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25. MiliRZ 1912
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fehlt. Da rn'ird immer geschrieben, daß die Läufer die Stür- Iäuier spielte. Am meisten Verrvunderung rverden clie beiden
mer nicht genügend unterstützen und aufschließen,und da- Krüger im Sturm erregen, denn sie sind zu'ar überaus flink
bei sind es unsere Stürmer gerade, die iede Verbindung mit und gute I'echniker, weiden aber bei iltrer körperlichen
ihnen unmöglich machen, und so die beste Läuferlinie zu Tode Schrvachheii gegen die robuste Wiener Verteidigung nur
hetzen. So lange unsere Stürmer nicht verstehen lernen, wie schwer auikommen können.
sie sich auf die Läufer zurückzuhalten haben, sobald der
Nun noch etwas recht Bedauer'liches.
das sicher
Angrifi gegen das eigene Tor seht; daß der Mittelstürmer den noch oft zu Erörterungen Anlaß geben wird.
gegnerischen Mittelläufer, die Innenstürmer dann die Läufer
Der Fiskus
h a t n ä m l i c hd i e E i n g a b e
d e s V . B . B .u m
rechts und links zu decken haben, daß nur die Flügel etu-as Freigabe des ganzen Tempelhofer Feldes, dessen eine llälite
naQh vorne stehen sollen, um deu zugespieltenBall möglichst bekanntlich bebaut r,verdenwird, zu Spielzwecken abschlägig
rasch auf der Linie nach vorne zu bringen und nach der Mitte beschieden, trotzdem der Jungdeutschlandbunddie Bitte unzu geben, sobald die Innenstürmer auf richtiger llöhe sind, terstützt haben soll. Wenn man mit dieser rückständigen
solange werden wir nicht vorankommen und die veralteten, l l a l t u n g d i e R e d e n
d e r R e g i e r u n g ^ f i J u g e n d p f l e g ev e r vollkommen falschen Klagen über die ungenügendenLäufei- gleicht, die neulich im Herrenhause gehalten r,vurden,so ist
linien werden nicht aufhören. Wer gesehen hat, wie bei An- da ein Unterschied wie Tag und Nacht. Was niitzen aber die
griffen gegen das eigene Tor die Straßburger Innenstürmer schönstenWorte, rvenn Taten fehlen? Allen denen aber, die
bis fast auf die Läuier zurückgingen, wie die Angriffe von der mit so iiberschrränglichen Worten die Jungdeutschland-BeMitte aus zr:, den Flügel neingeleitet wurden, wie dann die 5 wegung begrüßt haben, sei daraufhin eine gewisse Zurückhalblauen Teufel auf einer Linie mit unheimlicher Wucht vor dern tung empfohlen. Denn 'rvenn so ein{lußreicheLeute. wie die
Old Bo:rs-Tor anlangten, der mußte sich unr,villkür1ich sageir, Führer des Jungdeutschland-Bundes
es sind, diesen im Orunde
claß das denn doch etwas ganz anderes ist, als unser allge- so bescheidenenWunsch nicht durchzusetzen vermochtel,
ntein übliches, verschlafenes Stürmerspiel, das erst aufwacht, kann man, wie F. Boxhammer schon wiederholt betonte,
wenn eineni einmal der Ball schön vor die Beine kommt. Möge r,virklich nicht einsehen,-weshalb speziell der Berliner Fußunsere Elf diese gutgemeinten Worte, die übrigens nicht nur
ballsport dieser künstlich hervorgerufenen Bewegung sich
{ür sie geschrieben sind, beherzigen. Auf jeden Fall rvar anschließen sollte. Von den restlichen Verbandsspielenwar
dieses Training gegen die energische, schnelle Straßburger- das Treffen Vorwärts-Britannia
das weitaus vrichtigste.
Mannschait. die außerdem über eine außerordentlich starke Ztvar kam nach der Protesterledigung ein eventueller Sieg
und routinierte Verteidigung verfügt, sehr zweckmäßig vor Britannias für die Meisterscha{t nicht mehr in Flage. Aber für
den noch ausstehendenbeiden schweren Meisterschaftsspielen. Vorwärts handelte es sich darum, die zwei Punkte unbedingt
l)em sehr zahlreich erschienen Publikum gefiel das sympa- zu. bekommen, um mit einiger Aussicht auf Verbleib in der
thische Spiel der Gäste sehr."
kommenden Ligaklasse rechnen zu können, Das Vorspiel
hatte zwar mi| 6 :2 für B. geendet, aber jeder Kundige wußte,
daß ein solches Resultat heute durchaus ausgeschlossen
Die Spiele in Berlin und Anderes.
war. Schon vor 6 Wochen hatte Viktoria nur mit aller AnVorwärts-Britannia 4 : 1.
