. Welche Aussage zu diesem Fall ist richtig? 8) (A) Sie müssen das Hüftgelenk punktieren, um eine septische Arthritis ausschließen zu können. (B) Es ist eine umgehende Arthrotomie notwendig, um eine irreversible Chondrolyse zu verhindern. (C) Das positive Vierer-Zeichen ist pathognomonisch für einen M. Perthes. (D) Eine Röntgen- und Kernspin-Kontrolle des Knies ist aufgrund der Beschwerdeangabe des Jungen notwendig (E) Eine symptomatische Therapie mit Entlastung und einem NSAR (z.B. Ibuprofen- oder Naproxensaft) ist ausreichend Welches der folgenden radiologischen Kriterien finden Sie nicht bei einer schweren Dysplasie-Coxarthrose? (A) CCD-Winkel über 145° (B) Subchondrale Sklerosierung der Hüftpfanne (C) Coxa vara mit Hirtenstabkonfiguration des Schenkelhalses (D) Osteophyt am Pfannenerker (E) Lateraler CE-Winkel nach Wiberg unter 20° Zu den Aufgaben 9 – 10: Ein 56-jähriger starker Raucher beklagt seit zwölf Stunden extreme Schmerzen der rechten Schulter bei jeder Bewegung. Ein Unfall lag nicht vor. Schon seit zwei Wochen könne er nachts kaum schlafen, nicht mehr auf der rechten Seite liegen, und tagsüber mit dem rechten Arm nichts mehr heben, auch keine Überkopfarbeiten mehr verrichten. 9) Welcher der klinischen Befunde passt am wenigsten zu einem subacromialen Impingement mit schmerzhafter Kraftminderung des M. supraspinatus? 10) 11) (A) Positiver Jobe-Test (B) Painful arc / schmerzhafter Bogen bei Schulterabduktion (C) Positiver Impingementtest nach Hawkins (D) Positiver Starter-Test (E) Positive vordere Schublade nach Ganz/Gerber Welche der folgenden Behandlungen ist bei dem Patienten mit subacromialem Impingement nicht indiziert? (A) Schonung, Kälteanwendung und manuelle Therapie (B) Vordere Akromioplastik nach Neer (C) Orale antiphlogistische Therapie (D) Resektion des akromialen Claviculaendes (E) Corticoid-Infiltration subakromial Welche der folgenden Aussagen zur Spondylodiszitis trifft zu? (A) Gelingt ein Keimnachweis, so finden sich meist urogenitale Keime, wie Enterobacter, E. coli o.a. (B) Da der Entzündungsherd im avaskulären Bandscheibengewebe sitzt, ist eine Antibiose nicht sinnvoll. (C) Primäres Ziel der operativen Therapie ist neben der Infektsanierung der Erhalt der Beweglichkeit im betroffenen Segment. (D) Bei lumbalen Spondylodiszitiden kann sich ein Abszess im M. psoas bilden, der bis zum Leistenband reichen kann. (E) Die häufigste Ursache von Spondylodiszitiden ist heute eine vorangegange Infiltration / Injektion im Bereich der Wirbelsäule 12) Welche Aussage zur Epipyhseolysis capitis femoris trifft zu? (A) Mädchen sind häufiger betroffen. (B) Die meisten Kinder sind schlank und sportlich aktiv. (C) Meist tritt eine Epiphyseolyse während des präpubertären Wachstumsschubes auf. (D) In der Regel sind beide Hüftgelenke gleichzeitig betroffen. (E) Die Folge einer übersehenen Epiphyseolyse ist eine Coxa valga antetorta 13) Bei einem 16-jährigen Jugendlichen, der auf das linke Knie gestürzt war, findet sich im Röntgenbild des Knies eine traubige, mehrkammerige homogene hypodense Raumforderung der medialen Corticalis in der distalen Femurmetaphyse in Höhe des Tuberculum adductorium, begrenzt von einem Sklerosesaum, etwa 4 x 1 cm groß, ohne Weichteilveränderungen. Vor dem Unfall war der Junge beschwerdefrei. Diese Beschreibung passt am ehesten zu einer/einem (A) Nicht-ossifizierendes Knochenfibrom (NOF) (B) Osteochondrom (C) Osteosarkom (D) Osteoklastom (E) Osteomyelitis 14) Bei einem zwölfjährigen Mädchen vor der Menarche wird eine idiopathische Adoleszentenskoliose festgestellt. Welche Aussage trifft zu? (A) Der Schweregrad der Skoliose wird im Röntgenbild nach Risser eingeteilt. (B) Die meisten idiopathischen Adoleszentenskoliosen sind thorakal linkskonvex und lumbal rechtskonvex. (C) An der Seite des Rippenbuckels steht die Schulter in der Regel tiefer als auf der Gegenseite (D) Wird die Skoliose erst im Erwachsenenalter festgestellt, ist eine Aufrichtungs-Spondylodese unabhängig vom Ausmaß der Skoliose indiziert. (E) Die typische Form heutiger Korsetts (z.B. Chêneau-Korsett) erlaubt eine atmungsaktivierte Bewegung der Wirbelsäule aus der Skoliosehaltung heraus zur Aufrichtung 15) 16) Welche der folgenden Beschreibungen orthopädischer Fußerkrankungen trifft nicht zu? (A) Krallenzehe = Beugekontraktur in Grund- und Endgelenk einer Zehe II – V bei Hyperextensionskontraktur im Mittelgelenk (B) Hallux rigidus = Großzehengrundgelenksarthrose (C) Podagra = akute Gichtarthritis des Großzehengrundgelenks (D) M. Freiberg-Köhler II = Osteonekrose des Köpfchens des Metatarsale II (E) Senkfuß = Vermindertes Fußlängsgewölbe Welcher der folgenden Befunde ist bei einem reinen L5-Syndrom (z.B. durch einen Bandscheibenvorfall) nicht zu erwarten? (A) Unvermögen des Zehenspitzengangs (B) Fuß- und Großzehenheberschwäche (C) Hyposensibilität am Fußrücken und an der Großzehe (D) Positiver Laségue-Test (E) Positives Trendelenburg-Zeichen 17) Welche Aussage zum kindlichen muskulären Torticollis (Schiefhals) trifft nicht zu? (A) Der Kopf ist zur Seite des verkürzten M. sternocleidomastoideus rotiert und zur Gegenseite geneigt. (B) Der M. sternocleidomastoideus ist meist als sehniger verkürzter Strang tastbar. (C) Bei der operativen Korrektur ist eine Tenotomie am sternalen und clavicularen Ende sowie am Ursprung am Mastoid anzustreben. (D) Als Langzeitfolge kann eine Gesichtsskoliose (Asymmetrie) resultieren (E) Präoperativ muss eine Lähmung des N. trochlearis ausgeschlossen werden. 18) 19) Welche Aussage zur Spondylolyse trifft zu? (A) Häufig besteht eine Hyperlordose oder es wird eine hyperlordosierende Sportart betrieben (B) Vor allem junge Erwachsene sind von der akuten Spondylolyse betroffen (C) Die zwangsläufige Folge ist eine Spondylolisthesis (D) Meist ist die untere BWS oder obere LWS betroffen (E) Ursächlich ist ein Verschleiß der kleinen Zwischenwirbelgelenke Welche der folgenden Beschreibungen beschriebt am besten ein positives Drehmann-Zeichen? (A) Die Abduktion des im Knie gewinkelten Beines, dessen Fuß in Höhe des gegenseitigen Knies aufgestellt ist, ist vermindert, so dass das Knie nicht bis zur Unterlage abgespreizt werden kann. (B) Im Einbeinstand sinkt die Spielbeinseite aus der Horizontalen ab. (C) Bei Anheben des gestreckten Beines wird ein elektrisierender Schmerz ausgelöst, der bis in die Zehen zieht. (D) Ein leichtes Klopfen über dem Leistenband knapp unterhalb der Spina iliaca anterior superior löst einen elektrisierenden Schmerz im anterolateralen, bereits parästhetischen Oberschenkel aus (E) Die Beugung des in Hüfte und Knie gestreckten Beines führt zu einer gleichzeitigen Außenrotation im Hüftgelenk, sodass in 90° Beugung in Hüfte und Knie keine Neutralrotation eingenommen werden kann. 20) Welche Aussage zu Fußveränderungen bei Neugeborenen trifft nicht zu? (A) Die Sichelfußhaltung kann aktiv korrigiert werden, dies kann z.B. durch Bestreichen des Fußaußenrandes ausgelöst werden. (B) Die häufigste Fußveränderung bei Neugeborenen ist der Spitzfuß. (C) Bei einem Sichelfuß ist der Vorfuß adduziert. (D) Der Hackenfuß ist eine Fuß-Haltung in Dorsalextension des oberen Sprunggelenkes (E) Beim klassischen Klumpfuß liegt eine Kombination aus Pes equinovarus, Pes adductus und Pes excavatus vor