Triton-Favorit 6 : 3 ,
strengung 2 :0 gegen Vorwärts erzielen können, der sich inAlemannia-Nordwest 4 :2.
Union Germania 5 : U ,
zwischen noch etwas lm Sturm verbessert hat. Die erste
Preußen-Tasmania 4 :5!
llalbzeit verlief bei durchaus ausgeglichenemSpiel torlos. Es
Die Meisterschaft Viktorias in Abteilung A, die mit 1 Punkt wurden aber von beiden Seiten einige sog. totsichere Sachen
absoluten Vorsprungs durchaus gesichert schien, wurde neuer- ausgelassen,so z. B. ein Elfmeter direkt auf den Mann getredings durch den Einspruch Blitannias stark gefährdet. B. ten. Nachher klappte es im Vorwärts-Sturm besser, und durch
protestierte nitmlich gegen das verlorene Spiel mit B.B.C. am llottes und sicheres Draufgängerspiel brachten sie durch 4
19. II., weil es am Vormittag stattiand, um dör Terminnot zu Tore einen sichereh Sieg nach l{ause. Britannia hat sich in
entgehen. Vom V.B.B. abgewiesen, ließ es sich B. einen hal- den letzten Spielen immer mehr verschlechtert. lleute geben Hunderter kosten, wandte sich an den D.F.B., iand aber iielen mir von der gesamten Mannschait nur Diemer in der
auch hier kein Gehör, so daß damit die Angelegenheiterledigt Verteidigung und der neue rechte Stürmerflügel. Die übrigen,
ist. Es wäre auch wirklich bedauerlich gewesen, wenn Siege vor allem auch Baumgarten im Tor und Schmidt als Mittelauf dem grünen Tisch, statt aui dem grünen Rasen, die Ber- half, waren gegen f rüher kaum mehr zu erkennen. Dem
liner Meisterschaft entschiedenhätten. - Die Berliner Städte- schnellen Spiel des Gegners konnte aber die Britannia-Mannrnannschait, die am nächsten Sonntag gegen Wien antreten s c h a f t m i t i h r e m u n g e n a u e n
K o m b i n a t i o n s s p i enl i c h t b e i soll, ist nun auch auigestellt, weist aber gegen die bekannte l<ommen,zumal Völker als Mittelstürmer die Bequemlichkeit
Pokalmannschaft elhebliche Veränderungen auf. Es spielen selbst war. Die Vorwärts-Leute dagegen zeigten wenig
Tor: Weber (Vorwärts); Verteidiger Röpnack (Viktoria) und durchdachtesZusammenspiel,entwickelten dafür aber größeren
Schwarzer (Union); Läuier: Sorkale (Preußen), Knesebeck Eiier und viel mehr Schnelligkeit. Besonders gut waren die
( V i k t o r i a ) , S c h i f f m a n n ( C h a r l o t t e n b u r g ) ; ' S t ü r m e r : K r ü g e r Flügelstürmer, die nur das viele Reden sich abgewöhnen
(Union), Krüger (Preußen), Worpitzky (Viktoria), Kugler ntüßten, sowie der schon oben eru.ähnte Torwart Weber, der
(Viktoria), Schreiber (Hertha). Der Torhüterposten ist mit einige gefährliche Sachen hervorragend hielt. Auch ireut es
Weber überaus gut besetzt. Er ist zvzeit mindestens ebenso mich feststellen zu können, daß die Mannschaft nicht nur an
gut \Ä'ie die bekannten Größen Eichelmann und Schmidt. Vgl. Können, sondern auch an fairem Spiel gegen irüher viel hinauch r,veiter unten. Die Verteidigung ist die alte geblieben. zugelernt hat. - An Ostern soll, falls einige Schwierigkeiten
In der Läuferreihe ist flunder diesmal ausgefallen, für ihn behoben rverden könnten, der bekannte Cercle Athlötique de
Schiffmann auigestelltworclen, der aber bisher MittelParis hier gegen Union und flertha spielen.
Walthari.
Aus dem Schlußspiel um die Siidkreismeisterschaft des Bild 2. Ecke vor Borussias Tor. Ein Verteidiger beseitigt
westdeutschen Spielverbandes, das kürzlich in Düsseldorf durch Hackenstoß die Cefahr. Bild 3. Der Torwächter Düzu'ischen dem F.C. Borussia (M.-Gladbach) und dem Verein rens fängt einen schwachen Schuß des flalblinken von Boiür Volks- und Jugendspiele (Düren) stattfand.
russia durch tlerauslaufen ab. Die Aufnahmen veranschauBild 1. Der linke Verteidiger Borussias vereitelt iin letzten lichen auch den in reizender Landschaft gelegenen Düsse.lMoment einen Durchbruch des gegenerischen Mittelstürmers. dorfer Fußballplatz.
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